26.12.2012 Aufrufe

Impressionen - Lebenshilfe Rotenburg Verden

Impressionen - Lebenshilfe Rotenburg Verden

Impressionen - Lebenshilfe Rotenburg Verden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1010<br />

hilfe finden bei Leona<br />

dIagnose 16P – eIne mutIge famILIe, eIn sChWerer Weg und eIn gutes ende<br />

„IRGENDWAS STIMMTE NICHT MIT UNSEREM JUNGEN. ABER WAS IHM FEHLTE, KONNTE UNS KEINER SAGEN.“ ALS INGO<br />

WEGEN SEINER DEFIZITE NICHT EINGESCHULT WERDEN KONNTE, BEGANN EINE ODYSSEE VON ARZT ZU ARZT, VON KLINIK<br />

ZU KLINIK, VON DER VIELE ELTERN EIN LIED SINGEN KöNNEN.<br />

Ingos Eltern engagieren sich – ebenso wie<br />

mittlerweile auch er selbst – im LEONA Verein<br />

für Eltern chromosomal geschädigter Kinder.<br />

Doch bis es soweit war, mussten sie viel<br />

Ungewissheit, aber auch ärztliche Ignoranz und<br />

Inkompetenz ertragen. „Schon als Ingo ganz<br />

klein war, zeigte sich, dass er sehr unbeweglich<br />

war. Mit elf Monaten war von Krabbeln keine<br />

Rede, und er bekam Krankengymnastik.“<br />

Trotzdem wurde er ganz normal und „DDRtypisch“<br />

mit 18 Monaten in die Krippe aufgenommen.<br />

Dort habe man das Ganze ruhig<br />

angehen lassen und ließ den „Spätentwickler“ in<br />

Ruhe. Die Eltern waren mit der Sorge um den<br />

Jungen, der inzwischen ein rasantes und<br />

überdimensionales Längenwachstum gestartet<br />

hatte, allein.<br />

Nach dem Umzug „in den Westen“ kam 1995 die<br />

Einschulungsuntersuchung in <strong>Verden</strong> – eine<br />

Katastrophe! Ingo konnte vor allem feinmotorisch<br />

nichts von dem, was Sechsjährige können<br />

müssen. „Da habe ich einen richtigen Schock<br />

gekriegt“, erzählt die Mutter, die nun gar nicht<br />

wusste, wie es weiter gehen sollte. Der Schulkindergarten<br />

am Sachsenhain brachte ein Jahr<br />

Aufschub – dann kam Ingo auf die Andreasschule<br />

für Lernhilfen in <strong>Verden</strong>, wo der mittlerweile<br />

riesige Jugendliche bis zur 7. Klasse blieb. Bereits<br />

vorher wurde im Kinderzentrum Links der<br />

Weser erneut nach einer Diagnose gesucht – auf<br />

diesem Weg erfuhr man von einer Elterninitiati-<br />

ve für Kinder mit SOTOS-Syndrom. „Das war es<br />

dann zwar auch nicht, aber wir haben gemerkt,<br />

dass solche Selbsthilfe für uns ein Weg sein<br />

kann.“<br />

Im Alter von 12 bis 13 Jahren wurde mit einer<br />

Testosteron-Therapie das Größenwachstum<br />

begrenzt, so dass Ingo am Ende der 7. Klasse<br />

bereits seine Endgröße erreicht hatte. Dann<br />

erfuhren die Eltern von der Werner-Dicke-Schule<br />

im Hannoveraner Anna-Stift, die besser zu<br />

Ingos Bedürfnissen zu passen schien. Mit 14 zog<br />

er von zu Hause fort. „Das war gar nicht<br />

einfach“, sagt die Mutter schlicht – den Schmerz<br />

dahinter kann man nur ahnen. Doch im<br />

Nachhinein sei die Schule mit ihrer Vielfalt an<br />

Angeboten ideal für Ingo gewesen; vor allem<br />

habe er dort eine große Selbstständigkeit<br />

erworben, sei dann auch allein<br />

Zug und U-Bahn gefahren und<br />

genieße bis heute die Freizügigkeit,<br />

die er damals erworben habe.<br />

„Ich habe mir gesagt, Hannover ist<br />

nur ein zu groß geratenes Dorf“,<br />

sagt Ingo lachend.<br />

Nach der Schule wurde Ingo ½ Jahr<br />

im Berufsbildungswerk „durchgetestet“,<br />

eine Zeit, an die er nicht gern<br />

denkt. Danach kam er in den<br />

BerufsBildungsBereich der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Rotenburg</strong>-<strong>Verden</strong> in Dauelsen und<br />

arbeitet heute im Bereich Verpackung<br />

den Prospekt des Leona-Vereins kann man<br />

unter der unten angegebenen online-adresse<br />

bei der geschäftsstelle anfordern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!