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BERATUNG UND HILFE
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»Wo kann ich eine medikamentöse
Abtreibung machen?«
Von Hildegard
Tscholl
Mit dieser Frage wendet sich Lea* per E-Mail an
die Hotline »Es gibt Alternativen«
Nach einem dreitägigen intensiven
Austausch im E-
mailverkehr entscheidet
sich Lea für eine direkte Beratung
in einer Beratungsstelle. In meiner
Antwort gebe ich meine Achtung
darüber zum Ausdruck,
dass sich Lea an uns wendet. Den Begriff „medikamentöse“
Abtreibung kann ich dahingehend
in das richtige Licht rücken, dass es kein
Medikament ist, sondern
ein chemisches Mittel, das
das Kind in Etappen tötet.
Mit einfühlsamen Fragen
darf ich nach und nach die
Gründe für die entschiedene
Ablehnung des Kindes erfahren. Sie und ihr
Freund sind erst seit drei Monaten zusammen,
leben 150 Kilometer voneinander entfernt und
haben für ein Kind absolut kein Interesse. Lea
weiß genau, dass sie ein Kind in sich trägt und
wie groß es jetzt ist. Auf meine Frage, ob sie sich
früher schon mit Abtreibung befasst hat, antwortet
sie mit Nein, denn man verhütet und so
kann es nicht zu einer Schwangerschaft kommen.
Sie hat zwar eine Freundin, die schon
einmal abgetrieben hat, doch diese hat jetzt drei
Kinder und über dieses Thema wird nicht gesprochen.
„Wie ist es nun, kann ich einen Termin
Mein Herz sagt JA und
mein Kopf sagt Nein.“
für eine medikamentöse Abtreibung haben?“
Ich erkläre Lea, dass wir es uns zur Aufgabe gemacht
haben, die Frauen über alle Hilfen aber
auch über alle Folgen einer Abtreibung aufzuklären,
damit sie wissen, was auf sie zukommen
kann. „Ich und mein Freund haben uns entschieden,
jetzt kein Kind zu haben.“ Wenn sie möchte,
kann ich ihr genau den Ablauf einer chemischen
Abtreibung schildern. Lea ist daran interessiert.
Ich erkläre ihr die genauen Schritte dieser Abtreibungsart,
die Gefahren
und die Folgen für die
Frau. Außerdem kann sie
nicht in den Zustand der
Nicht- Schwangerschaft
zurückkehren. Sie ist bereits
Mutter und ihr Freund ist bereits Vater. Zugleich
aber weise ich auch auf ihre Zielstrebigkeit
und ihre sichere und klare Haltung hin, die
ich in diesem unseren Austausch kennen lernen
durfte, eine Eigenschaft, die Frauen dazu befähigt,
große Herausforderungen in ihrem Leben
zu schaffen. „Wir möchten schon einmal Kinder,
aber sicher nicht jetzt.“ Ob sie sich sicher sein
könnte, später noch Kinder bekommen zu können,
denn es gibt die Möglichkeit, nach einer
Abtreibung keine Kinder mehr zu bekommen.
Dann kommt der entscheidende Satz: „Mein
Herz sagt JA und mein Kopf sagt Nein.“ Hier
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LEBE 159/2023