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LehrerIn und Gesellschaft 10

Coronakrise legt Vertrauenskrise offen

Ziemlich einhellig war Anfang 2021 die Medizinforschung

der Meinung, dass die Impfung

mit den mRNA-Impfstoffen zuverlässig vor

einem schweren Verlauf einer Covid-Erkrankung

schützt. Doch rund ein Viertel der Bevölkerung (in

fast allen Ländern) glaubte dieser Forschung nicht und

verweigerte die Impfung. Vom gentechnisch veränderten

Impfstoff befürchteten viele gefährliche Änderungen

der eigenen Gene, die Vektor-Impfstoffe (Astra-

Zeneka, Johnson-Johnson) erwiesen sich schnell

als mangelhaft wirksam. Woher kommt das überwältigende

Misstrauen?

Interessen der zahlenden Lobby verraten, sind allgegenwärtig,

wissenschaftliche Fortschritte bekommen

Seltenheitswert. Wie kürzlich bekannt wurde, haben die

meisten Pharmafirmen die Forschung in Antibiotika, die

gegen resistente Keime wirken, eingestellt. Es ist dokumentiert,

dass die Pharmafirmen bei Ärztekongressen

Luxusurlaube finanzieren, wobei nicht Forschungsergebnisse

diskutiert werden, sondern Werbung für ihre

Produkte im Vordergrund steht. So ist das Misstrauen

von Fachleuten erklärbar. Speziell gesundheitsbewusste

Menschen im medizinischen Umfeld (Krankenpflege,

Physiotherapie, Ernährungsberatung etc.) entwickeln

Misstrauen in die Schulmedizin und Pharmaprodukte

und verbreiten es bei allen, die offene Ohren haben.

Corona

Das Misstrauen der Bevölkerung

in den Staat hat ein demokratiegefährdendes

Ausmaß erreicht!

Nur noch rund 31% der Österreicher haben

noch Vertrauen in die Politik. Laut einer

Sora-Umfrage im Dezember 2021, publiziert

im Standard, haben 58 % der Bevölkerung

kein Vertrauen in das politische System Österreichs.

Geschuldet ist dieses Misstrauen vor allem den diversen

Postenschacher-, Chat- und Bestechungsaffären

von ÖVP und FPÖ, jedoch nicht nur. Der Boulevard

braucht täglich einen Skandal, der seine Verkaufszahlen

sichert, die politischen Parteien werden reihum

durch den Kakao gezogen. Sachliche Inhalte haben

Seltenheitswert in der politischen Debatte.

Gründe für Vertauensverlust

in die Wissenschaft

Ende der 1990er Jahre beschloss die EU gemäß

dem neoliberalen Dogma „Mehr Privat, weniger

Staat“, dass die Forschung nicht mehr nur

staatlich finanziert werden sollte. Man senkte

danach massiv die Steuern für die Höchsteinkommen.

Die Unis müssen Forschung seither mit Drittmitteln

aus der Privatwirtschaft finanzieren. Einkommen des

wissenschaftlichen Personals gerieten an den Rand

des Prekariats, wissenschaftliche Ergebnisse, die die

Wieder einmal zeigt sich, welch verhängnisvolle

Wirkung die neoliberale Wende,

die 1980 von Margret Thatcher und

Ronald Reagan ausging und über alle

Welt schwappte, für uns hat. Die Reichen wurden zu

Superreichen und zahlen kaum noch Steuern, Menschen,

die von der Arbeit leben, wissen täglich weniger,

wie sie über die Runden kommen können.

SR Mag. Franz Pöschl

Quelle:

https://www.derstandard.at/story/2000131888714/

das-vertrauen-in-das-politische-system-befindetsich-im-keller

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