53_Ausgabe November 2007
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Ansprechpartner:<br />
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Mag. Danuta Fröhlich<br />
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Geschäftsführer:<br />
"Pro Senior"<br />
Reinhard W. Fröhlich<br />
Lageplan:<br />
FORTUNA APOTHEKE
Vorwort Liebe Leserinnen, - Editorial<br />
liebe Leser,<br />
Am letzten Oktoberwochenende war es<br />
wieder soweit. Alle Uhren wurden um<br />
eine Stunde zurückgestellt. Viele Radiound<br />
Fernsehansager wiesen darauf hin,<br />
dass nun die "Winterzeit" anbreche.<br />
Keiner kam auf die Idee zu sagen, dass<br />
jetzt unsere Uhren wieder normal ticken,<br />
dass wir nun wieder mit der Mitteleuropäischen<br />
Zeit gehen. So also haben sich<br />
die Dinge verkehrt. Das, was vormals das<br />
Alltägliche war, wurde zum Besonderen<br />
und die Ausnahme zur lieb gewordenen<br />
Regel. Um Besonderheit und Ausnahme<br />
geht es auch im nächsten Gedanken.<br />
Lediglich der Freistaat Sachsen gönnt<br />
seinen Bürgern noch den vor dem<br />
Ewigkeitssonntag (Totensonntag) gelegenen<br />
arbeitsfreien Mittwoch mit dem<br />
sperrigen Namen "Buß- und Bet-Tag".<br />
Angesichts solcher Bezeichnung fällt es<br />
schwer, von einem Feiertag zu sprechen,<br />
assoziiert der Name doch eher etwas<br />
Bedrückendes. Da geht es um Schuld,<br />
um Bestrafung, um Buße eben. Unsere<br />
weitgehend säkularisierte Umwelt tut<br />
sich da leicht, den Anlass des Tages zu<br />
verdrängen und ihn als ein wohlfeiles<br />
Geschenk zu betrachten. Dabei ist mit<br />
dem Begriff der Buße etwas anderes<br />
gemeint. "Metanoia", das griechische<br />
Wort, auf das "Buße" im christlichen Verständnis<br />
zurückgeht, ist eine Aufforderung<br />
zum Innehalten, legt uns nahe,<br />
den gewohnten Trott zur unterbrechen<br />
und in uns hinein zu schauen. Das ist ein<br />
Gedanke, den sich auch diejenigen zu Eigen<br />
machen können, die sich zur großen<br />
Schar der Nichtgläubigen zählen. Nutzen<br />
Sie doch diesen Tag vor der altbekannt<br />
stressigen Advents- und Weihnachtszeit<br />
und gehen Sie ihn wirklich mit Stille an!<br />
Werfen Sie den Blick auf die vergangene<br />
Zeit, auf die Täler und Berge, die zu<br />
durchschreiten und zu überwinden Ihnen<br />
aufgegeben war! Sie werden merken,<br />
dass es einfach gut tut. Und wenn Sie bis<br />
dahin noch nicht dazu gekommen sind,<br />
dann nehmen Sie ihn als ideale Gelegenheit,<br />
die Lektüre Ihres StadtBILDs zu<br />
vollenden. Einen breiten Raum nimmt die<br />
Darstellung des Kaisertrutz ein - höchste<br />
Zeit angesichts der Veränderungen, die<br />
seiner harren. In der Reihe “Görlitzer<br />
Kirchen” empfiehlt sich die Peterskirche<br />
Ihrer Aufmerksamkeit, und ein Artikel<br />
über die Verrätergasse wird Ihnen beweisen,<br />
dass Sie auch hier noch längst<br />
nicht alles Wissenswerte in Erfahrung<br />
gebracht haben. Beste Unterhaltung also<br />
mit Ihrem neuen StadtBILD!<br />
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3
Vor 75 75 Jahren<br />
Jahren<br />
Als der Kaisertrutz in Görlitz 1932 "museumsreif"<br />
geworden war, hatte er immerhin<br />
442 Jahre seiner Geschichte hinter<br />
sich. Für Freitag, den 14. Oktober, luden<br />
Oberbürgermeister Duhmer und Professor<br />
Dr. Ernst Polaczek als Direktor der<br />
Oberlausitzer Gedenkhalle zu der "in<br />
schlichter Form stattfindenden Eröffnungsfeier"<br />
in das Stadttheater. Nun<br />
werde, so hieß es, "nach vollendetem<br />
Umbau der Kaisertrutz seiner Bestimmung<br />
als stadtgeschichtliches und vorgeschichtliches<br />
Museum übergeben".<br />
Der Hinweis auf die "schlichte Form" der<br />
Feier ergab sich aus den Zeitumständen;<br />
die Weltwirtschaftskrise hatte ihren dramatischen<br />
Höhepunkt erreicht.<br />
Werbeplakat von Walter Deckwarth<br />
Bereits 1931 hatte die Reichswehr das<br />
Bauwerk, das seit 1850 als Hauptwache<br />
der Garnison gedient hatte, endgültig<br />
aufgegeben. Einzige Bedingung war, daß<br />
die im Südturm gelegenen Arrestzellen<br />
auf städtische Kosten im Kasernengelände<br />
Trotzdorfstraße durch einen angemessenen<br />
Neubau ersetzt werden sollten,<br />
wie es die militärische Disziplinarordnung<br />
verlangte. Angesichts der sozialen<br />
Notlage in der Bevölkerung gab es<br />
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4<br />
Titel
Kaisertrutz wird Museum<br />
wird Museum<br />
auf ihre Wahlversprechen lehnten die<br />
nationalsozialistischen und kommunistischen<br />
Stadtverordneten die Bewilligung<br />
der Geldmittel dafür ab. Der Kaisertrutz<br />
war nicht als Museum gebaut worden.<br />
Ohne dieses Denkmal mittelalterlicher<br />
Stadtverteidigung und preußischer Militärgeschichte<br />
äußerlich zu beeinträchtigen,<br />
waren dennoch bauliche Eingriffe<br />
unumgänglich.<br />
Hauptwache Kaisertrutz mit trichterförmigem<br />
Dach um 1930<br />
über diesen Punkt Streit in der Stadtverordnetenversammlung.<br />
Mit Rücksicht<br />
In die Mitte der Eingangsfront hinter den<br />
Säulen wurde ein Besuchereingang gebrochen.<br />
Das seit 1851 trichterförmige<br />
Dach des Rundbaus hinter dem Zinnenkranz<br />
wurde nun durch eine Konstruktion<br />
mit Stahlträgern in Horizontallage gebracht<br />
und damit ein weiteres Ausstellungsgeschoß<br />
gewonnen. Das rechte der<br />
beiden Tore zur alten Wagenremise war<br />
nicht mehr passierbar; die Holztüren<br />
blieben wegen der Symmetrie optisch erhalten.<br />
Breite Granittreppen führten nun<br />
zu den Ausstellungsetagen im 2. und 3.<br />
Obergeschoß. Das erste Obergeschoß<br />
diente als Magazin für die ur- und frühgeschichtlichen<br />
Sammlungen. Die Kasse<br />
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Titel<br />
5
Vor 75 75 Jahren<br />
Jahren<br />
mit Garderobe an der Eingangshalle und<br />
die bescheidenen Besuchertoiletten ergänzten<br />
die Einrichtung. Über dem nun<br />
vermauerten früheren Mitteleingang<br />
zum Rondell erinnerte ein Bildnis des<br />
Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV. daran,<br />
daß dieser kunstsinnige Monarch<br />
das Gebäude vor dem Abriß bewahrt und<br />
den neuen Vorbau selbst entworfen<br />
hatte.<br />
Die Not der Zeit zwang zu Abstrichen. Die<br />
Etagendecken im Rundbau bestanden<br />
noch aus Holzdielen, die auf alten Balken<br />
Durchbruch des neuen Museumseinganges 1931<br />
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6<br />
Titel
Kaisertrutz wird Museum<br />
wird Museum<br />
ruhten. Sie waren nur begrenzt belastbar<br />
durch Ausstellungsmöbel oder größere<br />
Exponate. Die Lücken im städtischen<br />
Haushalt verursachten Verzögerungen,<br />
Stahlträger für das neue Dach werden<br />
hochgezogen<br />
Innenausbau der neuen Ausstellungsräume<br />
weil der Linoleumbelag der Ausstellungsrundgänge<br />
erst spät bezahlt wurde. Die<br />
Fassaden zeigten gräßliche Schäden;<br />
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Titel<br />
7
Vor 75 75 Jahren<br />
Jahren<br />
Eingangshalle des neuen Museums Kaisertrutz<br />
größere Flächen Putz waren herabgestürzt.<br />
Erst 1939/1940 folgte dieser Teil<br />
des Umbaus (Verputzen des Vorbaus,<br />
Entfernen der Putzschicht vom Bruchsteinrondell,<br />
Ersetzen des Zinnenkranzes<br />
auf dem Rundbau durch Dachziegel). Im<br />
gesamten Rundbau gab es keine Heizung.<br />
So waren die Ausstellungsetagen<br />
nicht ganzjährig zugänglich.<br />
Trotz der widrigen Voraussetzungen waren<br />
die Gestalter um Professor Dr.<br />
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... aus Freude am Laufen<br />
8<br />
Titel
Kaisertrutz wird Museum<br />
wird Museum<br />
Polaczek und Dr. Gandert darum bemüht,<br />
ein sehenswertes Museum mit eigenem<br />
Profil zu gestalten. Bereits der erste Museumsdirektor<br />
Professor Ludwig Feyerabend<br />
hatte erkannt, daß die wachsenden<br />
Bestände an stadtgeschichtlichem,<br />
kulturgeschichtlichem sowie urund<br />
frühgeschichtlichem Sammlungsgut<br />
nicht mehr im Kaiser-Friedrich-Museum<br />
in der Oststadt unterzubringen oder gar<br />
sachgerecht auszustellen waren. Seine<br />
Vorstellungen flossen in das neue Muse-<br />
Dr. Gandert (links) und Prof. Dr. Polaczek (rechts) bei Vorarbeiten für die Eröffnung des<br />
Kaisertrutzmuseums 1932<br />
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Titel<br />
9
Vor 75 75 Jahren<br />
Jahren<br />
Stadtgeschichte im zweiten Obergeschoss nach<br />
der Eröffnung<br />
umskonzept ein. Im 2. Obergeschoß fanden<br />
die Besucher nun Stadtansichten,<br />
Zunftaltertümer, Porträts, Urkunden und<br />
Waffen sowie sakrale Kunst aus den Kirchen.<br />
Das 3. Obergeschoß bot eine<br />
volksbildnerisch aufbereitete Auswahl<br />
der reichen ur- und frühgeschichtlichen<br />
Bestände. Görlitz besaß damit für seine<br />
Bürger und Gäste und nicht zuletzt für<br />
die Schuljugend ein neues kulturelles<br />
Zentrum in der Stadtmitte.<br />
Die Umlagerung der stadtgeschichtlichen<br />
Sammlung<br />
aus dem Kaiser-Friedrich-<br />
Museum in den Kaisertrutz<br />
rettete die Stadt vor unersetzlichen<br />
Verlusten durch<br />
die Grenzziehung 1945.<br />
Trotz ideologisch motivierter<br />
Eingriffe in das Sammlungsprofil,<br />
kriegsbedingter<br />
Auslagerungen und mehrjähriger<br />
Schließung in der<br />
Kriegs- und Nachkriegszeit<br />
ließ sich seit den 1950er Jahren<br />
auf dem Fundament von<br />
1932 aufbauen.<br />
Eine Gedenktafel am Kaisertrutz erinnert<br />
an den Begründer unseres städtischen<br />
Museumswesens Ludwig Feyerabend.<br />
Sein Nachfolger Ernst Polazcek mußte<br />
wenige Wochen nach der Museumseröffnung<br />
unter dem Druck der antijüdischen<br />
Staatspolitik sein Amt als Museumsdirektor<br />
aufgeben. Er hätte es längst verdient,<br />
auch äußerlich sichtbar als der<br />
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10<br />
Titel
Kaisertrutz wird Museum<br />
wird Museum<br />
Gründungsvater des Kaisertrutz-Museums<br />
gewürdigt zu<br />
werden. Ob die Verantwortlichen<br />
auch an so etwas gedacht<br />
haben, wenn nun eine<br />
durchgreifende Sanierung<br />
des Gebäudes eingeleitet<br />
wird? Und ob überhaupt, wie<br />
damals üblich, die Görlitzer<br />
Museumsleute mit ihrer<br />
Sachkenntnis in die baulichen<br />
und inhaltlichen Planungen<br />
einbezogen werden?<br />
Da ist zu hören, unter den<br />
Entscheidungsträgern gebe<br />
es Bedenken, ob fünf Ausstellungsgeschosse<br />
für das<br />
zentrale Geschichtsmuseum eines gerade<br />
entstehenden Kreises überhaupt erforderlich<br />
seien. Wollen wir uns von jenen<br />
beschämen lassen, die vor 75 Jahren<br />
trotz bitterer Not die Kraft und den Zukunftsglauben<br />
aufbrachten, den Kaisertrutz<br />
in ein stadtgeschichtliches Museum<br />
umzuwandeln? Wer uns Geschichtslosigkeit<br />
verordnet, führt Arges im Schilde.<br />
Ein Blick in unsere Museumsgeschichte<br />
Ur- und Frühgeschichte im dritten Obergeschoss<br />
ist allemal nützlich, wollen wir diese einmalige<br />
Chance eines modernen Kaisertrutzmuseums<br />
nicht kurzsichtig vertun.<br />
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11
Vor 75 75 Jahren Jahren - Görlitzer Heimatspiel<br />
Autor Johannes Wüsten 1930<br />
Bis heute hat sich in der Görlitzer Bevölkerung<br />
die Freude am szenischen Spiel<br />
erhalten. Aufführungen des Sommertheaters<br />
auf dem Untermarkt mit stadtgeschichtlichem<br />
Hintergrund zogen in bis-<br />
her fünf Jahren in Folge Zehntausende<br />
von Zuschauern an. Zum Erfolg trugen<br />
Hunderte begeisterter Laiendarsteller<br />
bei. Und da gibt es das Jugendtheater,<br />
das aktuelle oder klassische Stücke für<br />
das junge Publikum neu entdeckt. Szenisches<br />
Spiel ist Bestandteil der Schularbeit,<br />
etwa im Klosterplatz. Kleine Darsteller<br />
erlebt man in Elternabenden, bei<br />
Kinderfesten oder bei Krippenspielen in<br />
der Weihnachtszeit. Bisher schon sechsmal<br />
lockten die Königshainer Sagenspiele<br />
ihr Publikum an.<br />
Auch die Generation der Großeltern und<br />
Urgroßeltern begeisterte sich für das<br />
Laienspiel. 1924 führten die Görlitzer<br />
Schuhmacher zur Jacob-Böhme-Ehrung<br />
das Volksstück von Pastor Nithack-Stahn<br />
über ihren weltberühmten Berufskollegen<br />
auf. 1927 gehörten Szenen aus<br />
"Wallensteins Lager" und "Wilhelm Tell"<br />
von Schiller, gespielt von Reichswehrsoldaten<br />
am "Jägerwäldchen", zum Programm<br />
der legendären Oberlausitzer<br />
Festwoche. Auch politische Parteien und<br />
Organisationen nutzten diese beliebte<br />
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12<br />
Geschichte
"Die Verrätergasse"<br />
Form, sich einem breiten Publikum mitzuteilen.<br />
Die Deutschnationalen zeigten<br />
"lebende Bilder" aus der vaterländischen<br />
Geschichte. Die SPD führte 1932 mit 500<br />
Mitwirkenden in der Stadthalle das Chorwerk<br />
"Kreuzzug der Maschine" auf. Seit<br />
Mitte der 1920er Jahre gab es auch die<br />
Spielvereinigung "Rote Bühne" der KPD-<br />
Johannes Wüsten (Mitte hinten) mit Darstellern nach der Uraufführung am 22. Nov. 1932<br />
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Geschichte<br />
13
Vor 75 75 Jahren Jahren - Görlitzer Heimatspiel<br />
Die Uraufführung am Abend des 22. Nonahen<br />
Roten Hilfe. Darsteller waren zumeist<br />
junge Arbeiter und deren Frauen,<br />
auch prominente Funktionäre wie Arthur<br />
Ullrich. Man wählte sozialkritische Stücke,<br />
darunter sogar Gerhart Hauptmanns<br />
"Weber". Auf dem Höhepunkt der<br />
wirtschaftlichen und politischen Krise der<br />
Weimarer Republik im Herbst 1932 erregte<br />
die Gruppe einiges Aufsehen mit<br />
einem Heimatspiel, das der Görlitzer Maler,<br />
Grafiker und Schriftsteller Johannes<br />
Wüsten (1896-1943) verfaßt und einstudiert<br />
hatte. Das Stück führte zu den<br />
Ereignissen des Jahres 1527 zurück und<br />
versuchte zu zeigen, was sich in Görlitz<br />
hinter dem Namen "Verrätergasse" verbirgt.<br />
Damals hatten die Tuchmacher ein<br />
letztes Mal vergeblich versucht, mehr<br />
Einfluß auf die Stadtpolitik durchzusetzen.<br />
Handlung und Text waren zugespitzt<br />
auf die tagespolitischen Konflikte bezogen.<br />
Das war angesichts der Weltwirtschaftskrise,<br />
der Massenarbeitslosigkeit,<br />
des politischen Chaos und der Verzweiflung<br />
im Volk mehr als berechtigt.<br />
vember 1932 in der volkstümlichen Gaststätte<br />
"Konzerthaus" an der Leipziger<br />
Straße sah etwa 1000 Zuschauer. Es waren<br />
überwiegend Arbeiter und Erwerbslose,<br />
aber auch Vertreter des Bildungsbürgertums<br />
aus dem Bekanntenkreis von<br />
Autor und Regisseur Johannes Wüsten.<br />
Darunter waren die Ärzte Dr. Scholz, Dr.<br />
Boeters und Dr. Bartenwerfer, der Maler<br />
und Schriftsteller von Hoerner, Schauspieler<br />
des Stadttheaters und der Kommunalpolitiker<br />
Giese, auch Geschäftsleute<br />
aus den Arbeitervierteln. Presseberichte<br />
und Aufzeichnungen von Augenzeugen<br />
schildern die aufgeschlossene<br />
und begeisterte Stimmung im Saal, die<br />
Zurufe und den Szenenapplaus. Scharfe<br />
Kritik an den Mächtigen von 1527 und<br />
1932 verband sich mit dem Appell zur<br />
Selbsthilfe. Erstaunen und Anerkennung<br />
löste das kraftvolle Spiel der Arbeiter als<br />
Darsteller aus, unter ihnen der Dachdecker<br />
Gerhard Gumpert als Tuchmacherführer<br />
Alexander Bolze und der<br />
Kellner Paul Schwerin als Nickel Becker.<br />
In der kurzen Zeitspanne bis zum 30.<br />
Januar 1933 trat die Gruppe noch etwa<br />
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Geschichte
"Die Verrätergasse"<br />
J. Wüsten als Darsteller des Johannes Hass (zweite Reihe, dritter von links) am 3. Dez.<br />
zehnmal auf, darunter in Niesky, Penzig,<br />
Bunzlau, Lauban, Sagan, Seidenberg<br />
und Reichenbach. Für Ostern gab es eine<br />
Einladung nach Dresden, für Pfingsten<br />
nach Breslau. Die weiteren politischen<br />
Ereignisse machten diese Pläne zunichte.<br />
Am Abend des 30. Januar 1933 war in<br />
Seidenberg die letzte Aufführung; Johannes<br />
Wüsten spielte den Stadtschreiber<br />
Johannes Haß. Bald darauf bildete<br />
die Spielgruppe den Kern einer Widerstandsgruppe.<br />
Alle 12 Spieler wurden<br />
nach und nach verhaftet, sieben überlebten<br />
Lager und Zuchthäuser nicht, darunter<br />
auch der Autor des Heimatspiels<br />
"Die Verrätergasse". Sie lebten vor, was<br />
sie auf der Bühne gespielt hatten.<br />
Die Überlebenden und jüngere Spieler<br />
führten das Stück 1948 und 19<strong>53</strong> noch<br />
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Geschichte<br />
15
Vor 75 75 Jahren Jahren - Görlitzer Heimatspiel<br />
mehrmals auf. Einzelne Szenen daraus<br />
spielten Mitglieder des Museums-Jugendklubs<br />
"Johannes Wüsten" im Sitzungssaal<br />
des Rathauses 1978 als Appell<br />
gegen das Vergessen, und etwa gleichzeitig<br />
gab es im Neubauviertel Königshufen<br />
die Namensgebungen "Peter-Liebig-Hof"<br />
und "Alexander-Bolze-Hof"<br />
nach den Kämpfern von 1527 und Theaterhelden<br />
von 1932. 1966, zum 70. Geburtstag<br />
von Johannes Wüsten, sammelte<br />
eine Schülergruppe der Frédéric-Joliot-Curie-Schule<br />
faktenreiche Erinnerungsberichte<br />
von Augenzeugen der Aufführungen<br />
1932/1933, die heute im<br />
Ratsarchiv verwahrt werden. Die jungen<br />
Konzerthaus-Saal Leipziger Straße, Schauplatz der Uraufführung<br />
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Geschichte
"Die Verrätergasse"<br />
Mitspieler der Uraufführung Arthur Liebelt und Paul Schwerin<br />
im Gespräch mit Schüler Norbert Poguntke 1964<br />
Leute, damals unter der<br />
Leitung des heute bekannten<br />
Görlitzer Arztes<br />
Dr. Norbert Poguntke, publizierten<br />
das Material danach<br />
unter dem Titel "Johannes<br />
Wüsten und Görlitz".<br />
Das waren wichtige<br />
Schritte, das Werk von<br />
Johannes Wüsten für<br />
Görlitz wiederzuentdecken.<br />
In dem 1993 veröffentlichten<br />
Taschenbuch<br />
"Die Görlitz-Trilogie"<br />
sind drei Stücke des Autors<br />
über stadtgeschichtliche<br />
Begebenheiten zusammengefaßt,<br />
"Das Heilige<br />
Grab", "Die Verrätergasse" und<br />
"Trotzkayser", herausgegeben durch Dr.<br />
Wolfgang Wessig im Auftrag der Stadt.<br />
Die dramatischen zeitgeschichtlichen<br />
Umstände jener Uraufführung im <strong>November</strong><br />
1932 im "Konzerthaus" böten einen<br />
lohnenden Stoff für eine literarische<br />
Bearbeitung, wie ihn nur das Leben<br />
selbst liefern kann. Originaltext und Aufführungsfotos,<br />
bis 1990 im "Museum für<br />
deutsche Geschichte" (Zeughaus) in Berlin<br />
gezeigt, gelten derzeit als verschollenein<br />
neues Kapitel dieser Geschichte. Aber<br />
Erinnerungsberichte, Zeichnungen und<br />
Fotos in guten Kopien, eben noch rechtzeitig<br />
zusammengetragen, warten nach<br />
diesen 75 Jahren auf Wiederentdeckung.<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
Eng verbunden mit dem Denkmalschutz ...<br />
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Geschichte<br />
17
Die Peterskirche<br />
Blick vom Untermarkt zurPeterskirche<br />
Wie herrlich muß der alte Bau des 15.<br />
Jahrhunderts, an dem 74 Jahre gearbeitet<br />
worden war, gewesen sein – äußerlich<br />
und innerlich! Als König Ferdinand I.<br />
1<strong>53</strong>8 in Görlitz mit größter Prachtenfaltung<br />
am Reichenbacher Tor empfangen<br />
worden war, ging der Zug nach der Peterskirche,<br />
in der der König, obgleich sie<br />
damals schon protestantisch war, vor<br />
dem Altare niederkniete, sein Gebet verrichtete<br />
und so ergriffen von ihrer Schönheit<br />
war, er, der die vielen herrlichen Kirchen<br />
des alten Deutschlands kannte, daß<br />
er vom Rate ein Gemälde der Kirche verlangte.<br />
Wo mag es hingekommen sein?<br />
Das Angesicht der Kirche aber, mit dem<br />
es die Kenntnis ihrer Gesamtheit eröffnet,<br />
war zu allen Zeiten ihr Portal, das<br />
durch alle Fährlichkeiten von Umbauten<br />
und Brand hindurch von dem hohen<br />
Kunstgeschmack der Erbauer und ihrem<br />
starken Willen, ihrer Stadt in der neuen<br />
Kirche etwas Hervorragendes zu schaffen,<br />
mit beredten Worten kündet.<br />
Aus der vom ursprünglichen dreischiffigen<br />
Bau der ältesten Kirche erhalten<br />
gebliebenen Westseite mit ihrer durch<br />
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18<br />
Serie
Görlitzer Kirchen<br />
Kirchen<br />
Teil V<br />
Lisenen abgeteilten und durch je einen<br />
Bogenfries des Übergangsstiles der romanischen<br />
Zeit in Geschosse zerlegten<br />
Außenwand tritt in mächtiger Weise das<br />
von einem hohen, von zwei Säulen gestützten<br />
Spitzgiebel überstiegene<br />
Prachtportal weit heraus, zu dessen erhabenem<br />
Aufbau eine vielstufige Freitreppe<br />
emporführt.<br />
Die sich nach außen verbreiternde Türöffnung<br />
ist viermal abgetreppt mit je<br />
einer Säule in den Pfeilerwinkeln, die<br />
alle, soweit sie die Zeit erhalten hat, köstliche<br />
Kapitäle tragen. In staunenswerter<br />
Weise sind aus ihrer Würfelform, bis über<br />
die Hälfte frei, Ranken- und Blattgewinde<br />
herausgearbeitet, die je zwei meist<br />
einander zugewendete Tiere umschließen:<br />
Affen und Delphine, Tauben, Früchte<br />
und anderes Getier, wie es auch sonst<br />
an so vielen Stellen noch heute das Äußere<br />
der Kirche ziert als Vermächtnis<br />
alter und ältester Zeit und zugleich als<br />
Ausdruck eines Volksglaubens, der in<br />
wunderbaren Tiergestalten die Träger<br />
menschlicher Seelen sah.<br />
Während die innerste Türleibung mit<br />
Westportal der Peterskirche<br />
einem Rundbogen ohne figürliche Darstellung<br />
im Bogenfeld schließt, sind die<br />
sämtlichen in flachem Spitzbogen verlaufenden<br />
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Serie<br />
19
Die Peterskirche<br />
die durch runde oder kantige Stäbe getrennt<br />
sind, geschmückt. Die Darstellung<br />
eines Palmenstammes, eines Baumstumpfes<br />
mit gerippter Rinde, eines aus<br />
vielfach kreisförmigen Figuren gebildeten<br />
Linienspiels und einer Reihe von je<br />
zwei arabeskenartig gekrümmten und<br />
mit der Bauchseite gegeneinander ge-<br />
Partie an der Neiße mit Peterskirche um 1910<br />
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20<br />
Serie
Görlitzer Kirchen<br />
Kirchen<br />
Teil V<br />
richteten phantastischen Tieren bilden<br />
diese Wulste, deren innerster auf seinen<br />
Stützpunkten am Kapitel aus Sphinxen<br />
herauswächst, der nächste rechts aus<br />
einem bärtigen Manne mit erhobenen<br />
Armen, links einem Engel mit gefalteten<br />
Händen und endlich daneben aus einer<br />
nackten Knabengestalt mit herabhängenden<br />
Beinen.<br />
Und was hat dieses Portal geschaut! Die<br />
erste Weihe ums Jahr 1225, die zweite<br />
von 1457, die in den Chroniken seitenlang<br />
beschrieben wird mit all ihrem Pomp<br />
der katholischen Zeit, wo der Bischof von<br />
Meißen, Kaspar von Schönberg, nach<br />
langer Prozession um die Kirche mit seinem<br />
Krummstabe an die Pforte klopfte,<br />
auf deren Flügeln Petrus und Paulus gemalt<br />
waren, bis der Diakon ihm auftat für<br />
die segnenden Worte: ,,Friede diesem<br />
Hause", den Ablaß des Tetzel und die Einführung<br />
der Reformation – bis zum letzten<br />
Brautpaare, das, die uralte Heiligkeit<br />
der geweihten Pforte nicht ahnend, den<br />
Segen des alten Gottes am neueren<br />
Altare erflehte.<br />
(Fortsetzung folgt)<br />
Zeichnung von Günter Hain 1991<br />
Quelle: Prof. Ludwig Feyerabend:<br />
Alt-Görlitz einst und jetzt, 1927<br />
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Serie<br />
21
Von der "Schlesischen Funkstunde"<br />
BRZ 1937 Görlitz (Heft 30)<br />
Mit der Machtübergabe des Reichspräsidenten<br />
Hindenburg an Hitlers NSDAP beginnt<br />
ein neues Kapitel in der Rundfunkgeschichte.<br />
Reichspropagandaminister<br />
Goebbels nutzt dieses Medium als Propagandainstrument<br />
zur Beeinflussung<br />
der Bevölkerung. Folgerichtig beginnt<br />
das Stühlerücken auch im Breslauer<br />
Rundfunk; die Säuberungswellen erfassen<br />
alle demokratisch eingestellten Mitarbeiter.<br />
Jüdische Künstler werden nicht<br />
mehr beschäftigt. Eine neue Sendeleitung<br />
wird installiert, deren Mitglieder der<br />
NSDAP angehören. Goebbels unterstellt<br />
alle deutschen Sender seinem Ministerium,<br />
und von nun heißen sie vom 1. April<br />
1934 an „Reichssender“. Nicht nur der<br />
neuen Breslauer Sendeleitung missfällt,<br />
dass der „Reichssender Breslau“ im<br />
westlichen Teil Niederschlesiens nicht<br />
gut zu empfangen ist; besonders mit<br />
dem inzwischen eingeführten Volksempfänger<br />
VE 30-später Goebbelsschnauze<br />
genannt. Es müsse die Lücke zwischen<br />
Bunzlau/Lauban und Görlitz gefüllt werden.<br />
Also suchen die Techniker der<br />
Reichspost 1934 nach einem geeigneten<br />
Standort für einen Sender. Dabei<br />
spielt der Aspekt eine Rolle, dass gerade<br />
in die Oberlausitz und das westliche Niederschlesien<br />
ein starker Mittelwellensender<br />
(Melnik) aus der CSR einstrahlt,<br />
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Geschichte
Schlesische<br />
zum Reichssender Breslau Funkstunde<br />
- Kapitel II<br />
der ein Tagesprogramm in deutscher<br />
Sprache mit deutlicher antifaschistischer<br />
Tendenz gestaltet. Der geplante Sender<br />
soll dazu dienen, die nationalsozialistische<br />
Propaganda, die verstärkt der<br />
„Reichssender Breslau“ zum Programminhalt<br />
macht, in das nahe Sudetenland zu<br />
tragen, um die dort lebenden Deutschen<br />
zu beeinflussen. Die Reichspost-Ingenieure<br />
finden schließlich bei Reichenbach/OL<br />
einen geeigneten Standort. Es<br />
ist eine sumpfige Wiese am Stadtrand<br />
der 3000 Einwohner zählenden Stadt.<br />
Den Technikern erscheint das Gelände<br />
besonders geeignet, weil sie ein ausgedehntes<br />
und wirksames Erdnetz verlegen<br />
können. Davon hängt wesentlich<br />
die Reichweite des Senders ab. Aber die<br />
Sachverständigen haben sich verschätzt.<br />
Der Boden ist zu sumpfig, so<br />
dass man mit mehr Aufwand die Gebäude<br />
und den Sendemast montieren muss.<br />
Der Bau verzögert sich. Kurz vor Montagebeginn<br />
stürzt ein typgleicher Sendemast<br />
bei Köln infolge eines Sturms ein,<br />
so dass diese Konstruktion als anfällig<br />
gilt. Diese Katastrophe dürfe sich nicht<br />
Inbetriebnahme des Senders Görlitz<br />
wiederholen, verkündet Nazi-Intendant<br />
Glasmeier. Die Techniker finden eine andere<br />
Variante und beginnen mit dem Bau<br />
zügig 1937. Der Sendeturm wird 100 Meter<br />
hoch, an der Spitze ist ein achteckiger<br />
Ring aus Bronze mit einem Durchmesser<br />
von 11 Metern angebracht. Die Sendeleistung<br />
wird 5 kW betragen (später wird<br />
die Leistung noch verstärkt). Wie soll sich<br />
nun der neue Strahler des „Reichssenders<br />
Breslau“ in das Programm einfügen?<br />
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Geschichte<br />
23
Von der "Schlesischen Funkstunde"<br />
Bereits seit 1925 besteht in Gleiwitz eine<br />
Sendeanlage, die das Breslauer Programm<br />
ausstrahlt und später Teile dieses<br />
Programms mit eigenen Sendungen<br />
füllt. Ähnliches ist Görlitz zugedacht. Infolge<br />
einer personellen Neuordnung im<br />
Breslauer Funkhaus wird mit dem 1. April<br />
1937 eine „Abteilung Görlitz“ gegründet,<br />
die im Mai des Jahres ihre Arbeit aufnimmt.<br />
Als Leiter wird ein Breslauer Mitarbeiter,<br />
NSDAP-Mann Bruno Jagielski,<br />
ernannt, von Beruf Opernsänger. Er und<br />
der Breslauer Sendeleiter suchen noch<br />
im April 1937 den Oberbürgermeister der<br />
Stadt Görlitz, Parteigenossen Jenzen, im<br />
Rathaus auf, um Räumlichkeiten zu finden,<br />
die als Studio geeignet sind. Man<br />
wolle bereits mit der Aufnahme des Probebetriebes<br />
aus der Region berichten<br />
und Görlitz an den Reichssender Breslau<br />
und an den Sender Gleiwitz anschließen.<br />
Im Ständehaus an der Promenade findet<br />
man geeignete Räumlichkeiten. Der historische<br />
Wappensaal kann als Sendesaal<br />
dienen. Also wird in dem Haus ein modernes<br />
Rundfunkstudio eingerichtet.<br />
Schon am 2. Mai 1937 beginnen die Probesendungen<br />
vom Ständehaus aus per<br />
Leitung nach Reichenbach unter der Bezeichnung<br />
„Sender Görlitz“, sehr zum<br />
Ärger der Stadt Reichenbach, die unbedingt<br />
wollte, dass der Sender nach dem<br />
Standort des Strahlers benannt werde.<br />
An diesem 2. Mai wird um 14,50 Uhr die<br />
erste Sendung aus den Räumen des<br />
Ständehauses übertragen. Am nächsten<br />
Tag, dem 3. Mai, folgt bereits die zweite<br />
Sendung, ein Konzert für die „Arbeitskameraden<br />
in den Betrieben“. Der Bevölkerung<br />
verspricht die Breslauer Sendeleitung<br />
in den kommenden Programmen,<br />
Görlitz wegen der Bedeutung des<br />
„Volkstums der Oberlausitz“ gebührend<br />
zu berücksichtigen.<br />
(Fortsetzung folgt)<br />
Autor: Wolfhard Besser<br />
Quellen: deutsches Rundfunkarchiv<br />
Potsdam, Wiesbaden und Privatarchiv<br />
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Geschichte
Georg Zum 500. Todestag Emmerich von Georg Emmerich<br />
3. Familiengeschichte im Spiegel<br />
der Landesgeschichte<br />
Da war einmal der Bürgermeister Urban<br />
Emmerich. Er galt - unterstützt von der<br />
starken Persönlichkeit des Magisters<br />
Johannes Frauenburg - als Haupt der<br />
,,rechtgläubigen", der katholischen Partei.<br />
Mit seiner politischen Grundeinstellung<br />
vertrat er in kraftvoller Weise die<br />
Position des Ungarnkönigs. Die Parteigänger<br />
des Königs Podiebrad und damit<br />
Emmerichs Gegner, die ,,Ketzer", scharten<br />
sich um den erfahrenen Ratsherrn<br />
und Schöppen Nikolaus Horschel im Verein<br />
mit dem Königlichen Richter Nikolaus<br />
Mehefleisch und dem königlichen Landvogt<br />
Benesch von Colowrat, allesamt einflussreiche<br />
Persönlichkeiten.<br />
Seltsam genug, dass ein unerwarteter<br />
Brückenschlag zwischen den verfeindeten<br />
gegnerischen Geschlechtern dazu<br />
beitrug, die gespannte Atmosphäre in<br />
diesen Familien aufzuheizen, statt sie zu<br />
entspannen. In ähnlicher Weise, wenn<br />
auch in ganz anderer Konstellation, wiederholte<br />
sich das von Shakespeare in<br />
Szene gesetzte Drama der Montagues<br />
und Capulets in Verona. Ein Görlitzer Romeo,<br />
erheblich bejahrter allerdings als<br />
sein jugendlicher Kollege in Italien, Georg<br />
Emmerich, der Sohn des Bürgermeisters,<br />
schwängerte eine Julia dieser<br />
Stadt, Benigna, die Tochter des Ratsherrn<br />
Nikolaus Horschel, am Pfingsttag<br />
1464 ,,in domo patris", im Hause des Vaters,<br />
,,in der oberen Kammer".<br />
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25
Georg Zum 500. Todestag Emmerich von Georg Emmerich<br />
Die Familie der Horschels drängte trotz<br />
der politischen Gegensätze auf eine Heirat,<br />
drohte doch der Tochter andernfalls<br />
das gesellschaftliche Aus. Die Emmerichs<br />
verweigerten die Zustimmung. Die aber<br />
war damals eine unabdingbare Voraussetzung<br />
für eine Eheschließung; da<br />
mochte der Bräutigam das übliche Heiratsalter<br />
längst überschritten haben.<br />
Für die Emmerichs schien es offensichtlich<br />
undenkbar, sich mit den Vertretern<br />
einer anderen religiösen Lebensauffassung<br />
zu verschwägern. Immerhin war<br />
inzwischen der päpstliche Bann über Podiebrad<br />
ausgesprochen worden. Damit<br />
schien sich das Zünglein an der machtpolitischen<br />
Waage zugunsten des Matthias<br />
zu neigen. Fürchteten die Emmerichs<br />
wegen einer familiären Verbindung<br />
zu den ,,Ketzern" die Gunst des künftigen<br />
Kronprätendenten zu verlieren?<br />
Wie dem auch sei: Dem Ansinnen der<br />
Horschels auf die Wiederherstellung der<br />
Ehre ihrer Tochter folgte ein kompromissloses<br />
Nein der Gegner. Erbitterung<br />
und tiefer Verdruss über die herrische<br />
und selbstgerechte Art der Emmerichs<br />
prägte fortan das Verhalten der Horschels.<br />
Die Familie gab sich keineswegs<br />
damit zufrieden, dass der bürgermeisterliche<br />
Spross als Anstifter des Übels die<br />
Stadt, wenn auch wohl nur für eine Weile,<br />
verlassen würde und dass der bischöfliche<br />
Stuhl in Meißen die Exkommunikation<br />
verhängen könnte. Um diesen<br />
alles entscheidenden Urteilsspruch abzuwenden,<br />
zumindest aber günstig zu beeinflussen,<br />
wussten Vater Emmerich und<br />
sein Intimus Frauenburg wirksamen Rat:<br />
Der Sohn würde die Verfehlung durch<br />
eine Pilgerfahrt ins Heilige Land sühnen.<br />
Entschluss wie Ausführung dieses Planes<br />
müssen innerhalb eines knappen Jahres<br />
sehr rasch verwirklicht worden sein.<br />
Über Venedig und Alexandria (das war<br />
der damals übliche Reiseweg) erreichte<br />
Georg Emmerich nach etwa 14 Wochen<br />
Reisezeit Palästina. In der Nacht des 11.<br />
Juli 1465 wurde er durch Franziscus von<br />
Piazenza, den Abt des Franziskanerklosters,<br />
in dessen Obhut die Jerusalemer<br />
Passionsstätten lagen, zum Ritter über<br />
dem Heiligen Grab geschlagen. Mit dem<br />
Ablass, den der Görlitzer Pilger erhielt,<br />
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26<br />
Serie
Kapitel III<br />
III<br />
dies zudem auch an<br />
anderen Heiligen Orten<br />
in der Stadt, war<br />
auf Grund der vielfachen<br />
Beschwernisse,<br />
die solch eine Reise mit<br />
sich brachte, seine Makellosigkeit<br />
nach den<br />
damals geltenden Ansichten<br />
wieder hergestellt<br />
- nicht so in den<br />
Augen der Horschels.<br />
Sie waren nicht bereit,<br />
die "Sühne" des "Übeltäters"<br />
zu akzeptieren,<br />
als er während der Vorweihnachtszeit<br />
1465<br />
wieder in Görlitz eintraf.<br />
Die herausfordernde,<br />
stolze und unversöhnliche<br />
Art der Emmerichs<br />
und die noch immer ausstehende<br />
Entscheidung, wer endgültig die Krone<br />
des böhmischen Reiches tragen würde,<br />
ließen in den "Ketzern" den Plan einer<br />
Rebellion reifen. Die Stadt sollte in den<br />
Anlage des Heiligen Grabes um 1855<br />
folgenden Monaten an mehreren Stellen<br />
von gekauften Handlangern gleichzeitig<br />
angezündet werden. In der daraus entstehenden<br />
Verwirrung und dem bei Bränden<br />
üblichen Durcheinander würde man<br />
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Serie<br />
27
Georg Zum 500. Todestag Emmerich von Georg Emmerich<br />
den eilig herbeigerufenen Truppen des<br />
Podiebrad die Tore öffnen, damit gleichsam<br />
von höchster Hand die Ordnung<br />
wieder hergestellt werden könnte. Nicht<br />
eben neu der Gedanke, schon damals<br />
nicht - doch Erfolg versprechend wohl.<br />
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Serie
Kapitel III<br />
III<br />
Jerusalem heute<br />
Diese ,,Pulververschwörung" (so der offizielle<br />
Name in der Stadtgeschichte) wurde,<br />
aus welchen Gründen auch immer,<br />
mehrfach verschoben. Der stets argwöhnische<br />
und mehr als gut informierte<br />
Frauenburg deckte sie schließlich 1467<br />
auf. Nun hielten die Mächtigen in der<br />
Neißestadt ein fürchterliches Strafgericht:<br />
Der Richter Mehefleisch wurde ge-<br />
vierteilt; weiteren Beteiligten legte man<br />
den Kopf vor die Füße, darunter zwei der<br />
Onkel Benignas. Der Ratsherr Nikolaus<br />
Horschel entkam mit Mühe und Not diesem<br />
Schicksal.<br />
Damit hatte die katholische Partei, hatten<br />
die ,,Rechtgläubigen" ihren entscheidenden<br />
Sieg in der Stadt errungen. Er<br />
wurde zementiert, als mit dem Tod Po-<br />
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29
Georg Zum 500. Todestag Emmerich von Georg Emmerich<br />
Jerusalem zur Zeit der Pilgerreise von<br />
Georg Emmerich<br />
diebrads 1471 die Ansprüche des ungarischen<br />
Matthias auf die Lausitz gesichert<br />
waren.<br />
Keineswegs am Rande: Der Weg der Benigna<br />
Horschel endete höchstwahrscheinlich<br />
nicht hinter Klostermauern,<br />
wie es damals im Fall einer begüterten<br />
unehelichen Mutter oftmals geschah. In<br />
späterer Zeit wusste der nachmalige<br />
Bürgermeister Bartholomäus Scultetus<br />
davon zu berichten, dass sie die Frau<br />
eines ehrsamen Handwerksmeisters namens<br />
Balthasar Salfeld geworden sei.<br />
Die Emmerichs schrieben fortan über<br />
mehr als dreißig weitere Jahre ein bedeutendes<br />
Stück Stadtgeschichte. Dabei gaben<br />
sie sich keineswegs mehr damit zufrieden,<br />
ihren Triumph lediglich in den<br />
verstaubenden Archiv-Folianten festzuhalten.<br />
Vielmehr wollten sie ihren Sieg in<br />
Stein gemeißelt sehen - wie oft genug bei<br />
den Mächtigen der Erde: den Pharaonen<br />
mit ihren Pyramiden in Ägypten, den<br />
Cäsaren mit den Triumphbögen in Rom,<br />
den beeindruckenden Schlossbauten europäischer<br />
Herrscher nicht nur während<br />
der Barockzeit.<br />
Für Görlitz wäre das alles unangemessen<br />
gewesen. Deshalb sollte hier der Nachbau<br />
des Heiligen Grabes vom Ruhm eines<br />
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30<br />
Serie
Kapitel III<br />
III<br />
selbstbewussten Patriziergeschlechts<br />
künden.<br />
Natürlich war die Verwirklichung dieses<br />
Gedankens für die Emmerichs zunächst<br />
einmal der uneingeschränkte Ausdruck<br />
ihrer frommen Lebenshaltung. Davon<br />
spricht auch in sehr deutlicher Weise das<br />
Wort aus dem 18. Psalm auf dem Epitaph<br />
in der Adamskapelle: Der Herr führte<br />
mich aus in den Raum, er reißt mich<br />
heraus, denn er hatte Lust zu mir.<br />
Zudem schufen sie für ihre Mitbürger, oft<br />
genug noch Analphabeten in damaliger<br />
Zeit, ein Stück Passionsgeschichte zum<br />
Anfassen.<br />
Darüber hinaus aber wurde dieses Bauwerk<br />
bis auf den heutigen Tag zum<br />
Zeugnis ihres Sieges über die ,,Ketzer".<br />
Es entsprach ihrer Denk- und Lebensweise<br />
- eine in Stein gemeißelte, dauerhafte<br />
Nachricht für die Geschlechter der<br />
folgenden Jahrhunderte. Somit blieb<br />
kein Gedanke daran, dass es sich bei der<br />
Görlitzer Anlage um eine Sühnestiftung<br />
handeln würde, wie oftmals behauptet.<br />
Vielmehr waren mehr als anderthalb<br />
Jahrzehnte nach den aufwühlenden Er-<br />
eignissen in der Neißestadt mit der<br />
Grundsteinlegung für das Heilige Grab<br />
die Verhältnisse in Görlitz im Sinne der<br />
,,Rechtgläubigen" nahezu unverrückbar<br />
wieder in Ordnung. Da gab es nichts<br />
mehr zu sühnen. Das war längst mit der<br />
Pilgerfahrt Georg Emmerichs geschehen,<br />
eines Mannes, der nun inzwischen die<br />
Sechzig überschritten hatte.<br />
Horst Wenzel<br />
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Serie<br />
31
Das Ackerbürger - Museum<br />
- Museum<br />
Schon von Weitem sichtbar ragt trutzig<br />
der Turm der alten Wehrkirche, der St.<br />
Johanneskirche, aus dem Tal zwischen<br />
den Hügeln und Bergen, Ausläufern der<br />
Königshainer Berge im Nordosten und<br />
dem Rotstein im Westen und dem Töpferberg,<br />
dem Reichenbacher „Hausberg“,<br />
heraus.<br />
Dennoch ist das Städtchen kein zurückgezogener<br />
Ort: Seit jeher ist das Schicksal<br />
der Stadt an seine große Durchgangsstraße,<br />
die mittelalterliche „Hohe Straße“,<br />
die „Königsstraße“ via regia (heute<br />
Bundesstraße 6) gebunden. Die Stadt,<br />
1238 gegründet, gehört zu den vielen<br />
planmäßigen Stadtgründungen des böh-<br />
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Geschichte
in Reichenbach OL<br />
OL<br />
mischen Königs Wetzeslaw zur Sicherung<br />
der „Königsstraße“. Seit den Festlegungen<br />
des Wiener Kongresses 1815 befindet<br />
sich Reichenbach an der Nahtstelle<br />
zwischen sächsischer und schlesischer<br />
(ehemals preußischer) Oberlausitz. Die<br />
Zollstation beförderte die Entwicklung<br />
des Ortes. Jedoch konnte sich die kleine<br />
Stadt in der geringen Entfernung zwischen<br />
den „Sechsstädten“ Görlitz und<br />
Löbau nicht recht entfalten.<br />
Fast 3000 Einwohner fühlen sich heute<br />
im unmittelbaren Stadtgebiet zu Hause.<br />
Seit 1994 ließen Eingemeindungen die<br />
Einwohnerzahl auf fast 5000 ansteigen.<br />
In Reichenbach in der Oberlausitz kann<br />
man noch heute die ursprüngliche Stadtgliederung<br />
nachempfinden. Besonders<br />
schön die geschwungene Straßenführung<br />
und das lebendige Auf und Ab der<br />
Häuser, die von mehr oder minder großen<br />
finanziellen Möglichkeiten der ehemaligen<br />
Eigentümer zeugen. Hier, in der<br />
Görlitzer Straße 25, der Straße, die den<br />
inneren Verlauf der via regia in Fortsetzung<br />
von Markt und Badergasse bildete,<br />
ist nun nach fünftem(!) und hoffentlich<br />
letztem Anlauf das das Ackerbürger<br />
- Museum entstanden.<br />
Doch zuvor zum Werdegang und zur<br />
„Odyssee“ des Reichenbacher Stadtmuseums.<br />
Die 1923 gegründete „Vereinigung für<br />
Heimatkunde“ unter ihrem Vorsitzenden,<br />
dem Löbauer Lehrer Otto Schöne, begann<br />
die Sammlung geschichtsträchtiger<br />
Güter, gestiftet von einer selbstbewussten<br />
Bürgerschaft, aufzubauen und 1925<br />
für die Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />
Nach mehrmaligen Umzügen, unterbrochen<br />
durch den Zweiten Weltkrieg, konnte<br />
die Sammlung nahezu vollständig in<br />
einem großen Raum in der Grundschule<br />
in der Gersdorfer Straße präsentiert werden.<br />
Die „Vereinigung für Heimatkunde“<br />
stand jedoch nach Kriegsende nicht<br />
mehr als Träger zur Verfügung. Es ist das<br />
Verdienst des letzten Vorsitzenden, Wolfgang<br />
Marquardt, Leiter der Städtischen<br />
Bibliothek, die Sammlung in hervorragender<br />
Weise betreut und sie zu regelmäßigen<br />
Öffnungszeiten zugänglich gemacht<br />
zu haben.<br />
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33
Das Ackerbürger - Museum<br />
- Museum<br />
Anfang der siebziger Jahre musste der<br />
Raum wegen Eigenbedarf der Schule geräumt<br />
werden.<br />
Wohin so schnell mit dem reichlichen<br />
kostbaren Gut, fragte sich der Betreuer<br />
der Sammlung?! Eine Baracke auf dem<br />
Schulgelände wurde zur Verfügung gestellt.<br />
Einiges wurde auf dem Boden der<br />
Schule provisorisch untergebracht.<br />
Eine Ouvertüre zu einem Trauerspiel für<br />
die Stadt, das der Mehrzahl der Bürger<br />
aus Unkenntnis nicht in ihrer Tragweite<br />
bewusst wurde! Die nicht gesicherten<br />
Exponate „verstreuten sich in alle Winde“.<br />
Wolfgang Marquardt konnte die ignorante<br />
Vorgehensweise und die Verluste<br />
eines wesentlichen Teils seines Lebensinhalts<br />
bis zu seinem Lebensende im<br />
Jahre 1995 nicht wirklich verwinden.<br />
Es ist auf Dauer nicht vorstellbar! Eine<br />
Stadt ohne Stadtmuseum, ohne eine eigene<br />
Stätte ihrer Geschichte…<br />
verein Reichenbach OL e.V.“, dessen Signet<br />
die historische fünfflügelige Mühle,<br />
das ehemalige Wahrzeichen der Stadt,<br />
ziert, sah es als eine seiner wichtigsten<br />
Aufgaben an, die Identifizierung der Reichenbacher<br />
Bürger mit ihrer Stadt und<br />
ihrer Region nicht mehr so vordergründig<br />
an einem einseitig geprägten Geschichtsbild<br />
zu orientieren.<br />
Die Chance und die Notwendigkeit für<br />
einen Neubeginn bot sich mit der politischen<br />
Wende.<br />
Der im Jahre 1992 gegründete „Heimat-<br />
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Obwohl die Stadt noch kein Domizil für<br />
das künftige Museum zur Verfügung<br />
stellen konnte, wurde doch mit der sicheren<br />
Hoffnung auf Ausstellungsräume<br />
mit der Sammlung begonnen.<br />
Das Erstaunliche traf ein, die einmal<br />
durch den Verlust getäuschten Bürger<br />
reagierten überraschend positiv auf die<br />
Sammlungsaufrufe des Heimatvereins.<br />
Viele mitunter kostbare Exponate wurden<br />
gestiftet oder ausgeliehen und zunächst<br />
in einigen Zimmern, die von der<br />
Stadtverwaltung vorübergehend zur Verfügung<br />
gestellt wurden, untergebracht.<br />
Hier wurden sie in einer Kartei erfasst<br />
und je nach Zustand aufgearbeitet.<br />
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35
Das Ackerbürger - Museum<br />
- Museum<br />
So wurde es möglich und<br />
notwendig, ohne Museum,<br />
wichtige Exponate bereits<br />
1995, anlässlich fünfjährigen<br />
Bestehens des Heimatvereins,<br />
im großen gläsernen<br />
Foyer des Rathauses<br />
den Besuchern, spendenfreudigen<br />
Bürgern und<br />
Leihgebern zu präsentieren.<br />
Diese Veranstaltung<br />
gab neuen Auftrieb und<br />
motivierte weitere Bürger<br />
zur Suche nach geschichtsträchtigem<br />
Gut.<br />
Jedoch das Sammeln<br />
musste an seine Grenzen<br />
stoßen. Eine wirkliche Motivation<br />
konnte nur ein Gebäude<br />
sein, nicht zu groß<br />
und nicht zu klein, gut zugänglich,<br />
prägnant im<br />
Stadtbild, das an sich<br />
schon Geschichten erzählte…<br />
ein Stadtmuseum.<br />
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Reichenbach ab 1. Januar 2008<br />
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Geschichte
in Reichenbach OL<br />
OL<br />
Da gab es noch ein verfallenes Haus in<br />
der Görlitzer Straße. Es war das Kleinste<br />
mitten im lebendigen Rhythmus der geschwungenen<br />
Häuserzeile. Seit vielen<br />
Jahren nicht bewohnt, gewann man den<br />
Eindruck, es würde sich nur noch durch<br />
den über hundertjährigen Weinstock<br />
halten. (Jedoch hätte ohnehin das Gebäude<br />
im Denkmalschutzgebiet mit einer<br />
Deckenhöhe von 1,80 m für Wohnzwecke<br />
nicht vermietet werden können.)<br />
(Fortsetzung folgt)<br />
Bernd Kremser<br />
Bilder: Bernd Kremser und Ackerbürgermuseum<br />
Reichenbach<br />
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Geschichte<br />
37
Schloss Krobnitz<br />
Krobnitz<br />
Albrecht Graf von Roon<br />
Schloss Krobnitz und Generalfeldmarschall<br />
Albrecht von Roon<br />
Seit nunmehr zwei Jahren begrüßt das<br />
frisch sanierte neoklassizistische Schloss<br />
Krobnitz die Besucher mit seiner strahlend<br />
weißen Fassade. In den Jahren<br />
2002-2005 wurde es unter Bauherrschaft<br />
der Stadt Reichenbach einer umfangreichen<br />
Rekonstruktion unterzogen.<br />
Die Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund<br />
gGmbH richtete hier im Dezember<br />
2005 ihre Geschäftsstelle ein und<br />
eröffnete zunächst mit Sonderausstellungen<br />
den Museumsbetrieb. Hinter den<br />
Kulissen wurde jedoch intensiv an der<br />
ersten Dauerausstellung gearbeitet, die<br />
dem Leben und Wirken des einstigen<br />
preußischen Kriegs- und Marineministers<br />
sowie Ministerpräsidenten Albrecht Graf<br />
von Roon gewidmet sein sollte. Albrecht<br />
von Roon erwarb im Jahr 1873 den<br />
Landsitz aus dem Besitz der Familie von<br />
Oertzen und ließ sich das Schloss als<br />
Altersruhesitz ausbauen. Da von Roon<br />
neben Bismarck und Moltke zu den aktiven<br />
Gestaltern der deutschen Reichseinigung<br />
von 1871 gehörte, lag es gedanklich<br />
nahe, sowohl die Geschichte<br />
Preußens und die Entwicklung des deutschen<br />
Reiches im 19. Jahrhundert in die<br />
Ausstellung einzubinden. Seit Oktober<br />
2006 kann sich in zunächst drei Räumen<br />
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Albrecht Graf von Graf<br />
Roon<br />
von Roon<br />
zu diesem bedeutenden und bewegten<br />
Zeitabschnitt informiert werden. Etwa<br />
10.000 Besucher machten davon bisher<br />
regen Gebrauch. Die Eintragungen im<br />
Gästebuch beweisen, dass hier mit großer<br />
Sorgfalt ein schwieriger Abschnitt der<br />
deutschen Geschichte aufbereitet wurde.<br />
Zwischen napoleonischen Kriegen<br />
und Reichseinigung- Preußens Weg<br />
zum Kaiserreich<br />
Albrecht von Roons Leben fiel in eine<br />
Zeit, in der Preußen durch die Niederlagen<br />
von Jena und Auerstedt gegen die<br />
napoleonische Armee seine größte Krise,<br />
aber mit der Ernennung des preußischen<br />
Königs zum deutschen Kaiser ein Lebensalter<br />
später auch seinen größten<br />
Triumph erleben sollte.<br />
In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts<br />
hatte sich Preußen weitgehend<br />
von den Folgen der Befreiungskriege erholt.<br />
Erste Schritte in Richtung industrieller<br />
Entwicklung waren bereits gegangen,<br />
allein die Zersplitterung des deutschen<br />
Reiches setzte einer freien Entfaltung<br />
des Handels enge Grenzen. Der<br />
unter preußischer Vorherrschaft 1834<br />
gegründete Deutsche Zollverein schuf<br />
erstmals ein einheitliches Wirtschaftsgebiet.<br />
Damit eilten die wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse den politischen voraus. Als<br />
1840 Friedrich Wilhelm IV. den Königsthron<br />
bestieg, ruhten die Hoffnungen der<br />
Liberalen auf dem gebildeten Monarchen,<br />
doch in der Folge machte sich wegen<br />
seiner zögerlichen Haltung alsbald<br />
Ernüchterung breit. Der Mangel an Reformen<br />
und die rasant voranschreitende<br />
Verarmung breiter Schichten der Bevölkerung<br />
entluden sich schließlich 1848 in<br />
einer Revolution, in deren Folge Preußen<br />
eine erste Verfassung erhielt. Die ihm<br />
von der Frankfurter Nationalversammlung<br />
angetragene Kaiserkrone lehnte<br />
Friedrich Wilhelm IV. jedoch ab. Eine<br />
schwere Erkrankung des Königs führte<br />
zu einem Machtwechsel. Sein jüngerer<br />
Bruder Wilhelm übernahm als Prinzregent<br />
die Regierungsgeschäfte und versuchte<br />
die von Roon erarbeitet Heeresreform<br />
umzusetzen. Dieses Vorhaben<br />
löste in Preußen eine schwere Verfas-<br />
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39
Schloss Krobnitz<br />
Krobnitz<br />
sungskrise aus, da das Parlament dem<br />
inzwischen gekrönten Wilhelm I. die notwendigen<br />
Finanzmittel verweigerte. In<br />
dieser schwierigen Situation empfahl von<br />
Roon seinem König die Berufung Otto<br />
von Bismarcks zum Ministerpräsidenten.<br />
In den siegreichen Feldzügen Preußens<br />
gegen Dänemark 1864 und gegen Österreich<br />
1866 sollten sich die Reformen als<br />
richtig erweisen. Mit der Gründung des<br />
preußisch geprägten Norddeutschen<br />
Bundes unter Ausschluss Österreichs<br />
war die kleindeutsche Lösung einer<br />
Reichseinigung vorweggenommen.<br />
Durch die Wahl Ludwigs von Hohenzollern-<br />
Sigmaringen zum spanischen<br />
Thronanwärter und das erstarkte Preußen<br />
fühlt sich Frankreich ernsthaft bedroht<br />
und verlangt den Verzicht für alle<br />
Zeiten auf die spanische Königskrone.<br />
Die als „Emser Depesche“ in die Geschichte<br />
eingegangene diplomatische<br />
Note der Franzosen redigierte Bismarck<br />
in seinem Sinne und ließ sie veröffentlichen.<br />
Frankreich fühlte sich dadurch<br />
brüskiert und erklärte am 19. Juli 1870<br />
Preußen den Krieg. Anfang September<br />
kapitulierte Napoleon III. bei Sedan, der<br />
Krieg fand aber erst nach der Belagerung<br />
von Paris am 28. Januar 1871 ein Ende.<br />
Noch während Paris von den deutschen<br />
Truppen eingeschlossen war, proklamieren<br />
die deutschen Fürsten im Spiegelsaal<br />
von Versailles das deutsche Kaiserreich<br />
und rufen den preußischen König Wilhelm<br />
I. zum Kaiser aus. Damit war die<br />
Reichseinigung unter preußischer Vorherrschaft<br />
vollzogen.<br />
Vom Kadetten zum Generalfeldmarschall-<br />
Ein Leben für das Militär<br />
Albrecht Theodor Emil Graf von Roon<br />
wurde am 30. April 1803 auf dem kleinen<br />
Landgut Pleushagen / Pommern geboren.<br />
Seine entbehrungsreiche Kindheit<br />
fiel in die Zeit der napoleonischen Kriege.<br />
Im Jahr 1811 verstarb sein Vater, und so<br />
wuchs der junge von Roon bei seiner<br />
Großmutter auf. Bereits als 13-jähriger<br />
trat er in die Kadettenanstalt zu Kulm ein.<br />
Damit begann eine militärische Laufbahn,<br />
die ihn später in höchste politische<br />
Ämter führen sollte. Seine Ernennung<br />
zum Leutnant erfolgte 1821, und drei<br />
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40<br />
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Albrecht Graf von Graf<br />
Roon<br />
von Roon<br />
Jahre später besuchte er die Allgemeine<br />
Kriegsschule in Berlin. Ab 1828 gab er<br />
selbst Unterricht in Geographie und Geschichte<br />
am Kadettenkorps. Bald darauf<br />
wurde er als Lehrer für Taktik und Geographie<br />
an der Allgemeinen Kriegschule<br />
berufen.<br />
1835 lernte er bei einem Besuch von<br />
Das sanierte Schloss Krobnitz bei Reichenbach, 1873 umgebaut im neoklasszistischen Stil<br />
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Geschichte<br />
41
Schloss Krobnitz<br />
Krobnitz<br />
Verwandten in Groß- Tinz (Kreis Neumarkt)<br />
Anna Rogge kennen. Ein Jahr<br />
später heiratete er die 14 Jahre jüngere<br />
Pfarrerstochter. Dem Paar wurden fünf<br />
Söhne und zwei Töchter geboren.<br />
In den dreißiger Jahren publizierte er als<br />
Mitglied des Generalstabes Werke zur Militärtopographie,<br />
die in Fachkreisen große<br />
Beachtung fanden. Sein Lehrbuch<br />
„Die Anfangsgründe der Erd-, Völkerund<br />
Staatenkunde“erfuhr zwischen 1834<br />
und1868 insgesamt 12 Auflagen mit<br />
mehr als 50.000 verkauften Exemplaren.<br />
Die Ernennung zum militärischen Begleiter<br />
des jungen Prinzen Friedrich Karl an<br />
die Bonner Universität ab1846 beendete<br />
seine wissenschaftliche Laufbahn. Bei<br />
Ausbruch der Revolution 1848 nahm er<br />
als Truppenoffizier an der Niederschlagung<br />
der Aufstände in Baden teil. Im Jahr<br />
1850 erhielt er im Rang eines<br />
Oberstleutnants das Kommando über<br />
das 33. Infanterie- Regiment, dem Kaiser<br />
Wilhelm II. im Jahr 1889 den Ehrennamen<br />
„Graf Roon“ verlieh. Seine in den<br />
folgenden Jahren gesammelten militäri-<br />
Gedenkmedaille mit den Porträts<br />
Bismarcks, Roons und Moltkes<br />
schen Erfahrungen ließen ihn erkennen,<br />
dass Preußens Heer den Anforderungen<br />
an eine moderne Kriegsführung nicht<br />
mehr genügte. Mit der Denkschrift zur<br />
„vaterländischen Heeresverfassung“ lieferte<br />
er 1858 den theoretischen Grundstein<br />
zur Umgestaltung der Armee, löste<br />
aber in der Folge den oben erwähnten<br />
Verfassungskonflikt aus. Roon, inzwischen<br />
seit 1859 Kriegsminister und 1861<br />
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Albrecht Graf von Graf<br />
Roon<br />
von Roon<br />
z<br />
ugleich Marineminister,<br />
empfahl dem preußischen<br />
König als Ausweg<br />
aus der Krise die Berufung<br />
Otto von Bismarcks<br />
zum Ministerpräsidenten.<br />
Bismarck setzte<br />
schließlich die Heeresreform<br />
gegen das Parlament<br />
durch. Nach den<br />
erfolgreichen Feldzügen<br />
gegen Dänemark 1864<br />
und Österreich 1866 genehmigte<br />
auch das Abgeordnetenhaus<br />
rück-wirkend die<br />
Finanzmittel. Bei Ausbruch des Deutsch-<br />
Französischen Krieges 1870 übernahm<br />
der Chef des General-stabes, Helmuth<br />
von Moltke, die militäri-sche Führung der<br />
Armee, und Albrecht von Roon stellte<br />
technische Ausrüstung, Organisation,<br />
Ausbildung und Verwal-tung des Heeres<br />
sicher. Für seine Ver-dienste um die<br />
Einigung Deutschlands erhob Kaiser<br />
Wilhelm I. von Roon im Jahr 1871 in den<br />
erblichen Grafenstand. 1873 erfolgte<br />
Blick in die Ausstellung<br />
Graf von Roons Ernennung zum<br />
Generalfeldmarschall sowie seine Berufung<br />
zum preußischen Ministerpräsidenten.<br />
Aus gesundheitlichen Gründen<br />
gab er alle öffentlichen Ämter bereits im<br />
<strong>November</strong> 1873 zurück und ging in den<br />
Ruhestand. Nach dem Verkauf seiner<br />
Berliner Güter baute er sich Schloss<br />
Krobnitz als Alterssitz aus. Er verstarb<br />
jedoch schon am 29.2.1879 in Berlin und<br />
fand seine letzte Ruhestätte in Krobnitz.<br />
Schlesisch- Oberlausitzer Muse-<br />
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Geschichte<br />
43
Die<br />
Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
Das Jahr 2000 begann für die Görlitzer<br />
Straßenbahn mit einem Paukenschlag,<br />
als die Stadt Görlitz nicht mehr bereit<br />
war, den erforderlichen Betriebskostenzuschuß<br />
zu zahlen. Nur durch die kurzfristige<br />
Übernahme dieser Summe seitens<br />
der Stadtwerke Görlitz AG konnte<br />
die rasche Fahrt der Straßenbahn in unserer<br />
Stadt auf das Abstellgleis noch einmal<br />
verhindert werden. Ab 27.02.2000<br />
wurde der Abendfahrplan stark eingeschränkt.<br />
Nachdem die SL 2 bereits seit<br />
mehreren Jahren zwischen Landeskrone<br />
und Südausgang pendelte, wurde sie<br />
nunmehr ab 21.30 Uhr durch Taxi oder<br />
Kleinbus ersetzt. Die SL 1 verkehrte im<br />
Abendverkehr nur noch zwischen Weinhübel<br />
und Südausgang, womit die Innenstadt<br />
und Königshufen ab 20.30 Uhr<br />
praktisch straßenbahnfrei waren. Am<br />
04.04.2000 wurde der ex. Mannheimer<br />
TW.22 IV nach mehrmonatiger Abstellung<br />
in Königshufen in den Betriebshof<br />
überführt und sein Umbau in einen<br />
Partywagen begonnen. Faktisch war dies<br />
der erste Schritt des endgültigen Abschiedes<br />
vom TW.8IV der Gothabauart,<br />
Oktober 2000<br />
was damals aber noch nicht so deutlich<br />
erkennbar war. Wenige Tage später kehrte<br />
der ex. Cottbuser TW.17V von der Rekonstruktion<br />
aus Prag zurück und konnte<br />
ab 12.05.2000 wieder zum Einsatz gebracht<br />
werden. Im Mai 2000 beschloß<br />
der Stadtrat den Bau der Neubaustrecke<br />
Alexander Bolze- Hof- Schlesische Straße<br />
Königshufen Nordwest (B 99/Scultetusstraße).<br />
Die Pläne mussten später noch<br />
einmal geändert werden.<br />
Auf Drängen von CKD Praha (Prag)<br />
wurde am 22.05.2000 der KT4D Nr.19VI<br />
dorthin überführt, um den Auftrag, alle<br />
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44<br />
Serie
Teil XXIV-Das Jahr 2000<br />
Jahr 2000<br />
zum Abschluß bringen zu können.<br />
Der seit Jahren im Freien abgestellte<br />
Gothabeiwagen Nr.67II (Bj.1958, bis<br />
1967 in Halle/S. Nr.341) ist im Juni 2000<br />
zerlegt worden, obwohl ursprünglich seine<br />
Aufarbeitung als Traditionsfahrzeug<br />
vorgesehen war. Platzmangel und der<br />
schlechte äußere Zustand wurden als<br />
Gründe angegeben.<br />
Im Juli 2000 kehrte der TW.18VI und drei<br />
Monate später der TW.19VI von der Rekonstruktion<br />
aus Prag zurück. Nun endete<br />
der planmäßige Einsatz der Mannheimer<br />
Gelenkwagen, nachdem bei TW.<br />
20V die Frist abgelaufen war, und damit<br />
noch vor den noch in Mannheim vorhandenen<br />
Wagen, von denen einige wenige<br />
bis heute ihren Dienst verrichten.<br />
Während TW.21VI nur noch aushilfsweise<br />
in den Liniendienst kam, konnte am<br />
09.11.2000 der TW.22IV feierlich als Partywagen<br />
übergeben werden.<br />
Am 07.03.2001 begann die Baufeldfreimachung<br />
für die Neubautrasse zum<br />
Marktkauf. Vorerst entstand hier eine<br />
Wendeschleife, aber nach wie vor war<br />
ein 2. Bauabschnitt zum Klinikum ge-<br />
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45
Die<br />
Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
plant, dessen praktische Realisierung allerdings<br />
heute- mehr als sechs Jahre<br />
später- äußerst fraglich ist, obwohl er ein<br />
erster möglicher Schritt sein könnte, das<br />
Netz wieder in sich schlüssiger zu gestalten.<br />
Am 05.05.2001 erfolgte die Unterzeichnung<br />
des Anteilsverkaufs von 74,9 % der<br />
Stadtwerke Görlitz- AG an Vivendi, womit<br />
die Connex- Stadtverkehr GmbH die Betriebsführung<br />
der VGG übernimmt, welche<br />
zugleich der erste Straßenbahnbetrieb<br />
dieses Unternehmens ist. Zum 25.<br />
Jubiläum der Parkeisenbahn wurde letztmalig<br />
der GT 6 Nr.21VI am 01.06.2001<br />
für Sonderfahrten zum Einsatz gebracht.<br />
Ab 05.06.2001 erfolgten im Bereich der<br />
geplanten Neubautrasse in Königshufen<br />
die Umverlegung von Fernwärme- Rohrleitungen<br />
sowie die Versetzung einer<br />
Trafostation, damit ab Juli der Trassenbau<br />
in vollem Umfang in Angriff genommen<br />
werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt<br />
plante man die Fertigstellung bis<br />
28.12.2001.<br />
Mit Wirkung vom 21.08.2001 wurde der<br />
Historische TW.29III (1897) nicht mehr<br />
eingesetzt, weil wohl aufgrund seines<br />
hohen Alters immer wieder Probleme<br />
auftraten. Im Oktober desselben Jahres<br />
versetzte man ihn vorläufig in den verdienten<br />
Ruhestand.<br />
Am 25.09.2001 wurden bei einem der<br />
schwersten Straßenbahnunfälle in Görlitz<br />
an einer durch Lichtsignalanlagen gesicherten<br />
Kreuzung in Weinhübel sechs<br />
Menschen verletzt. Es war zu einem Zusammenprall<br />
zwischen der Doppeltraktion<br />
KT4D 10 und 3 sowie einem LKW<br />
gekommen. TW.10 konnte trotz schwerster<br />
Schäden in Erfurt wieder aufgearbeitet<br />
werden, nachdem man ihn am<br />
09.10.2001 dorthin überführt hatte. Mit<br />
der Einführung eines neuen Verkehrsfunksystems<br />
erhielten die Straßenbahnen<br />
und Busse neue Nummern (Busse<br />
mit vorangestellter 5, Straßenbahnen<br />
mit vorangestellter 3. Erstes Fahrzeug<br />
war KT4D Nr.4 (304) im Dezember 2001.<br />
Zu einem allerletzten regulären Einsatz<br />
ist der Mannheimer Triebwagen Nr.21VI<br />
Mitte Dezember 2001 für eine bestellte<br />
Sonderfahrt genutzt worden.<br />
Andreas Riedel, Wiesbaden<br />
(Fortsetzung folgt)<br />
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