181_StadtBILD_August_2018
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Görlitz zwar ohne „Reeperbahn –<br />
Eine Liebeshof in der Provence<br />
Telefon-Sex, Formen der Partnerbörse<br />
und andere vielversprechende Angebote<br />
füllen die Spalten auch manch einer ansonsten<br />
seriösen Lokalzeitung. Für manche<br />
Zeitungen scheinen die seitenlangen<br />
Spalten aus finanziellen Gründen offensichtlich<br />
überlebensnotwendig zu sein.<br />
Nicht nur an Wochenenden, sondern<br />
auch in der Woche, selbst bei Regen<br />
trifft man auf zahlreiche Gäste, die einer<br />
Stadtführung per Fuß oder mit dem<br />
„Landskron-Express“ folgen. Fragen nach<br />
einem Rotlicht-Viertel des Stadt sollen so<br />
gut wie gar nicht gestellt werden. Von<br />
historischem Interesse scheint lediglich,<br />
so die Legende, das Haus Rosenstraße<br />
Nr. 4 zu sein. Der Name soll darauf zurückzuführen<br />
sein, dass Rosensträuße<br />
am Fenster u. a. als Hinweis für Handwerksburschen<br />
auf Wanderschaft nach<br />
Passieren des Stadttores als „Einladung“<br />
gegolten haben sollen. Rote Rosen dürfen<br />
unter Vorbehalt als Vorläufer von Rotlichtbirnen<br />
am Fenster gelten.<br />
Weshalb der größte Teil der Görlitzer-Besucher<br />
weder nach einer Reeperbahn der<br />
Stadt noch nach einem Rotlicht-Viertel<br />
gefragt hat, soll damit begründet sein,<br />
dass er nur ein Auge für die Schönheit<br />
der Stadt hatte.<br />
PS: „Eine Reeperbahn für Görlitz“ soll ohnehin<br />
von den Stadtvätern nicht geplant<br />
worden sein, dennoch fällt ihnen ein Stein<br />
von den Herzen.<br />
Dr. Bernhard Wolf<br />
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Geschichte