RE KW 28

G astkommentar
Energiewende aus
Sicht eines Seglers
Foto: Privat
AUSGABE IMST
Markus Arzl lebt
und arbeitet in
Weißenbach als
IT-Spezialist, Schafzüchter,
Mobilitätsund
Klimaschutzbeauftragter.
Ich bin leidenschaftlicher Segler. Mit
dem Wind zu segeln ist einfach. Gegen
den Wind anzusegeln ist das Interessante,
das ist das eigentliche Vorwärtskommen.
Wenn man auf einem Segelboot
„Höhe am Wind machen“ will,
also gegen den Wind vorankommen
möchte, muss man meist ankreuzen.
Das heißt, man segelt ein Stück, und
wenn man glaubt, dass der beste Moment
gekommen ist, macht man eine
Wende und segelt wieder ein Stück.
Immer in die gleiche Richtung weiterzusegeln
geht einfach nicht. Sonst segelt
man irgendwann in eine Flaute, der
Wind dreht, oder man kracht gegen ein
Hindernis oder gegen das Ufer.
Ich denke, genau so ist es auch mit
der technologischen Entwicklung, mit
dem Fortschritt. Eine einmal eingeschlagene
Richtung kann einen eine Zeit lang
voranbringen, ist aber nicht für immer
gut. Irgendwann bringt sie uns an einen
Punkt, an dem man die Richtung wieder
ändern sollte, um weiterhin voranzu-
kommen. Eine Wende bedeutet aber
auch einen gewissen Aufwand. Anfänger
schieben das Manöver oft zu lange hinaus
und kommen dann in Ufernähe in
Bedrängnis, wenn etwas Unvorhergesehenes
geschieht.
Ein guter Kapitän hat immer einen
guten Überblick und macht die Wende
oft schon zu einem Zeitpunkt, der Anfängern
viel zu früh erscheint. Im Summe
ist der Kurs des erfahrenen Kapitäns
aber eleganter, sicherer, und in Summe
auch schneller.
Vielleicht ist es mit der aktuellen Energiewende
ähnlich. Wir sind mit den
alten Technologien weit gekommen.
Die Experten sagen uns aber voraus,
dass wir sehr bald Schiffbruch erleiden
werden, wenn wir diesen Kurs weiter halten.
Zum Glück hat uns unser bisheriger
Kurs auch viel neues Wissen und neue
Möglichkeiten beschert, die uns nun zur
Verfügung stehen, um auf neuen Kursen
weiterhin gut voranzukommen.
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RUNDSCHAU Seite 12
Auszeit in Gramais
Yoga und gesunde Ernährung locken als „Auszeit-Duo“ in die kleinste Gemeinde Österreichs
(sas) Sie sind beide Powerfrauen,
kommen beide aus
Großstädten, schlossen sich
mit ihren Businesses zusammen
und bereichern Gramais
mit ihren Auszeit-Angeboten.
Yogini Hannah Brown aus London
und Ernährungsberaterin
Sara Prock aus Wien luden bereits
dreimal zu einem „halben
Tag Auszeit in Gramais“ ein.
Der „halbe Auszeit-Tag für dich“
ist gefüllt mit Meditation, Yoga und
einem selbst gemachten, gesunden
Frühstück. Der dritte Termin fand am
Samstag, dem 2. Juli, statt und war
gut besucht. Drei weitere „halbe Auszeit-Tage“
finden in den kommenden
Monaten statt. Für das nächste Jahr
ist auch ein Yoga-Koch-Retreat geplant.
SARA, HANNAH UND DAS
LECHTAL. Der Weg zu ihren Berufen
führte sowohl bei Hannah Brown
als auch bei Sara Prock über die Erfahrungen
mit einer chronischen Erkrankung.
Um sich die nötige Ruhe
zu gönnen, kamen beide ins Lechtal
– und blieben. Hannah und Sara
machten sich im Lechtal selbstständig,
beide im Gesundheitsbereich.
Dass die beiden sich kennenlernten,
war naheliegend. Aus der Freude, mit
Menschen zusammenzuarbeiten, denen
es ebenso ein Bedürfnis ist, die
Gesundheit anderer zu fördern, entstand
die Idee, gemeinsame Events
zu schaffen. Mittlerweile fanden bereits
drei Termine mit Yoga & Frühstück
statt. Diese wurden sehr gut
angenommen, daher wird das Format
unter dem Titel „Ein halber Tag
Auszeit für dich“ bereits ab August
monatlich weitergeführt. „Bewegung
ist so wichtig für den Energiefluss im
Körper. Mit Meditation und Yoga
gelingt es, durch sanfte Bewegung
– in Kombination mit der richtigen
Atmung – wieder mehr zu sich und
somit zu Gesundheit und Wohlbefinden
zu finden oder einfach Energie
zu tanken für ein wunderbares
Wochenende“, sagt Hannah Brown,
die in Gramais ihr Yoga- und Meditations-Studio
„Secret Garden Yoga“
betreibt.
YOGA UND FRÜHSTÜCK.
Am Samstag, dem 2. Juli, genossen
13 Teilnehmer und Teilnehmerinnen
bei herrlichem Sommerwetter Yoga
und Frühstück in freier Natur im
Auszeitdorf Gramais. Einige fanden
AUSSERFERNER
SEIT 1922
NACHRICHTEN
sich bereits um 7 Uhr zur morgendlichen
Meditation ein. Die Veranstaltung
dauert einen halben Tag und
klingt um die Mittagszeit aus. Mit
einem selbst gemachten Frühstück
startet man dann voller Energie ins
Wochenende. „Besonderen Wert
lege ich auf natürliche, biologische
und regionale Lebensmittel. Es ist
wirklich alles beim Frühstück selbst
gemacht: Aufstriche, Brot, Müsli,
Crunchy und vieles mehr. Denn
nur, wenn man wieder mehr natürlich
isst, kann man auch Kraft aus
der Nahrung tanken“, betont Ernährungstrainerin,
Gesundheitsförderin
und Salutogogin Sara Prock, die
im Lechtal und in Reutte bereits seit
einem Jahr gesunde Kochkurse und
Vorträge sowie Einzeltrainings gibt.
Gramais’ Bürgermeisterin Stefanie
Krabacher freut sich ebenfalls: „Es ist
wunderschön zu sehen, wie so viele
Personen in Gramais beim Frühstück
sitzen, nachdem sie sich auf der Terrasse
fleissig bewegt haben. Es freut
mich für das Dorf, dass durch dieses
bereichernde Angebot hier noch
mehr Bewegung stattfindet.“
TERMINE UND INFO. Die
kommenden Termine für „Ein halber
Yogini Hannah Brown und Ernährungsberaterin
Sara Prock (v.l.) planen bereits
ein weiteres Event für den Sommer 2023.
Tag Auszeit für dich“ finden Samstag,
13. August, am Samstag, 3. September
und Samstag, dem 1. Oktober
statt. Hannah und Sara planen bereits
ihr nächstes Event für kommenden
Sommer: Ein Yoga-Koch-Retreat.
Mehr zu den beiden Powerfrauen
findet man unter www.secretgardenyoga.com
und www.saraprock.at
Goldene Hochzeit
Otilia und Adalbert Rädler aus Zöblen (2. und 3. v.r.) gehen seit 50 Jahren gemeinsam
durchs Leben. Zöblens Bürgermeister Werner Gehring (rechts) gratulierte im
Namen der Gemeinde herzlich.
Foto: Gemeinde Zöblen
(sas) Otilia und Adalbert Rädler
aus Zöblen feierten vor Kurzem
das Fest der goldenen Hochzeit.
Bürgermeister Gehring Werner gratulierte
im Namen der Gemeinde
Zöblen zum 50-jährigen Hochzeitsjubiläum
und nahm dies auch zum
Fotos: Sara Prock und Hannah Brown
Anlass, um sich u.a. auch für die
jahrzehntelange Bewirtschaftung
landwirtschaftlicher Steilflächen
zu bedanken. Otilie und Adalbert
Rädler leisteten damit einen wesentlichen
Beitrag zum Schutz eines darunter
liegenden Siedlungsgebietes.
13./14. Juli 2022