Bauwerk+Wir 61
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Lehren. Lernen. Leben.<br />
Neubau für ein Gymnasium in Köln<br />
MBN erhielt von der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln den Auftrag für den Erweiterungsbau<br />
des Hildegard-von-Bingen Gymnasiums in Köln Sülz. Die Erweiterung entstand<br />
im Bereich der abgebrochenen Gymnastikhalle und erfolgte während des laufenden<br />
Schulbetriebs. Das Gebäude besteht aus vier Geschossen. Im Erd- und Untergeschoss<br />
wurde eine Dreifachsporthalle mit Zuschauertribüne und einer barrierefreien Loge<br />
integriert. Die Sporthalle wird für Schulveranstaltungen und auch als Versammlungsstätte<br />
genutzt. Der Bruttorauminhalt des Neubaus beträgt circa 47.470 m³ und die<br />
Bruttogrundfläche circa 9.890 m². Die Außenanlage hat eine Größe von mehr als 7.900<br />
m² und beinhaltet neben dem Schulhof ein Kleinspielfeld für diverse Sportarten und eine<br />
Weitsprunggrube.<br />
Eine Besonderheit im architektonischen Entwurf aus dem Büro „kister scheithauer<br />
gross architekten und stadtplaner GmbH“ sind die geräumigen Flure, die teilweise auch<br />
als gemeinsame Lernmitten dienen. Zusätzlich wurde eine “Lerntreppe” realisiert, die mit<br />
großzügien Sitzflächen zum Verweilen, ebenso wie zum kommunikativen Austausch einlädt.<br />
Eine besondere Herausforderung war das Einbringen und die Montage von 15<br />
Stahlverbundträgern, jeder circa 30 Meter lang, die die Statik des Neubaus oberhalb der<br />
Turnhalle sicherstellen. Neben vielen Klassen-, Fach-, Gruppen- und Mehrzweckräumen<br />
ist auch eine Bibliothek entstanden. Gebaut wurde in Anlehnung an die klimaschonende<br />
Passivhausbauweise. Dazu gehören eine sehr gute Wärmedämmung, spezielle Fenster<br />
mit Dreifachverglasung, Lüftungswärmerückgewinnung, hohe Luftdichtheit und eine<br />
weitgehende Wärmebrückenfreiheit.<br />
Zum Verlegen des schwersten Verbundträgers waren ein 500 t Autokran und ein<br />
Spezial-Mobilkran notwendig, welcher als Hybrid zu einer Kombination aus Mobilkran<br />
mit Gittermastausleger aufgebaut wurde (Modell Gottwald AK 450 von Franz Bracht).<br />
Dieser konnte den schwersten Verbundträger mit einem Eigengewicht von 64 t mit<br />
einer Ausladung bis zu 38 m alleine bewegen. Um den Verbundträger in die Endposition<br />
zu bringen, mussten beide Krane im Doppelhub arbeiten. Parallel dazu wurden die<br />
Stützen und Unterzüge der Ost- und Südansicht auf das Einlegen der teilweise 18 t<br />
schweren Vordächer vorbereitet.<br />
Die Abnahme erfolgte am 31. Januar 2022 und die Außenanlagen wurden<br />
abschließend bis Ostern gestaltet und fertiggestellt.<br />
■<br />
Norman Roden<br />
Daten<br />
Baubeginn April 2019<br />
Bauzeit 34 Monate<br />
BGF 9890 m²<br />
BRI 47470 m³<br />
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