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4 Freitag, 18. November 2022 n Nummer 22<br />

Litauischer Botschafter trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Künzelsau ein<br />

30 Jahre Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen Deutschland – Litauen<br />

Erst durch Corona verschoben, jetzt eingeschränkt,<br />

wurde in Schloß Stetten bei<br />

strahlendem Wetter vor der Kulisse der<br />

Burg die Wiederaufnahme der diplomatischen<br />

Beziehungen vor 30 Jahren mit<br />

Litauen gefeiert. Aus diesem Anlass hat<br />

sich die litauische Delegation um den<br />

Botschafter Ramūnas Misiulis ins Goldene<br />

Buch der Stadt Künzelsau eingetragen.<br />

Die Feier wurde umrahmt durch<br />

das Ensemble der Litauischen Gemeinschaft<br />

RIDIGDO.<br />

In seiner Begrüßung ging der Honorarkonsul<br />

von Litauen, Wolfgang von Stetten,<br />

auf die dramatische Lage 1990/1991<br />

in Litauen ein: Litauen war die erste<br />

sowjetische Republik, die sich 1990 für<br />

frei erklärte. Es folgte eine Blockade. Die<br />

berüchtigte OMON-Truppe des Innenministeriums<br />

wurde nach Litauen verlegt<br />

und schlug am 13. Januar 1991 einen<br />

Demonstrationszug blutig mit 14<br />

Toten und über 100 Verletzten nieder. In<br />

diese Zeit fiel der erste Besuch von Professor<br />

Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten,<br />

frisch in den Bundestag gewählt,<br />

der dann eine unterstützende Parlamentariergruppe<br />

gründete. Nach dem gescheiterten<br />

Putsch im August 1991, folgte<br />

sehr schnell die diplomatische<br />

Anerkennung durch Deutschland und<br />

die westlichen Staaten. Es war ein<br />

schwieriger Aufbau mit wechselnden<br />

Regierungen, rechts oder links, aber<br />

immer mit einem gemeinsamen Ziel:<br />

Aufnahme in die EU und Eintritt in die<br />

NATO.<br />

Professor Kęstutis Masiulis, Vorsitzender<br />

der Deutsch-Litauischen Parlamentariergruppe<br />

(Konservativer) und sein<br />

Stellvertreter Robertas Łarknickas (Grüne)<br />

betonten mit Hinweis auf die Ukraine,<br />

wie wichtig der Schutz der NATO für<br />

die Freiheit Litauens sei, und überbrachten<br />

die Grüße des Außenministers Gabrielius<br />

Landsbergis (Enkel des Freiheitshelden<br />

Professor Dr. Vytautas<br />

Landsbergis) und der Präsidentin des<br />

Litauischen Parlaments Viktorija Čmilytė-Nielsen.<br />

S. E. der Botschafter Ramūnas Misiulis<br />

erinnert in seiner Ansprache, dass Professor<br />

Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten mit<br />

Eintrag ins Goldene Buch auf Schloß Stetten, von rechts nach links: S. E. Botschafter<br />

Ramūnas Misiulis, Honorarkonsul Professor Dr. Wolfgang Freiherr von<br />

Stetten, Vorsitzender der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe; Professor<br />

Kęstutis Masiulis, Parlamentsmitglied; Robertas Łarknickas, Parlamentsmitglied;<br />

Christian Freiherr von Stetten, stellvertretender Bürgermeister und Bundestagsabgeordneter.<br />

Das Ensemble der Litauischen Gemeinschaft RIDIGDO hat die Feier umrahmt.<br />

<br />

Fotos: Residenzen Schloß Stetten<br />

seiner Parlamentariergruppe nicht nur zu<br />

den guten Beziehungen Litauens mit<br />

Deutschland beitrug, sondern auch materielle<br />

Hilfe für die Verletzten und Angehörigen<br />

der Toten des blutigen 13. Januar,<br />

als auch für die Holocaust-Überlebenden<br />

und Wolfskinder großzügig organisierte.<br />

In seinem Schlusswort dankte Professor<br />

Dr. von Stetten dem Litauischen Volk,<br />

das nach dem Krieg 1945 bis 1949 über<br />

10.000 ostpreußischen Bettelkindern<br />

(Wolfskinder) das Überleben durch Teilung<br />

der selbst knappen Lebensmittel<br />

ermöglichte. Er dankte auch für die<br />

vielen Besuche der Staatspräsidenten,<br />

Ministerpräsidenten und Minister in<br />

den letzten 30 Jahren in Künzelsau, die<br />

die guten Beziehungen dokumentierten.<br />

Impressum: Künzelsau Aktuell<br />

Erscheint zweiwöchentlich freitags (Ausnahmen bei Feiertagen):<br />

Redaktionsschluss: dienstags, 17.00 Uhr (Ausnahmen bei Feiertagen)<br />

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