GEMS ‘N‘ ROLL HERBST 2022
Das GEM SESSIONS Magazin im Herbst 2022: Für Musikfans - Musik, Jewelry & More!
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FEATURE<br />
MUSIK IN PERU<br />
Redaktion: Michael Quispe Macazana<br />
Foto: Shutterstock<br />
Kann sich die peruanische Musikszene durchsetzen?<br />
„In Peru gibt es Talent, es mangelt nur an Unterstützung“ ist ein Satz, den man in Peru immer wieder hört, wenn man über Musik spricht. Es<br />
scheint, dass dies das Problem ist, dem viele Künstler*innen während ihrer gesamten Karriere gegenüberstehen, wenn sie nur in Peru bleiben,<br />
deshalb haben viele Bands und Solist*innen internationale Ambitionen. Es gibt aber auch diejenigen, die dennoch erfolgreich tätig sind.<br />
Peru ist wegen der kulturellen Vielfalt, die das Land umfasst, sehr<br />
privilegiert. Aus den verschiedenen kulturellen Gruppen entstehen<br />
viele Musikgattungen, wie z. B. die Chicha-Musik aus dem<br />
Dschungel, die traditionellen Huaynos aus jeder Region der Hochländer<br />
oder die kreolische Musik, die für die Küste repräsentativ<br />
ist. Die Rhythmen unterscheiden sich stark voneinander, weshalb<br />
es schwierig ist, die peruanische Musik als solche zu definieren.<br />
Daneben gibt es noch andere Musikgenres wie Salsa, Reggae,<br />
Cumbia und sogar Rock, die aus dem Ausland in Peru landen, um zu<br />
verschmelzen und einen neuen repräsentativen Sound zu suchen.<br />
Aus diesen musikalischen Gattungen gab und gibt es im Laufe der<br />
Geschichte und trotz der geringen Sichtbarkeit der Musik im Rest<br />
der Welt bedeutende Künstler*innen; in Peru sind ihre Hinterlassenschaften<br />
in den Straßen aller peruanischen Stadtviertel noch immer<br />
lebendig. Interessant zu erwähnen ist, dass das Genre Punkrock für<br />
eine große Zahl von Menschen in Peru von der Band „Los Saicos“<br />
ab 1964 erfunden wurde. Es folgen Künstler*innen wie: Pedro Suarez-Vertiz,<br />
Gian Marco, Grupo 5, Miki González, Arena Hash, Arturo<br />
„el zambo“ Cavero, Eva Ayllón, Los Mirlos, u. a., die Anerkennung<br />
in den Nachbarländern und teilweise sogar den USA und Europa<br />
erreicht haben.<br />
Temple Sour, Santa Madero, Los Outsaiders, Los Niños Vudú, Jean<br />
Paul Medroa, Daniela Darcourt, Niños Sin Smartphones, Alejandro<br />
und María Laura, usw. Alle mit einer vielversprechenden Zukunft, es<br />
sind Künstler*innen, die die wichtigsten Playlists auf dem Planeten<br />
erreichen könnten.<br />
Aber das eigentliche Problem auf dem Weg dieser Stars ist eindeutig<br />
die Musikindustrie. Leider scheuen sich sogar die peruanischen<br />
Geschäftsleute, für ein Produkt ihrer Heimat Risiken einzugehen,<br />
umso mehr, wenn es sich um Kunst handelt. Populäre Radios mit<br />
vielen Hörer*innen spielen nur dieselben, sich wiederholenden<br />
Lieder der Vergangenheit oder die populärsten aus dem Ausland;<br />
es mangelt an wichtigen Spielorten und die Qualität einiger dieser<br />
Orte ist prekär.<br />
Viele Lateinamerikaner*innen haben die Vorstellung, dass Musik als<br />
Beruf nicht für den Lebensunterhalt reicht. Deswegen versuchen es<br />
auch viele Musiker*innen erst gar nicht. Nachbarländer machen es<br />
vor, dass es indes durchaus möglich ist, mit der Musik erfolgreich<br />
zu sein. So hofft man, dass in nicht allzu ferner Zukunft auch die<br />
peruanische Szene neue Wege gehen und ihr Selbstvertrauen<br />
finden wird.<br />
Dann stellt sich natürlich die Frage: Wie sieht die peruanische Szene<br />
derzeit aus? Die Szene wächst, wie in vielen anderen Ländern auch,<br />
weiter, und die Qualitätsstandards verbessern sich mit der Zeit; die<br />
Musik entwickelt sich weiter und neue Gesichter tauchen auf, wie:<br />
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