01_Winnie's-Specials-Flyer_Januar-2023
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<strong>Januar</strong> <strong>2023</strong><br />
http://www.booklooker.de/Winnies-<strong>Specials</strong>
Filmszene mit Gregory Peck als Rechtsanwalt Atticus Fink<br />
ie aus Alabama gebürtige<br />
junge Harper Lee ist mit<br />
diesem Roman über<br />
Nacht weltberühmt geworden.<br />
Fremdsprachige Ausgaben ihres<br />
Buches erschienen in fast allen<br />
Kultursprachen. Der Film, in dem<br />
Gregory Peck den Rechtsanwalt<br />
Atticus Fink spielt, wurde auch in<br />
Deutschland gezeigt.<br />
Der Roman führt uns in eine Welt,<br />
die uns durch Tom Sawyer und<br />
Huckleberry Finn vertraut ist. Wie<br />
Mark Twain beschwört Harper Lee<br />
den grünen Zauber und die versponnene<br />
Poesie einer Kindheit im<br />
tiefen Süden der Vereinigten Staaten.<br />
Das Mädchen Scout und ihr<br />
Bruder Jem, die Kinder des Kleinstadt-Anwaltes<br />
Atticus Fink, wachsen<br />
in der heilen Welt väterlicher<br />
Obhut und Liebe auf und unter<br />
dem gestrengen Regiment der<br />
schwarzen Calpumia. Wir sind in<br />
die Zeit unschuldiger Spiele versetzt,<br />
übermütiger Schul- und<br />
Ferienabenteuer, aber auch erster<br />
schmerzlicher Berührungen mit<br />
dem rätselvollen Dasein der Erwachsenen:<br />
Ist in jenem düsteren<br />
Nachbarhaus der schlimme Boo<br />
Radley wirklich von seinem Vater<br />
seit Jahren ans Bett gefesselt? Oder<br />
ist es gar Boo Radley, der ins alte<br />
Baumversteck für Scout und Jem<br />
Geschenke legt? Weshalb ist Vater<br />
Atticus der Schandfleck der Familie,<br />
weil er einen Neger verteidigt?<br />
Sind denn nicht alle Menschen<br />
gleich? Langsam dringt ahnungsvolle<br />
Furcht in dieses Reich der<br />
Kindheit, und Vater Atticus hat alle<br />
Mühe, Scout und Jem durch Spannungen<br />
und Zwiespälte, in die sie<br />
eine puritanisch engstirnige Umwelt<br />
stürzt, hindurchzuführen und ihren<br />
Glauben an den Menschen zu<br />
retten. Aber auch er selbst, der sie<br />
den Respekt vor fremdem Leben<br />
gelehrt hat, muß seine Prüfung<br />
bestehen: Obwohl Recht und<br />
Menschlichkeit auf seiner Seite<br />
sind, kann er den Justizmord an<br />
dem Neger Tom, der sich an einer<br />
Weißen vergangen haben soll,<br />
nicht verhindern; und in dieser<br />
Niederlage muß er noch um die<br />
Achtung seiner Kinder bangen. Die<br />
Geschwister wachsen an diesen<br />
tragischen Konflikten zu tolerant<br />
denkenden und nur ihrem Gewissen<br />
verpflichteten Menschen heran.<br />
Harper Lee hat hier nicht nur einen<br />
durch menschliche Güte und stillen<br />
Humor gewinnenden Roman geschrieben,<br />
sondern ein gültiges<br />
Werk der Literatur von hohem<br />
erzieherischem Wert geschaffen.<br />
Sklavenarbeit in den Südstaaten<br />
Buch mit deutlichen Gebrauchsspuren<br />
am Schutzumschlag. Einband<br />
und Buchblock sind einwandfrei<br />
sauber; bis auf leichte altersbedingte<br />
Randvergilbungen. Der<br />
Leineneinband ist sauber, mit<br />
Farbprägung vorn und auf dem<br />
Buchrücken. .......................
Zwölf Monde füllen den Kalender.<br />
Vom Jänner her, hin zum Dezember,<br />
trägt die Natur manch schrilles Kleid.<br />
Der Anblick stets aufs Neu‘ erfreut.<br />
Bei grimmig‘ Frost schläft die Natur,<br />
Neuschnee bedeckt dicht Wald und Flur.<br />
Im Eiskristall bricht Licht sich gar,<br />
welch Winterwunder. <strong>Januar</strong>!<br />
Noch hat die Sonne wenig Kraft,<br />
doch eines hat sie schon vollbracht:<br />
Mit Zauberstrahl, wie jedes Jahr,<br />
Schneeglöckchenpracht im Februar.<br />
Narzissenblüten recken sich,<br />
in Gelb, in Weiß, schon österlich.<br />
Der März weckt auf die Lebensgeister,<br />
ist wahrer Held, mein Frühlingsmeister.<br />
In allen Knospen ist nun Leben,<br />
deutlich zu sehen, reges Streben,<br />
weil jeder Trieb nur eines will:<br />
Zur Sonne hin. Es ist April.<br />
Hellgrün sprießt zart die Buchenhecke,<br />
gemächlich kriecht vorbei die Schnecke.<br />
Auf Feld und Wies weicht ‘s Einerlei.<br />
Voll Wonne herrscht der lieblich Mai.<br />
Das Korn schon hoch im Felde steht,<br />
ein Wind seicht durch die Ähren weht.<br />
Wohltuend seinen Hauch ich fühle,<br />
erregend frisch zur Julischwüle.<br />
Die Schmetterlinge im August,<br />
dreh‘n lautlos Kurven, pure Lust.<br />
Die Flügel sanft die Luft zerteilen,<br />
Spätsommerfreuden zum Verweilen.<br />
Kahl abgeerntet sind die Felder,<br />
süß-modrig Duft zieht durch die Wälder.<br />
Längst sind die Nächte nicht mehr lau.<br />
Feucht glänzt September-Morgentau.<br />
Am Rebstock prall die Trauben hängen.<br />
Und zu vertrauten Herbstwaldklängen,<br />
schau ich des Laubes Farbenpracht.<br />
Mir güldener Oktober lacht.<br />
Schön‘ Farbrausch der vergangenen Tage,<br />
bist still gewichen, ach wie schade.<br />
Hast Platz gemacht lautlos und edel.<br />
Besinnlich wallt Novembernebel.<br />
Das Baumgeäst ragt nackt und stolz,<br />
aus Blattteppich und Unterholz.<br />
Frostkälte deckt den Boden zu.<br />
Dezember bringt nun Winterruh.<br />
Tagtäglich wächst der Sonne Lauf,<br />
mein Herz pocht sehnsüchtig hinauf,<br />
bis uns die Himmelsscheibe lacht,<br />
im Juni zur Mittsommernacht.
geb. 1957, ist Altamerikanist<br />
und Ethnopharmakologe. Er<br />
lebte drei Jahre mit den Lakandonenindianern<br />
im mexikanischen<br />
Regenwald und bereist<br />
seither viele Orte in der äußeren<br />
und der inneren Welt. Seit<br />
zwanzig Jahren erforscht er den<br />
ethnomedizinischen und rituellen<br />
Gebrauch von Pflanzen,<br />
besonders die kulturelle Nutzung<br />
psychoaktiver Pflanzen im<br />
Schamanismus. In vielen Büchern<br />
hat er das traditionelle<br />
Wissen der Pflanzenkunde<br />
veröffentlicht (z.B. »Pflanzen.<br />
der Liebe«, indianische Heilkräuter«,<br />
»Urbock – Bier jenseits<br />
von Hopfen und Malz«,<br />
»Heilkräuter der Antike«,<br />
»Räucherstoffe – der Atem des<br />
Drachen«). Er ist ethnologischer<br />
Beirat des Europäischen<br />
Collegiums für Bewußtseinsstudien<br />
(ECBS) und Mitglied im<br />
Vorstand der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Ethnomedizin<br />
(AGEM). Er gibt die Schriftenreihe<br />
Ethnomedizin und Bewußtseinsforschung<br />
heraus.<br />
Hardcover / Pappe, gebundenes<br />
Exemplar in gutem Zustand.<br />
Buchdeckel vorn mit weißem<br />
Prägedruck. Einband, Buchrücken,<br />
Buchblock und Bindung tadellos<br />
stabil. ..............................
„Weil ihn ein Dienstmädchen verführt<br />
und ein Kind von ihm bekommen<br />
hatte“, wird der 16-jährige Karl<br />
Rossmann von seinen Eltern, aus<br />
Prag fort und nach Amerika geschickt.<br />
Bestürzt, staunend,<br />
schließlich bewundernd erlebt er<br />
die Neue Welt, die nichts mit seiner<br />
Vaterstadt daheim zu tun hat und in<br />
vielem doch an die vertraute Kafka-<br />
Welt der undurchsichtigen Institutionen<br />
mit besonders finsteren<br />
Machthabern erinnert. Die Großstadt,<br />
in die Karl Rossmann hineingeworfen<br />
wird, zeigt das moderne<br />
Amerika noch ganz an seinem<br />
Anfang: ungeschlacht, überwältigend<br />
auch, aber noch kaum angekränkelt<br />
von der europäischen<br />
Angst.<br />
„Amerika“ (oder „Der Verschollene“,<br />
wie das Fragment heute auch genannt<br />
wird) ist gewiss Kafkas heiterstes<br />
Buch. Wenn der Irrfahrer<br />
New York schließlich verlässt, um<br />
in den Westen aufzubrechen und<br />
sich dem „Naturtheater von<br />
Oklahoma“ anzuschließen, geht<br />
Franz Kafka und damit der Leser<br />
ins Kino: „Vor dem Eingang zum<br />
Rennplatz war ein langes, niedriges<br />
Podium aufgebaut, auf dem Hunderte<br />
Frauen als Engel gekleidet in<br />
weißen Tüchern mit großen Flügeln<br />
am Rücken auf langen gold glänzenden<br />
Trompeten bliesen.“<br />
Franz Kafka (1883–1924) ist der<br />
bestimmende Autor der Moderne<br />
geblieben. Obwohl er im jüdischdeutschen<br />
Prag vor dem Ersten<br />
Weltkrieg durchaus als Schriftsteller<br />
bekannt war, veröffentlichte er<br />
seine Texte nur sehr zögernd.<br />
Seine Tage verbrachte der promovierte<br />
Jurist als Angestellter einer<br />
Versicherung, um dann nachts zu<br />
schreiben. Wiederholt verliebte er<br />
sich, verlobte sich auch mehrfach,<br />
doch war ihm die Arbeit am Wort<br />
immer wichtiger. Immerhin haben<br />
sich mehrere Bände Briefe mit<br />
Felice Bauer und Milena Jesenská<br />
erhalten, die längst gleichwertig<br />
neben den literarischen Arbeiten<br />
stehen. Eine immer weiter fortschreitende<br />
Lungenkrankheit ließ<br />
ihn seine Arbeit aufgeben und<br />
Heilung in verschiedenen Sanatorien<br />
suchen. 1924 schließlich erlag<br />
er der Tuberkulose in einem Krankenhaus<br />
bei Wien.<br />
Hardcover / Pappe; gebundenes<br />
Exemplar, neu, mit Original-<br />
Schutzumschlag. ................
ies ist kein zimperliches<br />
Buch, diese Autobiographie,<br />
das Leben eines aus kleinbürgerlicher,<br />
jüdischer Berliner<br />
Familie stammenden Mannes und<br />
zugleich die Geschichte eines<br />
grausamen halben Jahrhunderts!<br />
Der Titel des Buches ist einer<br />
Gedichtzeile: „Deine eigenen Augen<br />
schauen Dich an durch tausendjährige<br />
Zeit“, von Joachim Ringelnatz<br />
entnommen, dem Erwin Blumenfeld<br />
freundschaftlich verbunden war.<br />
Blumenfeld behauptet, er sei 1897<br />
in Berlin in einer Kutsche gezeugt<br />
worden. Seine frühverwitwete<br />
Mutter war darauf versessen, in der<br />
bürgerlichen Gesellschaft wilhelminischer<br />
Prägung heimisch zu werden.<br />
Er selbst begann seine Laufbahn<br />
als Lehrling in einem Blusengeschäft,<br />
wurde 1916 zur Truppe<br />
aufgeboten und leistete als Fahrer<br />
einer Ambulanz an der Westfront<br />
Dienst. Die Bilder, die Blumenfeld<br />
vom Krieg entwirft, sind keine<br />
Heldenlieder, eher die Schilderung<br />
eines Schlachthauses, Zerfall und<br />
Verrottung des Menschen in einem<br />
Sumpf aus Blut, Tod und Tränen.<br />
Nach dem Krieg arbeitete er als<br />
Kaufmann in Amsterdam, seit 1936<br />
in Paris. Dort erlebte er, nun<br />
"Berufsphotograph" die "tollen<br />
Zwanziger Jahre" im Umkreis des<br />
Montparnasse. Beim Ausbruch des<br />
Zweiten Weltkrieges wurde Blumenfeld<br />
als Deutscher in den französischen<br />
Lagern Loriol, Vernet,<br />
Catus und Montbard-Marmagne<br />
interniert, erniedrigende Stationen<br />
auf seinem Weg in die Freiheit.<br />
Während die Eisenbahnzüge schon<br />
ostwärts in die Vernichtungslager<br />
rollten, konnte Blumenfeld ein<br />
Visum nach Amerika erwirken. In<br />
New York arbeitete er sich rasch<br />
zum berühmten Photographen<br />
empor. Er veröffentlichte Bilderserien<br />
im „Life“, „Harpers Bazaar“ und<br />
gestaltete die Titelseiten von<br />
„Vogue“, „Colliers“, „Look“, „Harpers<br />
Bazaar“, „Esquire“, „Cosmopolitan“<br />
und anderer bekannter<br />
Zeitschriften. Blumenfeld blieb trotz<br />
seines Erfolges kritisch, wachsam<br />
und scharf beobachtend.<br />
Amerika, das er in seinem Buche<br />
schildert, war es für den Europäer<br />
das Paradies, das Land der Freiheit?<br />
Wohl kaum! Denn dieses New<br />
York, das er als erfolgreicher Photograph<br />
kennen gelernt hat, diese<br />
Stadt der Drogensüchtigen, Alkoholiker,<br />
Profitgierigen, voll von<br />
millionenschweren Greisen und<br />
Witwen, die über Konzerne und<br />
Großunternehmungen herrschen,<br />
eine Welt, in der Politik, Geschäft<br />
und Halbwelt sich vermischen,<br />
dieses Land, diese Stadt wird von<br />
ihm um keinen Deut verschönt.<br />
Man ist als Leser von dieser grausamen<br />
Saga bestürzt; aber auch tief<br />
beeindruckt von soviel Lebenskraft<br />
und Lebensmut, von dem bitteren<br />
Humor, der alle Episoden prägt.<br />
Blumenfelds Humor ist von jener<br />
Art, die auch die Grotesken von<br />
Charlie Chaplin so erschütternd<br />
macht, ein Humor, welcher der<br />
Angst entspringt, immer verfolgt,<br />
erniedrigt, verletzt und zermalmt zu<br />
werden. Ein Lächeln, das aus Angst<br />
geboren ist, eine Kraft, die der<br />
Verletzbarkeit entspringt. Man hat<br />
diesen Autor zu Recht als „Balzac,<br />
mit einem Hauch von Celine“<br />
(Kleber Haedens) bezeichnet.<br />
Hardcover / Pappe mit Original-<br />
Schutzumschlag; dieser an den<br />
Kanten berieben, sonst okay. Einband,<br />
Buchrücken, Bindung und<br />
Buchblock tadellos stabil. Buchrükken<br />
farbig bedruckt. Schnitt etwas<br />
angestaubt. .........................
öln ist eine deutsche Stadt,<br />
aber in Köln herrschen<br />
italienische Verhältnisse:<br />
Der Katholizismus wird unterwandert<br />
durch einen exzessiven Karneval,<br />
die politische Macht durch ein<br />
Beziehungsnetz gegenseitiger<br />
Gefälligkeiten – als „Klüngel“ institutionalisiert<br />
und akzeptiert. Das<br />
Chaos des Krieges macht bis heute<br />
nicht preußischer Akkuratesse<br />
Platz: Nirgendwo sonst gibt es<br />
schönere Baulücken als in Köln. Im<br />
drohenden Chaos bewahrt der<br />
Kölner südländische Gelassenheit.<br />
„Et kütt wie es kütt.“ Köln ist keine<br />
Stadt, Köln ist eine Ansammlung<br />
von Widersprüchen.<br />
Vier Jahre hat Wilhelm Schürmann,<br />
der als Professor für Fotografie in<br />
der Nähe von Aachen lebt, diesen<br />
Widersprüchen nachgespürt. Seine<br />
Fotografien sind keine nüchternen<br />
Beschreibungen, sie sind kleine<br />
Erzählungen, zeigen Stadtansichten,<br />
die Gebrauchsspuren und<br />
Abnutzungserscheinungen beinhalten.<br />
Mit den dazugehörenden<br />
Menschen. Der Betrachter schmunzelt ob der menschlichen<br />
Alltäglichkeiten – wie über den kleinen Jesus,<br />
der in Schürmanns Foto aussieht wie der junge Tünnes.<br />
Der Titel „Pegel Köln“ ist programmatisch: Das Buch<br />
steht für ein Niveau, auf dem auch heute noch das<br />
abgegriffene Genre des Städtebildbandes funktionieren<br />
kann. Da werden keine Klischees bedient, sondern es<br />
wird die erzählerische Stärke der Fotografie angewandt.<br />
Eine Fundgrube für Betrachter, die bereit sind hinzuschauen.