Vis à Vis Frühjahr 2023: Der Frühling erwacht im Herzen Bayerns

kern“ in München hat sich Sattler innerhalb von zwei Jahren
zur Märchenpädagogin und Erzählkünstlerin ausbilden lassen.
„Da lernt man wahnsinnig viel, etwa, wie man frei spricht
oder wie man sich die Geschichten überhaupt merkt“, erklärt
Sattler. Sie selbst sehe sie bildlich
vor sich, wie ein Kino im
Kopf, ausgeschmückt würden
sie dann jedes Mal anders. Am
liebsten erzählt die gebürtige
Eschenloherin in Mundart.
So wie schon der Vater ihr und
den Geschwistern die schwere
Arbeit auf dem Hofe mit den
Abenteuern seiner selbst erfundenen
Protagonisten, dem
Moosjackl und dem Klammschrath,
versüßt hat oder die
Oma, „eine begnadete Erzählerin“,
ihre Kindheit mit bayerischen
Märchen und Legenden
gespickt hat.
Über die Jahrhunderte tradiert und stets neu interpretiert
Fast alle der Geschichten in Sattlers Repertoire wurden über
die Jahrhunderte tradiert und dabei stets ein wenig transformiert.
Dabei bevorzugt die Söckingerin unbekannteres Erzählgut
als die klassischen Märchen der Gebrüder Grimm, die
neben einigen inhaltlichen Grausamkeiten doch häufig einen
moralinsauren Touch hätten. Die von ihr präferierten Weisheitsgeschichten
seien da ein wenig „feiner in der Moral“. „Sie
zeigen uns, wie viel Stärke in uns selbst steckt und dass man
mit einigem Durchhaltevermögen auch schwierigere Situationen
meistern kann“, sagt Sattler. Die heilende Kraft der Märchen
hat die vierfache Mutter in einer sehr persönlichen Erfahrung
kennengelernt. „Als ich meine vier Buben groß hatte,
habe ich die Schwiegermutter gepflegt, die sehr dement war
zum Schluss. Immer, immer wieder hat sie mir dieselbe Geschichte
erzählt und als das nicht mehr ging, habe ich sie ihr
erzählt. Das waren die einzigen Momente, in denen die alte
Frau zur Ruhe kam und vielleicht noch mal ein paar zusammenhängende
Worte sprechen konnte.“ Märchen befriedigten
ein Urbedürfnis des Menschen,
ist die Söckingerin überzeugt.
Gesund werden
mit Geschichten
Aufgrund dieser prägenden Erfahrung
lässt Martina Sattler
die Magie der Märchen regelmäßig
in Rehakliniken wirken.
„Gerne führe ich die Zuhörer
in die Irre und überrasche sie
am Ende mit einer unerwarteten
Wendung. Der befreiende,
kräftige Schlusslacher tut dem
Publikum genauso gut wie mir“,
beschreibt die Geschichtenfrau
ihr Heile-Welt-Hoffnungsprogramm.
Das reiht sich ein
in einen bunten Strauß an Sagen, Urban Legends sowie Erzählungen
von Glückspilzen und Pechvögeln. Während es zu
Weihnachten heimelig, in den Raunächten sagenhaft zugeht
und zum Valentinstag die „Liebe und andere Unruhezustände“
auf dem Programm stehen, begegnen uns zum Muttertag
die „Wunderbaren Weiber“ beim Stroblwirt.
WEITERE INFOS:
www.geschichtenfrau.de
Susanne Böllert
teak-and-more.de
0881-9276377
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