Agenda - ParEpi
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10<br />
titelgeschichte<br />
Selbsthilfegruppen unter der Lupe<br />
Heisse und kalte Konflikte<br />
Gabrielle Zucker leitet seit 2002<br />
die Epi-Suisse-Selbsthilfegruppe<br />
Zürich. Sie hat ausserdem das<br />
sehr gut frequentierte Internet-<br />
Diskussionsforum www.diskussionszentrum.com<br />
eingerichtet und<br />
betreut dieses auch weiterhin. In<br />
ihrer Abschlussarbeit an der<br />
Schule für Sozialbegleitung Zürich<br />
widmet sie sich dem Thema<br />
«Selbsthilfegruppen und Epilepsie<br />
– Konfliktmanagement von<br />
Betroffenen in der Gruppe».<br />
In der sehr interessanten Arbeit<br />
von Gabrielle Zucker geht es da–<br />
rum, die verschiedenen Aspekte<br />
von Konfliktmanagement und<br />
Kommunikation in geführten<br />
Selbsthilfegruppen zu beleuchten.<br />
Die Autorin befasste sich auch mit<br />
der Frage der Aufgaben und Grenzen<br />
einer geführten Selbsthilfegruppe.<br />
Ausserdem wandte sie sich<br />
mit einem Fragebogen an Selbsthilfegruppen<br />
im Epilepsiebereich,<br />
um die Bedürfnisse der Mitglieder<br />
zu eruieren und abzuklären, wie<br />
man mehr Menschen dazu motivieren<br />
könnte, einer Selbsthilfegruppe<br />
beizutreten. In einem ersten<br />
Teil nimmt Gabrielle Zucker<br />
persönlich Bezug zum Thema, der<br />
zweite Teil ist der Krankheit Epilepsie<br />
gewidmet.<br />
Theorie und Praxis<br />
Im Hauptteil erfährt der Leser viel<br />
über die Arten von Konflikten, die<br />
in einer Gruppe auftreten können.<br />
Verschiedene theoretische Modelle<br />
| 4 | 2009<br />
werden vorgestellt. Es ist von heissen<br />
und von kalten Konflikten die<br />
Rede und davon, dass Konflikte<br />
auch ihr Gutes haben. So machen<br />
sie einem Probleme bewusst, man<br />
kann sich selbst besser kennen lernen,<br />
sie erzeugen Druck, Probleme<br />
zu lösen, sie vertiefen zwischenmenschliche<br />
Beziehungen und fördern<br />
Kreativität. Zuwenig Konflikte<br />
führen eventuell zur Stagnation in<br />
einer Gruppe, zu viele verursachen<br />
Stress und Intrigen. Die praktischen<br />
Beispiele geben einen guten Einblick<br />
in die reale Situation von<br />
Gruppentreffen und zeigen, wie<br />
unterschiedlich die Gesprächsthemen<br />
sein können.<br />
Foto: zVg<br />
«Wäre eine Selbsthilfegruppe<br />
etwas für Sie?»<br />
Ja, ich suche<br />
Gleichgesinnte<br />
Wenn Sie den meisten der folgenden<br />
Fragen zustimmen können,<br />
ist eine der Epi-Suisse-<br />
Selbsthilfegruppen das Richtige<br />
für Sie:<br />
1. Ich bin selbst betroffen oder<br />
mit betroffen.<br />
2. Ich möchte mich mit Menschen<br />
austauschen, die in einer ähnlichen<br />
Situation sind wie ich.<br />
3. Ich möchte von den Erfahrungen<br />
und Tipps von anderen Betroffenen<br />
profitieren.<br />
4. Ich bin bereit, offen über meine<br />
Situation zu sprechen, mich<br />
damit auseinander zu setzen<br />
und neue Sichtweisen kennen<br />
zu lernen.<br />
Informationen über bestehende<br />
Selbsthilfegruppen erhalten Sie<br />
bei der Fachstelle von Epi-Suisse<br />
und <strong>ParEpi</strong> oder direkt bei den<br />
Gruppenleitenden (siehe unter<br />
Selbsthilfegruppen für Eltern, Seite<br />
35 und für Erwachsene Seite<br />
34).