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FLS-Bulletin Nr. 63

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Geförderte Projekte (II)<br />

Asthaufen und andere<br />

Kleinstrukturen sind im<br />

Rahmen des Projekts «Wieselnetz<br />

Tafeljura» angelegt<br />

worden, um ausgeräumte<br />

Wiesen- und Weidegebiete<br />

aufzuwerten. Sie dienen<br />

Hermelin und Mauswiesel<br />

als Unterschlupf, besonders<br />

auch für die Aufzucht von<br />

Jungen.<br />

www.tafeljura.ch<br />

Projets soutenus (II)<br />

Dans le cadre du projet<br />

«Wieselnetz Tafeljura», pour<br />

revaloriser milieux prairiaux<br />

et pâturages, des tas de<br />

branches et d’autres petites<br />

structures ont été disposés<br />

afin de fournir un habitat<br />

aux animaux qui avaient<br />

désertés ces lieux. Ainsi<br />

hermines et belettes disposent<br />

de refuges, surtout<br />

pour y élever leurs petits.<br />

Progetti sostenuti (II)<br />

Nel contesto del progetto<br />

«Wieselnetz Tafeljura» sono<br />

stati costruiti mucchi di rami<br />

e altre piccole strutture per<br />

valorizzare le zone prative e<br />

pascolate impoverite. Essi<br />

servono all’ermellino e alla<br />

donnola come rifugio, soprattutto<br />

per l’allevamento<br />

dei piccoli.<br />

für Biodiversität» (Gebiete mit besonders<br />

vielen spezialisierten Arten und Lebensräumen)<br />

langfristig gesichert werden. Zur ÖI<br />

sollen andrerseits aber auch «Vernetzungsgebiete<br />

in der gesamten Landschaft» gehören,<br />

wie es in der Biodiversitätsstrategie<br />

heisst: «Vernetzungsgebiete können ökologisch<br />

qualitativ wertvolle Flächen aus Kulturland,<br />

Wald, Gewässer, Siedlungsraum<br />

und entlang von Verkehrsinfrastrukturen<br />

sein.»<br />

Fachplanung in den Kantonen im Gange<br />

Welche Flächen nun genau zur ÖI der<br />

Schweiz zählen, ist auch zehn Jahre nach<br />

ihrer Ankündigung noch nicht abschliessend<br />

entschieden. Zwar findet sich bereits<br />

in der Biodiversitätsstrategie eine Auflistung,<br />

welche Kategorien von bestehenden,<br />

rechtlich unterschiedlich gut gesicherten<br />

Schutzgebieten als Kerngebiete der ÖI in<br />

Frage kommen: Biotope von nationaler Bedeutung,<br />

Nationalpark, Jagdbanngebiete,<br />

Wasser- und Zugvogelreservate, Ramsarund<br />

Smaragdgebiete sowie kantonale, kommunale<br />

und privatrechtliche Schutzgebiete<br />

(inkl. Waldreservate). Und in einer Fussnote<br />

der Strategie werden auch Beispiele für Flächen<br />

aufgezählt, die im Kulturland, im Wald,<br />

im Siedlungsraum sowie entlang von<br />

Gewässern und Verkehrswegen als ökologisch<br />

wertvolle Vernetzungsgebiete gelten<br />

könnten.<br />

Aber die genaue räumliche Festlegung der<br />

ÖI ist immer noch erst im Gange: Die Kantone<br />

haben zurzeit den Auftrag, die ÖI auf<br />

ihrem Territorium konkret zu planen. Bis<br />

2024 sollen sie im Rahmen ihrer ÖI-Fachplanung<br />

nicht bloss den Ausgangszustand ermitteln,<br />

also die bestehenden Kern- und Vernetzungsgebiete<br />

ermitteln und beurteilen.<br />

Sie sollen auch darlegen, welche zusätzlichen<br />

Flächen das erforderliche Potenzial<br />

zur Aufnahme in die ÖI hätten und wie diese<br />

Flächen gesichert und allenfalls auch aufgewertet<br />

werden könnten.<br />

Mehr gesicherte Flächen benötigt<br />

Das genaue Vorgehen für diese Fachplanung<br />

hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) im<br />

November 2021 in einer detaillierten Arbeitshilfe<br />

festgelegt. Diese erinnert einleitend<br />

an den gewaltigen und dringenden<br />

Handlungsbedarf:<br />

«Der Zustand der Biodiversität in der Schweiz<br />

ist besorgniserregend (…) Knapp die Hälfte<br />

der Lebensraumtypen ist vom Verschwinden<br />

bedroht. Die ökologische Qualität der bestehenden<br />

Lebensräume ist oftmals gering<br />

und nimmt weiter ab; auch die Vernetzung<br />

und die räumliche Verteilung vieler Flächen<br />

ist ungenügend. Gut ein Drittel aller bekannten<br />

Tier-, Pflanzen- und Pilzarten droht in<br />

der Schweiz auszusterben. Das sind mehr Arten<br />

als je zuvor und auch deutlich mehr als<br />

in den meisten EU-Ländern.»<br />

6 <strong>FLS</strong> <strong>Bulletin</strong> | Bollettino FSP <strong>63</strong> | 2022

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