25.12.2012 Aufrufe

Gemeindebrief - Ev. Kirchengemeinde am Humboldthain

Gemeindebrief - Ev. Kirchengemeinde am Humboldthain

Gemeindebrief - Ev. Kirchengemeinde am Humboldthain

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BIBLISCHER MONATSSPRUCH FÜR APRIL 2012<br />

Jesus Christus spricht: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das <strong>Ev</strong>angelium allen<br />

Geschöpfen!“<br />

(<strong>Ev</strong>angelium nach Markus, Kap. 16, Vers 15)<br />

Eine Statistik aus dem letzten Jahr weist aus, dass die Christen weltweit die größte<br />

Religionsgemeinschaft darstellen. Hätten Sie das gedacht? Oder hätten Sie auf eine<br />

andere Religion getippt?<br />

Nicht wenige in unserer christlichen Gemeinschaft „vor Ort“, also unserer Gemeinde,<br />

haben ja nicht zu Unrecht den Eindruck, Teil einer Minderheit im Stadtteil zu sein. Der<br />

unerfüllte Wunsch, wir mögen wieder „mehr werden“, geht einher mit dem Leiden<br />

daran, dass nicht wenige den Christen geradezu ablehnend begegnen.<br />

Nun ist es leider nicht von der Hand zu weisen, dass das auch mit der christlichen<br />

Fehlinterpretation solcher neutest<strong>am</strong>entlichen Aufrufe wie unserem Monatsspruch zu<br />

tun hat. Und ich fürchte, dass dies nicht nur ein historisches Problem ist. Ja, es wird<br />

nicht mehr mit dem Schwert missioniert. Aber manche würden wohl, wenn man sie<br />

denn ließe….<br />

Von einem „Missionsbefehl“ wird aber immer noch geredet – dabei führt bereits eine<br />

solche Begrifflichkeit in die Irre – unterstützt von der Übersetzung Luthers der<br />

entsprechenden Stelle <strong>am</strong> Schluss des Matthäus-<strong>Ev</strong>angeliums, die sich uns eingeprägt<br />

hat: „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker“. Der „Befehl“ Jesu darf nicht als<br />

„Jünger-machen“ durch welche Formen eines Drucks auf andere auch immer<br />

verstanden werden, weil dies dem Inhalt des <strong>Ev</strong>angeliums fund<strong>am</strong>ental widersprechen<br />

würde! Im Übrigen wäre jene Stelle aus Matthäus (28,19) mit Worten wie „gewinnt<br />

Menschen aller Völker für meine Sache“ auch sprachlich korrekter wiedergegeben…<br />

Was ist uns denn nun aufgetragen?<br />

Erstens „gehen“ – hinzugehen zu anderen Menschen. Und da hat jede/r ja zunächst<br />

seine „eigene Welt“ sozialer Kontakte – mit Menschen, die es wert sind, dass wir ihnen<br />

vom <strong>Ev</strong>angelium erzählen – die aber auch uns so viel wert sind, dass sie sich auf<br />

unseren Respekt verlassen können, ob sie sich dem Glauben öffnen oder auch nicht.<br />

Zweitens „verkünden“ – das Erzählen der frohmachenden Botschaft Gottes selbst. Da<br />

kommen wir wohl dem eigentlich wunden Punkt näher. Ich habe mich schon d<strong>am</strong>als als<br />

Jugendlicher gefragt, warum die Mitglieder meiner d<strong>am</strong>aligen Ortsgemeinde es immer<br />

dem/den Spezialisten überließen, um das <strong>Ev</strong>angelium zu verkünden. Die Auskunft<br />

„frag´doch den Pfarrer“ habe ich oft nicht als qualitative Bereicherung, sondern als<br />

Abwiegelung verstanden – und als „lass´ mich doch in Ruhe!“.<br />

Seite | 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!