EWKB 22-24
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27478 Cuxhaven-Altenwalde<br />
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Das große Elbe Weser Kurier Kreuzworträtsel<br />
Diese Woche verlosen wir unter allen richtigen Einsendungen<br />
das Buch „Du darfst nicht alles glauben, was du denkst“ von Kurt Krömer -FENSTER<br />
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Wir bilden alle EU Führerscheinklassen aus<br />
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vom Mofa bis zum LKW.<br />
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Teilnahmeschluss: 20. Juni 20<strong>22</strong>. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.<br />
Keine Barauszahlung! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Des Rätsels Lösung:<br />
PORI · Die alte Hafen- und Industriestadt<br />
Pori liegt am Fluss<br />
Kokemäenjoki in Südwestfinnland<br />
und ist seit 1969 Partnerstadt<br />
Bremerhavens. Das Stadtbild<br />
des Ortes ist geprägt von<br />
der Architektur Carl Ludwig<br />
Engels, der neben Alvar Aalto<br />
als bedeutendster Baumeister<br />
Finnlands gilt. Von ihm<br />
stammt auch das Rathaus aus<br />
den Jahren 1839 bis 1841.- Das<br />
Buch „Wunderland“ von Claire<br />
Messud hat Wiltrud Palme,<br />
Geestland gewonnen. Dieses<br />
Mal gibt es das Buch „Du darfst<br />
nicht alles glauben, was du<br />
denkst“ von Kurt Krömer zu<br />
gewinnen. Ein Buch, in dem<br />
der Komiker mit einem Tabu<br />
bricht, „um Menschen zu helfen,<br />
die unter Depressionen leiden<br />
oder eine ähnliche jahrelange<br />
Ärzte odyssee hinter sich<br />
haben wie er selbst“.<br />
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Rollläden für Ihre<br />
Sicherheit<br />
Mein Leben bis zum Kriege<br />
Fortsetzungsroman von Joachim Ringelnatz Folge 169<br />
... Die Mittagstafel war immer<br />
ganz offiziell. Geschulte<br />
Diener und Serviermädchen<br />
warteten auf. Es herrschte<br />
ein etwas zurückhaltender,<br />
dennoch vergnügter Ton.<br />
Ich lernte bald die einzelnen<br />
Kurgäste kennen. Eine<br />
Exzellenz soundso und deren<br />
Gesellschafterin Fräulein<br />
von Brockhusen, Herr<br />
Weiß aus Riga, ein Fräulein<br />
Benois. Eine alte Dame, die<br />
ihre Augen kaum so weit<br />
aufmachte, um sich selber<br />
sehen zu können. Die hatte<br />
ich heimlich »Das schlafende<br />
Jahrhundert« getauft.<br />
Der Name blieb.<br />
Nach Tisch leistete ich<br />
manchmal noch der blinden<br />
Mrs. Clark Gesellschaft, aus<br />
Mitleid, und um mein Englisch<br />
aufzufrischen. Ferner<br />
war ein spitzbärtiger russischer<br />
Marineoffizier an<br />
der Tafel.<br />
Das Gespräch drehte sich<br />
selten in meinem Beisein<br />
um Kunst. Man erzählte<br />
lieber anderes. Die Krebspest<br />
hatte die ganze Gegend<br />
heimgesucht. Die Düna<br />
hatte nachts eine Leiche an<br />
Land getrieben. Der Baron<br />
wollte die Scherereien vermeiden,<br />
die mit solchem<br />
Fund verbunden waren. Er<br />
ließ die Leiche wieder in<br />
den Strom stoßen. Sie landete<br />
auf der anderen Seite<br />
in einer livländischen Baronei.<br />
Dort stieß man sie wieder<br />
ab, und nun landete sie<br />
wieder auf kurländischem<br />
Gebiet, irgendwo.<br />
Ich zog mit Biegemann und<br />
Fräulein Brockhusen einem<br />
Jungen zuliebe auf Käferjagd<br />
aus.<br />
Ich half der Hausdame,<br />
Fräulein Dieckhoff, Fliegen<br />
töten. Mit der Gießkanne<br />
und heißem Wasser machten<br />
wir das.<br />
Ich schrieb eine kurze Skizze<br />
»Gepolsterte Kutscher<br />
und Rettiche«.<br />
Einmal am Tage wurde die<br />
Post vom Kutscher zehn<br />
Werst weit aus dem Orte<br />
C<br />
Friedrichstadt geholt. Friedrichstadt<br />
war nur von Juden<br />
bewohnt.<br />
Zu den wenigen, die etwas<br />
freiere Meinung hatten,<br />
zählten Olga und Wera,<br />
zwei zarte russische Studentinnen.<br />
Wera Iwanowna<br />
hatte ein Herzleiden. Mit<br />
ihr unternahm ich nachts<br />
im Regen einen langen Ausflug,<br />
und wir führten ernste,<br />
lange Gespräche, obwohl<br />
Wera ebensowenig Deutsch<br />
Mehr über den Dichter, Maler,<br />
Kabarettisten und seine Marinezeit<br />
können Sie im<br />
Joachim-Ringelnatz-Museum<br />
in Cuxhaven, Südersteinstr. 44,<br />
27472 Cuxhaven erfahren.<br />
Di-So 10-13 und 14-17 Uhr,<br />
www.ringelnatzmuseum.de<br />
verstand wie ich Russisch.<br />
Abends war Tanz. Alles erschien<br />
im Frack und Balltoilette.<br />
Die Baronin saß am<br />
Flügel, und der Baron kommandierte<br />
französisch sehr<br />
gewandt eine Quadrille.<br />
Ich las Bismarcks Briefe an<br />
seine Frau. Dann gab mir<br />
Biegemann das Buch »Bismarck<br />
in der Karikatur des<br />
Kladderadatsch«. Nebenher<br />
trieb ich etwas Geschichte<br />
und Geographie.<br />
Die Baronin riet mir, die<br />
Heilbäder auszunutzen,<br />
die sie im Hause hatte, und<br />
mich täglich von den zwei<br />
angestellten Finnländerinnen<br />
massieren zu lassen.<br />
Massieren ließ ich mich<br />
nicht. Ich genierte mich. Ich<br />
badete täglich in der Düna,<br />
obwohl das Ufer schilfig<br />
und unsauber war.<br />
Der Jude Abramowitsch<br />
führte einen Kaufladen in<br />
Halswigshof. Er verkaufte<br />
an die Letten billigen Kram<br />
für die nötigsten Bedürfnisse.<br />
Zu ihm kamen auch<br />
die Flößer, wenn sie wegen<br />
Sturm die Fahrt unterbrechen<br />
mußten. Denn die<br />
Düna konnte sehr böse sein.<br />
Sie trugen Wasserstiefel und<br />
dicke Schafspelze und kauften<br />
bei Abramowitsch Kringel.<br />
Dann lagerten sie sich<br />
am Ufer, zündeten nach herkömmlichem<br />
Strandrecht<br />
ein Reisigfeuer an und<br />
kochten Tee. Die Düna barg<br />
schon bei ruhigem Wetter<br />
tückische Stromschnellen<br />
und Strudel.<br />
Ich traf den Fischer Mathison,<br />
wie er Angeln einzog.<br />
»Fische nicht gebissen«,<br />
sagte er, »Mond scheint. Fische<br />
schlafen, wenn Mond<br />
scheint.« Mathison war<br />
schon nahe den Fünfzigern,<br />
und nun mußte er zehn<br />
Werst weit zu Fuß gehen,<br />
um von der russischen Polizei<br />
eine Prügelstrafe zu<br />
empfangen. Weil man ihn<br />
kürzlich in Trunkenheit erwischt<br />
hatte.<br />
Fortsetzung folgt...