Ringerheft 2022 (Online-Ausgabe)
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Chronik
neuen Halle fand bereits am 15. August 1965 gegen eine Stadtauswahl von Bordeaux statt. Die
offizielle Einweihung der Halle fand am 23. Oktober 1965 statt. Nunmehr verfügte der SV Siegfried
als einziger Bundesligaverein über eine vereinseigene Sporthalle.
Hallbergmoos wurde 1966 Meister der Bundesligagruppe Süd. Es folgten Endkämpfe um die
deutsche Mannschaftsmeisterschaft 1966 und 1967. Höhepunkte waren die Kämpfe gegen
Schifferstadt und Witten. In den Jahren 1966, 1967 und 1968 wurde der SV Siegfried Deutscher
Jugendmannschaftsmeister.
Ihre stets guten Leistungen sowie ihr Trainingseifer, die im Jahre 1969 mit der Erringung der
Deutschen Jugendmeisterschaft im Freistil gekrönt wurden, waren der Anlass, dass der Deutsche
Ringerbund die beiden Jungendringer Alfons Keller und Albert Baumann als Teilnehmer an den
Jugendweltmeisterschaften in Colorado Springs/USA nominierte. Mit ihren 5. Plätzen krönten die
beiden ein herausragendes Jahr an der Weltspitze.
Der SV Siegfried wurde 1972 erneut Meister in der Bundesliga Gruppe Süd. In der Endrunde
scheiterte man knapp an Mainz 88. In diesem Kampf konnte Josef Gammel gegen den Ringer-König
Wilfried Dietrich ein unentschieden erringen.
III) Eine außergewöhnliche Karriere: Peter Neumair
Auf internationaler Bühne schaffte der erfolgreichste Hallbergmooser Ringer der Vereinsgeschichte,
Peter Neumair, seinen Durchbruch bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Im freien Stil
belegte er auf dem alten Messegelände auf der Schwanthalerhöhe einen hervorragenden 6. Platz.
In den Jahren 1969 bis 1976 wurde er 8mal in
Folge deutscher Meister der Männer und konnte
sich am 22. April 1976 bei der
Europameisterschaft in Leningrad zum Vize-
Europameister der Männer im freien Stil krönen
lassen. Bei der darauffolgenden Olympiade in
Montreal erreichte er den 11. Platz.
Im Jahr 1980 wurde Peter Neumair zum 11. Mal
deutscher Meister der Männer und schulterte beim
Großen Preis von Deutschland sensationell den
Weltmeister Khasan Ortzev aus der UDSSR.
Neumair war für die Olympischen Spiele im
August in Moskau in Hochform. Hier konnte er
sich jedoch nicht selbst belohnen, da die BRD die
Spiele boykottierte.
IV) Neue Trainergeneration
Der Versuch, den Leistungsstand mit eigenen Trainern ohne jegliche Trainerausbildung zu erhalten,
ging gänzlich daneben. Nun wollte man es wissen und verpflichtete den polnischen Nationaltrainer
Josef Wojtasik. Ihm werden seine Trainerqualitäten nicht abgesprochen, aber für den Verein hat dies
nicht die erhofften Erfolge gebracht.
1978 schickte der SV Siegfried Gustav Dubelowski und Josef Fritsch zur Trainerausbildung.
Beide erhielten nach bestandener Prüfung den Übungsleiterschein. Es war geplant, beide langsam
ins Trainingsprogramm einzubauen. 1979 musste man den Sprung ins kalte Wasser wagen und
beide wurden mit dem Training von den Erstlingen bis zu den Senioren betraut. Es stand die große
Frage im Raum, werden die beiden es schaffen, werden sie sich zu zuverlässigen, pflichtbewussten
Trainern entwickeln, die es verstehen, mit den Aktiven umzugehen und sie motivieren zu können.
Beiden muss man dies bescheinigen. Sie verstanden es, sich die Herzen, vor allem der Jugend, zu
erobern.
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