my life_Ausgabe 15.08.2022_Vorableseprobe für WAVE Kunde

UNSER LYMPHSYSTEM
Das verborgene
Netzwerk
Abfallwirtschaft und Filteranlagen? Gibt es auch im menschlichen Körper.
Die Bedeutung der Lymphe ist vielen jedoch nicht bewusst
→
Was wir nicht wenigstens ab und zu sehen
oder unmittelbar spüren, das gerät
schnell in Vergessenheit. So ist es mit vielen
Dingen, die man nicht ständig auf dem Schirm
hat. Auf den Körper bezogen, ist mit Sicherheit
das Lymphsystem ein klassischer Fall für
dieses Phänomen. „Da es unauffällig ist und –
anders als der Blutkreislauf mit dem Herzen –
keine Pumpe hat, die im Mittelpunkt steht,
sind die Aufgaben des Lymphsystems vielen
Menschen nicht recht bewusst. Erst wenn es
mal nicht mehr reibungslos läuft und häufige
Entzündungen oder Gewebeschwellungen auftreten,
rückt auch die Lymphe ins Blickfeld“,
sagt die US-Lymphtherapeutin Lisa Levitt
Gainsley, die in Los Angeles lebt und arbeitet.
Allroundtalent
mit komplexer Anatomie
Aus ihrer Praxis weiß sie seit vielen Jahren,
dass so unterschiedliche Beschwerden wie
Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, ständige
Erschöpfung, Infektanfälligkeit, Ekzeme
der Haut oder das prämenstruelle Syndrom
auch mit einer gestörten Funktion des Lymphsystems
zusammenhängen können. Und Lisa
Levitt Gainsley ist davon überzeugt: Wer das
Netzwerk im Körper pflegt, kann seine Gesundheit
und das Wohlbefinden nachhaltig stärken.
Dafür ist es zunächst wichtig, die Abläufe zu
kennen. Tatsache ist: Mit seiner komplizierten
Anatomie erfüllt der lymphatische Komplex
gleich eine ganze Reihe von Aufgaben.
„Das Lymphsystem ist Transportmittel der
zellulären Ver- und Entsorgung, Bestandteil
der Immunabwehr und mit sämtlichen Körpersystemen
wie dem Verdauungstrakt, der
Haut, dem Gehirn und dem Nervensystem
verbunden“, so die My Life-Expertin.
Parallel zum Blutkreislauf, mit dem das
Lymphsystem eng verknüpft ist, zirkuliert im
Körper ein riesiges, halb offenes Netzwerk –
weit verzweigt wie das Wurzelwerk eines
Baums. Zu ihm gehören Lymphbahnen und
-knoten, aber auch Organe wie die Milz, das
Knochenmark und der hinter dem Brustbein
sitzende Thymus. Sie bilden Immunzellen
oder sind reich an Gefäßen, die Lymphflüssigkeit
aufnehmen, ab- und weiterleiten.
Wichtiger Versorger. Die Lymphe ist dabei
so etwas wie die „Spüllösung“. Diese wässrige
Substanz entsteht aus Blutplasma, das ununterbrochen
aus den feinen Blutkapillaren in
die Zellzwischenräume dringt. Ähnlich wie das
Blut versorgt auch die Lymphe die Zellen mit
Botenstoffen, Mineralien und Vitaminen und
schleust Immunzellen durch den Körper.
Wirksame Kläranlage
des Organismus
„So wie es im Haus zwei Arten von Rohrleitungen
gibt – eine für Frischwasser und eine für
Abwasser –, nehmen Lymphgefäße auch überschüssige
Gewebsflüssigkeit zwischen den
Zellen auf“, sagt Lymphtherapeutin Gainsley.
Mitsamt der darin wabernden Stoffe, die nicht
mehr gebraucht werden oder aus dem Körper
herausmüssen, etwa Zelltrümmer, Bluteiweiße,
Fette, Stoffwechsel- und Entzündungsprodukte,
Medikamentenrückstände, überschüssiges
Wasser, Bakterien und Viren. All dieser „Müll“
wird über die Lymphbahnen zu den Lymphknoten
geschleust.
Von ihnen gibt es rund 600 im Körper: am
Hals, unter den Achseln, in den Leisten oder
Kniekehlen. Lymphknoten sind äußerst wichtige
Sammel-, Sortier- und Filterstationen. Hier
wird ausgesiebt, was entsorgt werden soll. ➡
Erst wenn häufige
Entzündungen
oder Schwellungen
auftreten, rückt
auch die Lymphe
ins Blickfeld
Lisa Levitt Gainsley
ist zertifizierte Lymphtherapeutin
mit 25-jähriger
Erfahrung und eigener Praxis
in Los Angeles und spezialisiert
auf lymphatische
Selbstmassage
Rund 600
Lymphknoten
gibt es im Körper:
am Hals, unter den
Achseln, in den Leisten
oder Kniekehlen
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