28.10.2022 Aufrufe

NK 11_2022-E-Paper-Friedrich

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

‍<br />

28<br />

POLITIK<br />

AdobeStock/© DS-LE AdobeStock/© Виталий Салин<br />

ES STEHT NICHT GUT UM<br />

DEN PATIENTEN!<br />

Deutschland, der Wirtschaftsmo-<br />

Immer mehr Unternehmen klagen<br />

keit Deutschlands gefährden. Eben-<br />

tor Europas, liegt auf der Intensiv-<br />

über die hohen Energiepreise und-<br />

so die Versorgungssicherheit und<br />

station. Die Politik muss endlich<br />

Verbände und Branchenvertreter-<br />

damit unser Wohlstand sowie der<br />

aufwachen und gegensteuern –<br />

warnen vor einer Insolvenzwelle<br />

soziale Frieden sind dadurch in<br />

sonst droht der baldige Herztod.<br />

sowie einer Deindustrialisierung<br />

Gefahr.<br />

Mehr Realismus und weniger Dog-<br />

Deutschlands. Denn durch die im-<br />

Die daraus resultierenden Krisen<br />

matismus sind nun gefragt. Der<br />

mens steigenden Energie- und<br />

und Probleme werden dann nur<br />

Patient „Deutschland“ wurde mit<br />

Strompreise geraten nicht nur wir<br />

zu gerne von den Brandstiftern<br />

einigen Beschwerden in die Not-<br />

Bürger immer weiter unter Druck,<br />

selbst mit unseren Steuergeldern<br />

aufnahme eingeliefert, die sich zu-<br />

sondern auch die deutsche Wirt-<br />

„gelöst“, um sich dann selbst auf die<br />

letzt rapide verschlimmert haben<br />

schaft und Industrie. Vor allem die<br />

Schulter zu klopfen und sich als Feu-<br />

und jetzt liegt das Land auf der In-<br />

energieintensiven Branchen wie<br />

erwehr feiern zu lassen. Absurd, aber<br />

tensivstation. Momentan haben<br />

Chemie, Glas, Papier oder Metall ste-<br />

leider wahr! Die Umverteilung und<br />

wir noch keinen Herztod, aber etliche<br />

Warnsignale, dass ein akuter<br />

hen mit dem Rücken zur Wand. Zunehmend<br />

gehen Unternehmen dazu<br />

der Sozialismus sind wieder en<br />

vogue. Der Bürger mutiert immer<br />

eine In-<br />

AdobeStock/© vegefox.com<br />

und schwerer Herzinfarkt droht.<br />

über, ihre Produktion zu drosseln, um<br />

mehr zum unmündigen Abhängigen<br />

solvenzwelle<br />

Deutsch-<br />

Kosten zu sparen. Mitarbeiter werden<br />

an der Zitze der Politik, der sich dann<br />

im Handwerk.<br />

land teilt dassel-<br />

Wir sehen ein Vorhofflimmern<br />

in Form von rasant<br />

in Kurzarbeit geschickt und Investitionen<br />

werden gestoppt.<br />

zweimal überlegt, ob er seiner Unzufriedenheit<br />

Ausdruck verleiht und in<br />

Fakt ist: Wenn Deutschland so weiter<br />

macht und sich deindustrialisiert, ver-<br />

be Schicksal: Wir haben uns ebenfalls<br />

zu 50 Prozent auf russisches<br />

steigenden Energiepreisen und<br />

Apropos Investitionen: Ausländische<br />

die Hand beißt, die ihn füttert. Aus<br />

liert es massiv an Produktivität und<br />

Gas verlassen. Kommt nun die Pleite?<br />

massiver Verunsicherung der Bürger,<br />

Unternehmen werden es sich zwei-<br />

dem Grund freut sich die Politik über<br />

Wettbewerbsfähigkeit, was Arbeits-<br />

Doch noch hat die Politik Zeit, um<br />

welche sich durch eine Kaufzurück-<br />

mal überlegen, ob sie im Hochsteu-<br />

Krisen.<br />

plätze, soziale Sicherheit und Wohl-<br />

den plötzlichen Herztod zu verhin-<br />

haltung ausdrückt. Ein Herzstolpern<br />

erland Deutschland mit jetzt auch<br />

Paradebeispiel für den Abschwung<br />

stand kosten wird. Wir müssen jetzt<br />

dern. Dazu bräuchte es nun aber<br />

durch offensichtlich überforderte<br />

noch Rekordenergiepreisen plus zä-<br />

ist das einstige Zugpferd der deut-<br />

handeln!<br />

mehr Realismus und weniger Ideo-<br />

Politiker und unverblümter Warnun-<br />

her Bürokratie investieren wollen.<br />

schen Wirtschaft, die Automobilin-<br />

logie und Dogmatismus. Dazu gehört<br />

gen von besorgten Branchenvertre-<br />

Ebenso überlegen jetzt schon zehn<br />

dustrie. 2021 sank schon die Produk-<br />

Wir machen immer noch die<br />

das Eingeständnis, dass wir weder<br />

tern und auch schon einige kleinere<br />

Prozent der Firmen die Produktion ins<br />

tion um <strong>11</strong>,7 Prozent, um jetzt im<br />

dümmste Energiepolitik der Welt<br />

auf die saubere Atomenergie noch<br />

Infarkte sind aufgetreten in Form von<br />

Ausland zu verlagern, um die Ener-<br />

1. Halbjahr nochmals 2,9 Prozent<br />

Ein gutes Sinnbild ist der verstaatlich-<br />

auf die fossilen Energieträger erstmal<br />

Kurzarbeit sowie Insolvenzen von<br />

giekosten wieder in den Griff zu be-<br />

zum Vorjahr zu verlieren.<br />

te Energieversorger Uniper. Er hatte<br />

verzichten können.<br />

ersten Unternehmen.<br />

kommen.<br />

Ob unsere Autofirmen den Transfor-<br />

zu 50 Prozent auf russisches Gas ge-<br />

Ob sie das tun wird, ist leider eher<br />

Die Lage spitzt sich immer dra-<br />

Die Sanktionen treffen uns am här-<br />

mationsprozess vollziehen und über-<br />

setzt, was ihm zum Verhängnis wur-<br />

fraglich.<br />

matischer zu. Man muss sich<br />

testen.<br />

leben, steht in den Sternen. Ebenso,<br />

de und kurz vor dem Bankrott stand.<br />

www.friedrich-partner.de/<br />

schon die Augen reiben und klar<br />

‍Was nicht ein jeder weiß: Die Mehr-<br />

ob die mobile Zukunft tatsächlich<br />

machen, dass man nicht in einem<br />

heit der Weltengemeinschaft macht<br />

elektrisch ist und woher der dafür<br />

Alptraum gefangen ist. Hätte Ih-<br />

nicht mit bei den Sanktionen und be-<br />

benötigte Strom (von den Rohstoffen<br />

nen jemand vor wenigen Jahren<br />

treibt weiter fröhlich Handel mit<br />

fange ich erst gar nicht an) eigentlich<br />

gesagt, dass wir in Deutschland<br />

Russland. Dies nimmt dann solche<br />

kommen soll? Denn zur Wahrheit ge-<br />

über Energiekrise, Stromausfälle,<br />

grotesken Züge an, dass wir dann<br />

hört auch: Grundlastfähig sind aktuell<br />

Wärmehallen, leere Regale und<br />

über China oder Indien russisches<br />

weder Sonne noch Wind.<br />

geforderte Waffenlieferungen durch<br />

Gas teuer einkaufen.<br />

Doch nicht nur in der Automobilin-<br />

die Grünen sprechen würden,<br />

Fakt ist: Die Sanktionen sind geschei-<br />

dustrie sieht es gerade düster aus.<br />

hätten sie denjenigen völlig zu-<br />

tert und treffen uns am härtesten,<br />

Mittlerweile schlägt die Industrie und<br />

recht als Spinner oder Verschwö-<br />

während Putin mit seinen Gas- und<br />

das Handwerk Alarm. “Vielen steht<br />

rungstheoretiker abgekanzelt. Doch<br />

Ölverkäufen so viel Geld verdient wie<br />

das Wasser inzwischen bis zum<br />

jetzt sehen wir genau diesen Paradigmenwechsel<br />

in einer atem-<br />

noch nie. Seine Einnahmen aus den<br />

Rohstoffverkäufen übertreffen die<br />

Hals”, so Hans Peter Wollseifer, Präsident<br />

des Zentralverbands des Deut-<br />

Marc <strong>Friedrich</strong><br />

beraubenden Geschwindigkeit und<br />

Kriegskosten bei weitem.<br />

schen Handwerks (ZDH). Die Politik<br />

Gründer und Geschäftsführer der <strong>Friedrich</strong> & Partner<br />

damit einhergehend den Nieder-<br />

All das wird nachhaltig die Produkti-<br />

müsse hier rasch mit staatlichen<br />

Vermögenssicherung<br />

gang des Landes.<br />

vität und Wettbewerbsfähig-<br />

Hilfen einspringen, sonst drohe<br />

<strong>11</strong>.<strong>2022</strong><br />

© Alle Rechte auf Inhalt. Konzept und Gestaltung: Seitz-Mediengruppe GmbH. Vervielfältigungen jeglicher Art (print & online)<br />

nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung der Seitz-Mediengruppe GmbH. Anfragen unter: verlag@network-karriere.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!