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Claudia Mersmann<br />
HILFE FÜR FAMILIEN MIT FRÜHGEBORENEN<br />
Claudia Mersmann, Fachbereichsleitung der Frühen<br />
Hilfen beim Sozialdienst katholischer Frauen, Dekanate<br />
Ahaus-Vreden e.V., ist es ein Anliegen auf diesen Tag und<br />
die dahinter liegende Problematik aufmerksam zu machen.<br />
Große Belastung, viele Ängste<br />
In ihrem Team arbeiten Familienhebammen, Familienkinderkrankenschwestern,<br />
sowie Sozialpädagoginnen<br />
und Sozialarbeiterinnen, die häufig diese "Frühchen"-Familien<br />
begleiten und unterstützen. Ein Kind, das zu früh<br />
auf die Welt kommt, bedeutet für die Familien eine große<br />
Belastung und ist mit vielen Ängsten gekoppelt.<br />
Betreuung von Familien mit Frühgeborenen<br />
Die Mitarbeiterinnen der „Morgensonne - Frühe Hilfe<br />
für Kinder“ betreuen in vielfältiger Weise Familien mit<br />
einem zu früh geborenen Kind. Eine Frühgeburt ist ein<br />
Baby, das vor der 37. Schwangerschaftswoche entbunden<br />
wurde. Je nachdem, wann sie auf die Welt gekommen<br />
sind, haben Neugeborene unterentwickelte Organe, die<br />
außerhalb der Gebärmutter möglicherweise nicht richtig<br />
funktionieren. Die Lunge ist oft nicht richtig ausgebildet<br />
und sehr früh geborene Kinder können gehäuft chronische<br />
Atemwegserkrankungen erleiden. Die unreifsten<br />
und kleinsten Frühgeburten unterliegen einem weitaus<br />
größeren Risiko für Entwicklungsstörungen.<br />
Nebenschauplätze müssen bespielt werden<br />
Ein zu früher Start ins Leben ist für alle Beteiligten kein<br />
einfacher Start. Diese Kinder werden zum Teil beatmet,<br />
künstlich ernährt und werden teilweise lange von Geräten<br />
überwacht. Je nach Dauer des Krankenhausaufenthaltes<br />
kann dies zur absoluten Belastung für alle Familienmitglieder<br />
führen. Geschwisterkinder müssen eventuell<br />
noch betreut werden, Arbeitgeber von beiden Elternteilen<br />
müssen informiert werden und es muss geschaut werden,<br />
wie es mit der Arbeit überhaupt weiter gehen kann.<br />
Manchmal sind die Kinderzimmer noch nicht eingerichtet<br />
und nicht alle Sachen wurden bereits angeschafft und in<br />
manchen Fällen stand der Name des Kindes noch nicht<br />
einmal fest. Neben den organisatorischen und finanziellen<br />
Sorgen, existieren zusätzlich noch die medizinischen<br />
Sorgen und Ängste. Die Frage, ob sich das Kind normal<br />
entwickeln wird, beschäftigt beide Elternteile. Es ist ein<br />
Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffen und Bangen.<br />
Vielfältige Unterstützungsangebote<br />
Die Mitarbeiterinnen der "Morgensonne" können vielfältige<br />
Unterstützungsangebote für die Familien anbieten. Je<br />
nach Wunsch und Bedarf der Familie verhelfen sie den<br />
Familien nach einem eventuellen langen Krankenhausaufenthalt<br />
zu einem guten Start zu Hause. Sie können<br />
über Behördengänge sowie weitere medizinische Untersuchungen<br />
aufklären, oder sie vermitteln an andere<br />
Stellen, wie Patenschaften, Frühförderungsstellen und<br />
andere individuelle passende Beratungseinrichtungen. In<br />
besonderen Fällen können auch Zuschüsse für die Fahrten<br />
zwischen Wohnort und Krankenhaus übernommen<br />
werden. Da die Kinder zum Teil Wochen oder sogar Monate<br />
im Krankenhaus liegen, können da schon finanzielle<br />
Engpässe entstehen.<br />
Der Fachdienst der Frühen Hilfen ist aus den genannten<br />
Gründen auch auf Geldspenden angewiesen und freut<br />
sich auch über jede noch so kleine Spende. Den Dienst der<br />
„Morgensonne“ können Familien aus den Städten Ahaus,<br />
Vreden, Stadtlohn, Südlohn, Heek, Legden, Schöppingen<br />
und Gronau in Anspruch nehmen. Die Beratung ist kostenlos,<br />
anonym und konfessionslos. Die Mitarbeiterinnen<br />
erreichen Sie unter der Telefonnummer 02561/ 9523-95.<br />
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