it-landfrauen - Deutscher LandFrauenverband e.V.
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ZEITSCHRIFT DES DEUTSCHEN LANDFRAUENVERBANDES E.V.<br />
NR. 1/JANUAR 2002<br />
DAS WELTWEITE NETZ UND DIE<br />
LANDFRAUEN:<br />
EIN NEUES DLV-MODELL-PROJEKT<br />
„IT-LANDFRAUEN“<br />
Y 9676
EDITORIAL<br />
Liebe Landfrauen,<br />
liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
wenn Sie dieses Heft in der Hand halten, ist das<br />
Neue Jahr noch nicht ganz zwei Wochen alt, und<br />
deshalb möchte ich Ihnen allen ein gutes, gesundes<br />
und erfolgreiches Jahr 2002 wünschen. Mögen Ihre<br />
guten Vorsätze und Ihre Pläne in die Tat umgesetzt<br />
werden.<br />
Die Unterstützung des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
(dlv) als Ihrem Interessenverband darf<br />
ich Ihnen zusagen. Wir werden alles tun, nicht nur<br />
um Ihre Interessen und Anliegen zu vertreten, sondern<br />
auch um Rahmenbedingungen zu schaffen, die<br />
es Ihnen auch in einigen Jahren noch möglich machen,<br />
im ländlichen Raum unter vergleichbaren Bedingungen<br />
wie in Ballungsgebieten zu leben, Ihre<br />
Aufgaben dort zu erfüllen und auch ein eigenes<br />
Einkommen zu erwirtschaften. Eine der Voraussetzungen<br />
dafür ist, die moderne Informationstechnologie<br />
auch uns Frauen im ländlichen Raum nutzbar<br />
zu machen.<br />
In diesem Zusammenhang ist es außerordentlich<br />
erfreulich, dass unsere Bemühungen um ein Modellprojekt<br />
„IT-LandFrauen“, das vom Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
aus M<strong>it</strong>teln des Europäischen Sozialfonds gefördert<br />
wird, nach gut einem Jahr erfolgreich sind. Das<br />
Schwerpunkt-Thema in diesem Heft ist ausschließlich<br />
diesem neuen Projekt und seinen vielfältigen<br />
Möglichke<strong>it</strong>en für uns LandFrauen gewidmet. Auch<br />
in vielen LandesLandFrauenverbänden ist die Arbe<strong>it</strong><br />
m<strong>it</strong> Computer und Internet Thema von We<strong>it</strong>erbildungsangeboten.<br />
Dam<strong>it</strong> arbe<strong>it</strong>en wir gemeinsam<br />
gegen eine oftmals prognostizierte sogenannte dig<strong>it</strong>ale<br />
Spaltung von Stadt und Land.<br />
Sie finden in diesem Heft u.a. auch einen Bericht<br />
über den ersten Parlamentarischen Abend des Deutschen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es in Berlin, wo das Präsidium<br />
zusammen m<strong>it</strong> den Landesvors<strong>it</strong>zenden die<br />
Gelegenhe<strong>it</strong> hatte, unseren Volksvertretern aus eigener<br />
Anschauung die Folgen ihrer Pol<strong>it</strong>ik im Lande<br />
zu schildern. Auch die Solidar<strong>it</strong>ät der deutschen<br />
LandFrauen für alle LandFrauen in der Welt, die<br />
ihren Ausdruck findet in der langjährigen Partnerschaft<br />
m<strong>it</strong> der Deutschen Welthungerhilfe ist ein<br />
Thema, das wir im Neuen Jahr we<strong>it</strong>erverfolgen wollen.<br />
Ihre<br />
Erika Lenz, Präsidentin<br />
I N DIESEM HEFT<br />
�SCHWERPUNKT<br />
3 Das weltwe<strong>it</strong>e Netz und die LandFrauen<br />
4 IT-Landfrauen – Das neue dlv-Modellprojekt<br />
5 Wie werde ich IT-LandFrau?<br />
7 Potenziale des Internets für die<br />
Vermarktung von Dienstleistungen der<br />
LandFrauen<br />
�NACHRICHTEN<br />
9 Lobbyismus für LandFrauen in Berlin<br />
10 Der dlv als Partner der Deutschen Welthungerhilfe<br />
LandFrauen für LandFrauen<br />
Weihebuschen brachten 1.701,13 DM<br />
11 VIK-Flugrettung<br />
12 „Planen Sie einen Banküberfall!“<br />
Afghanistan: Hilfe gegen den Hunger<br />
26 Rapsöl-In<strong>it</strong>iative LandFrauen<br />
27 Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel<br />
�PERSÖNLICHES<br />
14 DLG-Ferienhof des Jahres 2001<br />
Vorstand der BAG Urlaub auf dem<br />
Bauernhof neu gewählt<br />
Impressum<br />
15 Wir gratulieren<br />
„Zukunft braucht Vergangenhe<strong>it</strong>“<br />
�LANDESVERBÄNDE<br />
16 Württemberg-Baden<br />
17 Württemberg-Hohenzollern<br />
18 Südbaden; Schleswig-Holstein<br />
19 Niedersachsen-Hannover<br />
20 Mecklenburg-Vorpommern; Westfalen-<br />
Lippe<br />
21 Thüringen; AG Rheinland-Pfalz<br />
22 Rheinhessen<br />
23 Pfalz; Bayern<br />
24 Hessen<br />
DLV 1/2002
Das weltwe<strong>it</strong>e Netz<br />
und die LandFrauen<br />
Immer mehr LandFrauen surfen im Internet, senden Emails und präsentieren<br />
ihre Informationen auf der eigenen Homepage. Das wird die Verbandsarbe<strong>it</strong><br />
entscheidend verändern. War es bisher eine Frage von Ze<strong>it</strong> und<br />
Kosten Informationen an alle 550.000 LandFrauen we<strong>it</strong>erzugeben, wird es<br />
zukünftig die Kunst sein, das richtige Maß zu treffen und das Informationsangebot<br />
überschaubar und transparent zu halten.<br />
Gerade weil der <strong>LandFrauenverband</strong><br />
als größter deutscher Frauenverband<br />
so viele M<strong>it</strong>glieder<br />
vereint, war es in der Vergangenhe<strong>it</strong><br />
nicht einfach sich auszutauschen. Da<br />
Rundschreiben schon allein vom Porto<br />
zu teuer waren, wurden Informationen<br />
bisher von Ebene zu Ebene we<strong>it</strong>ergegeben.<br />
Gerade bei aktuellen Informationen<br />
bieten nun die neuen Medien die<br />
Möglichke<strong>it</strong> sich sekundenschnell auszutauschen<br />
und darüber hinaus ein<br />
bre<strong>it</strong>es Serviceangebot allze<strong>it</strong> verfügbar<br />
zu machen.<br />
www.LandFrauen.Info<br />
Schon se<strong>it</strong> einem Jahr ist der Deutsche<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> m<strong>it</strong> einer Homepage<br />
unter www.dlv-online.de im<br />
Internet und verfügt se<strong>it</strong> kurzem auch<br />
über die Internetadresse www.Land-<br />
Frauen.Info. Hier findet man die Adressen<br />
der Internetse<strong>it</strong>en der zweiundzwanzig<br />
Landesverbände und auch<br />
zahlreicher Kreis- und Ortsverbände.<br />
Pressem<strong>it</strong>teilungen und Pos<strong>it</strong>ionspapiere<br />
stehen LandFrauen und einer interessierten<br />
Öffentlichke<strong>it</strong> jederze<strong>it</strong> zu<br />
Verfügung. Zum Service<br />
gehört auch<br />
ein Archiv m<strong>it</strong> älteren Pressem<strong>it</strong>teilungen<br />
und die sogenannte InfoMail. Per<br />
InfoMail erhalten LandFrauen ze<strong>it</strong>gleich<br />
m<strong>it</strong> der Presse die Meldungen<br />
des dlv als Email nach Hause.<br />
IT-LandFrauen<br />
M<strong>it</strong> dem Projekt „IT-LandFrauen“<br />
will der dlv ab dem 01. Januar 2002 die<br />
vielen unterschiedlichen Aktiv<strong>it</strong>äten<br />
und Projekte der LandFrauen von der<br />
Orts- bis zur Bundesebene in den vergangenen<br />
Jahren vernetzen. Vergleichbar<br />
m<strong>it</strong> der Erfindung des Telefons werden<br />
wir für das Internet ein „Telefonbuch“,<br />
„die Gelben Se<strong>it</strong>en“ und den<br />
„Techniker für die Einrichtung vor Ort“<br />
anbieten:<br />
Das „Telefonbuch“ wird im Internet<br />
eine Datenbank sein, in der alle existierenden<br />
Homepages von LandFrauenverbänden<br />
erfasst werden.<br />
„Die Gelben Se<strong>it</strong>en“ sollen als Datenbank<br />
im Internet alle Produkte und<br />
Dienstleistungen von LandFrauen vorstellen.<br />
Dam<strong>it</strong> wird man zukünftig sowohl<br />
die als Tagesmutter qualifizierte<br />
LandFrau in der Nähe finden, wie<br />
auch die Gästeführerin für den<br />
nächsten Ausflug. Das gute<br />
Image der LandFrauen<br />
wird über den eigenen<br />
Verband sicherlich<br />
viele Interessenten anziehen<br />
und den bisherigen Kundenkreis<br />
für Bauernhofläden und<br />
Cafés, Anbieterinnen von Urlaub<br />
auf dem Bauernhof, Botschafterinnen<br />
für heimische Produkte usw. erwe<strong>it</strong>ern.<br />
Als „Techniker vor Ort“ wird der dlv<br />
die sogenannten „IT-LandFrauen“ qua-<br />
lifizieren. IT steht für Informations-<br />
Technoligie. M<strong>it</strong> dieser Ausbildung<br />
werden demnächst die IT-LandFrauen<br />
ein neues Produkt anbieten: Das Erstellen<br />
von Homepages im Internet.<br />
Ortsverbände und Anbieterinnen von<br />
Produkten und Dienstle<strong>it</strong>ungen können<br />
sich dann eine professionelle Homepage<br />
von den IT-LandFrauen erstellen<br />
lassen. Die IT-LandFrauen werden die<br />
neuen Homepages dann m<strong>it</strong> dem Portal<br />
(den Datenbanken) vernetzen.<br />
www.LandPortal.de<br />
Unter der Internetadresse www.Land-<br />
Portal.de werden m<strong>it</strong> Projektbeginn im<br />
Januar kontinuierlich die Datenbanken<br />
aufgebaut und online verfügbar sein.<br />
Auch die an der Qualifikation zu IT-<br />
LandFrauen interessierten Frauen werden<br />
dort we<strong>it</strong>ere Informationen finden.<br />
Das Projekt „IT-LandFrauen“ wird für<br />
drei Jahre vom Bundesministerium für<br />
Familien, Senioren, Frauen und Jugend<br />
gefördert. Danach soll das Portal sich<br />
eigenständig finanziell tragen. Das<br />
wird gelingen, wenn eine große Anzahl<br />
von Ortsverbänden und Anbieterinnen<br />
von Produkten und Dienstleistungen in<br />
diesem Projekt des Deutschen Land-<br />
Frauenverbandes m<strong>it</strong>machen.<br />
Internetverweigerer<br />
Untersuchungen zufolge verdoppelte<br />
sich die Anzahl der Internetnutzer<br />
in den vergangenen Jahren jährlich.<br />
Dass das Internet nicht nur für junge<br />
Leute attraktiv ist, zeigt die zunehmende<br />
Anzahl der Angebote für Seniorencomputerkurse.<br />
Während es heute<br />
noch ein Spass ist, Produkte und<br />
Dienstleistungen im Internet zu bestellen,<br />
wird die Nutzung des Internets<br />
zukünftig Alltagskompetenz sein<br />
müssen. Schon aus Kostengründen<br />
werden Banken, Firmen und Organisationen<br />
sicherlich viele Geschäfte und<br />
Dienstle<strong>it</strong>ungen über das Internet abwickeln.<br />
Das heisst, dass Computerkenntnisse<br />
im beruflichen Alltag unumgänglich<br />
sein werden. Für den privaten<br />
Bereich ist eine Entwicklung wie<br />
bei den Chipkarten absehbar. Auch<br />
heute kann man m<strong>it</strong> Bargeld zahlen,<br />
aber zwangsweise müssen immer<br />
mehr Menschen den Umgang m<strong>it</strong> dem<br />
Bargeldautomaten lernen, wenn sie<br />
nicht lange Wege zu der nächsten<br />
Bank in Kauf nehmen wollen.<br />
DLV 1/2002 3
Netzwerk Dig<strong>it</strong>ale Chancen<br />
Nach In<strong>it</strong>iativen wie „Frauen ans<br />
Netz“ und „Schulen ans Netz“ wurde<br />
nun das „Netzwerk Dig<strong>it</strong>ale-Chancen“<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie in Zusammenarbe<strong>it</strong><br />
m<strong>it</strong> der Univers<strong>it</strong>ät Bremen gegründet.<br />
Hintergrund der In<strong>it</strong>iative ist, dass in<br />
Deutschland je nach Art der Untersuchung<br />
ca. 28 bis 40 Prozent der Bevölkerung<br />
das Internet nutzen. Eine Umfrage<br />
von Emnid im Mai 2001 ergab,<br />
dass 50 % der Bevölkerung in Deutschland<br />
sogenannte „Internet-Verweigerer“<br />
sind. Die neue In<strong>it</strong>iative will insbesondere<br />
Einsteigern den Zugang zum<br />
Computer und den neuen Medien verschaffen.<br />
S CHWERPUNKT<br />
Konkret wird zum Beispiel eine Telefon-Hotline<br />
( 01805 / 383725) angeboten,<br />
unter der Anrufer den nächsten öffentlichen<br />
Zugang zum Internet zum<br />
Beispiel im Bibliotheken erfragen können.<br />
Sowe<strong>it</strong> vorhanden erfährt man<br />
dort für 0,24 DM pro Anruf auch, wo<br />
Internet-Kurse in Wohnortnähe angeboten<br />
werden. Insgesamt befindet sich<br />
das Netzwerk Dig<strong>it</strong>ale Chancen aber<br />
erst im Aufbau und hat im November<br />
2001 die Präsidentin des Deutschen<br />
Landfrauenverbandes Erika Lenz eingeladen,<br />
im Beirat des Netzwerkes m<strong>it</strong>zuarbe<strong>it</strong>en.<br />
Da von den LandFrauenvereinen<br />
vielfach schon Computerund<br />
Internetkurse für Einsteiger und<br />
Fortgeschr<strong>it</strong>tene angeboten werden,<br />
setzt sich der dlv dafür ein, dass Einsteiger<br />
mehr Unterstützung beim Kauf<br />
IT-LandFrauen –<br />
Das neue dlv –<br />
Modellprojekt<br />
Ein modellhaftes Qualifizierungsangebot<br />
für Frauen aus<br />
dem ländlichen Raum<br />
Dass die neuen Medien einen Wandel<br />
eingele<strong>it</strong>et haben, der auch<br />
den ländlichen Raum nicht auslässt,<br />
wissen Landfrauen längst. Viele<br />
Vereine haben bere<strong>it</strong>s ihre eigene Homepage<br />
geschaltet. Hofläden, Ferienwohnungen,<br />
Serviceangebote und verschiedene<br />
Produzentinnen sind ebenso<br />
schon im Web vertreten – bei we<strong>it</strong>em<br />
aber noch nicht alle. Auf der anderen<br />
Se<strong>it</strong>e stehen die Verbraucher, die Produkte<br />
und Angebote der Landfrauen<br />
schätzen, aber nicht immer über entsprechende<br />
Informationen verfügen.<br />
Das Internet wird beide Se<strong>it</strong>en verbinden.<br />
Viele Frauen brauchen jedoch Hilfe,<br />
um sich m<strong>it</strong> einer eigenen Homepa-<br />
des ersten Computers erhalten müssen.<br />
Das Angebot von Computern ist insbesondere<br />
für Anfänger unüberschaubar<br />
und eine gute Beratung findet in den<br />
Technik-Supermärkten in aller Regel<br />
nicht statt. Wer da keine Hilfe im Familien-<br />
und Bekanntenkreis findet,<br />
scheut zu Recht die nicht billige Invest<strong>it</strong>ion<br />
in einen eigenen Computer.<br />
Die immer wieder formulierte Vorstellung,<br />
dass nun zukünftig die Menschen<br />
alle vor ihren Computern vereinsamen,<br />
malt ein dunkles Bild von der<br />
Zukunft. Betrachtet man das Internet<br />
als Arbe<strong>it</strong>sm<strong>it</strong>tel, um schnell und einfach<br />
zu kommunizieren und Informationen<br />
abzurufen, wird es allerdings nie<br />
die Geselligke<strong>it</strong> in der Familie, dem<br />
Freundeskreis und im LandFrauenverein<br />
ersetzen. Heike Troue<br />
ge im Internet zu präsentieren. Und<br />
manche fragen sich auch, ob dies wirklich<br />
nötig ist. Ein we<strong>it</strong>eres Problem ist,<br />
wo und wie Nutzer schließlich die interessanten<br />
Angebote finden.<br />
Genau so gefährlich wie es ist, diese<br />
Entwicklung dem Selbstlauf zu überlassen,<br />
ist es unrealistisch, alle Land-<br />
Frauen und Ortsgruppen m<strong>it</strong> einer<br />
eigenen Webse<strong>it</strong>e zu versorgen. Um<br />
zu erkennen, ob es Frau einen Nutzen<br />
bringt, ist Entscheidungs- und Starthilfe<br />
vonnöten. Und warum soll<br />
diese nicht aus den eigenen Reihen<br />
kommen, sozusagen als Unterstützung<br />
von Frau zu Frau, als Hilfe zur Selbsthilfe?<br />
4 DLV 1/2002
Wie und ob das geht, soll das neue<br />
Modellprojekt des dlv zeigen. Das Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend wird das Projekt<br />
über drei Jahre fördern. Auch dort beobachtet<br />
man m<strong>it</strong> Sorge, dass sich die<br />
heutige Informationsgesellschaft in<br />
zwei Klassen spaltet. Das sind die, die<br />
„drin“ sind, schnell und bequem auf<br />
neue Art kommunizieren und sich hier<br />
allze<strong>it</strong> wichtige Informationen verschaffen<br />
können. Zurück bleiben jene,<br />
die den Zugang (noch) nicht haben und<br />
denen so der dam<strong>it</strong> zusammenhängende<br />
Nutzen verwehrt wird. Für Land-<br />
Frauen kann es deshalb nur darum<br />
gehen, schnell auf die Gewinnerse<strong>it</strong>e<br />
dieser Entwicklung zu gelangen.<br />
Das Modellprojekt IT-LandFrauen will<br />
gerade diesen Prozess beschleunigen.<br />
Ähnlich wie schon beim inzwischen<br />
erfolgreich abgeschlossenen SELF-<br />
Projekt, geht es auch hier um die<br />
Erschließung von Potenzialen, um<br />
Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Regionen sowie um die<br />
Stärkung des Unternehmertums. Dafür<br />
steht das auf die spezifischen Belange<br />
von LandFrauen zugeschn<strong>it</strong>tene Qualifizierungsangebot<br />
„IT-LandFrauen“.<br />
Für alle Anbieterinnen unter den Land-<br />
Frauen sowie für die Kreis- und Ortsvereine<br />
wird es darüber hinaus bre<strong>it</strong><br />
angelegte Anschub- und Motivationshilfe<br />
geben, um den Umgang m<strong>it</strong> den<br />
neuen Medien zu erleichtern.<br />
Das Modellprojekt stützt sich auf drei<br />
Säulen. Da ist erstens die Ausbildung<br />
von 44 IT-LandFrauen. Über einen<br />
Ze<strong>it</strong>raum von einem Jahr laufen insgesamt<br />
6 Kurse bei der Andreas Hermes<br />
Akademie in Bonn, die m<strong>it</strong> modernen<br />
Formen des Lernens von zu Hause aus<br />
kombiniert werden (Telelearning). Danach<br />
ist noch ein Aufbaukurs „E-Commerce“<br />
für 22 Frauen geplant. Ausbildungskosten<br />
und Reisekosten werden<br />
gefördert, auch Notebooks bekommen<br />
die Teilnehmerinnen gestellt. Neben<br />
dem technischen Wissen, wie Frau eine<br />
Homepage erstellt, wird den Frauen<br />
auch verm<strong>it</strong>telt, wie sie ihr neu erlangtes<br />
Wissen vermarkten, das heißt dam<strong>it</strong><br />
Geld verdienen können. Das ist die<br />
Chance für eine eigene selbständige<br />
Existenz oder einen attraktiven Zusatzverdienst.<br />
Die ganze Ausbildung ist<br />
darauf gerichtet, dass es den künftigen<br />
IT- LandFrauen gelingt, den richtigen<br />
Faden zu den LandFrauen-Anbieterinnen<br />
zu finden. Sie sollen vertrauens-<br />
Wie werde ich<br />
IT-LandFrau?<br />
Wenn Ihnen das neue dlv-Projekt<br />
gefällt, Ihnen spontan<br />
viele LandFrauen einfallen,<br />
deren Angebote gut ins Internet passen<br />
und wenn Sie sich auch vorstellen<br />
können, dass gerade Sie es sind, die<br />
diesen Frauen hierbei Starthilfe gibt –<br />
dann sollten Sie sich für die Ausbildung<br />
zur IT-LandFrau bewerben.<br />
Fürs erste reicht eine Bewerbung in<br />
Kurzform. Dazu gibt auf der Internetse<strong>it</strong>e<br />
des dlv ein Formular. Mailen Sie<br />
es an den dlv. Danach folgt ein Auswahlverfahren,<br />
bei dem die Landesverbände<br />
m<strong>it</strong> entscheiden. In dieser<br />
Phase wird es auch zu Gesprächen<br />
m<strong>it</strong> den Bewerberinnen kommen.<br />
Die eigentliche Ausbildung startet<br />
voraussichtlich im Mai 2002. Dazu<br />
finden in der Andreas Hermes Akademie<br />
in Bonn innerhalb eines Jahres<br />
6 mehrtägige Kurse statt. In den Zwischenze<strong>it</strong>en<br />
gibt es eine fachliche Seminarbegle<strong>it</strong>ung<br />
m<strong>it</strong> Telelearning<br />
und Coaching. Die Teilnehmerinnen<br />
erhalten moderne Kommunikationstechnik,<br />
um schon während der Ausbildung<br />
in die neue Tätigke<strong>it</strong> einstei-<br />
volle Beraterinnen bei der Nutzung des<br />
Internets sein, wissen, wie man Marketing<br />
und Verkauf über die neuen Medien<br />
ankurbeln kann, und sie werden Seminare<br />
und Vorträge in der „Sprache<br />
der LandFrauen“ an der Vereinsbasis<br />
über das Internet halten können.<br />
Die zwe<strong>it</strong>e Säule – das Internetportal<br />
der LandFrauen: www.LandPortal.de –<br />
steht in der M<strong>it</strong>te des Projekts IT-Land-<br />
Frauen. M<strong>it</strong> einem Klick gelangt jeder,<br />
der dieses virtuelle Tor öffnet, zu den<br />
gen zu können. Sie lernen in dieser<br />
Ze<strong>it</strong>, wie man Internetse<strong>it</strong>en erstellt<br />
und die neuen Medien für das Marketing<br />
der Firmen und Verbände optimal<br />
nutzt. Zur Ausbildung gehört<br />
auch, dass Sie künftig Ihr Wissen an<br />
andere Frauen we<strong>it</strong>ergeben und diese<br />
fachkundig beraten können.<br />
Noch nicht ganz sicher, ob das<br />
etwas für Sie ist? – dann hier noch<br />
ein paar Denkanstöße:<br />
Sie können m<strong>it</strong> dem Computer umgehen<br />
und haben die neuen<br />
Medien bere<strong>it</strong>s in Ihren Alltag einbezogen.<br />
Perfekt müssen Sie nicht sein,<br />
aber von der Idee begeistert.<br />
Gut wäre es, wenn Sie die „Sprache“<br />
der Landfrauen sprechen, Strukturen<br />
und Angebote Ihres Landesverbandes<br />
kennen und sich nicht scheuen,<br />
vor Gruppen aufzutreten. Es ist<br />
jedoch kein Problem, wenn Sie bisher<br />
„nur“ an der Basis tätig waren. Sie<br />
bekommen Hilfe und Unterstützung<br />
von den Verbänden.<br />
Und es wäre schön, wenn Sie einen<br />
beruflichen Bezug zur Tätigke<strong>it</strong> der<br />
Landfrauen oder zum ländlichen<br />
Raum m<strong>it</strong>bringen. Das macht es Ihnen<br />
leichter, später Ihre Leistungen<br />
als IT-LandFrau zu vermarkten und<br />
dam<strong>it</strong> für sich selbst ein neues Erwerbsfeld<br />
zu erschließen.<br />
Angeboten der LandFrauen aus ganz<br />
Deutschland. Fürs Erste steht die Aufgabe,<br />
alle Angebote der LandFrauen<br />
(sowe<strong>it</strong> sie das selbst wünschen) in einer<br />
Datenbank zu erfassen. Dam<strong>it</strong> werden<br />
sozusagen ihre Vis<strong>it</strong>enkarten ins<br />
Netz gestellt. Zu denen, die eigene Homepages<br />
haben, führen Links. Wer als<br />
Verbraucher ländliche Spezial<strong>it</strong>äten<br />
liebt, Urlaub auf dem Bauernhof plant<br />
oder ein originelles Geschenk sucht,<br />
wird dann sicher im Portal der Land-<br />
Frauen fündig. Dieser gemeinsame<br />
DLV 1/2002 5
Marktauftr<strong>it</strong>t prof<strong>it</strong>iert auch vom guten<br />
Image der LandFrauen und zieht so wie<br />
ein großes Einkaufszentrum magisch<br />
we<strong>it</strong>ere Besucher an. Die Präsenz im Internet<br />
ist ein Stück Werbung für neue<br />
Kunden und steigert den Umsatz. Manches<br />
Produkt bzw. auch neue Geschäftideen<br />
lassen sich so vielleicht zu dauerhaften<br />
Erwerbsquellen ausbauen.<br />
Natürlich ist hier auch an praktische<br />
Hilfestellung und Beratung gedacht, etwa<br />
bei betriebswirtschaftlichen, rechtlichen<br />
oder steuerlichen Aspekten einer<br />
eigenen Internetpräsenz. Aber zu einem<br />
Portal gehört natürlich noch mehr.<br />
Es ist eine Plattform, von der Informationen<br />
abrufbar sind, wo diskutiert<br />
wird und Pos<strong>it</strong>ionen deutlich gemacht<br />
werden können. Vieles davon soll im<br />
Laufe des Modellprojekts entstehen. Inhaltliche<br />
Be<strong>it</strong>räge werden direkt im<br />
Projekt erarbe<strong>it</strong>et, aber natürlich sollen<br />
sich hier auch die Vereine direkt einbringen.<br />
M<strong>it</strong> der dr<strong>it</strong>ten Säule soll eine verbandsspezifische<br />
Infrastruktur geschaffen<br />
werden – quasi ein Netz m<strong>it</strong><br />
vielen Maschen und Knoten für eine<br />
ze<strong>it</strong>gemäße Kommunikation in einem<br />
modernen Verband. Es ist Ziel, allen<br />
LandFrauen über ihren Verband den<br />
Zugang zum Internet zu ermöglichen.<br />
Auch im Medienze<strong>it</strong>alter werden sich<br />
LandFrauen um die Belange von Frauen<br />
im ländlichen Raum kümmern, sich<br />
we<strong>it</strong>erhin einmischen, Trad<strong>it</strong>ionen und<br />
Werte des menschlichen M<strong>it</strong>einanders<br />
bewahren. M<strong>it</strong> dem Internet erhalten<br />
sie hierzu ein wirksames Arbe<strong>it</strong>sinstrument<br />
und ein zusätzliches Medium der<br />
Kommunikation, denn vieles geht<br />
schneller und billiger und spricht M<strong>it</strong>glieder<br />
und Öffentlichke<strong>it</strong> gezielt an.<br />
Vor allem junge Frauen sollen so leichter<br />
zum Verband finden, sie<br />
können sich auf ihre Art<br />
S CHWERPUNKT<br />
Die drei Säulen des Modellprojekts „IT-LandFrauen“<br />
Ausbildung zu<br />
IT-LandFrauen<br />
Sensibilisierung<br />
und Motivation<br />
Internetpräsentationen<br />
für<br />
Vereine und<br />
Produzentinnen<br />
Kurse und<br />
Vorträge<br />
zum Thema<br />
Neues Erwerbswerbsfeld<br />
einbringen und sorgen für Frische im<br />
Vereinsleben. Wenn alle „drin“ sind,<br />
wird es für LandFrauen leichter, von<br />
Ortsgruppe zu Ortsgruppe und von<br />
Frau zu Frau ins Gespräch zu kommen.<br />
Auch das LandPortal wird diesen Austausch<br />
erleichtern. Und natürlich gehen<br />
die IT-LandFrauen den Vereinen beim<br />
Bau dieser dr<strong>it</strong>ten Säule zur Hand.<br />
Das Projekt hat eine Laufze<strong>it</strong> von drei<br />
Jahren. Start ist der 1. Januar 2002.<br />
Koordinieren wird das Projekt Dr. Monika<br />
Michael, vielen Landfrauen als<br />
SELF-Beraterin bekannt. Alle M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>erinnen<br />
des Projektes sind über den<br />
dlv in Berlin zu erreichen, sie werden<br />
aber auch häufig bei den LandFrauen<br />
vor Ort anzutreffen sein. Denn dieses<br />
Projekt m<strong>it</strong> seinen hohen<br />
Ansprüchen und seinen<br />
komplexen Strukturen<br />
lässt sich nicht vom<br />
Schreibtisch<br />
aus managen<br />
und gestalten.<br />
Und noch eins,<br />
es wird nur m<strong>it</strong><br />
dem aktiven Zutun<br />
aller LandFrauen erfolgreich<br />
sein können.<br />
Insbesondere die Landesverbände<br />
werden den Auf-<br />
LandPortal Verbandsinterne<br />
IT-Infrastruktur<br />
Virtueller<br />
Marktplatz<br />
Online-Beratung<br />
und Service<br />
Online<br />
Informationsdienst<br />
Forum und<br />
Diskussionsplattform<br />
Technischer Zugang<br />
zum Netz<br />
Befähigung<br />
zum Umgang<br />
m<strong>it</strong> neuen<br />
Medien<br />
Kommunikationsstruktur<br />
dlv als Projektträger - Landesverbände als Partner - Kreisvereine, Ortsvereine<br />
und LandFrauen als M<strong>it</strong>wirkende - alle Projektbeteiligten als Nutzerinnen<br />
bau des Portals unterstützen, ihre M<strong>it</strong>glieder<br />
zum M<strong>it</strong>machen ermutigen und<br />
zwischen den IT-LandFrauen und den<br />
Anbieterinnen verm<strong>it</strong>teln. So gesehen<br />
hat das Projekt alle Chancen, zu einem<br />
wirklichen Gemeinschaftswerk aller<br />
LandFrauen zu werden.<br />
Das Modellprojekt ist m<strong>it</strong> 1,26 Mio 3,<br />
die durch das BMFSFJ und den Europäischen<br />
Sozialfonds bere<strong>it</strong>gestellt<br />
werden, sehr gut ausgestattet. Große<br />
Posten sind die Ausbildung der IT-<br />
LandFrauen, die Bere<strong>it</strong>stellung von<br />
Hard- und Software sowie die wissenschaftliche<br />
Beratung, die wie beim<br />
SELF-Projekt vom Inst<strong>it</strong>ut SÖSTRA<br />
übernommen wird.<br />
Das gesamte Projekt setzt auf nachhaltige<br />
Wirkungen. Gestärkt werden<br />
soll insbesondere das unternehmerische<br />
Engagement der Landfrauen. Indem<br />
über die Verbände viele Frauen an<br />
die neuen Medien herangeführt werden,<br />
können sie so künftig auch besser<br />
am modernen Arbe<strong>it</strong>sleben teilnehmen.<br />
Nach der Projektze<strong>it</strong> soll sich das Portal<br />
wirtschaftlich tragen und auf Dauer<br />
Bestand haben. Also viel Verantwortung,<br />
viel Arbe<strong>it</strong> für alle Beteiligten<br />
und vor allem viel Nutzen für die Landfrauen.<br />
Packen wir es an!<br />
Dr. Monika Michael<br />
6 DLV 1/2002
„Potenziale des Internet für die Vermarktung<br />
von Dienstleistungen der LandFrauen“<br />
Die Landwirtschaft bleibt bei der<br />
Nutzung der neuen Informations-Technologien<br />
bzw. des Internet<br />
nicht hinter anderen Branchen<br />
zurück. Viele Landwirtschaftsbetriebe<br />
sind bere<strong>it</strong>s m<strong>it</strong> einem Internet-Anschluss<br />
ausgerüstet (42 % der Betriebe<br />
ab 20 ha LF). Dabei dominiert die Nutzung<br />
des Internet für betriebliche<br />
Zwecke wie z.B. Online-Banking oder<br />
HIT-Datenübertragung. Auch das Interesse<br />
an einer eigenen Präsentation<br />
des Betriebes im Internet zu Marketingzwecken<br />
oder zum elektronischen Vertrieb<br />
der eigenen Produkte und Dienstleistungen<br />
wächst – insbesondere bei<br />
Direktvermarktern landwirtschaftlicher<br />
Produkte, Anbietern von „Urlaub auf<br />
dem Bauernhof“, Landgasthöfen, Bauernhofcafés<br />
u.a..<br />
Unter E-Commerce werden diejenigen<br />
Transaktionen auf einem Markt<br />
verstanden, bei denen nicht nur das<br />
Angebot elektronisch offeriert, sondern<br />
auch die Bestellung elektronisch unter<br />
Verwendung des Internet erfolgt. Dabei<br />
können m<strong>it</strong> Hilfe eines Shop-Systems<br />
Produkte und Dienstleistungen im Internet<br />
angeboten und auch vom Kunden<br />
bestellt werden. Von großer Bedeutung<br />
für die Vermarktung landwirtschaftlicher<br />
Dienstleistungen ist die<br />
Nutzung des Internet als Marketinginstrument.<br />
Die Online-Medien dienen<br />
dabei als zusätzliches Marketinginstrument<br />
neben trad<strong>it</strong>ionellen Instrumenten<br />
wie Flyer, Plakate, Printanzeigen,<br />
Messen u.s.w..<br />
Welche Chancen und Risiken bietet<br />
das Internet für die Vermarktung<br />
ländlicher Dienstleistungen?<br />
Der Nutzen liegt in erster Linie<br />
darin, die eigenen Produkte bzw.<br />
Dienstleistungen, den Betrieb,<br />
die Familie oder auch die angewandtenProduktionsverfahren<br />
umfangreich (unter Verwendung<br />
von Bildern, Audio und Video)<br />
darzustellen, um som<strong>it</strong> den<br />
Verkaufsprozeß begle<strong>it</strong>end zu unterstützen<br />
und gleichze<strong>it</strong>ig Vertrauen<br />
beim Verbraucher aufzubauen. We<strong>it</strong>ere<br />
Nutzenpotenziale liegen in der Pflege<br />
des bestehenden Kundenstamms aber<br />
auch in der Gewinnung neuer Kunden.<br />
Besondere Vorteile bieten sich für<br />
Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof:<br />
gute Präsentationsmöglichke<strong>it</strong> des<br />
Angebotes (Betrieb, Zimmer, Region,<br />
u.a.)<br />
Online–Buchungen ideal, da das Angebot<br />
nicht im Reisebüro gebucht werden<br />
kann.<br />
optimales Werbemedium: Zielgruppe<br />
sind vor allem Städter (hoher Prozentsatz<br />
m<strong>it</strong> Internetanschluss).<br />
Einer der Hauptvorteile der Direktvermarktung<br />
von landwirtschaftlichen<br />
Produkten im Internet besteht darin,<br />
dass regionale Produkte sowie Dienstleistungen<br />
marktnah zu geringen Zusatzkosten<br />
einer großen Verbrauchergruppe<br />
angeboten werden können.<br />
Die Kunden sind über<br />
eine Region<br />
DLV 1/2002 7
hinaus erreichbar. Die Direktvermarktung<br />
über das Internet bietet sich in erster<br />
Linie dann an, wenn die Auslieferungslogistik<br />
bere<strong>it</strong>s besteht (z.B. bei<br />
Anbietern von Gemüsekisten-Abos).<br />
Bevor Sie sich für eine Internetpräsenz<br />
entscheiden, sollten Sie beachten,<br />
daß es für den einzelnen Landwirtschaftsbetrieb<br />
sehr schwierig ist, eine<br />
rentable Direktvermarktung über das<br />
Internet aufzuziehen, da die Umsätze<br />
von E-Shop-Anbietern sehr gering<br />
sind. Zudem erfordert die hohe Erwartungshaltung<br />
der Verbraucher eine korrekte<br />
und ze<strong>it</strong>nahe Lieferung. Dabei<br />
dürfte sich die Distribution von Frischprodukten<br />
und großen Mengen in vielen<br />
Fällen als problematisch herausstellen.<br />
We<strong>it</strong>ere kr<strong>it</strong>ische Faktoren liegen<br />
in der Zahlungsabwicklung<br />
aufgrund fehlender Datensicherhe<strong>it</strong>,<br />
sowie die Anonym<strong>it</strong>ät im Internet. Der<br />
Verbraucher sucht auch we<strong>it</strong>erhin den<br />
persönlichen Kontakt und die individuelle<br />
Beratung. Auch fehlt der insbesondere<br />
für Familien m<strong>it</strong> Kindern wichtige<br />
Erlebniswert, der m<strong>it</strong> einem Besuch auf<br />
dem Bauernhof verbunden ist.<br />
Ein Webauftr<strong>it</strong>t erfordert ein klares<br />
und vor allem zielgruppenorientiertes<br />
Grundkonzept. Die Webs<strong>it</strong>e sollte ansprechend,professionell<br />
und informativ<br />
sein. Sie muß einen<br />
für den Kunden<br />
nutzenstiftenden<br />
Charakter aufweisen<br />
sowie eine stetige<br />
Aktual<strong>it</strong>ät gewährleisten.<br />
Ist die<br />
Webs<strong>it</strong>e eingerichtet,<br />
sollten Sie auf<br />
keinen Fall vergessen,<br />
diese auch bei Ihren<br />
Kunden bekannt zu machen.<br />
Tragen Sie Ihre<br />
Webs<strong>it</strong>e in fachspezifischen<br />
Linklisten, Katalogen und<br />
Suchmaschinen ein (s. Linktipps<br />
im Anhang). Nutzen Sie jede Gelegenhe<strong>it</strong>,<br />
Ihre URL (Adresse der Webs<strong>it</strong>e)<br />
bekannt zu machen: in Printmedien,<br />
Anzeigen und Flyern, auf Vis<strong>it</strong>enkarten,<br />
Produktetiketten, Verpackungsmaterial,<br />
Werbeplakaten, Schildern, Fahrzeugen,<br />
u.v.m..<br />
Zur Einrichtung einer Webs<strong>it</strong>e bieten<br />
Unternehmen wie Strato (www.strato.de)<br />
oder Puretec (www.puretec.de)<br />
kostengünstige Komplettpakete an. Die<br />
Einrichtung muß jedoch in Eigenregie<br />
S CHWERPUNKT<br />
Linktipps:<br />
1. Direktvermarktung:<br />
• Regionales Angebot von Direktvermarktern: www.regionaltheke.de<br />
• Nationaler Katalog von Gemüsekisten-Anbietern: www.gemuesekiste.de<br />
• Vermarktung von Äpfeln Internet: www.herzapfelhof.de<br />
• Adresskatalog m<strong>it</strong> Bio-Betrieben: www.allesbio.de<br />
• Fördergemeinschaft „Einkaufen auf dem Bauernhof“: www.dainet.de/bv<br />
• LWK Westf.-Lippe: www.einkaufen-auf-dem-bauernhof.de<br />
• LWK Rheinland: www.landwirtschaftskammer.de<br />
• ZADI (BMVEL): www.gutes-vom-bauernhof.de<br />
• Erfolgreicher Marktplatz in Österreich: „Lisas Austrian Country Market“<br />
http://www.bauernmarkt.at<br />
2. Urlaub auf dem Bauernhof<br />
• Landschriften-Verlag, Bonn: www.bauernhofurlaub.com<br />
• DLG, Frankfurt: www.landtourismus.de<br />
• AG Urlaub und Freize<strong>it</strong> auf dem Lande e.V. in Niedersachsen:<br />
www.bauernhofferien.de<br />
• Verein Urlaub auf dem Bauernhof in Baden-Württemberg e.V.:<br />
www.urlaub-bauernhof.de<br />
• LWK Westf.-Lippe: www.komm-aufs-land.de<br />
• Landesverband „Urlaub auf dem Bauernhof in Bayern“ e.V.:<br />
www.bauernhof-urlaub.com<br />
3. Gastronomie, Cafés, etc.<br />
• LWK Westf.-Lippe: www.bauernhofcafes.de , www.landservice.de<br />
• LWK Schleswig-Holstein: http://www.lwk-sh.de<br />
4. Sonstiges:<br />
• Hühnerleasing ;-), www.bauernverband.ch/huhn<br />
• Homepage-Baukasten: www.land24.de<br />
erfolgen. Eine we<strong>it</strong>ere Möglichke<strong>it</strong> ist<br />
die Beauftragung einer Webdesign-<br />
Agentur, die die Programmierung und<br />
Einrichtung der Internetse<strong>it</strong>en übernimmt.<br />
Dies ist sicherlich die professionellste<br />
und gleichze<strong>it</strong>ig auch die teuerste<br />
Lösung. Eine sehr gute Alternative<br />
ist der Homepage-Baukasten der Firma<br />
Land24 (www.land24.de). Hierm<strong>it</strong> können<br />
Sie sich einfach und schnell in nur<br />
sieben Schr<strong>it</strong>ten ohne Programmierkenntnisse<br />
Ihre persönliche Homepage<br />
im Internet einrichten. Struktur und<br />
Layout können aus einer Liste ausgewählt<br />
werden und auch die Integration<br />
eigener Bilder ist möglich.<br />
Zusammenfassend kann festgehalten<br />
werden, dass das Internet<br />
bere<strong>it</strong>s ein vielversprechendes<br />
Medium für die Vermarktung<br />
ländlicher Produkte und Dienstleistungen<br />
darstellt. Die Internetpräsenz<br />
als zusätzliches Marketinginstrument<br />
zur Bewerbung des<br />
eigenen Angebotes sollte daher Bestandteil<br />
eines umfassenden Vermarktungskonzeptes<br />
sein. Was E-Commerce<br />
betrifft, wird die Buchung des Urlaubs<br />
auf dem Bauernhof über das Internet<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnen,<br />
wohingegen sich der Direktvertrieb<br />
landwirtschaftlicher Produkte nur in<br />
Einzelfällen etablieren wird.<br />
Christina Weyhofen<br />
8 DLV 1/2002
N ACHRICHTEN<br />
Lobbyismus für die<br />
LandFrauen in Berlin<br />
– erfolgreicher Parlamentarischer Abend –<br />
Der Lobbyismus in Berlin hat sich<br />
verändert. Das Gespräch in verschiedenen<br />
Zirkeln bis zu „runden Tischen“ hat<br />
an Bedeutung gewonnen.<br />
Deshalb hat der Deutsche <strong>LandFrauenverband</strong><br />
seinen ersten Parlamentarischen<br />
Abend in Berlin daran angepasst<br />
und zu einer lockeren Gesprächsrunde<br />
in die Parlamentarische Gesellschaft<br />
eingeladen. Unter den Gästen<br />
wurden u.a. zwei Staatssekretäre aus<br />
dem Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />
Landwirtschaft und Ernährung<br />
Dr. Martin Wille und Dr. Gerald<br />
Thalheim m<strong>it</strong> Abteilungsle<strong>it</strong>er Prof.<br />
Schlagheck gesichtet, der agrarpol<strong>it</strong>ische<br />
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
Heinrich-Wilhelm Ronsöhr<br />
m<strong>it</strong> etlichen Kollegen, die SPD-<br />
Agrarpol<strong>it</strong>iker Christel Deichmann<br />
und Heimo Wiese, die agrarpol<strong>it</strong>ische<br />
Sprecherin von Bündnis 90/Die GRÜ-<br />
NEN Ulrike Höfken, M<strong>it</strong>glieder der<br />
Enquete-Kommission „Zukunft des<br />
bürgerschaftlichen Engagements“ wie<br />
Marie-Luise Dött. Die frauen- und<br />
familienpol<strong>it</strong>ische Sprecherin der<br />
CDU/CSU-Fraktion Maria Eichhorn<br />
v. l. Carl-Detlev von Hammerstein MdB,<br />
Hanna Matthies, Gudrun Laible, Maria<br />
Eichhorn MdB<br />
v. l. Marie-Luise Dött MdB, Ilse Wambsganß<br />
war ebenso der Einladung des dlv gefolgt<br />
wie mehrere weibliche Abgeordnete<br />
aus dem ländlichen Raum wie Ina<br />
Lenke, An<strong>it</strong>a Schäfer, Sylvia Bon<strong>it</strong>z<br />
und andere.<br />
Neben dem Präsidium waren die Vors<strong>it</strong>zenden<br />
der 22 LandFrauenverbände<br />
vertreten, so dass genügend Gesprächspartner<br />
auf beiden Se<strong>it</strong>en da waren, die<br />
sich an den sprichwörtlichen runden<br />
Tischen bei einem Imbiss und einem<br />
Glas Wein intensiv über die Probleme<br />
unterhalten haben.<br />
Um Rahmen und Themen vorzugeben,<br />
hat die Präsidentin zu Beginn ein<br />
Statement abgegeben, in dem sie be-<br />
v. l. Christel Deichmann MdB, Hedwig<br />
Garbade<br />
v. l. Maria Eichhorn MdB, Dr. Helmut Born,<br />
Erika Lenz, Staatssekretär Dr. Martin<br />
Wille, Elsbeth Bernsmann, Toni Teufel<br />
v. l. Frieda Hensmann, Heimo Wiese MdB<br />
tonte, dass die LandFrauen an diesem<br />
Abend ihre konkreten Erfahrungen m<strong>it</strong><br />
den Auswirkungen der Pol<strong>it</strong>ik vor Ort<br />
we<strong>it</strong>ergeben möchten. Sie erinnerte an<br />
das überdurchschn<strong>it</strong>tliche ehrenamtliche<br />
Engagement der Landfrauen und<br />
forderte eine bessere Vereinbarke<strong>it</strong> von<br />
Familie und Beruf. Sie kr<strong>it</strong>isierte, dass<br />
die Kosten für Kinderbetreuung und<br />
hauswirtschaftliche Dienstleistungen<br />
nicht mehr von der Steuer absetzbar<br />
sind. Auch die Ergebnisse der Rentenreform<br />
seien enttäuschend. Im agrarpol<strong>it</strong>ischen<br />
Bereich kr<strong>it</strong>isierte sie die<br />
Agrarsozialpol<strong>it</strong>ik und die Chancen in<br />
der EU. Beim Verbraucherschutz machte<br />
die Präsidentin die Forderungen der<br />
Landfrauen für einen verstärkten Verbraucherdialog<br />
deutlich und forderte<br />
die Verm<strong>it</strong>tlung hauswirtschaftlicher<br />
Grundkenntnisse in allgemeinbildenden<br />
Schulen.<br />
v. l. Heike Troue, Heinrich-Wilhelm<br />
Ronsöhr MdB, Jutta Quoos, Hanna<br />
Matthies<br />
v. l. Magdalene Behlert, Katrin Drechler,<br />
Heinz Wiese MdB, Helmut Heiderich<br />
MdB<br />
v. l. Susanne Jaffke MdB, Hedwig Garbade,<br />
Elisabeth Schulze<br />
DLV 1/2002 9
Im Rahmen der alljährlichen Benefizgala<br />
m<strong>it</strong> Dieter Thomas Heck zugunsten<br />
der Deutschen Welthungerhilfe am<br />
21. Oktober 2001 stellte die Präsidentin<br />
des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Erika Lenz die langjährige Partnerschaft<br />
des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
m<strong>it</strong> der Deutschen Welthungerhilfe<br />
vor. Sie wurde dabei von den Letter<br />
Landfrauen, die durch den Verkauf<br />
ihrer Kochbücher den im Rahmen dieser<br />
Partnerschaft sehr namhaften Betrag<br />
von 100 000,– DM beisteuerten,<br />
unterstützt.<br />
Wenn es auch nicht immer ganz einfach<br />
ist, sich bei einem so wortgewandten<br />
und charmanten, aber auch<br />
dominierenden Moderator wie Dieter<br />
Thomas Heck durchzusetzen, schilderte<br />
die Präsidentin diese für die Deutsche<br />
Welthungerhilfe wichtige und bere<strong>it</strong>s<br />
lange währende Partnerschaft, für die<br />
vorwiegend die Orts- und Kreisvereine<br />
bere<strong>it</strong>s über 2,12 Mio DM insgesamt<br />
gespendet haben. Um diese enorme Gesamtsumme<br />
zu erreichen, wurden in<br />
S<strong>it</strong>zungen und bei geselligen Zusammenkünften<br />
gesammelt, es wurden Bazare<br />
veranstaltet und viele Einzelaktionen<br />
für den guten Zweck gestartet.<br />
Zurze<strong>it</strong> betreut der dlv das vierte<br />
Projekt. Alles fing 1980 an m<strong>it</strong> der Unterstützung<br />
von 15 Landschulheimen<br />
N ACHRICHTEN<br />
dlv als Partner der Deutschen Welthungerhilfe im ZDF:<br />
Auf der Benefizgala m<strong>it</strong> Dieter Thomas Heck<br />
Partnerschaft vorgestellt<br />
Landfrauen für Landfrauen<br />
in Kolumbien. Ab 1983<br />
wurden dann 300 Landfrauengruppen<br />
in der<br />
Dominikanischen Republik<br />
ausgebildet und beraten.<br />
1989 war es ein<br />
landwirtschaftliches Projekt<br />
m<strong>it</strong> 17 Frauengruppen<br />
in Lesotho und se<strong>it</strong><br />
1995 fördert der dlv m<strong>it</strong><br />
den Spenden der Landfrauenvereine<br />
eine familienorientierteWasserversorgung<br />
durch Brunnenbau<br />
in Äthiopien.<br />
Als herausragendes<br />
Beispiel für Einzelaktionen<br />
traten die Letter<br />
LandFrauen auf. Da ihre<br />
Vors<strong>it</strong>zende Bernhardine<br />
Fehrenstuckstette einen<br />
Namen hat, der den Moderator<br />
außerordentlich<br />
fesselte, hatten die Damen<br />
nur wenig Ze<strong>it</strong>, auch<br />
noch einmal ihr dreibändiges<br />
Kochbuch vorzustellen.<br />
LS<br />
Se<strong>it</strong> dem 15. Oktober 2001 sind Spenden in Höhe von 7 416,50 DM auf dem Sonderkonto<br />
des dlv für das Entwicklungshilfeprojekt in Äthiopien eingegangen.<br />
Rhein. LFV Issum 500,00 DM<br />
Rheinischer LFV 360,00 DM<br />
LFV Schleswig-Holstein 3 600,00 DM<br />
Susanne Sauter 70,00 DM<br />
Rh. LFV Kapellen 100,00 DM<br />
Rhein. LFV Bonn 670,00 DM<br />
Westfäl.-Lipp. LFV 675,00 DM<br />
Rh. LFV Kreis Viersen 500,00 DM<br />
LF Mönchengladbach 241,50 DM<br />
Porzer Landfrauen 700,00 DM<br />
Das Geld wird an den Kooperationspartner des dlv, die Deutsche Welthungerhilfe<br />
zur Unterstützung einer familienorientierten Wasserversorgung in Butajira<br />
we<strong>it</strong>erüberwiesen. Von den Spenden der Landfrauen werden dort Brunnen gebaut,<br />
dam<strong>it</strong> 3 000 Bauernfamilien hygienisch einwandfreies Wasser haben, und<br />
die Frauen das Wasser nicht über kilometerlange Strecken herantragen müssen.<br />
vl.n.r.: dlv-Präsidentin Erika Lenz, Vors<strong>it</strong>zende der DWHH<br />
Ingeborg Schäuble, Bundesministerin Heidemarie Wiezcorek-Zeul.<br />
Dieter Thomas Heck m<strong>it</strong> Erika Lenz in der Sendung.<br />
Die Vors<strong>it</strong>zende der Letter Landfrauen Bernhardine<br />
Fehrenstuckstett überreicht dem Moderator eine Ausgabe<br />
der Kochbücher.<br />
Weihe-Buschen brachten<br />
1 701,13 DM<br />
Die stolze Summe von 1 701,13 DM haben Landfrauen<br />
aus dem Ortsverein Pfärrich Amtzell im Kreis<br />
Wangen/Allgäu durch den Verkauf von Weihe-<br />
Buschen zu Maria Himmelfahrt zusammengebracht<br />
und für das Entwicklungshilfeprojekt des deutschen<br />
Landfrauenverbandes, für den Brunnenbau in Äthiopien<br />
gespendet!<br />
Leider war diese Summe in der letzten Ausgabe der<br />
dlv-Informationen einem anderen Ortsverein zugeschrieben<br />
worden.<br />
10 DLV 1/2002
N ACHRICHTEN<br />
Auf der sicheren Se<strong>it</strong>e m<strong>it</strong> dem Verein<br />
für Internationale Krankentransporte (VIK)<br />
Auch Landfrauen nehmen sich Ze<strong>it</strong><br />
für eine schöne Reise m<strong>it</strong> der Familie<br />
oder dem regionalen Landfrauenverein.<br />
Ein Beispiel sind die Treffen deutscher<br />
und österreichischer Landfrauenvereine<br />
zum Advent in Wien oder zur Operettenwoche<br />
in Budapest.<br />
In jedem Fall ist für Vereinsm<strong>it</strong>glieder,<br />
die öfter eine Kurzreise ins Ausland<br />
antreten, ein dauerhafter und unbürokratischer<br />
Gesundhe<strong>it</strong>sschutz empfehlenswert.<br />
Für diesen Personenkreis ist<br />
der Verein für Internationale Krankentransport<br />
(VIK) m<strong>it</strong> seiner VIK-Flugrettung<br />
der richtige Partner. M<strong>it</strong>gliedern<br />
des <strong>LandFrauenverband</strong>es werden beim<br />
VIK günstige Jahres-Sondertarife angeboten:<br />
Für Singles 48 DM statt 60 DM, für<br />
Familien 96 DM statt 120 DM.<br />
Solche Kooperationen hat die VIK-<br />
Flugrettung bere<strong>it</strong>s se<strong>it</strong> Jahren u.a. m<strong>it</strong><br />
den M<strong>it</strong>gliedern des Beamten Selbsthilfe<br />
Werkes (BSW), der Deutschen Welle,<br />
der Vereinigung Europäischer Journalisten<br />
(VEJ) und einigen Firmen abgeschlossen.<br />
Jetzt können auch die Landfrauen<br />
diesen innovativen Service nutzen.<br />
Sie ist nicht nur M<strong>it</strong>gliedskarte,<br />
sondern auf Wunsch verschafft sie<br />
weltwe<strong>it</strong> online jedem Arzt Zugang zu<br />
den medizinischen Daten des Karteninhabers.<br />
Ein ausgeklügeltes Datenschutzsystem<br />
verhindert fremde Zugriffe.<br />
Im Falle einer Notoperation<br />
kann jeder Arzt weltwe<strong>it</strong> erfahren, worauf<br />
er achten muss. Über Internet können<br />
medizinische Daten wie Blutgruppe,<br />
Allergien, Vorerkrankungen, Unverträglichke<strong>it</strong>en<br />
von Medikamenten<br />
etc. abgerufen werden. So werden<br />
langwierige Voruntersuchungen vermieden.<br />
Gerade bei einem Flugzeug-<br />
Rettungstransport sind solche Daten<br />
von Bedeutung.<br />
Gesetzliche Krankenkassen finanzieren<br />
eine Flugrückholung aus dem Ausland<br />
grundsätzlich nicht. Aus eigener<br />
Tasche ist dies unbezahlbar. Ein vom<br />
Arzt begle<strong>it</strong>eter Transport von Mallorca<br />
nach Hamburg kostet ca. 30 000 DM.<br />
Jedes VIK-M<strong>it</strong>glied erhält eine Service-<br />
Card m<strong>it</strong> einer 24-Stunden-Notrufnummer<br />
und Verhaltensregeln bei Unfall<br />
oder Krankhe<strong>it</strong>. Wer die Notrufnummer<br />
wählt, dem wird sofort<br />
geholfen. Ein deutscher Arzt setzt sich<br />
m<strong>it</strong> dem behandelnden Mediziner vor<br />
Ort in Verbindung. Besteht Einigke<strong>it</strong>,<br />
dass ein Rücktransport nach Deutschland<br />
medizinisch sinnvoll ist, wird die<br />
Rettungskette von Bett zu Bett aufgebaut.<br />
www.advent-in-wien.at<br />
Die Vorteile einer M<strong>it</strong>gliedschaft bei<br />
der VIK-Flugrettung liegen auf der<br />
Hand, insbesondere weil eine umfas-<br />
sendeAuslandsreise-Krankenversicherung eingeschlossen ist. Ausschlussgründe<br />
durch Alter oder Vorerkrankungen<br />
gibt es nicht. Die Anzahl<br />
der jährlichen Reisen ist unbeschränkt.<br />
Auch bei den Zielen gibt es keine Grenzen.<br />
Wer sich für die Sondertarife interessiert,<br />
kann bei der VIK-Geschäftsstelle<br />
Bonn, Tel.: 02 28-61 20 32, Fax:<br />
02 28-61 20 35 Informationsmaterial anfordern.<br />
VIK-PM<br />
DLV 1/2002 11
Planen Sie einen Banküberfall! So<br />
lautete die erste Aufgabe für die Teilnehmerinnen<br />
des Seminars „Teamorientierte<br />
Vorstandsarbe<strong>it</strong> für Frauen im<br />
ländlichen Raum“ des Deutschen Land-<br />
Frauenverbandes (dlv) vom 4.–6. Oktober<br />
2001 in Berlin. Spontan wurden<br />
Vierer-Teams für den Bankraub gebildet,<br />
eine Anführerin bestimmt und ein<br />
Bandenname gewählt, m<strong>it</strong> dem sich alle<br />
Teamm<strong>it</strong>glieder identifizieren konnten.<br />
Die drei Banden „Bienenstich“,<br />
„Die Abzockerinnen“ und „Ruck-zuck-<br />
Raus-Rein“ wurden dann aufgefordert<br />
gemeinsam einen Banküberfall zu planen<br />
und durchzuführen. Anhand dieser<br />
Übung konnten die Teilnehmerinnen<br />
erkennen, wie sich ein Team bildet, was<br />
ein gutes Team auszeichnet und Spielregeln<br />
für eine erfolgreiche Teamarbe<strong>it</strong><br />
definieren. Ein Ergebnis dieser Übung<br />
war, dass sich jede gerne am Planen beteiligt,<br />
aber die Durchführung doch<br />
gerne anderen Teamm<strong>it</strong>gliedern überlässt.<br />
Eine we<strong>it</strong>ere Herausforderung bestand<br />
in der Frage, ob Eier fliegen können.<br />
Jedes Team sollte einen Flugapparat<br />
bauen, m<strong>it</strong> dem zwei rohe Eier aus<br />
dem Fenster des ersten Stockwerks geworfen<br />
werden können und im freien<br />
Fall heil auf dem Boden landen. Die<br />
vier Gruppen testeten den Erfolg ihre<br />
Konstruktionen auf der Terrasse des<br />
Harnack-Hauses. 3 Teams waren er-<br />
N ACHRICHTEN<br />
Planen Sie einen Banküberfall!<br />
folgreich! Interessant war, dass jedes<br />
Team eine andere Lösung gewählt hatte.<br />
Außerdem zeigte diese Übung, dass<br />
ein Team, wenn es optimal arbe<strong>it</strong>et, viel<br />
mehr leisten kann als jede einzelne allein.<br />
Im Laufe des Seminars konnten die<br />
Teilnehmerinnen dann Erfahrungen<br />
aus der Landfrauenarbe<strong>it</strong> einbringen.<br />
Anhand der Fallbeispiele „Arbe<strong>it</strong>skreis<br />
Bäuerinnen im Saarland“, „Förderverein<br />
eines Kindergartens“, „Vorstandswahl<br />
eines Kreisverbandes der Landfrauen“<br />
sowie „Arbe<strong>it</strong>steam eines<br />
Landfrauenverbandes“ wurden in<br />
Kleingruppen die Zusammensetzung<br />
der Gruppe beschrieben, deren Aufgabe<br />
und Zielsetzung formuliert, schwierige<br />
S<strong>it</strong>uationen und Probleme aufgezeigt<br />
sowie erste Lösungsschr<strong>it</strong>te erarbe<strong>it</strong>et.<br />
Ergebnis der Übungen in Verbindung<br />
m<strong>it</strong> dem Erfahrungsaustausch waren<br />
konkrete Faktoren, die eine erfolgreiche<br />
Teamarbe<strong>it</strong> auszeichnen:<br />
• Die Gruppe muss durch einen talentierten<br />
Teamle<strong>it</strong>er geführt werden.<br />
• Jedes Teamm<strong>it</strong>glied muss für die Arbe<strong>it</strong><br />
im Team qualifiziert sein.<br />
• Die Teamm<strong>it</strong>glieder müssen engagiert<br />
sein.<br />
• Im Team muss ein Klima zum Wohlfühlen<br />
herrschen.<br />
• Jedes M<strong>it</strong>glied muss motiviert sein,<br />
Leistung zu bringen.<br />
Afghanistan: Hilfe gegen den Hunger<br />
Die Bilanz des Krieges: Drei Millionen<br />
Afghanen flüchteten nach Pakistan<br />
und in den Iran. Sie wurden von<br />
internationalen Hilfsorganisationen,<br />
darunter auch von der Partnerorganisation<br />
des Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>es,von<br />
der Deutschen Welthungerhilfe,<br />
die se<strong>it</strong> 1994 in Afghanistan ar-<br />
be<strong>it</strong>et, unterstützt. Die Projekte konzentrieren<br />
sich auf Nahrungsm<strong>it</strong>telhilfe<br />
und Trinkwasserversorgung für Flüchtlinge<br />
und Dörfer, die alles verloren haben.<br />
In drei Regionen Afghanistans<br />
wurden bisher rund 700 000 Bedürftige,<br />
vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen<br />
versorgt.<br />
Konflikte in der Teamarbe<strong>it</strong> können<br />
offen oder verdeckt ausgetragen werden.<br />
Die Ursachen sind vielfältig.<br />
Wichtig ist es, Anzeichen für Konflikte<br />
richtig zu deuten und Konflikte zu bearbe<strong>it</strong>en<br />
und nicht auszus<strong>it</strong>zen.<br />
Zum Abschluss diskutierten die Teilnehmerinnen<br />
noch die Funktion der<br />
Teamle<strong>it</strong>erin in ihrer Führungs-Funktion<br />
als „Lokomotive“ und In<strong>it</strong>iatorin<br />
bzw. Koordinatorin sowie in ihrer<br />
Funktion als Verm<strong>it</strong>tlerin und Ermutigerin.<br />
Entscheidend ist, dass jede für<br />
sich die Frage klärt, wo sie ihre Energie<br />
herbekommt, wie sie ihre Umwelt<br />
wahrnimmt, wie sie Entscheidungen<br />
trifft und welchen bevorzugten Lebensstil<br />
sie hat.<br />
An dem Seminar, das Dr. Andrea<br />
Schulze, die dlv-Referentin für Erwachsenenbildung<br />
le<strong>it</strong>ete, nahmen 13<br />
Landfrauen aus dem ehren- und hauptamtlichen<br />
Bereich aus ganz Deutschland<br />
teil. Die Teamarbe<strong>it</strong> gestaltete Johannes<br />
Fulgraff, freier Trainer der<br />
Andreas-Hermes-Akademie. Auch der<br />
gesellige Teil kam nicht zu kurz. Am<br />
Nachm<strong>it</strong>tag unternahm die Gruppe einen<br />
Bummel durch die neue M<strong>it</strong>te von<br />
Berlin. Das nächste Seminar dieser Art<br />
findet vom 11. bis 13. 11. 2002 in Berlin<br />
statt. Bei großer Nachfrage ist ein<br />
we<strong>it</strong>erer Termin in einer anderen Region<br />
Deutschlands vorgesehen.<br />
Interessentinnen melden sich bei Dr.<br />
Andrea Schulze, Reinhardtstr. 18,<br />
10117 Berlin, E-Mail: Andrea.Schulze@dlv-online.de<br />
DIE HILFE MUSS WEITERGEHEN!<br />
Den Menschen fehlt es an allem, besonders<br />
schlimm ist es im Winter. Die<br />
geschwächten Menschen sind schutzlos<br />
der Kälte des harten afghanischen<br />
Winters ausgesetzt.<br />
Ihre Hilfe zum Überleben:<br />
Die Menschen brauchen vor allem Nahrungsm<strong>it</strong>tel, Zelte und dicke Decken gegen<br />
die Kälte.<br />
• Die Bere<strong>it</strong>stellung von Nahrungsm<strong>it</strong>tel für eine Familie kostet 41 Euro<br />
• Ein einfaches Zelt für eine 6-köpfigeFamilie kostet 51 Euro<br />
• Eine dicke Decke kostet 13 Euro<br />
Ihre Hilfe wird gebraucht. Wir b<strong>it</strong>ten um Unterstützung für unschuldig notleidende<br />
Zivilbevölkerung in Afghanistan. Helfen Sie m<strong>it</strong>!<br />
Deutsche Welthungerhilfe<br />
Spendenkonto: Sparkasse Bonn, BLZ 380 500 00, Konto 1115<br />
„Stichwort Afghanistan“<br />
12 DLV 1/2002
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
Worin unterscheiden sich<br />
die einzelnen Pfl anzenöle?<br />
■ Der Verbraucher hat die Wahl zwischen einer Vielzahl verschiedener Pfl anzenöle,<br />
die es als Raffi nate oder kaltgepresst zu kaufen gibt. Die Öle unterscheiden<br />
sich nicht nur in Geschmack und Verwendbarke<strong>it</strong>, sondern auch hinsichtlich der<br />
enthaltenen Fettsäuren. Der Anteil der einzelnen Fettsäuren, das so genannte Fettsäurenmuster,<br />
bestimmt den ernährungsphysiologischen Wert eines Öls. Nach<br />
den neuesten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)<br />
sollten maximal zehn Prozent der Gesamtenergie in Form von gesättigten Fettsäuren<br />
und ca. sieben Prozent als mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufgenommen<br />
werden. Mindestens 13 Prozent der aufgenommenen Energie sollen demnach<br />
über einfach ungesättigte Fettsäuren wie die Ölsäure gedeckt werden.<br />
■ In Deutschland werden Rapsöl, Sonnenblumenöl<br />
und Olivenöl am häufi gsten<br />
verwendet. Darüber hinaus bietet<br />
der Lebensm<strong>it</strong>telhandel oft noch Distelöl,<br />
Maiskeimöl und Sojaöl an. Kaum Bedeutung<br />
haben die eher exotischen Öle wie<br />
Hanf- oder Sesamöl.<br />
■ Die meisten angebotenen Öle sind<br />
Raffi nate, d.h. in einem Verarbe<strong>it</strong>ungsprozess<br />
wurden diesen Ölen Begle<strong>it</strong>stoffe<br />
wie Farb- oder Aromastoffe entzogen.<br />
Die so gewonnenen Öle schmecken neutral<br />
und lassen sich deshalb vielse<strong>it</strong>ig einsetzen.<br />
Kaltgepresste Öle wie es sie z.B.<br />
von Raps, Sonnenblume und Olive zu<br />
kaufen gibt, haben meist ein intensiveres<br />
Aroma. Sie enthalten noch viele Stoffe<br />
Rapsöl<br />
Ölsäure<br />
andere<br />
Olivenöl<br />
Distelöl<br />
aus dem Fruchtfl eisch oder den Samen<br />
der Ölpfl anze. Beim Erh<strong>it</strong>zen verändern<br />
sich diese Substanzen und können einen<br />
unangenehmen Geruch oder Geschmack<br />
entwickeln. Diese Ölsorten sollte man<br />
deshalb vorzugsweise in der kalten<br />
Küche verwenden.<br />
■ Die verschiedenen Pfl anzenöle unterscheiden<br />
sich erheblich in der Zusammensetzung<br />
der Fettsäuren. Die DGE empfi<br />
ehlt in den Referenzwerten für die<br />
Nährstoffzufuhr, höchstens zehn Prozent<br />
der täglichen Energie in Form von gesättigten<br />
und mindestens 13 Prozent als einfach<br />
ungesättigte Fettsäuren aufzunehmen.<br />
Etwa sieben Prozent der aufgenommenen<br />
Energie sollten aus mehrfach<br />
Sonnenblumenöl<br />
α-Linolensäure<br />
Linolsäure<br />
Maiskeimöl<br />
Sojaöl<br />
einfach ungesättigte Fettsäuren mehrfach ungesättigte Fettsäuren gesättigte Fettsäuren<br />
Stand: 11/2000 · Die Verwendung als Kopiervorlage ist gestattet.<br />
Herausgeber: CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH<br />
Postfach 20 03 20, 53133 Bonn, Telefon: (02 28) 847-209, Telefax: (02 28) 847-202, E-Mail: Wiss-PR@CMA.de<br />
Autorin: Dipl. oec. troph. Birg<strong>it</strong>ta Tummel Redaktion: Dr. Andrea D<strong>it</strong>trich (verantwortlich), Heike Böckmann und Beate Adler, Wissenschafts-PR<br />
ungesättigten Fettsäuren stammen.<br />
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />
werden we<strong>it</strong>er unterschieden in Omega-<br />
6-Fettsäuren, wie z.B. Linolsäure, und<br />
Omega-3-Fettsäuren, zu denen z.B. die<br />
alpha-Linolensäure gehört. Das Verhältnis<br />
zwischen Omega-6-Fettsäuren und<br />
Omega-3-Fettsäuren sollte 5:1 oder<br />
weniger betragen.<br />
■ Ein Vergleich der Fettsäurenmuster<br />
ausgewählter Pfl anzenöle zeigt, dass<br />
Rapsöl m<strong>it</strong> sechs Gramm pro 100 g Öl<br />
den niedrigsten Gehalt an gesättigten<br />
Fettsäuren aufweist, gefolgt von Distelöl<br />
und Sonnenblumenöl m<strong>it</strong> neun bzw.<br />
zehn Gramm. Vergleicht man die Anteile<br />
an einfach ungesättigten Fettsäuren,<br />
so schneiden Olivenöl und Rapsöl am<br />
günstigsten ab. Beide Öle enthalten<br />
zudem viel ernährungsphysiologisch vorteilhafte<br />
Ölsäure. Alle dargestellten Öle<br />
enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren.<br />
Bei den meisten Pfl anzenölen überwiegen<br />
dabei die Omega-6-Fettsäuren<br />
in Form von Linolsäure. Von den häufi g<br />
verwendeten Ölen enthalten jedoch nur<br />
Rapsöl und Sojaöl alpha-Linolensäure<br />
in nennenswertem Umfang und weisen<br />
gleichze<strong>it</strong>ig ein günstiges Verhältnis von<br />
Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren auf.<br />
■ Betrachtet man das gesamte Fettsäurenmuster<br />
der im Haushalt häufi g<br />
verwendeten Ölsorten, so zeigt sich,<br />
dass die Zusammensetzung des Rapsöls<br />
den Empfehlungen der DGE zur<br />
prozentualen Verteilung der Fettsäuren<br />
am nächsten kommt.<br />
04.12 Wozu brauchen wir Fett in<br />
der Nahrung?<br />
05.05 Welche Fette eignen sich zum<br />
Braten?<br />
06.07 Fettsäuren – Was bewirken sie<br />
im Fettstoffwechsel?<br />
Ernährungsratgeber der CMA<br />
L<strong>it</strong>eratur:<br />
aid Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten e.V.: Speiseöle im Test –<br />
Ernährungsphysiologischer Wert, oxidative Stabil<strong>it</strong>ät und<br />
küchentechnische Eignung. aid Verbraucherdienst 45,<br />
506-510, 2000<br />
CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft<br />
mbH: Foliensatz Raps-Speiseöl: Warenkunde,<br />
Kochen, Ernährung. 38 Folien und Begle<strong>it</strong>heft. Bestell-Nr.<br />
4934 J 02<br />
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) et al.: Referenzwerte<br />
für die Nährstoffzufuhr. 1. Aufl .,Umschau Braus<br />
Verlag Frankfurt am Main, 2000<br />
05.11<br />
Warenkunde
Der Ferienhof Hardthöhe von Familie<br />
Lanius-Heck in Oberwesel ist von der<br />
Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft<br />
(DLG) als ‚Ferienhof<br />
des Jahres 2001‘ ausgezeichnet<br />
worden. Zu den ersten Gratulanten<br />
von R<strong>it</strong>a und Stefan Lanius-<br />
Heck (m.) gehörten Christa Klaß<br />
MdEP (l.), Vors<strong>it</strong>zende des Land-<br />
Frauenverbandes Rheinland-<br />
Nassau, sowie Günther Schartz,<br />
Präsident der Landwirtschaftskammer<br />
Rheinland Pfalz (r.).<br />
„Die Preisträger des Wettbewerbs<br />
m<strong>it</strong> dem Thema Serviceleistungen<br />
im Landtourismus setzen Zeichen<br />
für den Bauernhofurlaub in<br />
Deutschland“, so DLG-Präsident Philip<br />
Freiherr von dem Bussche bei der feierlichen<br />
Überreichung der Urkunden.<br />
Unter 160 Bewerbern wurden deutschlandwe<strong>it</strong><br />
10 Sieger erm<strong>it</strong>telt.<br />
„Trotz der großen Arbe<strong>it</strong>sbelastung<br />
durch den Ferienhof nimmt sich R<strong>it</strong>a<br />
P ERSÖNLICHES<br />
DLG-Ferienhof des Jahres 2001:<br />
Ferienhof Hardthöhe in Oberwesel<br />
ausgezeichnet<br />
Lanius-Heck die Ze<strong>it</strong>, sich für die Landfrauenarbe<strong>it</strong><br />
regional und überregional<br />
zu engagieren,“ stellt Christa Klaß heraus.<br />
R<strong>it</strong>a Lanius-Heck ist Kreisvors<strong>it</strong>zende<br />
und M<strong>it</strong>glied im Präsidium<br />
des Landfrauenverbandes Rheinland-<br />
Nassau. Zudem ist sie kommunalpol<strong>it</strong>isch<br />
aktiv. Ihr Ferienhof liegt hoch<br />
über dem Tal der Loreley. In neun komfortablen<br />
Blockhäusern fühlen sich die<br />
Gäste sichtlich wohl. Im kleinen Hof-<br />
Vorstand der BAG Urlaub auf dem<br />
Bauernhof neu gewählt<br />
Christa Off Vors<strong>it</strong>zende und Erika Lenz Vorstandsm<strong>it</strong>glied<br />
M<strong>it</strong> Christa Off, einer der stellvertretenden<br />
Vors<strong>it</strong>zenden des bayrischen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong>es und Erika Lenz<br />
der Präsidentin des Deutschen Land-<br />
Frauenverbandes sind zwei Führungskräfte<br />
der Landfrauen im Vorstand der<br />
Bundesarbe<strong>it</strong>sgemeinschaft Urlaub auf<br />
dem Bauernhof vertreten und stehen<br />
für die enge Verzahnung der beiden Organisationen.<br />
In den meisten Fällen<br />
sind es die Landfrauen, die m<strong>it</strong> Urlaub<br />
auf dem Bauernhof und we<strong>it</strong>eren Angeboten<br />
an Gäste sowohl für ein Zusatzeinkommen<br />
in der Landwirtschaft sorgen<br />
als auch m<strong>it</strong> diesen Aktiv<strong>it</strong>äten das<br />
Image der Landwirtschaft pos<strong>it</strong>iv beeinflussen.<br />
Erika Lenz galt in den 60er-Jahren<br />
als eine der Pionierinnen in Schleswig-<br />
Holstein, die Ferienwohnungen auf<br />
dem Bauernhof vermietet haben.<br />
Christa Off, die bere<strong>it</strong>s se<strong>it</strong> 1991 Vors<strong>it</strong>zende<br />
des Landesverbandes Urlaub<br />
auf dem Bauernhof in Bayern und<br />
gleichze<strong>it</strong>ig auch im bayerischen Land-<br />
Frauenverband im Landesvorstand aktiv<br />
ist, ist im Oktober 2001 beim Welttag<br />
der Landfrauen in Genf als erste<br />
Deutsche m<strong>it</strong> dem „Preis für Kreativ<strong>it</strong>ät<br />
der Landfrauen“ geehrt worden. Dieser<br />
von der „Women’s World Summ<strong>it</strong><br />
Foundation“ (W.W.S.F.), einer weltwe<strong>it</strong><br />
wirkenden Bäuerinnen- und Landfrauenstiftung<br />
vergebene Preis wird<br />
jährlich an 30 Landfrauen aus der<br />
ganzen Welt vergeben. �<br />
www.advent-in-wien.at<br />
laden werden Produkte aus eigener<br />
Produktion sowie aus der Region angeboten<br />
sowie Wein des familieneigenen<br />
Weingutes. Zum Frühstück kann man<br />
sich m<strong>it</strong> Eiern von hofeigenen Hühnern<br />
und selbst gemachter Marmelade versorgen.<br />
Einmal in der Woche gibt es ein<br />
gemeinsames Frühstück oder Brunch<br />
im Mäuseturm, dem Aufenthalts-<br />
Blockhaus. Hier ist fast jeden<br />
Abend etwas los. Schwerpunkt<br />
beim Urlaub auf dem Ferienhof<br />
Hardthöhe sind die Aktiv<strong>it</strong>äten<br />
rund um die geprüfte Re<strong>it</strong>schule.<br />
Wer mag, kann auf dem Vollerwerbsbetrieb<br />
kräftig m<strong>it</strong> anpacken.<br />
Angebote aus den Bereichen<br />
Wellness und Kreativ<strong>it</strong>ät<br />
runden das Angebot für alle Altersgruppen<br />
ab.<br />
We<strong>it</strong>ere Informationen zu den<br />
Auszeichnungen der DLG unter<br />
www.landtourismus.de. �<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutscher</strong> Landfrauenverband e.V.<br />
Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin<br />
Tel. 0 30/31 80 20 29, Fax 0 30/3101 78 31<br />
www.dlv-online.de<br />
E-Mail: info@dlv-online.de<br />
Verantwortlich:<br />
Heike Troue<br />
Layout: Grafisches Atelier des Landwirtschaftsverlages<br />
Redaktion: Lilo Schön<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Landwirtschaftsverlag GmbH<br />
Besucher- und Paketanschrift: Landwirtschaftsverlag<br />
GmbH, Hülsebrockstraße 2,<br />
48165 Münster<br />
Briefanschrift: Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />
48084 Münster<br />
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verantwortlich: Gabriele W<strong>it</strong>tkowski<br />
Satz und Druck:<br />
Landwirtschaftsverlag GmbH<br />
Hülsebrockstraße 2, 48165 Münster<br />
Die DLV-Informationen erscheinen vierteljährlich.<br />
Der Jahresbezugspreis für Einzelbezieher<br />
beträgt inklusive Versand und Nebenkosten<br />
) 6,65. Im Sammelabo beträgt der Jahresbezugspreis<br />
) 5,62. Das Abo kann m<strong>it</strong> einer<br />
Frist von einem Monat zum Ende eines Kalenderjahres<br />
schriftlich gekündigt werden. B<strong>it</strong>te<br />
Adressenänderungen umgehend m<strong>it</strong>eilen! Die<br />
m<strong>it</strong> Namen gekennzeichneten Artikel und die<br />
Meldungen aus den Landesverbänden müssen<br />
nicht unbedingt die Meinung des Deutschen<br />
Landfrauenverbandes widerspiegeln. Nachdruck<br />
oder Auszüge nur m<strong>it</strong> Quellenangabe<br />
gestattet und Belegexemplar erbeten.<br />
14 DLV 1/2002<br />
IMPRESSUM
Hannelore Steinhauer 50 Jahre<br />
Die Landesvors<strong>it</strong>zende<br />
des Land-<br />
Frauenverbandes<br />
Pfalz Hannelore<br />
Steinhauer wurde<br />
am 11. Oktober<br />
2001 50 Jahre alt.<br />
Sie ist verheiratet<br />
und hat drei Kinder.<br />
Kindhe<strong>it</strong> und<br />
Jugend verbrachte sie auf dem elterlichen<br />
Betrieb in Hundheim, Kreis Kusel.<br />
Es folgte die Ausbildung zur landwirtschaftlichen<br />
Betriebssekretärin<br />
und Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft.<br />
Se<strong>it</strong> 1972 betreibt sie m<strong>it</strong><br />
ihrem Mann einen 180-ha-Betrieb m<strong>it</strong><br />
Rinder- und Schweinemast sowie<br />
Saatgutvermehrung und bildet in der<br />
ländlichen Hauswirtschaft aus.<br />
Se<strong>it</strong> 1986 ist Hannelore Steinhauer in<br />
der Landfrauenarbe<strong>it</strong> aktiv. Sie gründete<br />
den Ortsverein Lauterecken und war<br />
dessen Vors<strong>it</strong>zende von 1988–94. Im<br />
Kreis<strong>landfrauen</strong>verband Kusel wurde<br />
sie 1986 stellvertretende und 1991<br />
Kreisvors<strong>it</strong>zende. Von 1988–97 war sie<br />
stellvertretende Landesvors<strong>it</strong>zende im<br />
LFV Pfalz und ist dort se<strong>it</strong> 1997 Vors<strong>it</strong>zende.<br />
Hannelore Steinhauer engagiert sich<br />
im Ehrenamt, die Landfrauenarbe<strong>it</strong> ist<br />
ihr Herzensangelegenhe<strong>it</strong>. Der LFV<br />
Pfalz bedankt sich für ihr großes Enga-<br />
P ERSÖNLICHES<br />
gement für die Frauen im ländlichen<br />
Raum und gratuliert herzlich zum Geburtstag!<br />
Magdalene Behlert 65 Jahre<br />
Am 7. Januar 2002 feiert Magdalene<br />
Behlert ihren 65. Geburtstag.<br />
Se<strong>it</strong> Beginn der Landfrauenarbe<strong>it</strong><br />
in Thüringen im Jahr 1990 arbe<strong>it</strong>et<br />
sie aktiv beim Aufbau des Thüringer<br />
Landfrauenverbandes m<strong>it</strong>. Sie ist se<strong>it</strong><br />
Gründung am 19. 10. 1991 M<strong>it</strong>glied<br />
im Landesvorstand und se<strong>it</strong> 5. Juni<br />
1993 Vors<strong>it</strong>zende unseres Verbandes.<br />
Unter ihrer Le<strong>it</strong>ung und Verantwortung<br />
entwickelte sich der TLV landeswe<strong>it</strong><br />
und stetig zu einem der größten<br />
Frauenverbände Thüringens. Frau<br />
Behlert hat sich in den vergangenen<br />
Jahren als Landesvors<strong>it</strong>zende hohes<br />
Ansehen bei den Landfrauen, den<br />
Ministerien und den Parlamentariern<br />
erworben.<br />
Ihr unermüdliches ehrenamtliches<br />
Wirken wird sehr geschätzt. Wir gratulieren<br />
Magdalene Behlert zu ihrem<br />
Geburtstag und wünschen ihr alles<br />
Gute, vor allem Gesundhe<strong>it</strong>, Glück<br />
und Freude.<br />
Helga Leendertz 75 Jahre<br />
Helga Leendertz, langjährige Landesgeschäftsführerin<br />
der Rheinischen<br />
Landfrauenvereinigung e.V., vollende-<br />
Zukunft braucht Vergangenhe<strong>it</strong><br />
– 20-jähriges Dienstjubiläum von Marianne Schmid-Bastin –<br />
Unter diesem Motto hielt die Landesvors<strong>it</strong>zende<br />
des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Württemberg-Baden Gudrun Laible anlässlich<br />
des 20-jährigen Dienstjubiläums<br />
ihrer Landesgeschäftsführerin<br />
Marianne Schmid-Bastin während eines<br />
Abends der Begegnung auf dem<br />
Landwirtschaftlichen Hauptfest Rückschau<br />
auf die In<strong>it</strong>iativen und Arbe<strong>it</strong>sschwerpunkte,<br />
die diese für den Land-<br />
Frauenverband angeregt hatte: „Sie<br />
setzten sich in den letzten 20 Jahren für<br />
die Frauen im ländlichen Raum und für<br />
eine fortwährende We<strong>it</strong>erentwicklung<br />
des <strong>LandFrauenverband</strong>es ein. Ich<br />
Wir gratulieren<br />
wünsche mir für den Verband<br />
und für mich persönlich<br />
viele we<strong>it</strong>ere Jahre des<br />
guten und zukunftsorientierten<br />
M<strong>it</strong>einanders. So<br />
kann es gelingen, dass wir<br />
in der LandFrauenarbe<strong>it</strong><br />
den ländlichen Raum lebens-<br />
und liebenswert gestalten.“<br />
�<br />
te am 28. November<br />
ihr 75. Lebensjahr.Insgesamt<br />
war sie 24<br />
Jahre, von 1967<br />
bis 1991, Landesgeschäftsführerin.<br />
M<strong>it</strong> großer Einsatzbere<strong>it</strong>schaft<br />
und Arbe<strong>it</strong>sfreude<br />
setzte sie sich für Landfrauen ein. Ihr<br />
Hauptaugenmerk galt der Existenzsicherung<br />
der landwirtschaftlichen Familien,<br />
der sozialen Absicherung von<br />
Bäuerinnen und einer effizienten Ausund<br />
We<strong>it</strong>erbildung. Die ganzhe<strong>it</strong>liche<br />
Betrachtungsweise von Familie, Betrieb<br />
und Haushalt waren ihr ein besonderes<br />
Anliegen. Durch ihre Arbe<strong>it</strong><br />
hat Helga Leendertz die Pos<strong>it</strong>ion der<br />
rheinischen Bäuerinnen im Berufsstand<br />
und die Entwicklung der ländlichen<br />
Hauswirtschaft wesentlich beeinflusst.<br />
Auch nach ihrer Pensionierung 1991<br />
hat sich Helga Leendertz für die Landfrauen<br />
engagiert. Sie war entscheidend<br />
an der Gründung des Brandenburger<br />
Landfrauenverbandes beteiligt.<br />
Besonders wertvolle Hilfe leistete sie<br />
beim Aufbau der Landesgeschäftsstelle.<br />
Auf Kreisebene hielt sie Vorträge,<br />
um den Landfrauen die Bedeutung des<br />
DLV näher zu bringen und sie zur<br />
Landfrauenarbe<strong>it</strong> zu motivieren.<br />
Präsident Gerd Hockenberger (l.) hat Marianne<br />
Schmid-Bastin (l.) die Silberne Ähre des Landesbauernverbandes<br />
Baden-Württemberg überreicht, Landwirtschaftsminister<br />
Willi Stächele (m.) zeichnete sie m<strong>it</strong><br />
der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg<br />
in Silber aus.<br />
DLV 1/2002 15
LFV WÜRTTEMBERG-BADEN<br />
„FrauenLeben im Wandel“<br />
Ausstellung der LandFrauenGeschichtswerkstatt in Schwäbisch Hall<br />
LandFrauen erarbe<strong>it</strong>eten in zwei Jahren<br />
im Rahmen einer Geschichtswerkstatt<br />
den Wandel des Frauenlebens im<br />
20. Jahrhundert in Hohenlohe. Träger<br />
dieses Projektes ist der KreisLandFrauenverein<br />
Schwäbisch Hall, der Land-<br />
Frauenverband Württemberg-Baden<br />
und das Hällisch-Fränkisches Museum<br />
in Schwäbisch Hall. Die Ergebnisse dieses<br />
Pilotprojektes werden in einer Ausstellung<br />
vom 2. 2. bis 2. 6. 2002 im Hällisch-Fränkischen<br />
Museum in Schwäbisch<br />
Hall präsentiert. In den im<br />
Sommer neu eröffneten Abteilungen<br />
Stadt- und Regionalgeschichte 19. und<br />
20. Jahrhundert in der Stadtmühle erarbe<strong>it</strong>eten<br />
die Teilnehmerinnen bere<strong>it</strong>s<br />
die Ausstellungseinhe<strong>it</strong> zur Geschichte<br />
der regionalen LandFrauenarbe<strong>it</strong> „Vom<br />
Hausfrauenladen zum Internet“.<br />
Was das Frauenleben im 20. Jahrhundert<br />
im ländlichen Raum prägte,<br />
war Thema im Arbe<strong>it</strong>skreis „FrauenLeben<br />
im Wandel“. Se<strong>it</strong> zwei Jahren treffen<br />
sich vierzig Frauen unter Le<strong>it</strong>ung<br />
des Hällisch-Fränkischen Museums<br />
Schwäbisch Hall und des Bildungsund<br />
Sozialwerkes des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Württemberg-Baden, um aus-<br />
L ANDESVERBÄNDE<br />
gehend von den eigenen Lebenserfahrungen<br />
Frauen- und Regionalgeschichte<br />
zu erarbe<strong>it</strong>en.<br />
Die Zusammenarbe<strong>it</strong> m<strong>it</strong> dem Hällisch-Fränkischen<br />
Museum ergab sich<br />
durch Tagesseminare. Daraus entwickelte<br />
sich das Interesse, der eigenen<br />
Geschichte nachzugehen und Erinnerungen<br />
und Materialien zusammenzutragen.<br />
Bei einer Bestandsaufnahme<br />
kristallisierten sich folgende Themenbereiche<br />
heraus: Geschichte der Landfrauen<br />
in der Region – Frauenalltag –<br />
Erziehung, Schule und Ausbildung, Berufstätigke<strong>it</strong><br />
– Kindhe<strong>it</strong>, Jugend, eigene<br />
Familie – Kriegs- und Nachkriegsze<strong>it</strong>.<br />
Unter Le<strong>it</strong>ung von Kerstin Hopfens<strong>it</strong>z<br />
vom Hällisch-Fränkisches Museum<br />
und Dr. Beate Krieg vom <strong>LandFrauenverband</strong><br />
Württemberg-Baden bearbe<strong>it</strong>eten<br />
die Frauen die Themenbereiche.<br />
Darüber hinaus gingen sie in Arbe<strong>it</strong>sgruppen<br />
und einzeln Fragen anhand<br />
von Le<strong>it</strong>fragen und umfassenden<br />
Erhebungsbögen nach.<br />
Die Frauen brachten lebens- und<br />
ze<strong>it</strong>geschichtliche Objekte zu den verschiedenen<br />
Themenbereichen m<strong>it</strong>. Für<br />
das Lebensgefühl stehen Schülerinnentracht<br />
und Petticoat, Burda-Moden<br />
und Bravo-Heft, Heimatroman und Kinoplakat,<br />
Fahrrad und Führerschein.<br />
Schilderungen von der ersten Fahrstunde<br />
1957 oder vom ersten Urlaub an<br />
den Bodensee 1961 bereichern die Darstellung.<br />
Ausgangspunkt sind die Lebenserfahrungen<br />
bzw. Berichte von<br />
Frauen im eigenen Lebensumfeld.<br />
Dazu berichtete Arbe<strong>it</strong>skreisteilnehmerin<br />
Marianne Kühnle aus Schwäbisch<br />
Hall: „Nach und nach ergab sich<br />
aus vielen Mosaiksteinchen ein lehrreiches<br />
und bewegendes Bild vom Frauenleben<br />
im 20. Jahrhundert auf dem<br />
Lande. Im Gespräch m<strong>it</strong> anderen Teilnehmerinnen<br />
we<strong>it</strong>ete sich das Verständnis<br />
für alles, was Frauen damals<br />
leisteten und erlebten. Der geschärfte<br />
Blick auf die Vergangenhe<strong>it</strong> ließ uns<br />
auch manches in der Gegenwart besser<br />
einordnen. Wir recherchierten, führten<br />
Interviews, bibliographierten, schrieben<br />
unsere Ergebnisse zusammen, dis-<br />
kutierten das Bearbe<strong>it</strong>ete und staunten,<br />
welche Schätze sich auf einigen Dachböden<br />
verbargen. So entsteht eine anspruchsvolle<br />
Ausstellung, die jedoch<br />
vor allem durch Realien – von alten<br />
Merkbüchern aus der Lehre über die<br />
früher üblichen schwarzen Hochze<strong>it</strong>skleider<br />
bis zum Kinderspielzeug und<br />
die vielen Augenzeugenberichte niemals<br />
langweilt, sondern immer anspricht<br />
und beeindruckt.“ Das Ziel der<br />
Ausstellung sieht Kreisvors<strong>it</strong>zende Bärbel<br />
Frenz darin: „Es ist wichtig, dass die<br />
Veränderungen und Entwicklungen in<br />
den verschiedenen Lebensbereichen<br />
von Frauen festgehalten und aufgearbe<strong>it</strong>et<br />
werden, die diese Ze<strong>it</strong> noch erlebt<br />
haben. Der Strukturwandel im ländlichen<br />
Raum – auch der Wandel in der<br />
Gesellschaft – hat zu Veränderungen<br />
geführt, die die jüngere Generation<br />
nicht mehr nachvollziehen kann. Die<br />
Dokumentation dieser Ze<strong>it</strong> ist sehr<br />
wichtig, um auch die Wurzeln der<br />
Landfrauenarbe<strong>it</strong>, und deren Entwicklung<br />
an die jüngeren Frauen we<strong>it</strong>er zu<br />
geben.“<br />
Zur Ausstellung erscheint ein reich<br />
bebildertes Begle<strong>it</strong>buch.<br />
Tages- und Mehrtagestouren in der<br />
Region organisieren und führen die<br />
Hohenloher LandFrauen-Gästeführerinnen<br />
durch. Ansprechpartnerin: Brig<strong>it</strong>te<br />
Ströbel, Telefon 079 58/7 50, Telefax<br />
079 58/92 56 60, E-Mail: b.stoebel@t-online.de<br />
�<br />
„FrauenLeben im Wandel – Geschichte<br />
der Hohenloher LandFrauen<br />
im 20. Jahrhundert“ vom 2. 2.–2.<br />
6. 2002 im Hällisch-Fränkischen<br />
Museum in Schwäbisch Hall<br />
Öffnungsze<strong>it</strong>en:<br />
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr<br />
M<strong>it</strong>twoch 10 bis 20 Uhr<br />
Gruppenführungen auf Anfrage<br />
unter:<br />
Tel. 07 91/7 51-2 89 oder 7 51-3 60<br />
Fax 07 91/7 51-3 05<br />
E-Mail: hfm@schwaebischhall.de<br />
16 DLV 1/2002
L ANDESVERBÄNDE<br />
WÜRTTEMBERG-HOHENZOLLERN<br />
Zwanzig Jahre <strong>LandFrauenverband</strong><br />
Württemberg-Hohenzollern<br />
Der <strong>LandFrauenverband</strong> (LFV) Württemberg-Hohenzollern,<br />
der 12 rührige<br />
Kreisverbände vom Bodensee bis in den<br />
Nordschwarzwald bei Calw vereint, feiert<br />
sein 20-jähriges Bestehen. M<strong>it</strong> neuem<br />
Logo und neuem Verbandsprospekt<br />
präsentiert sich der parteipol<strong>it</strong>isch unabhängige<br />
und über die Konfessionsgrenzen<br />
hinweg arbe<strong>it</strong>ende Verband<br />
se<strong>it</strong> einigen Tagen. Ein ganzhe<strong>it</strong>liches<br />
Bildungsangebot, Qualifizierungsmöglichke<strong>it</strong>en<br />
für Bäuerinnen und Frauen<br />
im ländlichen Raum sowie das Engagement<br />
für die Schaffung neuer Einkommensmöglichke<strong>it</strong>en<br />
prägen die aktuelle<br />
Arbe<strong>it</strong> des Verbandes.<br />
Vor der Gründung im Oktober 1981<br />
war das Gebiet Südwürttemberg-Hohenzollern<br />
der einzige verbliebene<br />
weiße Fleck im Bundesgebiet, eine organisierte,<br />
berufsständische Landfrauenarbe<strong>it</strong><br />
war hier nicht zu finden. Dass<br />
Landfrauen vielerorts nichts m<strong>it</strong>zureden<br />
hatten, änderte sich m<strong>it</strong> der vom<br />
Landesbauernverband m<strong>it</strong>in<strong>it</strong>iierten<br />
Gründung des Verbandes. Die<br />
langjährige Landesvors<strong>it</strong>zende und<br />
heutige Ehrenvors<strong>it</strong>zende Ruth Wößner,<br />
Bäuerin aus dem Landkreis Freudenstadt,<br />
musste gemeinsam m<strong>it</strong> den<br />
12 Kreisvors<strong>it</strong>zenden vieles von dem<br />
erkämpfen, was heute so selbstverständlich<br />
scheint: die M<strong>it</strong>gliedschaft im<br />
Landesfrauenrat, die M<strong>it</strong>gliedschaft im<br />
Deutschen <strong>LandFrauenverband</strong>, der m<strong>it</strong><br />
550 000 M<strong>it</strong>gliedern größten organisierten<br />
Frauenbewegung Deutschlands,<br />
die Einführung eines eigenen M<strong>it</strong>gliedsbe<strong>it</strong>rag<br />
und vieles andere mehr.<br />
M<strong>it</strong> vorausschauenden pol<strong>it</strong>ischen Aktionen<br />
und Stellungnahmen machte<br />
der LFV immer wieder auf sich aufmerksam<br />
und konnte pol<strong>it</strong>ische Erfolge<br />
verbuchen, etwa bei der eigenständigen<br />
Alterssicherung der Bäuerin, gegen Gewaltdarstellungen<br />
im Fernsehen oder<br />
für die Herkunftskennzeichnung von<br />
Fleisch. Die Einbindung in zahlreiche<br />
Gremien auf allen Ebenen ermöglicht<br />
eine starke und effektive Interessenvertretung<br />
von Frauen und Familien im<br />
ländlichen Raum, betont Toni Teufel,<br />
Landesvors<strong>it</strong>zende aus Inneringen im<br />
Landkreis Sigmaringen.<br />
Trotz anhaltendem Strukturwandel<br />
in der Landwirtschaft ist es dem Verband<br />
gelungen, seine M<strong>it</strong>gliedszahlen<br />
in den vergangenen zehn Jahren gut zu<br />
verdoppeln: Tendenz we<strong>it</strong>er steigend.<br />
Eine Öffnung für „Nicht-Bäuerinnen“<br />
ist längst vollzogen, die Angebote richten<br />
sich an alle Frauen im ländlichen<br />
Raum und finden eine große Resonanz.<br />
Auf Ortsebene werden von Gesundhe<strong>it</strong><br />
und Ernährung über Pol<strong>it</strong>ik, Kreativ<strong>it</strong>ät<br />
und Wohlfühlen alle Bereiche aufgegriffen,<br />
die Frauen auf dem Land heute<br />
beschäftigen. Die Pflege der Dorfkultur<br />
und auch die Unterstützung in schwierigen<br />
Lebenslagen spielen für die Frauen<br />
eine wichtige Rolle. Die berufliche<br />
Bildung liegt überwiegend in der Verantwortung<br />
der Kreis- und Landesebene.<br />
Das zum Verband gehörige Bildungs-<br />
und Sozialwerk der Landfrauen<br />
e.V. ist ein anerkannter Träger der<br />
ländlichen Erwachsenenbildung und<br />
entwickelt die Qualifikationen zur<br />
Hauswirtschaftlichen Familienbetreue-<br />
rin, zur Fachfrau für Verkaufsförderung<br />
heimischer Produkte, zur Gästebetreuerin<br />
oder zur Tagesmutter laufend<br />
we<strong>it</strong>er.<br />
Besonderes Anliegen für die Zukunft<br />
ist es, gezielte Angebote für junge<br />
Bäuerinnen und junge Frauen zu<br />
schaffen, die diese in ihrer beruflichen<br />
und persönlichen Entwicklung fördern.<br />
Auch das EU-Projekt „Landfrauen<br />
schaffen Zukunft“ trägt dazu bei. Die<br />
Träger der Erwachsenenbildung sollen<br />
gezielt vernetzt werden und an den Bedürfnissen<br />
von Frauen im ländlichen<br />
Raum orientierte Angebote schaffen.<br />
Zentrales Anliegen des Projektes ist die<br />
Schaffung neuer Einkommensperspektiven<br />
für Frauen im ländlichen Raum.<br />
Berufliche Orientierungslehrgänge für<br />
Wiedereinsteigerinnen und Angebote<br />
für Direktvermarkterinnen finden ein<br />
sehr pos<strong>it</strong>ives Echo. Auskünfte zum aktuellen<br />
Bildungsangebot oder zum<br />
Ortsverband in Ihrer Nähe erhalten Sie<br />
bei den Kreisverbänden oder bei der<br />
Landesgeschäftsstelle in Ravensburg,<br />
Gartenstraße 63, 88212 Ravensburg,<br />
Tel. 07 51/36 07-60. �<br />
Jubiläums-Talkrunde beim Tag der Landfrauen auf der Oberschwabenschau am<br />
19. Oktober 2001 (v. l. n. r.: Sigrid Römer-Pfeiffer, Projektmanagerin „Landfrauen<br />
schaffen Zukunft“, Christina Hänle, Stellvertretende Landesvors<strong>it</strong>zende, Ruth Wößner,<br />
Ehrenvors<strong>it</strong>zende, Heiner Vaut, SWR 4 Bodenseeradio, Toni Teufel, Landesvors<strong>it</strong>zende,<br />
Josef Briem, früherer Vizepräsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg<br />
e.V., Maria Gührer, Kreisvors<strong>it</strong>zende Tettnang, Andrea Dobler Geschäftsführerin)<br />
DLV 1/2002 17
F<strong>it</strong> fürs Internet<br />
Per Mausklick ins Rathaus, zur Bank,<br />
zum Finanzamt oder zum Einkaufen.<br />
Lästige Amtsgänge und Warteschlangen<br />
sind in der multimedialen Zukunft<br />
nicht mehr vorgesehen. Dafür soll in<br />
Baden-Württemberg die In<strong>it</strong>iative<br />
„Start und klick“ sorgen. Wichtiger<br />
Partner für die Aktion ist der Land-<br />
Frauenverband Südbaden m<strong>it</strong> seinem<br />
Bildungs- und Sozialwerk e.V.<br />
Gerade für die Frauen im Ländlichen<br />
Raum birgt die Nutzung von PC und Internet<br />
ein enormes Potential. „Das Internet<br />
wird zukünftig eines der wichtigsten<br />
Kommunikations- und Informationsmedien<br />
sein.“, so Marianne Anselm,<br />
die Landesvors<strong>it</strong>zende des <strong>LandFrauenverband</strong>es<br />
Südbaden (LFVS).<br />
Neugierde und Spaß am Umgang m<strong>it</strong><br />
der neuen Technik sind es, die viele<br />
Frauen dazu bewegen, einen der Internet-<br />
oder PC-Kurse zu besuchen, die der<br />
LFVS gemeinsam m<strong>it</strong> Landesstiftung<br />
Baden-Württemberg anbietet. Die Kurse<br />
richten sich speziell an Einsteigerinnen.<br />
M<strong>it</strong> „start und klick“ sollen vor allem<br />
die erreicht werden, die bislang wenig<br />
Umgang m<strong>it</strong> dem Computer haben.<br />
Für das Gelingen dieses Vorhabens<br />
sorgen die LandFrauenvereine vor Ort.<br />
So kann der Unterricht direkt in den Gemeinden<br />
stattfinden. Die Kurse sind<br />
durch die Unterstützung der Stiftung<br />
für alle Teilnehmerinnen erschwinglich.<br />
Das gute Angebot wird intensiv genutzt.<br />
Über 50 Kurse m<strong>it</strong> rund 700<br />
Teilnehmerinnen finden diesen Bildungswinter<br />
statt. Typisch für die<br />
LandFrauen ist das bre<strong>it</strong>gefächerte Altersspektrum<br />
der Frauen in den Kursen.<br />
von 30- bis über 60-jährigen sind alle<br />
Altersgruppen vertreten. Auf dem<br />
Lehrplan stehen die grundlegenden PC-<br />
Kenntnisse. Schon nach wenigen Unterrichtsstunden<br />
sind Briefe schreiben<br />
am PC und surfen im Internet kein<br />
Problem mehr für die Teilnehmerinnen.<br />
Bei den Einsteigerkursen wird es in vielen<br />
Ortsvereinen nicht bleiben. Die ersten<br />
Fortgeschr<strong>it</strong>tenenkurse sind schon<br />
geplant.<br />
Das gleiche Angebot macht der<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> Württemberg-Baden.<br />
Informationen dazu finden Sie auf<br />
der Homepage: www.<strong>landfrauen</strong>-bw.de<br />
�<br />
L ANDESVERBÄNDE<br />
SÜDBADEN LFV SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Thema „Ehrenamt“ beim<br />
LandFrauenVerband Schleswig-Holstein<br />
Schleswig-Holsteins Landfrauen haben<br />
im Jahr 2000 genau 1 233 Vortragsveranstaltungen<br />
m<strong>it</strong> 76 358 Teilnehmerinnen<br />
durchgeführt. Außerdem<br />
fanden 786 Lehr- und Besichtigungsfahrten<br />
m<strong>it</strong> 37 365 Teilnehmerinnen,<br />
286 Seminare m<strong>it</strong> 5 012 Frauen und 86<br />
Ausstellungen sowie 885 we<strong>it</strong>ere Veranstaltungen<br />
statt. Alle Angebote wurden<br />
in ehrenamtlicher Regie in<strong>it</strong>iiert<br />
und organisiert.<br />
Dieses „geballte Frauenengagement“,<br />
zu dem noch die Beteiligung von Landfrauen<br />
in pol<strong>it</strong>ischen, sozialen und berufsständischen<br />
Gremien hinzukommt,<br />
ist der Ausgangspunkt für den Land-<br />
FrauenVerband Schleswig-Holstein,<br />
sich m<strong>it</strong> der Rolle des Ehrenamtes auseinanderzusetzen.<br />
So stand das „Creativ Centrum Landfrau“<br />
während der Landwirtschaftsmesse<br />
„NORLA“ unter dieser Überschrift.<br />
Die Kreisverbände haben – neben<br />
kunsthandwerklichen und<br />
kulinarischen Eigenproduktionen – ihre<br />
Vereinsaktiv<strong>it</strong>äten dargeboten. Eine<br />
Projektgruppe m<strong>it</strong> dem Namen „Die<br />
Zukunft ist weiblich“ hat für die Landfrauenvereine<br />
eine Anle<strong>it</strong>ung zur M<strong>it</strong>gliedergewinnung<br />
ausgestellt, und am<br />
Stand des Landesverbandes wurde über<br />
die We<strong>it</strong>erbildungsmaßnahmen für ehrenamtlich<br />
tätige Landfrauen informiert.<br />
Das „Ehrenamt“ war auch Schwerpunkt<br />
des LandFrauenTages. Hauptredner<br />
Prof. Dr. Helmut Richter, Erziehungswissenschaftler<br />
aus Hamburg,<br />
definierte die „Krise des Ehrenamtes“<br />
als Ausdruck einer „Krise des Vereins“.<br />
Dabei geht er von den drei bekannten<br />
Tatsachen aus, dass ehrenamtliches Engagement<br />
– vor allem in Le<strong>it</strong>ungspos<strong>it</strong>ionen<br />
– we<strong>it</strong>erhin eine Angelegenhe<strong>it</strong><br />
der männlichen M<strong>it</strong>telschicht ist, dass<br />
die Abwendung vom Ehrenamt bei<br />
gleichze<strong>it</strong>iger Hinwendung zu kurzze<strong>it</strong>igem<br />
Engagement beobachtet wird,<br />
und dass lokale Bindungen die Basis<br />
der Vereine sind. Prof. Richter zog daraus<br />
folgende diskussionswürdige Forderungen:<br />
– verbandliche Zentralisierung muss<br />
auf das Notwendige beschränkt bleiben<br />
– zurück zur M<strong>it</strong>gliedschaft, nicht zur<br />
Kundschaft, im Verein<br />
– steuerfreie, pauschale Honorierung<br />
und Unfallversicherung für Ehrenamtliche<br />
– Ehrenamt sowe<strong>it</strong> wie möglich,<br />
Hauptamt so we<strong>it</strong> wie nötig, wobei<br />
im Sinne einer demokratischen M<strong>it</strong>bestimmung<br />
kooperiert werden<br />
muss.<br />
Auch den Kongress des Schleswig-<br />
Holsteinischen Gemeindetages zur Ehrenamtlichen<br />
Arbe<strong>it</strong> in Schleswig-Holstein<br />
nutzte der LandFrauenVerband<br />
Schleswig-Holstein für die Darstellung<br />
seiner Pos<strong>it</strong>ionen durch M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong> in<br />
Workshops, Teilnahme an der Podiumsdiskussion<br />
durch Präsidentin Erika<br />
Lenz und einen Informationsstand. Zu<br />
der Unterstützung Ehrenamtlicher forderte<br />
Schleswig-Holsteins Sozialministerin<br />
Heide Moser, dass sich auch die<br />
Inst<strong>it</strong>utionen selbst ändern müssen. Dr.<br />
Michael Bürsch, Vors<strong>it</strong>zender der Enquetekommission<br />
des Bundestages zum<br />
Ehrenamt, wies die Forderung nach<br />
Anrechnung ehrenamtlicher Tätigke<strong>it</strong><br />
auf die Rente und we<strong>it</strong>ere Vergünstigungen<br />
in ihre finanziellen Schranken.<br />
Ehrenamtliche müssen primär durch<br />
die drei „W’s“: Wertschätzung, Würdigung<br />
und We<strong>it</strong>erbildung gefördert werden,<br />
darüber hinaus wünscht sich die<br />
Kommission Verbesserungen des Haftpflicht-<br />
und Unfallversicherungsschutzes<br />
und die Bere<strong>it</strong>stellung unterstützender<br />
Rahmenbedingungen.<br />
www.advent-in-wien.at<br />
18 DLV 1/2002
Etwas Seltenes<br />
überhaupt<br />
– ein Blick auf L<strong>it</strong>eratur von Frauen –<br />
„… etwas Seltenes überhaupt“ – treffender<br />
hätte man das Thema „L<strong>it</strong>eratur<br />
von Frauen“ nicht ankündigen können.<br />
Der Verein zur Förderung der We<strong>it</strong>erbildung<br />
im LandFrauenVerband<br />
Schleswig-Holstein e.V. hat nach den<br />
Worten seiner Vors<strong>it</strong>zenden Erika Lenz<br />
die LandFrauenArbe<strong>it</strong> um ein besonderes<br />
Thema bereichert und ist auf volle<br />
Resonanz gestoßen, denn der Seminarort<br />
– das L<strong>it</strong>eraturhaus Kiel im Alten<br />
Botanischen Garten – hat m<strong>it</strong> den rund<br />
80 Teilnehmerinnen seine Kapaz<strong>it</strong>ätsgrenzen<br />
erreicht.<br />
Das der T<strong>it</strong>el berechtigt ist, wurde in<br />
dem umfassenden und spannend gehaltenen<br />
Einführungsvortrag von Dr.<br />
Ursula Töller deutlich. Die Kieler L<strong>it</strong>eraturwissenschaftlerin<br />
und Inhaberin<br />
einer Buchhandlung, an der Konzeption<br />
des Seminars maßgeblich beteiligt,<br />
verdeutlichte in ihrem historischen<br />
Überblick, dass schreibende Frauen erst<br />
se<strong>it</strong> ca. zwei Jahrhunderten bekannt<br />
sind, und dass enge Zusammenhänge<br />
zwischen der Autorin, den Werken und<br />
der Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
bestehen. Dr. Töller spannte den Bogen<br />
bis zur Gegenwart und übergab das Mikrophon<br />
an zwei Bestsellerautorinnen,<br />
die jeweils ihr neuestes Werk vorstellten:<br />
Dr. Barbara Beuys gab Leseproben<br />
aus „Denn ich bin krank vor Liebe. Das<br />
Leben der Hildegard von Bingen“. Die<br />
Darstellung des Lebens und Wirkens<br />
dieser außergewöhnlichen Frau (1098–<br />
1179) rundete sie ab m<strong>it</strong> ihren eigenen<br />
Erfahrungen bei der Recherche und der<br />
Auseinandersetzung m<strong>it</strong> der Geschichte.<br />
Der autobiographische Roman von<br />
Asta Scheib „Sei froh, dass du lebst!“<br />
beschreibt eine Kindhe<strong>it</strong> in einer deutschen<br />
Kleinstadt in den fünfziger Jahren.<br />
Wie stark die Verflechtungen zwischen<br />
ihren Romanfiguren und der persönlichen<br />
Geschichte sind, wurde der<br />
Autorin im Lauf des Schreibens zunehmend<br />
bewusst, so dass sie diesen markanten<br />
T<strong>it</strong>el (wieder-)gefunden hat.<br />
„Schreibende Frauen“ – ein Thema,<br />
das durch diese Aufarbe<strong>it</strong>ung die Teilnehmerinnen<br />
zugleich historisch, pol<strong>it</strong>isch<br />
und auch persönlich bewegt hat<br />
und gerne zur Nachahmung empfohlen<br />
wird. Gudrun Dietrich<br />
L ANDESVERBÄNDE<br />
NIEDERSÄCHSISCHER LFV HANNOVER<br />
Erleben Sie Niedersachsen<br />
Reisewegweiser durch den ländlichen Raum<br />
Das Land ist eine Reise wert. Diese Erfahrung<br />
haben bere<strong>it</strong>s viele Menschen<br />
gemacht und das in zweifacher Hinsicht:<br />
Niedersachsen reicht als zwe<strong>it</strong>größtes<br />
Bundesland von der Nordseeinsel Borkum<br />
m<strong>it</strong> ihrem Hochseeklima bis zu den<br />
Berggipfeln des Harzes und bietet den<br />
Reise- Kunst- und Kulturfreunden unzählige<br />
Entdeckungsmöglichke<strong>it</strong>en. In<br />
Niedersachsen sind es aber gerade auch<br />
die ländlichen Regionen, die durch besondere<br />
Naturlandschaften, durch kulturhistorische<br />
Schätze und durch ausgezeichnete<br />
Kunststätten bestechen.<br />
Qualifizierte Gästeführerinnen haben<br />
sich die Aufgabe gestellt, die vielfach<br />
noch unbekannten Schätze ländlicher<br />
Regionen entdeckungsfreudigen Menschen<br />
vorzustellen und nahe zu bringen.<br />
In den vergangenen Jahren haben<br />
sie die unterschiedlichsten Touren,<br />
Führungen, Wanderungen und Begegnungen<br />
in allen Teilen Niedersachsens<br />
entwickelt und erprobt. Egal ob für<br />
Gruppen oder Einzelreisende, ob für<br />
Kinder, Jugendliche oder Erwachsene,<br />
egal ob eher landschaftlich, landwirtschaftlich,<br />
kultur- oder kunstinteressiert<br />
– die Gästeführerinnen bieten für<br />
alle das entsprechende Programm an.<br />
Der Niedersächsische Landfrauenverband<br />
Hannover e.V. und der Landfrauenverband<br />
Weser e.V. haben gemeinsam<br />
m<strong>it</strong> den Gästeführerinnen eine<br />
Auswahl der ungezählten Möglichke<strong>it</strong>en<br />
in einem Reisewegweiser zusammengetragen<br />
und herausgebracht. Unter<br />
dem Motto „Erleben Sie Niedersachsen<br />
– Reisewegweiser durch den<br />
ländlichen Raum“ werden über 50 Gästeführungen<br />
der Landfrauen in einem<br />
Katalog angeboten und vorgestellt. So<br />
können Reisende z.B. im Weserbergland<br />
eine ‚Welt der Märchen und Sagen‘ entdecken,<br />
im Osnabrücker Land auf den<br />
‚Spuren der Varusschlacht‘ wandeln<br />
oder auch den ‚Calenberger Land-Segen‘<br />
kennen lernen. ,Weltkultur und<br />
Rübentour‘ heißt es bei den Hildesheimer<br />
Gästeführerinnen und ‚Windkraft<br />
und Ökologie & Mönche und Wallfahrer‘<br />
in der Deuregio Ostfalen. Landfrauenvereine,<br />
aber auch alle anderen Interessierten,<br />
finden Kurzbeschreibungen<br />
der Routen, die zu Fuß, per Rad oder m<strong>it</strong><br />
dem Bus durch niedersächsische Regionen<br />
führen und vor allem die Kontaktadressen<br />
der jeweiligen Gästeführerinnen.<br />
Selbstverständlich gehen die<br />
Gästeführerinnen auf die speziellen<br />
Wünsche der Reisenden ein und wandeln<br />
die Touren entsprechend um. Auf<br />
Wunsch sorgen die Gästeführerinnen<br />
auch für das leibliche Wohl der Gäste.<br />
Der Katalog kann gegen eine Schutzgebühr<br />
bei den beiden Landfrauenverbänden<br />
in Niedersachsen bezogen werden.<br />
�<br />
DLV 1/2002 19
Der Landfrauenverband Mecklenburg-Vorpommern<br />
e. V. nutzt die Möglichke<strong>it</strong>,<br />
Studien- und We<strong>it</strong>erbildungsreisen<br />
für Frauen zu organisieren,<br />
unterstützt von der Deutschen Gesellschaft<br />
e.V. in Berlin. Diesmal waren die<br />
Einrichtungen der EU und der NATO in<br />
Brüssel das Ziel.<br />
Der Besuch der Nato und die Gespräche<br />
m<strong>it</strong> Offizieren der Bundeswehr<br />
hatten angesichts der<br />
deutschen Entscheidung<br />
zur Entsendung von Soldaten<br />
nach Afghanistan<br />
besondere Brisanz. So entstand<br />
eine rege Diskussion<br />
zu diesem Thema, in der<br />
vor allem die Frauen eine<br />
kr<strong>it</strong>ische Pos<strong>it</strong>ion einnahmen.<br />
Wir mussten erkennen,<br />
dass hier tatsächlich<br />
die Interessen der USA<br />
maßgebend waren und<br />
Deutschland seine Partnerrolle<br />
ausfüllen will.<br />
Ein Besuch bei der LandesvertretungMecklenburg-Vorpommerns<br />
war für uns ein Bedürfnis. Die<br />
besondere Aufgabe der Landesvertretung<br />
besteht darin, unser Land zu repräsentieren,<br />
es allen anderen Ländervertretungen<br />
interessant darzustellen,<br />
seine Vorteile, die unbestr<strong>it</strong>ten in Naturschönhe<strong>it</strong>en<br />
bestehen, herauszustreichen.<br />
Auch wirtschaftliche Möglichke<strong>it</strong>en<br />
werden aufgezeigt, um potenzielle<br />
Investoren zu interessieren.<br />
Wir mussten erkennen, dass unser kleines<br />
Ländchen im Nordosten Deutschland<br />
aus globaler europäischer Sicht<br />
relativ unbedeutend ist.<br />
Besucht wurden alle wichtigen EU-<br />
Gremien, teilnehmen konnten wir an<br />
einer S<strong>it</strong>zung, die im Parlament stattfand.<br />
Vertreter des Parlamentes beschäftigten<br />
sich m<strong>it</strong> den Auswirkungen<br />
der EU für Dr<strong>it</strong>tstaaten, Entwicklungsstaaten<br />
und Menschen in benachteiligten<br />
Regionen. In der Debatte ging es<br />
darum, wie Hilfe für Menschen in diesen<br />
Ländern von EU-Se<strong>it</strong>e aus geleistet<br />
werden kann.<br />
L ANDESVERBÄNDE<br />
LFV MECKLENBURG-VORPOMMERN WESTFALEN-<br />
Landfrauen aus Mecklenburg-Vorpommern<br />
unternehmen eine Studienreise<br />
nach Brüssel<br />
Interessant für uns war auch der Besuch<br />
beim Dachverband des Bauernverbandes<br />
in Brüssel, bei dem uns von einem<br />
Vertreter die Lobbyarbe<strong>it</strong>, die<br />
außerparlamentarisch geführt wird, erklärt<br />
wurde. Dass ökologisch ausgerichtete<br />
Produktionsmöglichke<strong>it</strong>en an Bedeutung<br />
gewinnen werden, weil es aus<br />
landwirtschaftlicher Erzeugersicht Veränderungen<br />
geben wird, auch bewirkt<br />
durch veränderte Förderbedingungen,<br />
wurde allen<br />
klar. Wir begriffen, dass<br />
der Verbraucheraufklärung<br />
besonderes Augenmerk<br />
geschenkt werden muss,<br />
eine Aufgabe für uns Frauen<br />
im Landfrauenverband.<br />
Direkt in Märkten und Läden<br />
muss das Gespräch m<strong>it</strong><br />
dem Verbraucher gesucht<br />
werden, er muss den Weg<br />
des Produktes, welches er<br />
erwirbt nachvollziehen<br />
können. Er muss aber auch<br />
erfahren, dass Qual<strong>it</strong>ät<br />
ihren Preis hat und ein Hühnerei für 6<br />
Cent eben nur durch intensive Produktion<br />
zu haben ist. In diesem Zusammenhang<br />
gewinnen die Produktschulungen<br />
der Landfrauen noch mehr an Gewicht.<br />
Natürlich haben wir Brüssel auch<br />
von seinen schönen arch<strong>it</strong>ektonischen<br />
Se<strong>it</strong>en kennen gelernt. Wir haben den<br />
historischen Markt m<strong>it</strong> den herrlichen<br />
Gebäuden bewundert, das „Männeken<br />
Piss“ besucht und uns auch die vielen<br />
Lokal<strong>it</strong>äten der „Fressgassen“ nicht<br />
entgehen lassen. Wir haben Fisch und<br />
Muscheln gegessen, guten Wein getrunken<br />
und die berühmten Waffeln<br />
m<strong>it</strong> Süßigke<strong>it</strong>en probiert.<br />
Eine besondere Erfahrung für uns<br />
war die Stadt aus Sicht des Straßenverkehrs.<br />
So manchesmal schlossen wir<br />
die Augen angesichts der risikovollen<br />
Fahrmanöver auf der Straße. Aber alles<br />
ging gut, da Rücksichtnahme und Verständnis<br />
vorherrschen.<br />
Brüssel war ein tolles Erlebnis, wir<br />
haben unseren Horizont erwe<strong>it</strong>ert, dazugelernt.<br />
Irmhild Drechsler<br />
LIPPE<br />
Der<br />
Westfälisch-Lippische<br />
Landfrauenverband<br />
(WLLV) startet neues<br />
Bildungsprojekt<br />
Büromanagement im landwirtschaftlichen<br />
Betrieb ist vielfach in den Händen<br />
der Bäuerin.<br />
Deshalb hat der WLLV für Bäuerinnen,<br />
– denen Büroarbe<strong>it</strong> Spaß macht und<br />
die dieses wichtige Aufgabengebiet<br />
noch besser in den Griff bekommen<br />
möchten,<br />
– die mehr Einblick in den Betrieb erhalten<br />
möchten und<br />
– die spüren, dass es Ze<strong>it</strong> wird, Ihre beruflichen<br />
Kompetenzen auszubauen,<br />
das Seminarkonzept „Agrar-Bürofachfrau“<br />
entwickelt.<br />
„Die große Resonanz auf das neue Bildungsangebot<br />
zeigt uns, dass wir richtig<br />
liegen“, freut sich Elsbeth Bernsmann,<br />
Präsidentin des WLLV, über die zahlreichen<br />
Anmeldungen, die die vorhandenen<br />
Plätze bei we<strong>it</strong>em übersteigen.<br />
Die Seminarreihe umfasst 100 Unterrichtsstunden.<br />
Sie verteilen sich auf die<br />
Inhalte<br />
– Büroorganisation & -kommunikation<br />
– Datenverarbe<strong>it</strong>ung<br />
– Wirtschafts-, Arbe<strong>it</strong>s- und Sozialrecht<br />
– Buchführung/ Steuerrecht<br />
– Fördermaßnahmen und Verwaltungsaufgaben<br />
Im Januar 2002 fällt der Startschuss<br />
für die ersten Seminare in drei westfälisch-lippischen<br />
Regionen. Sie finden<br />
ein Mal wöchentlich über einen Ze<strong>it</strong>raum<br />
von 5 Monaten statt. Den Unterricht<br />
gestalten Fachreferentinnen und<br />
Fachreferenten der Landwirtschaftskammer<br />
Westfalen-Lippe.<br />
Junge Mütter bringen ihre Kinder<br />
zum Seminar m<strong>it</strong>. Für die Kleinen wird<br />
eigens eine Kinderbetreuung durch den<br />
WLLV organisiert.<br />
Aufgrund der großen Resonanz sind<br />
we<strong>it</strong>ere Seminarreihen im Herbst 2002<br />
geplant. �<br />
www.advent-in-wien.at<br />
20 DLV 1/2002
LANDESVERBAND<br />
THÜRINGEN<br />
Se<strong>it</strong> 10 Jahren<br />
in den richtigen<br />
Bahnen<br />
Auf den Tag genau beging der<br />
Thüringer Landfrauenverband am 19.<br />
Oktober 2001 in Erfurt sein zehnjähriges<br />
Gründungsjubiläum. Viele Gäste<br />
hatten sicherlich erwartet, dass sie<br />
anlässliches dieses Festes in Tracht gekleideten<br />
Frauen am Spinnrad vorfinden.<br />
Aber der Thüringer Landfrauenverband<br />
präsentierte sich m<strong>it</strong> modernen<br />
elektronischen Klängen und einem<br />
Stehempfang.<br />
In den Grußworten wurde den Frauen<br />
aufrichtig für ihr zumeist ehrenamtliches<br />
Wirken gedankt. Ministerpräsident<br />
Dr. Bernhard Vogel und Landwirtschaftsminister<br />
Dr. Volker Sklenar,<br />
waren in all den Jahren aufmerksame<br />
Begle<strong>it</strong>er der Landfrauen und unterstützten<br />
unsere Arbe<strong>it</strong>. Da sie nicht zur<br />
Feier erscheinen konnten, überbrachten<br />
stellvertretend die Glückwünsche<br />
Staatssekretär Hans-Günter Maaßen<br />
vom Sozialministerium, Abteilungsle<strong>it</strong>er<br />
Bernd Weißenborn vom Land-<br />
L ANDESVERBÄNDE<br />
wirtschaftsressort und Thüringens<br />
Bauernpräsident Dr. Klaus Kliem.<br />
Der schöne Erfurter Herbsttag bot<br />
aber nicht nur Gelegenhe<strong>it</strong> zum Gratulieren,<br />
sondern auch zu Begegnungen<br />
der besonderen Art. Etwa m<strong>it</strong> der Gründungsvors<strong>it</strong>zenden<br />
Bärbel Kummert<br />
(ehemals Markert), die aus der entfernten<br />
Salzwedeler Region anreiste. Sie<br />
brachte den Verband damals m<strong>it</strong> ihrer<br />
Nachfolgerin Magdalene Behlert, und<br />
anderen auch heute noch aktiven<br />
Landfrauen in die richtigen Bahnen.<br />
Gisela Scheel wäre zu nennen, die ehemalige<br />
Geschäftsführerin, der Renate<br />
Hennig 1992 folgte. Die Bäuerinnen<br />
Barbara Hecht, Martina Köber, Gabriele<br />
Peißker, Marlies Jungermann. Auch<br />
Herta Tobisch und Ursula Lehmann.<br />
www.advent-in-wien.at<br />
Viele Namen wären hinzuzufügen,<br />
z.B. der von Else Kranz, die als damalige<br />
Präsidentin im erfahrenen Nachbarverband<br />
Hessen guten Rat auch m<strong>it</strong><br />
manch hilfreichem Scheck verband.<br />
Wenn dem Verband auch nicht alles<br />
glücklich geriet und er etwa gern mehr<br />
Frauen auf dem zwe<strong>it</strong>en Arbe<strong>it</strong>smarkt<br />
beschäftigt oder in den ersten überführt<br />
hätte, so verließ diese Feier doch jeder<br />
m<strong>it</strong> der Gewisshe<strong>it</strong>, dass daran bienenfleißig<br />
we<strong>it</strong>ergearbe<strong>it</strong>et wird. �<br />
Bernd Weißenborn überreichte im Namen des Thüringer Landwirtschaftsministeriums<br />
eine geschn<strong>it</strong>zte Biene, Symbol der Landfrauen.<br />
AG DER LFV<br />
RHEINLAND-PFALZ<br />
Dürfen wir alles<br />
was wir können?<br />
Fortpflanzungsmedizin im Spannungsfeld<br />
von Ethik und Wissenschaft<br />
Der bio- und gentechnische Fortschr<strong>it</strong>t<br />
der letzten Jahre schre<strong>it</strong>et m<strong>it</strong><br />
enormer Geschwindigke<strong>it</strong> voran. Neue<br />
Erkenntnisse und Möglichke<strong>it</strong>en im Bereich<br />
der Fortpflanzungsmedizin erzeugen<br />
bei der Bevölkerung Hoffnungen<br />
und Ängste.<br />
Das 1991 in der BRD in Kraft getretene<br />
Embryonenschutzgesetz gilt europawe<strong>it</strong><br />
als die strengste Regelung<br />
der m<strong>it</strong> der modernen Fortpflanzungsmedizin<br />
zusammenhängenden Fragen.<br />
M<strong>it</strong> Blick auf andere Länder, auch europäische<br />
Nachbarn, fordert die Wissenschaft<br />
jedoch eine Änderung des<br />
Embryonenschutzgesetzes, verbunden<br />
m<strong>it</strong> we<strong>it</strong>eren Freihe<strong>it</strong>en im Bereich<br />
Forschung und Fortpflanzungsmedizin.<br />
Diese Entscheidungen dürfen<br />
nicht einse<strong>it</strong>ig unter dem Aspekt des<br />
Fortschr<strong>it</strong>tes der Forschung um jeden<br />
Preis getroffen werden. Vielmehr muss<br />
der Mensch im M<strong>it</strong>telpunkt aller Überlegungen<br />
und Entscheidungen stehen,<br />
d.h. die Vielfalt der rechtlichen, ethischen,<br />
kulturellen und religiösen<br />
Aspekte ist zu berücksichtigen. Es<br />
kann nicht sein, dass sich die Ethik der<br />
Forschung anpasst. Viel mehr muss eine<br />
Diskussion m<strong>it</strong> allen gesellschaftlichen<br />
Gruppen geführt werden, um<br />
dann im europäischen Kontext zu einem<br />
gesetzlichen Rahmen zu kommen.<br />
Bere<strong>it</strong>s jetzt ist es möglich, schwerwiegende<br />
Erbkrankhe<strong>it</strong>en bei ungeborenen<br />
Kindern durch pränatale<br />
Diagnostik (PND = vorgeburtliche Untersuchung)<br />
zu identifizieren. Die Befruchtung<br />
im Reagenzglas (in-v<strong>it</strong>ro-<br />
Fertilisation = IVF) ist schon heute<br />
möglich. Dabei darf allerdings nicht<br />
untersucht werden, ob der entstandene<br />
Embryo kranke Erbanlagen hat. Die<br />
Präimplantationsdiagnostik (PID = Untersuchung<br />
des Erbgutes im Rahmen<br />
einer Reagenzglasbefruchtung) geht<br />
we<strong>it</strong>er. Vor der Einpflanzung in die Gebärmutter<br />
soll hierbei untersucht werden,<br />
ob der Embryo gesunde Erbanlagen<br />
hat. Liegen kranke Gene vor, wird<br />
DLV 1/2002 21
der Embryo „verworfen“. Die Entscheidung,<br />
ob Leben entsteht oder abgebrochen<br />
wird, trifft dann die Wissenschaft.<br />
In Deutschland ist die PID verboten.<br />
� Soll die Wissenschaft entscheiden ob<br />
Leben lebenswert ist oder nicht?<br />
Die Hoffnung auf gesunde Kinder<br />
durch die PID scheint auf den ersten<br />
Blick den Einsatz dieser Technik zu<br />
rechtfertigen. Die Bedenken gegenüber<br />
diesen Methoden müssen sehr ernst genommen<br />
werden, denn lediglich 2–3 %<br />
der genetischen Defekte lassen sich auf<br />
nur ein Gen zurückführen. Fehldiagnosen<br />
sind nicht auszuschließen. Die<br />
Chance durch in-v<strong>it</strong>ro-Befruchtung ein<br />
gesundes Kind zu bekommen liegt derze<strong>it</strong><br />
bei unter 20 %.<br />
� Die Belastungen für die Frauen werden<br />
unterschätzt.<br />
Frauen, die einer in-v<strong>it</strong>ro-Fertilisation<br />
zustimmen, tragen ein hohes gesundhe<strong>it</strong>liches<br />
Risiko. Es besteht die Gefahr<br />
der hormonellen Überstimulierung.<br />
Die Eierstockskrebsrate steigt nach<br />
diesen Eingriffen stark an. Entnahme<br />
und Implantation werden unter Narkose<br />
durchgeführt. Diese Belastungen<br />
wiegen psychisch ebenso stark wie bei<br />
einer Abtreibung nach einer PND.<br />
� Eingehende genetische Beratung der<br />
Frauen im Vorfeld ist notwendig.<br />
Was kommt auf die Paare und speziell<br />
auf die Frauen zu, wenn sie eine genetische<br />
Untersuchung oder eine in-v<strong>it</strong>ro-<br />
Befruchtung durchführen lassen? Eine<br />
eingehende Beratung bei einer unabhängigen<br />
Stelle ist notwendig. Dies<br />
kann an einer humangenetischen Beratungsstelle<br />
sichergestellt werden. Die<br />
Landfrauenverbände fordern, dass jede<br />
Frau den Beratungsschein einer humangenetischen<br />
Beratungsstelle vorweisen<br />
muss, bevor eine in-v<strong>it</strong>ro-Befruchtung<br />
oder eine PND durchgeführt<br />
wird. Jede Frau muss darüber aufgeklärt<br />
werden, welche Chancen sich bieten<br />
und welche Risiken sie auf sich nimmt,<br />
und was diese medizinischen Verfahren<br />
für ihr we<strong>it</strong>eres Leben bedeuten können.<br />
Ein Abgle<strong>it</strong>en in eine Routinemaßnahme<br />
muss verhindert werden.<br />
� Der Forschung müssen Grenzen gesetzt<br />
werden!<br />
Bei allen Bemühungen der Forschung<br />
zum Heilen von Krankhe<strong>it</strong>en dürfen die<br />
menschlichen Grundwerte nicht außer<br />
Acht gelassen werden. Heilungschancen<br />
bei Krankhe<strong>it</strong>en wie Parkinson,<br />
Multiple Sklerose, Aids etc. werden<br />
durch die Forschung an Stammzellen in<br />
Aussicht gestellt. Eine verbrauchende<br />
Embryonenforschung, bei der der Em-<br />
L ANDESVERBÄNDE<br />
bryo stirbt, darf es jedoch nicht geben.<br />
Ebenso muss die Forschung an menschlichen<br />
Keimbahnen verboten bleiben.<br />
Die rheinland-pfälzischen Landfrauenverbände<br />
fordern eine gezieltere Erforschung<br />
der adulten Stammzellen, dam<strong>it</strong><br />
der Einsatz von embryonalen Stammzellen<br />
verhindert wird.<br />
� Die Besonderhe<strong>it</strong> des menschlichen<br />
Lebens muss Grundlage aller Entscheidungen<br />
sein.<br />
Die im Grundgesetz garantierte unantastbare<br />
Menschenwürde gilt für jeden<br />
Menschen, unabhängig von seiner körperlichen,<br />
geistigen und psychischen<br />
Beschaffenhe<strong>it</strong>. Dies muss auch in Zukunft<br />
so bleiben.<br />
M<strong>it</strong> dem Einsatz von PID und embryonaler<br />
Stammzellenforschung besteht<br />
die Gefahr, bestimmten Menschengruppen<br />
ihr Lebensrecht abzusprechen.<br />
Eine Selektion darf nicht erfolgen!<br />
Einen sozialen Zwang zur Anwendung<br />
einer PID darf es nicht geben.<br />
� Dem berechtigten Wunsch nach gesunden<br />
Kindern steht das Gemeinwohl<br />
der Gesellschaft gegenüber.<br />
Der individuelle Wunsch einzelner kann<br />
nicht zum Maßstab von Gesetzen für alle<br />
gemacht werden. Neben den Interessen<br />
der betroffenen Paare und denen<br />
der Wissenschaft spielen auch wirtschaftliche<br />
Interessen eine Rolle, die<br />
aber nicht der Grund für eine grundlegende<br />
Gesetzgebung sein dürfen.<br />
� Frauen dürfen nicht zu Rohstofflieferanten<br />
werden.<br />
Frauen müssen sich als unm<strong>it</strong>telbar Betroffene<br />
verstärkt in die Diskussion<br />
einbringen und zu Wort melden. Für<br />
jeden Menschen stellt sich die Frage,<br />
inwiewe<strong>it</strong> die Forschung die Natur des<br />
Menschen ausschalten kann bzw. soll.<br />
Der Landfrauenverband erkennt die<br />
Leistungen der Forschung und die Fortschr<strong>it</strong>te<br />
im Bereich der Medizin an. Allerdings<br />
muss die Forschung in einem<br />
gesetzlichen Rahmen erfolgen, der den<br />
ethischen Grundlagen der Gesellschaft<br />
entspricht. Alle Verantwortlichen aus<br />
Wirtschaft, Pol<strong>it</strong>ik und Gesellschaft<br />
sind ebenfalls aufgefordert, diese<br />
Grundlagen in ihren Entscheidungen<br />
m<strong>it</strong> zu berücksichtigen. Dam<strong>it</strong> soll keineswegs<br />
medizinische Forschung eingestellt<br />
werden. Es werden allerdings<br />
unumstößliche Grenzen gezogen.<br />
Der Landfrauenverband fordert seine<br />
M<strong>it</strong>glieder auf, sich in die Diskussion<br />
einzumischen, dam<strong>it</strong> diese Kernfragen<br />
des Lebens nicht an den unm<strong>it</strong>telbar<br />
Betroffenen ungehört vorbeigehen. �<br />
LFV RHEINHESSEN<br />
LandIdeen<br />
Bundeswe<strong>it</strong>e In<strong>it</strong>iative erneut<br />
erfolgreich umgesetzt<br />
Zahlreich erschienen Gäste und Besucher<br />
aus der Region auf dem Winzerhof<br />
der Familie Greß anlässlich der<br />
Eröffnung ihres LandIdeen – Ladens in<br />
dem idyllischen, rheinhessischen Uffhofen.<br />
Silvia Zöller, Vors<strong>it</strong>zende des LFV<br />
Rheinhessen, weist in ihrer Grußansprache<br />
besonders auf die qual<strong>it</strong>ativ<br />
hochwertigen, kunsthandwerklichen<br />
Arbe<strong>it</strong>en rheinhessischer Landfrauen<br />
hin, die durch erfrischende Kreativ<strong>it</strong>ät<br />
und beeindruckende Vielfalt überzeugen.<br />
Die Warenpalette reicht von aufwendigen<br />
Patchworkarbe<strong>it</strong>en, über dekorative<br />
Objekte, Türkränze, bemalter Seidenware,<br />
Handgetöpfertem, Spielzeug,<br />
trad<strong>it</strong>ionellen Handarbe<strong>it</strong>en, einzigartigen<br />
Gemälden, exklusivem Silberschmuck,<br />
lustigen Kürbismännchen,<br />
bis hin zu Wein- und anderen Gelees,<br />
Kräuterölen, Würzessigen, Likören,<br />
und vielem mehr.<br />
Den Grundsatz – Qual<strong>it</strong>ät stilvoll zu<br />
präsentieren – haben sich sowohl die<br />
Produzentinnen und die Ladeninhaberinnen<br />
gleichermaßen zur Aufgabe gemacht<br />
und setzen dies konsequent um.<br />
Silke Greß betätigte sich zunächst ausschließlich<br />
als Produzentin. Angeregt<br />
von dem Le<strong>it</strong>gedanken des Modellprojekt<br />
„LandIdeen“, selbst hergestellte,<br />
textile, kunstgewerbliche, regionaltypische<br />
Produkte gemeinsam m<strong>it</strong> landwirtschaftlichen<br />
Erzeugnissen zu ver-<br />
22 DLV 1/2002
markten, entschloss sie sich zur Einrichtung<br />
eines eigenen Ladens.<br />
Der LFV Rheinhessen freut sich über<br />
die nunmehr dr<strong>it</strong>te Eröffnung innerhalb<br />
seines Verbandsgebietes. Durch<br />
aktive Begle<strong>it</strong>ung und Unterstützung<br />
interessierter Frauen, ist es ihm möglich<br />
seiner Aufgabe gerecht zu werden,<br />
die Einkommenss<strong>it</strong>uation von Frauen<br />
auf dem Lande pos<strong>it</strong>iv zu beeinflussen.<br />
Die enge Zusammenarbe<strong>it</strong> m<strong>it</strong> den Ladeninhaberinnen<br />
und dem Verein der<br />
Produzentinnen, als auch das gegense<strong>it</strong>ige<br />
Vertrauen hat sich bewährt. �<br />
LFV PFALZ<br />
Pfälzer Landfrauen<br />
favorisieren<br />
„5 am Tag“<br />
Großer Zuspruch für das diesjährige<br />
Winterthema<br />
Sehr zahlreich strömen in diesem<br />
Jahr die M<strong>it</strong>glieder des Landfrauenverbandes<br />
Pfalz e.V. zu dem Thema „5 Portionen<br />
Gemüse und Obst aus der Region<br />
– Guter Schutz für die Gesundhe<strong>it</strong>“<br />
aus den Ortsvereinen zusammen. Eifrige<br />
Landfrauen richten dafür noch bis<br />
Februar 2002 in acht verschiedenen<br />
Ortschaften jeweils den größten Raum<br />
ihres Ortes ansprechend her. M<strong>it</strong><br />
großem Interesse hören die Teilnehmerinnen<br />
die neuesten Informationen<br />
über die günstige Wirkung der sekundären<br />
Pflanzenstoffe in Obst und<br />
Gemüse: Die krebsvorbeugenden Funktionen<br />
und die Stärkung des Abwehrsystems<br />
sowie vorbeugende Wirkungen<br />
bei Herz-, Kreislaufkrankhe<strong>it</strong>en<br />
L ANDESVERBÄNDE<br />
werden als frohe Botschaft für die alltägliche<br />
Ernährung aufgenommen.<br />
Die Organisation für die Schwerpunktveranstaltungen<br />
erfolgt in Zusammenarbe<strong>it</strong><br />
m<strong>it</strong> dem Landfrauenverband<br />
Pfalz e.V. und dem Fachbereich<br />
Hauswirtschaft und Ernährung der<br />
Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt<br />
(SLVA) für Landwirtschaft Kaiserslautern.<br />
Die M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>erinnen der SLVA<br />
stellen die Referentinnen des Vortrages<br />
in Theorie und Praxis. In dem Vortrag<br />
werden auch die Vorzüge der regionalen<br />
Gemüse- und Obstproduktion hervorgehoben,<br />
wie kurze Transportwege<br />
und dam<strong>it</strong> verbunden möglichst geringe<br />
Inhaltsverluste, integrierter Anbau,<br />
Erhaltung der Kulturlandschaft, Einkommenssicherung<br />
der Landwirtschaft.<br />
Natürlich freuen sich in der ländlichen<br />
Bevölkerung die Hausgartenbetreiber<br />
bei diesem Thema umso mehr ihrer naturbezogenen<br />
Tätigke<strong>it</strong>.<br />
Für die Umsetzung in die Praxis – 5<br />
mal am Tag Gemüse und Obst zu verzehren<br />
– bere<strong>it</strong>et die Wirtschafterin der<br />
SLVA Kaiserslautern große Mengen von<br />
sechs verschiedenen Rezepten zu, um<br />
jeder Teilnehmerin eine Kostprobe zukommen<br />
zu lassen. Dafür wird vorher<br />
eingekauft, aus der Vorratshaltung genommen<br />
und am Veranstaltungstag<br />
tagsüber in der Schulküche Gemüse<br />
und Obst vorbere<strong>it</strong>et, gekocht und gemacht<br />
… bis dann am Nachm<strong>it</strong>tag für<br />
die Abendveranstaltung das Auto m<strong>it</strong><br />
Töpfen und Frischhaltebehältern, Brettern,<br />
Messern u. ä. vollgepackt wird neben<br />
den all den Vortragsutensilien wie<br />
Leinwand, Tageslichtprojektor, Plakate,<br />
Pinwände usw.<br />
Rundherum ein gutes Faz<strong>it</strong>:<br />
Erstens: Die Veranstaltungen m<strong>it</strong> ihrer<br />
Verknüpfung von Theorie und Praxis<br />
zeigen, dass die Empfehlungen für<br />
„5 am Tag“ m<strong>it</strong> unterschiedlichem Aufwand<br />
in die tägliche Ernährung umsetzbar<br />
sind.<br />
Zwe<strong>it</strong>ens: Die großen Teilnehmerzahlen<br />
beweisen, dass ein zunehmender<br />
Bedarf in Sachen Ernährung und<br />
Lebensm<strong>it</strong>telqual<strong>it</strong>ät vorhanden ist.<br />
Das hat der Landfrauenverband erkannt<br />
und versucht dies in Zusammenarbe<strong>it</strong><br />
m<strong>it</strong> den Staatlichen Lehr- und<br />
Versuchsanstalten umzusetzen.<br />
Die pol<strong>it</strong>ische Rückendeckung erfolgt<br />
durch den neuen Dienstauftrag zur<br />
Ernährungsberatung und zum Verbraucherschutz<br />
se<strong>it</strong> dem 1. April 2001 in<br />
Rheinland-Pfalz. �<br />
LFV BAYERN<br />
Erika Lenz zu<br />
Gast bei den<br />
bayerischen<br />
Landfrauen<br />
Als Gäste beim Landesausschuss der<br />
bayerischen Landfrauen am 13. November<br />
2001 in München konnte Hannelore<br />
Siegel dlv-Präsidentin Erika<br />
Lenz und Hauptgeschäftsführerin Heike<br />
Troue begrüßen. Im „höchsten<br />
bayerischen Landfrauengremium“ legte<br />
die bayerische Landesbäuerin<br />
zunächst den Rechenschaftsbericht<br />
über die Arbe<strong>it</strong> des vergangenen Jahres<br />
ab. „Es ist viel passiert und wir Landfrauen<br />
haben die Herausforderungen<br />
gut gemeistert“, so Hannelore Siegel.<br />
Dabei hob sie den Einsatz gegenüber<br />
der Bayerischen Staatsregierung im Interesse<br />
der Bäuerinnen hervor. We<strong>it</strong>ere<br />
Schwerpunktthemen seien der Dialog<br />
m<strong>it</strong> den Verbraucherinnen und Verbrauchern,<br />
die Öffentlichke<strong>it</strong>sarbe<strong>it</strong>,<br />
die Vorbere<strong>it</strong>ung der Wahlen in den<br />
rund 7000 Ortsverbänden, die Aufwandsentschädigung<br />
auf Ortsebene<br />
und die Erwachsenenbildung gewesen.<br />
In ihrer Rede ging Präsidentin Erika<br />
Lenz auf die Aufgaben des dlv in Berlin<br />
ein. Als größter Dachverband von<br />
Frauen in Deutschland sei es wichtig,<br />
sich überall einzubringen. Sie freute<br />
sich m<strong>it</strong>teilen zu können, dass der dlv<br />
inzwischen seine finanzielle Misere<br />
überwunden habe und dankte für die<br />
Unterstützung aus Bayern. Sie gab interessante<br />
Einblicke in die Arbe<strong>it</strong> in<br />
Berlin, z.B. in der Diskussion um die<br />
Einführung eines Prüfsiegels für Lebensm<strong>it</strong>tel,<br />
für die Aufwertung ehrenamtlicher<br />
Tätigke<strong>it</strong> und die soziale Absicherung<br />
von Frauen sowie von abgeschlossenen<br />
und geplanten Projekten<br />
des dlv.<br />
Hauptgeschäftsführerin Heike Troue<br />
betonte, dass Lobbyarbe<strong>it</strong> in Berlin das<br />
A und O sei. Völlig neue Kontakte<br />
müssten aufgebaut werden. Zudem gehe<br />
es jetzt in Berlin um eine neue Art<br />
der Pol<strong>it</strong>ik, die Pol<strong>it</strong>ik der runden<br />
Tische.<br />
Landesbäuerin Hannelore Siegel bedankte<br />
sich m<strong>it</strong> einem Ehrenteller der<br />
bayerischen Landfrauen für die Einblicke<br />
in die Tätigke<strong>it</strong> des dlv.<br />
DLV 1/2002 23
LFV HESSEN<br />
Der Landfrauenverband Hessen startete<br />
auf Anregung des im Hessischen<br />
Sozialministerium bestehenden Arbe<strong>it</strong>skreises<br />
„Frauengesundhe<strong>it</strong>“ ein<br />
hessenwe<strong>it</strong>es Projekt zur Anle<strong>it</strong>ung von<br />
Frauen zur Selbstuntersuchung der<br />
Brust. „M<strong>it</strong> der Kompetenz, die Untersuchung<br />
der Brust selbst vorzunehmen,<br />
erlangen Frauen ein höheres Körperbewusstsein<br />
und eine größere Akzeptanz<br />
des eigenen Körpers“ betonte Präsidentin<br />
Evelyn Moscherosch zum Auftakt<br />
des Projektes „Hauptsache gesund –<br />
Selbstuntersuchung der Brust“ am<br />
Darmstädter Standort der LKK in Hessen.<br />
Anwesend waren neben Sozialministerin<br />
Lautenschläger Vertreter aller<br />
in Hessen ansässiger Krankenkassen,<br />
zahlreiche Vertreterinnen des Landfrauenverbandes<br />
sowie eine große Zahl<br />
von Frauenärztinnen, die bere<strong>it</strong> sind,<br />
im Rahmen des Projektes m<strong>it</strong>zuarbe<strong>it</strong>en.<br />
Gesundhe<strong>it</strong>svorsorge wichtiges<br />
Anliegen des LFV<br />
„Es ist kein Zufall, dass sich der LFV<br />
Hessen für dieses Projekt engagiert“, so<br />
Evelyn Moscherosch. Se<strong>it</strong> seinem Bestehen<br />
sei das Thema Gesundhe<strong>it</strong> von<br />
Frauen und ihren Familien ein wichtiger<br />
Arbe<strong>it</strong>sbereich des Verbandes.<br />
Bere<strong>it</strong>s im Jahr 1957 habe der Landfrauenverband<br />
Hessen regelmäßig organisierte<br />
Busfahrten zur Krebsfrüherkennung<br />
durchgeführt. Auch aus der<br />
Arbe<strong>it</strong> der über 800 Orts<strong>landfrauen</strong>vereine<br />
sei dieses Thema nicht wegzudenken.<br />
„Es ist unerlässlich, dass wir m<strong>it</strong><br />
einem so wichtigen Thema in die einzelnen<br />
Gemeinden gehen und unsere<br />
Frauen gezielt ansprechen.“ Dies könne<br />
keine Organisation besser leisten als<br />
der LFV Hessen, der in nahezu jedem<br />
Ort vertreten sei und dam<strong>it</strong> in der Lage<br />
sei, entsprechende Veranstaltungen zu<br />
organisieren.<br />
Eigenverantwortung fördern!<br />
„Der Brustkrebs m<strong>it</strong> seinen oftmals<br />
tödlichen Folgen muss auf allen nur erdenklichen<br />
Wegen bekämpft werden“,<br />
eröffnete die Hessische Sozialministerin<br />
Silke Lautenschläger die Auftakt-<br />
L ANDESVERBÄNDE<br />
LFV Hessen startet Landesin<strong>it</strong>iative<br />
Frauengesundhe<strong>it</strong><br />
veranstaltung in Darmstadt. Ziel der<br />
Landesin<strong>it</strong>iative sei es, mehr Aufmerksamke<strong>it</strong><br />
für das Thema Brustkrebs bei<br />
Frauen jeden Alters zu erreichen und<br />
das einfachste M<strong>it</strong>tel der Früherkennung,<br />
die Selbstuntersuchung der<br />
Brust, stärker in das Bewusstsein der<br />
Frauen zu rücken. Die Zusammenarbe<strong>it</strong><br />
m<strong>it</strong> dem LFV Hessen sei ein erster<br />
Schr<strong>it</strong>t, m<strong>it</strong> dem insbesondere die Frauen<br />
im ländlichen Raum erreicht werden<br />
sollten.<br />
Ängste abbauen!<br />
Dr. Brig<strong>it</strong>te Schuler, stellv. Vors<strong>it</strong>zende<br />
des Referates „Ärztinnen“ in der<br />
Landesärztekammer, die die Ärztinnen<br />
für das Projekt schulen wird, hält den<br />
Abbau von Ängsten für besonders<br />
wichtig. Die Scheu, sich selbst anzufassen,<br />
könne durch eine selbstverständliche<br />
Praxis der Selbstuntersuchung<br />
überwunden werden. „Die Brust als das<br />
Symbol der Weiblichke<strong>it</strong> hat sehr viel<br />
m<strong>it</strong> dem Selbstwertgefühl zu tun“ führte<br />
Dr. Schuler aus, „sie sollte bewusst<br />
und pos<strong>it</strong>iv wahrgenommen werden,<br />
dam<strong>it</strong> Frauen sich im eigenen Körper<br />
wohl fühlen.“<br />
Mut machen!<br />
Ulla Knapp, stellv. Landesvors<strong>it</strong>zende<br />
der Frauenselbsthilfe nach Krebs, will<br />
den Frauen Mut machen, die Chance<br />
der Früherkennung zu nutzen. Sie rief<br />
die Frauen dazu auf, aus der lähmenden<br />
Angst vor der Erkrankung an<br />
Brustkrebs eine „gesunde Angst“ zu<br />
entwickeln – eine Angst, die dazu<br />
führt, dass die Frauen deutlicher auf<br />
ihren Körper achten.<br />
Auch der Geschäftsführer der LSV<br />
Hessen und der LKK Hessen, Wilhelm<br />
Kins, betonte die Bedeutung der Maßnahmen<br />
zur Früherkennung von Krebs.<br />
„In die Prävention investiertes Geld<br />
vermeidet viel Leid für die betroffenen<br />
Frauen und hilft gleichze<strong>it</strong>ig, die Sozialsysteme<br />
finanzierbar zu halten.“ Aus<br />
dieser Überzeugung haben sowohl die<br />
LSV Hessen als auch die DAK und die<br />
AOK sich zur finanziellen Unterstützung<br />
des Projektes entschlossen.<br />
Erste Veranstaltungen<br />
erfolgreich gestartet<br />
„Ein gutes Gefühl, zu wissen, wie ich<br />
selbst mehr Verantwortung für meine<br />
eigene Gesundhe<strong>it</strong> übernehmen kann“<br />
so das Resumée einer Teilnehmerin.<br />
Unter Anle<strong>it</strong>ung einer Ärztin, lernen<br />
maximal 25 Teilnehmerinnen, wie sie<br />
selbst ihre Brust abtasten können. Der<br />
Le<strong>it</strong>faden zur Durchführung der Veranstaltungen<br />
wurde im Arbe<strong>it</strong>skreis We<strong>it</strong>erbildung<br />
unter Berücksichtigung der<br />
Erfahrungen m<strong>it</strong> ähnlichen Projekten<br />
in andere Landfrauenverbänden erarbe<strong>it</strong>et.<br />
Am Beginn der knapp zweistündigen<br />
Veranstaltung steht jeweils eine allgemeine<br />
Einle<strong>it</strong>ung. Wichtig ist, den<br />
Frauen die Angst zu nehmen, denn bei<br />
we<strong>it</strong>em nicht jeder Knoten bedeutet,<br />
dass ein bösartiger Tumor vorliegt. An<br />
Hand von Silikon-Brusttastmodellen,<br />
in denen verschiedene Knoten versteckt<br />
sind, können die Teilnehmerinnen<br />
die Methode zur Selbstabtastung<br />
der Brust erlernen. Jede Frau tastet im<br />
Rahmen der Veranstaltung einmal auch<br />
selbst ihre eigene Brust ab, um zu gewährleisten,<br />
dass jede in der Lage ist,<br />
die Selbstuntersuchung auch alleine<br />
durchzuführen. Zentral ist dabei jedoch<br />
der Hinweis, dass die Selbstuntersuchung<br />
keinesfalls den regelmäßigen<br />
Besuch bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt<br />
ersetzt, sondern die präventiven<br />
Maßnahmen ergänzt. Das einhellige<br />
Resumée der Veranstaltung war: „Endlich<br />
wurden meine Fragen beantwortet,<br />
für die in der Arztpraxis oft nicht die<br />
Ze<strong>it</strong> ist.“<br />
Landeswe<strong>it</strong>e Kampagnen m<strong>it</strong> dem<br />
gleichen Ziel sind auch in den Land-<br />
Frauenverbänden Württemberg-Baden<br />
und Saar gestartet worden. �<br />
24 DLV 1/2002
Termine 2002 für unsere alljährlichen Schwerpunkte in Wien und Budapest fixiert:<br />
INTERNATIONALES<br />
LANDFRAUENTREFFEN<br />
INTERNATIONAL<br />
COUNTRYWOMEN´S MEETING<br />
Sonntag, 1. Dezember 2002: Anreise<br />
Montag, 2. Dezember: Große Stadtrundfahrt.<br />
17.00 Uhr Internationales Landfrauentreffen.<br />
Dienstag, 3. Dezember: Ze<strong>it</strong> zur freien<br />
Verfügung. 16.00 Uhr Weihnachtskonzert<br />
der Wiener Sängerknaben. Besuch des<br />
Christkindlmarktes<br />
M<strong>it</strong>twoch, 4. Dezember: Rückreise<br />
7 173,-- (DM 339,--)<br />
Reisepreis pro Person im DZ<br />
Mindestgruppengröße 10 Personen<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
3 x Übernachtung/Buffetfrühstück im ****-<br />
Hotel / 1 Tag Reisele<strong>it</strong>ung vor Ort /<br />
Halbtägige Stadtführung / Eintr<strong>it</strong>tskarte<br />
Weihnachtskonzert / Landfrauentreffen<br />
inkl. Vesper und Getränke / Veranstalterinsolvenzversicherung<br />
Montag, 8. April 2002: Anreise m<strong>it</strong> der Bahn<br />
nach Budapest<br />
Dienstag, 9. April: Vorm<strong>it</strong>tag Stadtrundfahrt<br />
– Ze<strong>it</strong> zur freien Verfügung. 17.00 Uhr<br />
Beginn der Operette „Gräfin Mariza“.<br />
Anschließend Abendessen m<strong>it</strong> Musik.<br />
M<strong>it</strong>twoch, 10. April: Vorm<strong>it</strong>tag Budapester<br />
Zentralmarkt; Nachm<strong>it</strong>tag zur freien<br />
Verfügung (Möglichke<strong>it</strong> zu einer Schifffahrt).<br />
Abendessen im<br />
Hotel<br />
Donnerstag,<br />
11. April:<br />
Vorm<strong>it</strong>tag<br />
Schloss<br />
Gödöllö, 17.00<br />
Uhr: Beginn der<br />
Operette „Die Zirkusprinzessin“. Abendessen<br />
m<strong>it</strong> Musik.<br />
Fre<strong>it</strong>ag, 12. April: Besichtigung der<br />
Jugendstilstadt Kecskemet – Möglichke<strong>it</strong> zum<br />
Besuch der Puszta, großes Abschlussabendessen<br />
im Hotel<br />
Samstag, 13. April: Rückreise m<strong>it</strong> der Bahn,<br />
Ankunft am Abend<br />
7 380,-- (DM 748,--)<br />
Reisepreis pro Person im DZ<br />
Mindestgruppengröße 15 Teilnehmer<br />
Im Reisepreis enthaltene Leistungen:<br />
Bahnfahrt, Busfahrten, Transfers / 5 x<br />
Übernachtung/Buffetfrühstück/Abendessen<br />
inkl. 1 Glas Wein / Stadtführung Budapest,<br />
Kecskemet / alle Eintr<strong>it</strong>te, Operettenkarten<br />
Veranstalterinsolvenzversicherung<br />
Südbrasilien<br />
15 Tage Landfrauenlehrfahrt – 10% Gruppenbonus<br />
bei gemeinsamer Buchung von 30 Personen,<br />
7 2.136,-- (DM 4.200,--) p. Pers. im DZ<br />
Große Lipizzanergala &<br />
Oberkrainer Musikfestival 2002<br />
Inkl. Bahn und Bus – Termin: 10.04. – 14.04.2002<br />
7 380,-- (DM 748,--) pro Person im DZ<br />
7-tägige Ungarnlehrfahrt 2002<br />
Budapest – Eger – Kecskemet – Pécs<br />
inkl. Bahn und Bus – Termin frei wählbar<br />
7 549,-- (DM 1.079,--) pro Person im DZ<br />
7-tägige Slowenienrundfahrt 2002<br />
Bled – Laibach – Adelsberger Grotten – Venedig<br />
inkl. Bahn und Bus – Termin frei wählbar<br />
7 549,-- (DM 1.079,--) pro Person im DZ<br />
Ortenhofenstrasse 59, A-8225 Pöllau<br />
Tel. 0800/810 10 10 (gebührenfrei)<br />
Fax: 0043/3335/3962-75<br />
www.gerberhaus.at<br />
DLV 1/2002 25
Die Union zur Förderung von Oelund<br />
Proteinpflanzen e. V. (UFOP) startet<br />
gemeinsam m<strong>it</strong> dem Deutschen<br />
<strong>LandFrauenverband</strong> e.V. ein neues Projekt,<br />
in dessen M<strong>it</strong>telpunkt unser wichtigstes<br />
heimisches Speiseöl steht: Deutsches<br />
Rapsöl.<br />
Die UFOP ist eine Interessenvertretung<br />
aller an Züchtung, Anbau und<br />
Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen<br />
Beteiligten. Sie hat es<br />
sich zur Aufgabe gemacht, den Anbau<br />
und den Absatz von Ölsaaten und Eiweißpflanzen<br />
in Deutschland zu unterstützen.<br />
Im M<strong>it</strong>telpunkt der Aktiv<strong>it</strong>äten<br />
steht hierbei der Raps m<strong>it</strong> seinen vielfältigen<br />
Verwendungsmöglichke<strong>it</strong>en.<br />
Das Thema Ernährungsqual<strong>it</strong>ät heimischer<br />
Fette und Öle, insbesondere<br />
Rapsspeiseöl, nimmt in der Arbe<strong>it</strong> des<br />
Verbandes eine zentrale Rolle ein.<br />
Rapsspeiseöl – gesund und wertvoll<br />
Führende Experten und Gremien aus<br />
dem Bereich der Ernährungswissenschaft<br />
empfehlen nachhaltig Rapsspeiseöl<br />
für eine ausgewogene Ernährung.<br />
Grund hierfür ist seine äußerst günstige<br />
Fettsäurenzusammensetzung, die<br />
den Cholesterinspiegel in der richtigen<br />
Balance hält.<br />
Rapsspeiseöl hat im Vergleich zu allen<br />
gängigen Pflanzenölen den niedrigsten<br />
Gehalt an gesättigten Fettsäuren<br />
bei einem sehr hohen Anteil einfach<br />
ungesättigter Fettsäuren und<br />
einem nahezu idealen Verhältnis von<br />
Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren.<br />
Diese hervorragende Fettsäurenzusammensetzung<br />
ist das Ergebnis jahrelanger<br />
intensiver züchterischer Arbe<strong>it</strong>.<br />
Im Jahr 1974 ist es den deutsche Rapszüchtern<br />
gelungen, die erste erucasäurefreie<br />
Rapssaat zu züchten und auf<br />
den Markt zu bringen. Durch den Austausch<br />
der einfach ungesättigten Erucasäure<br />
gegen die ebenfalls einfach ungesättigte<br />
Ölsäure weisen die heute angebauten<br />
Rapssorten ein Öl m<strong>it</strong> einem<br />
für die menschliche Ernährung nahezu<br />
idealen Fettsäurenmuster auf.<br />
Rapsanbau sichert landwirtschaftliche<br />
Einkommen<br />
In den letzten zehn Jahren hat sich<br />
die Rapsanbaufläche mehr als verdoppelt.<br />
So wurde im August/September<br />
2001 auf 1,2 Millionen Hektar Winterraps<br />
ausgesät. Dies entspricht rund<br />
N ACHRICHTEN<br />
Rapsspeiseöl-In<strong>it</strong>iative LandFrauen<br />
zehn Prozent der gesamten Ackerfläche.<br />
Dam<strong>it</strong> ist Raps nicht nur die<br />
wichtigste heimische Ölpflanze, sondern<br />
zählt zu den bedeutendsten deutschen<br />
Kulturpflanzen überhaupt. M<strong>it</strong><br />
einer effizienten Absatzförderung von<br />
Rapsöl ist eine kontinuierliche Nachfrage<br />
nach dem Rohstoff Raps und dam<strong>it</strong><br />
auch eine Absicherung der Einkommenss<strong>it</strong>uation<br />
der deutschen Rapsanbauer<br />
verbunden.<br />
Die Aktiv<strong>it</strong>äten der UFOP in Zusammenarbe<strong>it</strong><br />
m<strong>it</strong> der CMA Centrale<br />
Marketing-Gesellschaft der deutschen<br />
Agrarwirtschaft mbH haben dazu geführt,<br />
dass m<strong>it</strong>tlerweile im gesamten<br />
Bundesgebiet deklariertes Rapsspeiseöl<br />
im Handel erhältlich ist. Dieser einge-<br />
Foto: CMA/UVOP<br />
schlagene Weg soll we<strong>it</strong>er ausgebaut<br />
werden. In diesem Zusammenhang<br />
sucht die UFOP Unterstützung bei den<br />
Bemühungen, Rapsspeiseöl die Bedeutung<br />
zukommen zu lassen, die es verdient<br />
und es bere<strong>it</strong>s im Ausland hat.<br />
We<strong>it</strong>erbildung als Weg zur Imagearbe<strong>it</strong><br />
für deutsches Rapsöl<br />
Wer wäre kompetenter als die deutschen<br />
LandFrauen, wenn es um eine<br />
pos<strong>it</strong>ive Imagearbe<strong>it</strong> für deutsche<br />
Agrarprodukte geht. So ist die geplante<br />
Zusammenarbe<strong>it</strong> der UFOP m<strong>it</strong> dem<br />
DLV mehr als naheliegend. Ziel des<br />
Projektes ist zunächst eine Erhöhung<br />
des Bekannthe<strong>it</strong>sgrades und Verbesserung<br />
der Akzeptanz von heimischem<br />
Rapsspeiseöl innerhalb der Landfrauen<br />
selbst. Der Einfluss der LandFrauen auf<br />
Einstellungen und Verhaltensweisen<br />
der gesamten Bevölkerung wird langfristig<br />
zu einem pos<strong>it</strong>iven Meinungsbildungsprozess<br />
für Rapsöl führen.<br />
Dieses Ziel soll über die Durchführung<br />
mehrerer Seminarveranstaltungen<br />
durch die UFOP auf Landesebene<br />
für ernährungswissenschaftlich orientierte<br />
LandFrauen zum Thema<br />
Rapsöl erreicht werden. Wesentliche<br />
Inhalte der Seminare sind die warenkundlichen,<br />
küchentechnischen sowie<br />
ernährungsphysiologischen Besonderhe<strong>it</strong>en<br />
von Rapsöl. Diese Veranstaltungen<br />
versetzen die Ernährungs- und<br />
hauswirtschaftlichen Beraterinnen in<br />
die Lage, selbstständig ihrerse<strong>it</strong>s Seminare<br />
im ländlichen Raum ebenso wie<br />
in Ballungsgebieten und Großstädten<br />
durchzuführen, um so die Imagearbe<strong>it</strong><br />
zugunsten von Rapsöl und den deutschen<br />
Rapsanbauern in Gang zu setzen.<br />
Freiberuflich arbe<strong>it</strong>enden LandFrauen<br />
bieten die Seminare eine Möglichke<strong>it</strong>,<br />
ihr Themenspektrum zu erwe<strong>it</strong>ern<br />
und sich auf diese Weise zu profilieren.<br />
Darüber hinaus ist geplant, einen<br />
Pool von Referentinnen einzurichten,<br />
die auf Honorarbasis für verschiedene<br />
Projekte, zum Beispiel als Beraterinnen<br />
bei Messen oder für Vortragsveranstaltungen<br />
hinzugezogen werden<br />
können.<br />
Die UFOP erhofft sich eine bre<strong>it</strong>e Unterstützung<br />
dieser „Rapsspeiseöl-In<strong>it</strong>iative<br />
LandFrauen“. Die Landesverbände<br />
haben die Möglichke<strong>it</strong>, Interesse an einer<br />
solchen Veranstaltung zu signalisieren<br />
sowie Vorschläge für Ze<strong>it</strong> und<br />
Ort der Realisierung abzugeben. In persönlichen<br />
Gesprächen wird dann in der<br />
Folge die konkrete Umsetzung auch bezüglich<br />
Inhalten etc. geplant. We<strong>it</strong>ere<br />
Informationen erhalten Sie bei: UVOP,<br />
Dr. Manuela Specht, Godesberger Allee<br />
142–145, 53175 Bonn, Tel.: 02 28-<br />
819 82 98, E-Mail: M.Specht@bauernverband.net<br />
26 DLV 1/2002
Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel<br />
– CD-ROM als dig<strong>it</strong>ales Nachschlagewerk –<br />
Welche Käsesorten gibt es? Wie viel<br />
Fett ist in der Wurst? Was heißt „kaltgepresst“?<br />
Wie wird Rindfleisch gekennzeichnet?<br />
Woran erkenne ich, dass<br />
der Spargel frisch ist? Die Antwort<br />
auf diese Fragen finden Sie auf der CD-<br />
ROM „Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel“. Dieses<br />
dig<strong>it</strong>ale Nachschlagewerk leistet mehr<br />
als ein Lexikon. Ob Sie einen Vortrag<br />
vorbere<strong>it</strong>en, schnelle Informationen für<br />
ein Interview brauchen oder einfach<br />
Zubere<strong>it</strong>ungstipps suchen, die CD-ROM<br />
„Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel“ enthält umfassende<br />
Informationen zu über 50 Lebensm<strong>it</strong>telgruppen<br />
– von Backpulver<br />
bis Zuckerersatzstoffe. Jede Warengruppe<br />
wird ausführlich in sechs verschiedenen<br />
Rubriken beschrieben:<br />
„Sortiment“, „Ernährung“, „Lagerung“,<br />
„Kennzeichnung“, „Tipps und Tricks“,<br />
„Notiz“. In dem Kap<strong>it</strong>el „Sortiment“ erfährt<br />
der Leser, welche Produkte auf<br />
dem Markt sind und wie sie klassifiziert<br />
werden. Auch auf neuere Produktentwicklungen<br />
wird eingegangen. Die Ru-<br />
N ACHRICHTEN<br />
brik „Ernährung“ enthält Wissenswertes<br />
zu den Inhaltsstoffen der Lebensm<strong>it</strong>tel<br />
aber auch die aktuellen<br />
Ernährungsempfehlungen. Umfangreiche<br />
Tipps zur Aufbewahrung von Lebensm<strong>it</strong>teln<br />
gibt es im Kap<strong>it</strong>el „Lagerung“.<br />
Unter „Kennzeichnung“ findet<br />
der Leser Kennzeichnungsvorschriften<br />
zu jeder Lebensm<strong>it</strong>telgruppe die, gleich<br />
ob es sich um verpackte Lebensm<strong>it</strong>tel<br />
handelt oder um Produkte die unverpackt<br />
angeboten werden. Das Kap<strong>it</strong>el<br />
„Tipps und Tricks“ enthält praktische<br />
Hinweise für die Zubere<strong>it</strong>ung. Die Rubrik<br />
„Notiz“ greift aktuelle Themen auf,<br />
wie „BSE“, „Sekundäre Pflanzenstoffe“<br />
oder „Ökologischer Landbau“. Ergänzend<br />
wird der Leser auf we<strong>it</strong>erführende<br />
Medien des aid hingewiesen, die er<br />
über einen Warenkorb bestellen kann.<br />
CD-ROM „Kennwort Lebensm<strong>it</strong>tel“, 8<br />
Euro, Bestell-Nr. 61-3729, ISBN-Nr. 3-<br />
8308-0125-4, aid-Vertrieb DVG, Birkenmaarstraße<br />
8, 53340 Meckenheim,<br />
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