Thermenland Magazin September 2022

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FIT & GESUND Kräuterlexikon VON HOLLASTAUDN UND KRONAWITTN ZINGIBER OFFICINALE Ingwer Ingwer stammt aus Fernost, vor allem in China und Indien wurde er zuerst genutzt und kultiviert. Heute bauen auch viele andere tropische Länder, wie Jamaika, Brasilien, Japan, Nigeria und Peru, Ingwer für den Export an. Bei uns würde er zwar durchaus als Topfpflanze wachsen, eine eigene Ernte ist jedoch nicht denkbar, dafür haben wir nicht das richtige Klima. Ingwer braucht die Tropen. Einige Zieringwerarten gibt es, die bei uns schön wachsen und auch blühen, diese kommen aber nicht als Gewürz- oder Heilpflanze infrage. Ingwer ist bei uns nun schon seit langem als Küchengewürz bekannt. In feine Scheiben geschnitten, gerieben oder getrocknet und pulverisiert passt er in vielerlei verschiedene Gerichte. Von Fleisch bis Süßspeisen ist alles möglich was schmeckt. Besonders gut harmoniert er mit Kürbis. Ingwer regt die Verdauungsenzyme zur Arbeit an und beeinflusst so auch das – Immunsystem positiv. Er fördert allgemein den Appetit und die Verdauung. Man kann Magenbeschwerden und sogar Magengeschwüre behandeln. Gegen Reiseübelkeit erhält man inzwischen Ingwerkapseln, aber auch Ingwertee oder das Kauen von kandiertem Ingwer sollen helfen. Eine wissenschaftliche Studie kam zu dem Schluss, dass 5g Ingwer täglich die Wahrscheinlichkeit, eine Thrombose oder einen Schlaganfall zu erleiden, entscheidend herabsetzen. Ingwer kann Asthmatikern helfen: Zur Reduzierung der Anfälle macht man eine dreiwöchige Teekur, bei der man täglich 2-3 Tassen Ingwertee trinkt. In der Heilkunde des asiatischen Raumes verwendet man Ingwer zur Behandlung von Migräne. Ingwer wirkt durch Gingerole, das sind ätherische Öle, die dem Salicin in unseren heimischen Weiden ähnlich sind. Sie sind schmerzhemmend und wirken gut bei Migräne und bei Blähungen oder Krämpfen im Verdauungstrakt. Wer Gallensteine hat, soll Ingwer nicht verwenden, damit die Anregung der Galle nicht die Steine abtransportiert und Koliken auslöst. Ingwer wirkt leicht blutverdünnend und blutzuckersenkend. Er wärmt von innen heraus und belebt den Blutkreislauf. Sein Einfluss auf das Immunsystem ist einerseits stärkend, andererseits bremst er überaktive Reaktionen. So kann sich der regelmäßige Gebrauch vor allem bei Allergien und Autoimmunerkrankungen sehr positiv auswirken. Ebenso kann er gut zur Vorbeugung in der Erkältungszeit verwendet werden. Sie bereiten Ingwertee, indem Sie ein etwa walnussgroßes Stück einer Ingwerknolle in kleine, dünne Scheibchen schneiden, mit ¾ Liter kochendem Wasser übergießen, genau 8 Minuten ziehen lassen und dann abgießen. Dieser Tee sollte schon morgens schluckweise getrunken werden. Wer das nicht alles schon morgens schafft verteilt es am besten über den Tag vor den Mahlzeiten. So unterstützt man idealerweise auch eine Diät zum Abnehmen. Ingweressig Für viele Gerichte verwendet man Ingwer geschält. Die Schale wäre aber zu schade zum Wegwerfen. Waschen Sie die Knolle schon vor dem Schälen gründlich. Geben Sie die Schale danach in eine Essigflasche, je nach persönlichem Geschmack, ich empfehle einen guten Obstessig. Sie sollten nur auf einen Säuregehalt von 5% achten, wegen der Haltbarkeit. Lassen Sie die Flasche an einem warmen dunklen Ort mindestens 3 Wochen stehen, ab und zu schwenken. Günstig gegen Übelkeit und Wetterfühligkeit. Ihre Kräuterfrau www.thermenland-magazin.de 14
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