08.11.2022 Aufrufe

Zeitschrift quer ver.di Frauen Bayern (3/2022) Nein zum Krieg

Fast acht Monate sind seit Putins brutalem Überfall auf die Ukraine vergangen, ein Ende dieses fürchterlichen Krieges ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: In den letzten Tagen vor Redaktionsschluss eskalierte die Situation weiter, zahlreiche ukrainische Städte stehen unter Bombenhagel. Durch die völkerrechtswidrige Annexion der „Volksrepubliken“ und die Teilmobilmachung in Russland spitzte sich in den letzten Wochen die Situation weiter zu. Und immer häufiger wird über den Einsatz so genannter taktischer Atomwaffen gesprochen. Diese „quer“ widmet sich dem Ukraine-Krieg, seinen Ursachen und seinen Folgen. Wir haben uns für diese Ausgabe also einiges vorgenommen und es uns dabei nicht leicht gemacht. Sicher teilen nicht alle Leser*innen die Positionen, die wir in einzelnen Artikel beziehen. Wir freuen uns auf eine fruchtbare Diskussion – es darf gestritten werden!

Fast acht Monate sind seit Putins brutalem Überfall auf die Ukraine vergangen, ein Ende dieses fürchterlichen Krieges ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: In den letzten Tagen vor Redaktionsschluss eskalierte die Situation weiter, zahlreiche ukrainische Städte stehen unter Bombenhagel. Durch die völkerrechtswidrige Annexion der „Volksrepubliken“ und die Teilmobilmachung in Russland spitzte sich in den letzten Wochen die Situation weiter zu. Und immer häufiger wird über den Einsatz so genannter taktischer Atomwaffen gesprochen. Diese „quer“ widmet sich dem Ukraine-Krieg, seinen Ursachen und seinen Folgen.
Wir haben uns für diese Ausgabe also einiges vorgenommen und es uns dabei nicht leicht gemacht. Sicher teilen nicht alle Leser*innen die Positionen, die wir in einzelnen Artikel beziehen. Wir freuen uns auf eine fruchtbare Diskussion – es darf gestritten werden!

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Stoppt den <strong>Krieg</strong>!<br />

Verhandeln statt Schießen!<br />

Der Bundesausschuss Friedensratschlag und<br />

<strong>di</strong>e Kooperation für den Frieden hatten für den<br />

1. Oktober bundesweit zu Aktionen unter dem<br />

Motto „Keinen Euro für <strong>Krieg</strong> und Zerstörung!<br />

Statt dessen Milliarden für eine soziale, gerechte<br />

und ökologische Friedenspolitik! Stoppt<br />

den <strong>Krieg</strong>! Verhandeln statt Schießen!“ aufgerufen.<br />

Gefordert wurden ein Waffenstillstand<br />

und Verhandlungen, gegenseitige<br />

Sicherheitsgarantien<br />

zwischen Russland und der<br />

NATO unter Berücksichtigung<br />

der Sicherheitsinteressen der<br />

Ukraine, internationale Kooperation<br />

in Europa und weltweit<br />

als Grundlage für eine Politik<br />

der gemeinsamen Sicherheit<br />

und zur notwen<strong>di</strong>gen Bekämpfung<br />

der Klimakatastrophe und © Stihl024 pixelio.de<br />

der Armut sowie ein Stopp der<br />

Wirtschafts- und Finanzblockaden. Außerdem<br />

wandte sich der Aufruf dagegen, dass jährlich<br />

2% des Bruttoinlandsprodukts in den Rüstungshaushalt<br />

fließen, und forderte eine Umwidmung<br />

des 100 Milliarden Sonder<strong>ver</strong>mögens in ein Investitionsprogramm<br />

für Soziales, Umwelt, Gesundheit<br />

und Bildung.<br />

Waffenlieferungen?<br />

Nach dem Angriff Russlands auf <strong>di</strong>e Ukraine haben<br />

<strong>di</strong>e NATO-Staaten Waffenlieferungen an <strong>di</strong>e<br />

Ukraine zu Vertei<strong>di</strong>gungszwecken propagiert.<br />

Dabei wurde <strong>zum</strong>indest vorgegeben, keine Angriffsmittel<br />

wie z.B. Panzer zu liefern, um nicht<br />

offen in den <strong>Krieg</strong> einzutreten. Mittlerweile fordert<br />

nicht nur Ursula von der Leyen <strong>di</strong>e Lieferung<br />

von Kampfpanzern, auch Annalena Baerbock<br />

<strong>ver</strong>tritt offensiv <strong>di</strong>e Entscheidung, nun auch<br />

schwere Waffen zu liefern. Die NATO-Staaten<br />

sind de facto <strong>Krieg</strong>spartei. Aber: Waffenlieferungen<br />

werden <strong>di</strong>esen <strong>Krieg</strong> weiter <strong>ver</strong>längern und<br />

intensivieren.<br />

Bereits Ende April hat sich ein<br />

Kreis von Persönlichkeiten aus<br />

Wissenschaft, Politik, Kultur<br />

und anderen Bereichen der Zivilgesellschaft<br />

in einem offenen<br />

Brief an den Kanzler gewandt:<br />

„Wir alle <strong>ver</strong>urteilen zutiefst<br />

<strong>di</strong>esen durch nichts zu rechtfertigenden<br />

<strong>Krieg</strong> Russlands<br />

in der Ukraine. Uns eint, dass<br />

wir gemeinsam vor einer unbeherrschbaren<br />

Ausweitung des <strong>Krieg</strong>es mit unabsehbaren<br />

Folgen für <strong>di</strong>e gesamte Welt warnen<br />

und uns gegen eine Verlängerung des <strong>Krieg</strong>es<br />

und Blut<strong>ver</strong>gießens mit Waffenlieferungen einsetzen.“<br />

(http://www.ukraine-deeskalation-jetzt.<br />

de/index.html).<br />

Embargo?<br />

Ganz gleich, ob man Wirtschaftssanktionen gegen<br />

Russland gutheißt oder nicht: Tatsache ist,<br />

dass es nicht funktioniert. Infolge des Boykotts<br />

steigen <strong>di</strong>e Preise für fossile Energieträger, was<br />

<strong>di</strong>e Inflation anheizt und insbesondere <strong>di</strong>e Verbraucher*innen<br />

trifft. Zudem sind immer mehr<br />

Staaten darauf angewiesen, Gas und Öl in Russland<br />

(wo es etwas billiger ist als auf dem Weltmarkt)<br />

zu kaufen. Der Effekt ist, dass Russland<br />

zwar etwas weniger Öl und Gas <strong>ver</strong>kauft, damit<br />

unterm Strich aber mehr einnimmt. Wirtschaftsblockaden<br />

treffen in allererster Linie <strong>di</strong>ejenigen,<br />

<strong>di</strong>e ohnehin ums Überleben kämpfen – nicht nur<br />

im sanktionierten Land, sondern weltweit. Nach<br />

UN-Angaben ist das Leben von Millionen Menschen<br />

durch Hungersnöte gefährdet. Dementsprechend<br />

wächst <strong>di</strong>e Zahl der Länder, <strong>di</strong>e nicht<br />

(mehr) bereit sind, sich an den Sanktionen zu<br />

beteiligen.<br />

Verhandlungen!<br />

Ende März hatte <strong>di</strong>e Ukraine konkrete Vorschläge<br />

für Friedensgespräche gemacht: Sie wollte<br />

Garantien für ihre Sicherheit und bot dafür einen<br />

neutralen, nuklearwaffenfreien Status ihres<br />

Staates an (10-Punkte-Plan von Istanbul). Im<br />

April wurden <strong>di</strong>ese Vorschläge auf Betreiben<br />

© Rudolpho Duba pixelio.de<br />

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