GEMS ‘N‘ ROLL HERBST 2022
Das GEM SESSIONS Magazin im Herbst 2022: Für Musikfans - Musik, Jewelry & More!
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TITELSTORY<br />
THE HU<br />
Redaktion: Lea Schwarz<br />
Fotos: Enkhbat Nyamkhishig<br />
The HU – Musiker aus der Mongolei erobern die Bühnen der Welt<br />
Musik entwickelt sich kontinuierlich weiter, neue Melodien entstehen, alte Klänge werden wieder ausgegraben und mit modernen Elementen<br />
verschmolzen. Dem kann sich auch die Rock- und Metal-Welt nicht entziehen. Und so kommt es, dass vier Musiker aus Ulaanbaatar, der Hauptstadt<br />
der Mongolei, unsere westlich geprägten musikalischen Gewohnheiten aufmischen.<br />
„Hunnu Rock“ vom Feinsten<br />
Mit kräftigen Rhythmen, rauen Stimmen und für den Metal unkonventionellen<br />
Instrumenten geben The HU in der Musikwelt zurzeit<br />
gewaltig den Ton an. Sie erzählen von alten Geschichten der Mongolei<br />
und von ihren Vorfahren. Beeinflusst von der Kultur und der<br />
Natur ihres Heimatlandes sowie des nomadischen Lebens, das dort<br />
noch immer präsent ist, schaffen es Gala, Enkush, Jaya und Temka,<br />
ein völlig neues Klangerlebnis zu kreieren.<br />
Seit 2016 machen die vier als The HU, übersetzt in etwa „die Menschen“,<br />
gemeinsam Musik und vereinen in ihren Songs ein breites<br />
Spektrum kompositioneller Techniken. Sie verbinden einstige<br />
mongolische Tradition mit moderner Heavy Metal-Kultur und ziehen<br />
Konzertbesucher*innen so gekonnt in ihren Bann. Unterstützung bekommen<br />
sie dabei vom mongolischen Produzenten und Songwriter<br />
B. Dashdondog, aka Dashka. Das Ergebnis ist ein einzigartiger Musikstil,<br />
den sie selbst auf den Namen „Hunnu Rock“ taufen, inspiriert<br />
von mongolischen Reiternomaden.<br />
4<br />
Charakteristisch ist dabei vor allem der traditionelle Untertongesang,<br />
bei dem der Kehlkopf so eingesetzt wird, dass Töne unterhalb<br />
des Singtons entstehen. Das Zusammenspiel verschiedener<br />
traditionell mongolischer Komponenten erzeugt ein fast schon zeremonielles<br />
Musikerlebnis und eine für westliche Ohren noch wenig<br />
bekannte Rockmusik-Erfahrung. Die in mongolischer Sprache gehaltenen<br />
Lyrics treffen auf energetische Schlachtrufe und erzeugen<br />
eine nahezu spirituelle Atmosphäre, die nicht leicht zu imitieren ist.<br />
Für die Bandmitglieder spielt der Bezug zur Natur und den kulturellen<br />
Schätzen der Mongolei eine große Rolle. Enkush und Jaya<br />
sind beide im Westen des Landes aufgewachsen, umgeben von<br />
nomadischer Lebensführung, und sind damit wichtige Bindeglieder<br />
zwischen Musik und Tradition. Gala und Temka kommen aus der<br />
Stadt, aber auch sie kennen diesen Lebensstil gut. Ganz im Sinne<br />
dieser Traditionsgebundenheit zeigt das Logo der Band einen<br />
Schneeleoparden, der von alten mongolischen Stämmen verehrt<br />
wurde.<br />
Mit ihrer Musik transportieren The HU also mongolische Traditionen<br />
und Geschichten in die ganze Welt. Dies bleibt vor allem in ihrem<br />
Heimatland nicht unbeachtet: So sind sie nun offizielle Kulturbot-