Ringerheft 2022 (Online-Ausgabe)
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Chronik
denken, da die finanziellen Möglichkeiten des Vereins begrenzt waren. Als Trainer stellten sich
Ringer anderer Vereine aus Freising und München zur Verfügung, die die Grundkenntnisse an die
Hallberger vermittelten. Als erster eigener Trainer fungierte Anderl Rampf, der in München seine
Lehre als Polsterer absolvierte und dabei bei Apollo München das Ringen erlernte. Das Training
begann nach einem 10- bis 12-Stundentag erst spät am Abend.
Durch die nunmehr einsetzende stetige Aufwärtsentwicklung des Vereins waren die
Trainingsmöglichkeiten im Gasthaus Klösterl nicht mehr ausreichend. Die notwendigen Umkleideund
Waschräume konnten in der Eile nicht geschaffen werden. Man zog deshalb am 10. Oktober
1953 ins Café Stegherr, wo Duschen und ein Trainingsraum zur Verfügung standen.
Die damals schon erreichte Stärke veranlasste die
Vereinsführung, Kämpfe gegen namhafte Staffeln
aus der Schweiz und der DDR zu bestreiten.
Weitere Kämpfe gegen Mannschaften aus Italien,
Iran, Türkei und Schweden folgten.
Auslandsreisen wie in die Türkei, Schweiz,
Frankreich und die DDR wurden unternommen.
Durch die Erfahrung, die unsere Aktiven bei ihren
internationalen Starts sammeln konnten und durch
die Verpflichtung des Türken Talat Karman als
Trainer stieg das Leistungsniveau erheblich.
II) Bundesligagründung und Hallenbau
1964 beschloss der Deutsche Schwerathletik-Verband die Gründung einer Bundesliga. Als 2.
Bayerischer Mannschaftsmeister hatte der SV Siegfried das Recht, an den Aufstiegskämpfen zur
Bundesliga in Nendingen teilzunehmen. Auch diese Hürde wurde glänzend gemeistert. Der Aufstieg
in die Ringer-Bundesliga war geschafft. Aufgrund der Erfordernisse und der Auflagen seitens des
Verbandes an die neuen Bundesligavereine, stand der Verein vor der gleichen Situation in Bezug auf
die Veranstaltungsräumlichkeiten wie im Jahre 1953. Die Räumlichkeiten im Café Stegherr waren
nicht mehr ausreichend. Da in der kurzen Zeit keine Ausweichmöglichkeiten bestanden, erhielt der
SV Siegfried eine auf 1 Jahr befristete Sondergenehmigung vom Deutschen Athleten-Bund, seine
Kämpfe auf einer Matte von 6 x 6 Meter austragen zu dürfen. Die vorgeschriebene Matte von 8 x 8
Meter war im Stegherrsaal nicht unterzubringen. Wieder stand die damalige Vereinsführung vor einer
kaum zu lösenden Schwierigkeit. Aber auch diese wurde von den Siegfriedlern in bekannter Manier
gemeistert.
Der 3. Januar 1965 wird als denkwürdiger Tag in der Vereinsgeschichte eingehen. Auf Vorschlag von
Vorstand Ludwig Gruber wurde der Beschluss gefasst, eine vereinseigene Turnhalle zu bauen. Man
war sich der großen Aufgaben und finanziellen Belastungen, die auf den Verein zukommen würden,
voll bewusst, zumal mit einem Kassenbestand von 2.000,-- DM eine sehr schwache Grundlage
vorhanden war. Das Grundstück wurde durch Karl und Anni Stegherr dem Verein auf Erbpachtrecht
zur Verfügung gestellt. Am 15. Mai 1965 erfolgte der 1. Spatenstich für den Hallenbau. Dann ging
alles Schlag auf Schlag. Dank der Initiative und Opferbereitschaft einiger Mitglieder konnte der
Hallenbau rasch vollendet werden. Mehr als 6000 Stunden ihrer Freizeit opferten die Mitglieder und
Freunde des Vereins für den Bau der Turnhalle. Nicht unerwähnt wollen wir die finanzielle
Unterstützung seitens der Bevölkerung von Hallbergmoos und Goldach lassen. Auf dem vom Verein
eingerichteten Spendenkonto ging der nicht unerhebliche Spendenbetrag von 45.000,-- DM ein,
hierin nicht eingeschlossen sind die vielen Sachspenden. Bei so viel Begeisterung und
Spendenfreudigkeit wollten die Gemeindeväter von Hallbergmoos und Goldach nicht zurückstehen.
Auch sie unterstützen das Bauvorhaben mit erheblichen Summen. – Der Eröffnungskampf in der
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