18.08.2022 Aufrufe

magazin 4 für HP

Mein Tierheim Ausgabe 4

Mein Tierheim Ausgabe 4

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mein Tierheim

Herbst 2022


EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

Ich bin die Neue

mein Name ist Birgit Heidt-Bierer, und ich bin 57 Jahre alt.

Im Frühjahr wurde ich von unserer 2. Vorsitzenden Stephanie Kiene, mit der ich

schon länger gut befreundet bin, angesprochen, ob ich nicht die Nachfolge von Elvira

Gruenke übernehmen möchte und die neue Vorsitzende werden will. Ich bekam die

Möglichkeit, in die Vorstandsarbeit reinzuschnuppern, und ich fand ein sehr engagiertes,

tolles Team vor. Elvira Gruenke wollte das Amt abgeben, um sich verstärkt im niedersächsischen

Landestierschutzverband zu engagieren, und sie hat versprochen, in der Zukunft weiter

gerne als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen.

Vielen Dank, Elvira!

Ein bemerkenswertes Team sind die Mitarbeiter*innen des Tierheims Hodenhagen. Im Tierheim hat jeder das Gefühl,

dass es sich eben nicht nur um einen Wohnort für Tiere, die gerade keine Familie haben, handelt, sondern die

Atmosphäre im Tierheim entspricht einem richtigen Zuhause. Man spürt, dass unsere Vierbeiner hier aufgenommen,

innig umsorgt und sich ganz persönlich mit Ihrer Vorgeschichte und Persönlichkeit entsprechend entwickeln

können. Sie werden trainiert und liebevoll dahin geführt, zukünftig in einem neuen Zuhause ankommen zu können.

Jeder, der das Tierheim Hodenhagen betritt, kann das fühlen.

Die Leistung der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, die sehr viel Zeit für die Tiere und den Tierschutz aufbringen,

ist enorm. Sowohl in den Bereichen Gassigehen, Katzen streicheln, Werbearbeit wie dieses Magazin, Kalender,

Homepage, Facebook und Instagram zu erstellen, sowie unsere Vorstandsarbeit etc. sind zeitintensiv. Und alles ist

ehrenamtlich! Eine riesige Leistung, für die man nicht genug danken kann. Jedem Ehrenamt in unserer heutigen

Zeit gebührt größte Anerkennung! In vielen Vereinen kann man spüren, wie wichtig es ist, engagierte Menschen zu

finden. Viele Vereine haben nicht so viel Glück wie wir.

Trotzdem möchte ich noch einmal alle unsere Mitglieder und vor allem auch die Jüngeren unter Euch aufrufen, sich

zu beteiligen. Wir freuen uns über Eure konstruktive Mitarbeit. Wir haben viel vor und würden uns freuen, von Euch

ganz persönlich zu hören. Auch wenn Ihr zurzeit noch nicht wisst, wie Ihr Euch einbringen könnt, kommt zu uns oder

ruft uns an. Es gibt immer etwas zu tun! Und wahrscheinlich habt gerade Ihr in dem einen oder anderen Bereich ganz

besondere Fähigkeiten und Qualitäten, die wir dringend benötigen.

Die Bedürfnisse der Vierbeiner und Zweibeiner liegen mir am Herzen. Und TEAM ist für mich nicht nur ein Wort.

Ich freue mich darauf in den nächsten Jahren zusammen mit dem ganzen Team des Tierschutzvereins Heidekreis Süd

e.V. Tierschutz zu betreiben und dafür zu sorgen, dass es ALLEN gut geht und alle Spaß haben.

Immer daran denken, Ehrenamt ist eine „Ehre“ und „eine ganz wichtige Aufgabe“. Das Amt soll Freude bringen und

alle glücklich machen.

Eure 1. Vorsitzende

Birgit Heidt-Bierer

Übrigens Wir sind auf Ihr Feedback angewiesen. Bitte sagen Sie uns – über unsere Homepage, auf

Facebook, per Mail, telefonisch oder auch im persönlichen Gespräch – was Ihnen gefällt,

was wir besser machen können und auch, welche Themen Sie interessieren.

Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf mit Lob, Kritik, Anregungen. Scheiben Sie Leserbriefe zu unseren Themen

und teilen uns Ideen für die nächste Ausgabe mit. Haben Sie eigene Beiträge für die nächste Ausgabe?

Oder Lust, als Gastautor*in eine Kolumne zu schreiben?

Schreiben Sie uns. Wir freuen uns über jede Rückmeldung.

Mein Tierheim

Herbst 2022


INHALT

Editorial ..................................................................

2

Inhalt ......................................................................

Wir über uns: Mitgliederversammlung 2022 .........

3

4

6

Nachgefragt: Interview mit Birgit Heidt-Bierer ......

6

Nachgefragt

I N H A L T

Umbau: Modernisierung des Tierheims ................

In eigener Sache: Wir sind wieder da! ...................

Tierheimalltag: Plötzlich schwierig ........................

Angekommen: Als Bruno kam ................................

Freundschaft: Lotte und Loki .................................

Gewusst?: Das Lächeln der Katze ..........................

Ausgesetzt: Tapfere Hundeomi Frieda ...................

Helferanzeige .........................................................

Anträge auf Mitglied- und Patenschaft ..................

Gerettet: Der Kater mit den Glückspunkten .........

Ferienaktion: Kinder- und Jugendtierschutz ..........

Hinter den Kulissen: Was ist eigentlich Parvo? ......

Wilde Katzen: Mäusefänger suchen Arbeitsplatz ..

7

8

9

10

12

14

15

16

17

19

20

22

24

9

Plötzlich schwierig

10

Angekommen

12

Freundschaft

Blitzlicht: Wir müssen draußen bleiben .................

Chance: Gruppenhaltung bei Hunden ...................

25

26

15

Nachgedacht: Schwarze Katzen im Tierheim .........

28

Kolumne: Genau hingesehen ...............................

Unterstützung: Ehrenamt im Tierheim ..................

29

30

Ausgesetzt

Wichtige Infos: Tierärzte und Haustierregister/

Impressum ............................................................

31

28

Gewusst?

Mein Tierheim

Herbst 2022


WIR ÜBER UNS

Mitgliederversammlung 2022

von Ulrich Voß

Mindestens einmal im Jahr muss jeder

Verein nach dem deutschen Vereinsrecht

eine Mitgliederversammlung

abhalten. Durch sie haben alle

Vereinsmitglieder die Möglichkeit,

das Vereinswirken und -leben aktiv

mitzugestalten. Als das wichtigste

Organ im Verein dient die Mitgliederversammlung

zum Beispiel dazu,

die Mitglieder über aktuelle Belange

des Vereins zu informieren, demokratische

Entscheidungen über Angelegenheiten

zu treffen, die nicht

allein dem Vorstand oder satzungsgemäß

einem anderen Organ obliegen

(Grundsatzentscheidungen wie

aktuell zum Beispiel die Beschlussfassung

über die Änderung der Vereinssatzung,

die Einsetzung einer

Ethikkommission oder den Umbau

des Tierheimes) oder Wahlen durchzuführen.

Der Aufwand für die Vorbereitung,

Durchführung und Nachbereitung

der Mitgliederversammlung ist sehr

groß. Es muss an Vieles gedacht

werden.

So muss der Vorstand seinen Tätigkeitsbericht

erstellen, dies in Abstimmung

mit dem Jahresabschluss,

der oft erst „auf den letzten Drücker“

vorliegt. Daneben muss die

Kassenprüfung rechtzeitig organisiert

werden. Tätigkeitsbericht und

Jahresabschluss sowie der Bericht

der Kassenprüfer müssen rechtzeitig

vor der Mitgliederversammlung

öffentlich ausgelegt werden.

Gegebenenfalls sind Wahlen vorzubereiten.

Dabei empfiehlt es sich,

wenn es vakante Vorstandsposten

gibt, am besten schon längere Zeit

vorher Mitglieder anzusprechen, ob

sie sich eine Mitarbeit im Vorstand

vorstellen könnten und sich zur Wahl

stellen würden. So hätte der Interessent

die Möglichkeit, bereits an

Vorstandssitzungen teilzunehmen,

um sich genauer über die Aufgaben

zu informieren und sich darüber

klar zu werden, ob er in der Lage ist

und auch die Zeit dafür hat, so eine

verantwortungsvolle Aufgabe zu

übernehmen. Es könnte jedenfalls

ungünstig sein, unvorbereitet in die

Mitgliederversammlung zu gehen

und erst dort einen Wahlaufruf zu

starten. Nicht nur die Auswahl wäre

bei der erfahrungsgemäß geringen

Teilnehmerzahl sehr eingeschränkt,

viele könnten sich sicher so spontan

nicht für die Übernahme eines solchen

Ehrenamtes entscheiden.

Nicht zuletzt muss im Vorfeld der

Mitgliederversammlung noch ein

Veranstaltungsort und die rechtzeitige

Einladung aller teilnahmeberechtigten

Mitglieder organisiert

werden. Das kostet eine Menge

Geld. Für Saalmiete und Postversand

der Einladungen (Papier, Druck,

Umschläge, Porto) kommen wir in

unserem Verein bei 345 Mitgliedern

(Stand: 31.12.2021) auf rund

1.000,- € Kosten für die Mitgliederversammlung.

Von links nach rechts:

Vorn: Birgit Heidt-Bierer, Ute Büsing, Claudia Hänel , Viola Braeske

Hinten: Stephanie Kiene, Imke Büsing, Katja Grünhardt

Es fehlt: Jan Schmädecke

Trotz der Bedeutung der Mitgliederversammlung

und des hohen

Arbeits- und Kostenaufwandes ist

die Resonanz leider eher bescheiden.

Noch nicht einmal 10 % der

Mitglieder nehmen an der MV teil,

wobei über die Hälfte der Teilnehmer

sogar entweder dem Vorstand

angehört, für den Verein engagierte

Ehrenamtliche oder Mitarbeiter des

Tierheims sind. Dabei geben wir uns

Mein Tierheim

Herbst 2022


alle Mühe, die Veranstaltung nicht

allzu „bürokratisch“ abzuhalten und

in die Länge zu ziehen und die Tagesordnung

mit interessanten Punkten,

z. B. mit Fachvorträgen etwa der Veterinärbehörde,

aufzulockern.

Trotzdem bleibt es schwierig, Sie,

unsere Mitglieder, hier zu erreichen

und für maximal ein oder eineinhalb

Stunden ins Innere unseres Vereins

„mitzunehmen“. Wenn Sie einen

Tipp für uns haben, wie wir die Mitgliederversammlung

nicht als lästige

Pflicht-, sondern als attraktive Eventveranstaltung

gestalten können, so

dass Sie beim nächsten Mal ganz sicher

mit von der Partie sind, lassen

Sie es uns gern wissen.

Unser neuer Vorstand

Bei der Mitgliederversammlung am 17.06.2022 wurde der folgende

Vorstand für vier Jahre neu gewählt:

Birgit Heidt-Bierer, 1. Vorsitzende

Stephanie Kiene, 2. Vorsitzende

Ute Büsing, Schatzmeisterin

Viola Braeske, Schriftführerin

Imke Büsing, Beisitzerin

Katja Grünhardt, Beisitzerin

Claudia Hänel, Beisitzerin

Jan Schmädecke, Beisitzer

Ines Töllner, Verwaltungsrat Mitglieder

Alena Braeske, Verwaltungsrat Mitglieder

Hans-Jürgen Galler, Verwaltungsrat Kommunen

Mein Tierheim

Herbst 2022


NACHGEFRAGT

Interview mit der neuen 1. Vorsitzenden

Birgit Heidt-Bierer

von Ulrich Voß

Herzlichen Glückwunsch zur Wahl,

Birgit. Könntest Du Dich bitte zunächst

einmal vorstellen? Wer ist

Birgit Heidt-Bierer?

Vielen Dank! Gerne erzähle ich,

wer ich bin. Ich bin 57 Jahre alt,

verheiratet, gelernte Bankkauffrau,

seit ca. 30 Jahren selbständig tätig,

erst viele Jahre mit einer Handelsagentur

und in der Geschäftsleitung

Deutschland für die Marken Calvin

Klein, Jil Sander, Nike, Prada und

weitere Designer-Marken. Jetzt führe

ich zusammen mit meinen Mann

Aribert Heidt unser Baumpflegeunternehmen.

Eine lange, spannende

und erfolgreiche Zeit habe ich mit

„höher, schneller und weiter“ verbracht

und bin vor 13 Jahren zusammen

mit meiner kleinen Katzenfamilie

bei meinem Mann, meinen

drei Bonus-Kindern und in Ahlden

angekommen. Das ist ein sehr schönes

Gefühl.

Wie bist Du auf die Idee gekommen,

Dich um den Vorsitz des Vereins zu

bewerben?

Ich wurde angesprochen und durfte

in den Verein „reinschnuppern“. Ich

lernte ein engagiertes Vorstands-

Team und Tierheim-Team kennen,

die vor großen Herausforderungen

stehen und dafür jemanden wie

mich zur Unterstützung und für den

Vorsitz begeistern wollten. Genau

das hat mich überzeugt.

Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich.

Wie ist das für Dich?

Ich arbeite schon einige Jahre ehrenamtlich.

Weil mir das ein Bedürfnis

ist. Ich finde irgendwann

ist der Punkt gekommen, an dem

man (Frau) nur mal etwas „geben“

möchte.

Dir ist aber schon klar, dass es eine

große Herausforderung ist, das „Unternehmen

Tierheim“ mit einem

Jahresetat von über 300.000,- € ehrenamtlich

zu leiten?

Ja, das ist mir bewusst. Ich bin es

gewohnt, mit großem Etat zu arbeiten

und habe dies immer mit großer

Sorgfalt getan. Ich bin davon überzeugt,

dass, wenn wir als Team gut

zusammen arbeiten, diese Herausforderung

und alle anstehenden

Neuerungen gut meistern werden.

Auf was kommt es Dir am meisten

an? Was möchtest Du besonders

fördern?

Der große Einsatz und der Weiterbildungswille

der Mitarbeiter des

Tierheims ist bemerkenswert und

absolut zu fördern. Das gesamte

Tierheim-Team (inkl. ehrenamtliche

Mitarbeiter) macht einen tollen Job!

Sie investieren auch viel private Zeit,

damit sich unsere Schützlinge so gut

entwickeln können. Dafür meinen

ganzen Respekt und Anerkennung.

Was mich ganz besonders freut, ist

die Tatsache, dass wir nun auch junge

Vorstandmitglieder haben. Die

Geschwister Alena und Viola Braeske

(18 und 23 Jahre) verjüngen

deutlich unser Vorstands- und Ver-

waltungsrat-

T e a m

und engagieren sich jetzt schon

erheblich. Das finde ich spannend

und bemerkenswert in der heutigen

Zeit.

Zusammen mit Imke Büsing gründeten

Sie die neue Jugendtierschutz-

Sparte in unserem Verein und haben

im Sommer schon ein Sommerprogramm

mit großer Nachfrage und

großem Erfolg durchgezogen. Ich

gratuliere Euch dafür!!!

Ich möchte, dass der Verein langlebig

ist. Auch der Tierschutz braucht

neue Gedanken und Meinungen

und nach wie vor viel Engagement.

Ich sehe mich in der Rolle „fördern,

unterstützen, motivieren“, um damit

junge Menschen als Mitglied

und vor allem zum Mitmachen zu

gewinnen.

Was möchtest Du zum Schluss unbedingt

noch loswerden?

Bringt Euch ehrenamtlich ein – das

tut gut!

Vielen Dank für das Gespräch und

immer eine glückliche Hand für die

kommenden vier Jahre!

Ich freue mich auf die Aufgabe und

bedanke mich für das Vertrauen!

Ich bin eine

Katzenfrau

Mein Tierheim

Herbst 2022


UMBAU

Die Mitgliederversammlung hat beschlossen:

Das Tierheim wird modernisiert!

Das Projekt

Unser Tierheim ist inzwischen seit

fast 25 Jahren „in Gebrauch“ und

somit ein wenig in die Jahre gekommen.

Eine Sanierung und Modernisierung

tut not – nicht zuletzt, um

den bei uns lebenden Tieren eine

tierschutzgerechte Versorgung zu

sichern. Wir wollen das Projekt angehen

und unser Haus zukunftsfest

machen.

In einem ersten Schritt sind mit professioneller

Unterstützung durch die

Tierheimberatung des Deutschen

Tierschutzbundes, Frau Dr. Christiana

Müller, bereits viele gute Ideenansätze

entwickelt worden, u. a.

zur Quarantäne, zum Lärmschutz im

Hundehaus, zur Einrichtung eines

tierärztlichen Behandlungsraumes,

zu einem Anbau für Kleintiere oder

der Anlage eines Geheges für verwilderte

Katzen. In der letzten Ausgabe

des Tierheim-Magazins hatten

wir unter „Aktuelles“ über den damaligen

Sachstand zu diesem wichtigen

und weitreichenden Projekt

berichtet.

Was ist seither passiert?

Wir haben das Architekturbüro KMS

Walsrode mit der konkreten Planung

der ins Auge gefassten Bauund

Modernisierungsmaßnahmen

beauftragt (inklusive Kostenschätzung).

Wegen der allgemein enormen

Preissteigerung für Material

und Bauleistungen waren wir auf

Einiges gefasst, so dass uns die Kostenschätzung

des Architekten von

insgesamt 655.000,- € für den Bau

des Kleintierhauses (hierfür allein

180.000,- €), für Maßnahmen im

Bestand (Quarantäne, Umbau des

Hundehauses, Neueinrichtung von

Arztraum und Sozialraum mit Mobiliar)

sowie Außenanlagen (neuer

Zaun u. a.) dann zwar erschrocken,

aber nicht geschockt hat.

Gleichwohl bleiben wir fest entschlossen,

das Projekt anzugehen.

Mit einem einstimmigen Vorstandsbeschluss

haben wir dies noch einmal

bekräftigt.

Und auch die Mitgliederversammlung

hat in seiner Sitzung am

17.06.2022 die Notwendigkeit der

Baumaßnahmen bestätigt und mit

großer Mehrheit beschlossen, dass

Umbau und Modernisierung vorangetrieben

werden sollen. Die notwendige

Rückendeckung durch die

Mitgliederversammlung liegt damit

vor.

Wie geht es weiter?

Jetzt gilt es, die Finanzierung zu sichern.

Dabei ist es entscheidend,

„unsere“ Gemeinden, in deren Auftrag

wir die öffentliche Aufgabe der

Fundtierversorgung wahrnehmen,

zur Gegenfinanzierung „mit ins

Boot zu holen“. Sehr schnell sollen

jetzt entsprechende Verhandlungen

mit den Kommunen aufgenommen

werden, damit diese noch entsprechende

Mittel in ihren jeweiligen

Haushalt für das nächste Jahr einplanen

können. Unseren Anteil an

den Kosten wollen wir vollständig

aus Eigenkapital decken, größtenteils

aus dem Kapital, das sich aus

mehreren Erbschaften angesammelt

hat, außerdem aus Spenden.

Einen Kredit wollen wir nicht dafür

aufnehmen. Wenn alles gut läuft,

kann es gleich Anfang 2023 mit dem

ersten Bauabschnitt – dem Bau des

Kleintierhauses – losgehen.

Bitte helfen Sie uns und

unseren Tieren mit Ihrer

Spende!

Durch Ihre wertvolle Unterstützung

in Form Ihrer Mitgliedschaft und/

oder Übernahme einer Patenschaft

tragen Sie bereits zum Gelingen unserer

alltäglichen Tierschutzarbeit

bei.

Wir würden uns sehr freuen, wenn

Sie darüber hinaus mit einer Spende

unter dem Stichwort „Modernisierung

des Tierheimes“ mithelfen,

das Projekt zu realisieren.

Schon jetzt ganz herzlichen

Dank für Ihre

Unterstützung!

Mein Tierheim

Herbst 2022


IN EIGENER SACHE

Wir sind wieder da!

beeilt sich angesichts drohender

Virusmutationen und steigender Inzidenzen,

die Zeit zu nutzen, bevor

der Spaß wieder vorbei ist.

Auch wir sind froh, uns wieder in

der Öffentlichkeit präsentieren zu

können.

Tierheimmitarbeiter Peter

in Schwarmstedt

Mit einem kleinen Stand waren wir

im Mai auf der Gewerbeschau in

Schwarmstedt vertreten und bei

einem Flohmarkt in Bockhorn dabei.

Das Interesse war groß. Wir haben

viele nette Gespräche mit den Besuchern

geführt. Und so mancher

hat sich in den nächsten Tagen im

Tierheim nach einem passenden tierischen

Begleiter umgeschaut.

von Ulrich Voß

Volle zwei Jahre war das öffentliche

Leben wegen Corona drastisch heruntergefahren.

Doch seit diesem

Frühjahr ist es mit der Coronaruhe

endlich vorbei. Man traut sich zunehmend,

öffentliche Veranstaltungen

wieder stattfinden zu lassen. Oder

Außer Informationen zu unseren

Tieren und Antworten auf allgemeine

Fragen zur Haltung und zum

Leben mit Tieren bieten wir immer

auch ein Sortiment an Tierutensilien

wie zum Beispiel Halsbänder und

Spielzeuge oder einige Merchandise-Artikel

wie unseren Kaffeebecher

mit Tierheimlogo zum Kauf an.

Zusätzlich konnte man an unserem

Stand auch direkt einen Mitgliedsantrag

ausfüllen. Und eine Spen-

Flohmarktstand in Bockhorn

Stand auf der Gewerbemesse

in Schwarmstedt

dendose steht ebenfalls parat, die

regelmäßig großzügig befüllt wird.

Natürlich wollen wir auch wieder eigene

Veranstaltungen durchführen,

so etwa unseren beliebten Tag der

offenen Tür. Doch das bedarf einer

längeren Vorlaufzeit und Planung,

und so richtig trauen wir uns bei

der gegenwärtigen Lage auch noch

nicht. Bitte haben Sie noch etwas

Geduld.

Selbst die kleinsten Pfoten

hinterlassen dauerhafte

Spuren der Liebe in unseren

Herzen

Verfasser unbekannt

Mein Tierheim

Herbst 2022


TIERHEIMALLTAG

Plötzlich schwierig

Ein trauriger Trend

Von Julia Wuttke und Georg Dinges,

Mitarbeiter im Tierheim Hodenhagen

Derzeit erleben wir verstärkt, dass

schwierige Hunde im Tierheim eintreffen.

Dabei wird von „Corona-

Hunden“ gesprochen. Das wird uns

dann so erklärt, dass der Hund nach

der Homeoffice-Zeit nicht mehr

funktioniere, wenn er lange allein

sei. Und man ihm nicht mehr gerecht

werden könne.

Das ist allerdings nur ein sekundäres

Problem: Mehr Menschen denn

je mit wenig Hundeverstand hatten

den Wunsch – und nun auch die Zeit

– sich einen Hund anzuschaffen.

Das Hauptproblem, dem wir nun

gegenüber stehen, ist die antiautoritäre

Erziehung, die nicht mehr nur

bei Kindern, sondern auch bei Hunden

angewandt wird. Nur ist es vor

allem bei Hunden alles andere als

förderlich, keine klaren Regeln und

keine Einordnung in falsches und

richtiges Verhalten vorzugeben.

Viele unserer derzeitigen Bewohner

haben genau solch eine Erziehung

“genossen” und sind zum Teil völlig

überrascht, dass Beißen, Anspringen,

in die Schienbeine donnern

oder aber maßloses Ziehen an der

Leine nicht mehr als richtig gelten.

Der derzeitige Trend, einem Hund

keine Leitperson zu sein, ist schlichtweg

falsch und wird auf lange Sicht

dazu führen, dass die Tierheime mit

solchen “Kalibern” gefüllt sein werden.

Glücklicherweise gibt es schon seit

einigen Jahren Tierschutzorganisationen,

die sich genau um solche

Hunde mit den verschiedensten Geschichten

und Hintergründen kümmern.

Doch auch dort ist schnell

eine Menge an Hunden erreicht, die

die Kapazität übersteigt.

Wir appellieren an jeden Menschen,

der sich überlegt, einen Hund anzuschaffen:

Nehmt euch bitte einen

Hundetrainer zur Hilfe!

Denn falscher Stolz oder der Gedanke,

dass man ein Tier, das dann vielleicht

nicht „funktioniert“, einfach

abgeben kann, bringt nur Leid für

den Hund.

Mein Tierheim

Herbst 2022


ANGEKOMMEN

Als Bruno kam

Ein Hund aus

dem Tierheim

von Ines Töllner

Bereits fünf Jahre waren wir ehrenamtliche

Gassigänger im Tierheim,

als Bruno dort abgegeben wurde.

Wir hatten uns als Gassigänger

schon oft verliebt und vom eigenen

Hund geträumt. Aufgrund unserer

beruflichen Situation und unserer

Katzen musste der eigene Hund aber

ein Wunschtraum bleiben.

Dieser Blick!

Auch in Bruno hatten wir uns

schockverliebt. Ein großer, wuscheliger

Hund mit Teddybär-Augen. Ok,

sein Zustand war anfangs nicht sehr

vorteilhaft: Verfilzt und vom Geruch

her erinnerte er nicht gerade an eine

Blumenwiese. Aber dieser Blick…!

Wir hörten, dass es bereits eine Interessentin

gäbe. Und wie gesagt, für

einen Hund war in unserem Leben

sowieso kein Platz. Also genossen

wir die Spaziergänge mit Bruno mit

dem Wissen, dass wir uns in naher

Zukunft von ihm verabschieden

werden.

Als wir aus dem Urlaub zurückkamen,

erfuhren wir, dass die Interessentin

aus Zeitmangel doch nicht

mehr an Bruno interessiert war. Im

Nachhinein können wir nicht mehr

sagen, wie wir zu dem Entschluss

kamen, Bruno tatsächlich zu uns zu

nehmen. Eine Mischung aus Bauchgefühl

und der Veränderung der

Lebensumstände (ein Hoch aufs

Home-Office!) ließ uns diese Entscheidung

treffen.

Wir bekamen Bruno zunächst als

Pflegestelle. Denn der eigentliche

Besitzer war unbekannt verzogen.

Weil nach geltendem Recht aber

der Eigentümer „die Sache“, als die

Bruno rechtlich gilt, innerhalb einer

Frist von sechs Monaten zurückfordern

kann, war eine Vermittlung

vorerst nicht möglich.

Bruno ist für uns beide der erste eigene

Hund. Wir sind lediglich erfahrene

Katzenhalter.

Bruno hatte vor seinem Einzug bereits

drei Wochenenden bei uns verbracht.

So konnten wir einschätzen,

was uns erwartet und auf was wir

uns noch vorbereiten müssen.

Gerade in Bezug auf die Katzen.

Großartige Unterstützung hatten

wir von Tom von De Hunnenhoff, ein

Gnadenhof für Tiere in Schneverdingen.

Tom erklärte uns Anfängern,

wie ein Hund tickt. Wir bekamen

eine große Hundebox und bauten

eine Gittertür im Hausflur ein, damit

Hund und Katzen sich kennen lernen

können, ohne dass etwas passieren

10 Mein Tierheim

Herbst 2022


kann.

Im Laufe der Wochen erkannten wir,

dass Bruno „ein Köfferchen zu tragen

hat“. Bruno ist leider nicht sozialverträglich

mit anderen Hunden.

Ebenso ist er ein eher unsicherer

Hund. Leider wissen wir nichts von

Brunos Vorgeschichte.

Brunos gute Seiten überwiegen jedoch

bei Weitem. Abgesehen von

seinem wirklich niedlichen Blick,

ist er ein Hund, der sich Menschen

gegenüber total lieb verhält. Er ist

schmusebedürftig und fröhlich und

kann lustige Laute von sich geben.

Bruno bringt uns oft zum Lachen.

Sein Fell ist wunderschön, allerdings

pflegeintensiv. Dafür gibt es aber zur

Not einen Hundefriseur.

Wir sind weiterhin mit ihm im Training

und geben Bruno und uns die

Zeit, weiter zusammenzuwachsen.

Anderen Hunden gehen wir aus dem

Weg, was bei uns auf dem Lande gut

möglich ist. Die Vergesellschaftung

mit unseren Katzen ist noch nicht

vollzogen. Das ist ein Thema, über

das man ein eigenes Kapitel schreiben

könnte.

Seit April ist Bruno offiziell adoptiert.

Trotz aller Kosten und Mühen

sind wir sehr glücklich mit unserer

Entscheidung.

Weitere Informationen:

Hundeschule von De Hun´nenhoff

http://hundherum.net/

Wenn du glaubst, dass Hunde

nicht zählen könnten, stecke

dir drei Leckerlis in die

Tasche und gib deinem Hund

nur zwei davon.

Phil Pastoret

Mein Tierheim

Herbst 2022

11


FREUNDSCHAFT

Lotte und Loki – tie

von Lisa Mesenbrink

Dies ist die Geschichte von der achtjährigen

Ponystute Lotte und dem

dreijährigen Labrador-Mix Loki. Diese

beiden verbindet eine Freundschaft,

die niemand so vermuten

würde.

Die Geschichte von Lotte ist allein

schon etwas ungewöhnlich. Sie wurde

zweijährig als Gesellschaft für die

Haflingerstute ihrer Besitzerin angeschafft

und eroberte durch ihre äußerst

freche Art schnell alle Herzen

im Sturm. Zum Reiten war sie mit

ihren 1,05 Meter zwar zu klein, aber

Spazieren gehen und vielleicht sogar

Kutsche fahren dürfte doch kein

Problem sein. So war zumindest der

Plan. Doch es kam anders. Mit fünf

Jahren wurde bei ihr „Periodische

Augenentzündung“ festgestellt, eine

Erkrankung der Augen, die in Schüben

auftritt und schlimmstenfalls zur

Ablösung der Netzhaut und damit

zur Blindheit führen kann. Da Pferde

Fluchttiere sind, werden körperliche

Einschränkungen und Gebrechen so

lange es geht „versteckt“, so dass die

Krankheit bei Lotte leider erst sehr

spät festgestellt wurde.

Zu dem Zeitpunkt war sie auf dem

linken Auge bereits vollständig

blind. Das rechte Auge konnte aber

vielleicht durch eine Operation noch

gerettet werden. Nicht lange überlegt,

bekam Lotte die hoffentlich

rettende OP. Da für das linke Auge

keine Hoffnung mehr bestand, ihr

aber Schmerzen bereitete, wurde es

entfernt.

Zunächst sah es so aus, als wäre der

Eingriff am rechten Auge erfolgreich

gewesen, doch nach ein paar Tagen

kam der Anruf der Klinik, dass sich

die Netzhaut auch an diesem Auge

abgelöst hat. Damit stand fest, Lotte

ist vollständig blind. Wie soll ein so

junges Pony mit großem Bewegungsdrang

damit nur klar kommen? Wie

soll Lotte sich auf dem Paddock und

der Weide orientieren können? Wie

kommt sie mit den anderen Pferden

in der Herde zurecht? Inwieweit

kann man noch mit ihr „arbeiten“?

All diese Fragen schwirrten in unseren

Köpfen herum.

Allerdings gab es nur eine Option:

Wird schon werden! Lotte abzugeben

oder gar einzuschläfern, war zu

keinem Zeitpunkt eine Möglichkeit,

auch wenn einige der Meinung sind,

dass ein blindes Pony keine Lebensfreude

mehr hat. Wie falsch man

doch liegen kann! Lotte zeigt jeden

Tag, wie richtig es war, sie leben zu

lassen. Die „Karte“ ihres Paddocks

hat sie ganz genau im Kopf, sie weiß,

wo das Heu und Wasser ist und geht

sicher ihre Wege. Spazieren gehen,

Longieren und sogar als Handpferd

mit ins Gelände gehen, ist für Lotte

gar kein Problem. Auch andere

Tiere, die zum Teil von hinten auf sie

zugerannt kommen, versetzen sie

nicht in Panik.

12 Mein Tierheim

Herbst 2022


risch beste Freunde

Damit kommen wir zu Loki. Ein Labrador-Mix

Rüde, der bereits mit

zehn Wochen zum ersten Mal mit

zum Stall kam und Lotte neugierig

beschnüffelt hat. Auch Lotte war

sehr interessiert an dem kleinen

Fellknäuel.

funden und erleben hoffentlich noch

viele gemeinsame Abenteuer.

Lotte

Der Grundstein zur Freundschaft war

gelegt. Loki kann wie wild um Lotte

herumspringen, sie verfällt dabei

trotzdem nicht in Panik, da sie weiß,

dass es nur ihr verrückter Freund ist.

Sobald Loki zum Stall kommt, geht

er gleich zu Lotte und schaut, was

sie gerade macht. Wenn sie gerade

Heu frisst, stupst er sie an, damit

sie ihn beachtet. Lotte fängt dann

schnell an, ihn mit ihren Zähnen im

Nacken zu kraulen. Ganz so, als wäre

er ein anderes Pferd. Loki steht dann

vor ihr und genießt die „Streicheleinheiten“.

Loki

Wenn wir zusammen spazieren gehen,

weicht Loki Lotte fast nie von

der Seite. Auch wenn sie ihre drolligen

fünf Minuten kriegt und bockend

mit allen Vieren in die Luft

springt, bleibt er in der Nähe und

wartet, bis sie sich wieder entspannt.

Bleibt Loki mal stehen, um an

einer Stelle etwas länger zu schnuppern

und kommt dann schnell von

hinten angerast, erkennt Lotte am

Geräusch seiner Schritte, dass er es

ist und ihr keine Gefahr droht.

Absolut bemerkenswert, wie sich

Lottes anderen Sinne geschärft haben,

seit sie nicht mehr sehen kann

und dass sie mit einem „Raubtier“

eine so ungewöhnliche Freundschaft

pflegt.

Diese Geschichte zeigt uns, dass ein

Tier mit Handicap voller Lebensmut

sein kann und es Freundschaften

nicht nur innerhalb der eigenen Art

gibt. Lotte und Loki haben sich ge-

Mein Tierheim

Herbst 2022

13


GEWUSST?

Das Lächeln

der Katze

von Thea Schulz

Mit Lisa praktizierte ich es so lange,

bis sie schließlich ausgiebig gähnte,

sich einrollte und nach einem letzten

Blinzeln die Augen schloss und

einschlief, Henri wurde auch irgendwann

müde, Leo macht es wohl nur,

weil ich mich dann immer so freue,

Oskar und Molly schauen mich erstaunt

an und Pauline findet es ganz

toll.

Die Rede ist vom Blinzeln, das Katzen

praktizieren, um anderen ihre

Sympathie zu zeigen.

Kater Leo jedoch kannte es gar nicht

und ich habe versucht, es ihm beizubringen.

Ich habe ihm erklärt, dass

Geht auch mit einem Auge

ich ihm meine Sympathie

zeige, wenn ich

ihn anblinzele. Nun

macht er es wohl aus

purer Freundschaft

und ohne einen wirklichen

Sinn dahinter

zu erkennen. Ist halt

ein Lieber.

Bei Kitten erlebe ich

das oft, und wir blinzeln

uns an bis zur Erschöpfung.

Meine Katzen haben

diese Eigenschaft aus

unerfindlichem Grund

nur bedingt.

Was heißt: Nicht alle Katzen blinzeln.

Aber warum ist das so?

Es kann sein, dass sie gerade etwas

anderes zu tun und schlicht keine

Zeit haben, auf das Geblinzele zu

reagieren, nur weil ich dazu gerade

Lust habe. Oder sie verbinden das

Blinzeln mit einem, vielleicht auch

sehr kleinen, negativen Erlebnis in

der Prägephase. Vielleicht versteht

die Katze es auch nicht, wenn ich

blinzele und der Meinung bin, die

Das Blinzeln ist eine Beschwichtigung.

Man nennt es auch „Das Lächeln der

Katze“. Das soll ihre Friedlichkeit

demonstrieren und dem Gegenüber den

Wind aus den Segeln nehmen. Es ist auch

gut, und stärkt die Bindung, wenn wir

zurückblinzeln. Die Katze registriert das

und deutet es als Zeichen von „wir sind auf

einer Wellenlänge, haben dieselbe

friedliche Absicht“. Für die Katze ist das

sehr entspannend.

Birgit Rödder, Katzenpsychologin

Katze hat gefälligst zu reagieren. Es

kann also sein, dass ich sie damit

schlicht nerve. Ich denke, bei Lisa

war das irgendwann der Fall, weil

ich derart begeistert über ihre Reaktion

war, dass ich gar nicht damit

aufhören konnte.

Manche Katzen haben sogar die Gewohnheit,

nur mit einem Auge zu

blinzeln. Aus Bequemlichkeit? Oder

zwinkern sie uns tatsächlich zu? Und

machen sich lustig über die Menschen,

die immer alles wissen müssen?

Das werden wir wohl nie erfahren.

14 Mein Tierheim

Herbst 2022


von Thea Schulz

Ende Januar 2022 wurde ein Langhaardackel

ins Tierheim gebracht,

der in Walsrode in einem Waldstück

herum geirrt war.

Es stellte sich heraus, dass es eine

Hündin war, nicht mehr jung und

nicht gechippt, aber tätowiert. Und

sie war in einem sehr schlechten Zustand,

was sie aber nicht daran hinderte,

freundlich und lebensfroh zu

sein.

Dann wurde geforscht. Die Hündin,

sehr schnell bekam sie den Namen

Frieda, wurde in den sozialen Netzwerken

gepostet, in die Zeitung

gesetzt und auf die Homepage des

Tierheims.

Mit der Folge, dass zwar viele Hinweise

und Vermutungen herein kamen,

aber leider nichts, das zielführend

war.

Bei der Untersuchung durch unsere

Tierärztin stellte sich heraus, dass

ein Auge nicht in Ordnung war und

die Sehkraft auf den anderen auch

nicht mehr gut. Dazu kam ein Mama-

Tumor im Bauch, ein Lipom in der

Brust und sehr schlechte Zähne. Das

Alter schätzte unsere Tierärztin auf

15 plus.

Kurz und gut: Der Tumor und das Lipom

kamen raus, sechs Zähne auch

und das Auge musste ebenfalls entfernt

werden.

Und immer noch war Frieda einfach

hinreißend. Völlig unverständlich,

wie es jemand fertig bringt, sich

von einen so zauberhaften und zudem

hilflosen Wesen zu trennen.

Wie furchtbar muss das für die alte

Dame gewesen sein, plötzlich ihre

Bezugspersonen zu verlieren und

nicht zu wissen, warum.

Im Tierheim verliebte sich jeder, der

die Dackeldame sah und erlebte, augenblicklich

in sie. Frieda war zwar

nicht mehr die Jüngste und schlief

viel, aber in ihren wachen Momenten

war sie überaus lebendig

und lieb zu allen und jedem.

Urlaub mit der neuen

Familie

AUSGESETZT

Tapfere

Hundeomi

Frieda

Unsere ehrenamtliche Helferin Claudia

war ganz besonders angetan von

ihr und besuchte sie viel, so dass

zwischen den beiden bald eine enge

Bindung entstand.

Es vergingen Wochen, ohne

dass jemand Anspruch auf die Hündin

erhob, und irgendwann waren

die Mitarbeitenden des Tierheims

sicher: Frieda ist ausgesetzt worden.

Unfassbar! Eine so liebe und, wie

sich herausstellte, nicht mehr ganz

gesunde alte Dame auszusetzen,

überstieg unser aller Vorstellungsvermögen.

Frieda konnte jedoch nicht im Tierheim

bleiben, denn das war ein unpassender

Ort für sie. Sie verdiente

einen behaglichen und behüteten

Platz für die Zeit, die ihr noch blieb.

Also nahm Claudia sie kurzerhand

als Pflegehund mit nach Hause. Dort

lebt sie nun zusammen mit zwei

Hunden und einem Kater, ebenfalls

Tiere aus dem Tierheim. Und erkundet,

obwohl sie inzwischen fast

blind ist, völlig selbständig den großen

Garten.

Mit ihren neuen „Geschwistern“

und natürlich ihren Menschen war

Frieda inzwischen sogar schon im

Urlaub und hat vermutlich zum

ersten Mal in ihrem Leben einen

Strand gesehen.

So gibt es tatsächlich ein Happy End

für die Dame Frieda, die irgendjemand

nicht mehr wollte. Und sie

kann einen wunderschönen Lebensabend

bei ihrer neuen Familie verleben.

Danke, Claudia!

Mein Tierheim

Herbst 2022

15


16 Mein Tierheim

Herbst 2022


Antrag auf Mitglied-

und Patenschaft

Mein Tierheim

Herbst 2022

17


Antrag auf Mitglied-

und Patenschaft

18 Mein Tierheim

Herbst 2022


GERETTET

Ein Kater mit

Glückspunkten

von Melissa Graubohm

Es lag Schnee, als Pünktchen und

ich uns zum ersten Mal begegneten.

Pünktchen ist ein schwarz-weißer

Kater, dessen Fellzeichnung ganz besonders

ist und ihm wohl auch seinen

Namen gegeben hat.

Der Arme schlich eine ganze Weile

um die Bücherei in Bad Fallingbostel

und verfolgte jeden, der ihm über

den Weg lief, während er laut miaute.

Offensichtlich musste Pünktchen

die ganze Nacht in dieser Kälte

verbracht haben. Es war fast ein

Ding der Unmöglichkeit jemanden

zu finden, der sich seiner annahm.

Verständlicherweise darf man nicht

einfach so eine Katze einfangen und

sie quasi entführen. Oft hieß es, Katzen

seien Raubtiere und Freigänger,

deshalb könne man sie nicht mit

Hunden vergleichen. Was natürlich

auch richtig ist, aber trotzdem

suchte dieses Tier ganz klar Hilfe.

Nachdem wir es weiter versucht hatten,

bekamen wir schließlich Unterstützung

von engagierten Tierfreunden,

welche sich durch Pünktchens

Rettungsaktion wiedergefunden

haben. Aber das ist eine andere Geschichte.

Mit Hilfe von Tasso und

Facebook waren die Besitzer we-

Pünktchen wartet

nig später ermittelt.

Schließlich stellte sich

heraus, dass Pünktchen

schon seit über drei

Monaten schmerzlich

vermisst wurde und er

eigentlich aus dem 70

km entfernten Celle

stammt, wo auch seine

vorherigen Besitzer sich

große Sorgen um ihn

machten. Durch etliche

Gespräche erfuhr man immer mehr

von Pünktchen und seinem bisherigen

Leben. Wobei jede einzelne

Geschichte über den gepunkteten

Kater zeigte, wie viel Glück und Freude

er in die Leben anderer gebracht

hatte. Er ist eben ein echter Glückskater

und hat sogar mal seiner Besitzerin

das Leben gerettet, indem er so

viel Radau gemacht hat, damit Leute

aufmerksam wurden und rechtzeitig

zur Hilfe eilen konnten.

Nur mit seinem eigenen Glück haperte

es noch. Leider konnten ihn

seine neuen Besitzer, nachdem sie

ihn zurück hatten, schlussendlich

nicht behalten. Auch ich überlegte,

ihm ein neues Zuhause zu geben,

nachdem die Besitzer der Meinung

waren, Pünktchen hat mich ausgewählt,

wie Katzen das halt so machen

und sitzt deshalb immer stundenlang

an meinem Fahrrad und

kommt zur Bücherei und wartet

auf mich. Aber durch verschiedene

Umstände ging das leider nicht. Es

brach mir fast das Herz, aber mein

Hund Alf und die Katzenhaarallergie

meiner Mutter sprachen dagegen.

So kam es, dass Pünktchen wieder jeden

Tag um die Bücherei tigerte und

die Leute miauend verfolgte. Auch

wenn es natürlich am Schönsten für

ein Tier ist, ein richtiges Zuhause zu

haben und Mitglied in einer Familie

zu sein, ist es ein wahres Glück,

dass es Tierheime gibt. Da jetzt klar

war, wo Pünktchen herkam und er

wirklich Hilfe brauchte, konnte das

Tierheim Hodenhagen helfen und

nahm ihn auf. Jetzt ist er nicht nur

in Sicherheit, sondern auch gut versorgt

und muss sich nicht mehr allein

durchbeißen. Endlich hat Pünktchen

die Hilfe bekommen, um die

er die ganze Zeit über gebeten hat.

Jetzt fehlt nur noch sein persönliches

Glück. Vielleicht findet er ja

bald eine nette Familie.

Wir wünschen ihm auf jeden Fall

alles Glück der Welt. Wenn es einer

verdient hat, dann Pünktchen.

Inzwischen hat Pünktchen seine neuen

Menschen gefunden

Mein Tierheim

Herbst 2022

19


KINDERTIERSCHUTZ

Saatbomben , Insektentränken

und

Insektenhäuser

Celine (9) zeigt ihr

selbstgemachtes Katzenspielzeug

Die Katzen beäugen neugierig

ihre neuen Spielzeuge

Sommerferienaktionen

Kindertage

von Imke Büsing

ausgetobt hatten, verzogen wir uns

erst einmal zum Spielen und Kuscheln

in die Katzenstuben. Besondere

Freude bereiteten den Kids natürlich

die Kittenstuben.

Nachdem dort jedes Kind seine Lieblingskatze

gefunden hatte, bastelten

die Kinder Katzenspielzeug für ihre

neuen Lieblinge. Sie zeigten hierbei

so großes Engagement und Phantasie,

dass die Ergebnisse alle Erwartungen

übertrafen.

Am Ende des Tages verteilten wir

die neuen Spielzeuge in den Katzenstuben,

beobachtet von neugierigen

kleinen Kätzchen.

Das Tierheim Hodenhagen hatte

in den Sommerferien interessierte

Kinder von neun bis dreizehn Jahren

eingeladen. Die Aktion dauerte drei

Tage, jeder Tag hatte ein Thema und

jeder Tag war ein voller Erfolg.

Der erste Tag stand unter dem Thema

„Hund“.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde

startete die Kindergruppe zu einer

ausführlichen Tierheimführung,

um zunächst einmal etwas über das

Tierheim zu erfahren. Die Führung

endete in der Futterküche, um beim

„Futterspiel“ zu lernen, was die verschiedenen

Tierarten fressen und

welche Inhaltsstoffe in einer Dose

mit fertigem Futter enthalten sind.

Anschließend redeten wir über die

Körpersprache der Hunde, und die

Kinder konnten das neu erworbene

Wissen gleich an den Hunden Frodo

und Barbie ausprobieren. Es wurde

unter anderem geklärt, wie man

richtig auf einen fremden Hund zugeht,

um ihn kennen zu lernen und

nicht zu erschrecken.

Zum Abschluss eines wirklich schönen

Tages mit ausgesprochen fröhlichen

Kindern machten alle mit

ihren neuen Hundefreunden einen

Spaziergang, und die Hunde Frodo

und Barbie liefen eifrig mit unseren

Teilnehmer/innen um die Wette.

Der zweite Tag startete gleich mit

einem Spaziergang, und als alle sich

Der dritte Tag führte uns natürlich

sofort ins Katzenhaus, weil wir sehen

wollten, ob die neuen Spielsachen

die Nacht gut überstanden hatten.

Dies war zur Freude aller der Fall.

Doch das war nur ein kleiner Ausflug,

denn dieser Tag stand unter

dem Thema „Insekten“, und die Ferienkinder

lernten manches über das

spannende Leben der Bienen und

konnten das neu erworbene Wissen

im “Bienenparcours“ gleich testen.

Nachdem wir uns noch mit anderen

Arten von Insekten und deren

Lebensräumen beschäftigt hatten,

stellten wir Wildblumen-Saatbomben,

Insektentränken und Marienkäferhäuser

her. Auch hier waren alle

mit Feuereifer dabei und verzierten

ihre Projekte wunderschön.

Drei aufregende und angenehme

Tage neigten sich dem Ende zu, und

die Eltern waren zum Abschiedsgrillen

herzlich eingeladen. Dabei

führten alle die Ergebnisse unserer

Projekte vor, und die Eltern halfen

spontan beim Abbau und beim Aufräumen.

Darüber hinaus hatten die

Eltern ganz viele Leckereien für den

Grillnachmittag mitgebracht. Wir

waren begeistert und sehr dankbar

für diese tatkräftige Unterstützung.

20 Mein Tierheim

Herbst 2022


Sommerferienaktionen Jugendtage

JUGENDTIERSCHUTZ

von Imke Büsing

Am 26.7. folgten die Projekttage für

Jugendliche ab 14 Jahren.

Am ersten Tag beschäftigten sich

die Jugendlichen, wie schon die

Kinder, mit dem Thema „Hund“.

Das Futterspiel bezüglich des Hundefutters

wurde für die Großen erweitert,

so dass wir nicht nur über

die Ernährung der Hunde sprachen,

sondern – abweichend vom eigentlichen

Thema – auch über die von

Reptilien und Exoten.

Nach einem Vortrag über die Körpersprache

der Hunde, dem die Jugendlichen

interessiert folgten, kam

unsere Tierpflegerin Julia mit dem

Schäferhund Joki dazu, und alle

konnten sehen, wie deutlich unsere

Hunde kommunizieren, wenn man

weiß, worauf man achten muss.

Danach wurden viele Fragen zur

Arbeit unserer Tierpfleger und dem

Hundetraining gestellt. Julia und

Joki haben alles super erklärt und

beantwortet.

Am Ende des Tages machten wir

einen Spaziergang mit den Hunden

Frodo und Barbie.

zenmöbeln umgebaut.

Und unsere starken Jungs halfen

spontan im Katzenhaus und bauten,

obwohl der Akkuschrauber nicht

funktionierte, alte Holzelemente aus

einem unserer Katzenräume aus.

Eine Wahnsinnsleistung und Riesenhilfe!

Parallel wurden die neuen Katzenmöbel

kreativ und wunderschön

bemalt, und der zweite Tag neigte

sich seinem Ende zu.

Am dritten und letzten Tag versiegelten

wir die am Vortag gebauten und

nun getrockneten neuen Katzenmöbel

und gingen zum eigentlichen

Thema „Tierpfleger für einen Tag“

über.

Also wurden zunächst die Tierpfleger

bei den täglichen Reinigungsaufgaben

unterstützt, indem wir den

Außenbereich des Katzentraktes

säuberten. Danach standen wieder

zwei Tierpfleger bereit, um sich

nochmals den Fragen zum Hundetraining

zu stellen.

Der Mottotag „Hund“ wurde danach

für einen kurzen Ausflug in die Welt

der Insekten unterbrochen. Dafür

fertigten wir Wildblumensaatbomben

und Flaschengärten an. Besonders

das Bepflanzen und Gestalten

der Flaschengärten wurde begeistert

durchgeführt. Die Ergebnisse durften

die Jugendlichen am Ende des

Tages mit nach Hause nehmen.

Nach getaner Arbeit gab es ein zünf-

Der zweite Tag begann im Katzenhaus,

dort wurde ausgiebig gekuschelt

und gespielt. Nachdem alle

satt vom Schmusen waren, haben

wir alte Einrichtungsgegenstände

nach draußen getragen und zu Kattiges

Hot-Dog-Essen mit netten Gesprächen.

Die Pause tat gut, und so

ging es gleich weiter zum Thema :

„Wie vermittelt ein Tierpfleger unsere

Tiere in ein neues Zuhause?“ Die

Jugendlichen konnten das Erlernte

in Rollenspielen ausprobieren, was

sie mit Bravour ablieferten, bis es

dann Zeit war, Abschied zu nehmen.

Drei wirklich tolle Tage gingen zu

Ende.

Tatkräftig packten Reijk (14 J., vorn)

und Finn (13 J., hinten) bei der Renovierung

der Katzenstuben an

Rollenspiel

Tiervermilung

„Unsere“ Jugendlichen

Mein Tierheim

Herbst 2022

21


HINTER DEN KULISSEN

Was ist eigentlich Parvo?

von Tierheimmitarbeiterin

Laura Bruss

Bestimmt haben einige von Ihnen

es im vergangenen Jahr mitbekommen,

dass wir im Tierheim gegen

das Parvovirus gekämpft haben.

Doch was genau ist dieses Parvovirus

eigentlich? Und warum mussten

wir kurzzeitig einen Aufnahmestopp

ausrufen?

Was ist Parvo?

Die Katzenseuche (auch Feline Panleukopenie)

ist eine schwere, hochansteckende

Virusinfektion, die vorwiegend

bei jungen Kitten im Alter

von zwei bis sechs Monaten auftritt.

Aber auch ältere Katzen können an

der Katzenseuche erkranken.

Die Symptome der Katzenseuche

zeigen sich hauptsächlich im Magen-Darm-Bereich.

Parvo muss sehr

schnell behandelt werden, da vor

allem junge Katzen innerhalb eines

Tages sterben können.

In den meisten Fällen infizieren

nicht geimpfte Mutterkatzen ihre

Katzenwelpen. Aber auch andere

ungeimpfte Katzen in der Umgebung

sind häufig Überträger. Zudem ist

eine Ansteckung mit der Katzenseuche

über verseuchte Gegenstände

möglich. Das Virus gelangt über die

Schleimhäute von Nase und Maul in

den Körper der Katze. Da reicht es,

dass das Virus z.B. an den Schuhen

oder der Kleidung unbemerkt rein

getragen wird.

Aus diesem Grund mussten wir sowohl

unsere Hygienemaßnahmen

hochfahren als auch einen Aufnahmestopp

ausrufen, um unsere

jüngsten Mitbewohner, so gut es

ging, zu schützen.

Zwischen Ansteckung und Ausbruch

der Krankheit (Inkubationszeit) liegen

meist etwa vier bis sechs Tage.

Parvoviren sind ausgesprochen widerstandsfähig.

Der Kontakt

mit verseuchten Gegenständen

(z.B. Fressnapf, Körbchen,

Kleidung) kann

noch Jahre später zu

einer Infektion führen.

Unter Hunden gibt es

ein ähnliches Virus, allerdings

ist eine Übertragung

von Hund auf

Katze oder umgekehrt

bei der Katzenseuche

nicht bekannt.

Welche Symptome hat die

am Parvovirus erkrankte

Katze?

An Parvo erkrankte Katzen wirken

anfangs müde, niedergeschlagen

und fressen oft nicht. Darauf folgt

meist wiederkehrendes Erbrechen,

hohes Fieber (40°C bis 41°C) und

Durchfall. Der Flüssigkeitshaushalt

der Katze gerät völlig aus dem

Gleichgewicht.

Mit Parvo infizierte Tiere drohen,

sehr schnell auszutrocknen. Bei Kitten,

die schon im Mutterleib oder

in den ersten Tagen nach der Geburt

mit Katzenseuche infiziert werden,

kann es auch zu Hirnschäden

(Kleinhirn-Hypoplasie) und Blindheit

(Netzhaut-Dysplasie) kommen.

Ataxi* ist beispielsweise häufig eine

Folge einer überstandenen Katzenseuche.

Wie wird die Katzenseuche

diagnostiziert?

Besteht der Verdacht auf Parvo,

muss die Katze so schnell wie möglich

von einem Tierarzt behandelt

werden. So kann er die Katzenseuche

durch eine Blutuntersuchung

und eine Kotuntersuchung diagnostizieren.

Im Kot lässt sich der Erreger

der Katzenseuche, das Parvovirus,

direkt nachweisen.

Eine Blutuntersuchung gibt unter

anderem Aufschluss über die Zahl

der weißen Blutkörperchen (Leukozyten).

Sie sinkt bei Katzen mit

Katzenseuche oft dramatisch ab,

weshalb Tierärzte die Katzenseuche

auch als Panleukopenie (Leukopenie

= Verminderung der weißen Blutkörperchen)

bezeichnen.

Die Behandlung der Katzenseuche

Das Parvovirus muss schnell und

entschlossen behandelt werden. Der

Tierarzt versorgt die Katze mit elektrolythaltigen

Infusionen (Tropf),

um dem Tier verlorene Flüssigkeit

und Salze (Elektrolyte) zuzuführen.

Zusätzlich helfen sogenannte Antiemetika

gegen Brechreiz sowie

Breitband-Antibiotika (z.B. Amoxicillin-Clavulansäure)

gegen zusätzliche

bakterielle Infektionen.

Im akuten Krankheitsstadium der

Katzenseuche verordnen Tierärzte

mitunter auch Interferone**, welche

die Virusentwicklung hemmen.

Schwer an Katzenseuche erkrankten

22 Mein Tierheim

Herbst 2022


*Ataxi: Oberbegriff für neurologisch bedingte

Störungen der Bewegungsabläufe und Bewegungskoordination

**Interferone: Bei Virusinfektionen von

Körperzellen gebildeter Eiweißkörper, der

nicht infizierte Zellen vor Viren schützt

Am Ende mussten wir uns leider von

12 Kitten verabschieden. Ein herber

Schlag für alle, doch in Anbetracht

der Schwere dieser Krankheit waren

wir froh, doch nur relativ wenige

Tiere verloren zu haben und nicht,

wie zu Anfang befürchtet, den kompletten

Bestand von 30 Kitten.

Nachdem wir alles überstanden hatten,

mussten wir leider alle Kratzbäume

und alles Spielzeug aus den

betroffenen Räumen entsorgen und

sie gründlich desinfizieren.

Ende Mai dieses Jahres der zweite

Schock. Wieder hatten wir das Parvovirus

im Katzentrakt. Doch dieses

Mal wussten wir von Anfang an Bescheid

und konnten noch schneller

handeln. Am Ende verloren wir von

18 Kitten „nur“ vier Tiere.

Tieren hilft unter Umständen eine

Bluttransfusion.

Wie lief es bei uns im Tierheim ab?

Ende Oktober traten die ersten

Schwächeanfälle bei unseren damaligen

Fundkitten ohne Muttertier

auf. Leider mussten wir gleich zu Anfang

Verluste verzeichnen, und erst

ein pathologischer Befund aus der

Tiermedizinischen Hochschule Hannover

bestätigte unseren Verdacht.

Wir hatten den Parvovirus im Tierheim.

Und reagierten sofort. Die Hygienemaßnahmen

wurden verschärft, die

Tierärztin kam fast jeden Tag, bzw.

wir fuhren in die Praxis, und alle

kämpften gemeinsam um das Überleben

unserer Schützlinge.

Da wir in den Katzenstuben viel Holz

verbaut haben, mussten wir dieses

nun entfernen. Leider verloren wir

damit unsere zweiten Ebenen in den

Räumen, aber wir fürchteten, dass

sich das Virus dort noch irgendwo

versteckte und wir aufgrund dessen

dieses Jahr diesen Rückfall hatten.

Seit dem ersten Parvofall im letzten

Jahr führen wir bei allen neuen Katzen

erst eine Kotuntersuchung auf

das Parvovirus durch, um so schnell

wie möglich handeln zu können.

Wir hoffen, dass wir das Virus nun

in den Griff bekommen und nicht

jedes Jahr aufs Neue um das Leben

unsere Schützlinge kämpfen müssen.

Es kann nichts Größeres

geben, als ein Wesen zu

retten, das nie eine Chance

gehabt hätte, wenn du nicht

gewesen wärst.

Verfasser unbekannt

Mein Tierheim

Herbst 2022

23


WILDE KATZEN

Mäusefänger suchen Arbeitsplatz

Lebensräume für wilde Katzen dringend gesucht!

Chili

von Tierheimmitarbeiterin

Laura Bruss

Neben menschenbezogenen und

schmusebedürftigen Katzen landen

auch sehr oft scheue Katzen in unserem

Tierheim. Sie stammen aus

wild lebenden Populationen, die

sich durch unkastrierte Katzen entwickelt

haben. Da sie das Leben in

menschlicher Obhut nicht gewohnt

sind, fühlen die erwachsenen Katzen

sich in den Katzenstuben im

Tierheim nicht wohl. Sie möchten

einfach nur in die Freiheit entlassen

werden und normale wilde Katzen

sein.

Die wild geborenen Kätzchen benötigen

sehr viel Liebe und noch mehr

Geduld, um zahm zu werden, was

aber durchaus möglich ist. Hierfür

muss man Katzen besonders mögen

und verstehen.

Als reine Hauskatzen sollen unsere

„Wildis“ allerdings nicht leben. Sie

würden sich zu eingeengt fühlen

und unglücklich werden. Sie brau-

chen Freiheit und müssen auf die

Jagd gehen können. Ideal sind Gegenden

mit wenig Straßenverkehr.

Wir suchen deshalb immer wieder,

so auch in diesem Jahr, dringend

Menschen, die einen Platz auf

einem Bauernhof, Reiterhof oder einer

anderen ländlichen Liegenschaft

bieten und damit leben können,

dass die Katzen einfach nur da sind,

nicht den Schmusepreis gewinnen,

dafür aber die Nummer eins unter

den Mäusejägern werden. Wir helfen

gern bei der Eingewöhnung der

wilden Samtpfoten und bei allen

sonstigen Fragen.

Vorteil für Sie:

Die Katzen und Kater sind tierärztlich

untersucht, parasitenfrei und

kastriert. So kann keine Überpopulation

entstehen, und Sie kommen der

geplanten Kastrationsverordnung

für Katzen bereits im Vorhinein völlig

kostenfrei nach.

Vorteil für die Katzen:

Sie können bei uns kein artgerechtes

Leben führen, denn sie sind das Leben

draußen gewohnt. Einige von ihnen

sind schon seit über zwei Jahren

im Tierheim, und wir würden uns

sehr darüber freuen, wenn sie endlich

wieder glücklich sein könnten!

Die übliche Schutzgebühr für

Katzen verlangen wir für die

angehenden Mäusefänger nicht.

Über eine kleine Spende würden

wir uns natürlich dennoch freuen.

Für uns ist es nur wichtig, dass die

scheuen Samtpfoten endlich die

Chance darauf bekommen, ein Leben

in Freiheit führen zu können.

Da wir das Leid dieser Katzen bei uns

im Tierheim tagtäglich sehen, bitten

wir Sie dringend um Ihre Mithilfe!

Wenn Sie selbst keinen geeigneten

Platz haben, aber helfen möchten,

fragen Sie Bekannte, Verwandte, Arbeitskollegen.

Manchmal kennt jemand

jemanden, der einen kennt…

Herzlichst,

Ihr Team vom

TierheimHodenhagen

Eingewöhnung auf dem Hof

Vor Ort muss die Möglichkeit vorhanden sein, die Katzen eine Zeit lang einzusperren, um sie an ihren Futterplatz

und ihr neues Revier zu gewöhnen. Es sollten hier genügend Unterschlupfmöglichkeiten auch für

die kalten Wintermonate vorhanden sein. Auch nach der Eingewöhnungszeit sollen die Tiere regelmäßig

gefüttert und versorgt werden.

24 Mein Tierheim

Herbst 2022


BLITZLICHT

Wir müssen draußen bleiben!

von Sabine Voß

Schnell noch eine Besorgung machen

und den Hund mitnehmen. Da

hat man das Angenehme gleich mit

dem Nützlichen verbunden, und wir

alle sparen ja gerne Zeit. Also wird

Struppi vorm Laden zwischengeparkt,

bekommt noch ein „Ich bin

gleich wieder da“ zu hören und ist

fortan auf sich allein gestellt.

Falls er eine coole Socke ist, legt er

sich ab und beobachtet das Treiben

um sich herum. Es kann aber

auch sein, dass er mit der Situation

überfordert ist und lautstark auf

sich aufmerksam macht. Oder er

sitzt verängstigt in einer Ecke. Aber

mal abgesehen vom Verhalten des

Hundes – ist es denn in Ordnung,

ihn ungeschützt der Welt zu überlassen?

Was kann denn schon passieren, fragen

viele Hundehalter. Ich bin keine

Schwarzmalerin, aber mir fallen auf

Anhieb Szenarien ein, die man als

ungünstig bis katastrophal bezeichnen

kann:

Jemand steckt dem Hund ungeeignetes

Futter zu, der Hund wird von

Menschen bedrängt, fühlt sich unwohl

oder hat Angst und schnappt

zu, andere Hunde bedrängen ihn,

jemand fügt ihm Schmerzen zu oder

er wird gar gestohlen. Ja, Menschen

stehlen Hunde! Auch hier bei uns

auf dem Land. Warum?

Vielleicht ist der Wunsch nach einem

eigenen Hund zu groß oder der Dieb

ist einfach nur blöd? Aber wahrscheinlicher

ist, dass sich Hunde gut

verkaufen lassen, egal ob Rassehund

oder Mischling.

Ist der Hund erst einmal verschwunden,

ist die Chance, ihn wiederzubekommen

nur sehr gering.

Die Katastrophe ist perfekt und das

Leid auf beiden Seiten groß. Mir

wurde über Hundediebstähle ganz

in der Nähe von glaubwürdigen Personen

berichtet. Ein Halter erzählte

mir, sein angeleinter Hund sei sogar

hinter seinem Rücken von der Leine

gelöst und weggetragen worden!

Zum Glück konnte er den Diebstahl

gerade noch verhindern.

Wenn ich einen angebundenen

Hund vor einem Geschäft sehe,

muss ich zwanghaft in seiner Nähe

bleiben und ihn „beschützen“. Ich

kann erst weitergehen, wenn der

Halter zurückkommt und die Erleichterung

dem Hund ins Gesicht

geschrieben steht.

Dem zum Hund gehörenden Menschen

würde ich dann gerne ins

Gewissen reden, käme mir letztlich

aber doch etwas seltsam vor und

lasse es bleiben. Fazit: Der Hund ist

während des Einkaufs am besten

zu Hause aufgehoben, oder aber

er wartet zusammen mit einer weiteren

Person vorm Geschäft.

Mein Tierheim

Herbst 2022

25


CHANCE

Gruppenhaltung von

Hunden

Eine Chance für die

Schwervermittelbaren

26 Mein Tierheim

Herbst 2022


Start ins – neue – Leben

Ein Projekt von Perdita Lübbe – eine Chance für Hunde ohne Perspektive

www.facebook.com/StartInsNeue Leben+

Durch gezielte Trainings- und Resozialisierungsmaßnahmen wird „schwierigen“

Hunden, die wegen ihres ausgeprägten Aggressions- oder Beutefangverhaltens

absolut keine Chance mehr haben, außer den Rest ihrer Tage in

einem Tierheimzwinger zu verbringen, die Möglichkeit geboten, ein neues,

liebevolles Zuhause zu finden. Mit Resozialisierung ist hier gemeint, dass

die Hunde so viel wie möglich am Alltagsgeschehen teilhaben, nun regelmäßig

Sozialkontakte zu Menschen und zu Artgenossen aufbauen können.

Es bedeutet nicht, dass die Hunde jemals zu 100 % zuverlässig sind, sie

können allerdings von kompetenten Menschen geführt werden.

Hunde-Akademie Perdita Lübbe

Training und Kurse, Seminare, Coaching

Goethestr. 27, 64347 Griesheim

Tel.: 06155 4434 oder 0171 4212969

Mail: info@hundeakademie.de

Internet: www.hundeakademie.de

von Tierheimmitarbeiterin

Laura Bruss

Schon seit längerem reift bei uns im

Tierheim die Idee, unseren Hunden

den Tierheimalltag noch abwechslungsreicher

und vor allem artgerechter

zu gestalten. Neben der Versorgung,

dem Training und Ausflügen

ins Grüne stehen dabei zunehmend

die Vergesellschaftung mit Artgenossen

und die Gruppenhaltung im

Fokus der Arbeit. Gerade im Hinblick

auf unsere verhaltensauffälligen,

nur schwer vermittelbaren Hunde

ist das eine besondere Herausforderung,

aber auch eine echte Chance,

die Aussicht auf eine Vermittlung zu

erhöhen.

Für eine fachkundige Umsetzung

nach den neuesten Erkenntnissen

der Verhaltenslehre braucht es qualifizierte

Mitarbeiter. Deshalb haben

wir bereits einen Teil unserer Mitarbeiter

auf Schulungen an die renommierte

Hunde-Akademie von Perdita

Lübbe geschickt. Ein weiterer Teil

der Mitarbeiter wird noch in diesem

Jahr ebenfalls eine entsprechende

Fortbildung an der Hunde-Akademie

in Hessen absolvieren.

Aufbauend auf die Fachschulungen

haben wir mit der Vergesellschaftung

einiger Hunde im Tierheim

Hodenhagen begonnen. Es sind bereits

erfolgreich erste Hundegruppen

entstanden, die nun tagsüber

gemeinsam die Ausläufe nutzen

können. Die Gruppenhaltung ist

deshalb so wichtig, weil zum einen

soziale Kontakte die Psyche der

Hunde stärken und für die gesamte

Entwicklung jedes einzelnen Hundes

eine große Bedeutung haben. Zum

anderen lernen die Hunde so stetig

voneinander, sich gegenseitig zu respektieren,

sich Raum zu geben und

diesen auch einzufordern. Oder sie

können einfach ein friedliches Beisammensein

erleben.

Und auch die Mitarbeiter können

durch das Beobachten der Hunde in

der Gruppe noch einmal ganz neue

Eindrücke von jedem einzelnen Hund

sammeln, die Hunde noch einmal

von einer anderen Seite kennenlernen.

So manches Bild, das sie bisher

von einem Hund hatten, muss nun

revidiert und neu gemalt werden.

Jedenfalls kann man die Hunde nun

viel besser einschätzen.

Die Gruppenhaltung sehen wir alles

in allem als Kernprojekt unserer Tierheimarbeit

an. Sie erhöht einerseits

die Lebensqualität unserer Hunde

im Tierheimalltag, andererseits werden

die Vermittlungschancen deutlich

verbessert.

Mein Tierheim

Herbst 2022

27


NACHGEDACHT

Schwarze Katzen

im Tierheim

Auf ins Tierheim, ihr

Singlefrauen , Bräute

und Seeleute!

von Thea Schulz

Schwarze Katze von links? Oder

rechts?

Ganz egal. Jedes Kind weiß schließlich:

Das gibt Unglück!

Diese zweifelhafte Weisheit ist uns

allen vertraut. Und genauso ist jedem

bekannt, dass das blanker Unsinn

ist und ein unschuldiges Tier

nicht für das persönliche Pech eines

Menschen verantwortlich sein kann.

Trotzdem hält sich dieses Vorurteil

nach wie vor hartnäckig. Schwarze

Katzen gelten immer noch als Unglücksbringer.

Die Auswirkungen spüren die

schwarzen Fellnasen im Tierheim

täglich; sie werden übersehen und

müssen meist lange auf ihre Menschen

warten. Dabei sind sie doch

wunderschön mit ihrem glänzenden

Lackfell und den faszinierenden,

leuchtenden Augen.

Mit den dunklen Schönheiten verbinden

leider viele Menschen einen

wilden und unvorhersehbaren Charakter.

Ein weiterer Grund für die

Ablehnung mag sein, das man bei

schwarzen Katzen naturgemäß die

Mimik nicht sehen kann und sie deshalb

schwerer zu berechnen sind.

Sie werden als aggressiv wahrgenommen,

was sich mir persönlich

nicht erschließt.

Wenn man einer Studie glaubt,

dann sind schwarze Katzen Fremden

gegenüber misstrauisch und

scheu, lieben aber die Gegenwart

ihrer Bezugsperson und genießen

deren Nähe. Meine persönliche Erfahrung

mit meiner pechschwarzen

Katze Mäxchen war, dass sie zwar

die kleinste Katze meiner Schar war,

aber eindeutig die allgemein akzeptierte

Chefin. Zudem unglaublich

anhänglich und unfassbar lieb. Aggression

habe ich bei ihr nie erlebt,

es sei denn, jemand bedrohte ihre

Mitkatzen, die allesamt doppelt so

groß waren wie sie.

Mir hat sie eindeutig nur Glück gebracht

– Schon allein dadurch, dass

es sie gab und ich mit ihr zusammen

wohnen durfte. Aggressiv oder unberechenbar

mir gegenüber war sie

nie.

Wenn man sich ein bisschen umsieht,

stellt man fest, dass schwarze

Katzen in anderen Kulturen zwar

auch mystisch sind, aber ganz anders

als bei uns.

In Japan gilt eine schwarze Katze,

die bei einer Single-Frau lebt, als

Männer-Magnet. Englische Matrosen

wissen, dass eine schwarze Katze

auf dem Schiff Glück bringt und in

den britischen Midlands ist sie das

perfekte Hochzeitsgeschenk, weil

sie der Braut Glück und ewige Liebe

bescheren soll.

Übrigens: Es ist erwiesen, dass

schwarze Katzen gesünder und resistenter

gegen Krankheiten sind als

andere Katzen.

Es gibt also gute Gründe, einer

schwarzen Katze ein Zuhause zu geben.

Auf ins Tierheim, ihr Singlefrauen,

Bräute und Seeleute!

28 Mein Tierheim

Herbst 2022


Wie sehen Sie das?

KOLUMNE

von Thea Schulz

Ich muss zu meinem tiefen Bedauern

feststellen, dass mehr Leute glauben,

Hundeverstand zu haben, als dies

tatsächlich der Fall ist. Man schafft

sich einen zuckersüßen Hundewelpen

an, ohne zu wissen, was die jeweilige

Rasse für Bedürfnisse hat. Es

herrscht Corona im Land und Mensch

arbeitet im Homeoffice, hat also Zeit

für so ein Tier. Um die Rasse und die

Erziehung muss man sich keine Gedanken

machen. Der Kleine ist ja so

lieb; der weiß schon, was er darf und

ist ja auch so unfassbar niedlich.

Und dann ist die Zeit des Homeoffice

vorbei und Mensch muss für die

Arbeit das Haus verlassen. Und der

Hund? Er muss feststellen, dass seine

Leute von einem Tag auf den anderen

viele Stunden weg sind. Und was

macht Hund? Im besten Flegelalter?

Er weiß überhaupt nicht, wie ihm geschieht.

Er muss etwas leisten, was

er nie gelernt hat und nicht versteht.

Er ist ganz allein und hat Langeweile,

sucht seine Leute. Ist unterfordert,

traurig und frustriert. Da er keine Erziehung

genossen hat, wird er – was

überraschen mag – schwierig, weil er

seine Grenzen nicht kennt. Und beißt

ins Sofa oder im schlimmsten Fall sogar

in die Oma. So einen Hund kann man

natürlich nicht behalten, denn der ist

ja gefährlich! Also ab ins Tierheim. Und

wieder versteht das Tier die Welt nicht

mehr. Und leidet.

Es ist nämlich so, dass Tiere eine Seele

haben und auch Gefühle. Nein, Tiere

sind kein Spielzeug, auch, wenn diese

Behauptung den einen oder die andere

überraschen wird.

Oder wie sehen Sie das?

Anm. der Redaktion: Der Text spiegelt die persönliche

Meinung der Verfasserin wider.

Mein Tierheim

Herbst 2022

29


UNTERSTÜTZUNG

Ehrenamt im Tierheim

Die Herausforderungen im Bereich des Tierschutzes sind groß. Zum

Teil so groß, dass wir sie oft nicht allein stemmen können und auf

Helfer angewiesen sind. Helfer, die uns aktiv unterstützen können.

Möglichkeiten gibt es viele, und jeder kann durch seine persönliche

Hilfe zum Wohl der Tiere beitragen.

Das Nebenher

Man denkt immer, dass Aufgaben,

die man so nebenher

erledigt, nicht viel Arbeit machen.

Man macht sie eben nebenher.

Aber „Nebenher“ ist

nichts weiter als eine schöne

Umschreibung für tägliches

„Zusätzlich“. Es handelt sich

in diesem speziellen Fall unter

anderem darum, dass sich

jemand um die Wäsche kümmert,

die Fressnäpfe abwäscht

sowie die Katzentoiletten säubert

und desinfiziert.

Wir würden uns sehr freuen,

hier Unterstützung zu bekommen.

Die Pflege der

Außenanlagen

Das Tierheim hat Außenanlagen,

die der regelmäßigen

Pflege bedürfen. Wenn also

jemandem der grüne Daumen

juckt, ist er/sie herzlich eingeladen,

sich im Tierheim zu melden,

um dem abzuhelfen.

Das Katzenkuscheln

Oft gibt es scheue Katzen bei

uns im Tierheim. Um ihnen

die Angst zu nehmen, braucht

es sensible Menschen mit Geduld,

die diese Tiere langsam

an den Menschen gewöhnen.

Doch auch unsere zutraulichen

Samtpfoten benötigen

Zuneigung, Streicheleinheiten

und jemanden, der mit ihnen

spielt.

Das Gassigehen

Für unsere Hunde ist die Zeit,

in der sie spazieren gehen dürfen,

der wichtigste Teil ihres

Tages. Endlich Abwechslung,

Neues entdecken, schnüffeln,

spielen und sich bewegen.

Das ist für Tierheimhunde unglaublich

wichtig.

Gassigehen mit Tierheimhunden

ist nicht nur gut für die

Gesundheit des Menschen,

sondern auch für den Hund

an seiner Seite. Und so können

sich Bindungen bilden, die

den Hunden helfen, Vertrauen

zum Menschen zu entwickeln.

Dieses Vertrauen fehlt ihnen

häufig, bedingt durch eine oft

traurige Vorgeschichte.

Die handwerklichen Tätigkeiten

Immer wieder fallen Tätigkeiten,

wie kleine Reparaturen,

Bastel- und Verschönerungsarbeiten

an, bei denen wir für

Hilfe sehr dankbar sind.

Die

Öffentlichkeitsarbeit

Sie ist ein wichtiger Teil unserer

Tätigkeiten. Wir freuen

uns immer über Ideen für

Presseartikel, Infobriefe, Texte

für die Homepage und interessante

Artikel oder Themenvorschläge

für dieses Magazin.

Mein Mein Tierheim

30 Tierheim

Herbst 2022

Herbst 2022


INFOS/IMPRESSUM

Tierärzte und Haustierregister

Kleintierpraxis

Dr. Kai Riedel

Benzen 51

29664 Walsrode

Tel. 05161 6231

Fax 05161 7 23 61

Dr. med. vet Annemarie Krull

Bahnhofstr. 63a

29693 Hodenhagen

Tel.: 05164 800 381

Tierarztpraxis Schwarmstedt

Dr. Jürgens & Partner

Kirchstraße 17

29690 Schwarmstedt

Tel.: 05071912330

Am Dürerring Kleintierpraxis

Dr. med. vet. Ulrike Hagemann

Dürerring 1 b

29664 Walsrode

Tel. 05161 13 00

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis

Lünebach-Hüner / Herpers

Idsingen 5, 29664 Walsrode

Tel.: 0171 8516655

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis

Martin Rabe und Sebastian

Söchting

Gartenstraße 39

27374 Visselhövede

Tel.: 04262 958170

und

Walsroder Straße 14

29699 Bomlitz

Tel.: 05161 4811130

Tierarztpraxis für Groß-und Kleintiere

Uta Seyer-Carstens

Auf dem Kamp 45, 29664 Walsrode

Tel.: 05161 6098770

Kleintierpraxis Dr. Josef Teders und

Dr. Magdalena Teders

Schmiedestraße 2

29690 Schwarmstedt

Tel.: 05071 912211

24-Stunden-Notdienste

Tierklinik Posthausen

Rothlaker Straße 1

28870 Posthausen (Ottersberg)

Tel.: 04297 16899-0

KleintierKlinik Hannover

Hildesheimer Str. 386

30519 Hannover – Wülfel

Tel: 0511 986 348-48

TASSO – Haustierregister

24-Stunden-Notruf-Hotline

0 61 90 93 73 00

FINDEFIX – Das Haustierregister des

Deutschen Tierschutzbundes

In der Raste 10

53129 Bonn

Service-Telefon: 0228-6049635

Fax: 0228-6049642

E-Mail: info@findefix.com

www.findefix.com

Wenn es um den Tierschutz

geht:

Landkreis Heidekreis

Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz

(Veterinäramt)

Quintusstr. 1 (gleich neben dem

Kreishaus)

29683 Bad Fallingbostel

Tel. 05162 970306

Impressum

Herausgeber:

Tierschutzverein Heidekreis Süd. e. V.

Tierheim Hodenhagen

Heerstraße 52

29693 Hodenhagen

Tel.: 0 51 64 / 16 26

E-Mail:

tierheim-hodenhagen@web.de

www.tierheim-hodenhagen.de

In Kooperation mit

Thea Schulz / miezhaus grafikdesign

Hünzingen 82

29664 Walsrode

E-Mail: grafik-miezhaus@email.de

www.miezhaus-grafik.de

Redaktion:

Thea Schulz, Ines Töllner, Sabine Voß, Ulrich

Voß

Spendenkonten:

Kreissparkasse Fallingbostel

Konto Nr. 1 496 793 - BLZ 251 523 75

IBAN: DE48 2515 2375 0001 4967 93

BIC: NOLADE21WAL

Volksbank Lüneburger Heide eG

Konto Nr. 822 014 000 - BLZ 240 603 00

IBAN: DE29 2406 0300 0822 0140 00

BIC: GENODEF1NBU

Konzept, Satz und Layout:

miezhaus grafikdesign

Druck: Wir machen Druck

WIRmachenDRUCK GmbH

Mühlbachstraße 7

71522 Backnang

www.wir-machen-druck.de

Fotos: Tierheim Hodenhagen, Jacquelin Kasten

Fotografie, miezhaus grafikdesign,Ulrich

Voß, pixabay

Beiträge: Imke Büsing, Laura Bruss, Melissa

Graubohm, Georg Dinges, Lisa Mesenbrink,

Thea Schulz, Ines Töllner, Sabine Voß, Ulrich

Voß, Julia Wuttke

4. Auflage Herbst 2022

Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten

verantwortlich. Der Nachdruck der

Beiträge dieser Ausgabe bedarf, auch auszugsweise,

der ausdrücklichen Genehmigung

des Herausgebers.

Dieses Magazin kann nur mit finanzieller

Unterstützung durch Werbepartner erstellt

werden. Wenn Sie sich mit einer Anzeige

beteiligen wollen, wenden Sie sich bitte per

Mail an:

tierheim-hodenhagen@web.de

Wir bedanken uns herzlich bei allen Werbepartnern

für die Mitfinanzierung des

Magazins!

Mein Tierheim

Herbst 2022

31


32 Mein Tierheim

Herbst 2022

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!