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Infektionsgeschehen verändern wird, auf welche<br />
Vorgaben, die von Land zu Land variieren, man<br />
sich einstellen muss oder ob das ersehnte Reiseziel<br />
vielleicht morgen schon Hochrisikogebiet ist.“<br />
Diese Unsicherheit nimmt zwar ab, doch sie wirkt<br />
nach. Auf absehbare Zeit werden wir Pillmayer<br />
zufolge „flexibler und spontaner“ verreisen, um<br />
auf Eventualitäten noch reagieren zu können – der<br />
lange im Voraus gebuchte Pauschalurlaub wird zur<br />
Ausnahme. Darüber hinaus und grundlegender<br />
hat der Münchener Professor einen Wertewandel<br />
registriert: „Wir erleben, dass moderner Massentourismus<br />
zunehmend als ökologisches und gesellschaftliches<br />
Problem verstanden wird.“<br />
AUF NACH DEUTSCHLAND!<br />
Die Konsequenz daraus lässt sich an einer kürzlich<br />
von einem Reiseanbieter durchgeführten Umfrage<br />
ablesen: Mit 35 Prozent liegt das eigene Land bei<br />
den befragten Deutschen auf Platz eins der bevorzugten<br />
Reiseziele. Es folgen Italien mit 32, Spanien<br />
und die USA mit jeweils 28 sowie England mit 25<br />
Prozent. In diesem Ranking findet möglicherweise<br />
auch schon die infolge des Ukrainekrieges gestiegene<br />
geopolitische Unsicherheit Ausdruck – man<br />
bleibt lieber auf gesichertem Terrain. So möchten<br />
55 Prozent der Befragten innerhalb Europas verreisen.<br />
IN ZUKUNFT: RESONANZTOURISMUS<br />
Ins gleiche Horn stößt das Zukunftsinstitut, das<br />
den regionalen Tourismus im Aufwind sieht: „Kurze<br />
Wege und Naherholung vermitteln ein Gefühl<br />
der Sicherheit – ebenso wie vertraute Kulturkreise<br />
emotionale Sicherheit versprechen.“ Daneben hätten<br />
sich aber auch qualitativ die Ansprüche gewandelt,<br />
und zwar hin zum sogenannten Resonanztourismus.<br />
Der ist vor allem von Begegnungen mit<br />
Menschen gekennzeichnet, von einem achtsamen<br />
und bewussten Umgang mit der Natur, von dem<br />
„Wunsch nach nachhaltigen Beziehungserfahrungen“,<br />
wie das Zukunftsinstitut formuliert. Prof.<br />
Pillmayer spricht in diesem Zusammenhang von<br />
der „Verbundenheit und Zugehörigkeit mit dem<br />
Leben und den Menschen vor Ort“, eine Reise<br />
solle zunehmend „einen bleibenden Eindruck und<br />
Spuren im eigenen Leben“ hinterlassen. Das ist ein<br />
Anspruch, der an den klassischen Mallorca-Trip in<br />
der Regel eher nicht gestellt wird. Vielleicht aber<br />
in Zukunft vermehrt.<br />
Wobei Prognosen bekanntlich schwierig sind,<br />
wenn sie die Zukunft betreffen. Gut möglich also,<br />
dass die alten Gewohnheiten und Vorlieben wieder<br />
die Oberhand gewinnen, wenn die Zeiten ruhiger<br />
werden. Hauptsache ist sowieso, dass man mal abschalten<br />
kann – wo auch immer.<br />
Welche Reiseversicherungen<br />
sind sinnvoll?<br />
Rund um die große Urlaubsreise werden verschiedene<br />
Versicherungen angeboten. Nicht<br />
alle sind wirklich empfehlenswert. Über einige<br />
sollten Sie indes unbedingt nachdenken,<br />
bevor Sie die Koffer packen. Zuvörderst im<br />
Bereich der Gesundheit gibt es möglicherweise<br />
Kostenrisiken – selbst wenn Sie in einem<br />
der europäischen Länder unterwegs sind, in<br />
denen Ihre deutsche gesetzliche Krankenversicherung<br />
ebenfalls greift. Denn erstattet wird<br />
das ortsübliche Versorgungsniveau, das je<br />
nach Land noch Luft nach oben haben kann.<br />
Schier unverzichtbar ist eine AUSLANDS-<br />
REISEKRANKENVERSICHERUNG, wenn<br />
Sie Europa verlassen. Schon allein ein Krankenrücktransport<br />
kann ein kleines Vermögen<br />
kosten. Auch Privatversicherte sollten sicherstellen,<br />
dass sie im Ausland geschützt sind.<br />
Besonders für Familien und generell bei<br />
hochpreisigen Reisen ist eine REISERÜCK-<br />
TRITTSVERSICHERUNG ebenfalls eine<br />
Überlegung wert, idealerweise in Kombination<br />
mit einer REISEABBRUCHVERSICHE-<br />
RUNG. Sie zahlt, wenn eine versicherte Person<br />
aus wichtigem Grund (Krankheit, Unfall,<br />
Schwangerschaft …) die Reise stornieren oder<br />
vorzeitig beenden muss.<br />
Wer im Ausland einen Mietwagen nutzt,<br />
unterliegt häufig einem weiteren Kostenrisiko:<br />
Die dortigen Mindestversicherungssummen<br />
sind so gering, dass sie für viele Unfallschäden<br />
nicht ausreichen. Auf der Kostendifferenz<br />
würden Sie sitzen bleiben, wenn Sie<br />
einen Schaden verursachen würden. Gut<br />
beraten sind Sie deshalb mit einer MALLOR-<br />
CA-POLICE bzw. (außerhalb Europas) TRA-<br />
VELLER-POLICE. Prüfen Sie aber zunächst,<br />
ob Ihre heimische Kfz-Versicherung nicht<br />
bereits diese Deckung enthält.<br />
Verzichtbar ist dagegen in aller Regel eine Reisegepäckversicherung;<br />
die Airlines erstatten<br />
ohnehin bei Verlust oder Beschädigung bis<br />
zu 1.350 Euro.<br />
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