DJT Beilage 2022

73. Deutscher Juristentag
Dienstleistungsbehörde der Bundesjustiz
Als vor 15 Jahren, am 1. Januar 2007, an historischer Adresse, der Adenauerallee in Bonn, das
Bundesamt für Justiz (BfJ) als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums
der Justiz (BMJ) errichtet wurde, konnte kaum jemand vorhersehen, welche Entwicklung die
Behörde am Rhein nehmen würde. Mit dem neu gegründeten Amt sollte eine zentrale Dienstleistungsbehörde
der Bundesjustiz sowie ein Ansprechpartner für den internationalen Rechtsverkehr
geschaffen werden. Zum 15. Geburtstag kann das BfJ auf eine erfolgreiche
Entwicklung mit rasantem Wachstum zurückblicken.
Von Stefan Schlauß
Seit der Errichtung im Jahr 2007 hat das BfJ eine Vielzahl
an neuen Aufgaben dazugewonnen. Das breite Spektrum
reicht von der Führung Zentraler Register wie dem Bundeszentralregister
über die Verkündung und Normendokumentation
bis hin zur Ahndung von Verstößen durch Kapitalgesellschaften
gegen handelsrechtliche Offenlegungspflichten. Das
Bundesamt bekämpft in Durchführung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes
Hasskriminalität in sozialen Netzwerken und leistet
finanzielle Hilfe für Opfer terroristischer und extremistischer
Straftaten. Auch die Führung des Registers für Musterfeststellungsklagen
fällt in die Zuständigkeit des BfJ. Es hat sich so in
den 15 Jahren zum zentralen Justiz-Dienstleister entwickelt.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch personell wider: Das BfJ
ist von ursprünglich 460 auf rund 1.300 Beschäftigte angewachsen,
verteilt auf mehrere Standorte in Bonn. Zu seinen Kernzuständigkeiten
gehörten von Anfang an auch die vielfältigen Aufgaben
als Anlaufstelle im internationalen Rechtsverkehr. Damit
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