ST.-MARIA-MÄNNERBRUDERSCHAFT - festheft.de

Chronik:Layout 1 18.02.2009 9:40 Uhr Seite 65
St.-Maria-Männerbruderschaft Hoven – Bettrath – Lockhütte e.V. 150 Jahre
nach dem 2. Weltkrieg als Zentralverband
behoben.
Den ,Historischen’ war die Pflege des
Brauchtums aufgegeben, während sich die
,Weltlichen’ und die ausschließlich Schießsport
treibenden Vereine im ebenfalls 1951
neu gegründeten DEUTSCHEN SCHÜTZEN-
BUND orientierten.
NS-Verfolgung in den 30er Jahren
Anfangs der 30er Jahre war unter den Deutschen
Uneinigkeit und Parteiengezänk. Die
Nationalsozialisten kamen an die Macht und
es begann die Zeit der Verfolgung der Bruderschaften
durch Partei und Staatspolizei.
Schon im Mai 1932 verwies man auf die
warnenden Erlasse der deutschen Bischöfe
hinsichtlich der Nationalsozialisten, missbilligte
aber gleichzeitig auch den Versailler
Vertrag, der dem deutschen Volk sein Lebensrecht
nehmen sollte.
Schon am 10. 1. 1933 beschließt man, dass
auch evangelische Christen Mitglied im Zentralverband
und damit auch in den Bruderschaften
werden können. Der Druck auf Bruderschaften
und kirchliche Vereine seitens
des Staates nahm zu. Der Zentralverband
schloss sich deshalb am 14. 1. 1934 dem
DEUTSCHEN SCHÜTZENVERBAND an, der
an die Stelle des inzwischen von Staats wegen
aufgelösten Deutschen Schützenbundes
trat, und in dem alle schießsporttreibenden
Vereine im Rahmen des NS-Reichsbundes für
Leibesübungen (RfL) zusammengefasst waren.
Mit der Oberhoheit des RfL hielt das Führerprinzip
und das so genannte ,Bestätigungsprinzip’
Einzug. Es wurde einseitig zur Beseitigung
missliebiger Vereine und Personen
ausgenutzt.
Es wurden u. a. das sportliche Schießen und
die Teilnahme in Uniform an den Fronleichnamsprozessionen
verboten. Bruderschafts-
Versammlungen wurden meldepflichtig mit
Angabe der Redner. Diese Dinge veranlassten
viele Bruderschaften aus dem Deutschen
Schützenverband auszutreten oder – falls sie
noch nicht Mitglied waren – einen Beitritt
abzulehnen. Nur ganz wenige Schützenvereine
und Bruderschaften gingen mit fliegenden
Fahnen in den Deutschen Schützenverband.
Schließlich wurde den kirchlichen Bruderschaften
ihr öffentliches Auftreten ganz
verboten. Sie gingen in den Untergrund.
In Bettrath können wir es Michael Genenger,
Guilleaume Walbergs und Peter Genenger
verdanken, dass das Königssilber unserer
Bruderschaften vor dem Zugriff der Gestapo
sicher war.
Nach dem 2. Weltkrieg
Im Januar 1946 wurden dank des mutigen
Eintretens vor allem des damaligen Kölner
Erzbischofs Kardinal Dr. Frings bei den Besatzungsmächten
die Bruderschaften wieder
freigestellt. Im April 1946 fand die 1. Dele-
gierten-Versammlung nach dem Kriege in
Leverkusen statt, an der alle Bruderschaften
zwischen Köln und Düsseldorf teilnahmen.
Die Bildung der einzelnen Bezirke vollzog
sich rasch.
1947 genehmigte die Besatzung das Armbrust-
und Bogenschießen, im Dezember
1951 erlaubten die drei Hochkommissare
wieder den Besitz von Jagd- und Sportwaffen.
Am 1. Januar 1951 wird aus der Erzbruderschaft
vom hl. Sebastianus der ,Zentralverband
der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften
e.V.’, sein Präsident heißt
fortan ,Hochmeister’. Inzwischen erstreckte
sich der Zentralverband auf alle Bezirke innerhalb
der Diözesen Trier, Aachen, Köln, Essen,
Münster und Paderborn.
So wurden die Schützenbruderschaften zu
Wegbereitern für die weltlichen Schützenvereine,
als am 16. September 1951 auch der
DEUTSCHE SCHÜTZENBUND wieder neu
gegründet wurde unter maßgeblicher und
entscheidender Mitarbeit des Hochmeisters
Fürst Franz zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, des
Generalpräses Dr. Peter Louis und Dr. Paul
Ehser, dem späteren, langjährigen Vizepräsidenten
und Bundesmeister.
1948 zog unsere Bruderschaft erstmals nach
dem Krieg wieder auf.
1966 erfolgte die Umbenennung des Zentralverbandes
in den ,Bund der Historischen
Deutschen Schützenbruderschaften e.V.’.
1858 1858
2008 2008
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MÄNNERBRUDERSCHAFT
MÄNNERBRUDERSCHAFT
Hoven Hoven – – Bettrath Bettrath – – Lockhütte Lockhütte e.V. e.V.
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