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Funktionsweise von Kantendetektion und deren<br />

<strong>Anwendung</strong> in der Bildverarbeitung<br />

Joachim Reiter<br />

reiterj@sbox.tugraz.at 9930148<br />

1 Bedeutung der Kantendetektion<br />

In der Informatik gewinnt die Auswertung von Bildern mit Hilfe von Computern immer<br />

größere Bedeutung. Hierfür müssen einzelne Bildinformationen gruppiert und klassifiziert<br />

werden. Die Kantendetektion ermöglicht es, die Grenzen einzelner Objekte aus einem Bild<br />

herauszufiltern, zu schließen oder zu verstärken. Das Resultat ist ein Binärbild, das die<br />

Kanten in einer und den Hintergrund in einer anderen Farbe zeigt. Dieses Bild liefert die<br />

Grundlage für die weitere Verarbeitung der visuellen Daten.<br />

2 Verfahren<br />

Sowohl Jähne [3], als auch Burger [1] beschreiben Gradientenverfahren zur Erkennung<br />

von großen Farb- oder Helligkeitsänderungen im Bildsignal. Man verwendet die erste Ableitung,<br />

um die Extrema zu lokalisieren. Diese deuten auf eine Kante hin. Da Bilder jedoch<br />

zwei-dimensional sind, muss man entweder die Änderung des Signals auch von der anderen<br />

Achse aus betrachten, oder man verwendet die partielle Ableitung einer mehrdimensionalen<br />

Funktion. Der daraus resultierende Gradientenvektor ist richtungsunabhängig und<br />

daher auch unabhängig von Bilddrehungen. Eine andere Möglichkeit ist es, die zweite Ableitung<br />

einer Funktion zu verwenden, um die Nulldurchgänge zu bestimmen. An diesen<br />

befindet sich der stärkste Anstieg oder Abfall einer Funktion.<br />

3 Bildvorverarbeitung<br />

Bei Aufnahmen von Bildern kommt es häufig zu Bildfehlern und Bildrauschen. Da die<br />

Gradientenverfahren diese Fehler nicht erkennen können und vorhandenes Rauschen noch<br />

verstärken, versucht man, diese vorab mit unterschiedlichen Methoden [1, 2] zu minimieren.<br />

Die Verfahren von Prewitt und Sobel glätten das Eingangsbild mit unterschiedlicher<br />

Gewichtung und wenden sodann das Gradientenverfahren an.<br />

Mit einer Histogrammebnung kann man erreichen, dass man das gesamte Farbspektrum<br />

von weiß bis schwarz ausnutzt, um einen stärkeren Kontrast und damit stärkere Anstiege<br />

im Gradientenverfahren zu erhalten. Auch eine mehrmalige Aufnahme desselben Bildes<br />

und Mittelung der Sensordaten bringt eine bessere Qualität des Ausgangsbildes, da Rauschen<br />

zufällig auftritt.<br />

4 <strong>Anwendung</strong><br />

Die Binärbilder, die aus der Kantendetektion erzeugt werden, haben vielfältige <strong>Anwendung</strong>smöglichkeiten.<br />

In der Medizin können beispielsweise endoskopische Aufnahmen<br />

zur Abgrenzung von Tumoren [4] auswertet werden. Demant gibt in [2] weitere <strong>Anwendung</strong>sbereiche<br />

wie Vermessung, Klassifikation und Anwesenheitskontrolle auf dem Gebiet<br />

der Automatisierung an.<br />

1


Literatur<br />

[1] Wilhelm Burger and Mark James Burge. In Digitale Bildverarbeitung, pages 55–88,<br />

111–133. Springer Berlin Heidelberg, 2006.<br />

[2] Christian Demant, Bernd Streicher-Abel, and Axel Springhoff. In Industrielle Bildverarbeitung,<br />

pages 29–71, 171–226, 297–338. Springer Berlin Heidelberg, 2011.<br />

[3] Bernd Jähne. In Digitale Bildverarbeitung, pages 345–372. Springer Berlin Heidelberg,<br />

2005.<br />

[4] Tobias Riegg, Ursula Zucker, and Alexander Horsch. In Bildverarbeitung für die Medizin<br />

2006, page 1. Springer-Verlag, 2006.<br />

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