176_StadtBILD_Maerz_2018
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Vorwort<br />
die Oberlausitz war einst ein bedeutendes Zentrum<br />
der Textilindustrie, des Maschinenbaus und<br />
der Feinmechanik, dessen Bedeutung weit über<br />
Deutschland hinaus reichte. In der vorliegenden<br />
Ausgabe wird dieser Bedeutung gedacht, die bis<br />
über den großen Teich zur Wallstreet reichte.<br />
Heute kämpfen Beschäftigte zusammen mit der<br />
ganzen Stadt um den Erhalt der letzten größeren<br />
Betriebe des Maschinen- und des Fahrzeugbaus.<br />
Leider sind bereits bedeutende Stätten des<br />
handwerklichen und industriellen Reichtums aus<br />
der Stadt verschwunden. Der hölzerne Turm des<br />
Weinberghauses, der leider nach und nach immer<br />
mehr verfällt, kündet noch von dieser aufstrebenden<br />
Zeit der einstigen Industrie- und Gewerbeausstellungen,<br />
die ihren Höhepunkt 1905 im Areal um<br />
die Ruhmeshalle mit nahezu 1,5 Millionen Besuchern<br />
fand - eine logistische Meisterleistung.<br />
Viele bekannte Industrielle hinterließen in der<br />
Stadt ihre Spuren. Derzeit am bekanntesten dürfte<br />
vielleicht der Waldenburger Fabrikant Bolko von<br />
Hochberg sein, der die Schlesischen Musiktage in<br />
die damals eigens dafür gebaute Stadthalle nach<br />
Görlitz holte. Da er auch als Komponist kleiner<br />
Kammerwerke tätig war, können Sie im Juni zu<br />
seinem Gedenken einige Veranstaltungen erleben,<br />
die gleichzeitig auf die Dringlichkeit der Sanierung<br />
und Wiedereröffnung der Görlitzer Stadthalle hinweisen.<br />
Viele bekannte Künstler weilten in den vergangenen<br />
Jahrhunderten in der Stadt. Die Görlitzer<br />
Sammlungen vermitteln aus dem reichen Fundus<br />
ein breites Spektrum der vielseitigen Kunstwerke,<br />
die viele dieser Künstler der Stadt vermacht haben.<br />
Auch heute ist Görlitz sowie die gesamte Oberlausitz<br />
ein lebendiges Zentrum der bildenden Künste.<br />
So ist es nicht verwunderlich, wenn wir im vorliegenden<br />
Heft kurz das Werk eines lebenden Künstlers,<br />
Professor Adolf Böhlich, vorstellen.Gleichzeitig<br />
weisen wir auf weitere interessante zeitgenössische<br />
Künstler aus der Oberlausitzer Heimat hin,<br />
die in Kürze im Renaissanceschloss Königshain<br />
ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren.<br />
Im April heißt es dann in der Europastadt: Bücher<br />
eröffnen Welten, ermöglichen Begegnungen und<br />
schaffen Erlebnisse. Die deutsch-polnischen Literaturtage<br />
an der Neiße werden ein Forum des<br />
internationalen Austausches sein.<br />
So lebendig wie in der Vergangenheit Handwerk,<br />
Industrie und Kultur die Stadt belebten, so vielseitig<br />
war auch das Angebot an Verlagen mit ihren<br />
Zeitungen und Zeitschriften. Unvergessen hierbei<br />
das legendäre „Landskron-Echo“ und die Wochenbeilagen<br />
„Die Heimat“ in den 1920er Jahren.<br />
In der heutigen medialen Überfütterung durch<br />
Funk, Fernsehen und das Internet ist das Angebot<br />
spürbar kleiner geworden. Die noch verbliebenen<br />
Periodika wie das StadtBild-Magazin haben deshalb<br />
einen schweren Stand, um gegen diese übermächtige<br />
Konkurrenz bestehen zu können.<br />
Deshalb auch unsere Bitte an Sie, liebe Leser und<br />
Inserenten, bleiben Sie uns auch weiterhin gewogen<br />
und unterstützen Sie durch Inserate und Kauf<br />
der Magazine den Fortbestand unseres mittlerweile<br />
auch schon „historischen“ Magazins, welches<br />
Sie heute bereits zum <strong>176</strong>. Male in ihren Händen<br />
halten!<br />
Ihre Redaktion des <strong>StadtBILD</strong>-Verlages<br />
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Einleitung<br />
3
Als Görlitz den Ruf –<br />
Wall Street<br />
Wallstreet New York<br />
Die Wall Street, ein 1100 Meter langer<br />
Straßenzug im New Yorker Stadtbezirk<br />
Manhattan, gilt heute als Inbegriff für<br />
den US-amerikanischen Finanzdistrikt<br />
in seiner Blütezeit. Zahlreiche weltweit<br />
agierende Kreditinstitute mit der größten<br />
Wertpapierbörse der Welt befinden<br />
sich im New Yorker „Stock Exange“.<br />
Ein Vergleich etwa mit der Görlitzer Finanzwelt<br />
aus dem Jahre 1929 mag auf<br />
Grund der damaligen wirtschaftlichen<br />
„Großwetterlage“ durchaus erlaubt<br />
sein.<br />
„Ohne Metall keine Industrie – ohne<br />
Industrie kein Leben“ war die Devise.<br />
Der Syndicus Dr. Karl Müller beschrieb<br />
es in seiner Monografie „Görlitz im Jahre<br />
1925“ folgendermaßen: „Möge die Metallindustrie<br />
in Görlitz mehr blühen und<br />
gedeihen zum Wohl der Stadt und der<br />
Allgemeinheit“.<br />
War die Stadt Görlitz bislang auch als die<br />
Hauptstadt der preußischen Oberlausitz<br />
und „Pensionopolis“ bekannt, befand sie<br />
sich in den Jahren nach dem I. Weltkrieg<br />
auf dem besten Wege zur Tuchmacherund<br />
Industriestadt mit einer rasch zu-<br />
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4<br />
Geschichte
„Wallstreet Niederschlesiens“ besaß<br />
Street<br />
Waggonbau-Aktiengesellschaft Görlitz um 1900<br />
nehmenden Kapitalkraft. An der Spitze<br />
lagen der Maschinenbau, Waggonbau,<br />
die Glasindustrie und der Handel nach<br />
Übersee und östlichen Staaten, gefolgt<br />
vom Verkehrswesen, dem Einzelhandel,<br />
dem Bankgewerbe und ihren Niederlassungen.<br />
In diesen Zeitraum fällt auch<br />
der Zusammenschluss zur Waggonbauund<br />
Maschinenbau- Aktiengesellschaft<br />
„WUMAG“ im Jahre 1921. Produziert<br />
wurden u.a. Selbstentlade-, Kippwagen,<br />
Straßenbahnen, Schnellbahn-, Dampftrieb-,<br />
Akkumulatorenwagen, kurz alle<br />
Wagenarten, die auf Schienen laufen.<br />
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Geschichte<br />
5
Als Görlitz den Ruf –<br />
Wall Street<br />
Werbung 1930er Jahre<br />
Pro Jahr verließen 45000 Güterwagen<br />
sowie 1000 Personenwagen<br />
das Werk. Mehr<br />
als 5000 Arbeiter und Angestellte<br />
waren bei Vollbeschäftigung<br />
tätig.<br />
Als weitere „Standbeine“<br />
der lokalen Wirtschaft galten<br />
die Braunkohlenwerke<br />
mit stadteigener Grube, Firmen<br />
wie Hugo Meyer-Optik,<br />
Raupach-Ziegeleimaschinen<br />
(die spätere „Kema“), die<br />
Tuch-und Textilmaschinenindustrie,<br />
landwirtschaftliche<br />
Maschinenwerke, Kleineisenindustrie,<br />
Nähmaschinenherstellung,<br />
die Produktion<br />
von Metallbettgestellen, Feuerlöschgeräten,<br />
Haushaltsgeräten<br />
(Rotunda-Werk),<br />
Rodelschlitten und Sportgeräten.<br />
Dass ein solches Wirtschaftswachstum<br />
eng mit der<br />
Entwicklung eines entsprechenden<br />
Kapitalmarktes verbunden<br />
ist, wissen wir „dank<br />
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6<br />
Geschichte
„Wallstreet Niederschlesiens“ besaß<br />
Street<br />
Werbung 1930er Jahre<br />
Marx“ nicht erst seit heute.<br />
Allein 12 in Görlitz ansässige<br />
Banken, Sparkassen und<br />
Lebensversicherungsgesellschaften<br />
mit den dazu gehörenden<br />
Agenturen und Vertretungen<br />
sowie eine nahezu<br />
unüberschaubare Anzahl von<br />
Krankenkassen vervollständigen<br />
das Bild. Neben der allgemeinen<br />
Ortskrankenkasse<br />
(AOK), Ersatzkassen, u.a.<br />
Barmer-, Techniker-, lnnungsund<br />
Berufskrankenkassen für<br />
Maurer, Bäcker, Pefferküchler<br />
bis zum Schuhmacher waren<br />
nahezu alle Gewerke und Berufsstände<br />
vertreten.<br />
Die Stadtsparkasse war mit<br />
insgesamt 9 Filialen über die<br />
ganze Stadt verteilt. Frage<br />
an den potentiellen Bankkunden:<br />
Wo kaufe ich meine<br />
Wertpapiere? Die Antwort auf<br />
alle Fragen lautet selbstverständlich:<br />
Stadtbank Görlitz,<br />
Berliner Straße 64, am Post-<br />
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Geschichte<br />
7
Als Görlitz den Ruf –<br />
Wall Street<br />
Der „Rothenburger Versicherungskonzern“ in Görlitz 1925<br />
platz. Auf Ihre Fragen hat die Sparkasse<br />
auch gleich ihre entsprechende Antwort<br />
und Lösungen parat, um ins Geschäft<br />
zu kommen.<br />
Obwohl sich die Werbung durch alle<br />
Seiten des „Neuen Görlitzer Anzeigers<br />
1929/30“ zieht, ist sie jedoch an Originalität<br />
kaum noch zu überbieten.<br />
An dieser Stelle fällt mir eine mütterliche<br />
Lebensweisheit mit dem Motto „Alle<br />
wollen dein Geld, mein Junge! Deine<br />
Aufgabe muß vor allem darin bestehen,<br />
es möglichst zusammenzuhalten“ sein.<br />
Verbunden mit den gesellschaftspoli-<br />
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8<br />
Geschichte
„Wallstreet Niederschlesiens“ besaß<br />
Street<br />
Kundendienst 1925<br />
tischen Veränderungen im Jahre 1989<br />
wurden nahezu über Nacht ehemals<br />
vorhandene Strukturen in Industrie,<br />
Verkehr, Banken-, Bildungs- und Gesundheitswesen<br />
sowie weiteren Bereichen,<br />
an deren Namen sich manch<br />
Görlitzer noch gut erinnern kann, einer<br />
Neubeurteilung auf ihre „wirtschaftliche<br />
Tauglichkeit“ unterzogen.<br />
Dass mit lediglich zwei Krankenkassen,<br />
SVK (Sozialversicherungs-Krankenkasse)<br />
und DVA (Deutsche Versicherungs-<br />
Anstalt) einem gut funktionierendes<br />
staatliches und Betriebsgesundheitswe-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
Geschichte<br />
<br />
<br />
9
Als Görlitz den Ruf –<br />
Wall Street<br />
Communalständische Bank Berliner Straße 1925<br />
sen mit allen etablierten Säulen<br />
wie Therapie, Prophylaxe<br />
und Rehabilitation nunmehr<br />
über 1000 Krankenkassen,<br />
wie AOK, Ersatzkassen und<br />
vielen Betriebskrankenkassen<br />
gegenüberstanden, die Gesundheit<br />
nunmehr als Ware<br />
sahen, war dieser Generation<br />
allerdings oft nur schwer zu<br />
vermitteln.<br />
Mit einer Eiwohnerzahl von<br />
91037 hat es Görlitz weder<br />
im Jahr 1928 noch zu einem<br />
späteren Zeitpunkt zu einer<br />
bevölkerungspolitisch definierten<br />
Großstadt mit 100000<br />
Einwohnern geschafft, auch<br />
wenn „Provinzstädte“ wie Görlitz<br />
laut „Sächsische Zeitung“<br />
vom 20. November 2017 vor<br />
einer Renaissance stünden,<br />
da diese seit dem Vorjahr<br />
um 500 Menschen mehr nun<br />
57264 Einwohner zählt. Bezieht<br />
man die Einwohner der<br />
polnischen Schwesternstadt<br />
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10<br />
Geschichte
„Wallstreet Niederschlesiens“ besaß<br />
Street<br />
mit 31360 Personen ein, erreicht<br />
die Europastadt Görlitz/<br />
Zgorzelec 88624 Einwohner<br />
und „schrammt“ jedoch an<br />
der 100.000-Marke für eine<br />
Großstadt dicht vorbei. Lediglich<br />
im Jahre 1949 war die<br />
Einwohnerzahl mit 101.742<br />
am höchsten, allerdings ist<br />
diesdurch den Flüchtlingsstrom<br />
zu begründen.<br />
Angesichts von Massenentlassungen<br />
bei strukturbestimmenden<br />
lndustriebetrieben,<br />
Firmensterben, Arbeits- und<br />
Perspektivlosigkeit trotz florierender<br />
Rüstungsexporte<br />
dürfte gegenwärtig wohl<br />
kaum jemand mehr von „Görlitz<br />
als einem sächsischen<br />
Finanz- und Wirtschaftswunder“<br />
sprechen.<br />
Dr. Bernhard Wolf<br />
Bildunterschrift<br />
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Geschichte<br />
11
Sonderzüge in den Tod –<br />
Schlesischen Museum<br />
Die Wanderausstellung auf dem Potsdamer Bahnhof in Berlin 2008. (Foto: Reiche/Deutsche Bahn)<br />
Am 2. Februar <strong>2018</strong> wurde im Schlesischen<br />
Museum zu Görlitz die Wanderausstellung<br />
„Sonderzüge in den Tod“ der<br />
Deutschen Bahn AG eröffnet. Sie dokumentiert<br />
die Verantwortung der Deutschen<br />
Reichsbahn für die Verbrechen<br />
des Nationalsozialismus. In den Jahren<br />
2008 bis 2015 war die Ausstellung in 44<br />
Städten zu sehen und erinnerte daran,<br />
dass im Zweiten Weltkrieg mehr als drei<br />
Millionen Menschen mit Zügen zu den<br />
nationalsozialistischen Vernichtungsstätten<br />
transportiert worden sind. Im<br />
Schlesischen Museum zu Görlitz wird<br />
bis 1. Mai <strong>2018</strong> eine Auswahl der Ausstellungstafeln<br />
präsentiert, ergänzt um<br />
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12<br />
Ausblick
Garten-<br />
Die Deportationen<br />
und<br />
mit der Deutschen<br />
Parkstadt<br />
Reichsbahn<br />
Das Reichsbahn-Streckennetz erfasste auch Vernichtungsstätten wie das Lager Auschwitz.<br />
Aus: Taschenfahrplan für Nieder- und Oberschlesien, 1944/45, Sammlung Bernd Peschel, Görlitz<br />
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Ausblick<br />
13
Sonderzüge in den Tod –<br />
Schlesischen Museum<br />
Das Zwangsarbeiterlager für Juden in Tormersdorf bei Rothenburg. (Foto: Ratsarchiv Görlitz)<br />
Informationen über das Schicksal der<br />
jüdischen Bevölkerung in Breslau und<br />
Görlitz.<br />
So werden die Deportationen aus Breslau<br />
angeführt, wo einst die drittgrößte<br />
jüdische Gemeinde in Deutschland existierte.<br />
Ende 1941 setzten die Massendeportationen<br />
zu den Mordstätten und in<br />
die Vernichtungslager im östlichen Europa<br />
ein. Die Züge starteten zumeist am<br />
Odertorbahnhof im Norden der Stadt.<br />
Hingegen lässt sich nach jetzigem Forschungsstand<br />
nicht mit letzter Sicherheit<br />
die Frage beantworten, ob auch in<br />
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14<br />
Ausblick
Garten-<br />
Die Deportationen<br />
und<br />
mit der Deutschen<br />
Parkstadt<br />
Reichsbahn<br />
Der heutige Gedenkort am Martinshof Rothenburg. (Foto: Martinshof Rothenburg Diakoniewerk)<br />
Görlitz Deportationen mit der Eisenbahn<br />
starteten. Belegt sind aber Bahntransporte<br />
in der Gegenrichtung: Auf dem<br />
Schienenweg kamen polnische und ungarische<br />
Juden aus dem KZ Groß Rosen<br />
in das Außenlager Görlitz und zur<br />
Zwangsarbeit beim Waggon- und Maschinenbau.<br />
Die meisten Görlitzer Juden, die nach<br />
Jahren der Verfolgung noch in der Stadt<br />
verblieben waren, wurden im Dezember<br />
1941 in überbelegten Möbelwagen in<br />
ein Zwangsarbeiterlager gebracht, das<br />
im Martinshof auf der Gemarkung Tormersdorf<br />
bei Rothenburg eingerichtet<br />
worden war. Ein Jahr später wurde das<br />
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Ausblick<br />
15
Sonderzüge in den Tod –<br />
Schlesischen Museum<br />
Brief von Kurt C. Arnade, New York, 28.9.1957. Leihgabe Wolf-Dieter Fiedler, Görlitz. (Foto: SMG)<br />
Lager aufgelöst. Vom Bahnhof Rothenburg<br />
gingen Eisenbahntransporte in die<br />
Konzentrations- und Vernichtungslager<br />
im Osten ab.<br />
Unter den Opfern waren auch Paul und<br />
Margarete Arnade, denen bis zur „Arisierung“<br />
im Jahr 1936 die renommierte<br />
Koffer- und Lederwarenfabrik in Görlitz-<br />
Moys gehörte. Das Schicksal der Familie<br />
Arnade wird in der Ausstellung durch<br />
ein Original-Dokument hervorgehoben:<br />
Es ist ein Brief von Pauls Bruder Kurt<br />
Arnade, der 1935 Deutschland verlassen<br />
hatte und überlebte. 1957 schrieb<br />
er aus New York an ehemalige Mitarbei-<br />
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16<br />
Ausblick
Garten-<br />
Die Deportationen<br />
und<br />
mit der Deutschen<br />
Parkstadt<br />
Reichsbahn<br />
Stolpersteine für Paul und Margarete Arnade, Görlitz, Jacobstraße 31, verlegt 2014. (Foto: Maximilian Rueth)<br />
ter der Kofferfabrik und berichtete über<br />
die Ermordung seiner Angehörigen. Paul<br />
Arnade und seine Frau kamen 1941 in<br />
das Lager Tormersdorf. 1942 starb Paul<br />
im Ghetto Theresienstadt, Margarete<br />
wurde 1944 in Auschwitz ermordet.<br />
Eine Begleitpublikation zur Ausstellung<br />
kann über den Buchhandel oder im<br />
Schlesischen Museum erworben werden.<br />
Öffnungszeiten des Schlesischen Museums<br />
bis 25.3.<strong>2018</strong>: Di-So 10-16 Uhr<br />
(danach wieder Di-So 10-17 Uhr)<br />
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Ausblick<br />
17
Der Dresdner Maler Adolf Böhlich –<br />
Ausstellung<br />
Junge Frau im gelber Hut<br />
Radierung<br />
Anläßlich des 85. Geburtstages von Professor<br />
Adolf Böhlich am 29. April werden<br />
Werke einer Schenkung an die Görlitzer<br />
Sammlungen des 1933 in Johannesberg<br />
(CSR) geborenen Künstlers Prof. Adolf<br />
Böhhlich vorgestellt. Prof. Böhlich studierte<br />
und lehrte bis zu seiner Emeritierung<br />
im Jahre 1998 erst an der PH Dresden<br />
und später an der Technischen Universität<br />
über Theorie und Praxis der Bildenden<br />
Kunst. In dieser Periode entstanden viele<br />
Werke von hohem künstlerischem Rang,<br />
von denen er einige den Görlitzer Sammlungen<br />
vermachte.<br />
Hier ein kurzer Auszug aus der Laudatio<br />
von Frank Richter am 23.7.2016 in Zittau<br />
zu Ehren Prof. Böhlers in der in einfühlsamer<br />
Weise das Wesentliche zum Werk<br />
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18<br />
Ausblick
Aquarell, Malerei und Grafik<br />
Görlitz Rockt<br />
zum Ausdruck kommt: Dieser Meisteraquarellist<br />
stilistisch-edler Blätter in noblen<br />
Farben ist in Zittau und in diesen Räumen<br />
kein Unbekannter. Anlässlich seines 80.<br />
Geburtstages beschenkte er die Zittauer<br />
Städtischen Museen mit einem Hauptteil<br />
seines Gesamtwerkes der letzten Jahrzehnte<br />
wie auch einige öffentliche Einrichtungen<br />
mit Bilderschmuck, ebenso die<br />
Liberecer Oblastni Galerie.<br />
Denn: Böhlich, im Schluckenauer Zipfel<br />
Gewitter in Mühlsdorf<br />
Am Mittelmeer bei Canyamel<br />
geboren, wuchs hier in der Region auf und<br />
hat somit eine starke emotionale Bindung<br />
zur Oberlausitz bis hinüber ins Böhmische.<br />
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Ausblick<br />
19
Der Dresdner Maler Adolf Böhlich –<br />
Ausstellung<br />
Als Hochschullehrer und Maler war er 42<br />
Jahre lang ein engagierter Kunsterzieher<br />
und Lehrerbildner. Als Rentner ermalte er<br />
Junge Frau<br />
sich eine Erfolgsspur, die über Russland,<br />
Estland bis nach Japan führt....<br />
Ja, duftige Samtfarben machen in jedem<br />
Blatt die optische Musik. Diese Raffinesse<br />
der fliessenden Konturen ist Stil. Stil<br />
ist auch Ordnungssinn. Das könnte man<br />
fast ein Markenzeichen nennen mit untrüglichem<br />
Wiedererkennungswert. Diese<br />
schwimmenden Konturen sind auch<br />
Ausdruck seines künstlerischen Temperaments.<br />
Perfektion frisst die Zeit, und<br />
so geht Prof Böhlich aquarellistisch eben<br />
etwas flotter, flüssiger vor, könnte man<br />
meinen. Vor allem ist es ist die Freude am<br />
augensinnlichen Erleben, die solche Farben<br />
so aufblühen lässt. Das Ergebnis erscheint<br />
vor uns verblüffend weich. Denn:<br />
vielfach taumelt heute das Kunstmachen<br />
zwischen Verrohung, riesigen Bildgebilden<br />
und rosigem Geschmalze. Und in einer<br />
Zeit der Kriege, Attentate und Krisen<br />
empfindet man Adolf Böhlichs Arbeiten<br />
in ihrer leuchtfarbenen Geschlossenheit<br />
wie ein tiefes, beruhigendes Atemholen.<br />
Selbst seine kleinen Formate öffnen ihre<br />
Bühne zum launischen Kammerspiel der<br />
Farben und grafisch-erzählerischen Etüden....<br />
Das Vibrieren der Farben, das Flirren der<br />
Stille, all diese vielfältigen Betrachtungsmöglichkeiten<br />
machen das Gezeigte zu<br />
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20<br />
Ausblick
Aquarell, Malerei und Grafik<br />
Görlitz Rockt<br />
Lesende<br />
Portrait einer alten Frau<br />
einer sehr besonderen, einer sehr beruhigenden<br />
Kunst. Gerade in dieser Zeit, wo<br />
man den Anschein hat, dass die Menschheit<br />
ihrem rasanten „Fortschreiten“ nicht<br />
mehr sicher hinterher kommt....<br />
Kunst verwandelt eine Landschaft zum<br />
Bild, das die Handschrift des Künstlers<br />
formt. Vergängliches, der Augenblick einer<br />
besonderen Stimmung, ein Sonnenuntergang,<br />
ein Erblühen, Wetterwandlungen<br />
in der Landschaft, das wird für alle Zeit<br />
in einer besonderen, individuellen Weise<br />
festgeschrieben.<br />
Bertram Oertel<br />
Vernissage im Landratsamt<br />
am 18.4.<strong>2018</strong> 15.00 Uhr<br />
Ausstellungszeitraum:<br />
18.4.<strong>2018</strong>-12.10.<strong>2018</strong><br />
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Ausblick<br />
21
„Görlitz Rockt“<br />
Rockt<br />
2017, Duo Eliane & Lucas im Schlesischen Museum<br />
Im 11. Jahr ist das Görlitzer Kneipenfestivals<br />
„Görlitz Rockt“ mittlerweile nicht nur<br />
in Deutschland bestens bekannt. Aus dem<br />
Ausland kommen verstärkt Anfragen von<br />
Bands und Solisten, die bei diesem Erlebnis<br />
auch dabei sein möchten. So können<br />
wir, trotz des begrenzten Angebots an Lokalitäten,<br />
wieder viele Bands und Solisten<br />
in Görlitz begrüßen. Dementsprechend<br />
vielseitig ist auch die Palette der dargebotenen<br />
Musikrichtungen. So werden<br />
klassische Rock-und Popklänge, Blues,<br />
Jazz, Funk, Soul, Latin, Salsa, Bouzouki,<br />
Klezmer, Folk erklingen und natürlich auch<br />
beliebte deutsche Schlagerinterpreten zu<br />
hören sein.<br />
Das Festival wird in diesem Jahr im Saal<br />
der Vierradenmühle eröffnet. Hier werden<br />
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22<br />
Ausblick
in der Görlitzer Alt- und Innenstadt<br />
Rockt<br />
2017, Zenker & Co. im Restaurant Gambrinus<br />
ab 15:00 Uhr Jugendbands aus Görlitz,<br />
Neugersdorf und der weiteren Umgebung<br />
Proben ihres Könnens zeigen.<br />
Ab 17:00 Uhr laden die Kaffeehäuser der<br />
Altstadt mit einem vielfältigen Programm<br />
die Gäste ein.<br />
Danach öffnen über 30 Locations ihre Pforten<br />
zum größten Musik- und Kneipenfestival<br />
Sachsens. Freunde des Ska können<br />
sich auf die bekannte Band aus Tschechien<br />
mit dem für deutsche Ohren unaussprechlichen<br />
Namen „VEvývoji!“ im City-Bowling<br />
freuen. Die in Görlitz schon gut bekannte<br />
polnische Band „Las Melinas“ bringt das<br />
alte Gemäuer des Studentenclub „Maus“<br />
zum Beben.<br />
Im erstmals teilnehmenden Cafe „Rosengarten“<br />
empfängt die bekannte Orgel-<br />
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Ausblick<br />
23
„Görlitz Rockt“<br />
Rockt<br />
2017, Irische Musik mit The Folx im Görlitzer Kartoffelhaus<br />
spielerin und Kantorin Ulrike Scheytt mit<br />
Freunden ihre Gäste mit einem Potpourri<br />
bekannter Melodien der Klassik, des Jazz,<br />
aber auch des Pop. Im Café Gloria treten<br />
in diesem Jahr mit Homefield Four und<br />
Phoss gleich zwei Bands auf. Eine Ü-30<br />
Schlagernacht wird es in der neueröffneten<br />
FOX-Bar geben. In den anderen Lokalitäten<br />
der Stadt können sich die Besucher<br />
auf viele vertraute Künstler freuen,<br />
die teilweise nach längerer Pause wieder<br />
hier auftreten. So erfreut beispielsweise<br />
„Fishermann`s Band“ in der „Schwarzen<br />
Kunst“ nach längerer Pause erneut die<br />
Görlitzer. „Jochen Fünf“ werden in der<br />
„Klappe II“ alte und neue Fans mit ihrem<br />
einmaligen Kroatenbosanova zu Begeisterungsstürmen<br />
hinreißen.<br />
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24<br />
Ausblick
in der Görlitzer Alt- und Innenstadt<br />
Rockt<br />
„Görlitz Rockt“ - Das Kneipenfestival<br />
Samstag 14. April <strong>2018</strong>,<br />
Beginn ab 15.00 Uhr<br />
in über 30 Lokalen der Görlitzer Altund<br />
Innenstadt.<br />
VVK: 8,50 € zzgl.<br />
1 € Vorverkaufsgebühr, AK 12 €<br />
Mehr unter www.goerlitz-rockt.de<br />
Die Einlassbändchen sind zum<br />
unverändert günstigen VVK-Preis von<br />
8,50 € (zzgl. 1,00 € VVK-Gebühr)<br />
ab 15. März <strong>2018</strong> in den SZ-Treffpunkten,<br />
bei Görlitz-Information, bei<br />
I-Vent, beim Wochenkurier, im Presse-<br />
und Buchzentrum sowie in allen<br />
teilnehmenden Lokalen erhältlich.<br />
Der Einlass zu allen Veranstaltungsstätten<br />
von „Görlitz Rockt“ erfolgt wieder mit den<br />
bewährten Einlassbändchen. Mit dem Erwerb<br />
der Bändchen erhalten Sie ein ausführliches<br />
Programmheft, welches auch<br />
ortsunkundige Besucher mittels eines Lageplanes<br />
zu allen teilnehmenden Lokalen<br />
leitet. Ein Schnellfinder verschafft einen<br />
guten Überblick über die angegebenen<br />
Musikrichtungen und die jeweiligen Startzeiten<br />
in den Gaststätten.<br />
Bertram Oertel<br />
Andreas Ch. de Morales Roque<br />
anzeige<br />
Ausblick<br />
25
Zeitschriftenverfilmungen –<br />
Der wissenschaftliche<br />
und heimatgeschichtliche<br />
Altbestand der<br />
Christian-Weise-Bibliothek<br />
Zittau hat in den<br />
vergangenen Monaten<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
der Landesstelle für Bestandserhaltung<br />
an der<br />
Sächsischen Landesbibliothek<br />
- Staats- und<br />
Universitätsbibliothek<br />
Dresden und damit<br />
dank der finanziellen<br />
Unterstützung durch<br />
den Freistaat Sachsen<br />
weitere historische<br />
Zittauer und Oberlausitzer<br />
Zeitungen und<br />
Zeitschriften verfilmen<br />
lassen können. Die Mikrofilme<br />
liegen nun zur<br />
Benutzung am Lesegerät<br />
im Altbestand vor.<br />
Aus der Stadt Zittau<br />
wurden folgende Zeitungen<br />
verfilmt:<br />
anzeige<br />
26<br />
Geschichte
Altbestand der Christian-Weise-Bibliothek<br />
Zeitschriftenverfilmung<br />
Das „Zittauer Tageblatt“,<br />
es erschien im<br />
März und April 1848<br />
in einer kurzen Periode<br />
der Pressefreiheit in<br />
Sachsen. Die Redaktion<br />
führte Advokat Finger,<br />
gedruckt wurde es von<br />
J. G. Seyfert. (1 Mikrofilm)<br />
Die „Zittauer Zeitung<br />
– Allgemeiner Anzeiger“,<br />
sie erschien<br />
vom Januar 1868 bis<br />
März 1869. Herausgegeben<br />
und gedruckt<br />
wurde sie von Richard<br />
Menzel. (2 Mikrofilme)<br />
Der „Zittauer Lokal-<br />
Anzeiger“, er erschien<br />
von Oktober bis Dezember<br />
1888. Er wurde<br />
kostenlos in Zittau<br />
und Umgebung verteilt.<br />
Die Redaktion führte G.<br />
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Geschichte<br />
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Zeitschriftenverfilmungen –<br />
Schirach, gedruckt wurde<br />
er von W. Böhm. (1<br />
Mikrofilm)<br />
Gerade weil diese Zeitungen<br />
meist nur über<br />
einen sehr kurzen Zeitraum<br />
erschienen, sind<br />
sie selten und wertvoll.<br />
Auch sind leider nicht<br />
immer alle erschienenen<br />
Ausgaben erhalten.<br />
Ihre Berichte über<br />
Zittau und Umgebung<br />
sind wertvolle Dokumente<br />
der Regionalgeschichte.<br />
Die Zeitungen<br />
selbst sind Zeugnisse<br />
einer ungeahnten Pressevielfalt<br />
in unserer<br />
Region in vergangenen<br />
Zeiten.<br />
Verfilmt wurde auch die<br />
„Morgenröthe – Blatt<br />
zur Erbauung und<br />
Belehrung im Geiste<br />
ächter Religion“. Die<br />
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28<br />
Geschichte
Altbestand der Christian-Weise-Bibliothek<br />
Zeitschriftenverfilmung<br />
Redaktion dieses Blattes führte Prediger<br />
Chr. Elßner, gedruckt wurde es von A . F.<br />
Dittrich. Sie erschien von 1872 – 1877.<br />
Die „Morgenröthe“ ist ein Blatt aus der<br />
freireligiösen Bewegung der damaligen<br />
Zeit. Zu deren Mitgliedern gehörte<br />
auch der Zittauer Gärtner, bedeutende<br />
Heimatforscher und Sammler Carl Gottlob<br />
Moráwek (1816-1896). Aus seinem<br />
Nachlass stammen auch die verfilmten<br />
Zeitungsbände. (2 Mikrofilme)<br />
Von besonderem regionalgeschichtlichem<br />
Interesse sind die verfilmten<br />
Bände der „Kur- und Fremdenliste<br />
der Luftkurorte Oybin mit Hayn,<br />
Jonsdorf, Lückendorf und Eichgraben“.<br />
Sie erschien von 1900<br />
an, wahrscheinlich bis in die Mitte<br />
der 1930er Jahre. Im Altbestand<br />
der Christian-Weise-Bibliothek Zittau<br />
sind die Jahrgänge 1900 – 1922 erhalten.<br />
Zur Verfilmung konnten noch die<br />
Jahrgänge 1924 und 1928 sowie ein<br />
Einzelheft von 1935 aus der Sammlung<br />
Böhmer, Ostritz, genutzt werden. Dafür<br />
herzlichen Dank an Familie Böhmer! Die<br />
Redaktion führte zunächst Emil Schwager.<br />
Gedruckt wurde die Fremdenliste<br />
über viele Jahre von Haupt & Schwager,<br />
später von Paul Gutte. (8 Mikrofilme)<br />
Die „Kur- und Fremdenliste …“ erschien<br />
in der Hauptreisezeit (Mai – Oktober)<br />
wöchentlich. Sie verzeichnete ausführlich<br />
alle Urlauber, damals meist noch<br />
„Sommerfrischler“ genannt, in den Kurorten<br />
des Zittauer Gebirges. Die Nennung<br />
von Name, Beruf, Wohnort und<br />
Unterkunft, die Angabe von mitreisenden<br />
Familienangehörigen und Personal<br />
waren seinerzeit ganz selbstverständlich.<br />
Heute wäre so etwas wohl aus Datenschutzgründen<br />
undenkbar. Eigentlich<br />
schade.<br />
Die „Kur- und Fremdenliste …“ enthält<br />
aber auch viele interessante Berichte<br />
über das Zittauer Gebirge und seine<br />
Umgebung, historische Betrachtungen,<br />
Ausflugstipps usw. Nahezu unüberschaubar<br />
ist die große Anzahl von<br />
Anzeigen von Hotels, Pensionen, Gaststätten,<br />
Geschäften, Wäschereien und<br />
vielem anderen mehr aus Zittau und<br />
den Gebirgsorten. Dem verehrten Gast<br />
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Geschichte<br />
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Zeitschriftenverfilmungen<br />
sollte es schließlich an<br />
nichts fehlen!<br />
Die „Kur- und Fremdenlisten<br />
…“ sind bisher<br />
weitgehend unbekannte<br />
und ungenutzte<br />
Quellen zur Erforschung<br />
unserer regionalen Geschichte,<br />
vor allem zur<br />
Entwicklung des Tourismus<br />
im Zittauer Gebirge.<br />
Die Mikrofilme der historischen<br />
Zeitungen und<br />
Zeitschriften stehen jedem<br />
Interessenten im<br />
wissenschaftlichen und<br />
heimatgeschichtlichen<br />
Altbestand der Christian-Weise-Bibliothek<br />
Zittau zur Verfügung.<br />
Uwe Kahl<br />
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15. März <strong>2018</strong><br />
Redaktionsschluss: 20. März <strong>2018</strong><br />
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