23. August 2022

6 graz
www.grazer.at 23. AUGUST 2022
Der bunte
Vogel mit
Namen Julia G.
Du bist Paradies-Vogel
und Tausendsassa. Wie
kommt´s?
Ich bin mit der Musikrichtung
Punk und Metal groß geworden.
Von daher stammt wahrscheinlich
auch die Lust, ein wenig zu
provozieren und gegenzusteuern
(lacht).
Wie kam es zur Idee mit
dem Twisted Gender Role
Kalender?
Ich habe immer Werbung gesehen,
die komplett sexistischer
Kackscheiß war. Oft nimmt man
diese dann immer so beiläufig
wahr, aber Sexismus begegnet
uns täglich. Das war es auch,
wieso ich mir den Namen ausgedacht
habe. Erstmal denken vie-
Grazer
Originale
Twisted Gender Role Model, Wrestler,
Musiker: der unter dem Kunstnamen Julia
G. bekannte Artist liebt es, aufzufallen. Mit
uns spricht er über aktuelle Projekte, genderbehaftete
Vorurteile und mehr.
le dabei an eine gutaussehende
Frau und kommen deshalb zu
den Konzerten. Schön zu sehen,
wie anders dann die Realität oft
ist (lacht).
Du hast sogar ein ironisches
Schlager-Lied herausgebracht?
Mit „Schlager mich“ haben wir
tatsächlich Helene Fischer, Michael
Wendler und Co. vom
Platz 1 der Charts gestoßen.
Julia G. singt, aber du wrestlest
unter dem Alias „Sick
Bubblegum”?
Genau, im Herbst gibt es eine
Show bei Graz zu sehen. Demnächst
sind auch wieder Konzerte
geplant.
LIA REMSCHNIG
Jetzt
mitdiskutieren
www.facebook.com/derGrazer
Lustig
Kann das nicht schon der Dealer
vorher machen? Frage für
einen Freund!
Her Wig
* * *
Gut
Richtiger Schritt. Sollte mit
Therapie-Angeboten gekoppelt
werde, dann macht es auch
mehr Sinn.
Tatjana Petrovic
* * *
Wut
Wir haben kein Geld für mehr
ÄrztInnen oder PflegerInnen
aber für die Unterstützung bei
illegalem Drogenkonsum?!
Geht‘s eigentlich noch?!
Susanne Kaufmann
* * *
Unglaublich
Ok, also ich bringe meine illegalen
Drogen dort anonym
hin und die werden dann analysiert
und dann geh ich die
wieder abholen und bekomme
ein Analysenergebnis dazu und
dann kann ich mir anhand
dieser Daten überlegen, ob es
eine gute Idee ist diese Drogen
zu konsumieren bzw. wieviel
ich brauch damit es richtig
reinknallt, aber mich nicht
gleich umbringt...
Sonja Grossauer
* * *
Geschichte
Irgendwie müssen die negativen
Auswirkungen der gescheiterten
Prohibition reduziert
werden – gäbe es keine Prohibition,
würde es praktisch
keine Todesfälle im Zusammenhang
mit Drogenkonsum
geben. Man erinnere sich an
Zeiten der Alkohol-Prohibition,
damals starben zahllose
Menschen an gepanschtem Alkohol.
Bert Haas
* * *
Sarkasmus
Interessant. Gilt das nur für
regelmäßige Konsumenten,
sprich Süchtige, oder können
auch Partybegeisterte ihren
„Stoff“ einfach testen lassen?
Und wenn die Qualität nicht
stimmt, gibt es dann auch anwaltliche
Unterstützung, um
gegen den Dealer der schlechten
Ware vorzugehen?!
Gerald Duller
* * *
Meistkommentierte
Geschichte
des Tages
Drogen
testen für
Sicherheit
Grazer Konsumenten können
ihre Drogen jetzt anonym
chemisch testen lassen.
So sollen risikoreiche Verunreinigungen
gefunden werden.
Außerdem erhofft man
sich durch das Projekt, neue
Trends der Szene schneller
erkennen zu können. Nicht
nur, dass das Drug-Checking
bei der Schadensminimierung
helfe, es unterstütze auch bei
niederschwelliger Kontaktmöglichkeit,
so Gesundheitslandesrätin
Juliane Bogner-
Strauß. Die „Grazer“-Leser
disktutieren zu dem Thema
auf der Facebook-Seite.
Er liebt es bunt und schrill: Julia G. vor seinem beliebten „Twisted Gender
Role Kalender“ sowie eigens designten Sick Bubblegum-Skateboard. KK
REAKTIONEN & KOMMENTARE