#eimat-Magazin Ausgabe 5 - April 2022

aktuell
UKRAINE-HILFE IN DER –
GROSSES ENGAGEMENT
Es sind Millionen Menschen aus der
Ukraine auf der Flucht vor dem russischen
Angriffskrieg auf ihre Heimat.
Sie fliehen vor den Bomben, der Zerstörung,
dem Leid und der Angst um
ihr Leben. Während die Ukrainer ihr
Land verteidigen, sind überwiegend
Frauen und Kinder auf der Suche nach
Schutz im Ausland.
In Rhön-Grabfeld ist die Hilfsbereitschaft
groß: Lastwagenweise werden
Lebensmittel, Hygieneartikel, Babynahrung,
Medikamente, Isomatten,
Schlafsäcke und alles, was im Krisengebiet
gebraucht wird, gespendet,
gesammelt und schnellstmöglich auf
den Weg hin zu den Menschen in Not
gebracht. Auch Geldspenden unterstützen
dabei, die Ukrainerinnen und
Ukrainer zu versorgen. Doch nicht nur
Güter und Geld werden dringend benötigt,
sondern auch Betten in einer sicheren
Umgebung. Die Kriegsflüchtlinge,
die auf den verschiedensten Wegen
zu uns in die gelangen, sind
enorm dankbar, hier so herzlich aufgenommen
zu werden. Um Unterbringung
und Versorgung so pragmatisch
und unkompliziert wie möglich zu unterstützen,
stimmt sich der Landkreis
fortwährend eng mit den Kommunen,
Hilfsorganisationen und Behörden ab.
Ein Ukraine-Koordinierungsstab im
Landratsamt Rhön-Grabfeld ist seit
Anfang März eingesetzt, um die Hilfe
in der bestmöglich zu steuern.
Wohnraum wird beispielsweise
ebenso benötigt wie Unterstützung
bei der Verständigung und der Organisation
ihres neuen „Alltags“.
Über die E-Mail-Adresse ukrainehilfe@
rhoen-grabfeld.de können sich alle
melden, die sich engagieren wollen.
Für ein konkretes Wohnungsangebot
ist auf der Startseite der Landkreis-
Homepage www.rhoen-grabfeld.de
ein Meldeformular eingestellt. Über
100 Unterbringungsmöglichkeiten –
für kurz oder lang, von der Schlafcouch
bis hin zur Wohnung – sind hierüber
bereits gemeldet. Die landkreiseigene
Dreifeldturnhalle in Bad Neustadt a. d.
Saale wurde als Notunterkunft für Zuweisungen
über die Regierung von Unterfranken
umfunktioniert. Hier können
kurzfristig bis zu 100 Flüchtlinge
übernachten. Außerdem wird derzeit
geprüft, ob die ehemalige Kreisklinik
in Bad Neustadt die Anforderungen
als Notunterkunft erfüllt. Es ist aktuell
leider schwer bis gar nicht einschätzbar,
welche Kapazitäten nur für einige
Wochen oder länger tatsächlich benötigt
werden.
Ein herzliches Dankeschön geht an
alle, die mithelfen, diese Herausforderung
– egal in welcher Form - zu stemmen!
Neben den vielen privat organisierten
Fahrten ins Grenzgebiet, um
ukrainische Flüchtlinge in Sicherheit zu
bringen, und der Verteilung nach dem
sogenannten Königsteiner Schlüssel,
wonach die Ankommenden nach einer
festen Regel auf die Bundesländer,
Regierungsbezirke und Landkreise sowie
kreisfreien Städte verteilt werden,
hat auch der Landkreis Rhön-Grabfeld
die Initiative ergriffen, Menschen in
Not schnellstmöglich in Sicherheit zu
bringen. Am 7. März 2022 haben sich
drei Reisebusse im Auftrag des Landkreises
mit Unterstützung durch den
BRK-Kreisverband Rhön-Grabfeld auf
Hier gelangen Sie zur Ukraine-Hilfe
auf unserer Website:
den Weg an die polnisch-ukrainische
Grenze gemacht, um vor allem Frauen
und Kinder aufzunehmen.
In einem Flüchtlingslager rund 3 km
vor der ukrainischen Grenze konnten
die Rhön-Grabfelder dank der guten
Vorbereitung der polnischen Behörden
und der Freiwilligen vor Ort Ausreisewillige
in Empfang nehmen. Ein
Ukrainisch sprechender Arzt sorgte
mit dem BRK-Team für die Erstversorgung
an Bord. Zudem unterstützte
eine Mitarbeiterin des Landratsamtes
beim Übersetzen. Die 125 Geflüchteten
kamen vorerst in die Schullandheime
Rappershausen und Bauersberg
sowie in das ehemalige Bildungshaus
St. Michael und werden nach und nach
dezentral untergebracht.
Mit viel Herz unterstützen Helferkreise
in den einzelnen Orten die Neuankömmlinge
dabei, anzukommen und
alles Nötige zu regeln. Neben den
organisatorischen Dingen, bedeutet
das aber vor allem auch, Seelsorge
zu betreiben. Denn die Kriegs- und
Fluchterlebnisse sind für viele der
ankommenden Kinder und Erwachsenen
schwer zu verarbeiten. Es braucht
Zeit. Gleichzeitig sorgen sie sich um
ihre Liebsten, die sie in der Ukraine zurücklassen
mussten. Ob und wann sie
in ihr Land zurückkehren können, ist
ungewiss. Deshalb ist es wichtig, dass
sie hier bei uns Anschluss erhalten:
Deutsch lernen, eine Arbeit suchen,
Kinder in Kindergarten und Schule gut
untergebracht wissen, vielleicht sogar
in den örtlichen Vereinen aktiv zu sein
– all das hilft dabei, etwas Normalität
einziehen zu lassen.
Fotos: links stock.adobe.com - ©Anna, Hintergrund
stock.adobe.com - ©WzKzk, rechts ©Landkreis
Rhön-Grabfeld, ©Hanns Friedrich, ©BRK-Kreisverband
Rhön-Grabfeld
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