erfahrungen - Groz-Beckert
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Townsend. Der Erste, der sie in Deutsch -<br />
land ab 1863 produziert, ist Theodor <strong>Groz</strong>.<br />
Sein Sohn Daniel wird sie elf Jahre später<br />
gemeinsam mit seinem Freund Daniel<br />
Beck entscheidend verbessern. Fortan<br />
wird der Schlitz, in dem die Zunge befestigt<br />
wird, nicht mehr geprägt, sondern<br />
gefräst. Die Idee dazu hat Daniel <strong>Groz</strong> aus<br />
Sachsen mitgebracht. Dort hat er zwei<br />
Jahre bei den größten Nadelherstellern<br />
gearbeitet. Vielleicht hat er sogar den<br />
erfinderischen Jungunternehmer Ernst<br />
<strong>Beckert</strong> kennen gelernt, der inzwischen<br />
seinen eigenen Betrieb eröffnet hat und<br />
schon in wenigen Jahren zu den ganz<br />
Großen gehören wird. Mit diesen Entwick -<br />
lungen geht auf der Alb der Wandel von<br />
der Werkstatt zur Nadelfabrik einher. Die<br />
Produktion wird gesteigert und immer<br />
größere Härteöfen und leistungsfähigere<br />
Dampfmaschinen finden Verwendung. Die<br />
ersten Patente werden angemeldet. Eine<br />
Erfindung folgt der anderen. Zum Beispiel<br />
die Spitznadelpresse oder die „Löffel“-<br />
EIGENER SONDER -<br />
MASCHINEN BAU AM STAND -<br />
ORT BITZ UM 1902<br />
Maschine zur Herstellung der Zungen.<br />
Beide entwickelt von dem Mitarbeiter und<br />
Techniker Ferdinand Binder. So überschrei-<br />
tet die Jahresproduktion an Nadeln Mitte<br />
der 1880er-Jahre erstmals die Millio nen -<br />
grenze. Heute werden an einem einzigen<br />
Tag weit mehr Nadeln hergestellt.<br />
Familiäre Einbindung.<br />
Mit dem wirtschaftlichen Wachstum kommt<br />
die räumliche Expansion. Nach 23 Jahren<br />
hat die Werkstatt im Haus am unteren Tor<br />
ausgedient. 1875 bezieht Theodor <strong>Groz</strong><br />
ein neues Geschäftshaus in der Pfarr straße<br />
in Ebingen. Im gleichen Jahr beginnt Carl<br />
Theodor Beck in Bitz für ihn zu arbeiten.<br />
In den nächsten Jahren stehen weitere<br />
Umzüge und Ausbauten an. Erst 1902 findet<br />
der Betrieb seinen endgültigen Haupt -<br />
sitz in der Wiesenstraße. Heute ist sie<br />
nach dem Gründer des Unternehmens<br />
benannt. Gebaut wird auch in der Becker -<br />
straße 27-29 in Chemnitz. Innerhalb eines<br />
Viertel jahrhunderts ist Ernst <strong>Beckert</strong>s<br />
WERKZEUG IM ZEICHEN DER ZEIT:<br />
HANDRICHTGERÄT UM 1900<br />
ANFÄNGE | 5<br />
SPITZENPRESSE FÜR RUNDSTUHLNADELN >><br />
Betrieb beständig gewachsen. 1895 wird<br />
in Stollberg im Erzgebirge ein Filialbetrieb<br />
eröffnet und in den kommenden zehn<br />
Jahren zu einem kompletten Werk ausgebaut.<br />
1898 beschäftigt das Unternehmen<br />
bereits über 200 Mitarbeiter: Es wird eng<br />
in dem ersten Chemnitzer Fabrikgebäude.<br />
Doch auch ein An- und Ausbau eines<br />
Seitengebäudes schafft nur kurzfristig<br />
Abhilfe. So wird 1905 in der Metzerstraße<br />
ein imposanter Neubau errichtet. Doch<br />
den Umzug leitet nicht mehr der Gründer<br />
selbst, sondern sein Schwiegersohn und<br />
Nachfolger Julius Seelmann-Eggebert.<br />
Am 4. Oktober 1909 stirbt Ernst <strong>Beckert</strong> in<br />
Radebeul. Auf der Alb hat sich der Gene -<br />
rationswechsel längst vollzogen. Bereits<br />
1879 macht Theodor <strong>Groz</strong> seine beiden<br />
ältesten Söhne, Theodor und Daniel, zu<br />
aktiven Teilhabern. Das spiegelt auch der<br />
Unternehmensname, Theodor <strong>Groz</strong> &<br />
Söhne, wider. Doch es ist nicht der Ältere,<br />
der die Nachfolge des Vaters antreten<br />
wird. Denn im April 1892 sterben inner-