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Wanderziele<br />
Wanderregion Eifel<br />
Tänzchen auf dem Vulkan<br />
In kaum einer Region in Deutschland lässt sich Erdgeschichte so hautnah<br />
ZEITZEUGEN<br />
70 Maarvulkane gibt es in<br />
der Eifel. Nur noch zwölf<br />
Maare sind heute mit Wasser<br />
gefüllt, die restlichen sind<br />
bereits verlandet. Im Sommer<br />
darf in einigen Maaren<br />
gebadet werden. Maare sind<br />
durch Wasserdampfexplosionen<br />
in die Landschaft gesprengt.<br />
Im Unterschied dazu<br />
der Laacher See. Er bildete<br />
sich aus einer Caldera, einem<br />
eingesackten Kessel. Unter<br />
diesem gab es vermutlich<br />
eine Magmahöhle.<br />
Hier geht’s zum Onlineartikel auf<br />
www.<strong>wanderbar</strong>es-deutschland.de<br />
ÄNDE AUS STEIN bauen sich am Start des geplanten<br />
Rundweges in der Eifel vor uns auf und<br />
geben den Blick frei in eine imposante Schlucht.<br />
An deren Eingang ist ein schmaler Pfad zu erkennen, der<br />
sich bis weit in die Tiefe der Felsschlucht zu schlängeln<br />
scheint. Geschätzte 20 bis 30 Meter überragen schroffe<br />
Felswände unsere Köpfe. Beeindruckend die Vorstellung,<br />
dass diese steinernen Zeitzeugen vor rund 190 Millionen<br />
Jahren den Boden eines Urmeeres bildeten. Erdgeschichte<br />
hautnah, das verschafft erdgeschichtliche Gänsehautatmosphäre.<br />
In Deutschland gibt es nicht viele Orte, an denen sich die<br />
Entstehungsgeschichte unseres Planeten so wahrhaftig<br />
erleben lässt. Die Teufelsschlucht in der Südeifel bietet<br />
eine solche Gelegenheit. Durchstreifen lässt sich die sagenumwobene<br />
Schlucht als einen Teil des Felsenweges<br />
6. Eine von drei Wandertouren, die wir nachfolgend gerne<br />
vorstellen möchten. Alle drei Touren geben einen tiefen<br />
Einblick in jüngste erdgeschichtliche Bewegungen.<br />
ENTSTANDEN IST DIE TEUFELSSCHLUCHT gegen Ende der<br />
letzten Eiszeit, also vor rund 12 000 Jahren. Ein Wechsel<br />
von Frost- und Tauperioden führte damals zu gewaltigen<br />
Felsstürzen am Rand einer Hochfläche. Bei einem dieser<br />
Felsstürze löste sich ein großer Sandsteinblock aus einer<br />
Plateauwand heraus. Auf diese Weise öffnete sich eine<br />
etwa 28 Meter tiefe Felsspalte, die wir heute als Teufelsschlucht<br />
kennen.<br />
Die nicht nur aus geologischen Gründen spannende<br />
Schlucht lässt sich in verschiedene Rundwanderwege integrieren.<br />
Der Felsenweg 6 bildet mit rund 17 Kilometern<br />
Länge dabei den ergiebigsten Wanderteil. Die Tour startet<br />
am Wanderparkplatz Felsenweiher. Beim Gang durch<br />
die Schlucht erwartet die Wanderer eine abwechslungsreiche<br />
Felsenlandschaft. Schmale Durchlässe öffnen sich<br />
zu bezaubernden Ausblicken.<br />
Zu den Höhepunkten der Route gehören der Felsenweiher<br />
in Ernzen mit seinen Stegen, Treppen und Grotten und<br />
der hoch über dem Sauertal gelegene Aussichtspunkt an<br />
der Liboriuskapelle. Von hier aus lässt sich ein Panoramablick<br />
über das Flusstal mit der luxemburgischen<br />
Abteistadt Echternach genießen. Weitere Touren von<br />
knapp 2 Kilometern bis 8 Kilometern Länge laden Wanderer<br />
aller Altersgruppen ein.<br />
Ein Tipp: In unmittelbarer Nähe des Eingangs zur Schlucht<br />
befindet sich für junge Wanderfreunde der Dinosaurierpark<br />
Teufelsschlucht, der zu einer Zeitreise durch die<br />
Foto: Eifel Tourismus/Dominik Ketz<br />
erleben wie in der Eifel. Es locken atemberaubende Schluchten und<br />
Seen sowie aktiver Vulkanismus. Ein Bericht von Ralf Kerkeling<br />
DER LAACHER SEE<br />
ist der größte See in Rheinland-Pfalz. An<br />
der Wasseroberfläche zeugen aufsteigende<br />
Blasen von der Vulkangeschichte.<br />
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<strong>wanderbar</strong>! <strong>02</strong>|22 anderbar! 39