Risk Engineering - GrECo
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Spotlight2012_1#3_Spotlight2010_3 16.01.12 10:58 Seite 2<br />
Foto: © Greg Epperson ‐ Fotolia.com<br />
<strong>Risk</strong> <strong>Engineering</strong><br />
Teil einer umfassenden risiko‐ und versicherungstechnischen Beratung<br />
I m<br />
Jahr 2011 wurden die <strong>GrECo</strong>‐Klienten zur Teil‐<br />
nahme an einer Klientenbefragung eingeladen.<br />
Diese Befragung schloss mit einer sensationell<br />
hohen Rücklaufquote von 43% ab. Mehr als 400 (!) aus‐<br />
gefüllte Fragebögen haben ein wertvolles Feedback<br />
über ganz Österreich geboten. Für die Zukunft haben<br />
uns diese Bewertungen und Kommentare zu einer wei‐<br />
teren Optimierung unserer Dienstleistungsqualität und<br />
unseres versicherungstechnischen Know‐hows ange‐<br />
spornt.<br />
Drei Punkte haben sich bei der Klientenbefragung heraus ‐<br />
kristallisiert, bei welchen wir unser Service noch weiter<br />
aus bauen und verfeinern möchten.<br />
• REPORTING: noch maßgeschneidertere Informationen inkl.<br />
dem weiteren Ausbau der <strong>GrECo</strong> Online Services (GOS),<br />
welche ein effektives Reporting online per Mouseklick<br />
bieten<br />
• INTERNATIONALITÄT: laufend weiterer Ausbau unserer<br />
welt weiten Präsenz<br />
• RISIKOMANAGEMENT: Unsere Klienten haben sich<br />
verstärkt Informationen und Beratungsleistungen über die<br />
Bewertung und Versicherbarkeit von Risiken gewünscht,<br />
sowie über Maßnahmen zur Schadensprävention und die<br />
Bereiche <strong>Risk</strong> <strong>Engineering</strong> und Enterprise <strong>Risk</strong><br />
Management.<br />
In dieser Ausgabe:<br />
Betriebliche Altersvorsorge<br />
Eine neue Novelle soll mehr Transparenz und Sicherheit in das Thema der<br />
Betrieblichen Altersvorsorge bringen, macht diese aber auch komplexer und<br />
komplizierter. <strong>GrECo</strong> informiert über die wichtigsten Änderungen.<br />
Unisex im Vormarsch<br />
Innovationen auf dem<br />
Versicherungsmarkt<br />
Seite 2<br />
Als Dienstleister sind alle Teilnehmer des Versicherungsmarktes dazu<br />
aufgerufen, sich den ständigen Veränderungen von Risiken verant ‐<br />
wortungsvoll zu stellen und neue Lösungen zur Risikobewältigung<br />
auszuarbeiten. <strong>GrECo</strong> gibt einen Überblick über Lösungen für neue<br />
Risikoszenarien.<br />
Multinationales Pooling<br />
Seite 3<br />
Ab 21. Dezember 2012 werden sogenannte Unisex‐Tarife für neue<br />
Versicherungsverträge verpflichtend. Betroffen davon sind Lebens‐ und<br />
Rentenversicherung auch in der Krankenversicherung sowie bei den Pensions ‐<br />
kassen, ja sogar in der KFZ‐Versicherung sind maßgebliche Veränderungen zu<br />
erwarten.<br />
Seite 3<br />
Seite 4<br />
Eine spezifische Versicherungstechnik – das Poolingverfahren – kann bei<br />
international bestehenden bzw. neu einzuführenden Risikovorsorgen für<br />
Mitarbeiter zu mehr Effizienz und Kosteneinsparungen führen.<br />
Als wesentlicher Beitrag zum Risikomanagement‐Prozess<br />
unserer Klienten entwickeln wir unsere diesbezügliche Bera ‐<br />
tungs leistung kontinuierlich weiter:<br />
Um am Markt überleben zu können bzw. anhaltend<br />
erfolgreich zu sein, ist es für Unternehmen enorm wichtig,<br />
Risiken recht zeitig zu erkennen und gegenzusteuern sowie<br />
Chancen früh zeitig wahrzunehmen. Das Risikoumfeld eines<br />
Unter nehmens wächst ständig und wird mit einem<br />
professionellen Risikomanagement‐System erfolgreich<br />
gesteu ert. Neben die sem wirtschaftlichen Eigeninteresse<br />
zwingen laufend zu nehmende, rechtliche Vorschriften<br />
Unternehmen zur Implementierung eines unternehmens ‐<br />
weiten Risiko mana gement‐Systems.<br />
Darüber hinaus bildet Risikomanagement auch die Basis für<br />
eine strategisch richtige Konzeption der Versicherungs ‐<br />
programme im Sinne der eigenen Risiko‐ und Versiche ‐<br />
r ungspolitik.<br />
Jede Unternehmung beinhaltet ein Potential an Ereignissen<br />
und Folgen, die Gewinnmöglichkeiten oder Erfolgsbe droh ‐<br />
ungen darstellen. Risikomanagement ist zentraler Bestandteil<br />
der Managementstrategie jedes Unternehmens. Der Risiko ‐<br />
management‐Prozess dient den Organisationen zur me tho ‐<br />
dischen Behandlung von Risiken im Rahmen ihres unter ‐<br />
nehmerischen Wirkens, mit dem Ziel der Verwirklichung einer<br />
zuverlässigen Leistungserbringung innerhalb ihrer Tätig ‐<br />
keiten.<br />
Die Risiken, denen eine Organisation und ihr Betrieb aus ‐<br />
gesetzt sind, können verschiedensten Ursprungs sein und<br />
sowohl aus betriebsinternen wie auch betriebsexternen<br />
Faktoren entstehen. Sie können als ungeplante Ent wick ‐<br />
lungen, aber auch als plötzliche Schadensereignisse auf ‐<br />
treten. Neben operationellen Risiken können auch<br />
spekulative Risiken wie Markt‐, Finanz‐ oder strategische<br />
Risiken den Unter nehmens erfolg gefährden.<br />
Operationellen Risiken können unterschiedlichste Ursachen<br />
zu Grunde liegen. Sachschäden etwa als Folge von Brand,<br />
Explo sion, Hochwasser oder sonstiger Elementarereignisse, Be ‐<br />
triebs unterbrechungen, Haftung in Folge von Personen‐,<br />
Sach‐ bzw. Umweltschäden, Lieferschwierigkeiten durch den<br />
Ausfall von Lieferanten, Haftung aus der Lieferung<br />
fehlerhafter Pro dukte oder Dienstleistungen aber auch<br />
politische Risiken sind nur einige Beispiele für operationelle<br />
Risiken.<br />
Österreichische Post AG<br />
Info.Mail Entgelt bezahlt<br />
Die Kundenzeitung der <strong>GrECo</strong> International AG Ausgabe 01 | Jänner 2012<br />
Dipl.‐Ing. Georg Winter<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04‐290<br />
g.winter@greco.at<br />
Basierend auf einer umfassenden Risikoidentifikation und<br />
‐bewertung steht die Auswahl der geeigneten Be wäl tigungs ‐<br />
strategien zur Optimierung der analysierten Risiken im<br />
Mittelpunkt des Risikomanagement‐Prozesses. Neben den<br />
grundsätzlichen Maß nahmen der Risikovermeidung und<br />
‐verminderung kommt der Übertragung bestehender Risiken<br />
zum Beispiel an einen Versicherer eine zentrale Bedeutung<br />
zu. Nach Prüfung der Versicherbarkeit wird dieser Risiko ‐<br />
transfer unter Be rücksichtigung der Gesamtrisikokosten<br />
optimiert.<br />
Diese setzen sich aus den Kosten für den Risikotransfer (z.B.<br />
Versicherungsprämie), Kosten der Eigentragung (z.B. Schäden<br />
innerhalb des Selbstbehaltes) sowie Kosten für internes und<br />
externes Risiko‐ und Versicherungsmanagement zusammen<br />
und werden unter anderem durch die Wahl eines geeigneten<br />
Selbstbehalts gesteuert.<br />
Im Rahmen einer umfassenden risiko‐ und versiche rungs ‐<br />
technischen Beratung begleitet <strong>GrECo</strong> bereits seit Jahren den<br />
gesamten Risikomanagement‐Prozess seiner Klienten. Neben<br />
der Prüfung der Versicherbarkeit von Risiken und der<br />
Optimierung der Risikokosten bieten wir im Rahmen unserer<br />
<strong>Risk</strong> Consulting‐Dienstleistungen auch <strong>Risk</strong> <strong>Engineering</strong> zur<br />
Vermeidung bzw. Verminderung von operationellen Risiken<br />
an. Die zentrale Aufgabe von <strong>Risk</strong> <strong>Engineering</strong> ist die<br />
Reduzierung der Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. Auswirkung<br />
von Schäden – also Schadenprävention.<br />
Ziel ist es, ein umfangreiches Bild der vorhandenen Risiken<br />
zu schaffen und gemeinsam mit unseren Klienten diese<br />
Risiken systematisch zu bewältigen.<br />
Unter anderem auf Basis der Ergebnisse der oben ange ‐<br />
führten Klientenbefragung haben wir unsere Kompetenz und<br />
unser Know‐how im Geschäftsjahr 2011 personalseitig weiter<br />
ausgebaut und werden dies sowohl über eigene Personal ‐<br />
ressourcen als auch weitere Kooperationen mit profes ‐<br />
sio nellen Partnern 2012 fortsetzen.<br />
Zur gezielten risikotechnischen Beratung unserer Klienten<br />
verfügen wir über ein eigenes <strong>Risk</strong> Consulting Team mit<br />
langjähriger Erfahrung in der industriellen Schaden ‐<br />
verhütung. Darüber hinaus stehen uns im Rahmen unserer<br />
Partnerschaft im JLT International Network weltweit Experten<br />
zur lokalen Beratung unserer global agierenden Klienten zur<br />
Verfügung.
Spotlight2012_1#3_Spotlight2010_3 16.01.12 10:58 Seite 3<br />
|2|<br />
<strong>GrECo</strong> | NEWS<br />
Ein Bild von einem Büro<br />
<strong>GrECo</strong> Büroeröffnung in Salzburg<br />
<strong>GrECo</strong> International und VMG GmbH feierten im<br />
Herbst 2011 ihren Einstand im neuen Büro in der<br />
Karolingerstrasse im Pressezentrum Salzburg.<br />
Die durch den Firmenzusammenschluss im April<br />
benötigten größeren Räumlichkeiten für die mittler ‐<br />
weile 16 Mitarbeiter der Niederlassung Salzburg<br />
wurden gebührend eingeweiht.<br />
Für die musikalische Umrahmung sorgte Künstler<br />
Günther Edlinger und die Band „Friedenswasser“.<br />
Highlight des Abends war die Signatur des von<br />
Günther Edlinger entworfenen <strong>GrECo</strong>–Bildes, das<br />
Farbe in die neu bezogenen Räumlichkeiten bringt.<br />
Unter den 100 Gästen tummelten sich zahlreiche<br />
prominente Klienten und Versicherungs unter nehmen.<br />
Akad. Vkfm. Kurt‐Jochen Hausmann,<br />
Vizebürgermeister Martin Panosch und<br />
Künstler Günter Edlinger.<br />
Mag. Judith Fleck<br />
j.fleck@greco.at<br />
Foto: © <strong>GrECo</strong><br />
Foto: © <strong>GrECo</strong><br />
Betriebliche Altersvorsorge<br />
Mehr Sicherheit, mehr Transparenz<br />
Nach Jahren des Stillstands kommt nun wie‐<br />
der Bewegung in die Betriebliche<br />
Altersvorsorge. Eine Novelle zum PKG (Pen‐<br />
sionskassen‐Gesetz), VAG (Versicherungs aufsichts‐<br />
Gesetz) sowie dem BPG (Betriebspensions‐Gesetz)<br />
soll mehr Sicherheit und Transparenz in bestehende<br />
und neu zu implementierende Ver sor gungssysteme<br />
bringen.<br />
Der Entwurf zur Novelle ist derzeit in Begutachtung und<br />
wird sich wahrscheinlich in einigen Details noch ändern.<br />
Die großen Themen stehen aber fest und werden teils<br />
Mitte 2012, teils Anfang 2013 in Kraft treten.<br />
„Eigene“ VRG (Veranlagungs‐ und<br />
Risikogemeinschaft)<br />
Die Führung einer „eigenen“ VRG erfordert (voraus ‐<br />
sichtlich ab 1.1.2014) mindestens 10.000 (bisher 1.000)<br />
aktive bzw. pensionierte Dienstnehmer. In höchstens 3<br />
VRGen besteht die Möglichkeit zur Bildung von maximal<br />
5 Sub‐VGen (Veranlagungsgemeinschaften) mit unter ‐<br />
schiedlichen Veranlagungsstilen von „defensiv“ bis<br />
„dynamisch“. Auch bestehende „eigene“ VRGen müssen<br />
auf das neue Recht umorganisiert werden.<br />
Lebensphasenmodell,<br />
Sicherheits‐VRG<br />
Um individuelle Präferenzen der aktiven Dienstnehmer<br />
zu fördern, wird ein mehrmaliger Wechsel von<br />
Veranlagungsstilen (siehe Sub‐VG!) und ein Umstieg in<br />
eine „garantieähnliche“ Sicherheits‐VRG (mit garan ‐<br />
tierter Erstpension und Erhöhung in 5‐Jahresabständen)<br />
zugelassen. Derartige Wechsel sind von der Pensions ‐<br />
kasse mit besonderen Informationspflichten zu<br />
be glei ten.<br />
Transparenz<br />
Über Verlangen sind den aktiven und pensionierten<br />
Dienstnehmern die vertraglichen Grundlagen, die<br />
Gesamtkostenbelastung (als TER = total expense ratio),<br />
die Vergangenheits‐Performance und die Gründe<br />
allfälliger Pensionskürzungen ausführlich zu kommuni ‐<br />
zieren.<br />
Rechnungszins<br />
Um die Problematik der zu hoch verzinsten „alten“<br />
Verträge besser in den Griff zu bekommen, können<br />
zukünftig Neubeitritte in bestehende Verträge zu den<br />
reduzierten, aktuellen Zinsannahmen (3% Rechnung szins,<br />
5% rechnungsmäßiger Überschuss) hereingenommen<br />
werden.<br />
UNISEX‐Tafeln<br />
Ab 21.12.2012 gelten für neue Verträge EU‐konforme<br />
UNISEX‐Tabellen, die eine geschlechtsunabhängige<br />
Kalkulation sicherstellen.<br />
Zeitfenster für Pensionisten<br />
Bis 31.10.2012 können Pensionisten in eine „sicherere“<br />
Veranlagung wie z.B. Sicherheits‐VRG oder Betriebliche<br />
Kollektivversicherung wechseln.<br />
Mehr Beitragsflexibilität<br />
Um die Akzeptanz im KMU‐Bereich voranzutreiben und<br />
die Voraussetzungen für die Umsetzung von Prämien‐<br />
und Gewinnbeteiligungs‐Modellen zu verbessern,<br />
werden in der Pensionskasse und Kollektivversicherung<br />
variable Beiträge bis zu 10% zugelassen, wenn ein fixer<br />
Grundbeitrag von mindestens 2% der Bruttobezüge<br />
geleistet wird. Bisher waren variable Beiträge nur<br />
maximal in Höhe der Fixbeiträge möglich (1:1).<br />
Unverfallbarkeit<br />
Die Unverfallbarkeit von Pensionskassen‐Ansprüchen<br />
tritt nach spätestens 3 Jahren (bisher 5 Jahre) ein. Die<br />
Kollektivversicherung war schon bisher sofort unver ‐<br />
fallbar.<br />
Durchlässigkeit<br />
Ab dem 55. Lebensjahr kann der aktive Dienstnehmer<br />
einen Wechsel in die Sicherheits‐VRG oder Kollektiv ‐<br />
versicherung oder auch eine Rückkehr von der<br />
Kollek tiv versicherung in die Pensionskasse „erzwingen“.<br />
Jeder Dienstgeber wird also zukünftig neben dem<br />
Pensionskassenvertrag einen Kollektivversicherungsvertrag<br />
und vice versa abschließen müssen.<br />
Das Thema „Betriebliche Altersvorsorge“ wird also<br />
künftig noch komplexer und komplizierter. Jeder Dienst ‐<br />
geber ist gut beraten, einen fachkundigen Berater<br />
zuzuziehen, um die Auswirkungen dieser Novelle auf<br />
bestehende sowie neu einzurichtende Vorsorgesysteme<br />
zu bewerten.<br />
<strong>GrECo</strong> als ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet<br />
steht als Gesprächspartner zur Verfügung und wird<br />
zeitgerecht über die endgültigen Inhalte der Gesetzes ‐<br />
novelle informieren.<br />
TIPP<br />
Thomas Semrau<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04‐263<br />
t.semrau@greco.at<br />
Prämiengeförderte<br />
Zukunftsvorsorge und<br />
steuerliche Mindestbindefrist<br />
„Ich verpflichte mich unwiderruflich, für einen<br />
Zeitraum von mindestens zehn Jahren ab Einzahlung<br />
des ersten Beitrags auf eine Rückzahlung des aus den<br />
geleisteten Beiträgen resultierenden Anspruches zu<br />
verzichten.“<br />
An dieser Formulierung im „Vordruck E 108g“ des<br />
Finanzministeriums für die „prämienbegünstigte Zu ‐<br />
kunfts vorsorge“ ist nicht zu rütteln – auch nicht<br />
gegenüber dem Versicherer.<br />
Das hat jetzt der Oberste Gerichtshof entschieden.<br />
Ein Versicherter wollte vorzeitig aus dem Vertrag<br />
aussteigen und argumentierte, dass sich diese Erklä ‐<br />
rung nur ans Finanzamt gerichtet habe.<br />
Den Vertrag selbst könne er jedoch unter Berufung<br />
auf das Versicherungsvertragsgesetz kündigen (§165:<br />
bei laufenden Prämien jederzeit für den Schluss der<br />
laufenden Versicherungsperiode).<br />
Wie der OGH nun aber bestätigte, hat die spätere<br />
Regelung im Einkommensteuergesetz, die eine Rück ‐<br />
zahlung für mindestens zehn Jahre ausschließt und<br />
auf der die Begünstigung beruht, die frühere im<br />
Versicherungsvertragsgesetz verdrängt.<br />
Für den OGH ist es auch nicht notwendig, dem Kon ‐<br />
sumenten in Krisenzeiten einen früheren Zugriff zu<br />
ermöglichen.<br />
Krisenbedingten Notfällen könne der Versicherungs ‐<br />
nehmer ohnehin durch eine Prämien freistellung be ‐<br />
gegnen (7 Ob 138/11m).
Spotlight2012_1#3_Spotlight2010_3 16.01.12 10:58 Seite 4<br />
Innovationen auf<br />
dem Versicherungsmarkt<br />
Lösungen für neue Risikoszenarien<br />
Als typische Dienstleister sind alle Teilnehmer<br />
des Versicherungsmarktes (Vermittler und<br />
Berater, Versicherer, Rückversicherer) dazu<br />
aufgerufen, sich den ständigen Veränderungen<br />
von Risiken verantwortungsvoll zu stellen und<br />
neue Lösungen zur Risikobewältigung auszuar‐<br />
beiten.<br />
Gerade die letzten Jahre brachten eine Reihe von neuen<br />
oder neu zu betrachtenden Themen, die in weiterer<br />
Folge kurz dargestellt werden.<br />
Die gewaltigen Naturkatastrophen des Jahres 2011<br />
(Japan, Australien, Thailand) zeigten die Verletzlichkeit<br />
der globalen Wirtschaft, als plötzlich Produkte in einem<br />
Teil der Erde nicht mehr hergestellt werden konnten, weil<br />
die Zulieferung von Teilen wegen zerstörter Fabriken am<br />
anderen Ende der Welt nicht mehr möglich war.<br />
Hier gilt es, die klassische Betriebsunterbrechungs ver ‐<br />
sicherung (BU) entsprechend zu verändern und auch die<br />
„Interruption of the supply chain“ stärker und deutlicher<br />
in die Deckung einzubeziehen.<br />
In bestimmten Fällen kommt es zu BU‐Schäden, ohne<br />
dass diesen ein Sachschaden vorangegangen ist – man<br />
erinnere sich nur an die vorübergehende Lahmlegung<br />
des Flugverkehrs durch Vulkanasche im Jahr 2010. Hier<br />
wird an Lösungen für diese „Non‐physical Business<br />
Interruption“, maßgeschneidert für einzelne Unter ‐<br />
nehmen, gearbeitet.<br />
Fukushima, Kyoto, nun auch Durban – mit diesen Orts ‐<br />
namen ist der konsequent einsetzende Umstieg auf<br />
sogenannte alternative Energieformen verbunden.<br />
Die Versicherung von Projekten zur großflächigen<br />
Nutzung von Wind‐ und Sonnenenergie nimmt einen<br />
beachtlichen Aufschwung – neben den „klassischen“<br />
Risiken wie Montage oder Haftpflicht, bei denen aller ‐<br />
dings die neue Technologie besonders zu bewerten ist,<br />
gibt es konkrete Überlegungen zur Versicherung des<br />
Garantierisikos, aber auch der fehlenden Leistung<br />
eines solchen Kraftwerkes, wenn das Wetter entgegen<br />
den Erwartungen nicht mitspielt, z.B. zu geringe Son ‐<br />
nen scheindauer.<br />
Unisex im Vormarsch<br />
Ein Urteil des EuGH vom 1. März 2011 (AZ: C‐<br />
236/09) sowie die EU‐Gleichstellungs richtlinie<br />
aus dem Jahr 2004 setzt nicht nur die Versi‐<br />
cherer unter Zugzwang: ab 21. Dezember 2012<br />
werden sogenannte Unisex‐Tarife für neue Versi‐<br />
cherungsverträge verpflichtend.<br />
Ein Unisex‐Tarif ist ein Versicherungstarif, der das<br />
Geschlecht nicht als Tarifkriterium verwendet, auch<br />
wenn dieses Kriterium die Risikobewertung beeinflusst.<br />
Es erfolgt also in Zukunft de facto eine Quersub ‐<br />
ventionierung des einen Geschlechts an das andere.<br />
„Empfänger“ ist jeweils das Geschlecht mit dem höheren<br />
Risiko, also beispielsweise bei Lebensver siche rungen die<br />
Männer (wegen der höheren Sterblichkeit) und bei<br />
Rentenversicherungen die Frauen (wegen der höheren<br />
Lebenserwartung).<br />
Nicht nur in der Lebens‐ und Rentenversicherung spielen<br />
Unisex‐Tarife eine wesentliche Rolle, auch in der<br />
Ein schon länger schwelendes Thema, das zuletzt wieder<br />
verstärkt weltweit für Schlagzeilen sorgte, ist die Computer‐<br />
Kriminalität im großen Stil, also Hacker‐Gruppen, die sich in<br />
Systeme von Betrieben ein schleichen und Daten zerstören<br />
oder missbrauchen.<br />
Letzteres führt vermehrt zu Rechtsansprüchen gegen die<br />
betroffenen Firmen, die somit neben dem eigenen<br />
erlittenen Schaden eventuell auch Ersatzansprüche Drit ‐<br />
ter zu befriedigen haben. Aus diesem Grund müssen<br />
wirklich gute Versicherungslösungen auf alle diese<br />
„Cyber Risiko“‐Szenarien abgestellt werden.<br />
In den sogenannten Breitensparten (z.B. Eigenheim,<br />
Haus halt, Kfz‐Kasko) kommt es zu einem allmählichen<br />
Umdenken hinsichtlich des Ausschlusses der groben<br />
Fahrlässigkeit bei Eigenschäden.<br />
Im Sinne einer Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten werden<br />
Versicherungsbedingungen um jene Punkte auf geweicht,<br />
die nur schwer eindeutig zu lösen sind, wie z.B. der<br />
Grenzbereich zwischen leichter und grober Fahr lässigkeit,<br />
die Frage der Kausalitätskette, der Zumut barkeit usw..<br />
Darin ist wohl ein verstärktes Selbstverständnis der<br />
Versicherer als Dienstleister, aber auch die Chance für<br />
eine vereinfachte und damit kostengünstigere Schaden ‐<br />
abwicklung zu sehen.<br />
Eine weitergehende Beschreibung anderer neuer Sze ‐<br />
narien und Lösungen, wie etwa im Rahmen von<br />
Fir men erwerbungen (Transaction Insurance, Title Insu rance)<br />
oder generell in der Haftpflicht für Ver mö gens schäden und<br />
für Produktschäden aller Art, würde hier den vor ‐<br />
gegebenen Rahmen sprengen.<br />
<strong>GrECo</strong> befasst sich grundsätzlich mit allen diesen Themen<br />
und bietet Lösungen aus den inländischen und inter ‐<br />
nationalen Versicherungs‐ und Rückversicherungs märkten<br />
an.<br />
Mag. Andreas Krebs<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04‐229<br />
a.krebs@greco.at<br />
Krankenversicherung sowie bei den Pensionskassen, ja<br />
sogar in der KFZ‐Versicherung sind maßgebliche Ver än ‐<br />
derungen zu erwarten.<br />
Spannend wird, wie die Versicherungswirtschaft bzw. die<br />
einzelnen Versicherungsunternehmen im Laufe des<br />
Jahres 2012 auf diese neue Herausforderung reagieren<br />
werden. Diskutiert werden u.a. auch mögliche<br />
„Ausweichstrategien“ (individuelle Risikoprämien oder<br />
Ablehnungen) sowie eine veränderte Zielgruppenan ‐<br />
sprache (auf das risikoärmere Geschlecht).<br />
<strong>GrECo</strong> beobachtet alle relevanten Entwicklungen auf<br />
dem Versicherungsmarkt und wird Sie über die weiteren<br />
Entwicklungen auf dem Laufenden halten.<br />
Thomas Semrau<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04‐263<br />
t.semrau@greco.at<br />
|3|<br />
Foto: © Tonis Pan ‐ Fotolia.com<br />
Foto: © iQoncept ‐ Fotolia.com
Spotlight2012_1#3_Spotlight2010_3 16.01.12 10:58 Seite 1<br />
|4|<br />
<strong>GrECo</strong> baut<br />
Regionalpräsenz in CEE aus<br />
Trotz eines Trends zu zunehmender Zentralisierung<br />
und Kosteneinsparungen bemüht sich die <strong>GrECo</strong><br />
Gruppe, zum Nutzen unserer Klienten die Betreuung<br />
weiter zu dezentralisieren.<br />
Die Nähe zum Klienten ist dabei ausschlaggebend.<br />
In Polen wurden zwei neue Niederlassungen ge ‐<br />
gründet. Bisher war <strong>GrECo</strong> in der Hauptstadt War schau<br />
und in Breslau in Südwestpolen vertreten.<br />
Ein neues Büro befindet sich in Danzing, an der<br />
Baltischen Küste im Norden Polens. Danzig ist der<br />
wichtigste Seehafen Polens und liegt im viertgrößten<br />
Ballungszentrum des Landes.<br />
Danzig/Polen<br />
CEE | NEWS<br />
Das zweite neue Büro ist ein Spezialmakler, der sich<br />
auf Oil&Energy Klienten konzentriert. Es liegt im<br />
Süden Polens in Katowice, im Zentrum des schle ‐<br />
sischen Industriegebietes.<br />
Die Zielgruppe dieser Niederlassung sind sowohl<br />
Klienten im Bereich Energie als auch Schienen ‐<br />
verkehr, Bergbau und Bauwesen.<br />
In der Ukraine war <strong>GrECo</strong> bisher nur im wirt schaft ‐<br />
lichen und finanziellen Zentrum des Lan des in<br />
Dnipropetrowsk vertreten.<br />
Nun wurde in der Hauptstadt Kiew ein neues Büro<br />
eröffnet, welches auch als Hauptsitz unserer ukrai ‐<br />
nischen Niederlassungen geführt wird.<br />
In Kroatien wird die Regionalisierung durch ein<br />
neues Büro in Rijeka fortgesetzt.<br />
Rijeka ist die drittgrößte Stadt und der wichtigste<br />
Hafen des Landes.<br />
Somit gibt es in Kroatien mit Zagreb, Osijek und<br />
Rijeka nun drei <strong>GrECo</strong>‐Büros.<br />
Mag. Petra Steininger<br />
p.steininger@greco.at<br />
IMPRESSUM:<br />
Medieninhaber und Herausgeber: <strong>GrECo</strong> International AG<br />
Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten<br />
Reg.Nr. 13962G01/08 | A‐1191 Wien, Elmargasse 2‐4<br />
Tel. 05 04 04 – 0 | Fax 05 04 04 –11 999 | www.greco.eu<br />
Layout & Satz: GrafiX Media 1130 Wien<br />
Fotos: Fotolia.com/GrafiX Media 1130 Wien/<strong>GrECo</strong><br />
Repro: GrafiX Media 1130 Wien<br />
Druck: Ueberreuter Print GmbH, 2100 Korneuburg<br />
Redaktion: <strong>GrECo</strong> International AG, Mag. Judith Fleck<br />
Grundlegende Richtung laut § 25 Mediengesetz:<br />
Spotlight ist ein unabhängiges Medium, das sich zu 100% im Besitz der <strong>GrECo</strong> International AG<br />
befindet.<br />
Es dient der Information über Produkte und Dienstleistungen der <strong>GrECo</strong> International AG.<br />
Foto: © ComtesseDionaea ‐ Fotolia.com<br />
Foto: © N‐Media‐Images ‐ Fotolia.com<br />
Multinationales Pooling<br />
Kosteneinsparungen bei Risikoabsicherungen für Mitarbeiter<br />
Eine spezifische Versicherungstechnik – das<br />
Poolingverfahren – kann bei international<br />
bestehenden bzw. neu einzuführenden Risi‐<br />
ko vorsorgen für Mitarbeiter zu mehr Effizienz<br />
führen.<br />
Voraussetzung dafür ist, dass das betroffene Unter ‐<br />
nehmen im Allgemeinen in mindestens zwei Ländern<br />
(Standorten) bestehende Mitarbeitervorsorgen unterhält<br />
bzw. plant.<br />
Für das Poolingverfahren eignen sich die folgenden<br />
Versicherungssparten:<br />
• Ablebensversicherungen<br />
• Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />
• Unfallversicherungen<br />
• Krankenversicherungen<br />
• Expat‐Lösungen<br />
In der Praxis überlassen die meisten Unternehmens ‐<br />
zentralen ihren lokalen Standorten im Ausland die<br />
ver sicherungsmäßige Eindeckung vor Ort bei lokalen<br />
Anbietern nach den landesüblichen, lokalen Standards.<br />
Dadurch können in Summe höhere Versicherungskosten<br />
anfallen, als nötig wäre. Durch das Zusammenlegen der<br />
Bestände der einzelnen Länder in einem zentralen<br />
Vertrag entsteht ein interner Risikoausgleich.<br />
Im Idealfall kann dann sogar eine Gewinnbeteiligung bei<br />
insgesamt sehr gutem Schadensverlauf ausgeschüttet<br />
werden oder über eine Prämienreduktion verhandelt<br />
werden. Bei nicht so gutem Verlauf kann wiederum eine<br />
dro hende Prämiensteigerung abgewendet werden.<br />
Weitere Argumente sprechen für Pooling‐Lösungen:<br />
• mehr Information und Kontrolle über den Status der<br />
Risikoabsicherung bei ausländischen Tochterunter ‐<br />
nehmen<br />
• bessere Verhandlungsposition gegenüber dem Ver si ‐<br />
ch erer bzw. dessen Netzwerk<br />
• vereinfachte Gesundheitsprüfungen<br />
• allenfalls höhere Versicherungssummen als lokal<br />
erhältlich<br />
• die Gewinnbeteiligung steht der Zentrale zur Ver ‐<br />
fügung und kann flexibel abgerechnet werden<br />
<strong>GrECo</strong> empfiehlt seinen österreichischen Klienten mit<br />
Standorten im Ausland, die Vorteile von Pooling‐Lö sun ‐<br />
gen ernsthaft zu prüfen.<br />
Dies erfordert bei bestehenden Vorsorgesystemen keine<br />
zusätzlichen Investitionen, sondern kann, wie bereits<br />
ausgeführt, finanzielle Vorteile mit sich bringen.<br />
<strong>GrECo</strong> verfügt über hervorragende Kontakte zu allen<br />
namhaften Versicherungsnetzwerken und steht für dies ‐<br />
bezügliche Beratungen zur Verfügung.<br />
Mag. Guido Teutsch<br />
Telefon: +43 (0)5 04 04‐247<br />
g.teutsch@greco.at<br />
Foto: © Greg Epperson ‐ Fotolia.com