ScHAuSPIEL - Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
ScHAuSPIEL - Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
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36 KuLTuRScHuTZ + KuNST<br />
In der Sommerpause war ein kurzes verschnaufen<br />
für die vielen Kulturschützer<br />
möglich. Auch wenn es beunruhigend<br />
ist, dass die Münchner Metrum Managementberatung<br />
gmbH in dieser Zeit<br />
am Konzept für die Theaterlandschaft<br />
in Mecklenburg-vorpommern arbeitet.<br />
dazu gab es gespräche u.a. mit den<br />
geschäftsführern und den gewerkschaften.<br />
Allerdings waren einige der<br />
Theatermitarbeiter in den Ferien und<br />
deshalb nicht beteiligt. Hoffen wir,<br />
dass nach den Ferien noch die Zeit<br />
ist, dass die Konzeptentwickler sich<br />
bei den Theaterleuten noch intensiver<br />
informieren und einarbeiten können.<br />
Jetzt ist es aber Zeit dANKE zu sagen.<br />
danke an all die Menschen, die mit uns<br />
mit hoffnungsvollem Herzen, mit viel<br />
Humor und Engagement auf Straßen<br />
und Plätzen, im Landtag und im Inter-<br />
net für den Schutz von gewachsener<br />
kultureller Potenz gekämpft haben. Es ist<br />
uns miteinander gelungen, in einer nur<br />
von Finanzen bestimmten debatte, auch<br />
wieder den wert der kulturellen Arbeit<br />
für die gesellschaft zum Thema zu machen.<br />
deshalb danke auch für all die<br />
Kulturschutzkreuze, die als Plakat oder<br />
Aufkleber, als Aufnäher oder Anstecker<br />
oder gar in einer selbstgebastelten variante<br />
überall in Stadt und Umland als<br />
Zeichen der Unterstützung angebracht<br />
waren. Neu sind kleine edle Pins in der<br />
größe kleiner Münzen, die man am<br />
Jackettrevers anbringen kann, an Blusen<br />
und Hemden, Jacken und Taschen, oder<br />
wo auch immer man möchte. diese Pins<br />
gibt es ab Spielzeitbeginn für einen Euro<br />
im Theaterladen zu kaufen. die ersten<br />
Exemplare gingen schon während der<br />
SCHLOSSFESTSPIELE über den La-<br />
DANKE! [x]<br />
dentisch. danke auch an all die festen<br />
und freien Mitarbeiter des Theaters,<br />
die musiziert und getanzt, gelesen und<br />
gesungen haben, um die kulturellen Leistungen<br />
sichtbar zu machen. Und auch,<br />
damit alle begreifen, was Orchester und<br />
Theater bedeutet, sind auf den Plakaten<br />
und den anderen druckerzeugnissen<br />
des Theaters die Solisten abgebildet,<br />
aber auch die Handwerker in den<br />
werkstätten. So sieht man die darsteller<br />
der Reuterbühne in der Tischlerei, die<br />
Schauspieler im Malsaal, die Sänger<br />
in der Kostümabteilung, die Tänzer<br />
in der Schlosserei. Und überall wird<br />
dafür gearbeitet, dass unser Publikum<br />
gelungene, entspannende und herausfordernde<br />
Abende auf hohem Niveau<br />
erleben kann. Hoffen wir, dass dies<br />
weiter blüht, besser noch: immer wieder<br />
neu erblühen kann. RR<br />
GAlERiE im THEATER<br />
EIN PLATZ FÜR dIE BILdENdE KUNST IM HAUS<br />
vor nunmehr fünf Jahren unterbreitete der generalintendant Joachim Kümmritz dem <strong>Schwerin</strong>er Kunst- und Museumsverein e.v.<br />
seine Idee, künftig im Theater Ausstellungen mit werken von bildenden Künstlern zu zeigen, das stieß im engeren vereinsvorstand<br />
sofort auf begeisterte Zustimmung. Natürlich gab es damals auch Skeptiker, die darin eine unnötige visuelle Ablenkung<br />
vom Theaterbesuch sahen. doch nach nunmehr über zehn erfolgreich präsentierten Ausstellungen sind erste Zweifel beseitigt,<br />
die galerie im Theater ist etabliert und das überraschende Zusammenspiel der Künste stellt für viele Theaterbesucher längst<br />
ein willkommenes zusätzliches Erlebnis dar. die Tatsache, dass bei nahezu allabendlich ausverkauften vorstellungen vielen<br />
Besuchern die Möglichkeit geboten wird, unerwartet gemälden, Zeichnungen, grafiken, Fotografien oder Skulpturen zu begegnen,<br />
ist ein höchst attraktiver kultureller Nebeneffekt. Schon oft haben die Ausstellungen dazu beigetragen, erste Kenntnis<br />
von herausragenden bildkünstlerischen Leistungen der Region und weit darüber hinaus zu vermitteln. das Theater mit seinem<br />
besonderen Ambiente bietet vor allem, was keine galerie und kaum ein Museum vermag, unkompliziert ein großes Publikum<br />
direkt zu erreichen und anzuregen, die vielfalt der Künste neu zu erfahren und zu genießen. Seit Anbeginn ist die galerie im<br />
Theater ein gemeinschaftsunternehmen, es wird konzeptionell betreut vom <strong>Schwerin</strong>er Kunst- und Museumsverein unter der<br />
Leitung von dr. Klaus gollert und der Kunstwissenschaftlerin dr. Hela Baudis, als Kuratorin. Finanzielle Unterstützung leistet die<br />
engagierte gesellschaft der Theaterfreunde unter dem vorsitz von dr. Michael Jungrichter. die Abt. Marketing des <strong>Staatstheater</strong>s<br />
übernimmt organisatorische Aufgaben und ist aktiv am Ausstellungsaufbau beteiligt, während die Musiker der Mecklenburgischen<br />
Staatskapelle die Eröffnungsveranstaltungen exzellent begleiten. Rückblickend sei an die Künstler der galerie im Theater erinnert.<br />
den Auftakt machte Christine Stäps mit eindrucksvoll gezeichneten Porträtköpfen, es folgten die feinnervigen Aquarelle<br />
von Hartwig Hamer, danach zeigte wolfgang Friedrich seine Bronze- und Terrakotta- Skulpturen und Sabine wentzel ihre<br />
monumentalen Fotografien zum „deutschen wald“. Mit großen magischen Zeichnungen faszinierte Kerstin grimm und betont<br />
sachliche Papiercollagen-Köpfe lieferte Martin Hoffmann. Andreas Homberg stellte Malereien zu Franz Schuberts „winterreise“<br />
vor. Zum besonderen Erlebnis wurde die erneute Präsentation von Joachim Johns Panoramabild zur Französischen Revolution,<br />
das der Kunst- und Museumsverein angekauft und dem Staatlichen Museum <strong>Schwerin</strong> übereignet hat. Begeisterte Aufnahme<br />
und etliche Käufer fanden gemälde und Lithografien des Berliner Malers Robert Metzkes. gisela Neumanns phantasievolle<br />
Malereien waren in der Spielzeit 2011 zu sehen. Otto Sander-Tischbeins originelle, episodenhafte Kompositionen begleiteten<br />
die 1. Hälfte der neuen Spielzeit. Harald Beckers expressive Landschaftsgemälde werden schon bald zu sehen sein, daher<br />
herzlich willkommen zur nächsten Ausstellungseröffnung am 06. Oktober 2012 um 11 Uhr in der galerie im Theater. HB