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Dokumentation BELICHTET

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Die Cazadores mögen so eine Lichtung sein - fast hätte ich gesagt im Großstadtdschungel.

Sage ich lieber: im Alltag, auch im Urlaubsalltag.

Ein Ort, wo ich unvermittelt stehen bleiben muss und mich umschauen. Ein Ort, der

mich anzieht, weil er von weitem schon mir zuleuchtet. Wo ich das Haupt hebe, und

mir ein Lächeln auf die Lippen kommt und ein Staunen ins Gemüt. Wo ich spielen

möchten - alle einmal antippen - und zuschauen will, was passiert, wenn der Wind

hineinfährt. Wo ich mich losreißen muss, weil mein Weg, meine Aufgabe wieder

ruft.

Aber ich gehe anders weiter. Meine Seele trägt jetzt das Bild in sich von dieser

leuchtenden Lichtung. Sie trägt die Erinnerung an die Wärme mit, an den erwachten

Spieltrieb. Und das Rückgrat spürt noch eine ganze Weile, wie es ist, aufgerichtet zu

schauen.

Für richtige Forstwirte heißt es im Lehrbuch: "Soll auf Grund ökologisch wertvoller

Vorkommen oder nutzungsbedingter Notwendigkeit eine Lichtung erhalten werden,

so muss sie gepflegt werden. Der natürliche Entwicklungszyklus würde sonst durch

die am Rand der Lichtung stehenden Bäume wieder einen Wald entstehen lassen."

Für mich heißt das: Pass auf deine Lichtungen auf. Der alltägliche Wald greift sie

sich wieder und überwuchert alles. Halt dir Orte und Zeiten frei, wo du deine Seele

in die Sonne halten kannst. Der Wald lichtet sich nicht von alleine, außer durch

Stürme, Brände oder Krankheiten. Und das tut ihm weh.

Pflege deine Lichtungen. Damit das Licht auf deine Seele fallen kann. Gott will, dass

deine Seele hell ist. Halte sie ihm hin. Jetzt gleich, während du noch stillstehst und

staunst und vielleicht spielen möchtest.

Bleiben wir einen Moment ruhig stehen und halten Gott unsere Seele hin.

Gerhard Tersteegen dichtet 1729:

Du durchdringest alles;

lass dein schönstes Lichte,

Herr, berühren mein Gesichte.

Wie die zarten Blumen

willig sich entfalten

und der Sonne stille halten,

lass mich so

still und froh

deine Strahlen fassen

und dich wirken lassen. Amen.

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