Die Ulnaverkürzungsosteotomie mit der neuen 7-Loch ... - kma Online
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FORSCHUNG<br />
ARTHROSE<br />
Biotechnologie<br />
ermöglicht Reparatur<br />
Biotechnologie und Tissue Engineering stehen im Brennpunkt medizinischer Forschung.<br />
Ziel ist <strong>der</strong> (Teil-)Ersatz defekter menschlicher Strukturen und Organe unter gelenkter<br />
Aktivierung körpereigener Reparaturmechanismen. Orthopäden und Unfallchirurgen<br />
richten ihr Augenmerk dabei vor allem auf Knochen- und Knorpelverlust.<br />
Strukturschädigungen <strong>mit</strong> Knorpelverlust<br />
führen zu Schmerzen und<br />
eingeschränkter Beweglichkeit.<br />
Wegen <strong>der</strong> ungünstigen Belastungsverhältnisse<br />
führen auch kleinere Knorpeldefekte<br />
rasch zu Abrieb und zu Knorpelschäden,<br />
die an Größe zunehmen<br />
und letztlich zur Arthrose <strong>mit</strong> vollständigem<br />
Abrieb des Knorpels führen.<br />
Geschädigter o<strong>der</strong> verlorener Knorpel<br />
heilt nicht, auch die inneren Anteile<br />
eines Meniskus können nach Riss o<strong>der</strong><br />
Abnutzung nicht mehr regenerieren<br />
und müssen deshalb meist entfernt<br />
werden. <strong>Die</strong>ser Verlust <strong>der</strong> Pufferfunktion<br />
begünstigt weitere Knorpelschädigung.<br />
<strong>Die</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
zerstörter knorpeliger Gelenkfl ächen<br />
<strong>mit</strong> Beschwerdelin<strong>der</strong>ung, Erhalt <strong>der</strong><br />
Beweglichkeit und Vermeiden <strong>der</strong><br />
Arthrose ist seit je Zielsetzung orthopädisch-chirurgischen<br />
Handelns. Neben<br />
konservativen medikamentösen<br />
Verfahren stehen inzwischen hochmo<strong>der</strong>ne<br />
Therapieformen wie das Tissue<br />
Engineering zur Verfügung, <strong>mit</strong> denen<br />
sich Ersatzknorpel schaffen lässt.<br />
Folgende knorpelersetzende Verfahren<br />
werden unterschieden:<br />
1. Knorpel-Knochen-Transplantation,<br />
auch OCT genannt, ohne Anzüchtung.<br />
Der Knorpelersatz findet lediglich<br />
durch eine Eins-zu-eins-Verpfl<br />
anzung von gesundem Knorpelknochengewebe<br />
von an<strong>der</strong>er Stelle<br />
im Sinne eines – teils unwuchtigen<br />
– Mosaiks <strong>mit</strong> Verlust an <strong>der</strong> Spen<strong>der</strong>stelle<br />
statt.<br />
2. Tissue Engineering <strong>mit</strong> Gewebeanzüchtung.<br />
Unterschieden wird die Anbohrung,<br />
sprich Mikrofrakturierung, im Gelenk,<br />
die auf <strong>der</strong> Wirkung körpereigener<br />
Stammzellen beruht, und das<br />
eigentliche Tissue Engineering <strong>mit</strong><br />
Gewebeentnahme, Anzüchtung außerhalb<br />
des Gelenkes und <strong>der</strong> Rücktransplantation<br />
ins Gelenk. Während<br />
das Mikrofrakturieren nur ein min<strong>der</strong>wertigeres<br />
faserknorpeliges Regenerat<br />
provozieren kann, vermag die<br />
Anzüchtung die beste Annäherung<br />
Generell ist die Umsetzung <strong>der</strong> Transplantationen durch bundeslandabhängig<br />
strenge und starre Gesetzesvorgaben sowie Au agen durch die<br />
Kostenträger zur Kosten-Nutzen-Effektivität erschwert. Um diese Verfahren<br />
zielgerichtet und erfolgreich einzusetzen, müssen Zulassungsbehörden und<br />
Kostenträger Versorgungszentren de nieren, die aufgrund <strong>der</strong> Expertise<br />
zur Versorgung <strong>mit</strong> diesen innovativen Methoden berechtigt sind.<br />
an den eigenen hyalinen Knorpel<br />
zu leisten. Allerdings lässt sich die<br />
Mikrofrakturierung durch Lenkung<br />
vorgeformter Gewebebestandteile<br />
(Matrices) o<strong>der</strong> durch Zusatz von<br />
Wachstumsfaktoren wie Bone Morphogenetic<br />
Proteins (BMP) o<strong>der</strong><br />
Hormone in <strong>der</strong> Geweberegeneration<br />
verbessern.<br />
Wegen des besseren biologischen Ergebnisses<br />
geht <strong>der</strong> Trend daher weiter<br />
zum Einsatz des im Tissue Engineering<br />
erzeugten Knorpelersatzes <strong>mit</strong> höherer<br />
Qualität trotz erhöhter Kosten. Es handelt<br />
sich um ein ausgereiftes Verfahren<br />
<strong>mit</strong> dem auch kombinierte Knorpelverletzungen<br />
therapierbar sind. <strong>Die</strong> Größe<br />
des zu ersetzenden Areals li<strong>mit</strong>iert generell<br />
die Ersatzmöglichkeiten.<br />
Neben <strong>der</strong> Verbesserung des körpereigenen<br />
Reparaturpotenzials bietet das<br />
Tissue Engineering hervorragende Perspektiven,<br />
künftig auch komplexe Gelenkanteile<br />
im Sinne einer wirklichen<br />
Bioprothese herzustellen. Erste erfolgreiche<br />
Anzüchtungen eines gesamten<br />
22 orthopädie- und unfallchirurgie-kongressmagazin <strong>kma</strong>