it-landfrauen - Deutscher LandFrauenverband e.V.

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Netzwerk Digitale Chancen Nach Initiativen wie „Frauen ans Netz“ und „Schulen ans Netz“ wurde nun das „Netzwerk Digitale-Chancen“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen gegründet. Hintergrund der Initiative ist, dass in Deutschland je nach Art der Untersuchung ca. 28 bis 40 Prozent der Bevölkerung das Internet nutzen. Eine Umfrage von Emnid im Mai 2001 ergab, dass 50 % der Bevölkerung in Deutschland sogenannte „Internet-Verweigerer“ sind. Die neue Initiative will insbesondere Einsteigern den Zugang zum Computer und den neuen Medien verschaffen. S CHWERPUNKT Konkret wird zum Beispiel eine Telefon-Hotline ( 01805 / 383725) angeboten, unter der Anrufer den nächsten öffentlichen Zugang zum Internet zum Beispiel im Bibliotheken erfragen können. Soweit vorhanden erfährt man dort für 0,24 DM pro Anruf auch, wo Internet-Kurse in Wohnortnähe angeboten werden. Insgesamt befindet sich das Netzwerk Digitale Chancen aber erst im Aufbau und hat im November 2001 die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes Erika Lenz eingeladen, im Beirat des Netzwerkes mitzuarbeiten. Da von den LandFrauenvereinen vielfach schon Computerund Internetkurse für Einsteiger und Fortgeschrittene angeboten werden, setzt sich der dlv dafür ein, dass Einsteiger mehr Unterstützung beim Kauf IT-LandFrauen – Das neue dlv – Modellprojekt Ein modellhaftes Qualifizierungsangebot für Frauen aus dem ländlichen Raum Dass die neuen Medien einen Wandel eingeleitet haben, der auch den ländlichen Raum nicht auslässt, wissen Landfrauen längst. Viele Vereine haben bereits ihre eigene Homepage geschaltet. Hofläden, Ferienwohnungen, Serviceangebote und verschiedene Produzentinnen sind ebenso schon im Web vertreten – bei weitem aber noch nicht alle. Auf der anderen Seite stehen die Verbraucher, die Produkte und Angebote der Landfrauen schätzen, aber nicht immer über entsprechende Informationen verfügen. Das Internet wird beide Seiten verbinden. Viele Frauen brauchen jedoch Hilfe, um sich mit einer eigenen Homepa- des ersten Computers erhalten müssen. Das Angebot von Computern ist insbesondere für Anfänger unüberschaubar und eine gute Beratung findet in den Technik-Supermärkten in aller Regel nicht statt. Wer da keine Hilfe im Familien- und Bekanntenkreis findet, scheut zu Recht die nicht billige Investition in einen eigenen Computer. Die immer wieder formulierte Vorstellung, dass nun zukünftig die Menschen alle vor ihren Computern vereinsamen, malt ein dunkles Bild von der Zukunft. Betrachtet man das Internet als Arbeitsmittel, um schnell und einfach zu kommunizieren und Informationen abzurufen, wird es allerdings nie die Geselligkeit in der Familie, dem Freundeskreis und im LandFrauenverein ersetzen. Heike Troue ge im Internet zu präsentieren. Und manche fragen sich auch, ob dies wirklich nötig ist. Ein weiteres Problem ist, wo und wie Nutzer schließlich die interessanten Angebote finden. Genau so gefährlich wie es ist, diese Entwicklung dem Selbstlauf zu überlassen, ist es unrealistisch, alle Land- Frauen und Ortsgruppen mit einer eigenen Webseite zu versorgen. Um zu erkennen, ob es Frau einen Nutzen bringt, ist Entscheidungs- und Starthilfe vonnöten. Und warum soll diese nicht aus den eigenen Reihen kommen, sozusagen als Unterstützung von Frau zu Frau, als Hilfe zur Selbsthilfe? 4 DLV 1/2002
Wie und ob das geht, soll das neue Modellprojekt des dlv zeigen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird das Projekt über drei Jahre fördern. Auch dort beobachtet man mit Sorge, dass sich die heutige Informationsgesellschaft in zwei Klassen spaltet. Das sind die, die „drin“ sind, schnell und bequem auf neue Art kommunizieren und sich hier allzeit wichtige Informationen verschaffen können. Zurück bleiben jene, die den Zugang (noch) nicht haben und denen so der damit zusammenhängende Nutzen verwehrt wird. Für Land- Frauen kann es deshalb nur darum gehen, schnell auf die Gewinnerseite dieser Entwicklung zu gelangen. Das Modellprojekt IT-LandFrauen will gerade diesen Prozess beschleunigen. Ähnlich wie schon beim inzwischen erfolgreich abgeschlossenen SELF- Projekt, geht es auch hier um die Erschließung von Potenzialen, um Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Regionen sowie um die Stärkung des Unternehmertums. Dafür steht das auf die spezifischen Belange von LandFrauen zugeschnittene Qualifizierungsangebot „IT-LandFrauen“. Für alle Anbieterinnen unter den Land- Frauen sowie für die Kreis- und Ortsvereine wird es darüber hinaus breit angelegte Anschub- und Motivationshilfe geben, um den Umgang mit den neuen Medien zu erleichtern. Das Modellprojekt stützt sich auf drei Säulen. Da ist erstens die Ausbildung von 44 IT-LandFrauen. Über einen Zeitraum von einem Jahr laufen insgesamt 6 Kurse bei der Andreas Hermes Akademie in Bonn, die mit modernen Formen des Lernens von zu Hause aus kombiniert werden (Telelearning). Danach ist noch ein Aufbaukurs „E-Commerce“ für 22 Frauen geplant. Ausbildungskosten und Reisekosten werden gefördert, auch Notebooks bekommen die Teilnehmerinnen gestellt. Neben dem technischen Wissen, wie Frau eine Homepage erstellt, wird den Frauen auch vermittelt, wie sie ihr neu erlangtes Wissen vermarkten, das heißt damit Geld verdienen können. Das ist die Chance für eine eigene selbständige Existenz oder einen attraktiven Zusatzverdienst. Die ganze Ausbildung ist darauf gerichtet, dass es den künftigen IT- LandFrauen gelingt, den richtigen Faden zu den LandFrauen-Anbieterinnen zu finden. Sie sollen vertrauens- Wie werde ich IT-LandFrau? Wenn Ihnen das neue dlv-Projekt gefällt, Ihnen spontan viele LandFrauen einfallen, deren Angebote gut ins Internet passen und wenn Sie sich auch vorstellen können, dass gerade Sie es sind, die diesen Frauen hierbei Starthilfe gibt – dann sollten Sie sich für die Ausbildung zur IT-LandFrau bewerben. Fürs erste reicht eine Bewerbung in Kurzform. Dazu gibt auf der Internetseite des dlv ein Formular. Mailen Sie es an den dlv. Danach folgt ein Auswahlverfahren, bei dem die Landesverbände mit entscheiden. In dieser Phase wird es auch zu Gesprächen mit den Bewerberinnen kommen. Die eigentliche Ausbildung startet voraussichtlich im Mai 2002. Dazu finden in der Andreas Hermes Akademie in Bonn innerhalb eines Jahres 6 mehrtägige Kurse statt. In den Zwischenzeiten gibt es eine fachliche Seminarbegleitung mit Telelearning und Coaching. Die Teilnehmerinnen erhalten moderne Kommunikationstechnik, um schon während der Ausbildung in die neue Tätigkeit einstei- volle Beraterinnen bei der Nutzung des Internets sein, wissen, wie man Marketing und Verkauf über die neuen Medien ankurbeln kann, und sie werden Seminare und Vorträge in der „Sprache der LandFrauen“ an der Vereinsbasis über das Internet halten können. Die zweite Säule – das Internetportal der LandFrauen: www.LandPortal.de – steht in der Mitte des Projekts IT-Land- Frauen. Mit einem Klick gelangt jeder, der dieses virtuelle Tor öffnet, zu den gen zu können. Sie lernen in dieser Zeit, wie man Internetseiten erstellt und die neuen Medien für das Marketing der Firmen und Verbände optimal nutzt. Zur Ausbildung gehört auch, dass Sie künftig Ihr Wissen an andere Frauen weitergeben und diese fachkundig beraten können. Noch nicht ganz sicher, ob das etwas für Sie ist? – dann hier noch ein paar Denkanstöße: Sie können mit dem Computer umgehen und haben die neuen Medien bereits in Ihren Alltag einbezogen. Perfekt müssen Sie nicht sein, aber von der Idee begeistert. Gut wäre es, wenn Sie die „Sprache“ der Landfrauen sprechen, Strukturen und Angebote Ihres Landesverbandes kennen und sich nicht scheuen, vor Gruppen aufzutreten. Es ist jedoch kein Problem, wenn Sie bisher „nur“ an der Basis tätig waren. Sie bekommen Hilfe und Unterstützung von den Verbänden. Und es wäre schön, wenn Sie einen beruflichen Bezug zur Tätigkeit der Landfrauen oder zum ländlichen Raum mitbringen. Das macht es Ihnen leichter, später Ihre Leistungen als IT-LandFrau zu vermarkten und damit für sich selbst ein neues Erwerbsfeld zu erschließen. Angeboten der LandFrauen aus ganz Deutschland. Fürs Erste steht die Aufgabe, alle Angebote der LandFrauen (soweit sie das selbst wünschen) in einer Datenbank zu erfassen. Damit werden sozusagen ihre Visitenkarten ins Netz gestellt. Zu denen, die eigene Homepages haben, führen Links. Wer als Verbraucher ländliche Spezialitäten liebt, Urlaub auf dem Bauernhof plant oder ein originelles Geschenk sucht, wird dann sicher im Portal der Land- Frauen fündig. Dieser gemeinsame DLV 1/2002 5
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