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TUStPeterDGCJahresschrift2022

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106 MICHAEL NEUREITER – BAD VIGAUN<br />

Ohne Zweifel handelte es sich um die Turmuhr<br />

der Stiftskirche, als Johann Joseph Nidermayr<br />

1744 sieben Gulden für »ausbuzen und richten<br />

der Thurm-Uhr« verrechnete. 13<br />

Ab dem Jahr 1754 ließ der 1753 gewählte Abt<br />

Beda Seeauer »den alten Kirchenthurm, der fast<br />

vermodert … und zum Falle geneigt war, nicht<br />

nur erhöhen, sondern in jene herrliche Gestalt,<br />

vermittelst welcher er noch heut zu Tage als die<br />

vornehmste Zierde unsers Gotteshauses … und<br />

der ganzen Stadt pranget, umschaffen und durchaus<br />

mit Kupfer überdecken …«. 14 Der erneuerte<br />

Turm erhielt nun »den rhythmisch gegliederten<br />

und fein geschwungenen Helm, der 1756, dem Geburtsjahr<br />

Mozarts, dem Nagelfluhprisma aufgesetzt<br />

wurde«. 15 Franz Martin meint zu den reichgegliederten<br />

Turmhelmen des 18. Jahrhunderts:<br />

»Die prächtigsten Beispiele von solchen sind die<br />

Turmhelme von St. Peter und St. Sebastian«. 16<br />

Nun war auch die vorhandene Turmuhr dran:<br />

Der neue Turm wurde um 24 Schuh (ca. 8 m)<br />

höher, deshalb gab es laut Abteirechnungen<br />

den ersten Auftrag an ein Mitglied der Familie<br />

Bentele: Jacob Bentele, seit 1730 in Salzburg und<br />

nach dem Tod Joseph Christoph Schmidts 17 als<br />

Hof-Großuhrmacher tätig, wurde 1758 mit der<br />

»Ibersetzung und vollständige(n) Reparation der<br />

Uhr und Zeiger-Werk in dem neuen Thurm« 18 beauftragt<br />

und verrechnete dafür 112 Gulden. Es ist<br />

anzunehmen, dass die Neuplatzierung des vorhandenen<br />

Uhrwerks um ein Geschoss höher als<br />

vorher erfolgte. Vom Uhrwerk zu den Zifferblättern<br />

führte die Zeigerleitung mit einer kompletten<br />

Umdrehung pro Stunde. Diese wurde durch<br />

die vier Zeigerwerke jeweils hinter den Zifferblättern<br />

auf ein Zwölftel und die Stundengeschwindigkeit<br />

übersetzt.<br />

Abb. 5: Der Turm der Stiftskirche St. Peter mit<br />

dem 1756 aufgesetzten Helm. Die vier Zifferblätter<br />

weisen auch heute die alte Zeigerstellung mit langen<br />

Stunden- und kurzen Minutenzeigern auf.

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