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ebito Dezember 2022

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Claudia Mersmann<br />

HILFE FÜR FAMILIEN MIT FRÜHGEBORENEN<br />

Claudia Mersmann, Fachbereichsleitung der Frühen<br />

Hilfen beim Sozialdienst katholischer Frauen, Dekanate<br />

Ahaus-Vreden e.V., ist es ein Anliegen auf diesen Tag und<br />

die dahinter liegende Problematik aufmerksam zu machen.<br />

Große Belastung, viele Ängste<br />

In ihrem Team arbeiten Familienhebammen, Familienkinderkrankenschwestern,<br />

sowie Sozialpädagoginnen<br />

und Sozialarbeiterinnen, die häufig diese "Frühchen"-Familien<br />

begleiten und unterstützen. Ein Kind, das zu früh<br />

auf die Welt kommt, bedeutet für die Familien eine große<br />

Belastung und ist mit vielen Ängsten gekoppelt.<br />

Betreuung von Familien mit Frühgeborenen<br />

Die Mitarbeiterinnen der „Morgensonne - Frühe Hilfe<br />

für Kinder“ betreuen in vielfältiger Weise Familien mit<br />

einem zu früh geborenen Kind. Eine Frühgeburt ist ein<br />

Baby, das vor der 37. Schwangerschaftswoche entbunden<br />

wurde. Je nachdem, wann sie auf die Welt gekommen<br />

sind, haben Neugeborene unterentwickelte Organe, die<br />

außerhalb der Gebärmutter möglicherweise nicht richtig<br />

funktionieren. Die Lunge ist oft nicht richtig ausgebildet<br />

und sehr früh geborene Kinder können gehäuft chronische<br />

Atemwegserkrankungen erleiden. Die unreifsten<br />

und kleinsten Frühgeburten unterliegen einem weitaus<br />

größeren Risiko für Entwicklungsstörungen.<br />

Nebenschauplätze müssen bespielt werden<br />

Ein zu früher Start ins Leben ist für alle Beteiligten kein<br />

einfacher Start. Diese Kinder werden zum Teil beatmet,<br />

künstlich ernährt und werden teilweise lange von Geräten<br />

überwacht. Je nach Dauer des Krankenhausaufenthaltes<br />

kann dies zur absoluten Belastung für alle Familienmitglieder<br />

führen. Geschwisterkinder müssen eventuell<br />

noch betreut werden, Arbeitgeber von beiden Elternteilen<br />

müssen informiert werden und es muss geschaut werden,<br />

wie es mit der Arbeit überhaupt weiter gehen kann.<br />

Manchmal sind die Kinderzimmer noch nicht eingerichtet<br />

und nicht alle Sachen wurden bereits angeschafft und in<br />

manchen Fällen stand der Name des Kindes noch nicht<br />

einmal fest. Neben den organisatorischen und finanziellen<br />

Sorgen, existieren zusätzlich noch die medizinischen<br />

Sorgen und Ängste. Die Frage, ob sich das Kind normal<br />

entwickeln wird, beschäftigt beide Elternteile. Es ist ein<br />

Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffen und Bangen.<br />

Vielfältige Unterstützungsangebote<br />

Die Mitarbeiterinnen der "Morgensonne" können vielfältige<br />

Unterstützungsangebote für die Familien anbieten. Je<br />

nach Wunsch und Bedarf der Familie verhelfen sie den<br />

Familien nach einem eventuellen langen Krankenhausaufenthalt<br />

zu einem guten Start zu Hause. Sie können<br />

über Behördengänge sowie weitere medizinische Untersuchungen<br />

aufklären, oder sie vermitteln an andere<br />

Stellen, wie Patenschaften, Frühförderungsstellen und<br />

andere individuelle passende Beratungseinrichtungen. In<br />

besonderen Fällen können auch Zuschüsse für die Fahrten<br />

zwischen Wohnort und Krankenhaus übernommen<br />

werden. Da die Kinder zum Teil Wochen oder sogar Monate<br />

im Krankenhaus liegen, können da schon finanzielle<br />

Engpässe entstehen.<br />

Der Fachdienst der Frühen Hilfen ist aus den genannten<br />

Gründen auch auf Geldspenden angewiesen und freut<br />

sich auch über jede noch so kleine Spende. Den Dienst der<br />

„Morgensonne“ können Familien aus den Städten Ahaus,<br />

Vreden, Stadtlohn, Südlohn, Heek, Legden, Schöppingen<br />

und Gronau in Anspruch nehmen. Die Beratung ist kostenlos,<br />

anonym und konfessionslos. Die Mitarbeiterinnen<br />

erreichen Sie unter der Telefonnummer 02561/ 9523-95.<br />

20 I Sport, Gesund & Fit

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