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it-landfrauen - Deutscher LandFrauenverband e.V.

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ZEITSCHRIFT DES DEUTSCHEN LANDFRAUENVERBANDES E.V.<br />

NR. 1/JANUAR 2002<br />

DAS WELTWEITE NETZ UND DIE<br />

LANDFRAUEN:<br />

EIN NEUES DLV-MODELL-PROJEKT<br />

„IT-LANDFRAUEN“<br />

Y 9676


EDITORIAL<br />

Liebe Landfrauen,<br />

liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

wenn Sie dieses Heft in der Hand halten, ist das<br />

Neue Jahr noch nicht ganz zwei Wochen alt, und<br />

deshalb möchte ich Ihnen allen ein gutes, gesundes<br />

und erfolgreiches Jahr 2002 wünschen. Mögen Ihre<br />

guten Vorsätze und Ihre Pläne in die Tat umgesetzt<br />

werden.<br />

Die Unterstützung des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />

(dlv) als Ihrem Interessenverband darf<br />

ich Ihnen zusagen. Wir werden alles tun, nicht nur<br />

um Ihre Interessen und Anliegen zu vertreten, sondern<br />

auch um Rahmenbedingungen zu schaffen, die<br />

es Ihnen auch in einigen Jahren noch möglich machen,<br />

im ländlichen Raum unter vergleichbaren Bedingungen<br />

wie in Ballungsgebieten zu leben, Ihre<br />

Aufgaben dort zu erfüllen und auch ein eigenes<br />

Einkommen zu erwirtschaften. Eine der Voraussetzungen<br />

dafür ist, die moderne Informationstechnologie<br />

auch uns Frauen im ländlichen Raum nutzbar<br />

zu machen.<br />

In diesem Zusammenhang ist es außerordentlich<br />

erfreulich, dass unsere Bemühungen um ein Modellprojekt<br />

„IT-LandFrauen“, das vom Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

aus M<strong>it</strong>teln des Europäischen Sozialfonds gefördert<br />

wird, nach gut einem Jahr erfolgreich sind. Das<br />

Schwerpunkt-Thema in diesem Heft ist ausschließlich<br />

diesem neuen Projekt und seinen vielfältigen<br />

Möglichke<strong>it</strong>en für uns LandFrauen gewidmet. Auch<br />

in vielen LandesLandFrauenverbänden ist die Arbe<strong>it</strong><br />

m<strong>it</strong> Computer und Internet Thema von We<strong>it</strong>erbildungsangeboten.<br />

Dam<strong>it</strong> arbe<strong>it</strong>en wir gemeinsam<br />

gegen eine oftmals prognostizierte sogenannte dig<strong>it</strong>ale<br />

Spaltung von Stadt und Land.<br />

Sie finden in diesem Heft u.a. auch einen Bericht<br />

über den ersten Parlamentarischen Abend des Deutschen<br />

<strong>LandFrauenverband</strong>es in Berlin, wo das Präsidium<br />

zusammen m<strong>it</strong> den Landesvors<strong>it</strong>zenden die<br />

Gelegenhe<strong>it</strong> hatte, unseren Volksvertretern aus eigener<br />

Anschauung die Folgen ihrer Pol<strong>it</strong>ik im Lande<br />

zu schildern. Auch die Solidar<strong>it</strong>ät der deutschen<br />

LandFrauen für alle LandFrauen in der Welt, die<br />

ihren Ausdruck findet in der langjährigen Partnerschaft<br />

m<strong>it</strong> der Deutschen Welthungerhilfe ist ein<br />

Thema, das wir im Neuen Jahr we<strong>it</strong>erverfolgen wollen.<br />

Ihre<br />

Erika Lenz, Präsidentin<br />

I N DIESEM HEFT<br />

�SCHWERPUNKT<br />

3 Das weltwe<strong>it</strong>e Netz und die LandFrauen<br />

4 IT-Landfrauen – Das neue dlv-Modellprojekt<br />

5 Wie werde ich IT-LandFrau?<br />

7 Potenziale des Internets für die<br />

Vermarktung von Dienstleistungen der<br />

LandFrauen<br />

�NACHRICHTEN<br />

9 Lobbyismus für LandFrauen in Berlin<br />

10 Der dlv als Partner der Deutschen Welthungerhilfe<br />

LandFrauen für LandFrauen<br />

Weihebuschen brachten 1.701,13 DM<br />

11 VIK-Flugrettung<br />

12 „Planen Sie einen Banküberfall!“<br />

Afghanistan: Hilfe gegen den Hunger<br />

26 Rapsöl-In<strong>it</strong>iative LandFrauen<br />

27 Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel<br />

�PERSÖNLICHES<br />

14 DLG-Ferienhof des Jahres 2001<br />

Vorstand der BAG Urlaub auf dem<br />

Bauernhof neu gewählt<br />

Impressum<br />

15 Wir gratulieren<br />

„Zukunft braucht Vergangenhe<strong>it</strong>“<br />

�LANDESVERBÄNDE<br />

16 Württemberg-Baden<br />

17 Württemberg-Hohenzollern<br />

18 Südbaden; Schleswig-Holstein<br />

19 Niedersachsen-Hannover<br />

20 Mecklenburg-Vorpommern; Westfalen-<br />

Lippe<br />

21 Thüringen; AG Rheinland-Pfalz<br />

22 Rheinhessen<br />

23 Pfalz; Bayern<br />

24 Hessen<br />

DLV 1/2002


Das weltwe<strong>it</strong>e Netz<br />

und die LandFrauen<br />

Immer mehr LandFrauen surfen im Internet, senden Emails und präsentieren<br />

ihre Informationen auf der eigenen Homepage. Das wird die Verbandsarbe<strong>it</strong><br />

entscheidend verändern. War es bisher eine Frage von Ze<strong>it</strong> und<br />

Kosten Informationen an alle 550.000 LandFrauen we<strong>it</strong>erzugeben, wird es<br />

zukünftig die Kunst sein, das richtige Maß zu treffen und das Informationsangebot<br />

überschaubar und transparent zu halten.<br />

Gerade weil der <strong>LandFrauenverband</strong><br />

als größter deutscher Frauenverband<br />

so viele M<strong>it</strong>glieder<br />

vereint, war es in der Vergangenhe<strong>it</strong><br />

nicht einfach sich auszutauschen. Da<br />

Rundschreiben schon allein vom Porto<br />

zu teuer waren, wurden Informationen<br />

bisher von Ebene zu Ebene we<strong>it</strong>ergegeben.<br />

Gerade bei aktuellen Informationen<br />

bieten nun die neuen Medien die<br />

Möglichke<strong>it</strong> sich sekundenschnell auszutauschen<br />

und darüber hinaus ein<br />

bre<strong>it</strong>es Serviceangebot allze<strong>it</strong> verfügbar<br />

zu machen.<br />

www.LandFrauen.Info<br />

Schon se<strong>it</strong> einem Jahr ist der Deutsche<br />

<strong>LandFrauenverband</strong> m<strong>it</strong> einer Homepage<br />

unter www.dlv-online.de im<br />

Internet und verfügt se<strong>it</strong> kurzem auch<br />

über die Internetadresse www.Land-<br />

Frauen.Info. Hier findet man die Adressen<br />

der Internetse<strong>it</strong>en der zweiundzwanzig<br />

Landesverbände und auch<br />

zahlreicher Kreis- und Ortsverbände.<br />

Pressem<strong>it</strong>teilungen und Pos<strong>it</strong>ionspapiere<br />

stehen LandFrauen und einer interessierten<br />

Öffentlichke<strong>it</strong> jederze<strong>it</strong> zu<br />

Verfügung. Zum Service<br />

gehört auch<br />

ein Archiv m<strong>it</strong> älteren Pressem<strong>it</strong>teilungen<br />

und die sogenannte InfoMail. Per<br />

InfoMail erhalten LandFrauen ze<strong>it</strong>gleich<br />

m<strong>it</strong> der Presse die Meldungen<br />

des dlv als Email nach Hause.<br />

IT-LandFrauen<br />

M<strong>it</strong> dem Projekt „IT-LandFrauen“<br />

will der dlv ab dem 01. Januar 2002 die<br />

vielen unterschiedlichen Aktiv<strong>it</strong>äten<br />

und Projekte der LandFrauen von der<br />

Orts- bis zur Bundesebene in den vergangenen<br />

Jahren vernetzen. Vergleichbar<br />

m<strong>it</strong> der Erfindung des Telefons werden<br />

wir für das Internet ein „Telefonbuch“,<br />

„die Gelben Se<strong>it</strong>en“ und den<br />

„Techniker für die Einrichtung vor Ort“<br />

anbieten:<br />

Das „Telefonbuch“ wird im Internet<br />

eine Datenbank sein, in der alle existierenden<br />

Homepages von LandFrauenverbänden<br />

erfasst werden.<br />

„Die Gelben Se<strong>it</strong>en“ sollen als Datenbank<br />

im Internet alle Produkte und<br />

Dienstleistungen von LandFrauen vorstellen.<br />

Dam<strong>it</strong> wird man zukünftig sowohl<br />

die als Tagesmutter qualifizierte<br />

LandFrau in der Nähe finden, wie<br />

auch die Gästeführerin für den<br />

nächsten Ausflug. Das gute<br />

Image der LandFrauen<br />

wird über den eigenen<br />

Verband sicherlich<br />

viele Interessenten anziehen<br />

und den bisherigen Kundenkreis<br />

für Bauernhofläden und<br />

Cafés, Anbieterinnen von Urlaub<br />

auf dem Bauernhof, Botschafterinnen<br />

für heimische Produkte usw. erwe<strong>it</strong>ern.<br />

Als „Techniker vor Ort“ wird der dlv<br />

die sogenannten „IT-LandFrauen“ qua-<br />

lifizieren. IT steht für Informations-<br />

Technoligie. M<strong>it</strong> dieser Ausbildung<br />

werden demnächst die IT-LandFrauen<br />

ein neues Produkt anbieten: Das Erstellen<br />

von Homepages im Internet.<br />

Ortsverbände und Anbieterinnen von<br />

Produkten und Dienstle<strong>it</strong>ungen können<br />

sich dann eine professionelle Homepage<br />

von den IT-LandFrauen erstellen<br />

lassen. Die IT-LandFrauen werden die<br />

neuen Homepages dann m<strong>it</strong> dem Portal<br />

(den Datenbanken) vernetzen.<br />

www.LandPortal.de<br />

Unter der Internetadresse www.Land-<br />

Portal.de werden m<strong>it</strong> Projektbeginn im<br />

Januar kontinuierlich die Datenbanken<br />

aufgebaut und online verfügbar sein.<br />

Auch die an der Qualifikation zu IT-<br />

LandFrauen interessierten Frauen werden<br />

dort we<strong>it</strong>ere Informationen finden.<br />

Das Projekt „IT-LandFrauen“ wird für<br />

drei Jahre vom Bundesministerium für<br />

Familien, Senioren, Frauen und Jugend<br />

gefördert. Danach soll das Portal sich<br />

eigenständig finanziell tragen. Das<br />

wird gelingen, wenn eine große Anzahl<br />

von Ortsverbänden und Anbieterinnen<br />

von Produkten und Dienstleistungen in<br />

diesem Projekt des Deutschen Land-<br />

Frauenverbandes m<strong>it</strong>machen.<br />

Internetverweigerer<br />

Untersuchungen zufolge verdoppelte<br />

sich die Anzahl der Internetnutzer<br />

in den vergangenen Jahren jährlich.<br />

Dass das Internet nicht nur für junge<br />

Leute attraktiv ist, zeigt die zunehmende<br />

Anzahl der Angebote für Seniorencomputerkurse.<br />

Während es heute<br />

noch ein Spass ist, Produkte und<br />

Dienstleistungen im Internet zu bestellen,<br />

wird die Nutzung des Internets<br />

zukünftig Alltagskompetenz sein<br />

müssen. Schon aus Kostengründen<br />

werden Banken, Firmen und Organisationen<br />

sicherlich viele Geschäfte und<br />

Dienstle<strong>it</strong>ungen über das Internet abwickeln.<br />

Das heisst, dass Computerkenntnisse<br />

im beruflichen Alltag unumgänglich<br />

sein werden. Für den privaten<br />

Bereich ist eine Entwicklung wie<br />

bei den Chipkarten absehbar. Auch<br />

heute kann man m<strong>it</strong> Bargeld zahlen,<br />

aber zwangsweise müssen immer<br />

mehr Menschen den Umgang m<strong>it</strong> dem<br />

Bargeldautomaten lernen, wenn sie<br />

nicht lange Wege zu der nächsten<br />

Bank in Kauf nehmen wollen.<br />

DLV 1/2002 3


Netzwerk Dig<strong>it</strong>ale Chancen<br />

Nach In<strong>it</strong>iativen wie „Frauen ans<br />

Netz“ und „Schulen ans Netz“ wurde<br />

nun das „Netzwerk Dig<strong>it</strong>ale-Chancen“<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie in Zusammenarbe<strong>it</strong><br />

m<strong>it</strong> der Univers<strong>it</strong>ät Bremen gegründet.<br />

Hintergrund der In<strong>it</strong>iative ist, dass in<br />

Deutschland je nach Art der Untersuchung<br />

ca. 28 bis 40 Prozent der Bevölkerung<br />

das Internet nutzen. Eine Umfrage<br />

von Emnid im Mai 2001 ergab,<br />

dass 50 % der Bevölkerung in Deutschland<br />

sogenannte „Internet-Verweigerer“<br />

sind. Die neue In<strong>it</strong>iative will insbesondere<br />

Einsteigern den Zugang zum<br />

Computer und den neuen Medien verschaffen.<br />

S CHWERPUNKT<br />

Konkret wird zum Beispiel eine Telefon-Hotline<br />

( 01805 / 383725) angeboten,<br />

unter der Anrufer den nächsten öffentlichen<br />

Zugang zum Internet zum<br />

Beispiel im Bibliotheken erfragen können.<br />

Sowe<strong>it</strong> vorhanden erfährt man<br />

dort für 0,24 DM pro Anruf auch, wo<br />

Internet-Kurse in Wohnortnähe angeboten<br />

werden. Insgesamt befindet sich<br />

das Netzwerk Dig<strong>it</strong>ale Chancen aber<br />

erst im Aufbau und hat im November<br />

2001 die Präsidentin des Deutschen<br />

Landfrauenverbandes Erika Lenz eingeladen,<br />

im Beirat des Netzwerkes m<strong>it</strong>zuarbe<strong>it</strong>en.<br />

Da von den LandFrauenvereinen<br />

vielfach schon Computerund<br />

Internetkurse für Einsteiger und<br />

Fortgeschr<strong>it</strong>tene angeboten werden,<br />

setzt sich der dlv dafür ein, dass Einsteiger<br />

mehr Unterstützung beim Kauf<br />

IT-LandFrauen –<br />

Das neue dlv –<br />

Modellprojekt<br />

Ein modellhaftes Qualifizierungsangebot<br />

für Frauen aus<br />

dem ländlichen Raum<br />

Dass die neuen Medien einen Wandel<br />

eingele<strong>it</strong>et haben, der auch<br />

den ländlichen Raum nicht auslässt,<br />

wissen Landfrauen längst. Viele<br />

Vereine haben bere<strong>it</strong>s ihre eigene Homepage<br />

geschaltet. Hofläden, Ferienwohnungen,<br />

Serviceangebote und verschiedene<br />

Produzentinnen sind ebenso<br />

schon im Web vertreten – bei we<strong>it</strong>em<br />

aber noch nicht alle. Auf der anderen<br />

Se<strong>it</strong>e stehen die Verbraucher, die Produkte<br />

und Angebote der Landfrauen<br />

schätzen, aber nicht immer über entsprechende<br />

Informationen verfügen.<br />

Das Internet wird beide Se<strong>it</strong>en verbinden.<br />

Viele Frauen brauchen jedoch Hilfe,<br />

um sich m<strong>it</strong> einer eigenen Homepa-<br />

des ersten Computers erhalten müssen.<br />

Das Angebot von Computern ist insbesondere<br />

für Anfänger unüberschaubar<br />

und eine gute Beratung findet in den<br />

Technik-Supermärkten in aller Regel<br />

nicht statt. Wer da keine Hilfe im Familien-<br />

und Bekanntenkreis findet,<br />

scheut zu Recht die nicht billige Invest<strong>it</strong>ion<br />

in einen eigenen Computer.<br />

Die immer wieder formulierte Vorstellung,<br />

dass nun zukünftig die Menschen<br />

alle vor ihren Computern vereinsamen,<br />

malt ein dunkles Bild von der<br />

Zukunft. Betrachtet man das Internet<br />

als Arbe<strong>it</strong>sm<strong>it</strong>tel, um schnell und einfach<br />

zu kommunizieren und Informationen<br />

abzurufen, wird es allerdings nie<br />

die Geselligke<strong>it</strong> in der Familie, dem<br />

Freundeskreis und im LandFrauenverein<br />

ersetzen. Heike Troue<br />

ge im Internet zu präsentieren. Und<br />

manche fragen sich auch, ob dies wirklich<br />

nötig ist. Ein we<strong>it</strong>eres Problem ist,<br />

wo und wie Nutzer schließlich die interessanten<br />

Angebote finden.<br />

Genau so gefährlich wie es ist, diese<br />

Entwicklung dem Selbstlauf zu überlassen,<br />

ist es unrealistisch, alle Land-<br />

Frauen und Ortsgruppen m<strong>it</strong> einer<br />

eigenen Webse<strong>it</strong>e zu versorgen. Um<br />

zu erkennen, ob es Frau einen Nutzen<br />

bringt, ist Entscheidungs- und Starthilfe<br />

vonnöten. Und warum soll<br />

diese nicht aus den eigenen Reihen<br />

kommen, sozusagen als Unterstützung<br />

von Frau zu Frau, als Hilfe zur Selbsthilfe?<br />

4 DLV 1/2002


Wie und ob das geht, soll das neue<br />

Modellprojekt des dlv zeigen. Das Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend wird das Projekt<br />

über drei Jahre fördern. Auch dort beobachtet<br />

man m<strong>it</strong> Sorge, dass sich die<br />

heutige Informationsgesellschaft in<br />

zwei Klassen spaltet. Das sind die, die<br />

„drin“ sind, schnell und bequem auf<br />

neue Art kommunizieren und sich hier<br />

allze<strong>it</strong> wichtige Informationen verschaffen<br />

können. Zurück bleiben jene,<br />

die den Zugang (noch) nicht haben und<br />

denen so der dam<strong>it</strong> zusammenhängende<br />

Nutzen verwehrt wird. Für Land-<br />

Frauen kann es deshalb nur darum<br />

gehen, schnell auf die Gewinnerse<strong>it</strong>e<br />

dieser Entwicklung zu gelangen.<br />

Das Modellprojekt IT-LandFrauen will<br />

gerade diesen Prozess beschleunigen.<br />

Ähnlich wie schon beim inzwischen<br />

erfolgreich abgeschlossenen SELF-<br />

Projekt, geht es auch hier um die<br />

Erschließung von Potenzialen, um<br />

Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Regionen sowie um die<br />

Stärkung des Unternehmertums. Dafür<br />

steht das auf die spezifischen Belange<br />

von LandFrauen zugeschn<strong>it</strong>tene Qualifizierungsangebot<br />

„IT-LandFrauen“.<br />

Für alle Anbieterinnen unter den Land-<br />

Frauen sowie für die Kreis- und Ortsvereine<br />

wird es darüber hinaus bre<strong>it</strong><br />

angelegte Anschub- und Motivationshilfe<br />

geben, um den Umgang m<strong>it</strong> den<br />

neuen Medien zu erleichtern.<br />

Das Modellprojekt stützt sich auf drei<br />

Säulen. Da ist erstens die Ausbildung<br />

von 44 IT-LandFrauen. Über einen<br />

Ze<strong>it</strong>raum von einem Jahr laufen insgesamt<br />

6 Kurse bei der Andreas Hermes<br />

Akademie in Bonn, die m<strong>it</strong> modernen<br />

Formen des Lernens von zu Hause aus<br />

kombiniert werden (Telelearning). Danach<br />

ist noch ein Aufbaukurs „E-Commerce“<br />

für 22 Frauen geplant. Ausbildungskosten<br />

und Reisekosten werden<br />

gefördert, auch Notebooks bekommen<br />

die Teilnehmerinnen gestellt. Neben<br />

dem technischen Wissen, wie Frau eine<br />

Homepage erstellt, wird den Frauen<br />

auch verm<strong>it</strong>telt, wie sie ihr neu erlangtes<br />

Wissen vermarkten, das heißt dam<strong>it</strong><br />

Geld verdienen können. Das ist die<br />

Chance für eine eigene selbständige<br />

Existenz oder einen attraktiven Zusatzverdienst.<br />

Die ganze Ausbildung ist<br />

darauf gerichtet, dass es den künftigen<br />

IT- LandFrauen gelingt, den richtigen<br />

Faden zu den LandFrauen-Anbieterinnen<br />

zu finden. Sie sollen vertrauens-<br />

Wie werde ich<br />

IT-LandFrau?<br />

Wenn Ihnen das neue dlv-Projekt<br />

gefällt, Ihnen spontan<br />

viele LandFrauen einfallen,<br />

deren Angebote gut ins Internet passen<br />

und wenn Sie sich auch vorstellen<br />

können, dass gerade Sie es sind, die<br />

diesen Frauen hierbei Starthilfe gibt –<br />

dann sollten Sie sich für die Ausbildung<br />

zur IT-LandFrau bewerben.<br />

Fürs erste reicht eine Bewerbung in<br />

Kurzform. Dazu gibt auf der Internetse<strong>it</strong>e<br />

des dlv ein Formular. Mailen Sie<br />

es an den dlv. Danach folgt ein Auswahlverfahren,<br />

bei dem die Landesverbände<br />

m<strong>it</strong> entscheiden. In dieser<br />

Phase wird es auch zu Gesprächen<br />

m<strong>it</strong> den Bewerberinnen kommen.<br />

Die eigentliche Ausbildung startet<br />

voraussichtlich im Mai 2002. Dazu<br />

finden in der Andreas Hermes Akademie<br />

in Bonn innerhalb eines Jahres<br />

6 mehrtägige Kurse statt. In den Zwischenze<strong>it</strong>en<br />

gibt es eine fachliche Seminarbegle<strong>it</strong>ung<br />

m<strong>it</strong> Telelearning<br />

und Coaching. Die Teilnehmerinnen<br />

erhalten moderne Kommunikationstechnik,<br />

um schon während der Ausbildung<br />

in die neue Tätigke<strong>it</strong> einstei-<br />

volle Beraterinnen bei der Nutzung des<br />

Internets sein, wissen, wie man Marketing<br />

und Verkauf über die neuen Medien<br />

ankurbeln kann, und sie werden Seminare<br />

und Vorträge in der „Sprache<br />

der LandFrauen“ an der Vereinsbasis<br />

über das Internet halten können.<br />

Die zwe<strong>it</strong>e Säule – das Internetportal<br />

der LandFrauen: www.LandPortal.de –<br />

steht in der M<strong>it</strong>te des Projekts IT-Land-<br />

Frauen. M<strong>it</strong> einem Klick gelangt jeder,<br />

der dieses virtuelle Tor öffnet, zu den<br />

gen zu können. Sie lernen in dieser<br />

Ze<strong>it</strong>, wie man Internetse<strong>it</strong>en erstellt<br />

und die neuen Medien für das Marketing<br />

der Firmen und Verbände optimal<br />

nutzt. Zur Ausbildung gehört<br />

auch, dass Sie künftig Ihr Wissen an<br />

andere Frauen we<strong>it</strong>ergeben und diese<br />

fachkundig beraten können.<br />

Noch nicht ganz sicher, ob das<br />

etwas für Sie ist? – dann hier noch<br />

ein paar Denkanstöße:<br />

Sie können m<strong>it</strong> dem Computer umgehen<br />

und haben die neuen<br />

Medien bere<strong>it</strong>s in Ihren Alltag einbezogen.<br />

Perfekt müssen Sie nicht sein,<br />

aber von der Idee begeistert.<br />

Gut wäre es, wenn Sie die „Sprache“<br />

der Landfrauen sprechen, Strukturen<br />

und Angebote Ihres Landesverbandes<br />

kennen und sich nicht scheuen,<br />

vor Gruppen aufzutreten. Es ist<br />

jedoch kein Problem, wenn Sie bisher<br />

„nur“ an der Basis tätig waren. Sie<br />

bekommen Hilfe und Unterstützung<br />

von den Verbänden.<br />

Und es wäre schön, wenn Sie einen<br />

beruflichen Bezug zur Tätigke<strong>it</strong> der<br />

Landfrauen oder zum ländlichen<br />

Raum m<strong>it</strong>bringen. Das macht es Ihnen<br />

leichter, später Ihre Leistungen<br />

als IT-LandFrau zu vermarkten und<br />

dam<strong>it</strong> für sich selbst ein neues Erwerbsfeld<br />

zu erschließen.<br />

Angeboten der LandFrauen aus ganz<br />

Deutschland. Fürs Erste steht die Aufgabe,<br />

alle Angebote der LandFrauen<br />

(sowe<strong>it</strong> sie das selbst wünschen) in einer<br />

Datenbank zu erfassen. Dam<strong>it</strong> werden<br />

sozusagen ihre Vis<strong>it</strong>enkarten ins<br />

Netz gestellt. Zu denen, die eigene Homepages<br />

haben, führen Links. Wer als<br />

Verbraucher ländliche Spezial<strong>it</strong>äten<br />

liebt, Urlaub auf dem Bauernhof plant<br />

oder ein originelles Geschenk sucht,<br />

wird dann sicher im Portal der Land-<br />

Frauen fündig. Dieser gemeinsame<br />

DLV 1/2002 5


Marktauftr<strong>it</strong>t prof<strong>it</strong>iert auch vom guten<br />

Image der LandFrauen und zieht so wie<br />

ein großes Einkaufszentrum magisch<br />

we<strong>it</strong>ere Besucher an. Die Präsenz im Internet<br />

ist ein Stück Werbung für neue<br />

Kunden und steigert den Umsatz. Manches<br />

Produkt bzw. auch neue Geschäftideen<br />

lassen sich so vielleicht zu dauerhaften<br />

Erwerbsquellen ausbauen.<br />

Natürlich ist hier auch an praktische<br />

Hilfestellung und Beratung gedacht, etwa<br />

bei betriebswirtschaftlichen, rechtlichen<br />

oder steuerlichen Aspekten einer<br />

eigenen Internetpräsenz. Aber zu einem<br />

Portal gehört natürlich noch mehr.<br />

Es ist eine Plattform, von der Informationen<br />

abrufbar sind, wo diskutiert<br />

wird und Pos<strong>it</strong>ionen deutlich gemacht<br />

werden können. Vieles davon soll im<br />

Laufe des Modellprojekts entstehen. Inhaltliche<br />

Be<strong>it</strong>räge werden direkt im<br />

Projekt erarbe<strong>it</strong>et, aber natürlich sollen<br />

sich hier auch die Vereine direkt einbringen.<br />

M<strong>it</strong> der dr<strong>it</strong>ten Säule soll eine verbandsspezifische<br />

Infrastruktur geschaffen<br />

werden – quasi ein Netz m<strong>it</strong><br />

vielen Maschen und Knoten für eine<br />

ze<strong>it</strong>gemäße Kommunikation in einem<br />

modernen Verband. Es ist Ziel, allen<br />

LandFrauen über ihren Verband den<br />

Zugang zum Internet zu ermöglichen.<br />

Auch im Medienze<strong>it</strong>alter werden sich<br />

LandFrauen um die Belange von Frauen<br />

im ländlichen Raum kümmern, sich<br />

we<strong>it</strong>erhin einmischen, Trad<strong>it</strong>ionen und<br />

Werte des menschlichen M<strong>it</strong>einanders<br />

bewahren. M<strong>it</strong> dem Internet erhalten<br />

sie hierzu ein wirksames Arbe<strong>it</strong>sinstrument<br />

und ein zusätzliches Medium der<br />

Kommunikation, denn vieles geht<br />

schneller und billiger und spricht M<strong>it</strong>glieder<br />

und Öffentlichke<strong>it</strong> gezielt an.<br />

Vor allem junge Frauen sollen so leichter<br />

zum Verband finden, sie<br />

können sich auf ihre Art<br />

S CHWERPUNKT<br />

Die drei Säulen des Modellprojekts „IT-LandFrauen“<br />

Ausbildung zu<br />

IT-LandFrauen<br />

Sensibilisierung<br />

und Motivation<br />

Internetpräsentationen<br />

für<br />

Vereine und<br />

Produzentinnen<br />

Kurse und<br />

Vorträge<br />

zum Thema<br />

Neues Erwerbswerbsfeld<br />

einbringen und sorgen für Frische im<br />

Vereinsleben. Wenn alle „drin“ sind,<br />

wird es für LandFrauen leichter, von<br />

Ortsgruppe zu Ortsgruppe und von<br />

Frau zu Frau ins Gespräch zu kommen.<br />

Auch das LandPortal wird diesen Austausch<br />

erleichtern. Und natürlich gehen<br />

die IT-LandFrauen den Vereinen beim<br />

Bau dieser dr<strong>it</strong>ten Säule zur Hand.<br />

Das Projekt hat eine Laufze<strong>it</strong> von drei<br />

Jahren. Start ist der 1. Januar 2002.<br />

Koordinieren wird das Projekt Dr. Monika<br />

Michael, vielen Landfrauen als<br />

SELF-Beraterin bekannt. Alle M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>erinnen<br />

des Projektes sind über den<br />

dlv in Berlin zu erreichen, sie werden<br />

aber auch häufig bei den LandFrauen<br />

vor Ort anzutreffen sein. Denn dieses<br />

Projekt m<strong>it</strong> seinen hohen<br />

Ansprüchen und seinen<br />

komplexen Strukturen<br />

lässt sich nicht vom<br />

Schreibtisch<br />

aus managen<br />

und gestalten.<br />

Und noch eins,<br />

es wird nur m<strong>it</strong><br />

dem aktiven Zutun<br />

aller LandFrauen erfolgreich<br />

sein können.<br />

Insbesondere die Landesverbände<br />

werden den Auf-<br />

LandPortal Verbandsinterne<br />

IT-Infrastruktur<br />

Virtueller<br />

Marktplatz<br />

Online-Beratung<br />

und Service<br />

Online<br />

Informationsdienst<br />

Forum und<br />

Diskussionsplattform<br />

Technischer Zugang<br />

zum Netz<br />

Befähigung<br />

zum Umgang<br />

m<strong>it</strong> neuen<br />

Medien<br />

Kommunikationsstruktur<br />

dlv als Projektträger - Landesverbände als Partner - Kreisvereine, Ortsvereine<br />

und LandFrauen als M<strong>it</strong>wirkende - alle Projektbeteiligten als Nutzerinnen<br />

bau des Portals unterstützen, ihre M<strong>it</strong>glieder<br />

zum M<strong>it</strong>machen ermutigen und<br />

zwischen den IT-LandFrauen und den<br />

Anbieterinnen verm<strong>it</strong>teln. So gesehen<br />

hat das Projekt alle Chancen, zu einem<br />

wirklichen Gemeinschaftswerk aller<br />

LandFrauen zu werden.<br />

Das Modellprojekt ist m<strong>it</strong> 1,26 Mio 3,<br />

die durch das BMFSFJ und den Europäischen<br />

Sozialfonds bere<strong>it</strong>gestellt<br />

werden, sehr gut ausgestattet. Große<br />

Posten sind die Ausbildung der IT-<br />

LandFrauen, die Bere<strong>it</strong>stellung von<br />

Hard- und Software sowie die wissenschaftliche<br />

Beratung, die wie beim<br />

SELF-Projekt vom Inst<strong>it</strong>ut SÖSTRA<br />

übernommen wird.<br />

Das gesamte Projekt setzt auf nachhaltige<br />

Wirkungen. Gestärkt werden<br />

soll insbesondere das unternehmerische<br />

Engagement der Landfrauen. Indem<br />

über die Verbände viele Frauen an<br />

die neuen Medien herangeführt werden,<br />

können sie so künftig auch besser<br />

am modernen Arbe<strong>it</strong>sleben teilnehmen.<br />

Nach der Projektze<strong>it</strong> soll sich das Portal<br />

wirtschaftlich tragen und auf Dauer<br />

Bestand haben. Also viel Verantwortung,<br />

viel Arbe<strong>it</strong> für alle Beteiligten<br />

und vor allem viel Nutzen für die Landfrauen.<br />

Packen wir es an!<br />

Dr. Monika Michael<br />

6 DLV 1/2002


„Potenziale des Internet für die Vermarktung<br />

von Dienstleistungen der LandFrauen“<br />

Die Landwirtschaft bleibt bei der<br />

Nutzung der neuen Informations-Technologien<br />

bzw. des Internet<br />

nicht hinter anderen Branchen<br />

zurück. Viele Landwirtschaftsbetriebe<br />

sind bere<strong>it</strong>s m<strong>it</strong> einem Internet-Anschluss<br />

ausgerüstet (42 % der Betriebe<br />

ab 20 ha LF). Dabei dominiert die Nutzung<br />

des Internet für betriebliche<br />

Zwecke wie z.B. Online-Banking oder<br />

HIT-Datenübertragung. Auch das Interesse<br />

an einer eigenen Präsentation<br />

des Betriebes im Internet zu Marketingzwecken<br />

oder zum elektronischen Vertrieb<br />

der eigenen Produkte und Dienstleistungen<br />

wächst – insbesondere bei<br />

Direktvermarktern landwirtschaftlicher<br />

Produkte, Anbietern von „Urlaub auf<br />

dem Bauernhof“, Landgasthöfen, Bauernhofcafés<br />

u.a..<br />

Unter E-Commerce werden diejenigen<br />

Transaktionen auf einem Markt<br />

verstanden, bei denen nicht nur das<br />

Angebot elektronisch offeriert, sondern<br />

auch die Bestellung elektronisch unter<br />

Verwendung des Internet erfolgt. Dabei<br />

können m<strong>it</strong> Hilfe eines Shop-Systems<br />

Produkte und Dienstleistungen im Internet<br />

angeboten und auch vom Kunden<br />

bestellt werden. Von großer Bedeutung<br />

für die Vermarktung landwirtschaftlicher<br />

Dienstleistungen ist die<br />

Nutzung des Internet als Marketinginstrument.<br />

Die Online-Medien dienen<br />

dabei als zusätzliches Marketinginstrument<br />

neben trad<strong>it</strong>ionellen Instrumenten<br />

wie Flyer, Plakate, Printanzeigen,<br />

Messen u.s.w..<br />

Welche Chancen und Risiken bietet<br />

das Internet für die Vermarktung<br />

ländlicher Dienstleistungen?<br />

Der Nutzen liegt in erster Linie<br />

darin, die eigenen Produkte bzw.<br />

Dienstleistungen, den Betrieb,<br />

die Familie oder auch die angewandtenProduktionsverfahren<br />

umfangreich (unter Verwendung<br />

von Bildern, Audio und Video)<br />

darzustellen, um som<strong>it</strong> den<br />

Verkaufsprozeß begle<strong>it</strong>end zu unterstützen<br />

und gleichze<strong>it</strong>ig Vertrauen<br />

beim Verbraucher aufzubauen. We<strong>it</strong>ere<br />

Nutzenpotenziale liegen in der Pflege<br />

des bestehenden Kundenstamms aber<br />

auch in der Gewinnung neuer Kunden.<br />

Besondere Vorteile bieten sich für<br />

Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof:<br />

gute Präsentationsmöglichke<strong>it</strong> des<br />

Angebotes (Betrieb, Zimmer, Region,<br />

u.a.)<br />

Online–Buchungen ideal, da das Angebot<br />

nicht im Reisebüro gebucht werden<br />

kann.<br />

optimales Werbemedium: Zielgruppe<br />

sind vor allem Städter (hoher Prozentsatz<br />

m<strong>it</strong> Internetanschluss).<br />

Einer der Hauptvorteile der Direktvermarktung<br />

von landwirtschaftlichen<br />

Produkten im Internet besteht darin,<br />

dass regionale Produkte sowie Dienstleistungen<br />

marktnah zu geringen Zusatzkosten<br />

einer großen Verbrauchergruppe<br />

angeboten werden können.<br />

Die Kunden sind über<br />

eine Region<br />

DLV 1/2002 7


hinaus erreichbar. Die Direktvermarktung<br />

über das Internet bietet sich in erster<br />

Linie dann an, wenn die Auslieferungslogistik<br />

bere<strong>it</strong>s besteht (z.B. bei<br />

Anbietern von Gemüsekisten-Abos).<br />

Bevor Sie sich für eine Internetpräsenz<br />

entscheiden, sollten Sie beachten,<br />

daß es für den einzelnen Landwirtschaftsbetrieb<br />

sehr schwierig ist, eine<br />

rentable Direktvermarktung über das<br />

Internet aufzuziehen, da die Umsätze<br />

von E-Shop-Anbietern sehr gering<br />

sind. Zudem erfordert die hohe Erwartungshaltung<br />

der Verbraucher eine korrekte<br />

und ze<strong>it</strong>nahe Lieferung. Dabei<br />

dürfte sich die Distribution von Frischprodukten<br />

und großen Mengen in vielen<br />

Fällen als problematisch herausstellen.<br />

We<strong>it</strong>ere kr<strong>it</strong>ische Faktoren liegen<br />

in der Zahlungsabwicklung<br />

aufgrund fehlender Datensicherhe<strong>it</strong>,<br />

sowie die Anonym<strong>it</strong>ät im Internet. Der<br />

Verbraucher sucht auch we<strong>it</strong>erhin den<br />

persönlichen Kontakt und die individuelle<br />

Beratung. Auch fehlt der insbesondere<br />

für Familien m<strong>it</strong> Kindern wichtige<br />

Erlebniswert, der m<strong>it</strong> einem Besuch auf<br />

dem Bauernhof verbunden ist.<br />

Ein Webauftr<strong>it</strong>t erfordert ein klares<br />

und vor allem zielgruppenorientiertes<br />

Grundkonzept. Die Webs<strong>it</strong>e sollte ansprechend,professionell<br />

und informativ<br />

sein. Sie muß einen<br />

für den Kunden<br />

nutzenstiftenden<br />

Charakter aufweisen<br />

sowie eine stetige<br />

Aktual<strong>it</strong>ät gewährleisten.<br />

Ist die<br />

Webs<strong>it</strong>e eingerichtet,<br />

sollten Sie auf<br />

keinen Fall vergessen,<br />

diese auch bei Ihren<br />

Kunden bekannt zu machen.<br />

Tragen Sie Ihre<br />

Webs<strong>it</strong>e in fachspezifischen<br />

Linklisten, Katalogen und<br />

Suchmaschinen ein (s. Linktipps<br />

im Anhang). Nutzen Sie jede Gelegenhe<strong>it</strong>,<br />

Ihre URL (Adresse der Webs<strong>it</strong>e)<br />

bekannt zu machen: in Printmedien,<br />

Anzeigen und Flyern, auf Vis<strong>it</strong>enkarten,<br />

Produktetiketten, Verpackungsmaterial,<br />

Werbeplakaten, Schildern, Fahrzeugen,<br />

u.v.m..<br />

Zur Einrichtung einer Webs<strong>it</strong>e bieten<br />

Unternehmen wie Strato (www.strato.de)<br />

oder Puretec (www.puretec.de)<br />

kostengünstige Komplettpakete an. Die<br />

Einrichtung muß jedoch in Eigenregie<br />

S CHWERPUNKT<br />

Linktipps:<br />

1. Direktvermarktung:<br />

• Regionales Angebot von Direktvermarktern: www.regionaltheke.de<br />

• Nationaler Katalog von Gemüsekisten-Anbietern: www.gemuesekiste.de<br />

• Vermarktung von Äpfeln Internet: www.herzapfelhof.de<br />

• Adresskatalog m<strong>it</strong> Bio-Betrieben: www.allesbio.de<br />

• Fördergemeinschaft „Einkaufen auf dem Bauernhof“: www.dainet.de/bv<br />

• LWK Westf.-Lippe: www.einkaufen-auf-dem-bauernhof.de<br />

• LWK Rheinland: www.landwirtschaftskammer.de<br />

• ZADI (BMVEL): www.gutes-vom-bauernhof.de<br />

• Erfolgreicher Marktplatz in Österreich: „Lisas Austrian Country Market“<br />

http://www.bauernmarkt.at<br />

2. Urlaub auf dem Bauernhof<br />

• Landschriften-Verlag, Bonn: www.bauernhofurlaub.com<br />

• DLG, Frankfurt: www.landtourismus.de<br />

• AG Urlaub und Freize<strong>it</strong> auf dem Lande e.V. in Niedersachsen:<br />

www.bauernhofferien.de<br />

• Verein Urlaub auf dem Bauernhof in Baden-Württemberg e.V.:<br />

www.urlaub-bauernhof.de<br />

• LWK Westf.-Lippe: www.komm-aufs-land.de<br />

• Landesverband „Urlaub auf dem Bauernhof in Bayern“ e.V.:<br />

www.bauernhof-urlaub.com<br />

3. Gastronomie, Cafés, etc.<br />

• LWK Westf.-Lippe: www.bauernhofcafes.de , www.landservice.de<br />

• LWK Schleswig-Holstein: http://www.lwk-sh.de<br />

4. Sonstiges:<br />

• Hühnerleasing ;-), www.bauernverband.ch/huhn<br />

• Homepage-Baukasten: www.land24.de<br />

erfolgen. Eine we<strong>it</strong>ere Möglichke<strong>it</strong> ist<br />

die Beauftragung einer Webdesign-<br />

Agentur, die die Programmierung und<br />

Einrichtung der Internetse<strong>it</strong>en übernimmt.<br />

Dies ist sicherlich die professionellste<br />

und gleichze<strong>it</strong>ig auch die teuerste<br />

Lösung. Eine sehr gute Alternative<br />

ist der Homepage-Baukasten der Firma<br />

Land24 (www.land24.de). Hierm<strong>it</strong> können<br />

Sie sich einfach und schnell in nur<br />

sieben Schr<strong>it</strong>ten ohne Programmierkenntnisse<br />

Ihre persönliche Homepage<br />

im Internet einrichten. Struktur und<br />

Layout können aus einer Liste ausgewählt<br />

werden und auch die Integration<br />

eigener Bilder ist möglich.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten<br />

werden, dass das Internet<br />

bere<strong>it</strong>s ein vielversprechendes<br />

Medium für die Vermarktung<br />

ländlicher Produkte und Dienstleistungen<br />

darstellt. Die Internetpräsenz<br />

als zusätzliches Marketinginstrument<br />

zur Bewerbung des<br />

eigenen Angebotes sollte daher Bestandteil<br />

eines umfassenden Vermarktungskonzeptes<br />

sein. Was E-Commerce<br />

betrifft, wird die Buchung des Urlaubs<br />

auf dem Bauernhof über das Internet<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnen,<br />

wohingegen sich der Direktvertrieb<br />

landwirtschaftlicher Produkte nur in<br />

Einzelfällen etablieren wird.<br />

Christina Weyhofen<br />

8 DLV 1/2002


N ACHRICHTEN<br />

Lobbyismus für die<br />

LandFrauen in Berlin<br />

– erfolgreicher Parlamentarischer Abend –<br />

Der Lobbyismus in Berlin hat sich<br />

verändert. Das Gespräch in verschiedenen<br />

Zirkeln bis zu „runden Tischen“ hat<br />

an Bedeutung gewonnen.<br />

Deshalb hat der Deutsche <strong>LandFrauenverband</strong><br />

seinen ersten Parlamentarischen<br />

Abend in Berlin daran angepasst<br />

und zu einer lockeren Gesprächsrunde<br />

in die Parlamentarische Gesellschaft<br />

eingeladen. Unter den Gästen<br />

wurden u.a. zwei Staatssekretäre aus<br />

dem Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />

Landwirtschaft und Ernährung<br />

Dr. Martin Wille und Dr. Gerald<br />

Thalheim m<strong>it</strong> Abteilungsle<strong>it</strong>er Prof.<br />

Schlagheck gesichtet, der agrarpol<strong>it</strong>ische<br />

Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

Heinrich-Wilhelm Ronsöhr<br />

m<strong>it</strong> etlichen Kollegen, die SPD-<br />

Agrarpol<strong>it</strong>iker Christel Deichmann<br />

und Heimo Wiese, die agrarpol<strong>it</strong>ische<br />

Sprecherin von Bündnis 90/Die GRÜ-<br />

NEN Ulrike Höfken, M<strong>it</strong>glieder der<br />

Enquete-Kommission „Zukunft des<br />

bürgerschaftlichen Engagements“ wie<br />

Marie-Luise Dött. Die frauen- und<br />

familienpol<strong>it</strong>ische Sprecherin der<br />

CDU/CSU-Fraktion Maria Eichhorn<br />

v. l. Carl-Detlev von Hammerstein MdB,<br />

Hanna Matthies, Gudrun Laible, Maria<br />

Eichhorn MdB<br />

v. l. Marie-Luise Dött MdB, Ilse Wambsganß<br />

war ebenso der Einladung des dlv gefolgt<br />

wie mehrere weibliche Abgeordnete<br />

aus dem ländlichen Raum wie Ina<br />

Lenke, An<strong>it</strong>a Schäfer, Sylvia Bon<strong>it</strong>z<br />

und andere.<br />

Neben dem Präsidium waren die Vors<strong>it</strong>zenden<br />

der 22 LandFrauenverbände<br />

vertreten, so dass genügend Gesprächspartner<br />

auf beiden Se<strong>it</strong>en da waren, die<br />

sich an den sprichwörtlichen runden<br />

Tischen bei einem Imbiss und einem<br />

Glas Wein intensiv über die Probleme<br />

unterhalten haben.<br />

Um Rahmen und Themen vorzugeben,<br />

hat die Präsidentin zu Beginn ein<br />

Statement abgegeben, in dem sie be-<br />

v. l. Christel Deichmann MdB, Hedwig<br />

Garbade<br />

v. l. Maria Eichhorn MdB, Dr. Helmut Born,<br />

Erika Lenz, Staatssekretär Dr. Martin<br />

Wille, Elsbeth Bernsmann, Toni Teufel<br />

v. l. Frieda Hensmann, Heimo Wiese MdB<br />

tonte, dass die LandFrauen an diesem<br />

Abend ihre konkreten Erfahrungen m<strong>it</strong><br />

den Auswirkungen der Pol<strong>it</strong>ik vor Ort<br />

we<strong>it</strong>ergeben möchten. Sie erinnerte an<br />

das überdurchschn<strong>it</strong>tliche ehrenamtliche<br />

Engagement der Landfrauen und<br />

forderte eine bessere Vereinbarke<strong>it</strong> von<br />

Familie und Beruf. Sie kr<strong>it</strong>isierte, dass<br />

die Kosten für Kinderbetreuung und<br />

hauswirtschaftliche Dienstleistungen<br />

nicht mehr von der Steuer absetzbar<br />

sind. Auch die Ergebnisse der Rentenreform<br />

seien enttäuschend. Im agrarpol<strong>it</strong>ischen<br />

Bereich kr<strong>it</strong>isierte sie die<br />

Agrarsozialpol<strong>it</strong>ik und die Chancen in<br />

der EU. Beim Verbraucherschutz machte<br />

die Präsidentin die Forderungen der<br />

Landfrauen für einen verstärkten Verbraucherdialog<br />

deutlich und forderte<br />

die Verm<strong>it</strong>tlung hauswirtschaftlicher<br />

Grundkenntnisse in allgemeinbildenden<br />

Schulen.<br />

v. l. Heike Troue, Heinrich-Wilhelm<br />

Ronsöhr MdB, Jutta Quoos, Hanna<br />

Matthies<br />

v. l. Magdalene Behlert, Katrin Drechler,<br />

Heinz Wiese MdB, Helmut Heiderich<br />

MdB<br />

v. l. Susanne Jaffke MdB, Hedwig Garbade,<br />

Elisabeth Schulze<br />

DLV 1/2002 9


Im Rahmen der alljährlichen Benefizgala<br />

m<strong>it</strong> Dieter Thomas Heck zugunsten<br />

der Deutschen Welthungerhilfe am<br />

21. Oktober 2001 stellte die Präsidentin<br />

des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />

Erika Lenz die langjährige Partnerschaft<br />

des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />

m<strong>it</strong> der Deutschen Welthungerhilfe<br />

vor. Sie wurde dabei von den Letter<br />

Landfrauen, die durch den Verkauf<br />

ihrer Kochbücher den im Rahmen dieser<br />

Partnerschaft sehr namhaften Betrag<br />

von 100 000,– DM beisteuerten,<br />

unterstützt.<br />

Wenn es auch nicht immer ganz einfach<br />

ist, sich bei einem so wortgewandten<br />

und charmanten, aber auch<br />

dominierenden Moderator wie Dieter<br />

Thomas Heck durchzusetzen, schilderte<br />

die Präsidentin diese für die Deutsche<br />

Welthungerhilfe wichtige und bere<strong>it</strong>s<br />

lange währende Partnerschaft, für die<br />

vorwiegend die Orts- und Kreisvereine<br />

bere<strong>it</strong>s über 2,12 Mio DM insgesamt<br />

gespendet haben. Um diese enorme Gesamtsumme<br />

zu erreichen, wurden in<br />

S<strong>it</strong>zungen und bei geselligen Zusammenkünften<br />

gesammelt, es wurden Bazare<br />

veranstaltet und viele Einzelaktionen<br />

für den guten Zweck gestartet.<br />

Zurze<strong>it</strong> betreut der dlv das vierte<br />

Projekt. Alles fing 1980 an m<strong>it</strong> der Unterstützung<br />

von 15 Landschulheimen<br />

N ACHRICHTEN<br />

dlv als Partner der Deutschen Welthungerhilfe im ZDF:<br />

Auf der Benefizgala m<strong>it</strong> Dieter Thomas Heck<br />

Partnerschaft vorgestellt<br />

Landfrauen für Landfrauen<br />

in Kolumbien. Ab 1983<br />

wurden dann 300 Landfrauengruppen<br />

in der<br />

Dominikanischen Republik<br />

ausgebildet und beraten.<br />

1989 war es ein<br />

landwirtschaftliches Projekt<br />

m<strong>it</strong> 17 Frauengruppen<br />

in Lesotho und se<strong>it</strong><br />

1995 fördert der dlv m<strong>it</strong><br />

den Spenden der Landfrauenvereine<br />

eine familienorientierteWasserversorgung<br />

durch Brunnenbau<br />

in Äthiopien.<br />

Als herausragendes<br />

Beispiel für Einzelaktionen<br />

traten die Letter<br />

LandFrauen auf. Da ihre<br />

Vors<strong>it</strong>zende Bernhardine<br />

Fehrenstuckstette einen<br />

Namen hat, der den Moderator<br />

außerordentlich<br />

fesselte, hatten die Damen<br />

nur wenig Ze<strong>it</strong>, auch<br />

noch einmal ihr dreibändiges<br />

Kochbuch vorzustellen.<br />

LS<br />

Se<strong>it</strong> dem 15. Oktober 2001 sind Spenden in Höhe von 7 416,50 DM auf dem Sonderkonto<br />

des dlv für das Entwicklungshilfeprojekt in Äthiopien eingegangen.<br />

Rhein. LFV Issum 500,00 DM<br />

Rheinischer LFV 360,00 DM<br />

LFV Schleswig-Holstein 3 600,00 DM<br />

Susanne Sauter 70,00 DM<br />

Rh. LFV Kapellen 100,00 DM<br />

Rhein. LFV Bonn 670,00 DM<br />

Westfäl.-Lipp. LFV 675,00 DM<br />

Rh. LFV Kreis Viersen 500,00 DM<br />

LF Mönchengladbach 241,50 DM<br />

Porzer Landfrauen 700,00 DM<br />

Das Geld wird an den Kooperationspartner des dlv, die Deutsche Welthungerhilfe<br />

zur Unterstützung einer familienorientierten Wasserversorgung in Butajira<br />

we<strong>it</strong>erüberwiesen. Von den Spenden der Landfrauen werden dort Brunnen gebaut,<br />

dam<strong>it</strong> 3 000 Bauernfamilien hygienisch einwandfreies Wasser haben, und<br />

die Frauen das Wasser nicht über kilometerlange Strecken herantragen müssen.<br />

vl.n.r.: dlv-Präsidentin Erika Lenz, Vors<strong>it</strong>zende der DWHH<br />

Ingeborg Schäuble, Bundesministerin Heidemarie Wiezcorek-Zeul.<br />

Dieter Thomas Heck m<strong>it</strong> Erika Lenz in der Sendung.<br />

Die Vors<strong>it</strong>zende der Letter Landfrauen Bernhardine<br />

Fehrenstuckstett überreicht dem Moderator eine Ausgabe<br />

der Kochbücher.<br />

Weihe-Buschen brachten<br />

1 701,13 DM<br />

Die stolze Summe von 1 701,13 DM haben Landfrauen<br />

aus dem Ortsverein Pfärrich Amtzell im Kreis<br />

Wangen/Allgäu durch den Verkauf von Weihe-<br />

Buschen zu Maria Himmelfahrt zusammengebracht<br />

und für das Entwicklungshilfeprojekt des deutschen<br />

Landfrauenverbandes, für den Brunnenbau in Äthiopien<br />

gespendet!<br />

Leider war diese Summe in der letzten Ausgabe der<br />

dlv-Informationen einem anderen Ortsverein zugeschrieben<br />

worden.<br />

10 DLV 1/2002


N ACHRICHTEN<br />

Auf der sicheren Se<strong>it</strong>e m<strong>it</strong> dem Verein<br />

für Internationale Krankentransporte (VIK)<br />

Auch Landfrauen nehmen sich Ze<strong>it</strong><br />

für eine schöne Reise m<strong>it</strong> der Familie<br />

oder dem regionalen Landfrauenverein.<br />

Ein Beispiel sind die Treffen deutscher<br />

und österreichischer Landfrauenvereine<br />

zum Advent in Wien oder zur Operettenwoche<br />

in Budapest.<br />

In jedem Fall ist für Vereinsm<strong>it</strong>glieder,<br />

die öfter eine Kurzreise ins Ausland<br />

antreten, ein dauerhafter und unbürokratischer<br />

Gesundhe<strong>it</strong>sschutz empfehlenswert.<br />

Für diesen Personenkreis ist<br />

der Verein für Internationale Krankentransport<br />

(VIK) m<strong>it</strong> seiner VIK-Flugrettung<br />

der richtige Partner. M<strong>it</strong>gliedern<br />

des <strong>LandFrauenverband</strong>es werden beim<br />

VIK günstige Jahres-Sondertarife angeboten:<br />

Für Singles 48 DM statt 60 DM, für<br />

Familien 96 DM statt 120 DM.<br />

Solche Kooperationen hat die VIK-<br />

Flugrettung bere<strong>it</strong>s se<strong>it</strong> Jahren u.a. m<strong>it</strong><br />

den M<strong>it</strong>gliedern des Beamten Selbsthilfe<br />

Werkes (BSW), der Deutschen Welle,<br />

der Vereinigung Europäischer Journalisten<br />

(VEJ) und einigen Firmen abgeschlossen.<br />

Jetzt können auch die Landfrauen<br />

diesen innovativen Service nutzen.<br />

Sie ist nicht nur M<strong>it</strong>gliedskarte,<br />

sondern auf Wunsch verschafft sie<br />

weltwe<strong>it</strong> online jedem Arzt Zugang zu<br />

den medizinischen Daten des Karteninhabers.<br />

Ein ausgeklügeltes Datenschutzsystem<br />

verhindert fremde Zugriffe.<br />

Im Falle einer Notoperation<br />

kann jeder Arzt weltwe<strong>it</strong> erfahren, worauf<br />

er achten muss. Über Internet können<br />

medizinische Daten wie Blutgruppe,<br />

Allergien, Vorerkrankungen, Unverträglichke<strong>it</strong>en<br />

von Medikamenten<br />

etc. abgerufen werden. So werden<br />

langwierige Voruntersuchungen vermieden.<br />

Gerade bei einem Flugzeug-<br />

Rettungstransport sind solche Daten<br />

von Bedeutung.<br />

Gesetzliche Krankenkassen finanzieren<br />

eine Flugrückholung aus dem Ausland<br />

grundsätzlich nicht. Aus eigener<br />

Tasche ist dies unbezahlbar. Ein vom<br />

Arzt begle<strong>it</strong>eter Transport von Mallorca<br />

nach Hamburg kostet ca. 30 000 DM.<br />

Jedes VIK-M<strong>it</strong>glied erhält eine Service-<br />

Card m<strong>it</strong> einer 24-Stunden-Notrufnummer<br />

und Verhaltensregeln bei Unfall<br />

oder Krankhe<strong>it</strong>. Wer die Notrufnummer<br />

wählt, dem wird sofort<br />

geholfen. Ein deutscher Arzt setzt sich<br />

m<strong>it</strong> dem behandelnden Mediziner vor<br />

Ort in Verbindung. Besteht Einigke<strong>it</strong>,<br />

dass ein Rücktransport nach Deutschland<br />

medizinisch sinnvoll ist, wird die<br />

Rettungskette von Bett zu Bett aufgebaut.<br />

www.advent-in-wien.at<br />

Die Vorteile einer M<strong>it</strong>gliedschaft bei<br />

der VIK-Flugrettung liegen auf der<br />

Hand, insbesondere weil eine umfas-<br />

sendeAuslandsreise-Krankenversicherung eingeschlossen ist. Ausschlussgründe<br />

durch Alter oder Vorerkrankungen<br />

gibt es nicht. Die Anzahl<br />

der jährlichen Reisen ist unbeschränkt.<br />

Auch bei den Zielen gibt es keine Grenzen.<br />

Wer sich für die Sondertarife interessiert,<br />

kann bei der VIK-Geschäftsstelle<br />

Bonn, Tel.: 02 28-61 20 32, Fax:<br />

02 28-61 20 35 Informationsmaterial anfordern.<br />

VIK-PM<br />

DLV 1/2002 11


Planen Sie einen Banküberfall! So<br />

lautete die erste Aufgabe für die Teilnehmerinnen<br />

des Seminars „Teamorientierte<br />

Vorstandsarbe<strong>it</strong> für Frauen im<br />

ländlichen Raum“ des Deutschen Land-<br />

Frauenverbandes (dlv) vom 4.–6. Oktober<br />

2001 in Berlin. Spontan wurden<br />

Vierer-Teams für den Bankraub gebildet,<br />

eine Anführerin bestimmt und ein<br />

Bandenname gewählt, m<strong>it</strong> dem sich alle<br />

Teamm<strong>it</strong>glieder identifizieren konnten.<br />

Die drei Banden „Bienenstich“,<br />

„Die Abzockerinnen“ und „Ruck-zuck-<br />

Raus-Rein“ wurden dann aufgefordert<br />

gemeinsam einen Banküberfall zu planen<br />

und durchzuführen. Anhand dieser<br />

Übung konnten die Teilnehmerinnen<br />

erkennen, wie sich ein Team bildet, was<br />

ein gutes Team auszeichnet und Spielregeln<br />

für eine erfolgreiche Teamarbe<strong>it</strong><br />

definieren. Ein Ergebnis dieser Übung<br />

war, dass sich jede gerne am Planen beteiligt,<br />

aber die Durchführung doch<br />

gerne anderen Teamm<strong>it</strong>gliedern überlässt.<br />

Eine we<strong>it</strong>ere Herausforderung bestand<br />

in der Frage, ob Eier fliegen können.<br />

Jedes Team sollte einen Flugapparat<br />

bauen, m<strong>it</strong> dem zwei rohe Eier aus<br />

dem Fenster des ersten Stockwerks geworfen<br />

werden können und im freien<br />

Fall heil auf dem Boden landen. Die<br />

vier Gruppen testeten den Erfolg ihre<br />

Konstruktionen auf der Terrasse des<br />

Harnack-Hauses. 3 Teams waren er-<br />

N ACHRICHTEN<br />

Planen Sie einen Banküberfall!<br />

folgreich! Interessant war, dass jedes<br />

Team eine andere Lösung gewählt hatte.<br />

Außerdem zeigte diese Übung, dass<br />

ein Team, wenn es optimal arbe<strong>it</strong>et, viel<br />

mehr leisten kann als jede einzelne allein.<br />

Im Laufe des Seminars konnten die<br />

Teilnehmerinnen dann Erfahrungen<br />

aus der Landfrauenarbe<strong>it</strong> einbringen.<br />

Anhand der Fallbeispiele „Arbe<strong>it</strong>skreis<br />

Bäuerinnen im Saarland“, „Förderverein<br />

eines Kindergartens“, „Vorstandswahl<br />

eines Kreisverbandes der Landfrauen“<br />

sowie „Arbe<strong>it</strong>steam eines<br />

Landfrauenverbandes“ wurden in<br />

Kleingruppen die Zusammensetzung<br />

der Gruppe beschrieben, deren Aufgabe<br />

und Zielsetzung formuliert, schwierige<br />

S<strong>it</strong>uationen und Probleme aufgezeigt<br />

sowie erste Lösungsschr<strong>it</strong>te erarbe<strong>it</strong>et.<br />

Ergebnis der Übungen in Verbindung<br />

m<strong>it</strong> dem Erfahrungsaustausch waren<br />

konkrete Faktoren, die eine erfolgreiche<br />

Teamarbe<strong>it</strong> auszeichnen:<br />

• Die Gruppe muss durch einen talentierten<br />

Teamle<strong>it</strong>er geführt werden.<br />

• Jedes Teamm<strong>it</strong>glied muss für die Arbe<strong>it</strong><br />

im Team qualifiziert sein.<br />

• Die Teamm<strong>it</strong>glieder müssen engagiert<br />

sein.<br />

• Im Team muss ein Klima zum Wohlfühlen<br />

herrschen.<br />

• Jedes M<strong>it</strong>glied muss motiviert sein,<br />

Leistung zu bringen.<br />

Afghanistan: Hilfe gegen den Hunger<br />

Die Bilanz des Krieges: Drei Millionen<br />

Afghanen flüchteten nach Pakistan<br />

und in den Iran. Sie wurden von<br />

internationalen Hilfsorganisationen,<br />

darunter auch von der Partnerorganisation<br />

des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es,von<br />

der Deutschen Welthungerhilfe,<br />

die se<strong>it</strong> 1994 in Afghanistan ar-<br />

be<strong>it</strong>et, unterstützt. Die Projekte konzentrieren<br />

sich auf Nahrungsm<strong>it</strong>telhilfe<br />

und Trinkwasserversorgung für Flüchtlinge<br />

und Dörfer, die alles verloren haben.<br />

In drei Regionen Afghanistans<br />

wurden bisher rund 700 000 Bedürftige,<br />

vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen<br />

versorgt.<br />

Konflikte in der Teamarbe<strong>it</strong> können<br />

offen oder verdeckt ausgetragen werden.<br />

Die Ursachen sind vielfältig.<br />

Wichtig ist es, Anzeichen für Konflikte<br />

richtig zu deuten und Konflikte zu bearbe<strong>it</strong>en<br />

und nicht auszus<strong>it</strong>zen.<br />

Zum Abschluss diskutierten die Teilnehmerinnen<br />

noch die Funktion der<br />

Teamle<strong>it</strong>erin in ihrer Führungs-Funktion<br />

als „Lokomotive“ und In<strong>it</strong>iatorin<br />

bzw. Koordinatorin sowie in ihrer<br />

Funktion als Verm<strong>it</strong>tlerin und Ermutigerin.<br />

Entscheidend ist, dass jede für<br />

sich die Frage klärt, wo sie ihre Energie<br />

herbekommt, wie sie ihre Umwelt<br />

wahrnimmt, wie sie Entscheidungen<br />

trifft und welchen bevorzugten Lebensstil<br />

sie hat.<br />

An dem Seminar, das Dr. Andrea<br />

Schulze, die dlv-Referentin für Erwachsenenbildung<br />

le<strong>it</strong>ete, nahmen 13<br />

Landfrauen aus dem ehren- und hauptamtlichen<br />

Bereich aus ganz Deutschland<br />

teil. Die Teamarbe<strong>it</strong> gestaltete Johannes<br />

Fulgraff, freier Trainer der<br />

Andreas-Hermes-Akademie. Auch der<br />

gesellige Teil kam nicht zu kurz. Am<br />

Nachm<strong>it</strong>tag unternahm die Gruppe einen<br />

Bummel durch die neue M<strong>it</strong>te von<br />

Berlin. Das nächste Seminar dieser Art<br />

findet vom 11. bis 13. 11. 2002 in Berlin<br />

statt. Bei großer Nachfrage ist ein<br />

we<strong>it</strong>erer Termin in einer anderen Region<br />

Deutschlands vorgesehen.<br />

Interessentinnen melden sich bei Dr.<br />

Andrea Schulze, Reinhardtstr. 18,<br />

10117 Berlin, E-Mail: Andrea.Schulze@dlv-online.de<br />

DIE HILFE MUSS WEITERGEHEN!<br />

Den Menschen fehlt es an allem, besonders<br />

schlimm ist es im Winter. Die<br />

geschwächten Menschen sind schutzlos<br />

der Kälte des harten afghanischen<br />

Winters ausgesetzt.<br />

Ihre Hilfe zum Überleben:<br />

Die Menschen brauchen vor allem Nahrungsm<strong>it</strong>tel, Zelte und dicke Decken gegen<br />

die Kälte.<br />

• Die Bere<strong>it</strong>stellung von Nahrungsm<strong>it</strong>tel für eine Familie kostet 41 Euro<br />

• Ein einfaches Zelt für eine 6-köpfigeFamilie kostet 51 Euro<br />

• Eine dicke Decke kostet 13 Euro<br />

Ihre Hilfe wird gebraucht. Wir b<strong>it</strong>ten um Unterstützung für unschuldig notleidende<br />

Zivilbevölkerung in Afghanistan. Helfen Sie m<strong>it</strong>!<br />

Deutsche Welthungerhilfe<br />

Spendenkonto: Sparkasse Bonn, BLZ 380 500 00, Konto 1115<br />

„Stichwort Afghanistan“<br />

12 DLV 1/2002


100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Worin unterscheiden sich<br />

die einzelnen Pfl anzenöle?<br />

■ Der Verbraucher hat die Wahl zwischen einer Vielzahl verschiedener Pfl anzenöle,<br />

die es als Raffi nate oder kaltgepresst zu kaufen gibt. Die Öle unterscheiden<br />

sich nicht nur in Geschmack und Verwendbarke<strong>it</strong>, sondern auch hinsichtlich der<br />

enthaltenen Fettsäuren. Der Anteil der einzelnen Fettsäuren, das so genannte Fettsäurenmuster,<br />

bestimmt den ernährungsphysiologischen Wert eines Öls. Nach<br />

den neuesten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)<br />

sollten maximal zehn Prozent der Gesamtenergie in Form von gesättigten Fettsäuren<br />

und ca. sieben Prozent als mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufgenommen<br />

werden. Mindestens 13 Prozent der aufgenommenen Energie sollen demnach<br />

über einfach ungesättigte Fettsäuren wie die Ölsäure gedeckt werden.<br />

■ In Deutschland werden Rapsöl, Sonnenblumenöl<br />

und Olivenöl am häufi gsten<br />

verwendet. Darüber hinaus bietet<br />

der Lebensm<strong>it</strong>telhandel oft noch Distelöl,<br />

Maiskeimöl und Sojaöl an. Kaum Bedeutung<br />

haben die eher exotischen Öle wie<br />

Hanf- oder Sesamöl.<br />

■ Die meisten angebotenen Öle sind<br />

Raffi nate, d.h. in einem Verarbe<strong>it</strong>ungsprozess<br />

wurden diesen Ölen Begle<strong>it</strong>stoffe<br />

wie Farb- oder Aromastoffe entzogen.<br />

Die so gewonnenen Öle schmecken neutral<br />

und lassen sich deshalb vielse<strong>it</strong>ig einsetzen.<br />

Kaltgepresste Öle wie es sie z.B.<br />

von Raps, Sonnenblume und Olive zu<br />

kaufen gibt, haben meist ein intensiveres<br />

Aroma. Sie enthalten noch viele Stoffe<br />

Rapsöl<br />

Ölsäure<br />

andere<br />

Olivenöl<br />

Distelöl<br />

aus dem Fruchtfl eisch oder den Samen<br />

der Ölpfl anze. Beim Erh<strong>it</strong>zen verändern<br />

sich diese Substanzen und können einen<br />

unangenehmen Geruch oder Geschmack<br />

entwickeln. Diese Ölsorten sollte man<br />

deshalb vorzugsweise in der kalten<br />

Küche verwenden.<br />

■ Die verschiedenen Pfl anzenöle unterscheiden<br />

sich erheblich in der Zusammensetzung<br />

der Fettsäuren. Die DGE empfi<br />

ehlt in den Referenzwerten für die<br />

Nährstoffzufuhr, höchstens zehn Prozent<br />

der täglichen Energie in Form von gesättigten<br />

und mindestens 13 Prozent als einfach<br />

ungesättigte Fettsäuren aufzunehmen.<br />

Etwa sieben Prozent der aufgenommenen<br />

Energie sollten aus mehrfach<br />

Sonnenblumenöl<br />

α-Linolensäure<br />

Linolsäure<br />

Maiskeimöl<br />

Sojaöl<br />

einfach ungesättigte Fettsäuren mehrfach ungesättigte Fettsäuren gesättigte Fettsäuren<br />

Stand: 11/2000 · Die Verwendung als Kopiervorlage ist gestattet.<br />

Herausgeber: CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH<br />

Postfach 20 03 20, 53133 Bonn, Telefon: (02 28) 847-209, Telefax: (02 28) 847-202, E-Mail: Wiss-PR@CMA.de<br />

Autorin: Dipl. oec. troph. Birg<strong>it</strong>ta Tummel Redaktion: Dr. Andrea D<strong>it</strong>trich (verantwortlich), Heike Böckmann und Beate Adler, Wissenschafts-PR<br />

ungesättigten Fettsäuren stammen.<br />

Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

werden we<strong>it</strong>er unterschieden in Omega-<br />

6-Fettsäuren, wie z.B. Linolsäure, und<br />

Omega-3-Fettsäuren, zu denen z.B. die<br />

alpha-Linolensäure gehört. Das Verhältnis<br />

zwischen Omega-6-Fettsäuren und<br />

Omega-3-Fettsäuren sollte 5:1 oder<br />

weniger betragen.<br />

■ Ein Vergleich der Fettsäurenmuster<br />

ausgewählter Pfl anzenöle zeigt, dass<br />

Rapsöl m<strong>it</strong> sechs Gramm pro 100 g Öl<br />

den niedrigsten Gehalt an gesättigten<br />

Fettsäuren aufweist, gefolgt von Distelöl<br />

und Sonnenblumenöl m<strong>it</strong> neun bzw.<br />

zehn Gramm. Vergleicht man die Anteile<br />

an einfach ungesättigten Fettsäuren,<br />

so schneiden Olivenöl und Rapsöl am<br />

günstigsten ab. Beide Öle enthalten<br />

zudem viel ernährungsphysiologisch vorteilhafte<br />

Ölsäure. Alle dargestellten Öle<br />

enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren.<br />

Bei den meisten Pfl anzenölen überwiegen<br />

dabei die Omega-6-Fettsäuren<br />

in Form von Linolsäure. Von den häufi g<br />

verwendeten Ölen enthalten jedoch nur<br />

Rapsöl und Sojaöl alpha-Linolensäure<br />

in nennenswertem Umfang und weisen<br />

gleichze<strong>it</strong>ig ein günstiges Verhältnis von<br />

Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren auf.<br />

■ Betrachtet man das gesamte Fettsäurenmuster<br />

der im Haushalt häufi g<br />

verwendeten Ölsorten, so zeigt sich,<br />

dass die Zusammensetzung des Rapsöls<br />

den Empfehlungen der DGE zur<br />

prozentualen Verteilung der Fettsäuren<br />

am nächsten kommt.<br />

04.12 Wozu brauchen wir Fett in<br />

der Nahrung?<br />

05.05 Welche Fette eignen sich zum<br />

Braten?<br />

06.07 Fettsäuren – Was bewirken sie<br />

im Fettstoffwechsel?<br />

Ernährungsratgeber der CMA<br />

L<strong>it</strong>eratur:<br />

aid Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten e.V.: Speiseöle im Test –<br />

Ernährungsphysiologischer Wert, oxidative Stabil<strong>it</strong>ät und<br />

küchentechnische Eignung. aid Verbraucherdienst 45,<br />

506-510, 2000<br />

CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft<br />

mbH: Foliensatz Raps-Speiseöl: Warenkunde,<br />

Kochen, Ernährung. 38 Folien und Begle<strong>it</strong>heft. Bestell-Nr.<br />

4934 J 02<br />

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) et al.: Referenzwerte<br />

für die Nährstoffzufuhr. 1. Aufl .,Umschau Braus<br />

Verlag Frankfurt am Main, 2000<br />

05.11<br />

Warenkunde


Der Ferienhof Hardthöhe von Familie<br />

Lanius-Heck in Oberwesel ist von der<br />

Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft<br />

(DLG) als ‚Ferienhof<br />

des Jahres 2001‘ ausgezeichnet<br />

worden. Zu den ersten Gratulanten<br />

von R<strong>it</strong>a und Stefan Lanius-<br />

Heck (m.) gehörten Christa Klaß<br />

MdEP (l.), Vors<strong>it</strong>zende des Land-<br />

Frauenverbandes Rheinland-<br />

Nassau, sowie Günther Schartz,<br />

Präsident der Landwirtschaftskammer<br />

Rheinland Pfalz (r.).<br />

„Die Preisträger des Wettbewerbs<br />

m<strong>it</strong> dem Thema Serviceleistungen<br />

im Landtourismus setzen Zeichen<br />

für den Bauernhofurlaub in<br />

Deutschland“, so DLG-Präsident Philip<br />

Freiherr von dem Bussche bei der feierlichen<br />

Überreichung der Urkunden.<br />

Unter 160 Bewerbern wurden deutschlandwe<strong>it</strong><br />

10 Sieger erm<strong>it</strong>telt.<br />

„Trotz der großen Arbe<strong>it</strong>sbelastung<br />

durch den Ferienhof nimmt sich R<strong>it</strong>a<br />

P ERSÖNLICHES<br />

DLG-Ferienhof des Jahres 2001:<br />

Ferienhof Hardthöhe in Oberwesel<br />

ausgezeichnet<br />

Lanius-Heck die Ze<strong>it</strong>, sich für die Landfrauenarbe<strong>it</strong><br />

regional und überregional<br />

zu engagieren,“ stellt Christa Klaß heraus.<br />

R<strong>it</strong>a Lanius-Heck ist Kreisvors<strong>it</strong>zende<br />

und M<strong>it</strong>glied im Präsidium<br />

des Landfrauenverbandes Rheinland-<br />

Nassau. Zudem ist sie kommunalpol<strong>it</strong>isch<br />

aktiv. Ihr Ferienhof liegt hoch<br />

über dem Tal der Loreley. In neun komfortablen<br />

Blockhäusern fühlen sich die<br />

Gäste sichtlich wohl. Im kleinen Hof-<br />

Vorstand der BAG Urlaub auf dem<br />

Bauernhof neu gewählt<br />

Christa Off Vors<strong>it</strong>zende und Erika Lenz Vorstandsm<strong>it</strong>glied<br />

M<strong>it</strong> Christa Off, einer der stellvertretenden<br />

Vors<strong>it</strong>zenden des bayrischen<br />

<strong>LandFrauenverband</strong>es und Erika Lenz<br />

der Präsidentin des Deutschen Land-<br />

Frauenverbandes sind zwei Führungskräfte<br />

der Landfrauen im Vorstand der<br />

Bundesarbe<strong>it</strong>sgemeinschaft Urlaub auf<br />

dem Bauernhof vertreten und stehen<br />

für die enge Verzahnung der beiden Organisationen.<br />

In den meisten Fällen<br />

sind es die Landfrauen, die m<strong>it</strong> Urlaub<br />

auf dem Bauernhof und we<strong>it</strong>eren Angeboten<br />

an Gäste sowohl für ein Zusatzeinkommen<br />

in der Landwirtschaft sorgen<br />

als auch m<strong>it</strong> diesen Aktiv<strong>it</strong>äten das<br />

Image der Landwirtschaft pos<strong>it</strong>iv beeinflussen.<br />

Erika Lenz galt in den 60er-Jahren<br />

als eine der Pionierinnen in Schleswig-<br />

Holstein, die Ferienwohnungen auf<br />

dem Bauernhof vermietet haben.<br />

Christa Off, die bere<strong>it</strong>s se<strong>it</strong> 1991 Vors<strong>it</strong>zende<br />

des Landesverbandes Urlaub<br />

auf dem Bauernhof in Bayern und<br />

gleichze<strong>it</strong>ig auch im bayerischen Land-<br />

Frauenverband im Landesvorstand aktiv<br />

ist, ist im Oktober 2001 beim Welttag<br />

der Landfrauen in Genf als erste<br />

Deutsche m<strong>it</strong> dem „Preis für Kreativ<strong>it</strong>ät<br />

der Landfrauen“ geehrt worden. Dieser<br />

von der „Women’s World Summ<strong>it</strong><br />

Foundation“ (W.W.S.F.), einer weltwe<strong>it</strong><br />

wirkenden Bäuerinnen- und Landfrauenstiftung<br />

vergebene Preis wird<br />

jährlich an 30 Landfrauen aus der<br />

ganzen Welt vergeben. �<br />

www.advent-in-wien.at<br />

laden werden Produkte aus eigener<br />

Produktion sowie aus der Region angeboten<br />

sowie Wein des familieneigenen<br />

Weingutes. Zum Frühstück kann man<br />

sich m<strong>it</strong> Eiern von hofeigenen Hühnern<br />

und selbst gemachter Marmelade versorgen.<br />

Einmal in der Woche gibt es ein<br />

gemeinsames Frühstück oder Brunch<br />

im Mäuseturm, dem Aufenthalts-<br />

Blockhaus. Hier ist fast jeden<br />

Abend etwas los. Schwerpunkt<br />

beim Urlaub auf dem Ferienhof<br />

Hardthöhe sind die Aktiv<strong>it</strong>äten<br />

rund um die geprüfte Re<strong>it</strong>schule.<br />

Wer mag, kann auf dem Vollerwerbsbetrieb<br />

kräftig m<strong>it</strong> anpacken.<br />

Angebote aus den Bereichen<br />

Wellness und Kreativ<strong>it</strong>ät<br />

runden das Angebot für alle Altersgruppen<br />

ab.<br />

We<strong>it</strong>ere Informationen zu den<br />

Auszeichnungen der DLG unter<br />

www.landtourismus.de. �<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutscher</strong> Landfrauenverband e.V.<br />

Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin<br />

Tel. 0 30/31 80 20 29, Fax 0 30/3101 78 31<br />

www.dlv-online.de<br />

E-Mail: info@dlv-online.de<br />

Verantwortlich:<br />

Heike Troue<br />

Layout: Grafisches Atelier des Landwirtschaftsverlages<br />

Redaktion: Lilo Schön<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Landwirtschaftsverlag GmbH<br />

Besucher- und Paketanschrift: Landwirtschaftsverlag<br />

GmbH, Hülsebrockstraße 2,<br />

48165 Münster<br />

Briefanschrift: Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />

48084 Münster<br />

Tel. 0 25 01/8 01-0, Fax 0 25 01/8 01-2 04<br />

verantwortlich: Gabriele W<strong>it</strong>tkowski<br />

Satz und Druck:<br />

Landwirtschaftsverlag GmbH<br />

Hülsebrockstraße 2, 48165 Münster<br />

Die DLV-Informationen erscheinen vierteljährlich.<br />

Der Jahresbezugspreis für Einzelbezieher<br />

beträgt inklusive Versand und Nebenkosten<br />

) 6,65. Im Sammelabo beträgt der Jahresbezugspreis<br />

) 5,62. Das Abo kann m<strong>it</strong> einer<br />

Frist von einem Monat zum Ende eines Kalenderjahres<br />

schriftlich gekündigt werden. B<strong>it</strong>te<br />

Adressenänderungen umgehend m<strong>it</strong>eilen! Die<br />

m<strong>it</strong> Namen gekennzeichneten Artikel und die<br />

Meldungen aus den Landesverbänden müssen<br />

nicht unbedingt die Meinung des Deutschen<br />

Landfrauenverbandes widerspiegeln. Nachdruck<br />

oder Auszüge nur m<strong>it</strong> Quellenangabe<br />

gestattet und Belegexemplar erbeten.<br />

14 DLV 1/2002<br />

IMPRESSUM


Hannelore Steinhauer 50 Jahre<br />

Die Landesvors<strong>it</strong>zende<br />

des Land-<br />

Frauenverbandes<br />

Pfalz Hannelore<br />

Steinhauer wurde<br />

am 11. Oktober<br />

2001 50 Jahre alt.<br />

Sie ist verheiratet<br />

und hat drei Kinder.<br />

Kindhe<strong>it</strong> und<br />

Jugend verbrachte sie auf dem elterlichen<br />

Betrieb in Hundheim, Kreis Kusel.<br />

Es folgte die Ausbildung zur landwirtschaftlichen<br />

Betriebssekretärin<br />

und Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft.<br />

Se<strong>it</strong> 1972 betreibt sie m<strong>it</strong><br />

ihrem Mann einen 180-ha-Betrieb m<strong>it</strong><br />

Rinder- und Schweinemast sowie<br />

Saatgutvermehrung und bildet in der<br />

ländlichen Hauswirtschaft aus.<br />

Se<strong>it</strong> 1986 ist Hannelore Steinhauer in<br />

der Landfrauenarbe<strong>it</strong> aktiv. Sie gründete<br />

den Ortsverein Lauterecken und war<br />

dessen Vors<strong>it</strong>zende von 1988–94. Im<br />

Kreis<strong>landfrauen</strong>verband Kusel wurde<br />

sie 1986 stellvertretende und 1991<br />

Kreisvors<strong>it</strong>zende. Von 1988–97 war sie<br />

stellvertretende Landesvors<strong>it</strong>zende im<br />

LFV Pfalz und ist dort se<strong>it</strong> 1997 Vors<strong>it</strong>zende.<br />

Hannelore Steinhauer engagiert sich<br />

im Ehrenamt, die Landfrauenarbe<strong>it</strong> ist<br />

ihr Herzensangelegenhe<strong>it</strong>. Der LFV<br />

Pfalz bedankt sich für ihr großes Enga-<br />

P ERSÖNLICHES<br />

gement für die Frauen im ländlichen<br />

Raum und gratuliert herzlich zum Geburtstag!<br />

Magdalene Behlert 65 Jahre<br />

Am 7. Januar 2002 feiert Magdalene<br />

Behlert ihren 65. Geburtstag.<br />

Se<strong>it</strong> Beginn der Landfrauenarbe<strong>it</strong><br />

in Thüringen im Jahr 1990 arbe<strong>it</strong>et<br />

sie aktiv beim Aufbau des Thüringer<br />

Landfrauenverbandes m<strong>it</strong>. Sie ist se<strong>it</strong><br />

Gründung am 19. 10. 1991 M<strong>it</strong>glied<br />

im Landesvorstand und se<strong>it</strong> 5. Juni<br />

1993 Vors<strong>it</strong>zende unseres Verbandes.<br />

Unter ihrer Le<strong>it</strong>ung und Verantwortung<br />

entwickelte sich der TLV landeswe<strong>it</strong><br />

und stetig zu einem der größten<br />

Frauenverbände Thüringens. Frau<br />

Behlert hat sich in den vergangenen<br />

Jahren als Landesvors<strong>it</strong>zende hohes<br />

Ansehen bei den Landfrauen, den<br />

Ministerien und den Parlamentariern<br />

erworben.<br />

Ihr unermüdliches ehrenamtliches<br />

Wirken wird sehr geschätzt. Wir gratulieren<br />

Magdalene Behlert zu ihrem<br />

Geburtstag und wünschen ihr alles<br />

Gute, vor allem Gesundhe<strong>it</strong>, Glück<br />

und Freude.<br />

Helga Leendertz 75 Jahre<br />

Helga Leendertz, langjährige Landesgeschäftsführerin<br />

der Rheinischen<br />

Landfrauenvereinigung e.V., vollende-<br />

Zukunft braucht Vergangenhe<strong>it</strong><br />

– 20-jähriges Dienstjubiläum von Marianne Schmid-Bastin –<br />

Unter diesem Motto hielt die Landesvors<strong>it</strong>zende<br />

des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />

Württemberg-Baden Gudrun Laible anlässlich<br />

des 20-jährigen Dienstjubiläums<br />

ihrer Landesgeschäftsführerin<br />

Marianne Schmid-Bastin während eines<br />

Abends der Begegnung auf dem<br />

Landwirtschaftlichen Hauptfest Rückschau<br />

auf die In<strong>it</strong>iativen und Arbe<strong>it</strong>sschwerpunkte,<br />

die diese für den Land-<br />

Frauenverband angeregt hatte: „Sie<br />

setzten sich in den letzten 20 Jahren für<br />

die Frauen im ländlichen Raum und für<br />

eine fortwährende We<strong>it</strong>erentwicklung<br />

des <strong>LandFrauenverband</strong>es ein. Ich<br />

Wir gratulieren<br />

wünsche mir für den Verband<br />

und für mich persönlich<br />

viele we<strong>it</strong>ere Jahre des<br />

guten und zukunftsorientierten<br />

M<strong>it</strong>einanders. So<br />

kann es gelingen, dass wir<br />

in der LandFrauenarbe<strong>it</strong><br />

den ländlichen Raum lebens-<br />

und liebenswert gestalten.“<br />

�<br />

te am 28. November<br />

ihr 75. Lebensjahr.Insgesamt<br />

war sie 24<br />

Jahre, von 1967<br />

bis 1991, Landesgeschäftsführerin.<br />

M<strong>it</strong> großer Einsatzbere<strong>it</strong>schaft<br />

und Arbe<strong>it</strong>sfreude<br />

setzte sie sich für Landfrauen ein. Ihr<br />

Hauptaugenmerk galt der Existenzsicherung<br />

der landwirtschaftlichen Familien,<br />

der sozialen Absicherung von<br />

Bäuerinnen und einer effizienten Ausund<br />

We<strong>it</strong>erbildung. Die ganzhe<strong>it</strong>liche<br />

Betrachtungsweise von Familie, Betrieb<br />

und Haushalt waren ihr ein besonderes<br />

Anliegen. Durch ihre Arbe<strong>it</strong><br />

hat Helga Leendertz die Pos<strong>it</strong>ion der<br />

rheinischen Bäuerinnen im Berufsstand<br />

und die Entwicklung der ländlichen<br />

Hauswirtschaft wesentlich beeinflusst.<br />

Auch nach ihrer Pensionierung 1991<br />

hat sich Helga Leendertz für die Landfrauen<br />

engagiert. Sie war entscheidend<br />

an der Gründung des Brandenburger<br />

Landfrauenverbandes beteiligt.<br />

Besonders wertvolle Hilfe leistete sie<br />

beim Aufbau der Landesgeschäftsstelle.<br />

Auf Kreisebene hielt sie Vorträge,<br />

um den Landfrauen die Bedeutung des<br />

DLV näher zu bringen und sie zur<br />

Landfrauenarbe<strong>it</strong> zu motivieren.<br />

Präsident Gerd Hockenberger (l.) hat Marianne<br />

Schmid-Bastin (l.) die Silberne Ähre des Landesbauernverbandes<br />

Baden-Württemberg überreicht, Landwirtschaftsminister<br />

Willi Stächele (m.) zeichnete sie m<strong>it</strong><br />

der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg<br />

in Silber aus.<br />

DLV 1/2002 15


LFV WÜRTTEMBERG-BADEN<br />

„FrauenLeben im Wandel“<br />

Ausstellung der LandFrauenGeschichtswerkstatt in Schwäbisch Hall<br />

LandFrauen erarbe<strong>it</strong>eten in zwei Jahren<br />

im Rahmen einer Geschichtswerkstatt<br />

den Wandel des Frauenlebens im<br />

20. Jahrhundert in Hohenlohe. Träger<br />

dieses Projektes ist der KreisLandFrauenverein<br />

Schwäbisch Hall, der Land-<br />

Frauenverband Württemberg-Baden<br />

und das Hällisch-Fränkisches Museum<br />

in Schwäbisch Hall. Die Ergebnisse dieses<br />

Pilotprojektes werden in einer Ausstellung<br />

vom 2. 2. bis 2. 6. 2002 im Hällisch-Fränkischen<br />

Museum in Schwäbisch<br />

Hall präsentiert. In den im<br />

Sommer neu eröffneten Abteilungen<br />

Stadt- und Regionalgeschichte 19. und<br />

20. Jahrhundert in der Stadtmühle erarbe<strong>it</strong>eten<br />

die Teilnehmerinnen bere<strong>it</strong>s<br />

die Ausstellungseinhe<strong>it</strong> zur Geschichte<br />

der regionalen LandFrauenarbe<strong>it</strong> „Vom<br />

Hausfrauenladen zum Internet“.<br />

Was das Frauenleben im 20. Jahrhundert<br />

im ländlichen Raum prägte,<br />

war Thema im Arbe<strong>it</strong>skreis „FrauenLeben<br />

im Wandel“. Se<strong>it</strong> zwei Jahren treffen<br />

sich vierzig Frauen unter Le<strong>it</strong>ung<br />

des Hällisch-Fränkischen Museums<br />

Schwäbisch Hall und des Bildungsund<br />

Sozialwerkes des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />

Württemberg-Baden, um aus-<br />

L ANDESVERBÄNDE<br />

gehend von den eigenen Lebenserfahrungen<br />

Frauen- und Regionalgeschichte<br />

zu erarbe<strong>it</strong>en.<br />

Die Zusammenarbe<strong>it</strong> m<strong>it</strong> dem Hällisch-Fränkischen<br />

Museum ergab sich<br />

durch Tagesseminare. Daraus entwickelte<br />

sich das Interesse, der eigenen<br />

Geschichte nachzugehen und Erinnerungen<br />

und Materialien zusammenzutragen.<br />

Bei einer Bestandsaufnahme<br />

kristallisierten sich folgende Themenbereiche<br />

heraus: Geschichte der Landfrauen<br />

in der Region – Frauenalltag –<br />

Erziehung, Schule und Ausbildung, Berufstätigke<strong>it</strong><br />

– Kindhe<strong>it</strong>, Jugend, eigene<br />

Familie – Kriegs- und Nachkriegsze<strong>it</strong>.<br />

Unter Le<strong>it</strong>ung von Kerstin Hopfens<strong>it</strong>z<br />

vom Hällisch-Fränkisches Museum<br />

und Dr. Beate Krieg vom <strong>LandFrauenverband</strong><br />

Württemberg-Baden bearbe<strong>it</strong>eten<br />

die Frauen die Themenbereiche.<br />

Darüber hinaus gingen sie in Arbe<strong>it</strong>sgruppen<br />

und einzeln Fragen anhand<br />

von Le<strong>it</strong>fragen und umfassenden<br />

Erhebungsbögen nach.<br />

Die Frauen brachten lebens- und<br />

ze<strong>it</strong>geschichtliche Objekte zu den verschiedenen<br />

Themenbereichen m<strong>it</strong>. Für<br />

das Lebensgefühl stehen Schülerinnentracht<br />

und Petticoat, Burda-Moden<br />

und Bravo-Heft, Heimatroman und Kinoplakat,<br />

Fahrrad und Führerschein.<br />

Schilderungen von der ersten Fahrstunde<br />

1957 oder vom ersten Urlaub an<br />

den Bodensee 1961 bereichern die Darstellung.<br />

Ausgangspunkt sind die Lebenserfahrungen<br />

bzw. Berichte von<br />

Frauen im eigenen Lebensumfeld.<br />

Dazu berichtete Arbe<strong>it</strong>skreisteilnehmerin<br />

Marianne Kühnle aus Schwäbisch<br />

Hall: „Nach und nach ergab sich<br />

aus vielen Mosaiksteinchen ein lehrreiches<br />

und bewegendes Bild vom Frauenleben<br />

im 20. Jahrhundert auf dem<br />

Lande. Im Gespräch m<strong>it</strong> anderen Teilnehmerinnen<br />

we<strong>it</strong>ete sich das Verständnis<br />

für alles, was Frauen damals<br />

leisteten und erlebten. Der geschärfte<br />

Blick auf die Vergangenhe<strong>it</strong> ließ uns<br />

auch manches in der Gegenwart besser<br />

einordnen. Wir recherchierten, führten<br />

Interviews, bibliographierten, schrieben<br />

unsere Ergebnisse zusammen, dis-<br />

kutierten das Bearbe<strong>it</strong>ete und staunten,<br />

welche Schätze sich auf einigen Dachböden<br />

verbargen. So entsteht eine anspruchsvolle<br />

Ausstellung, die jedoch<br />

vor allem durch Realien – von alten<br />

Merkbüchern aus der Lehre über die<br />

früher üblichen schwarzen Hochze<strong>it</strong>skleider<br />

bis zum Kinderspielzeug und<br />

die vielen Augenzeugenberichte niemals<br />

langweilt, sondern immer anspricht<br />

und beeindruckt.“ Das Ziel der<br />

Ausstellung sieht Kreisvors<strong>it</strong>zende Bärbel<br />

Frenz darin: „Es ist wichtig, dass die<br />

Veränderungen und Entwicklungen in<br />

den verschiedenen Lebensbereichen<br />

von Frauen festgehalten und aufgearbe<strong>it</strong>et<br />

werden, die diese Ze<strong>it</strong> noch erlebt<br />

haben. Der Strukturwandel im ländlichen<br />

Raum – auch der Wandel in der<br />

Gesellschaft – hat zu Veränderungen<br />

geführt, die die jüngere Generation<br />

nicht mehr nachvollziehen kann. Die<br />

Dokumentation dieser Ze<strong>it</strong> ist sehr<br />

wichtig, um auch die Wurzeln der<br />

Landfrauenarbe<strong>it</strong>, und deren Entwicklung<br />

an die jüngeren Frauen we<strong>it</strong>er zu<br />

geben.“<br />

Zur Ausstellung erscheint ein reich<br />

bebildertes Begle<strong>it</strong>buch.<br />

Tages- und Mehrtagestouren in der<br />

Region organisieren und führen die<br />

Hohenloher LandFrauen-Gästeführerinnen<br />

durch. Ansprechpartnerin: Brig<strong>it</strong>te<br />

Ströbel, Telefon 079 58/7 50, Telefax<br />

079 58/92 56 60, E-Mail: b.stoebel@t-online.de<br />

�<br />

„FrauenLeben im Wandel – Geschichte<br />

der Hohenloher LandFrauen<br />

im 20. Jahrhundert“ vom 2. 2.–2.<br />

6. 2002 im Hällisch-Fränkischen<br />

Museum in Schwäbisch Hall<br />

Öffnungsze<strong>it</strong>en:<br />

Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr<br />

M<strong>it</strong>twoch 10 bis 20 Uhr<br />

Gruppenführungen auf Anfrage<br />

unter:<br />

Tel. 07 91/7 51-2 89 oder 7 51-3 60<br />

Fax 07 91/7 51-3 05<br />

E-Mail: hfm@schwaebischhall.de<br />

16 DLV 1/2002


L ANDESVERBÄNDE<br />

WÜRTTEMBERG-HOHENZOLLERN<br />

Zwanzig Jahre <strong>LandFrauenverband</strong><br />

Württemberg-Hohenzollern<br />

Der <strong>LandFrauenverband</strong> (LFV) Württemberg-Hohenzollern,<br />

der 12 rührige<br />

Kreisverbände vom Bodensee bis in den<br />

Nordschwarzwald bei Calw vereint, feiert<br />

sein 20-jähriges Bestehen. M<strong>it</strong> neuem<br />

Logo und neuem Verbandsprospekt<br />

präsentiert sich der parteipol<strong>it</strong>isch unabhängige<br />

und über die Konfessionsgrenzen<br />

hinweg arbe<strong>it</strong>ende Verband<br />

se<strong>it</strong> einigen Tagen. Ein ganzhe<strong>it</strong>liches<br />

Bildungsangebot, Qualifizierungsmöglichke<strong>it</strong>en<br />

für Bäuerinnen und Frauen<br />

im ländlichen Raum sowie das Engagement<br />

für die Schaffung neuer Einkommensmöglichke<strong>it</strong>en<br />

prägen die aktuelle<br />

Arbe<strong>it</strong> des Verbandes.<br />

Vor der Gründung im Oktober 1981<br />

war das Gebiet Südwürttemberg-Hohenzollern<br />

der einzige verbliebene<br />

weiße Fleck im Bundesgebiet, eine organisierte,<br />

berufsständische Landfrauenarbe<strong>it</strong><br />

war hier nicht zu finden. Dass<br />

Landfrauen vielerorts nichts m<strong>it</strong>zureden<br />

hatten, änderte sich m<strong>it</strong> der vom<br />

Landesbauernverband m<strong>it</strong>in<strong>it</strong>iierten<br />

Gründung des Verbandes. Die<br />

langjährige Landesvors<strong>it</strong>zende und<br />

heutige Ehrenvors<strong>it</strong>zende Ruth Wößner,<br />

Bäuerin aus dem Landkreis Freudenstadt,<br />

musste gemeinsam m<strong>it</strong> den<br />

12 Kreisvors<strong>it</strong>zenden vieles von dem<br />

erkämpfen, was heute so selbstverständlich<br />

scheint: die M<strong>it</strong>gliedschaft im<br />

Landesfrauenrat, die M<strong>it</strong>gliedschaft im<br />

Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>, der m<strong>it</strong><br />

550 000 M<strong>it</strong>gliedern größten organisierten<br />

Frauenbewegung Deutschlands,<br />

die Einführung eines eigenen M<strong>it</strong>gliedsbe<strong>it</strong>rag<br />

und vieles andere mehr.<br />

M<strong>it</strong> vorausschauenden pol<strong>it</strong>ischen Aktionen<br />

und Stellungnahmen machte<br />

der LFV immer wieder auf sich aufmerksam<br />

und konnte pol<strong>it</strong>ische Erfolge<br />

verbuchen, etwa bei der eigenständigen<br />

Alterssicherung der Bäuerin, gegen Gewaltdarstellungen<br />

im Fernsehen oder<br />

für die Herkunftskennzeichnung von<br />

Fleisch. Die Einbindung in zahlreiche<br />

Gremien auf allen Ebenen ermöglicht<br />

eine starke und effektive Interessenvertretung<br />

von Frauen und Familien im<br />

ländlichen Raum, betont Toni Teufel,<br />

Landesvors<strong>it</strong>zende aus Inneringen im<br />

Landkreis Sigmaringen.<br />

Trotz anhaltendem Strukturwandel<br />

in der Landwirtschaft ist es dem Verband<br />

gelungen, seine M<strong>it</strong>gliedszahlen<br />

in den vergangenen zehn Jahren gut zu<br />

verdoppeln: Tendenz we<strong>it</strong>er steigend.<br />

Eine Öffnung für „Nicht-Bäuerinnen“<br />

ist längst vollzogen, die Angebote richten<br />

sich an alle Frauen im ländlichen<br />

Raum und finden eine große Resonanz.<br />

Auf Ortsebene werden von Gesundhe<strong>it</strong><br />

und Ernährung über Pol<strong>it</strong>ik, Kreativ<strong>it</strong>ät<br />

und Wohlfühlen alle Bereiche aufgegriffen,<br />

die Frauen auf dem Land heute<br />

beschäftigen. Die Pflege der Dorfkultur<br />

und auch die Unterstützung in schwierigen<br />

Lebenslagen spielen für die Frauen<br />

eine wichtige Rolle. Die berufliche<br />

Bildung liegt überwiegend in der Verantwortung<br />

der Kreis- und Landesebene.<br />

Das zum Verband gehörige Bildungs-<br />

und Sozialwerk der Landfrauen<br />

e.V. ist ein anerkannter Träger der<br />

ländlichen Erwachsenenbildung und<br />

entwickelt die Qualifikationen zur<br />

Hauswirtschaftlichen Familienbetreue-<br />

rin, zur Fachfrau für Verkaufsförderung<br />

heimischer Produkte, zur Gästebetreuerin<br />

oder zur Tagesmutter laufend<br />

we<strong>it</strong>er.<br />

Besonderes Anliegen für die Zukunft<br />

ist es, gezielte Angebote für junge<br />

Bäuerinnen und junge Frauen zu<br />

schaffen, die diese in ihrer beruflichen<br />

und persönlichen Entwicklung fördern.<br />

Auch das EU-Projekt „Landfrauen<br />

schaffen Zukunft“ trägt dazu bei. Die<br />

Träger der Erwachsenenbildung sollen<br />

gezielt vernetzt werden und an den Bedürfnissen<br />

von Frauen im ländlichen<br />

Raum orientierte Angebote schaffen.<br />

Zentrales Anliegen des Projektes ist die<br />

Schaffung neuer Einkommensperspektiven<br />

für Frauen im ländlichen Raum.<br />

Berufliche Orientierungslehrgänge für<br />

Wiedereinsteigerinnen und Angebote<br />

für Direktvermarkterinnen finden ein<br />

sehr pos<strong>it</strong>ives Echo. Auskünfte zum aktuellen<br />

Bildungsangebot oder zum<br />

Ortsverband in Ihrer Nähe erhalten Sie<br />

bei den Kreisverbänden oder bei der<br />

Landesgeschäftsstelle in Ravensburg,<br />

Gartenstraße 63, 88212 Ravensburg,<br />

Tel. 07 51/36 07-60. �<br />

Jubiläums-Talkrunde beim Tag der Landfrauen auf der Oberschwabenschau am<br />

19. Oktober 2001 (v. l. n. r.: Sigrid Römer-Pfeiffer, Projektmanagerin „Landfrauen<br />

schaffen Zukunft“, Christina Hänle, Stellvertretende Landesvors<strong>it</strong>zende, Ruth Wößner,<br />

Ehrenvors<strong>it</strong>zende, Heiner Vaut, SWR 4 Bodenseeradio, Toni Teufel, Landesvors<strong>it</strong>zende,<br />

Josef Briem, früherer Vizepräsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg<br />

e.V., Maria Gührer, Kreisvors<strong>it</strong>zende Tettnang, Andrea Dobler Geschäftsführerin)<br />

DLV 1/2002 17


F<strong>it</strong> fürs Internet<br />

Per Mausklick ins Rathaus, zur Bank,<br />

zum Finanzamt oder zum Einkaufen.<br />

Lästige Amtsgänge und Warteschlangen<br />

sind in der multimedialen Zukunft<br />

nicht mehr vorgesehen. Dafür soll in<br />

Baden-Württemberg die In<strong>it</strong>iative<br />

„Start und klick“ sorgen. Wichtiger<br />

Partner für die Aktion ist der Land-<br />

Frauenverband Südbaden m<strong>it</strong> seinem<br />

Bildungs- und Sozialwerk e.V.<br />

Gerade für die Frauen im Ländlichen<br />

Raum birgt die Nutzung von PC und Internet<br />

ein enormes Potential. „Das Internet<br />

wird zukünftig eines der wichtigsten<br />

Kommunikations- und Informationsmedien<br />

sein.“, so Marianne Anselm,<br />

die Landesvors<strong>it</strong>zende des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />

Südbaden (LFVS).<br />

Neugierde und Spaß am Umgang m<strong>it</strong><br />

der neuen Technik sind es, die viele<br />

Frauen dazu bewegen, einen der Internet-<br />

oder PC-Kurse zu besuchen, die der<br />

LFVS gemeinsam m<strong>it</strong> Landesstiftung<br />

Baden-Württemberg anbietet. Die Kurse<br />

richten sich speziell an Einsteigerinnen.<br />

M<strong>it</strong> „start und klick“ sollen vor allem<br />

die erreicht werden, die bislang wenig<br />

Umgang m<strong>it</strong> dem Computer haben.<br />

Für das Gelingen dieses Vorhabens<br />

sorgen die LandFrauenvereine vor Ort.<br />

So kann der Unterricht direkt in den Gemeinden<br />

stattfinden. Die Kurse sind<br />

durch die Unterstützung der Stiftung<br />

für alle Teilnehmerinnen erschwinglich.<br />

Das gute Angebot wird intensiv genutzt.<br />

Über 50 Kurse m<strong>it</strong> rund 700<br />

Teilnehmerinnen finden diesen Bildungswinter<br />

statt. Typisch für die<br />

LandFrauen ist das bre<strong>it</strong>gefächerte Altersspektrum<br />

der Frauen in den Kursen.<br />

von 30- bis über 60-jährigen sind alle<br />

Altersgruppen vertreten. Auf dem<br />

Lehrplan stehen die grundlegenden PC-<br />

Kenntnisse. Schon nach wenigen Unterrichtsstunden<br />

sind Briefe schreiben<br />

am PC und surfen im Internet kein<br />

Problem mehr für die Teilnehmerinnen.<br />

Bei den Einsteigerkursen wird es in vielen<br />

Ortsvereinen nicht bleiben. Die ersten<br />

Fortgeschr<strong>it</strong>tenenkurse sind schon<br />

geplant.<br />

Das gleiche Angebot macht der<br />

<strong>LandFrauenverband</strong> Württemberg-Baden.<br />

Informationen dazu finden Sie auf<br />

der Homepage: www.<strong>landfrauen</strong>-bw.de<br />

�<br />

L ANDESVERBÄNDE<br />

SÜDBADEN LFV SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Thema „Ehrenamt“ beim<br />

LandFrauenVerband Schleswig-Holstein<br />

Schleswig-Holsteins Landfrauen haben<br />

im Jahr 2000 genau 1 233 Vortragsveranstaltungen<br />

m<strong>it</strong> 76 358 Teilnehmerinnen<br />

durchgeführt. Außerdem<br />

fanden 786 Lehr- und Besichtigungsfahrten<br />

m<strong>it</strong> 37 365 Teilnehmerinnen,<br />

286 Seminare m<strong>it</strong> 5 012 Frauen und 86<br />

Ausstellungen sowie 885 we<strong>it</strong>ere Veranstaltungen<br />

statt. Alle Angebote wurden<br />

in ehrenamtlicher Regie in<strong>it</strong>iiert<br />

und organisiert.<br />

Dieses „geballte Frauenengagement“,<br />

zu dem noch die Beteiligung von Landfrauen<br />

in pol<strong>it</strong>ischen, sozialen und berufsständischen<br />

Gremien hinzukommt,<br />

ist der Ausgangspunkt für den Land-<br />

FrauenVerband Schleswig-Holstein,<br />

sich m<strong>it</strong> der Rolle des Ehrenamtes auseinanderzusetzen.<br />

So stand das „Creativ Centrum Landfrau“<br />

während der Landwirtschaftsmesse<br />

„NORLA“ unter dieser Überschrift.<br />

Die Kreisverbände haben – neben<br />

kunsthandwerklichen und<br />

kulinarischen Eigenproduktionen – ihre<br />

Vereinsaktiv<strong>it</strong>äten dargeboten. Eine<br />

Projektgruppe m<strong>it</strong> dem Namen „Die<br />

Zukunft ist weiblich“ hat für die Landfrauenvereine<br />

eine Anle<strong>it</strong>ung zur M<strong>it</strong>gliedergewinnung<br />

ausgestellt, und am<br />

Stand des Landesverbandes wurde über<br />

die We<strong>it</strong>erbildungsmaßnahmen für ehrenamtlich<br />

tätige Landfrauen informiert.<br />

Das „Ehrenamt“ war auch Schwerpunkt<br />

des LandFrauenTages. Hauptredner<br />

Prof. Dr. Helmut Richter, Erziehungswissenschaftler<br />

aus Hamburg,<br />

definierte die „Krise des Ehrenamtes“<br />

als Ausdruck einer „Krise des Vereins“.<br />

Dabei geht er von den drei bekannten<br />

Tatsachen aus, dass ehrenamtliches Engagement<br />

– vor allem in Le<strong>it</strong>ungspos<strong>it</strong>ionen<br />

– we<strong>it</strong>erhin eine Angelegenhe<strong>it</strong><br />

der männlichen M<strong>it</strong>telschicht ist, dass<br />

die Abwendung vom Ehrenamt bei<br />

gleichze<strong>it</strong>iger Hinwendung zu kurzze<strong>it</strong>igem<br />

Engagement beobachtet wird,<br />

und dass lokale Bindungen die Basis<br />

der Vereine sind. Prof. Richter zog daraus<br />

folgende diskussionswürdige Forderungen:<br />

– verbandliche Zentralisierung muss<br />

auf das Notwendige beschränkt bleiben<br />

– zurück zur M<strong>it</strong>gliedschaft, nicht zur<br />

Kundschaft, im Verein<br />

– steuerfreie, pauschale Honorierung<br />

und Unfallversicherung für Ehrenamtliche<br />

– Ehrenamt sowe<strong>it</strong> wie möglich,<br />

Hauptamt so we<strong>it</strong> wie nötig, wobei<br />

im Sinne einer demokratischen M<strong>it</strong>bestimmung<br />

kooperiert werden<br />

muss.<br />

Auch den Kongress des Schleswig-<br />

Holsteinischen Gemeindetages zur Ehrenamtlichen<br />

Arbe<strong>it</strong> in Schleswig-Holstein<br />

nutzte der LandFrauenVerband<br />

Schleswig-Holstein für die Darstellung<br />

seiner Pos<strong>it</strong>ionen durch M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong> in<br />

Workshops, Teilnahme an der Podiumsdiskussion<br />

durch Präsidentin Erika<br />

Lenz und einen Informationsstand. Zu<br />

der Unterstützung Ehrenamtlicher forderte<br />

Schleswig-Holsteins Sozialministerin<br />

Heide Moser, dass sich auch die<br />

Inst<strong>it</strong>utionen selbst ändern müssen. Dr.<br />

Michael Bürsch, Vors<strong>it</strong>zender der Enquetekommission<br />

des Bundestages zum<br />

Ehrenamt, wies die Forderung nach<br />

Anrechnung ehrenamtlicher Tätigke<strong>it</strong><br />

auf die Rente und we<strong>it</strong>ere Vergünstigungen<br />

in ihre finanziellen Schranken.<br />

Ehrenamtliche müssen primär durch<br />

die drei „W’s“: Wertschätzung, Würdigung<br />

und We<strong>it</strong>erbildung gefördert werden,<br />

darüber hinaus wünscht sich die<br />

Kommission Verbesserungen des Haftpflicht-<br />

und Unfallversicherungsschutzes<br />

und die Bere<strong>it</strong>stellung unterstützender<br />

Rahmenbedingungen.<br />

www.advent-in-wien.at<br />

18 DLV 1/2002


Etwas Seltenes<br />

überhaupt<br />

– ein Blick auf L<strong>it</strong>eratur von Frauen –<br />

„… etwas Seltenes überhaupt“ – treffender<br />

hätte man das Thema „L<strong>it</strong>eratur<br />

von Frauen“ nicht ankündigen können.<br />

Der Verein zur Förderung der We<strong>it</strong>erbildung<br />

im LandFrauenVerband<br />

Schleswig-Holstein e.V. hat nach den<br />

Worten seiner Vors<strong>it</strong>zenden Erika Lenz<br />

die LandFrauenArbe<strong>it</strong> um ein besonderes<br />

Thema bereichert und ist auf volle<br />

Resonanz gestoßen, denn der Seminarort<br />

– das L<strong>it</strong>eraturhaus Kiel im Alten<br />

Botanischen Garten – hat m<strong>it</strong> den rund<br />

80 Teilnehmerinnen seine Kapaz<strong>it</strong>ätsgrenzen<br />

erreicht.<br />

Das der T<strong>it</strong>el berechtigt ist, wurde in<br />

dem umfassenden und spannend gehaltenen<br />

Einführungsvortrag von Dr.<br />

Ursula Töller deutlich. Die Kieler L<strong>it</strong>eraturwissenschaftlerin<br />

und Inhaberin<br />

einer Buchhandlung, an der Konzeption<br />

des Seminars maßgeblich beteiligt,<br />

verdeutlichte in ihrem historischen<br />

Überblick, dass schreibende Frauen erst<br />

se<strong>it</strong> ca. zwei Jahrhunderten bekannt<br />

sind, und dass enge Zusammenhänge<br />

zwischen der Autorin, den Werken und<br />

der Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

bestehen. Dr. Töller spannte den Bogen<br />

bis zur Gegenwart und übergab das Mikrophon<br />

an zwei Bestsellerautorinnen,<br />

die jeweils ihr neuestes Werk vorstellten:<br />

Dr. Barbara Beuys gab Leseproben<br />

aus „Denn ich bin krank vor Liebe. Das<br />

Leben der Hildegard von Bingen“. Die<br />

Darstellung des Lebens und Wirkens<br />

dieser außergewöhnlichen Frau (1098–<br />

1179) rundete sie ab m<strong>it</strong> ihren eigenen<br />

Erfahrungen bei der Recherche und der<br />

Auseinandersetzung m<strong>it</strong> der Geschichte.<br />

Der autobiographische Roman von<br />

Asta Scheib „Sei froh, dass du lebst!“<br />

beschreibt eine Kindhe<strong>it</strong> in einer deutschen<br />

Kleinstadt in den fünfziger Jahren.<br />

Wie stark die Verflechtungen zwischen<br />

ihren Romanfiguren und der persönlichen<br />

Geschichte sind, wurde der<br />

Autorin im Lauf des Schreibens zunehmend<br />

bewusst, so dass sie diesen markanten<br />

T<strong>it</strong>el (wieder-)gefunden hat.<br />

„Schreibende Frauen“ – ein Thema,<br />

das durch diese Aufarbe<strong>it</strong>ung die Teilnehmerinnen<br />

zugleich historisch, pol<strong>it</strong>isch<br />

und auch persönlich bewegt hat<br />

und gerne zur Nachahmung empfohlen<br />

wird. Gudrun Dietrich<br />

L ANDESVERBÄNDE<br />

NIEDERSÄCHSISCHER LFV HANNOVER<br />

Erleben Sie Niedersachsen<br />

Reisewegweiser durch den ländlichen Raum<br />

Das Land ist eine Reise wert. Diese Erfahrung<br />

haben bere<strong>it</strong>s viele Menschen<br />

gemacht und das in zweifacher Hinsicht:<br />

Niedersachsen reicht als zwe<strong>it</strong>größtes<br />

Bundesland von der Nordseeinsel Borkum<br />

m<strong>it</strong> ihrem Hochseeklima bis zu den<br />

Berggipfeln des Harzes und bietet den<br />

Reise- Kunst- und Kulturfreunden unzählige<br />

Entdeckungsmöglichke<strong>it</strong>en. In<br />

Niedersachsen sind es aber gerade auch<br />

die ländlichen Regionen, die durch besondere<br />

Naturlandschaften, durch kulturhistorische<br />

Schätze und durch ausgezeichnete<br />

Kunststätten bestechen.<br />

Qualifizierte Gästeführerinnen haben<br />

sich die Aufgabe gestellt, die vielfach<br />

noch unbekannten Schätze ländlicher<br />

Regionen entdeckungsfreudigen Menschen<br />

vorzustellen und nahe zu bringen.<br />

In den vergangenen Jahren haben<br />

sie die unterschiedlichsten Touren,<br />

Führungen, Wanderungen und Begegnungen<br />

in allen Teilen Niedersachsens<br />

entwickelt und erprobt. Egal ob für<br />

Gruppen oder Einzelreisende, ob für<br />

Kinder, Jugendliche oder Erwachsene,<br />

egal ob eher landschaftlich, landwirtschaftlich,<br />

kultur- oder kunstinteressiert<br />

– die Gästeführerinnen bieten für<br />

alle das entsprechende Programm an.<br />

Der Niedersächsische Landfrauenverband<br />

Hannover e.V. und der Landfrauenverband<br />

Weser e.V. haben gemeinsam<br />

m<strong>it</strong> den Gästeführerinnen eine<br />

Auswahl der ungezählten Möglichke<strong>it</strong>en<br />

in einem Reisewegweiser zusammengetragen<br />

und herausgebracht. Unter<br />

dem Motto „Erleben Sie Niedersachsen<br />

– Reisewegweiser durch den<br />

ländlichen Raum“ werden über 50 Gästeführungen<br />

der Landfrauen in einem<br />

Katalog angeboten und vorgestellt. So<br />

können Reisende z.B. im Weserbergland<br />

eine ‚Welt der Märchen und Sagen‘ entdecken,<br />

im Osnabrücker Land auf den<br />

‚Spuren der Varusschlacht‘ wandeln<br />

oder auch den ‚Calenberger Land-Segen‘<br />

kennen lernen. ,Weltkultur und<br />

Rübentour‘ heißt es bei den Hildesheimer<br />

Gästeführerinnen und ‚Windkraft<br />

und Ökologie & Mönche und Wallfahrer‘<br />

in der Deuregio Ostfalen. Landfrauenvereine,<br />

aber auch alle anderen Interessierten,<br />

finden Kurzbeschreibungen<br />

der Routen, die zu Fuß, per Rad oder m<strong>it</strong><br />

dem Bus durch niedersächsische Regionen<br />

führen und vor allem die Kontaktadressen<br />

der jeweiligen Gästeführerinnen.<br />

Selbstverständlich gehen die<br />

Gästeführerinnen auf die speziellen<br />

Wünsche der Reisenden ein und wandeln<br />

die Touren entsprechend um. Auf<br />

Wunsch sorgen die Gästeführerinnen<br />

auch für das leibliche Wohl der Gäste.<br />

Der Katalog kann gegen eine Schutzgebühr<br />

bei den beiden Landfrauenverbänden<br />

in Niedersachsen bezogen werden.<br />

�<br />

DLV 1/2002 19


Der Landfrauenverband Mecklenburg-Vorpommern<br />

e. V. nutzt die Möglichke<strong>it</strong>,<br />

Studien- und We<strong>it</strong>erbildungsreisen<br />

für Frauen zu organisieren,<br />

unterstützt von der Deutschen Gesellschaft<br />

e.V. in Berlin. Diesmal waren die<br />

Einrichtungen der EU und der NATO in<br />

Brüssel das Ziel.<br />

Der Besuch der Nato und die Gespräche<br />

m<strong>it</strong> Offizieren der Bundeswehr<br />

hatten angesichts der<br />

deutschen Entscheidung<br />

zur Entsendung von Soldaten<br />

nach Afghanistan<br />

besondere Brisanz. So entstand<br />

eine rege Diskussion<br />

zu diesem Thema, in der<br />

vor allem die Frauen eine<br />

kr<strong>it</strong>ische Pos<strong>it</strong>ion einnahmen.<br />

Wir mussten erkennen,<br />

dass hier tatsächlich<br />

die Interessen der USA<br />

maßgebend waren und<br />

Deutschland seine Partnerrolle<br />

ausfüllen will.<br />

Ein Besuch bei der LandesvertretungMecklenburg-Vorpommerns<br />

war für uns ein Bedürfnis. Die<br />

besondere Aufgabe der Landesvertretung<br />

besteht darin, unser Land zu repräsentieren,<br />

es allen anderen Ländervertretungen<br />

interessant darzustellen,<br />

seine Vorteile, die unbestr<strong>it</strong>ten in Naturschönhe<strong>it</strong>en<br />

bestehen, herauszustreichen.<br />

Auch wirtschaftliche Möglichke<strong>it</strong>en<br />

werden aufgezeigt, um potenzielle<br />

Investoren zu interessieren.<br />

Wir mussten erkennen, dass unser kleines<br />

Ländchen im Nordosten Deutschland<br />

aus globaler europäischer Sicht<br />

relativ unbedeutend ist.<br />

Besucht wurden alle wichtigen EU-<br />

Gremien, teilnehmen konnten wir an<br />

einer S<strong>it</strong>zung, die im Parlament stattfand.<br />

Vertreter des Parlamentes beschäftigten<br />

sich m<strong>it</strong> den Auswirkungen<br />

der EU für Dr<strong>it</strong>tstaaten, Entwicklungsstaaten<br />

und Menschen in benachteiligten<br />

Regionen. In der Debatte ging es<br />

darum, wie Hilfe für Menschen in diesen<br />

Ländern von EU-Se<strong>it</strong>e aus geleistet<br />

werden kann.<br />

L ANDESVERBÄNDE<br />

LFV MECKLENBURG-VORPOMMERN WESTFALEN-<br />

Landfrauen aus Mecklenburg-Vorpommern<br />

unternehmen eine Studienreise<br />

nach Brüssel<br />

Interessant für uns war auch der Besuch<br />

beim Dachverband des Bauernverbandes<br />

in Brüssel, bei dem uns von einem<br />

Vertreter die Lobbyarbe<strong>it</strong>, die<br />

außerparlamentarisch geführt wird, erklärt<br />

wurde. Dass ökologisch ausgerichtete<br />

Produktionsmöglichke<strong>it</strong>en an Bedeutung<br />

gewinnen werden, weil es aus<br />

landwirtschaftlicher Erzeugersicht Veränderungen<br />

geben wird, auch bewirkt<br />

durch veränderte Förderbedingungen,<br />

wurde allen<br />

klar. Wir begriffen, dass<br />

der Verbraucheraufklärung<br />

besonderes Augenmerk<br />

geschenkt werden muss,<br />

eine Aufgabe für uns Frauen<br />

im Landfrauenverband.<br />

Direkt in Märkten und Läden<br />

muss das Gespräch m<strong>it</strong><br />

dem Verbraucher gesucht<br />

werden, er muss den Weg<br />

des Produktes, welches er<br />

erwirbt nachvollziehen<br />

können. Er muss aber auch<br />

erfahren, dass Qual<strong>it</strong>ät<br />

ihren Preis hat und ein Hühnerei für 6<br />

Cent eben nur durch intensive Produktion<br />

zu haben ist. In diesem Zusammenhang<br />

gewinnen die Produktschulungen<br />

der Landfrauen noch mehr an Gewicht.<br />

Natürlich haben wir Brüssel auch<br />

von seinen schönen arch<strong>it</strong>ektonischen<br />

Se<strong>it</strong>en kennen gelernt. Wir haben den<br />

historischen Markt m<strong>it</strong> den herrlichen<br />

Gebäuden bewundert, das „Männeken<br />

Piss“ besucht und uns auch die vielen<br />

Lokal<strong>it</strong>äten der „Fressgassen“ nicht<br />

entgehen lassen. Wir haben Fisch und<br />

Muscheln gegessen, guten Wein getrunken<br />

und die berühmten Waffeln<br />

m<strong>it</strong> Süßigke<strong>it</strong>en probiert.<br />

Eine besondere Erfahrung für uns<br />

war die Stadt aus Sicht des Straßenverkehrs.<br />

So manchesmal schlossen wir<br />

die Augen angesichts der risikovollen<br />

Fahrmanöver auf der Straße. Aber alles<br />

ging gut, da Rücksichtnahme und Verständnis<br />

vorherrschen.<br />

Brüssel war ein tolles Erlebnis, wir<br />

haben unseren Horizont erwe<strong>it</strong>ert, dazugelernt.<br />

Irmhild Drechsler<br />

LIPPE<br />

Der<br />

Westfälisch-Lippische<br />

Landfrauenverband<br />

(WLLV) startet neues<br />

Bildungsprojekt<br />

Büromanagement im landwirtschaftlichen<br />

Betrieb ist vielfach in den Händen<br />

der Bäuerin.<br />

Deshalb hat der WLLV für Bäuerinnen,<br />

– denen Büroarbe<strong>it</strong> Spaß macht und<br />

die dieses wichtige Aufgabengebiet<br />

noch besser in den Griff bekommen<br />

möchten,<br />

– die mehr Einblick in den Betrieb erhalten<br />

möchten und<br />

– die spüren, dass es Ze<strong>it</strong> wird, Ihre beruflichen<br />

Kompetenzen auszubauen,<br />

das Seminarkonzept „Agrar-Bürofachfrau“<br />

entwickelt.<br />

„Die große Resonanz auf das neue Bildungsangebot<br />

zeigt uns, dass wir richtig<br />

liegen“, freut sich Elsbeth Bernsmann,<br />

Präsidentin des WLLV, über die zahlreichen<br />

Anmeldungen, die die vorhandenen<br />

Plätze bei we<strong>it</strong>em übersteigen.<br />

Die Seminarreihe umfasst 100 Unterrichtsstunden.<br />

Sie verteilen sich auf die<br />

Inhalte<br />

– Büroorganisation & -kommunikation<br />

– Datenverarbe<strong>it</strong>ung<br />

– Wirtschafts-, Arbe<strong>it</strong>s- und Sozialrecht<br />

– Buchführung/ Steuerrecht<br />

– Fördermaßnahmen und Verwaltungsaufgaben<br />

Im Januar 2002 fällt der Startschuss<br />

für die ersten Seminare in drei westfälisch-lippischen<br />

Regionen. Sie finden<br />

ein Mal wöchentlich über einen Ze<strong>it</strong>raum<br />

von 5 Monaten statt. Den Unterricht<br />

gestalten Fachreferentinnen und<br />

Fachreferenten der Landwirtschaftskammer<br />

Westfalen-Lippe.<br />

Junge Mütter bringen ihre Kinder<br />

zum Seminar m<strong>it</strong>. Für die Kleinen wird<br />

eigens eine Kinderbetreuung durch den<br />

WLLV organisiert.<br />

Aufgrund der großen Resonanz sind<br />

we<strong>it</strong>ere Seminarreihen im Herbst 2002<br />

geplant. �<br />

www.advent-in-wien.at<br />

20 DLV 1/2002


LANDESVERBAND<br />

THÜRINGEN<br />

Se<strong>it</strong> 10 Jahren<br />

in den richtigen<br />

Bahnen<br />

Auf den Tag genau beging der<br />

Thüringer Landfrauenverband am 19.<br />

Oktober 2001 in Erfurt sein zehnjähriges<br />

Gründungsjubiläum. Viele Gäste<br />

hatten sicherlich erwartet, dass sie<br />

anlässliches dieses Festes in Tracht gekleideten<br />

Frauen am Spinnrad vorfinden.<br />

Aber der Thüringer Landfrauenverband<br />

präsentierte sich m<strong>it</strong> modernen<br />

elektronischen Klängen und einem<br />

Stehempfang.<br />

In den Grußworten wurde den Frauen<br />

aufrichtig für ihr zumeist ehrenamtliches<br />

Wirken gedankt. Ministerpräsident<br />

Dr. Bernhard Vogel und Landwirtschaftsminister<br />

Dr. Volker Sklenar,<br />

waren in all den Jahren aufmerksame<br />

Begle<strong>it</strong>er der Landfrauen und unterstützten<br />

unsere Arbe<strong>it</strong>. Da sie nicht zur<br />

Feier erscheinen konnten, überbrachten<br />

stellvertretend die Glückwünsche<br />

Staatssekretär Hans-Günter Maaßen<br />

vom Sozialministerium, Abteilungsle<strong>it</strong>er<br />

Bernd Weißenborn vom Land-<br />

L ANDESVERBÄNDE<br />

wirtschaftsressort und Thüringens<br />

Bauernpräsident Dr. Klaus Kliem.<br />

Der schöne Erfurter Herbsttag bot<br />

aber nicht nur Gelegenhe<strong>it</strong> zum Gratulieren,<br />

sondern auch zu Begegnungen<br />

der besonderen Art. Etwa m<strong>it</strong> der Gründungsvors<strong>it</strong>zenden<br />

Bärbel Kummert<br />

(ehemals Markert), die aus der entfernten<br />

Salzwedeler Region anreiste. Sie<br />

brachte den Verband damals m<strong>it</strong> ihrer<br />

Nachfolgerin Magdalene Behlert, und<br />

anderen auch heute noch aktiven<br />

Landfrauen in die richtigen Bahnen.<br />

Gisela Scheel wäre zu nennen, die ehemalige<br />

Geschäftsführerin, der Renate<br />

Hennig 1992 folgte. Die Bäuerinnen<br />

Barbara Hecht, Martina Köber, Gabriele<br />

Peißker, Marlies Jungermann. Auch<br />

Herta Tobisch und Ursula Lehmann.<br />

www.advent-in-wien.at<br />

Viele Namen wären hinzuzufügen,<br />

z.B. der von Else Kranz, die als damalige<br />

Präsidentin im erfahrenen Nachbarverband<br />

Hessen guten Rat auch m<strong>it</strong><br />

manch hilfreichem Scheck verband.<br />

Wenn dem Verband auch nicht alles<br />

glücklich geriet und er etwa gern mehr<br />

Frauen auf dem zwe<strong>it</strong>en Arbe<strong>it</strong>smarkt<br />

beschäftigt oder in den ersten überführt<br />

hätte, so verließ diese Feier doch jeder<br />

m<strong>it</strong> der Gewisshe<strong>it</strong>, dass daran bienenfleißig<br />

we<strong>it</strong>ergearbe<strong>it</strong>et wird. �<br />

Bernd Weißenborn überreichte im Namen des Thüringer Landwirtschaftsministeriums<br />

eine geschn<strong>it</strong>zte Biene, Symbol der Landfrauen.<br />

AG DER LFV<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

Dürfen wir alles<br />

was wir können?<br />

Fortpflanzungsmedizin im Spannungsfeld<br />

von Ethik und Wissenschaft<br />

Der bio- und gentechnische Fortschr<strong>it</strong>t<br />

der letzten Jahre schre<strong>it</strong>et m<strong>it</strong><br />

enormer Geschwindigke<strong>it</strong> voran. Neue<br />

Erkenntnisse und Möglichke<strong>it</strong>en im Bereich<br />

der Fortpflanzungsmedizin erzeugen<br />

bei der Bevölkerung Hoffnungen<br />

und Ängste.<br />

Das 1991 in der BRD in Kraft getretene<br />

Embryonenschutzgesetz gilt europawe<strong>it</strong><br />

als die strengste Regelung<br />

der m<strong>it</strong> der modernen Fortpflanzungsmedizin<br />

zusammenhängenden Fragen.<br />

M<strong>it</strong> Blick auf andere Länder, auch europäische<br />

Nachbarn, fordert die Wissenschaft<br />

jedoch eine Änderung des<br />

Embryonenschutzgesetzes, verbunden<br />

m<strong>it</strong> we<strong>it</strong>eren Freihe<strong>it</strong>en im Bereich<br />

Forschung und Fortpflanzungsmedizin.<br />

Diese Entscheidungen dürfen<br />

nicht einse<strong>it</strong>ig unter dem Aspekt des<br />

Fortschr<strong>it</strong>tes der Forschung um jeden<br />

Preis getroffen werden. Vielmehr muss<br />

der Mensch im M<strong>it</strong>telpunkt aller Überlegungen<br />

und Entscheidungen stehen,<br />

d.h. die Vielfalt der rechtlichen, ethischen,<br />

kulturellen und religiösen<br />

Aspekte ist zu berücksichtigen. Es<br />

kann nicht sein, dass sich die Ethik der<br />

Forschung anpasst. Viel mehr muss eine<br />

Diskussion m<strong>it</strong> allen gesellschaftlichen<br />

Gruppen geführt werden, um<br />

dann im europäischen Kontext zu einem<br />

gesetzlichen Rahmen zu kommen.<br />

Bere<strong>it</strong>s jetzt ist es möglich, schwerwiegende<br />

Erbkrankhe<strong>it</strong>en bei ungeborenen<br />

Kindern durch pränatale<br />

Diagnostik (PND = vorgeburtliche Untersuchung)<br />

zu identifizieren. Die Befruchtung<br />

im Reagenzglas (in-v<strong>it</strong>ro-<br />

Fertilisation = IVF) ist schon heute<br />

möglich. Dabei darf allerdings nicht<br />

untersucht werden, ob der entstandene<br />

Embryo kranke Erbanlagen hat. Die<br />

Präimplantationsdiagnostik (PID = Untersuchung<br />

des Erbgutes im Rahmen<br />

einer Reagenzglasbefruchtung) geht<br />

we<strong>it</strong>er. Vor der Einpflanzung in die Gebärmutter<br />

soll hierbei untersucht werden,<br />

ob der Embryo gesunde Erbanlagen<br />

hat. Liegen kranke Gene vor, wird<br />

DLV 1/2002 21


der Embryo „verworfen“. Die Entscheidung,<br />

ob Leben entsteht oder abgebrochen<br />

wird, trifft dann die Wissenschaft.<br />

In Deutschland ist die PID verboten.<br />

� Soll die Wissenschaft entscheiden ob<br />

Leben lebenswert ist oder nicht?<br />

Die Hoffnung auf gesunde Kinder<br />

durch die PID scheint auf den ersten<br />

Blick den Einsatz dieser Technik zu<br />

rechtfertigen. Die Bedenken gegenüber<br />

diesen Methoden müssen sehr ernst genommen<br />

werden, denn lediglich 2–3 %<br />

der genetischen Defekte lassen sich auf<br />

nur ein Gen zurückführen. Fehldiagnosen<br />

sind nicht auszuschließen. Die<br />

Chance durch in-v<strong>it</strong>ro-Befruchtung ein<br />

gesundes Kind zu bekommen liegt derze<strong>it</strong><br />

bei unter 20 %.<br />

� Die Belastungen für die Frauen werden<br />

unterschätzt.<br />

Frauen, die einer in-v<strong>it</strong>ro-Fertilisation<br />

zustimmen, tragen ein hohes gesundhe<strong>it</strong>liches<br />

Risiko. Es besteht die Gefahr<br />

der hormonellen Überstimulierung.<br />

Die Eierstockskrebsrate steigt nach<br />

diesen Eingriffen stark an. Entnahme<br />

und Implantation werden unter Narkose<br />

durchgeführt. Diese Belastungen<br />

wiegen psychisch ebenso stark wie bei<br />

einer Abtreibung nach einer PND.<br />

� Eingehende genetische Beratung der<br />

Frauen im Vorfeld ist notwendig.<br />

Was kommt auf die Paare und speziell<br />

auf die Frauen zu, wenn sie eine genetische<br />

Untersuchung oder eine in-v<strong>it</strong>ro-<br />

Befruchtung durchführen lassen? Eine<br />

eingehende Beratung bei einer unabhängigen<br />

Stelle ist notwendig. Dies<br />

kann an einer humangenetischen Beratungsstelle<br />

sichergestellt werden. Die<br />

Landfrauenverbände fordern, dass jede<br />

Frau den Beratungsschein einer humangenetischen<br />

Beratungsstelle vorweisen<br />

muss, bevor eine in-v<strong>it</strong>ro-Befruchtung<br />

oder eine PND durchgeführt<br />

wird. Jede Frau muss darüber aufgeklärt<br />

werden, welche Chancen sich bieten<br />

und welche Risiken sie auf sich nimmt,<br />

und was diese medizinischen Verfahren<br />

für ihr we<strong>it</strong>eres Leben bedeuten können.<br />

Ein Abgle<strong>it</strong>en in eine Routinemaßnahme<br />

muss verhindert werden.<br />

� Der Forschung müssen Grenzen gesetzt<br />

werden!<br />

Bei allen Bemühungen der Forschung<br />

zum Heilen von Krankhe<strong>it</strong>en dürfen die<br />

menschlichen Grundwerte nicht außer<br />

Acht gelassen werden. Heilungschancen<br />

bei Krankhe<strong>it</strong>en wie Parkinson,<br />

Multiple Sklerose, Aids etc. werden<br />

durch die Forschung an Stammzellen in<br />

Aussicht gestellt. Eine verbrauchende<br />

Embryonenforschung, bei der der Em-<br />

L ANDESVERBÄNDE<br />

bryo stirbt, darf es jedoch nicht geben.<br />

Ebenso muss die Forschung an menschlichen<br />

Keimbahnen verboten bleiben.<br />

Die rheinland-pfälzischen Landfrauenverbände<br />

fordern eine gezieltere Erforschung<br />

der adulten Stammzellen, dam<strong>it</strong><br />

der Einsatz von embryonalen Stammzellen<br />

verhindert wird.<br />

� Die Besonderhe<strong>it</strong> des menschlichen<br />

Lebens muss Grundlage aller Entscheidungen<br />

sein.<br />

Die im Grundgesetz garantierte unantastbare<br />

Menschenwürde gilt für jeden<br />

Menschen, unabhängig von seiner körperlichen,<br />

geistigen und psychischen<br />

Beschaffenhe<strong>it</strong>. Dies muss auch in Zukunft<br />

so bleiben.<br />

M<strong>it</strong> dem Einsatz von PID und embryonaler<br />

Stammzellenforschung besteht<br />

die Gefahr, bestimmten Menschengruppen<br />

ihr Lebensrecht abzusprechen.<br />

Eine Selektion darf nicht erfolgen!<br />

Einen sozialen Zwang zur Anwendung<br />

einer PID darf es nicht geben.<br />

� Dem berechtigten Wunsch nach gesunden<br />

Kindern steht das Gemeinwohl<br />

der Gesellschaft gegenüber.<br />

Der individuelle Wunsch einzelner kann<br />

nicht zum Maßstab von Gesetzen für alle<br />

gemacht werden. Neben den Interessen<br />

der betroffenen Paare und denen<br />

der Wissenschaft spielen auch wirtschaftliche<br />

Interessen eine Rolle, die<br />

aber nicht der Grund für eine grundlegende<br />

Gesetzgebung sein dürfen.<br />

� Frauen dürfen nicht zu Rohstofflieferanten<br />

werden.<br />

Frauen müssen sich als unm<strong>it</strong>telbar Betroffene<br />

verstärkt in die Diskussion<br />

einbringen und zu Wort melden. Für<br />

jeden Menschen stellt sich die Frage,<br />

inwiewe<strong>it</strong> die Forschung die Natur des<br />

Menschen ausschalten kann bzw. soll.<br />

Der Landfrauenverband erkennt die<br />

Leistungen der Forschung und die Fortschr<strong>it</strong>te<br />

im Bereich der Medizin an. Allerdings<br />

muss die Forschung in einem<br />

gesetzlichen Rahmen erfolgen, der den<br />

ethischen Grundlagen der Gesellschaft<br />

entspricht. Alle Verantwortlichen aus<br />

Wirtschaft, Pol<strong>it</strong>ik und Gesellschaft<br />

sind ebenfalls aufgefordert, diese<br />

Grundlagen in ihren Entscheidungen<br />

m<strong>it</strong> zu berücksichtigen. Dam<strong>it</strong> soll keineswegs<br />

medizinische Forschung eingestellt<br />

werden. Es werden allerdings<br />

unumstößliche Grenzen gezogen.<br />

Der Landfrauenverband fordert seine<br />

M<strong>it</strong>glieder auf, sich in die Diskussion<br />

einzumischen, dam<strong>it</strong> diese Kernfragen<br />

des Lebens nicht an den unm<strong>it</strong>telbar<br />

Betroffenen ungehört vorbeigehen. �<br />

LFV RHEINHESSEN<br />

LandIdeen<br />

Bundeswe<strong>it</strong>e In<strong>it</strong>iative erneut<br />

erfolgreich umgesetzt<br />

Zahlreich erschienen Gäste und Besucher<br />

aus der Region auf dem Winzerhof<br />

der Familie Greß anlässlich der<br />

Eröffnung ihres LandIdeen – Ladens in<br />

dem idyllischen, rheinhessischen Uffhofen.<br />

Silvia Zöller, Vors<strong>it</strong>zende des LFV<br />

Rheinhessen, weist in ihrer Grußansprache<br />

besonders auf die qual<strong>it</strong>ativ<br />

hochwertigen, kunsthandwerklichen<br />

Arbe<strong>it</strong>en rheinhessischer Landfrauen<br />

hin, die durch erfrischende Kreativ<strong>it</strong>ät<br />

und beeindruckende Vielfalt überzeugen.<br />

Die Warenpalette reicht von aufwendigen<br />

Patchworkarbe<strong>it</strong>en, über dekorative<br />

Objekte, Türkränze, bemalter Seidenware,<br />

Handgetöpfertem, Spielzeug,<br />

trad<strong>it</strong>ionellen Handarbe<strong>it</strong>en, einzigartigen<br />

Gemälden, exklusivem Silberschmuck,<br />

lustigen Kürbismännchen,<br />

bis hin zu Wein- und anderen Gelees,<br />

Kräuterölen, Würzessigen, Likören,<br />

und vielem mehr.<br />

Den Grundsatz – Qual<strong>it</strong>ät stilvoll zu<br />

präsentieren – haben sich sowohl die<br />

Produzentinnen und die Ladeninhaberinnen<br />

gleichermaßen zur Aufgabe gemacht<br />

und setzen dies konsequent um.<br />

Silke Greß betätigte sich zunächst ausschließlich<br />

als Produzentin. Angeregt<br />

von dem Le<strong>it</strong>gedanken des Modellprojekt<br />

„LandIdeen“, selbst hergestellte,<br />

textile, kunstgewerbliche, regionaltypische<br />

Produkte gemeinsam m<strong>it</strong> landwirtschaftlichen<br />

Erzeugnissen zu ver-<br />

22 DLV 1/2002


markten, entschloss sie sich zur Einrichtung<br />

eines eigenen Ladens.<br />

Der LFV Rheinhessen freut sich über<br />

die nunmehr dr<strong>it</strong>te Eröffnung innerhalb<br />

seines Verbandsgebietes. Durch<br />

aktive Begle<strong>it</strong>ung und Unterstützung<br />

interessierter Frauen, ist es ihm möglich<br />

seiner Aufgabe gerecht zu werden,<br />

die Einkommenss<strong>it</strong>uation von Frauen<br />

auf dem Lande pos<strong>it</strong>iv zu beeinflussen.<br />

Die enge Zusammenarbe<strong>it</strong> m<strong>it</strong> den Ladeninhaberinnen<br />

und dem Verein der<br />

Produzentinnen, als auch das gegense<strong>it</strong>ige<br />

Vertrauen hat sich bewährt. �<br />

LFV PFALZ<br />

Pfälzer Landfrauen<br />

favorisieren<br />

„5 am Tag“<br />

Großer Zuspruch für das diesjährige<br />

Winterthema<br />

Sehr zahlreich strömen in diesem<br />

Jahr die M<strong>it</strong>glieder des Landfrauenverbandes<br />

Pfalz e.V. zu dem Thema „5 Portionen<br />

Gemüse und Obst aus der Region<br />

– Guter Schutz für die Gesundhe<strong>it</strong>“<br />

aus den Ortsvereinen zusammen. Eifrige<br />

Landfrauen richten dafür noch bis<br />

Februar 2002 in acht verschiedenen<br />

Ortschaften jeweils den größten Raum<br />

ihres Ortes ansprechend her. M<strong>it</strong><br />

großem Interesse hören die Teilnehmerinnen<br />

die neuesten Informationen<br />

über die günstige Wirkung der sekundären<br />

Pflanzenstoffe in Obst und<br />

Gemüse: Die krebsvorbeugenden Funktionen<br />

und die Stärkung des Abwehrsystems<br />

sowie vorbeugende Wirkungen<br />

bei Herz-, Kreislaufkrankhe<strong>it</strong>en<br />

L ANDESVERBÄNDE<br />

werden als frohe Botschaft für die alltägliche<br />

Ernährung aufgenommen.<br />

Die Organisation für die Schwerpunktveranstaltungen<br />

erfolgt in Zusammenarbe<strong>it</strong><br />

m<strong>it</strong> dem Landfrauenverband<br />

Pfalz e.V. und dem Fachbereich<br />

Hauswirtschaft und Ernährung der<br />

Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt<br />

(SLVA) für Landwirtschaft Kaiserslautern.<br />

Die M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>erinnen der SLVA<br />

stellen die Referentinnen des Vortrages<br />

in Theorie und Praxis. In dem Vortrag<br />

werden auch die Vorzüge der regionalen<br />

Gemüse- und Obstproduktion hervorgehoben,<br />

wie kurze Transportwege<br />

und dam<strong>it</strong> verbunden möglichst geringe<br />

Inhaltsverluste, integrierter Anbau,<br />

Erhaltung der Kulturlandschaft, Einkommenssicherung<br />

der Landwirtschaft.<br />

Natürlich freuen sich in der ländlichen<br />

Bevölkerung die Hausgartenbetreiber<br />

bei diesem Thema umso mehr ihrer naturbezogenen<br />

Tätigke<strong>it</strong>.<br />

Für die Umsetzung in die Praxis – 5<br />

mal am Tag Gemüse und Obst zu verzehren<br />

– bere<strong>it</strong>et die Wirtschafterin der<br />

SLVA Kaiserslautern große Mengen von<br />

sechs verschiedenen Rezepten zu, um<br />

jeder Teilnehmerin eine Kostprobe zukommen<br />

zu lassen. Dafür wird vorher<br />

eingekauft, aus der Vorratshaltung genommen<br />

und am Veranstaltungstag<br />

tagsüber in der Schulküche Gemüse<br />

und Obst vorbere<strong>it</strong>et, gekocht und gemacht<br />

… bis dann am Nachm<strong>it</strong>tag für<br />

die Abendveranstaltung das Auto m<strong>it</strong><br />

Töpfen und Frischhaltebehältern, Brettern,<br />

Messern u. ä. vollgepackt wird neben<br />

den all den Vortragsutensilien wie<br />

Leinwand, Tageslichtprojektor, Plakate,<br />

Pinwände usw.<br />

Rundherum ein gutes Faz<strong>it</strong>:<br />

Erstens: Die Veranstaltungen m<strong>it</strong> ihrer<br />

Verknüpfung von Theorie und Praxis<br />

zeigen, dass die Empfehlungen für<br />

„5 am Tag“ m<strong>it</strong> unterschiedlichem Aufwand<br />

in die tägliche Ernährung umsetzbar<br />

sind.<br />

Zwe<strong>it</strong>ens: Die großen Teilnehmerzahlen<br />

beweisen, dass ein zunehmender<br />

Bedarf in Sachen Ernährung und<br />

Lebensm<strong>it</strong>telqual<strong>it</strong>ät vorhanden ist.<br />

Das hat der Landfrauenverband erkannt<br />

und versucht dies in Zusammenarbe<strong>it</strong><br />

m<strong>it</strong> den Staatlichen Lehr- und<br />

Versuchsanstalten umzusetzen.<br />

Die pol<strong>it</strong>ische Rückendeckung erfolgt<br />

durch den neuen Dienstauftrag zur<br />

Ernährungsberatung und zum Verbraucherschutz<br />

se<strong>it</strong> dem 1. April 2001 in<br />

Rheinland-Pfalz. �<br />

LFV BAYERN<br />

Erika Lenz zu<br />

Gast bei den<br />

bayerischen<br />

Landfrauen<br />

Als Gäste beim Landesausschuss der<br />

bayerischen Landfrauen am 13. November<br />

2001 in München konnte Hannelore<br />

Siegel dlv-Präsidentin Erika<br />

Lenz und Hauptgeschäftsführerin Heike<br />

Troue begrüßen. Im „höchsten<br />

bayerischen Landfrauengremium“ legte<br />

die bayerische Landesbäuerin<br />

zunächst den Rechenschaftsbericht<br />

über die Arbe<strong>it</strong> des vergangenen Jahres<br />

ab. „Es ist viel passiert und wir Landfrauen<br />

haben die Herausforderungen<br />

gut gemeistert“, so Hannelore Siegel.<br />

Dabei hob sie den Einsatz gegenüber<br />

der Bayerischen Staatsregierung im Interesse<br />

der Bäuerinnen hervor. We<strong>it</strong>ere<br />

Schwerpunktthemen seien der Dialog<br />

m<strong>it</strong> den Verbraucherinnen und Verbrauchern,<br />

die Öffentlichke<strong>it</strong>sarbe<strong>it</strong>,<br />

die Vorbere<strong>it</strong>ung der Wahlen in den<br />

rund 7000 Ortsverbänden, die Aufwandsentschädigung<br />

auf Ortsebene<br />

und die Erwachsenenbildung gewesen.<br />

In ihrer Rede ging Präsidentin Erika<br />

Lenz auf die Aufgaben des dlv in Berlin<br />

ein. Als größter Dachverband von<br />

Frauen in Deutschland sei es wichtig,<br />

sich überall einzubringen. Sie freute<br />

sich m<strong>it</strong>teilen zu können, dass der dlv<br />

inzwischen seine finanzielle Misere<br />

überwunden habe und dankte für die<br />

Unterstützung aus Bayern. Sie gab interessante<br />

Einblicke in die Arbe<strong>it</strong> in<br />

Berlin, z.B. in der Diskussion um die<br />

Einführung eines Prüfsiegels für Lebensm<strong>it</strong>tel,<br />

für die Aufwertung ehrenamtlicher<br />

Tätigke<strong>it</strong> und die soziale Absicherung<br />

von Frauen sowie von abgeschlossenen<br />

und geplanten Projekten<br />

des dlv.<br />

Hauptgeschäftsführerin Heike Troue<br />

betonte, dass Lobbyarbe<strong>it</strong> in Berlin das<br />

A und O sei. Völlig neue Kontakte<br />

müssten aufgebaut werden. Zudem gehe<br />

es jetzt in Berlin um eine neue Art<br />

der Pol<strong>it</strong>ik, die Pol<strong>it</strong>ik der runden<br />

Tische.<br />

Landesbäuerin Hannelore Siegel bedankte<br />

sich m<strong>it</strong> einem Ehrenteller der<br />

bayerischen Landfrauen für die Einblicke<br />

in die Tätigke<strong>it</strong> des dlv.<br />

DLV 1/2002 23


LFV HESSEN<br />

Der Landfrauenverband Hessen startete<br />

auf Anregung des im Hessischen<br />

Sozialministerium bestehenden Arbe<strong>it</strong>skreises<br />

„Frauengesundhe<strong>it</strong>“ ein<br />

hessenwe<strong>it</strong>es Projekt zur Anle<strong>it</strong>ung von<br />

Frauen zur Selbstuntersuchung der<br />

Brust. „M<strong>it</strong> der Kompetenz, die Untersuchung<br />

der Brust selbst vorzunehmen,<br />

erlangen Frauen ein höheres Körperbewusstsein<br />

und eine größere Akzeptanz<br />

des eigenen Körpers“ betonte Präsidentin<br />

Evelyn Moscherosch zum Auftakt<br />

des Projektes „Hauptsache gesund –<br />

Selbstuntersuchung der Brust“ am<br />

Darmstädter Standort der LKK in Hessen.<br />

Anwesend waren neben Sozialministerin<br />

Lautenschläger Vertreter aller<br />

in Hessen ansässiger Krankenkassen,<br />

zahlreiche Vertreterinnen des Landfrauenverbandes<br />

sowie eine große Zahl<br />

von Frauenärztinnen, die bere<strong>it</strong> sind,<br />

im Rahmen des Projektes m<strong>it</strong>zuarbe<strong>it</strong>en.<br />

Gesundhe<strong>it</strong>svorsorge wichtiges<br />

Anliegen des LFV<br />

„Es ist kein Zufall, dass sich der LFV<br />

Hessen für dieses Projekt engagiert“, so<br />

Evelyn Moscherosch. Se<strong>it</strong> seinem Bestehen<br />

sei das Thema Gesundhe<strong>it</strong> von<br />

Frauen und ihren Familien ein wichtiger<br />

Arbe<strong>it</strong>sbereich des Verbandes.<br />

Bere<strong>it</strong>s im Jahr 1957 habe der Landfrauenverband<br />

Hessen regelmäßig organisierte<br />

Busfahrten zur Krebsfrüherkennung<br />

durchgeführt. Auch aus der<br />

Arbe<strong>it</strong> der über 800 Orts<strong>landfrauen</strong>vereine<br />

sei dieses Thema nicht wegzudenken.<br />

„Es ist unerlässlich, dass wir m<strong>it</strong><br />

einem so wichtigen Thema in die einzelnen<br />

Gemeinden gehen und unsere<br />

Frauen gezielt ansprechen.“ Dies könne<br />

keine Organisation besser leisten als<br />

der LFV Hessen, der in nahezu jedem<br />

Ort vertreten sei und dam<strong>it</strong> in der Lage<br />

sei, entsprechende Veranstaltungen zu<br />

organisieren.<br />

Eigenverantwortung fördern!<br />

„Der Brustkrebs m<strong>it</strong> seinen oftmals<br />

tödlichen Folgen muss auf allen nur erdenklichen<br />

Wegen bekämpft werden“,<br />

eröffnete die Hessische Sozialministerin<br />

Silke Lautenschläger die Auftakt-<br />

L ANDESVERBÄNDE<br />

LFV Hessen startet Landesin<strong>it</strong>iative<br />

Frauengesundhe<strong>it</strong><br />

veranstaltung in Darmstadt. Ziel der<br />

Landesin<strong>it</strong>iative sei es, mehr Aufmerksamke<strong>it</strong><br />

für das Thema Brustkrebs bei<br />

Frauen jeden Alters zu erreichen und<br />

das einfachste M<strong>it</strong>tel der Früherkennung,<br />

die Selbstuntersuchung der<br />

Brust, stärker in das Bewusstsein der<br />

Frauen zu rücken. Die Zusammenarbe<strong>it</strong><br />

m<strong>it</strong> dem LFV Hessen sei ein erster<br />

Schr<strong>it</strong>t, m<strong>it</strong> dem insbesondere die Frauen<br />

im ländlichen Raum erreicht werden<br />

sollten.<br />

Ängste abbauen!<br />

Dr. Brig<strong>it</strong>te Schuler, stellv. Vors<strong>it</strong>zende<br />

des Referates „Ärztinnen“ in der<br />

Landesärztekammer, die die Ärztinnen<br />

für das Projekt schulen wird, hält den<br />

Abbau von Ängsten für besonders<br />

wichtig. Die Scheu, sich selbst anzufassen,<br />

könne durch eine selbstverständliche<br />

Praxis der Selbstuntersuchung<br />

überwunden werden. „Die Brust als das<br />

Symbol der Weiblichke<strong>it</strong> hat sehr viel<br />

m<strong>it</strong> dem Selbstwertgefühl zu tun“ führte<br />

Dr. Schuler aus, „sie sollte bewusst<br />

und pos<strong>it</strong>iv wahrgenommen werden,<br />

dam<strong>it</strong> Frauen sich im eigenen Körper<br />

wohl fühlen.“<br />

Mut machen!<br />

Ulla Knapp, stellv. Landesvors<strong>it</strong>zende<br />

der Frauenselbsthilfe nach Krebs, will<br />

den Frauen Mut machen, die Chance<br />

der Früherkennung zu nutzen. Sie rief<br />

die Frauen dazu auf, aus der lähmenden<br />

Angst vor der Erkrankung an<br />

Brustkrebs eine „gesunde Angst“ zu<br />

entwickeln – eine Angst, die dazu<br />

führt, dass die Frauen deutlicher auf<br />

ihren Körper achten.<br />

Auch der Geschäftsführer der LSV<br />

Hessen und der LKK Hessen, Wilhelm<br />

Kins, betonte die Bedeutung der Maßnahmen<br />

zur Früherkennung von Krebs.<br />

„In die Prävention investiertes Geld<br />

vermeidet viel Leid für die betroffenen<br />

Frauen und hilft gleichze<strong>it</strong>ig, die Sozialsysteme<br />

finanzierbar zu halten.“ Aus<br />

dieser Überzeugung haben sowohl die<br />

LSV Hessen als auch die DAK und die<br />

AOK sich zur finanziellen Unterstützung<br />

des Projektes entschlossen.<br />

Erste Veranstaltungen<br />

erfolgreich gestartet<br />

„Ein gutes Gefühl, zu wissen, wie ich<br />

selbst mehr Verantwortung für meine<br />

eigene Gesundhe<strong>it</strong> übernehmen kann“<br />

so das Resumée einer Teilnehmerin.<br />

Unter Anle<strong>it</strong>ung einer Ärztin, lernen<br />

maximal 25 Teilnehmerinnen, wie sie<br />

selbst ihre Brust abtasten können. Der<br />

Le<strong>it</strong>faden zur Durchführung der Veranstaltungen<br />

wurde im Arbe<strong>it</strong>skreis We<strong>it</strong>erbildung<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Erfahrungen m<strong>it</strong> ähnlichen Projekten<br />

in andere Landfrauenverbänden erarbe<strong>it</strong>et.<br />

Am Beginn der knapp zweistündigen<br />

Veranstaltung steht jeweils eine allgemeine<br />

Einle<strong>it</strong>ung. Wichtig ist, den<br />

Frauen die Angst zu nehmen, denn bei<br />

we<strong>it</strong>em nicht jeder Knoten bedeutet,<br />

dass ein bösartiger Tumor vorliegt. An<br />

Hand von Silikon-Brusttastmodellen,<br />

in denen verschiedene Knoten versteckt<br />

sind, können die Teilnehmerinnen<br />

die Methode zur Selbstabtastung<br />

der Brust erlernen. Jede Frau tastet im<br />

Rahmen der Veranstaltung einmal auch<br />

selbst ihre eigene Brust ab, um zu gewährleisten,<br />

dass jede in der Lage ist,<br />

die Selbstuntersuchung auch alleine<br />

durchzuführen. Zentral ist dabei jedoch<br />

der Hinweis, dass die Selbstuntersuchung<br />

keinesfalls den regelmäßigen<br />

Besuch bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt<br />

ersetzt, sondern die präventiven<br />

Maßnahmen ergänzt. Das einhellige<br />

Resumée der Veranstaltung war: „Endlich<br />

wurden meine Fragen beantwortet,<br />

für die in der Arztpraxis oft nicht die<br />

Ze<strong>it</strong> ist.“<br />

Landeswe<strong>it</strong>e Kampagnen m<strong>it</strong> dem<br />

gleichen Ziel sind auch in den Land-<br />

Frauenverbänden Württemberg-Baden<br />

und Saar gestartet worden. �<br />

24 DLV 1/2002


Termine 2002 für unsere alljährlichen Schwerpunkte in Wien und Budapest fixiert:<br />

INTERNATIONALES<br />

LANDFRAUENTREFFEN<br />

INTERNATIONAL<br />

COUNTRYWOMEN´S MEETING<br />

Sonntag, 1. Dezember 2002: Anreise<br />

Montag, 2. Dezember: Große Stadtrundfahrt.<br />

17.00 Uhr Internationales Landfrauentreffen.<br />

Dienstag, 3. Dezember: Ze<strong>it</strong> zur freien<br />

Verfügung. 16.00 Uhr Weihnachtskonzert<br />

der Wiener Sängerknaben. Besuch des<br />

Christkindlmarktes<br />

M<strong>it</strong>twoch, 4. Dezember: Rückreise<br />

7 173,-- (DM 339,--)<br />

Reisepreis pro Person im DZ<br />

Mindestgruppengröße 10 Personen<br />

Im Preis enthaltene Leistungen:<br />

3 x Übernachtung/Buffetfrühstück im ****-<br />

Hotel / 1 Tag Reisele<strong>it</strong>ung vor Ort /<br />

Halbtägige Stadtführung / Eintr<strong>it</strong>tskarte<br />

Weihnachtskonzert / Landfrauentreffen<br />

inkl. Vesper und Getränke / Veranstalterinsolvenzversicherung<br />

Montag, 8. April 2002: Anreise m<strong>it</strong> der Bahn<br />

nach Budapest<br />

Dienstag, 9. April: Vorm<strong>it</strong>tag Stadtrundfahrt<br />

– Ze<strong>it</strong> zur freien Verfügung. 17.00 Uhr<br />

Beginn der Operette „Gräfin Mariza“.<br />

Anschließend Abendessen m<strong>it</strong> Musik.<br />

M<strong>it</strong>twoch, 10. April: Vorm<strong>it</strong>tag Budapester<br />

Zentralmarkt; Nachm<strong>it</strong>tag zur freien<br />

Verfügung (Möglichke<strong>it</strong> zu einer Schifffahrt).<br />

Abendessen im<br />

Hotel<br />

Donnerstag,<br />

11. April:<br />

Vorm<strong>it</strong>tag<br />

Schloss<br />

Gödöllö, 17.00<br />

Uhr: Beginn der<br />

Operette „Die Zirkusprinzessin“. Abendessen<br />

m<strong>it</strong> Musik.<br />

Fre<strong>it</strong>ag, 12. April: Besichtigung der<br />

Jugendstilstadt Kecskemet – Möglichke<strong>it</strong> zum<br />

Besuch der Puszta, großes Abschlussabendessen<br />

im Hotel<br />

Samstag, 13. April: Rückreise m<strong>it</strong> der Bahn,<br />

Ankunft am Abend<br />

7 380,-- (DM 748,--)<br />

Reisepreis pro Person im DZ<br />

Mindestgruppengröße 15 Teilnehmer<br />

Im Reisepreis enthaltene Leistungen:<br />

Bahnfahrt, Busfahrten, Transfers / 5 x<br />

Übernachtung/Buffetfrühstück/Abendessen<br />

inkl. 1 Glas Wein / Stadtführung Budapest,<br />

Kecskemet / alle Eintr<strong>it</strong>te, Operettenkarten<br />

Veranstalterinsolvenzversicherung<br />

Südbrasilien<br />

15 Tage Landfrauenlehrfahrt – 10% Gruppenbonus<br />

bei gemeinsamer Buchung von 30 Personen,<br />

7 2.136,-- (DM 4.200,--) p. Pers. im DZ<br />

Große Lipizzanergala &<br />

Oberkrainer Musikfestival 2002<br />

Inkl. Bahn und Bus – Termin: 10.04. – 14.04.2002<br />

7 380,-- (DM 748,--) pro Person im DZ<br />

7-tägige Ungarnlehrfahrt 2002<br />

Budapest – Eger – Kecskemet – Pécs<br />

inkl. Bahn und Bus – Termin frei wählbar<br />

7 549,-- (DM 1.079,--) pro Person im DZ<br />

7-tägige Slowenienrundfahrt 2002<br />

Bled – Laibach – Adelsberger Grotten – Venedig<br />

inkl. Bahn und Bus – Termin frei wählbar<br />

7 549,-- (DM 1.079,--) pro Person im DZ<br />

Ortenhofenstrasse 59, A-8225 Pöllau<br />

Tel. 0800/810 10 10 (gebührenfrei)<br />

Fax: 0043/3335/3962-75<br />

www.gerberhaus.at<br />

DLV 1/2002 25


Die Union zur Förderung von Oelund<br />

Proteinpflanzen e. V. (UFOP) startet<br />

gemeinsam m<strong>it</strong> dem Deutschen<br />

<strong>LandFrauenverband</strong> e.V. ein neues Projekt,<br />

in dessen M<strong>it</strong>telpunkt unser wichtigstes<br />

heimisches Speiseöl steht: Deutsches<br />

Rapsöl.<br />

Die UFOP ist eine Interessenvertretung<br />

aller an Züchtung, Anbau und<br />

Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen<br />

Beteiligten. Sie hat es<br />

sich zur Aufgabe gemacht, den Anbau<br />

und den Absatz von Ölsaaten und Eiweißpflanzen<br />

in Deutschland zu unterstützen.<br />

Im M<strong>it</strong>telpunkt der Aktiv<strong>it</strong>äten<br />

steht hierbei der Raps m<strong>it</strong> seinen vielfältigen<br />

Verwendungsmöglichke<strong>it</strong>en.<br />

Das Thema Ernährungsqual<strong>it</strong>ät heimischer<br />

Fette und Öle, insbesondere<br />

Rapsspeiseöl, nimmt in der Arbe<strong>it</strong> des<br />

Verbandes eine zentrale Rolle ein.<br />

Rapsspeiseöl – gesund und wertvoll<br />

Führende Experten und Gremien aus<br />

dem Bereich der Ernährungswissenschaft<br />

empfehlen nachhaltig Rapsspeiseöl<br />

für eine ausgewogene Ernährung.<br />

Grund hierfür ist seine äußerst günstige<br />

Fettsäurenzusammensetzung, die<br />

den Cholesterinspiegel in der richtigen<br />

Balance hält.<br />

Rapsspeiseöl hat im Vergleich zu allen<br />

gängigen Pflanzenölen den niedrigsten<br />

Gehalt an gesättigten Fettsäuren<br />

bei einem sehr hohen Anteil einfach<br />

ungesättigter Fettsäuren und<br />

einem nahezu idealen Verhältnis von<br />

Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren.<br />

Diese hervorragende Fettsäurenzusammensetzung<br />

ist das Ergebnis jahrelanger<br />

intensiver züchterischer Arbe<strong>it</strong>.<br />

Im Jahr 1974 ist es den deutsche Rapszüchtern<br />

gelungen, die erste erucasäurefreie<br />

Rapssaat zu züchten und auf<br />

den Markt zu bringen. Durch den Austausch<br />

der einfach ungesättigten Erucasäure<br />

gegen die ebenfalls einfach ungesättigte<br />

Ölsäure weisen die heute angebauten<br />

Rapssorten ein Öl m<strong>it</strong> einem<br />

für die menschliche Ernährung nahezu<br />

idealen Fettsäurenmuster auf.<br />

Rapsanbau sichert landwirtschaftliche<br />

Einkommen<br />

In den letzten zehn Jahren hat sich<br />

die Rapsanbaufläche mehr als verdoppelt.<br />

So wurde im August/September<br />

2001 auf 1,2 Millionen Hektar Winterraps<br />

ausgesät. Dies entspricht rund<br />

N ACHRICHTEN<br />

Rapsspeiseöl-In<strong>it</strong>iative LandFrauen<br />

zehn Prozent der gesamten Ackerfläche.<br />

Dam<strong>it</strong> ist Raps nicht nur die<br />

wichtigste heimische Ölpflanze, sondern<br />

zählt zu den bedeutendsten deutschen<br />

Kulturpflanzen überhaupt. M<strong>it</strong><br />

einer effizienten Absatzförderung von<br />

Rapsöl ist eine kontinuierliche Nachfrage<br />

nach dem Rohstoff Raps und dam<strong>it</strong><br />

auch eine Absicherung der Einkommenss<strong>it</strong>uation<br />

der deutschen Rapsanbauer<br />

verbunden.<br />

Die Aktiv<strong>it</strong>äten der UFOP in Zusammenarbe<strong>it</strong><br />

m<strong>it</strong> der CMA Centrale<br />

Marketing-Gesellschaft der deutschen<br />

Agrarwirtschaft mbH haben dazu geführt,<br />

dass m<strong>it</strong>tlerweile im gesamten<br />

Bundesgebiet deklariertes Rapsspeiseöl<br />

im Handel erhältlich ist. Dieser einge-<br />

Foto: CMA/UVOP<br />

schlagene Weg soll we<strong>it</strong>er ausgebaut<br />

werden. In diesem Zusammenhang<br />

sucht die UFOP Unterstützung bei den<br />

Bemühungen, Rapsspeiseöl die Bedeutung<br />

zukommen zu lassen, die es verdient<br />

und es bere<strong>it</strong>s im Ausland hat.<br />

We<strong>it</strong>erbildung als Weg zur Imagearbe<strong>it</strong><br />

für deutsches Rapsöl<br />

Wer wäre kompetenter als die deutschen<br />

LandFrauen, wenn es um eine<br />

pos<strong>it</strong>ive Imagearbe<strong>it</strong> für deutsche<br />

Agrarprodukte geht. So ist die geplante<br />

Zusammenarbe<strong>it</strong> der UFOP m<strong>it</strong> dem<br />

DLV mehr als naheliegend. Ziel des<br />

Projektes ist zunächst eine Erhöhung<br />

des Bekannthe<strong>it</strong>sgrades und Verbesserung<br />

der Akzeptanz von heimischem<br />

Rapsspeiseöl innerhalb der Landfrauen<br />

selbst. Der Einfluss der LandFrauen auf<br />

Einstellungen und Verhaltensweisen<br />

der gesamten Bevölkerung wird langfristig<br />

zu einem pos<strong>it</strong>iven Meinungsbildungsprozess<br />

für Rapsöl führen.<br />

Dieses Ziel soll über die Durchführung<br />

mehrerer Seminarveranstaltungen<br />

durch die UFOP auf Landesebene<br />

für ernährungswissenschaftlich orientierte<br />

LandFrauen zum Thema<br />

Rapsöl erreicht werden. Wesentliche<br />

Inhalte der Seminare sind die warenkundlichen,<br />

küchentechnischen sowie<br />

ernährungsphysiologischen Besonderhe<strong>it</strong>en<br />

von Rapsöl. Diese Veranstaltungen<br />

versetzen die Ernährungs- und<br />

hauswirtschaftlichen Beraterinnen in<br />

die Lage, selbstständig ihrerse<strong>it</strong>s Seminare<br />

im ländlichen Raum ebenso wie<br />

in Ballungsgebieten und Großstädten<br />

durchzuführen, um so die Imagearbe<strong>it</strong><br />

zugunsten von Rapsöl und den deutschen<br />

Rapsanbauern in Gang zu setzen.<br />

Freiberuflich arbe<strong>it</strong>enden LandFrauen<br />

bieten die Seminare eine Möglichke<strong>it</strong>,<br />

ihr Themenspektrum zu erwe<strong>it</strong>ern<br />

und sich auf diese Weise zu profilieren.<br />

Darüber hinaus ist geplant, einen<br />

Pool von Referentinnen einzurichten,<br />

die auf Honorarbasis für verschiedene<br />

Projekte, zum Beispiel als Beraterinnen<br />

bei Messen oder für Vortragsveranstaltungen<br />

hinzugezogen werden<br />

können.<br />

Die UFOP erhofft sich eine bre<strong>it</strong>e Unterstützung<br />

dieser „Rapsspeiseöl-In<strong>it</strong>iative<br />

LandFrauen“. Die Landesverbände<br />

haben die Möglichke<strong>it</strong>, Interesse an einer<br />

solchen Veranstaltung zu signalisieren<br />

sowie Vorschläge für Ze<strong>it</strong> und<br />

Ort der Realisierung abzugeben. In persönlichen<br />

Gesprächen wird dann in der<br />

Folge die konkrete Umsetzung auch bezüglich<br />

Inhalten etc. geplant. We<strong>it</strong>ere<br />

Informationen erhalten Sie bei: UVOP,<br />

Dr. Manuela Specht, Godesberger Allee<br />

142–145, 53175 Bonn, Tel.: 02 28-<br />

819 82 98, E-Mail: M.Specht@bauernverband.net<br />

26 DLV 1/2002


Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel<br />

– CD-ROM als dig<strong>it</strong>ales Nachschlagewerk –<br />

Welche Käsesorten gibt es? Wie viel<br />

Fett ist in der Wurst? Was heißt „kaltgepresst“?<br />

Wie wird Rindfleisch gekennzeichnet?<br />

Woran erkenne ich, dass<br />

der Spargel frisch ist? Die Antwort<br />

auf diese Fragen finden Sie auf der CD-<br />

ROM „Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel“. Dieses<br />

dig<strong>it</strong>ale Nachschlagewerk leistet mehr<br />

als ein Lexikon. Ob Sie einen Vortrag<br />

vorbere<strong>it</strong>en, schnelle Informationen für<br />

ein Interview brauchen oder einfach<br />

Zubere<strong>it</strong>ungstipps suchen, die CD-ROM<br />

„Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel“ enthält umfassende<br />

Informationen zu über 50 Lebensm<strong>it</strong>telgruppen<br />

– von Backpulver<br />

bis Zuckerersatzstoffe. Jede Warengruppe<br />

wird ausführlich in sechs verschiedenen<br />

Rubriken beschrieben:<br />

„Sortiment“, „Ernährung“, „Lagerung“,<br />

„Kennzeichnung“, „Tipps und Tricks“,<br />

„Notiz“. In dem Kap<strong>it</strong>el „Sortiment“ erfährt<br />

der Leser, welche Produkte auf<br />

dem Markt sind und wie sie klassifiziert<br />

werden. Auch auf neuere Produktentwicklungen<br />

wird eingegangen. Die Ru-<br />

N ACHRICHTEN<br />

brik „Ernährung“ enthält Wissenswertes<br />

zu den Inhaltsstoffen der Lebensm<strong>it</strong>tel<br />

aber auch die aktuellen<br />

Ernährungsempfehlungen. Umfangreiche<br />

Tipps zur Aufbewahrung von Lebensm<strong>it</strong>teln<br />

gibt es im Kap<strong>it</strong>el „Lagerung“.<br />

Unter „Kennzeichnung“ findet<br />

der Leser Kennzeichnungsvorschriften<br />

zu jeder Lebensm<strong>it</strong>telgruppe die, gleich<br />

ob es sich um verpackte Lebensm<strong>it</strong>tel<br />

handelt oder um Produkte die unverpackt<br />

angeboten werden. Das Kap<strong>it</strong>el<br />

„Tipps und Tricks“ enthält praktische<br />

Hinweise für die Zubere<strong>it</strong>ung. Die Rubrik<br />

„Notiz“ greift aktuelle Themen auf,<br />

wie „BSE“, „Sekundäre Pflanzenstoffe“<br />

oder „Ökologischer Landbau“. Ergänzend<br />

wird der Leser auf we<strong>it</strong>erführende<br />

Medien des aid hingewiesen, die er<br />

über einen Warenkorb bestellen kann.<br />

CD-ROM „Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel“, 8<br />

Euro, Bestell-Nr. 61-3729, ISBN-Nr. 3-<br />

8308-0125-4, aid-Vertrieb DVG, Birkenmaarstraße<br />

8, 53340 Meckenheim,<br />

bestellung@aid.de.


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*Zertifiziert am 14.12. 2001<br />

als Riester-Produkt<br />

vom Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen<br />

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