Sachwert Magazin 02/23
Was ist die Welt wert? So bewerten internationale Star-Investoren den Markt Wie Putins und Merkels Politik uns zum Verhängnis wurde | Auszug aus dem Buch »Russlands Werk und Deutschlands Beitrag« von Thomas Mayer Der Erfolg beginnt mit dem Warum |Tarik Yilmaz im Interview Vermögende Menschen suchen eine Problemlösung und kein Produkt | Thomas Hennings Krieg gegen das Bargeld | Marc Friedrich Die Kunst des Investments | Berthold Bauer-Karlic Das neue Maklerrecht | Helge Norbert Ziegler
Was ist die Welt wert? So bewerten internationale Star-Investoren den Markt
Wie Putins und Merkels Politik uns zum Verhängnis wurde | Auszug aus dem Buch »Russlands Werk und Deutschlands Beitrag« von Thomas Mayer
Der Erfolg beginnt mit dem Warum |Tarik Yilmaz im Interview
Vermögende Menschen suchen eine Problemlösung und kein Produkt | Thomas Hennings
Krieg gegen das Bargeld | Marc Friedrich
Die Kunst des Investments | Berthold Bauer-Karlic
Das neue Maklerrecht | Helge Norbert Ziegler
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Nr. <strong>02</strong> l 2<strong>02</strong>3 • www.sachwert-magazin.de<br />
EDELMETALLE ROHSTOFFE IMMOBILIEN BETEILIGUNGEN RARITÄTEN WISSEN<br />
EUR 3,90<br />
WAS IST DIE<br />
WELT WERT?<br />
SO BEWERTEN INTERNATIONALE<br />
STAR-INVESTOREN DEN MARKT<br />
Warren Buffett<br />
Bilder: IMAGO / MediaPunch / ZUMA Wire / Hugo Amaral / Xinhua, Depositphotos / niamwhan<br />
Cathie Wood<br />
Peter Thiel<br />
Jim Rogers
Editorial<br />
Julien Backhaus<br />
Verleger<br />
Bild: Oliver Reetz, Cover: Finanzbuch Verlag<br />
Schlägt jetzt das Jahr<br />
der Großen?<br />
Das nächste Heft<br />
erscheint am<br />
01. Juni 2<strong>02</strong>3<br />
Immer mehr Privatinvestoren wagen sich<br />
auf die Finanzmärkte. Im Besonderen junge<br />
Menschen haben die Börsen für sich<br />
entdeckt und spekulieren. Aber wie funktionieren<br />
die Märkte derzeit und in welche<br />
Richtung werden sie sich entwickeln? Die<br />
berühmte Glaskugel hat keiner der Investoren,<br />
auch die Legenden haben keine.<br />
Aber sie vermögen die Daten besser zu<br />
interpretieren als andere. Und lassen sich<br />
von vorübergehenden Rücksetzern und<br />
Kurskapriolen nicht beirren. Gerade in<br />
diesen Perioden »durchzuhalten«, macht<br />
später den Unterschied zwischen Gewinn<br />
und Verlust aus. Legendäre Investoren wie<br />
Warren Buffett oder Jim Rogers haben genau<br />
in diesen Zeiten Unsummen verdient.<br />
Wie denken diese Jahrhundertinvestoren<br />
und was sehen sie für die Zukunft? Mehr<br />
denn je beeinflussen politische Themen<br />
die Märkte. Kriege, Inflation, Energie,<br />
Staatswirtschaft. Wer jetzt die richtige<br />
Denkweise und die richtigen Werkzeuge<br />
hat, kann ein Vermögen machen. Wer sie<br />
nicht hat, kann es verlieren. Auch hier machen<br />
die großen Investoren einen Unterschied.<br />
Die kurzfristige Spekulation ist das<br />
eine, die langfristige Anlage das andere.<br />
Auch jüngere Star-Investoren wie Peter<br />
Thiel und Cathie Wood beleuchten wir. Sie<br />
haben modernere Branchen ausgemacht,<br />
agieren aber oft wie die »Alten«.<br />
Viel Vergnügen bei der Lektüre<br />
Ihr Julien Backhaus<br />
Verleger<br />
Seit Juli 2<strong>02</strong>1<br />
im Handel!<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
3
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www.backhaus-stiftung.de
Inhalt <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
Titelstory<br />
06 Was ist die Welt wert?<br />
Wissen<br />
Was ist die<br />
Welt wert?<br />
10 Wie Putins und Merkels Politik uns zum<br />
Verhängnis wurde<br />
Auszug aus dem Buch »Russlands Werk und<br />
Deutschlands Beitrag« von Thomas Mayer<br />
Investment<br />
12 Der Erfolg beginnt mit dem Warum<br />
Interview mit Tarik Yilmaz<br />
14 Vermögende Menschen suchen eine<br />
Problemlösung und kein Produkt<br />
Thomas Hennings<br />
20 Die Kunst des Investments<br />
Berthold Baurek-Karlic<br />
Geldpolitik<br />
16 Krieg gegen das Bargeld<br />
Marc Friedrich<br />
06<br />
Immobilien<br />
24 Das neue Maklerrecht: Praxis –<br />
Rechtsmeinung – Rechtsprechung<br />
Helge Norbert Ziegler<br />
Sonstiges<br />
30 Top Service Qualität<br />
31 Best of Web<br />
Bild: IMAGO / Xinhua (Wang Ying)<br />
Impressum<br />
<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 2197-1587<br />
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Titelstory<br />
WAS IST DIE<br />
WELT WERT?<br />
So bewerten internationale<br />
Star-Investoren den Markt<br />
6 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Titelstory<br />
Inflation, Ukraine-Krieg, Rohstoffknappheit<br />
– die Finanzmärkte stehen<br />
vor großen Herausforderungen. Die<br />
gute Nachricht: Gerade in schwierigen<br />
Phasen werden oftmals die Champions<br />
von morgen geboren. Um auf eben<br />
jener Gewinnerseite zu stehen, betrachten<br />
wir die Strategien und Prognosen von<br />
vier legendären Investoren, die ihren richtigen<br />
Riecher bereits mehrfach bewiesen<br />
haben: Warren Buffett, Cathie Wood,<br />
Peter Thiel und Jim Rogers.<br />
WARREN BUFFETT<br />
So vorhersehbar wie das TV-Programm<br />
an Silvester agiert Warren Buffett auch<br />
in den aktuell stürmischen Zeiten. »Same<br />
procedure as every crisis« würde er den<br />
Weltmärkten als Miss Sophie zurufen.<br />
Denn seit Jahrzehnten hält sich der CEO<br />
von Berkshire Hathaway konsequent an<br />
die Grundregeln von »Value Investing«<br />
und »Buy And Hold«. Auf gut Deutsch<br />
zusammengefasst: Er hält seine Anlagen<br />
über längere Zeit und investiert in stark<br />
aufgestellte Unternehmen, die temporär<br />
unterbewertet sind. Oder in seinen eigenen<br />
Worten: »Kaufe einen Dollar, aber<br />
bezahle dafür nicht mehr als 50 Cent.«<br />
Wer dumm genug ist, sich auf solch<br />
unvorteilhafte Deals einzulassen? Menschen,<br />
die sich von Angst leiten lassen<br />
und gerade in Krisen panisch verkaufen.<br />
Bezogen auf den Ukraine-Krieg bedeutet<br />
das: Selbst, wenn der Konflikt in einen<br />
Dritten Weltkrieg eskalierte, würde Warren<br />
Buffett nicht aus dem Aktienmarkt<br />
aussteigen. Das versicherte er gegenüber<br />
»CNBC« schon im März 2014, als Russland<br />
die Krim annektierte. Generell rät er<br />
Anlegern dringend davon ab, in Kriegszeiten<br />
Kapital aus Aktien herauszuziehen<br />
und stattdessen auf Bitcoin, Bargeld oder<br />
Gold zu setzen. Für Langzeitinvestoren<br />
sieht er den Krieg als Chance, günstig<br />
einzusteigen und empfiehlt speziell produktive<br />
Unternehmen. Besonders glaubt<br />
Buffett an die Resilienz der US-amerikanischen<br />
Wirtschaft.<br />
Bilder: Depositphotos / albund, IMAGO / Joerg Boethling / Xinhua (Wang Ying)<br />
Diese Überzeugungen spiegeln sich in<br />
Berkshire Hathaways aktuellem Portfolio.<br />
Darin befinden sich große, amerikanische<br />
Dauer-Anlagen wie Apple, Bank of America<br />
und American Express. Doch es gibt<br />
auch Titel, die 2<strong>02</strong>2 neu in die Auswahl<br />
aufgenommen wurden. Dazu gehört die<br />
Louisiana-Pacific Corporation, ein amerikanischer<br />
Hersteller von Baumaterialien,<br />
der im S&P 500 Aktienindex gelistet ist.<br />
Im dritten Quartal hat Berkshire Hathaway<br />
5,8 Millionen Anteile im Wert von<br />
über 296,7 Millionen Dollar erworben.<br />
Ebenfalls im dritten Quartal hat Warren<br />
Buffetts Unternehmen in die Taiwan Semiconductor<br />
Manufacturing Company<br />
So vorhersehbar wie das TV-Programm<br />
an Silvester agiert Warren Buffett auch<br />
in den aktuell stürmischen Zeiten.<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
7
Titelstory<br />
dank der molekulardiagnostischen Tests<br />
und dank der weltweiten Verbreitung«,<br />
analysiert Wood laut »Wallstreet Online«.<br />
Die Star-Investorin glaubt, dass die<br />
Aktie von Exact Sciences bis 2<strong>02</strong>7 auf<br />
einen Wert von 140 US-Dollar klettern<br />
könnte. Im Vergleich zu Anfang Februar<br />
2<strong>02</strong>3 wäre das eine Verdopplung!<br />
Woods Investment-Vorliebe umfasst allerdings<br />
nicht nur KI, sondern disruptive<br />
Technologien im Allgemeinen. 14 davon<br />
»Early Stage«-Investments<br />
ziehen<br />
sich durch Thiels<br />
Karriere wie ein<br />
roter Faden.<br />
investiert – und zwar 4,1 Milliarden Dollar.<br />
Hierbei handelt es sich um einen der<br />
größten Halbleiterhersteller der Welt.<br />
CATHIE WOOD<br />
»Viele Leute sagen, dass Daten das neue<br />
Gold sind, wenn sie über die Cloud und<br />
andere Bewegungen in der Technologie<br />
sprechen«, so Cathie Wood, CEO der<br />
Investmentgesellschaft Ark Invest, in der<br />
CNBC-Sendung »Squawk Box«. Dann ergänzt<br />
sie: »Ich denke, dass das jetzt mit<br />
Künstlicher Intelligenz noch mehr zutrifft.«<br />
Sie erwartet, dass es in der Welt<br />
der Künstlichen Intelligenz (KI) zu einer<br />
starken Kommerzialisierung kommen<br />
wird. Kein Wunder also, dass eine der<br />
größten Positionen in Arks »Innovation<br />
ETF« ein führendes Unternehmen aus<br />
eben jenem KI-Bereich ist. Es handelt sich<br />
um »Exact Sciences«.<br />
Dieses habe einen enormen Vorteil,<br />
»wenn es um Daten über Krebs geht,<br />
hat die von ihr gegründete Ark Invest in<br />
ihrem neuen »Big Ideas«-Bericht 2<strong>02</strong>3<br />
vorgestellt. Sie bieten laut Ark-Analysten<br />
das größte Wachstumspotenzial. Die<br />
Experten halten sogar eine Marktwertsteigerung<br />
um 40 Prozent jährlich bis<br />
2030 für möglich. Dann könnten diese<br />
Mega-Ideen zusammengenommen ein<br />
Volumen von bis zu 200 Billionen Dollar<br />
erreichen.<br />
Der Grund für solch unfassbare Zahlen:<br />
Nach Einschätzung des Reports werden<br />
die ausgewählten Technologien »steile<br />
Kostenrückgänge mit sich bringen, mehrere<br />
Sektoren betreffen und als Startrampen<br />
für mehr Innovation dienen«. Ark<br />
teilt die Top-Technologien in folgende<br />
fünf Themenbereiche ein: öffentliche<br />
Blockchains, Künstliche Intelligenz, Robotik,<br />
Energiespeicherung und Multi-<br />
Omic-Sequenzierung digitalisierter biologischer<br />
Daten.<br />
PETER THIEL<br />
Rund 116 Milliarden Dollar – so viel haben<br />
nach Berechnungen des <strong>Magazin</strong>s »Forbes«<br />
die 17 reichsten Krypto-Investoren<br />
der Welt seit März 2<strong>02</strong>2 verloren. Nicht zu<br />
dieser Gruppe gehört Investor Peter Thiel.<br />
Denn direkt vor dem Crypto-Crash ist er<br />
über die von ihm mitgegründete Risikokapitalgesellschaft<br />
»Founders Fund« aus<br />
Bitcoin & Co. fast komplett ausgestiegen.<br />
Dieser radikale Schritt brachte der »Financial<br />
Times« zufolge eine Rendite von circa<br />
1,8 Milliarden Dollar. Entscheidend für<br />
den finanziellen Erfolg war jedoch nicht<br />
nur der gut getimte Ausstieg, sondern<br />
8 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Titelstory<br />
auch der rechtzeitige Einstieg Anfang<br />
2014. Damals lag der Bitcoin noch bei<br />
unter 1.000 Dollar. Zur Zeit des Verkaufs<br />
Ende März stand die älteste Kryptowährung<br />
der Welt bei rund 44.000 Dollar.<br />
»Early Stage«-Investments ziehen sich<br />
durch Thiels Karriere wie ein roter Faden.<br />
So wurde er der erste Risikokapitalgeber<br />
von Facebook und zählte 1998 zu den<br />
Mitgründern von PayPal. Heute steckt<br />
über das Portfolio von Founders Fund<br />
sein Kapital unter anderem in SpaceX, in<br />
der Fahrdienst-App »Lyft« oder im deutschen<br />
Online-Broker »Trade Republic«.<br />
Der nächste Move? Wie das »Manager<br />
<strong>Magazin</strong>« berichtet, soll sich Thiels Fonds<br />
aktuell in Verhandlungen über eine Kapitalbeteiligung<br />
an »OpenAI« befinden.<br />
Der Entwickler des berühmten Chatbots<br />
»ChatGPT« wird inzwischen auf einen<br />
Marktwert von 29 Milliarden Dollar geschätzt.<br />
Generell tendiert Thiel dazu,<br />
früh in Unternehmen zu investieren, die<br />
großes Wachstumspotenzial aufweisen,<br />
weil sie mit innovativer Technologie einen<br />
neuen Markt auftun, in dem sie zunächst<br />
nahezu konkurrenzlos agieren können.<br />
JIM ROGERS<br />
Ganz anderer Natur sind die Investments<br />
der amerikanischen Kapitalmarktlegende<br />
Jim Rogers. Statt in disruptive Technologien<br />
und Start-ups mit glänzenden<br />
Entwicklungsmöglichkeiten investiert er<br />
aktuell das meiste Geld tatsächlich in<br />
eine ganz gewöhnliche Währung – nämlich<br />
in den US-Dollar. Das verrät er im<br />
November im Interview mit dem österreichischen<br />
<strong>Magazin</strong> »Profil«. Clevere<br />
Entscheidung, denn der Dollar hat gegenüber<br />
dem Euro in den letzten zwölf<br />
Monaten vor dem Profil-Beitrag um zehn<br />
Prozent gewonnen.<br />
Prozent von seinem Allzeithoch entfernt<br />
sei und sehr wahrscheinlich wieder im Preis<br />
steigen werde. Bei Anleihen hingegen sieht<br />
er bereits eine Blase. Noch niemals in der<br />
Geschichte seien sie so teuer wie jetzt gewesen.<br />
Die Zentralbanken seien verrückt<br />
gewesen, so massiv Anleihen aufzukaufen.<br />
Das größte Sprengstoffpotenzial für<br />
die Kapitalmärkte liegt seiner Ansicht<br />
nach jedoch in der hohen weltweiten<br />
Staatsverschuldung. Schon die schwere<br />
Finanzkrise 2008 sei wegen der hohen<br />
Schulden gekommen, die seitdem noch<br />
weiter gestiegen seien. »Die Staaten können<br />
also nicht mehr gegensteuern« analysiert<br />
Rogers gegenüber »Profil«. Deshalb<br />
werde der nächste Bärenmarkt der<br />
Schlimmste sein, den er je gesehen habe.<br />
Zugegeben, das klingt ziemlich düster,<br />
aber erinnern wir uns: Fallende Kurse bedeuten<br />
Rabatt, Krisen sind die Kreißsäle<br />
der Gewinner von morgen und Probleme<br />
sind nur dornige Chancen. SH<br />
Bilder: IMAGO / ZUMA Wire (Hugo Amaral) / ZUMA Wire (Mark Reinstein) / robertharding / Penta Press<br />
Bei allen Unterschieden in den Asset-Präferenzen<br />
haben all unsere vier Investment-<br />
Stars eine Grundregel jedoch gemeinsam:<br />
sie vermeiden den typischen Fehler vieler<br />
Amateur-Anleger, die aus Gier bei steigenden<br />
Kursen kaufen und aus Angst bei<br />
fallenden Preisen verkaufen. Zum Beispiel<br />
würde Rogers aktuell nicht in Agrarrohstoffe,<br />
Öl oder Gas investieren, weil sie<br />
schon zu lange gestiegen und daher nun<br />
zu teuer seien. Schade, denn sie bieten<br />
laut Rogers den besten Schutz gegen die<br />
hohe Inflation, da sie selbst zu den Preistreibern<br />
gehören.<br />
Eine gute Einstiegsmöglichkeit sieht er<br />
bei einem anderen Asset, in dem er selbst<br />
schon investiert ist: »Cannabis hat eine<br />
große Zukunft« prophezeit er gegenüber<br />
»Profil«. Selbst die UN empfehle die Legalisierung.<br />
Auch Zucker findet Rogers<br />
momentan spannend, weil er 70 bis 80<br />
»Cannabis hat eine große Zukunft«<br />
– Jim Rogers<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
9
Wissen<br />
Präsident Vladimir Putin und Angela Merkel<br />
beim Handschlag nach einem Treffen am<br />
11. Januar 2<strong>02</strong>0 im Moskauer Kreml.<br />
Auszug aus dem Buch »Russlands Werk und Deutschlands Beitrag« von Thomas Mayer<br />
WIE PUTINS UND<br />
MERKELS POLITIK<br />
UNS ZUM VERHÄNGNIS<br />
WURDE<br />
Am 8. Dezember 2<strong>02</strong>1 übergab<br />
Angela Merkel ihrem Nachfolger<br />
Olaf Scholz das Amt des<br />
Bundeskanzlers, das sie 5860<br />
Tage innegehabt hatte. Scholz<br />
erahne vielleicht, sagte sie dabei, dass dies<br />
eine spannende, erfüllende und auch fordernde<br />
Aufgabe sei. »Aber wenn man sie<br />
mit Freude angeht, dann ist es vielleicht<br />
auch eine der schönsten Aufgaben, die<br />
es gibt, für dieses Land Verantwortung zu<br />
tragen.« Scholz erwiderte, Merkel habe<br />
das Land, die Regierung, aber auch das<br />
Kanzleramt besonders geprägt. Den Mitarbeitern<br />
des Kanzleramts versprach er,<br />
an »die nordostdeutsche Mentalität, die<br />
hier geherrscht« habe, anzuknüpfen. »So<br />
viel wird sich da nicht ändern.« 1 Im Wahlkampf<br />
hatte er sich mit nach der »Merkel-<br />
Raute« gehaltenen Händen fotografieren<br />
lassen. Seine Botschaft an die Wähler hieß<br />
»Weiter so« – und sie kam gut an.<br />
In den frühen Morgenstunden des<br />
24. Februar 2<strong>02</strong>2 überfielen die Truppen<br />
des russischen Präsidenten Wladimir Putin<br />
die Ukraine. Der Berliner Politikbetrieb<br />
war geschockt. Die Vorhersage des Angriffs<br />
durch die US-amerikanischen Nachrichtendienste<br />
hatte man als Kriegsgeheul<br />
beiseitegeschoben. Nun war man fest<br />
davon überzeugt, dass die ukrainischen<br />
Truppen dem Überfall ein paar Stunden<br />
oder höchstens wenige Tage standhalten<br />
könnten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr<br />
Selenskyj wurde an diesem Morgen<br />
von seiner Frau und seinen beiden<br />
Kindern geweckt. »Sie sagten mir, dass<br />
es laute Explosionen gab. Nach ein paar<br />
10 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Wissen<br />
Bilder: Cover: Ecowing Verlag, IMAGO / ITAR-TASS<br />
Minuten erhielt ich das Signal, dass ein<br />
Raketenangriff im Gange sei.« 2 Kurz nach<br />
Beginn der Invasion boten ihm die US-<br />
Amerikaner an, ihn in Sicherheit zu bringen.<br />
Er entschied sich, zu bleiben: »Mein<br />
Kampf ist hier. Ich brauche Munition, keine<br />
Mitfahrgelegenheit.« 3 Die ukrainische<br />
Armee erwies sich als widerstandsfähiger<br />
als erwartet. Am 27. Februar 2<strong>02</strong>2 sagte<br />
Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Sondersitzung<br />
des Deutschen Bundestags:<br />
»Der 24. Februar 2<strong>02</strong>2 markiert eine Zeitenwende<br />
in der Geschichte unseres Kontinents.<br />
Mit dem Überfall auf die Ukraine<br />
hat der russische Präsident Putin kaltblütig<br />
einen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen<br />
– aus einem einzigen Grund: Die Freiheit<br />
der Ukrainerinnen und Ukrainer stellt sein<br />
eigenes Unterdrückungsregime infrage.<br />
Das ist menschenverachtend. Das ist völkerrechtswidrig.<br />
Das ist durch nichts und<br />
niemanden zu rechtfertigen.« Danach gab<br />
er seiner Regierung und dem Parlament<br />
fünf Handlungsaufträge. 4<br />
Erstens: Deutschland wird der Ukraine<br />
Waffen zur Verteidigung liefern. Zweitens:<br />
Deutschland wird mit anderen<br />
Ländern der Europäischen Union harte<br />
Wirtschaftssanktionen gegen Russland<br />
verhängen. Drittens: Deutschland wird<br />
seine Unterstützung der NATO-Truppen<br />
in den östlichen Mitgliedsländern ausweiten.<br />
Viertens: Die Bundesregierung wird<br />
im laufenden Jahr ein Sondervermögen<br />
von 100 Milliarden Euro zur Ausstattung<br />
der Bundeswehr einrichten und in Zukunft<br />
mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />
(BIP) in die Verteidigung<br />
investieren. Außerdem wird die Regierung<br />
Maßnahmen ergreifen, um eine sichere<br />
Energieversorgung Deutschlands zu gewährleisten.<br />
Und fünftens: Deutschland<br />
wird seine Außenpolitik härten: »So viel<br />
Diplomatie wie möglich, ohne naiv zu<br />
sein, dieser Anspruch bleibt. Nicht naiv zu<br />
sein, das bedeutet aber auch, kein Reden<br />
um des Redens willen.« Der Bundestag<br />
klatschte frenetisch, als ob er den Augenblick<br />
des Erwachens aus der vergangenen<br />
Traumwelt feiern wollte.<br />
In seiner Rede von einer halben Stunde<br />
Dauer erklärte Olaf Scholz die postsowjetische<br />
Friedenszeit für beendet und<br />
räumte die über sechzehn Jahre von Angela<br />
Merkel verantwortete Außen-, Sicherheits-<br />
und Energiepolitik ab. Statt<br />
an die »nordostdeutsche Mentalität« anzuknüpfen<br />
und da nicht »so viel (zu) ändern«,<br />
leitete er rhetorisch eine kopernikanische<br />
Wende ein. Offen und offensiv<br />
stellte er sich gegen Putin, und ohne es<br />
auszusprechen aber auch gegen Merkel<br />
und seine eigene Partei, die SPD, die über<br />
ein halbes Jahrhundert für die Partnerschaft<br />
mit Russland gestanden hatte. Wie<br />
»So viel Diplomatie wie möglich, ohne naiv zu sein,<br />
dieser Anspruch bleibt. Nicht naiv zu sein, das bedeutet<br />
aber auch, kein Reden um des Redens willen.«<br />
– Olaf Scholz<br />
kann man gleichzeitig mit Putin und Merkel<br />
brechen? Die Antwort darauf ist, dass<br />
Putins Politik der Aggression ohne Merkels<br />
Politik der Beschwichtigung kaum hätte<br />
gedeihen können. Trotz aller offensichtlichen<br />
Gegensätze gibt es zwischen beiden<br />
mehr Gemeinsamkeiten, als auf den<br />
ersten Blick sichtbar ist. Beide gehören der<br />
gleichen Generation an, beide sind im Sowjetimperium<br />
aufgewachsen und haben<br />
aus dem Zerfall dieses Imperiums unterschiedliche<br />
Lehren gezogen. Und doch haben<br />
sie einander – unabsichtlich – ergänzt<br />
und Europa im postsowjetischen Zeitalter<br />
maßgeblich geprägt. Deshalb erzähle ich<br />
in diesem Buch die deutsch-russische Geschichte<br />
von der ersten bis zur zweiten<br />
Zeitenwende, vom Fall der Berliner Mauer<br />
bis zum Ukraine-Krieg, anhand der Biografien<br />
von Angela Merkel und Wladimir<br />
Putin. Auf ihre Weise waren Merkel und<br />
Putin Repräsentanten dieser Zeit eines unechten<br />
Friedens. Und der genauere Blick<br />
auf den Verlauf ihrer Lebenswege hilft, sie<br />
besser zu verstehen.<br />
Wladimir Wladimirowitsch Putin kam am<br />
7. Oktober 1952 in Leningrad, dem früheren<br />
(und späteren) Sankt Petersburg,<br />
als dritter Sohn von Wladimir Spiridonowitsch<br />
Putin und Marija Iwanowna Schelomowa<br />
zur Welt. Angela Merkel wurde<br />
als Tochter des Ehepaars Kasner am<br />
17. Juli 1954 in Hamburg geboren und<br />
zog mit ihren Eltern noch im selben Jahr<br />
nach Quitzow, einem kleinen Dorf in<br />
Brandenburg. Merkel und Putin erlebten<br />
den Fall der Berliner Mauer im November<br />
»Russlands Werk und<br />
Deutschlands Beitrag«<br />
von Thomas Mayer<br />
208 Seiten<br />
Erschienen: <strong>23</strong>. Februar 2<strong>02</strong>3<br />
Red Bull Media House GmbH<br />
ISBN: 978-3-7110-0322-5<br />
1989 in der DDR, sie in Ost-Berlin und<br />
er in Dresden. Im Dezember 1989 wurde<br />
Merkel Pressesprecherin der neu gegründeten<br />
DDR-Partei Demokratischer Aufbruch<br />
(DA). Putin wurde im Jahr darauf<br />
zum Leiter des städtischen Komitees für<br />
Außenbeziehungen der Stadt Sankt Petersburg<br />
ernannt. In den Neunzigerjahren<br />
stiegen beide im politischen Betrieb<br />
ihrer jeweiligen Länder auf. Merkel wurde<br />
Ministerin, Putin geschäftsführender<br />
Ministerpräsident. Mit der Jahrtausendwende<br />
kamen sie in den Vorstandsetagen<br />
der Politik an. Merkel als Vorsitzende<br />
der CDU Deutschlands, Putin als Präsident<br />
Russlands.<br />
In den folgenden zwei Jahrzehnten<br />
prägten Krisenmanagement und Kriege<br />
ihre Karrieren. Merkel kämpfte mit der<br />
Finanzkrise, der Eurokrise, der Atomenergiekrise,<br />
der Flüchtlingskrise und<br />
schließlich der Coronakrise. Sie wurde<br />
zur »besten Vorsitzenden der SPD, welche<br />
die SPD nie hatte« – woran sich die<br />
CDU nicht störte, solange sie Wahlen gewann.<br />
Putin führte den Tschetschenien-,<br />
Georgien-, Syrien- und schließlich den<br />
Ukrainekrieg. Merkel verabschiedete sich<br />
in den Ruhestand, bevor ihr Politikgebäude<br />
zusammenbrach. Putin präsidiert über<br />
den Niedergang nach einem verfehlten<br />
Krieg gegen die Ukraine.<br />
1 https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/amtsuebergabe-merkelscholz-101.html.<br />
2 »Volodymyr Zelensky on Why Ukraine Must Defeat Putin«. In: The<br />
Economist, 27. Mai 2<strong>02</strong>2; https://www.economist. com/europe/volodymyrzelensky-on-why-ukraine-must-defeat-putin/21808448.<br />
3 https://twitter.com/wdraktuell/status/1497461672876908549.<br />
4 https://dserver.bundestag.de/btp/20/20019.pdf.<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
11
Investment<br />
Tarik Yilmaz ist Gründer des Unternehmens<br />
»Elite Club«. Gemeinsam mit seinem<br />
Team begleitet er seine Klienten<br />
auf dem Weg zur Selbständigkeit.<br />
DER ERFOLG BEGINNT<br />
MIT DEM WARUM<br />
Wer als Unternehmer<br />
Erfolg haben möchte,<br />
muss investieren.<br />
Bereits vor der Gründung<br />
sollte die Strategie<br />
hierfür entwickelt werden, um ein<br />
sicheres Fundament zu schaffen. Investment-Experte<br />
und Coach Tarik Yilmaz<br />
erklärt in unserem Interview, worauf<br />
künftige Unternehmer achten sollten,<br />
bevor es in die heiße Gründungsphase<br />
geht – persönlich und strategisch.<br />
Herr Yilmaz, Sie coachen Ihre Klienten<br />
zur Unternehmensgründung. Nach der<br />
Gründung gilt es, das Fundament zu<br />
sichern und Rücklagen zu bilden. Wie<br />
geht das aus Ihrer Sicht am besten?<br />
Hinter jedem Business steht der Mensch<br />
und dessen Persönlichkeit, die auf Erfolg<br />
justiert werden muss. Denn auch hier<br />
gilt: So wie wir Kleines tun, tun wir auch<br />
Großes. Das bedeutet, niemand, der im<br />
Inneren zerstreut und unaufgeräumt ist,<br />
wird im Business erfolgreich werden. Deshalb<br />
gilt es, die Vorbereitung für ein erfolgreiches<br />
Business mit seinem Inneren<br />
zu beginnen. Und dann geht es mit dem<br />
Fundament weiter, auf dem Wachstum<br />
und Erfolg aufgebaut werden können. Es<br />
kommt auf die Geschäftsform an, handelt<br />
es sich um eine Kapitalgesellschaft oder<br />
ein Kleingewerbe? Kapitalgesellschaften<br />
sind ohnehin gesetzlich verpflichtet, Rücklagen<br />
zu bilden. Es gibt mehrere Ansätze,<br />
um stabil und konstant Rücklagen zu bilden.<br />
Die Strategie, eine konstante Rücklagenbildung<br />
zu installieren, hat sich meiner<br />
Meinung nach bewährt. Unabhängig von<br />
der Größe des Unternehmens wird regelmäßig<br />
ein prozentualer Betrag zu Seite<br />
gelegt. Damit sollte so früh wie möglich<br />
begonnen werden, am besten mit den<br />
ersten Einnahmen. Das hat zwei Vorteile:<br />
erstens programmiert man sein Inneres<br />
dadurch auf Wachstum und Konstanz,<br />
und zweitens wächst das Vermögen mit.<br />
Wann ist der beste Zeitpunkt, Unternehmenskapital<br />
zu entnehmen, um es<br />
durch Investitionen zu sichern und zu<br />
vermehren?<br />
Dafür gibt es keine pauschale Antwort<br />
aus dem Lehrbuch. Zudem ist das von<br />
Klient zu Klient unterschiedlich. Abhängig<br />
davon, ob der Klient ein eher aktiver<br />
oder passiver Anlagentyp ist, gibt es verschiedene<br />
Strategien. Auch der jeweilige<br />
Geschäftsbereich und der Markt sind entscheidend.<br />
Man sollte immer versuchen,<br />
so früh wie möglich mit weiteren Investitionen<br />
zu beginnen; bestenfalls schon mit<br />
den ersten Einnahmen. Denn je eher man<br />
damit beginnt, desto früher kann das man<br />
Geld für sich arbeiten lassen.<br />
Jeder Erfolg beginnt<br />
mit einer<br />
Entscheidung.<br />
Wie sieht denn eine Investment-Strategie<br />
speziell für Neugründer aus? Welchen<br />
Anlagehorizont empfehlen Sie in<br />
Bezug auf die Liquidität?<br />
Anfänglich bietet es sich an, wenig Geld<br />
zu investieren und das Investment dann<br />
mit steigendem Einkommen zu erhöhen,<br />
aber erst, wenn die Liquidität ersten<br />
Grades (Cash Ratio) mehr als 20 Prozent<br />
beträgt. Ich empfehle dann, mit zehn Prozent<br />
zu beginnen und zwar gleich am Anfang<br />
des Monats.<br />
Stichwort Risiko: Gehören Kryptowährungen<br />
ins Portfolio?<br />
Auf jeden Fall sollte man sich vorher mit<br />
Kryptowährungen auseinandersetzen. Tut<br />
man das nicht, ist es so, als würde man<br />
sich in der heutigen Zeit gegen ein Handy<br />
entscheiden. Alles wird digital, auch<br />
das Investieren. Bevor man in die richtige<br />
Kryptowährung investiert, sollte man<br />
sich entweder gut über Blockchains und<br />
die Technik dahinter informieren oder sich<br />
von Experten beraten lassen. Das kann viel<br />
Zeit und Geld sparen.<br />
Ein Unternehmen zu gründen und zu<br />
etablieren erfordert viel Verantwortung.<br />
Welches Mindset sollten Gründer<br />
mitbringen, um all den Herausforderungen<br />
gewachsen zu sein?<br />
Ein Gewinner-Mindset! Ich habe mein<br />
Mindset mit den besten Erfolgscoaches<br />
dieser Welt aufgebaut. Ich habe auf verschiedenen<br />
Kontinenten zum Beispiel Dr.<br />
Richard Bandler, Marc Galal, Anthony<br />
Robbins oder Brian Tracy getroffen, deren<br />
Wissen angenommen und für mich perfektioniert.<br />
Ich habe keinen Cent gescheut<br />
und mehr als 160.000 Euro in mein Wissen<br />
investiert. Es gibt eine lange Reihe von<br />
Büchern über Mindsets und Erfolgsgesetzten<br />
– das Wichtigste ist aber: Jeder Erfolg<br />
beginnt mit einer Entscheidung. Wir müssen<br />
uns entscheiden, was wir wollen und<br />
was wir bereit sind, dafür zu geben. Dabei<br />
spielt das »Wie« keine Rolle. Das »Was«<br />
und »Warum« ist dabei wichtig. Das muss<br />
von Anfang klar sein. Um das »Wie« kümmere<br />
ich mich. MK<br />
Bild: Tarik Yilmaz / Mert Yilmaz<br />
12 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Investment<br />
Thilo Sarrazin wusste<br />
es schon 2010:<br />
Deutschland schafft<br />
sich ab.<br />
Das Jahr 2<strong>02</strong>3 wird wieder<br />
sehr herausfordernd sein und<br />
enorme Veränderungen in<br />
der Gesellschaft, in der Wirtschaft<br />
sowie auch im politischen<br />
Bereich mit sich bringen. Gerade<br />
vermögende Menschen und Familien zeigen<br />
überproportional einen Pessimismus<br />
und haben regelrechte Zukunftsängste.<br />
Dieses Land erlebt aktuell eine enorme<br />
politische Krise, somit auch eine große<br />
Vertrauenskrise in der Bevölkerung, gerade<br />
auch bei der genannten Klientel. Die<br />
Angst vor Vermögensverlusten, hohen<br />
neuen und weiteren Steuerabgaben sowie<br />
dem Zugriff von Dritten beschäftigen<br />
Menschen, die sich selbst Werte geschaffen<br />
haben, sie geerbt haben oder sie<br />
übertragen bekommen haben. Der Mittelstand<br />
sowie Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer werden mit immer weiteren<br />
und höheren Abgaben erdrückt, irrwitzigste<br />
Auflagen, Verordnungen und<br />
Gesetze machen es »Machern« immer<br />
schwieriger, sich in Deutschland zu entfalten<br />
und als Mittelständler erfolgreich<br />
zu werden und es zu bleiben.<br />
Mittlerweile sind zum Beispiel Wirtschaftszahlen<br />
von gewissen Industriebereichen<br />
extrem eingebrochen, die hohen<br />
Energiekosten, dazu Fachkräftedefizite,<br />
unglaubliche Auflagen und die exorbitant<br />
hohen Lohnnebenkosten plus hohe<br />
Steuern führen zu einem regelrechten<br />
Unternehmensschwund. Deutschland<br />
schafft sich ab, so hieß es vor Jahren,<br />
leider ist diese damals kritisierte Aussage<br />
aktueller denn je.<br />
Vermögende<br />
Menschen suchen eine<br />
PROBLEMLÖSUNG<br />
und kein PRODUKT<br />
Der enorm ansteigende Bürokratismus<br />
in den Behörden ist wahrscheinlich einer<br />
der wenigen wachsenden Bereiche in<br />
diesem Land, im Verhältnis wird hier ein<br />
unglaublicher Personalanbau umgesetzt,<br />
aber einfache oder auch Facharbeitsplätze<br />
können nicht mehr in dieser Republik<br />
belegt werden, trotz der Millionen<br />
Einwanderer und Arbeitsuchenden. Der<br />
Reiz, nicht zu arbeiten, wird gefördert,<br />
anstatt bessere Anreize zu schaffen,<br />
einem Beruf nachzugehen. Auch ist der<br />
enorme Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
ohne jegliche Qualifikation<br />
und ohne Chance auf einen Beruf<br />
für eine Gesellschaft schwer zu meistern.<br />
14 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Investment<br />
Die europäischen Nachbarn und die Welt<br />
schauen zum Teil mit großer Schadenfreude<br />
dabei zu, wie das große Wirtschaftsland<br />
Deutschland gegen die Wand<br />
fährt, so auch der Ökonom Daniel Stelter.<br />
Ferner hat die Immobilienindustrie große<br />
Probleme durch hohe Finanzierungszinsen,<br />
Engpässe bei der Materialbeschaffung<br />
und Lieferung. Die Aneinanderreihung<br />
der Missstände wird stetig länger.<br />
Die Eliten verlassen das Land, aber ist<br />
Auswandern die eine Lösung? Kann sein,<br />
muss aber nicht. Die vermögendere Generation<br />
sucht für ihre Vermögenswerte<br />
eine Lösung, die sowohl im In- als auch<br />
im Ausland umsetzbar ist, in Euro oder<br />
auch anderen Währungen. Auch ist der<br />
Wunsch nach attraktiven steuerlichen<br />
Vorteilen sehr ausgeprägt. Dieser Wunsch<br />
nach Steuervorteilen gilt sowohl während<br />
der Veranlagungsphase als auch beim<br />
Übertragen des Vermögens zu Lebzeiten<br />
oder bei Tod auf Kinder oder Enkelkinder.<br />
Erben und Schenken ist somit stets ein<br />
sehr elementares Thema bei vermögenden<br />
Familien, aber auch bei kinderlosen<br />
Paaren. Hier sind schnell hohe Vorteile im<br />
sechs- oder siebenstelligen Bereich möglich,<br />
wenn man die richtige Rechtsstruktur<br />
und Konzeption ausgewählt hat.<br />
Auch bestehen Wünsche nach steuerlich<br />
optimierten Entnahmen zur Erhöhung<br />
der Lebensqualität im Alter. Darüber<br />
hinaus gibt es Kundenbedürfnisse, die<br />
hohe Inflation nicht nur auszugleichen,<br />
sondern vielmehr überdurchschnittlich<br />
Der Mittelstand sowie Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer werden<br />
mit immer weiteren und höheren<br />
Abgaben erdrückt, [...]<br />
Bilder: IMAGO / Emmanuele Contini, Depositphoto / HayDmitriy, Wirtschaft TV<br />
Der Autor<br />
Thomas Hennings ist Experte für <strong>Sachwert</strong>lösungen<br />
und Makroökonomie.<br />
Er ist Inhaber von »Hennings Finanz-<br />
Management«.<br />
hohe Wertentwicklungen zu erhalten.<br />
Abgerundet werden diese Wünsche und<br />
Ziele der sogenannten Best Ager durch<br />
ein Mitspracherecht bei den Anlageklassen,<br />
zum Beispiel mit einer nachhaltig<br />
ökologischen Beimischung, und den<br />
Wunsch nach bestimmten <strong>Sachwert</strong>en.<br />
Fonds- und ETF-Strukturen werden ebenfalls<br />
überdurchschnittlich innerhalb einer<br />
Lösung gefordert und auch strategisch<br />
sinnvoll umgesetzt.<br />
Vermögende Menschen machen sich Gedanken<br />
um ihre Werte, informieren sich<br />
und werden dann handlungsaktiv. Unternehmensverkäufe,<br />
Auswanderungen,<br />
Gründung von vermögensverwaltenden<br />
Familienunternehmen oder auch von<br />
Stiftungen sind mit steigender Tendenz<br />
zu vernehmen. Man kann, aber man<br />
muss nicht auswandern, um sein Vermögen<br />
intelligent, steuerlich optimiert und<br />
trotzdem international auszurichten. Finanziell<br />
sehr gut aufgestellte Menschen<br />
suchen eine Problemlösung für die vielen<br />
Wünsche und Anforderungen an das<br />
eigene Vermögen und an den Berater.<br />
Diese Klientel will sich nicht länger vom<br />
Staat gängeln lassen und möchte das<br />
Vermögen allumfassend geschützt und<br />
professionell begleitet wissen. Diese anspruchsvollen<br />
»All-in-one-Lösungen«<br />
werden bundesweit nur von wenigen<br />
qualifizierten Consultants umgesetzt.<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
15
Geldpolitik<br />
KRIEG GEGEN<br />
DAS BARGELD<br />
Seit Jahren läuft ein Kampf gegen<br />
das Bargeld. Natürlich immer<br />
mit dem Hinweis, dass<br />
man damit höhere und<br />
ehrbare Ziele verfolgt,<br />
wie den Kampf gegen<br />
Geldwäsche, Kriminalität<br />
und Steuerhinterziehung.<br />
Erste<br />
Unternehmen wie der<br />
Technikhändler Gravis<br />
akzeptieren schon kein<br />
Bargeld mehr.<br />
16 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Geldpolitik<br />
Stück für Stück wird uns das Bargeld<br />
mit dieser Salamitaktik madig<br />
gemacht und zugleich genommen<br />
– oftmals unbemerkt<br />
von der breiten Öffentlichkeit.<br />
Oder wussten Sie, dass unsere Bundesregierung<br />
seit Jahren Millionen an Steuergeldern<br />
in die Bargeldabschaffung investiert?<br />
Ja, ich war auch baff, als ich<br />
dies für meinen letzten Bestseller recherchiert<br />
habe.<br />
Aber der Reihe nach: 2019 wurde der<br />
500-Euro-Schein ad acta gelegt, um Geldwäsche<br />
und Steuerhinterziehung zu stoppen.<br />
Der erhoffte Erfolg blieb aus und bis<br />
heute konnte kein empirischer Beweis<br />
über eine Eindämmung nachgewiesen<br />
werden. Selbst die Bundesbank musste<br />
zugeben, dass diese Aktion ein »Satz mit<br />
X« war – nämlich nix. Es wurden seitdem<br />
lediglich 20 Prozent der im Umlauf befindlichen<br />
Scheine zurückgegeben.<br />
Parallel wurden innerhalb von nur zwei<br />
Jahren die Summen für das anonyme Tafelgeschäft<br />
(Erwerb von Edelmetallen,<br />
Edelsteinen etc. ohne Registrierung) von<br />
15.000 Euro auf 2.000 Euro reduziert. Meiner<br />
Meinung ist es ist nur eine Frage der<br />
EU-WEITE BARGELDOBERGRENZE<br />
KOMMT<br />
Aber damit nicht genug: In Brüssel hat<br />
man sich im Dezember auf eine EU-weite<br />
Bargeldobergrenze in Höhe von 10.000<br />
Euro verständigt. Wenn es nach der deutschen<br />
Innenministerin Nancy Faeser gegangen<br />
wäre, hätte man eine Bargeldobergrenze<br />
von deutlich unter 1.000 Euro<br />
implementiert. Auch hier fährt die Deutsche<br />
Bundesbank der EU und der Bundesregierung<br />
wieder mit einem deutlichen<br />
Widerspruch in die Parade:<br />
»Bislang gibt es keinen wissenschaftlich<br />
fundierten Beleg, dass mit Barzahlungsobergrenzen<br />
das Ziel erreicht wird, Geldwäsche<br />
zu bekämpfen«, so das zuständige<br />
Vorstandsmitglied der Deutschen<br />
Bundesbank, Johannes Beermann, noch<br />
im Juni 2<strong>02</strong>1 gegenüber der Deutschen<br />
Presse-Agentur. Das zeigten auch Erfahrungen<br />
in Ländern, in denen Zahlungen<br />
mit Scheinen und Münzen bereits auf<br />
bestimmte Summen begrenzt seien. »Ich<br />
halte eine Barzahlungsobergrenze daher<br />
für verfehlt«, lautete dessen Fazit.<br />
Würden nur fünf oder<br />
zehn Prozent der Europäer<br />
ihr Geld von der Bank<br />
abheben, würde das<br />
Kartenhaus zusammenbrechen<br />
und die meisten<br />
ohne Geld dastehen.<br />
Bilder: Depositphotos / nevarpp, FinanzBuch Verlag<br />
Zeit, bis dieses<br />
Fenster ganz geschlossen<br />
wird.<br />
Der nächste<br />
Angriff erfolgte<br />
während der<br />
Coronakrise: Am<br />
Anfang galt eine Zeit lang das Bargeld<br />
als gefährlich, da es als Virenüberträger<br />
diffamiert wurde, was natürlich absoluter<br />
Humbug war. Dennoch sehen wir bis<br />
heute Aufkleber, die das sichere kontaktlose<br />
Bezahlen bewerben.<br />
Parallel hat die deutsche Bundesregierung<br />
unter dem Deckmantel des Sanktionsdurchsetzungsgesetzes<br />
(hier soll russischen<br />
Oligarchen das Leben schwer gemacht<br />
werden und wie immer natürlich die Geldwäsche<br />
bekämpft werden) alle Bürger in<br />
Sippenhaft genommen. Denn der neue<br />
Paragraf 16a im Geldwäschegesetz (GWG)<br />
verbietet es, Immobilien, Grundstücke,<br />
Häuser und Wohnungen in bar, Gold oder<br />
Kryptowährungen zu bezahlen.<br />
Sie sehen: An vielen Fronten wird das Bargeld<br />
attackiert. Und wenn Bargeld abgeschafft<br />
würde, hätte es etliche Nachteile<br />
für uns Bürger.<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
17
Geldpolitik<br />
DIGITALES GELD BEDEUTET<br />
DIGITALE DIKTATUR<br />
Nur etwa zwei Prozent der Geldmenge<br />
sind in Scheinen und Münzen als Bargeld<br />
vorhanden. Oder anders ausgedrückt: nur<br />
jeder fünfzigste Euro. Würden nur fünf<br />
oder zehn Prozent der Europäer ihr Geld<br />
von der Bank abheben, würde das Kartenhaus<br />
zusammenbrechen und die meisten<br />
ohne Geld dastehen. Das bargeldlose Bezahlen<br />
wird in Zeiten von Kreditkarten,<br />
Apple-Pay, PayPal und Co. immer beliebter.<br />
Über 90 Prozent aller Zahlungen<br />
werden mit EC- und Kreditkarte oder<br />
Überweisung/Lastschrift getätigt. De facto<br />
haben wir schon einen digitalen Euro.<br />
Warum also pusht die EZB so sehr die Einführung<br />
eines digitalen Euro in Form eines<br />
CBDC (Central Bank Digital Currency) für<br />
das Eurosystem?<br />
KURZE ANTWORT: ES GEHT<br />
UM KONTROLLE<br />
Alle Überweisungen und Transaktionen,<br />
egal ob privat oder gewerblich, werden<br />
von den Banken gesammelt und einmal<br />
täglich im Bankensystem zwischen den<br />
Instituten ausgeführt. Wofür die Kunden<br />
ihr Geld ausgeben, sehen momentan<br />
nur die Banken. Eine Weitergabe der<br />
Transaktionen an die EZB oder andere<br />
Parteien ist aus mehreren Gründen nicht<br />
möglich und verboten. Mit einem CBDC<br />
wäre dieses Problem dauerhaft gelöst.<br />
Dann hätte jeder Bürger in der EU ein<br />
digitales Konto (Wallet) direkt bei der<br />
EZB – und die EZB somit in Echtzeit den<br />
kompletten Überblick.<br />
Natürlich werden die Notenbanken mit<br />
Charme alle Register ziehen, um uns diese<br />
schöne neue Welt schmackhaft zu machen:<br />
Zahlungen sind dann sicher, praktisch,<br />
hygienisch, kontaktlos, effizienter,<br />
Dr. Johannes Beermann, Mitglied<br />
des Vorstands der Deutschen<br />
Bundesbank, während der<br />
Bilanzpressekonferenz 2<strong>02</strong>0.<br />
»Die größte Chance aller Zeiten«<br />
von Marc Friedrich<br />
384 Seiten<br />
Erschienen: April 2<strong>02</strong>1<br />
Finanzbuch Verlag<br />
ISBN: 978-3-95972-457-9<br />
günstiger und schneller. Der Preis dafür<br />
wäre aber hoch, denn jeder Kunde und<br />
jede Transaktion sind dann komplett<br />
transparent und nachvollziehbar. Eine<br />
digitale Währung kann unzählige Daten<br />
über die Zahlungsströme und das Nutzerverhalten<br />
der Bürger liefern. Man könnte<br />
die Wallets praktischerweise verknüpfen<br />
mit beispielsweise dem Impfzertifikat sowie<br />
weiteren Daten. Und dann haben wir<br />
die wahrlich gläserne Kundschaft.<br />
DIE ORWELLSCHE<br />
ÜBERWACHUNG DROHT<br />
Mal provokant weitergedacht: Um das<br />
Klima zu retten und uns zu besseren<br />
Menschen zu erziehen, könnte man dann<br />
auch ein CO 2<br />
-Guthabenkonto installieren.<br />
Wer dann sein CO 2<br />
-Guthaben aufbraucht,<br />
weil er zu viel reist oder Auto fährt, Fleisch<br />
statt Käfern oder hochprozessiertem<br />
Fleischersatz isst, muss zahlen oder gar<br />
darben. Das sind die feuchten Träume<br />
der Geheimdienste und der Albtraum, vor<br />
dem uns George Orwell gewarnt hat.<br />
Ein weiteres Risiko: Neben der Orwellschen<br />
Überwachung könnte man die<br />
Zinsen problemlos in den Minusbereich<br />
senken, ohne dass die Bürger das Geld<br />
von der Bank abheben und sich dem<br />
Negativzins entziehen können. Ein<br />
Bank Run wäre damit in Zukunft<br />
unmöglich. Strafzinsen oder eine Vermögensabgabe<br />
könnten schnell und effizient<br />
eingesetzt und von jedem Konto eingezogen<br />
werden, ohne dass man sich dagegen<br />
wehren könnte. Ebenso Strafzettel,<br />
der Rundfunkbeitrag und so weiter. Wie<br />
praktisch! Selbst ein Einfrieren des Kontos<br />
wäre jederzeit von der zentralistischen EZB<br />
möglich. So wie jetzt schon beim großen<br />
Vorbild China.<br />
DIGITALE DIKTATUR UNTER<br />
EINEM DECKMANTEL<br />
Apropos China: Als Sahnehäubchen könnte<br />
man dann auch noch ein »Social Credit<br />
Program« installieren. Ein zentralistisch<br />
gelenktes digitales Geld, gepaart mit dem<br />
Sozialkredit-System, ist die perfekte (und<br />
perfide) Lösung, um die eigenen Bürger in<br />
Schach zu halten, allzeit zu kontrollieren<br />
und sie abzustrafen, falls sie sich nicht an<br />
die Regeln halten. Wer dann aus der Reihe<br />
tanzt, bekommt neben dem Abzug an sozialen<br />
Kreditpunkten noch Sanktionen in<br />
Form von Abhebungslimitierungen oder<br />
Kontosperrungen. Fertig ist die digitale<br />
Diktatur unter dem Mantel: Klimaneutralität,<br />
Solidarität und Gerechtigkeit.<br />
Aber auch den Konsum könnte man steuern.<br />
In China denkt man über Schwundgeld<br />
nach. Das Guthaben verfällt nach<br />
einer bestimmten Zeit, um die Konjunktur<br />
»Bislang gibt es keinen wissenschaftlich<br />
fundierten Beleg,<br />
dass mit Barzahlungsobergrenzen<br />
das Ziel erreicht<br />
wird, Geldwäsche zu<br />
bekämpfen.«<br />
– Johannes Beermann<br />
18 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Geldpolitik<br />
[...] jeder Kunde<br />
und jede<br />
Transaktion sind<br />
dann komplett<br />
transparent und<br />
nachvollziehbar.<br />
[...] dann haben<br />
wir die wahrlich<br />
gläserne Kundschaft.<br />
Bilder: IMAGO / sepp spiegl / Silas Stein, Davin Bornscheuer<br />
anzukurbeln. Auf der anderen Seite könnte<br />
man auch Zahlungen limitieren oder auf<br />
bestimmte Güter gar sperren. Ganz so, wie<br />
es eine zentralistische Institution möchte.<br />
Die EZB will bis 2<strong>02</strong>4/25 den digitalen<br />
Euro einführen. Global wird bei allen Notenbanken<br />
mit Hochdruck an digitalen<br />
Währungen gearbeitet, da die Vorteile für<br />
sie auf der Hand liegen. Im Endeffekt ist<br />
ein digitaler Euro nichts anderes als das<br />
ungedeckte Fiatgeld-System, das zu 100<br />
Prozent digitalisiert ist. Für uns Bürger hat<br />
es nur Nachteile, weil wir dann problemlos<br />
überwacht und enteignet werden können.<br />
Es können Negativzinsen installiert<br />
werden, ohne dass wir uns davor schützen<br />
können. Denn in einem solchen Fall ist<br />
der Fluchtweg versperrt, nämlich Bargeld<br />
abzuheben, es aus dem Bankenkreislauf<br />
herauszunehmen und es damit legal der<br />
Überwachung und dem Zugriff der Staaten<br />
zu entziehen.<br />
Sie sehen also, warum der Erhalt von Bargeld<br />
so wichtig für Anonymität, Freiheit<br />
und Demokratie ist.<br />
BARGELD IST FREIHEIT!<br />
Doch diese Freiheit ist seit Jahren von allen<br />
Seiten unter Beschuss. Nicht nur die<br />
Staaten und Notenbanken greifen das<br />
Bargeld an, sondern auch Organisationen<br />
wie die »Better Than Cash Alliance«,<br />
eine weltweite Vereinigung von Regierungen,<br />
Unternehmen und internationalen<br />
Organisationen, die den Übergang des<br />
Barzahlungsverkehrs zu digitaler Zahlungsweise<br />
beschleunigen wollen. Mitglieder<br />
sind – wenig überraschend – die<br />
Kreditkartengiganten Visa und Mastercard,<br />
die Citibank, aber auch die Bill und<br />
Melinda Gates Stiftung. Spannend finde<br />
ich den schon anfangs erwähnten Fund<br />
meiner Recherche: Die Anti-Bargeld-Allianz<br />
hat von unserer Bundesregierung<br />
deutsche Steuergelder erhalten. Von 2016<br />
bis 2018 waren es 500.000 Euro und seit<br />
2019 sind es jährlich 200.000 Euro.<br />
Der Trend ist eindeutig: Die Abschaffung<br />
des Bargelds erfolgt leise und schleichend.<br />
Zu Beginn des Jahres verkündete Lufthansa,<br />
dass man an ihren Servicepunkten nur<br />
noch bargeldlose Zahlungen akzeptiere.<br />
Fast zeitgleich ließ die Technikkette Gravis<br />
mit seinen 40 Filialen verlauten, dass man<br />
ab sofort kein Bargeld mehr akzeptiere.<br />
Fakt ist: Nur Bargeld garantiert den Besitz<br />
und Eigentum seines Vermögens.<br />
Geld auf dem Konto gehört einem nicht,<br />
sondern der Bank. Dazu habe ich etliche<br />
wichtige Videos gemacht. Bargeld ist und<br />
bleibt gedruckte Freiheit! Es ist und bleibt<br />
das einzige gesetzliche Zahlungsmittel<br />
laut den Statuten der EZB: »Die Euro-<br />
Banknoten und Münzen sind gesetzliches<br />
Zahlungsmittel im Euroraum. Bargeld ist<br />
die einzige Form von Zentralbankgeld,<br />
die wir alle unmittelbar nutzen können.«<br />
Auch im Fall eines Blackouts wird Bargeld<br />
das einzige offizielle Zahlungsmittel sein,<br />
das noch funktioniert.<br />
Trotz meines leidenschaftlichen Plädoyers<br />
für Bargeld muss ich aber auch erwähnen,<br />
dass unser momentanes Geldsystem<br />
nicht nachhaltig ist. Denn ungedecktes<br />
Papiergeld (Fiatgeld) wird, wie immer im<br />
Lauf der Geschichte, weiter an Kaufkraft<br />
verlieren und schlussendlich scheitern.<br />
Vor allem das dysfunktionale Währungsexperiment<br />
Euro. Aus dem Grund ist ein<br />
unabhängiges, dezentrales, grenzenloses,<br />
nicht manipulierbares und deflationäres<br />
System wie Bitcoin so genial und wichtig.<br />
Für mich ist und bleibt es die einzige Alternative<br />
für ein besseres Geldsystem.<br />
Der Autor<br />
Marc Friedrich ist Finanzexperte, Bestsellerautor,<br />
gefragter Redner, Vordenker, Freigeist<br />
und Gründer der Honorarberatung Friedrich<br />
Vermögenssicherung GmbH.<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
19
Investment<br />
DIE<br />
KUNST<br />
DES<br />
INVEST-<br />
MENTS<br />
NFT-Kunstwerke bei der ersten<br />
Offline-Ausstellung in Russland.<br />
20 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Investment<br />
Die meisten Beteiligungen und<br />
Kooperationen basieren auf<br />
harten Fakten, Zahlen und<br />
Reports. Manche Investments<br />
hingegen kommen geradewegs<br />
von Herzen. So verhält es sich<br />
ganz besonders, wenn es um den Kauf<br />
von Kunstwerken geht. Es ist daher<br />
nicht verwunderlich, dass viele<br />
Kunstsammlungen, die heute von<br />
professionellen Family-Offices verwaltet<br />
werden, ursprünglich das<br />
Privatvergnügen ihrer Gründer waren.<br />
Gerade in Krisenzeiten wird<br />
verstärkt in <strong>Sachwert</strong>e investiert.<br />
Insbesondere wecken neben Immobilien<br />
und Gold derzeit auch<br />
Kunstwerke das Interesse vieler<br />
Anleger.<br />
VON MÄZEN, MUSEN UND<br />
WOHLTÄTERN<br />
Investitionen in Kunst sind tatsächlich<br />
keine Erfindung des 21.<br />
Jahrhunderts. Die Geschichte des<br />
Mäzenatentums reicht weit in<br />
vergangene Jahrhunderte zurück<br />
und noch heute verdanken<br />
wir den Gönner der damaligen<br />
Zeit prachtvolle<br />
Bauwerke, Skulpturen,<br />
Gemälde und<br />
vieles mehr.<br />
Heute steckt jedoch noch mehr dahinter<br />
als nur persönliche Liebhaberei und edles<br />
Wohltäterdasein. Der stark steigende<br />
Wert bestimmter Kunstgattungen hat die<br />
Sichtbarkeit von Kunst und Sammlerstücken<br />
als alternative Anlageklasse drastisch<br />
erhöht. Seit 2003 hat sich der Weltkunstmarkt<br />
verdreifacht. Ein Äquivalent zum<br />
vertrauten Aktienindex gibt es hier nicht.<br />
Ein Kunstportfolio zu managen, bedarf<br />
daher unzähliger strategischer Entscheidungen:<br />
Genre für Genre, Künstler für<br />
Künstler, Objekt für Objekt. Genau wie<br />
bei der Auswahl einzelner Wertpapiere<br />
ist der Erfolg abhängig davon, wann man<br />
kauft und verkauft.<br />
REZIPROKE EFFEKTE: WIE WEB UND<br />
KUNST MITEINANDER INTERAGIEREN<br />
Mittlerweile hat die Digitalisierung auch<br />
den Kunstmarkt erreicht und – wie in so<br />
vielen Bereichen – war die Coronapandemie<br />
auch hier die treibende Kraft. Während<br />
der Lockdowns waren Galerien aus<br />
heiterem Himmel gezwungen, Preise online<br />
zu veröffentlichen. Künstler waren<br />
plötzlich global erreichbar und ihre Kunst<br />
jederzeit und an jedem Ort der Welt online<br />
sichtbar. Vor Corona waren Non-Fungible<br />
Tokens (NFTs) noch ferne Zukunftsmusik;<br />
heute sind sie das Instrument des<br />
Handels für digitale Kunst. Gleichzeitig<br />
ermöglichten Lockdowns das Entstehen<br />
neuer Kunstformen. Social Distancing<br />
Bilder: IMAGO / ITAR-TASS<br />
Investitionen in Kunst<br />
sind tatsächlich keine<br />
Erfindung des 21. Jahrhunderts.<br />
Die Geschichte<br />
des Mäzenatentums<br />
reicht weit in vergangene<br />
Jahrhunderte zurück<br />
und noch heute verdanken<br />
wir den Gönner:innen<br />
der damaligen Zeit<br />
prachtvolle Bauwerke,<br />
Skulpturen, Gemälde<br />
und vieles mehr.<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
21
Investment<br />
Zwischen Prestige & Rendite:<br />
Der österreichische Investor Berthold<br />
Baurek-Karlic (li.) weiß, Kunst ist mehr<br />
als nur eine Wertanlage – für einen<br />
fünfstelligen Betrag hat er die<br />
Hommage an Honoré de<br />
Balzac (160 x 180 cm,<br />
Öl auf Leinwand) des<br />
Tiroler Künstlers Mike<br />
Büchel (re.) erworben.<br />
schuf mit all seinen Beschränkungen auch<br />
Freiräume in Form von freier Zeit. Und die<br />
Kunst sei eine Tochter der Freiheit – stellte<br />
schon Friedrich Schiller fest.<br />
WAS BLEIBT NACH ALLEN ABWÄGUN-<br />
GEN, INDIZES UND ÜBERLEGUNGEN?<br />
Ein Kunstwerk kann im Gegensatz zu<br />
einem Start-up nicht bankrottgehen. Am<br />
Ende wird auch ein Gemälde wie jedes andere<br />
Produkt bewertet. Und dabei gilt: Ein<br />
gutes Produkt darf nie langweilig werden.<br />
Das macht wahre Kunst aus. Man denke<br />
an große Meister wie Monet oder Balzac.<br />
Selbst nach Jahrhunderten erfreut sich der<br />
menschliche Geist, die menschliche Seele,<br />
an ihnen. Es war dann auch dieses Gefühl,<br />
welches uns von Venionaire Capital<br />
dazu bewog, ein Gemälde des österreichischen<br />
Malers Mike Büchel zu erwerben.<br />
Büchels Hommage an Honoré de Balzac<br />
(160 x 180 cm, Öl auf Leinwand) ziert nun<br />
die Räumlichkeiten unseres Büros in Wien.<br />
Für uns ist Kunst mehr als nur reines Investment:<br />
Kunst ist stets mit einem hohen<br />
emotionalen Wert verbunden und weckt<br />
Gefühle. Die Hommage an Honoré de Balzac<br />
bringt uns immer wieder zum Staunen.<br />
Wohin auch immer der Blick fällt, entdeckt<br />
er etwas Neues. Er wandert von einem<br />
liebevollen Detail zum nächsten, verweilt<br />
kurz und will doch schon neugierig weiterhuschen,<br />
um noch mehr zu entdecken.<br />
INVESTIEREN IN SACHWERTE –<br />
ABER WIE?<br />
Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und<br />
steigender Inflation wird verstärkt in <strong>Sachwert</strong>e<br />
investiert. Neben Immobilien und<br />
Gold wecken derzeit auch insbesondere<br />
Kunstwerke das Interesse der Anleger.<br />
Im Gegensatz jedoch zu Aktien oder Anleihen<br />
erwirtschaften Kunstwerke kein<br />
laufendes Einkommen. Sie verursachen<br />
dem Anleger sogar noch Folgekosten<br />
nach dem Kauf: Versicherung, Lagerung,<br />
Instandhaltung – und nicht zu vergessen,<br />
die persönlichen Rechte des Künstlers, die<br />
sich aus der Urheberschaft ergeben. Wer<br />
also langfristig mit Fine-Art-Investments<br />
erfolgreich sein will, braucht das nötige<br />
Fachwissen oder sachkundige Berater an<br />
seiner Seite. Investitionen in Kunst sind<br />
langfristiger Natur und sollten nur dann<br />
erfolgen, wenn das Werk so gut gefällt,<br />
dass man es eigentlich tief im Herzen nie<br />
wieder hergeben will.<br />
Der Autor<br />
Berthold Baurek-Karlic ist CEO der Beratungs-<br />
und Investmentgesellschaft Venionaire<br />
Capital in Wien. Seit über zehn<br />
Jahren berät er in Sachen Investments.<br />
22 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Investment<br />
Bilder: Venionaire Capital, Mike Büchel<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
<strong>23</strong>
Immobilien<br />
Das neue Maklerrecht:<br />
Praxis – Rechtsmeinung –<br />
Rechtsprechung<br />
Am <strong>23</strong>. Dezember 2<strong>02</strong>0 trat<br />
quasi als Weihnachtsgeschenk<br />
des Gesetzgebers<br />
das »Gesetz zur Verteilung<br />
der Maklerkosten vom<br />
12.06.2<strong>02</strong>0« in Kraft. Etliche Immobilienmakler,<br />
die seit Jahrzehnten Mietwohnungen<br />
vermittelten, wurden arbeitslos<br />
oder gezwungen, ihr Geschäftsmodell<br />
vollkommen neu zu justieren. Lange Zeit<br />
wurde befürchtet, dass nun auch für die<br />
Vermittlung von Kaufverträgen ein Bestellerprinzip<br />
eingeführt werden würde.<br />
Doch das ist passé. Zunächst! Denn es<br />
gibt nach wie vor Politiker, die sich ein<br />
Bestellerprinzip auch bei der Vermittlung<br />
von Kaufverträgen wünschen. Ergibt sich<br />
eine Gelegenheit, dies populär zu proklamieren,<br />
werden sie schnell wieder in die<br />
Öffentlichkeit treten. Immobilienmaklern<br />
wird daher an dieser Stelle angeraten, sich<br />
vorausschauend mit alternativen Modellen<br />
wie der reinen Verkäuferprovision (bei<br />
Vermietungen hat sich das schon schrittweise<br />
als Vermieterprovision durchgesetzt)<br />
oder der Honorarberatung auseinanderzusetzen.<br />
Dies war sogar, unter anderem.<br />
gemeinsam mit dem Sachkundenachweis,<br />
Gegenstand der vorletzten Koalitionsvereinbarung.<br />
Was daraus geworden ist, ist<br />
bekannt – nämlich außer einer dürftigen<br />
Weiterbildungspflicht nichts.<br />
KURZFASSUNG DER NEUEN PROVI-<br />
SIONSREGELUNGEN<br />
a) Die Höhe der Maklerprovision<br />
Betroffen von der neuen Regelung ist die<br />
»Vermittlung von Kaufverträgen über<br />
Wohnungen und Einfamilienhäuser«. In<br />
diesem Fall tritt der sogenannte »Halbteilungsgrundsatz«<br />
ein mit der Maßgabe,<br />
dass nach § 656c BGB Verkäufer<br />
und Käufer die Hälfte der Maklerkosten<br />
zu tragen haben. Allerdings kann davon<br />
abgewichen und § 652 BGB angewendet<br />
werden, wenn ausschließlich der Verkäufer<br />
die Maklerprovision trägt. Eine alleinige<br />
Kostentragungspflicht des Käufers lässt<br />
der Gesetzgeber bei diesen Immobilien<br />
nicht zu.<br />
In der Praxis wird der vollkommen unnötige<br />
§ 656d BGB mit der späteren Verlagerung<br />
der Maklerprovision vom Verkäufer<br />
auf den Käufer kaum angewendet. Verwirrung<br />
stiftet hier allerdings die Aussage<br />
im Gesetzestext, wonach der Käufer erst<br />
24 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Immobilien<br />
Bilder: Cover: ImmobilienFachVerlag, Depositphotos / snowing<br />
dann die Provision an den Makler zu entrichten<br />
hat, wenn der Verkäufer seinen<br />
Teil bezahlt hat. Diese Regelung trifft aber<br />
gerade auf den Halbteilungsgrundsatz des<br />
Paragraf 656c BGB nicht zu.<br />
Im Umkehrschluss werden also alle anderen<br />
Immobilientransaktionen von der<br />
Neuregelung nicht erfasst. Diese sind<br />
zum Beispiel Mehrfamilienhäuser, Grundstücke<br />
oder gewerblich geprägte Immobilien.<br />
Anzuwenden ist dann der »alte«,<br />
noch immer gültige Paragraf 652 BGB.<br />
b) Die Textform<br />
Konnten vor dem <strong>23</strong>. Dezember 2<strong>02</strong>0<br />
Maklerverträge konkludent abgeschlossen<br />
werden, so ist dies seitdem nicht mehr<br />
möglich. Abzuraten war davon ohnehin<br />
schon immer, denn wie sollte denn der<br />
Abschluss des Maklervertrages nachgewiesen<br />
werden? Um dem zu genügen,<br />
verlangt der Gesetzgeber nun die Textform.<br />
Diese ist von der Schriftform zu<br />
unterscheiden. Die Schwelle, die Textform<br />
zu erfüllen, ist niedriger. Aber auch diese<br />
verlangt beim Abschluss eines Maklervertrages<br />
folgende Bedingungen: Angebot<br />
und Annahme, zwei beidseitig übereinstimmende<br />
Willenserklärungen, die in den<br />
Machtbereich der Vertragspartner gelangen<br />
müssen.<br />
RECHTSMEINUNGEN UND RECHTSPRE-<br />
CHUNG ZUR NEUEN GESETZLICHEN<br />
REGELUNG<br />
a) Rechtsmeinungen<br />
Als einer der Ersten meldete sich Dr. Detlev<br />
Fischer, Richter am Bundesgerichtshof<br />
a. D. Karlsruhe, mit seiner 6. Auflage<br />
»Maklerrecht« bereits 2<strong>02</strong>1 zu Wort.<br />
Dieses Werk und dessen Inhalt werden<br />
Richter in derzeitiger Ermangelung einer<br />
höchstrichterlichen Rechtsprechung bei<br />
der Beurteilung anstehender Sachlagen<br />
heranziehen. Insgesamt könnte das Werk<br />
auch für Makler ein guter Ratgeber sein.<br />
Für Irritierung sorgt Fischer jedoch, wenn<br />
es um die Provision eines Maklers bei einem<br />
Zweifamilienhaus geht. Hat der Gesetzgeber<br />
sich schon um eine klare Regelung<br />
bei einem Einfamilienhaus mit einer<br />
»untergeordneten zweiten Wohnung«<br />
gedrückt (wann ist eine Wohnung untergeordnet?),<br />
so kommt Fischer zu dieser<br />
anzuzweifelnden Beurteilung: Würde ein<br />
Zweifamilienhaus, das ja nicht unter die<br />
neue Provisionsregelung fällt, leer an eine<br />
Familie verkauft werden, die das Zweifamilienhaus<br />
gänzlich für sich wie ein Einfamilienhaus<br />
nutzt, dann wären die neuen<br />
gesetzlichen Regelungen anzuwenden.<br />
Das sorgt für Irritationen.<br />
Klar ist die Rechtsmeinung (nicht Rechtsprechung),<br />
wenn es um ein Einfamilienhaus<br />
»Die neuen Provisionsregelungen<br />
für Immobilienmakler«<br />
von Helge Norbert Ziegler<br />
192 Seiten<br />
Erschienen: 1. Oktober 2<strong>02</strong>0<br />
ImmobilienFachVerlag<br />
ISBN: 978-3981904666<br />
geht, dass abrissfähig sein könnte. Man<br />
glaubt gar nicht, wie viele Makler diese<br />
Frage der Subsumierung unter den neuen<br />
gesetzlichen Regelungen beschäftigt. Man<br />
könnte meinen, die Vermittlung derartiger<br />
Immobilien würde den Hauptgeschäftszweck<br />
der meisten Makler ausmachen. Tatsache<br />
ist: Es ist ein Einfamilienhaus und fällt<br />
unter die neue Regelung!<br />
b) Rechtsprechung<br />
So sehr sich Makler verständlicherweise<br />
Klarheit durch die Rechtsprechung erhoffen,<br />
so sehr muss man sie aktuell enttäuschen.<br />
Es gibt derzeit (noch) keine höchstrichterliche<br />
Rechtsprechung. Wie auch?<br />
Die neuen Regelungen sind gerade mal<br />
zwei Jahre alt. Der Weg durch die Instanzen<br />
dauert länger. Zudem bleiben Urteile<br />
bei den Untergerichten »hängen« und gelangen<br />
so kaum an das Licht der Öffentlichkeit.<br />
Dennoch sei hier das ein oder andere<br />
Urteil wiedergegeben. Dies fällt spärlich<br />
aus, da die Rechtsprechungen zum Beispiel<br />
über das Zustandekommen des Maklervertrages,<br />
den Alleinauftrag und den qualifizierten<br />
Alleinauftrag schon vor dem <strong>23</strong>.<br />
Dezember 2<strong>02</strong>0 breiten Raum einnahmen.<br />
Dies gilt auch für die Voraussetzungen der<br />
Vermittlungs- und der Nachweistätigkeit,<br />
was viele Makler leider nicht voneinander<br />
unterscheiden können.<br />
Allerdings tritt ein Thema immer mehr<br />
in den Vordergrund des Maklerhandelns:<br />
das gesetzliche Widerrufsrecht. Dies hier<br />
zu behandeln, würde den Artikel sprengen.<br />
Maklern sei jedoch gesagt, dass die<br />
beiden großen Gefahren, den Maklerprovisionsanspruch<br />
zu Fall zu bringen, in<br />
ebendiesem Widerrufsrecht und den Ansprüchen<br />
an die Textform beim Zustandekommen<br />
des Maklervertrages liegen.<br />
Nachfolgend werden auszugsweise Urteile<br />
beschrieben, die in der Literatur behandelt<br />
wurden:<br />
• Sittenwidrigkeit einer nachträglichen<br />
Provisionsherabsetzung<br />
Das OLG Brandenburg hatte sich mit Urteil<br />
vom 27. April 2<strong>02</strong>2 mit diesem Thema<br />
zu beschäftigen: Ein Gelegenheitsmakler<br />
hatte einer bundesweit tätigen Projektund<br />
Bauträgergesellschaft eine Liegenschaft<br />
zu einem Kaufpreis von 44,4 Millionen<br />
Euro nachgewiesen. Diese sollte<br />
gemäß Maklervertrag 3,57 Prozent Maklerprovision<br />
entrichten. Vor Abschluss des<br />
Kaufvertrages erfolgte im beiderseitigen<br />
Einvernehmen eine Freistellung von der<br />
vereinbarten Provisionshöhe. Der neue<br />
Maklervertrag sah nur noch eine Provision<br />
von 100.000 Euro vor. Das Gericht<br />
bewertete die neue Vereinbarung als<br />
So sehr sich Makler verständlicherweise<br />
Klarheit durch die Rechtsprechung<br />
erhoffen, so sehr muss man sie aktuell<br />
enttäuschen.<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
25
Immobilien<br />
sittenwidrig und gab der Provisionsklage<br />
von 3,57 Prozent statt. Die Grenze zur<br />
Sittenwidrigkeit sei nämlich überschritten,<br />
wenn unter Ausnutzung der Unerfahrenheit<br />
die Unterlegenheit des Maklers zum<br />
Vorteil des Vertragspartners ausgenutzt<br />
wird (4 U 248/20).<br />
• Einwand der Vorkenntnis<br />
Immer wieder versuchen Maklerkunden<br />
der Provisionspflicht zu entgehen, indem<br />
sie nachträglich Vorkenntnis vortäuschen.<br />
In diesem Fall fehlt es nämlich an der erforderlichen<br />
Kausalität, dass der Hauptvertrag<br />
(hier der Kaufvertrag) durch die<br />
Vermittlungs- und/oder Nachweistätigkeit<br />
des Maklers zustande kam (OLFG Frankfurt,<br />
06.07.2<strong>02</strong>2, 13 U 84/21). Allerdings<br />
ist der Maklerkunde hierfür darlegungsund<br />
beweispflichtig. Diese Umkehr beruht<br />
darauf, dass es sich um Wahrnehmungen<br />
aus der Sphäre des Kunden handelt.<br />
Zweifelhaft ist es zudem, wenn der Kunde<br />
die Leistungen des Maklers in Anspruch<br />
nimmt und sich später auf Vorkenntnis<br />
beruft, ohne hierfür seine Vorkenntnis zu<br />
offenbaren (OLG Frankfurt s. o.).<br />
• Selbsttötung der Vorvoreigentümerin<br />
Vom LG München war zu beurteilen, inwieweit<br />
der Makler eine eineinhalb Jahre<br />
zurückliegende Selbsttötung der Vorvoreigentümerin<br />
als offenbarungspflichtigen<br />
Umstand gegenüber dem Kaufinteressenten<br />
mitteilen muss. Dies wurde verneint.<br />
Ist jedoch für den Makler erkennbar, dass<br />
dieser Umstand für den Kaufinteressenten<br />
von besonderer Bedeutung sein könnte,<br />
dann hat er darauf hinzuweisen.<br />
Sollte es sich beispielsweise um eine besonders<br />
brutale Selbsttötung handeln, die<br />
eine mediale und damit erhöhte Aufmerksamkeit<br />
erfahren hat, ist auf jeden Fall von<br />
einer Aufklärungspflicht auszugehen. (LG<br />
München vom 19.05.2<strong>02</strong>2, I ZMR 2<strong>02</strong>2).<br />
Ergo: im Zweifel derartige Umstände besser<br />
von Beginn an offen kommunizieren.<br />
• Vereinbarung einer Mehrerlösvereinbarung<br />
Wird neben der Maklerprovision eine<br />
Mehrerlösvereinbarung getroffen, verstößt<br />
dies gegen den Halbteilungsgrundsatz<br />
des Paragraf 656c BGB (OLG<br />
Darmstadt 30. Dezember 2<strong>02</strong>1, 27 O<br />
216/21). Ergo: Infolgedessen geht der<br />
gesamte Provisionsanspruch des Maklers<br />
verloren.<br />
Wie dem aufmerksamen Leser nicht entgangen<br />
sein dürfte, liegen noch kaum<br />
Rechtsprechungen zur neuen Provisionsregelung<br />
vor. Dies wird auch noch einige<br />
Jahre dauern.<br />
Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen<br />
möchte (und das muss eigentlich<br />
jeder Makler), dem sei das Buch<br />
des Autors »Die neuen Provisionsregelungen<br />
für Immobilienmakler – Weltuntergang<br />
oder noch bessere Erfolgsaussichten?«<br />
empfohlen.<br />
Wie dem aufmerksamen Leser nicht<br />
Der Autor<br />
entgangen sein dürfte, liegen noch<br />
kaum Rechtsprechungen zur neuen<br />
Provisionsregelung vor.<br />
Helge Norbert Ziegler ist Wirtschaftsjurist,<br />
Präsident des BVFI – »Bundes verband für<br />
die Immobilienwirtschaft« und Inhaber des<br />
ImmobilienFachVerlags.<br />
Bild: Depositphotos / candyclub<br />
26 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
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UND VERMÖGENSAUFBAU<br />
MIT NACHHALTIGEM OBST- & GEMÜSEANBAU<br />
Der Fokus des Fonds »Agri Terra Citrus Basket I« liegt auf Erträgen aus dem<br />
Anbau von Obst und Gemüse. Diese Asset-Klasse bietet neben hohen regelmäßigen<br />
Erträgen perfekten Schutz vor Inflation und ist weitestgehend krisenresistent.<br />
Denn bekanntlich gilt: Gegessen und getrunken wird immer!<br />
Seit über 25 Jahren sind die Brüder<br />
Carsten und Michael Pfau nun<br />
schon in Paraguay investiert und<br />
seit nunmehr fast 10 Jahren bieten<br />
sie über die Agri Terra Gruppe<br />
ihr Knowhow als Anbieter von Agrarinvestments<br />
auch auf dem europäischen<br />
Markt an. Vielen ist daher Agri Terra bereits<br />
als Anbieter beispielsweise des »Rinder‐Direktinvestments«<br />
und der »OrangenRENTE®«,<br />
einem Direktinvestment in<br />
Orangenplantagen, aus der Vergangenheit<br />
bekannt.<br />
Nun konnte in die Tat umgesetzt werden,<br />
was von bestehenden Kunden und Interessenten<br />
immer wieder angeregt und angefragt<br />
wurde:<br />
Ein komplett reguliertes Angebot für ein<br />
breites Anlegerpublikum ist inzwischen<br />
in den Vertrieb gestartet. Mit dem Publikums‐AIF<br />
»Agri Terra Citrus Basket I« setzt<br />
die Agri Terra auf eine durchdachte Diversifizierung<br />
im Obst‐ und Gemüsesegment<br />
und baut dabei auf den eigenen Stärken<br />
und bereits erzielten Erfolgen auf.<br />
Der Agri Terra Citrus Basket I bietet Anlegern<br />
die Möglichkeit, sich im Rahmen eines<br />
Publikums-AIF am Freilandanbau, also<br />
der Anpflanzung und Bewirtschaftung<br />
von Orangen und sonstiger Zitrusfrüchte,<br />
dem Gewächshausanbau anderer Obstund<br />
Gemüsesorten wie z. B. Erdbeeren<br />
sowie einer in Planung befindlichen Fabrik<br />
für Orangensaft zu beteiligen.<br />
Für die Aktivitäten wird in Paraguay<br />
fruchtbares Agrarland erworben – Anbau<br />
und Ernte erfolgen durch mehrere paraguayische<br />
Zielgesellschaften des Agri Terra<br />
Citrus Basket I. Die ertragsstarke Anlagestrategie<br />
basiert auf den laufenden Einnahmen<br />
aus dem Verkauf der geernteten<br />
Erzeugnisse während der Bewirtschaftungsphase<br />
und aus der Veräußerung der<br />
Zielgesellschaften bzw. des Anlagevermögens<br />
am Ende der Laufzeit.<br />
Die Wahl des Investitionsstandorts ist dabei<br />
bewusst außerhalb Europas gewählt. Im<br />
Unterschied zu anderen Regionen verfügt<br />
Südamerika über ausreichende Süßwasservorkommen<br />
und Potenzial für eine ökologische<br />
Erweiterung der Anbauflächen. Die<br />
klimatischen Bedingungen führen dazu,<br />
dass für manche landwirtschaftlichen Produkte<br />
mehrere Ernten pro Jahr möglich<br />
sind. Für Agrarinvestitionen bietet Paraguay<br />
besondere Standortvorteile. Dazu zäh-<br />
Bilder: Depositphotos / ccaetano, Agri Terra Vertriebs GmbH, Carsten Pfau<br />
28 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
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DER AGRI TERRA CITRUS BASKET I AUF EINEN BLICK:<br />
– geschlossener Publikums-AIF nach KAGB<br />
– geplante Laufzeit: 5 Jahre<br />
– geplante Ausschüttungen: jährlich<br />
– prognostizierter Gesamtmittelrückfluss: 166,93 Prozent<br />
– prognostizierte IRR-Rendite: 11,80 Prozent<br />
– Mindestbeteiligung: 10.000 US-Dollar zzgl. 5 Prozent Agio<br />
– Investitionsvolumen: 10.000.000 US-Dollar zzgl. Erhöhungsoption<br />
– Finanzierung: ausschließlich Eigenkapital<br />
– Initialkosten: max. 7,74 Prozent der Kommanditeinlage<br />
len ein attraktives Lohnniveau und Steuersystem<br />
sowie niedrige Energiekosten.<br />
Herr Carsten Pfau über die Standortvorteile<br />
von Paraguay:<br />
»Paraguay hat zunächst vor allem eins:<br />
komparative Kostenvorteile. In den Segmenten<br />
der Landwirtschaft, in denen wir<br />
aktiv sind, ist Paraguay auf der Kostenseite<br />
kaum zu schlagen. Auf der anderen Seite<br />
treffen wir auf Preise, die sich aus einem<br />
weltweiten Gefüge heraus ergeben. Da<br />
entsteht viel Raum für recht hohe Gewinnmargen.<br />
Klimatisch ist das Land geradezu<br />
ideal für das, was wir tun, und die<br />
geographische Lage im Herzen Südamerikas<br />
ist ebenfalls ein strategischer Vorteil.<br />
Wenn wir diese idealen Voraussetzungen<br />
nun mit einer ordentlichen unternehmerischen<br />
Struktur kombinieren und mit ausreichend<br />
finanzieller Liquidität unterlegen,<br />
sind wir zwangsläufig auf der Siegerseite.<br />
Unsere Unternehmensgruppe ist vor Ort<br />
bereits zu einer recht beachtlichen Größe<br />
herangewachsen. Wir sind ein wichtiger<br />
und beliebter Arbeitgeber, haben über<br />
ein Jahrzehnt hinweg eine sehr gesunde<br />
Struktur und Hierarchie herausgearbeitet<br />
und die Mechanismen funktionieren recht<br />
gut. Man setzt sich als Anleger mit uns<br />
also sozusagen in ein gemachtes Nest.«<br />
Weder die Anbauflächen noch die relevanten<br />
Märkte sind mit Europa oder der EU<br />
korreliert. Vielmehr befinden sich die Absatzmärkte<br />
der angebauten Obst‐ und Gemüsesorten<br />
vornehmlich in Paraguay. Das<br />
wirtschaftlich stark wachsende Paraguay<br />
importiert derzeit über 70 Prozent des<br />
Verbrauchs an Obst und Gemüse aus den<br />
Nachbarländern. Dabei sind die Transportkosten<br />
der Importe höher als deren Produktionskosten.<br />
Die beschränkte Produktion<br />
des Landes ist oftmals bereits lange<br />
im Voraus ausverkauft. Laufend entstehen<br />
neue Supermärkte, die Obst und Gemüse<br />
für ihr Angebot benötigen, und auch die<br />
Nachfrage seitens Saft- und Limonadenherstellern<br />
nimmt stetig zu. Die steigende<br />
Nachfrage hat dazu geführt, dass bereits<br />
Abnahmegarantien des Großhandels für<br />
die bisher von der Agri Terra Gruppe in<br />
Paraguay angebauten Produkte vorliegen.<br />
Parallel zur wachsenden Nachfrage in<br />
Paraguay ist ein zunehmendes Interesse in<br />
Asien, insbesondere in Taiwan, Hongkong<br />
und Singapur, an paraguayischen Agrarprodukten<br />
zu beobachten, sodass die Zahl<br />
der Absatzmärkte zukünftig noch deutlich<br />
größer werden könnte.<br />
KURZUM:<br />
Die Investitionsmöglichkeit in den Agri<br />
Terra Citrus Basket I vereint den tendenziell<br />
statischen Landerwerb mit der dynamischen<br />
Einnahmenkomponente eines<br />
Agrarbetriebs einschließlich der nachgelagerten<br />
Weiterverarbeitungsmöglichkeit<br />
der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Damit<br />
bietet der Fonds eine unternehmerische<br />
Beteiligung in Reinform an einem<br />
krisenresistenten, inflationsschützenden<br />
Investment mit zweistelligen, jährlichen<br />
Renditechancen.<br />
rechts: Carsten Pfau,<br />
Komplementär und geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Agri Terra KG, Geschäftsführer (CEO)<br />
der Agri Terra Gruppe<br />
unten: Plantagenhochburg<br />
Nueva Italia in Paraguay<br />
SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
29
Top Service Qualität<br />
TOP SERVICE<br />
QUALITÄT<br />
Bilder: Depositphotos / stokkete<br />
ELITE-CLUB | 2<strong>02</strong>3<br />
Deutschland<br />
GETAWAY HOMES | 2<strong>02</strong>3<br />
Deutschland<br />
MARKEN-MEDIA LJI GMBH | 2<strong>02</strong>2<br />
Deutschland<br />
SYSTEM IMMOBILIE GMBH | 2<strong>02</strong>2<br />
Deutschland<br />
REFUTURE SE | 2<strong>02</strong>2<br />
Deutschland<br />
CRYPTONISTIC | 2<strong>02</strong>2<br />
Deutschland<br />
THORSTEN WITTMANN<br />
INTERNATIONAL INC | 2<strong>02</strong>1<br />
Deutschland<br />
HNG BERATUNG UND VERTRIEB<br />
GMBH & CO.KG | 2<strong>02</strong>1<br />
Deutschland<br />
WATERVESTOR LIMITED -<br />
INH. FRÉDÉRIC EBNER | 2<strong>02</strong>1<br />
Deutschland<br />
PHILORO EDELMETALLE GMBH | 2<strong>02</strong>1<br />
Deutschland<br />
MARKETING8 -<br />
INH. DOMINIK PUSCH | 2<strong>02</strong>1<br />
Deutschland<br />
MISTER IMMO GMBH | 2<strong>02</strong>0<br />
Österreich<br />
ANDRÉ KRAFT | 2<strong>02</strong>0<br />
Deutschland<br />
REAL ESTATE KOVIN | 2<strong>02</strong>0<br />
Deutschland<br />
FIDES CAPITAL | 2<strong>02</strong>0<br />
Deutschland<br />
IMMOFINEX GMBH | 2<strong>02</strong>0<br />
Deutschland<br />
FKI-IMMOBILIEN | 2<strong>02</strong>0<br />
Deutschland<br />
APERAMEDIA | 2<strong>02</strong>0<br />
Deutschland<br />
FSV AG | 2<strong>02</strong>0<br />
Deutschland<br />
Die gesamte Liste finden Sie auch unter<br />
www.sachwert-magazin.de/top-service-qualitaet<br />
Das <strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong> erhebt fortlaufend Daten aus Unternehmen, die freiwillig zur Verfügung gestellt werden. Die Erhebungen betreffen allgemeine Fragen zum Kundenservice,<br />
Erreichbarkeit, Schulungsstand der für Service zuständigen Mitarbeiter und ob ein generelles Qualitätsmanagement im Unternehmen installiert wurde. Erreicht das<br />
Unternehmen in der Gesamtheit eine Positiv-Quote von 80 Prozent, wird es in der Liste „Top Service Qualität“ veröffentlicht. Die Redaktion behält sich jedoch im Falle von<br />
Zweifeln an der Richtigkeit der übermittelten Daten vor, Unternehmen von der Bewertungsveröffentlichung auszuschließen. Grundsätzlich kann seitens der Redaktion keine<br />
vollständige Garantie für die Richtigkeit der Daten übernommen werden.<br />
30 SACHWERT MAGAZIN <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3
Best of Web<br />
Best of Web<br />
Ergänzung der EU-Transparenzverordnung –<br />
AfW und VOTUM bieten aktualisierte Formulierungshilfen<br />
für Vermittler<br />
tigkeitsbezogene Offenlegungspflichten<br />
erfüllen. Auch Versicherungs- und Anlagevermittler<br />
– in der TVO kollektiv als<br />
Finanzberater bezeichnet – haben entsprechende<br />
Informationspflichten. Seit<br />
Beginn des Inkrafttretens dieser gesetzlichen<br />
Vorgaben begleiten die Verbände<br />
AfW und und VOTUM Deutschlands...<br />
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Die Verbände AfW und VOTUM haben<br />
angesichts des Inkrafttretens der<br />
jüngsten Ergänzung der Transparenzverordnung<br />
ihre Formulierungshilfen<br />
für Versicherungs- und Anlagevermittler<br />
aktualisiert. Mit der Transparenzverordnung<br />
(TVO) geht Europa einen weiteren<br />
Schritt beim wichtigen Zukunftsthema<br />
Nachhaltigkeit. Diese trat bereits am<br />
10. März 2<strong>02</strong>1 EU-weit in Kraft. Seither<br />
müssen nicht nur Produktgeber nachhal-<br />
VOTUM-Vorstand<br />
Martin<br />
Klein<br />
Geschäftsführender<br />
Vorstand des AfW<br />
Norman Wirth<br />
Bilder: Depositphotos / Drummer_vn, IMAGO / APP, Depositphotos / Ai825, VOTUM Verband, AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V.<br />
Ökostrom-Branche leidet<br />
unter Investitionsstau<br />
Die Ökostrom-Branche im Norden warnt<br />
vor einer Vollbremsung beim Ausbau erneuerbarer<br />
Energien. Als Gründe nannten<br />
Branchenvertreter die geplanten Regelungen<br />
zur Strompreisbremse. Die Bundesregierung<br />
riskiere mit aktuellen Plänen<br />
zur Übererlösabschöpfung einen Investitionsstau,<br />
sagte der Geschäftsführer des<br />
China stockt<br />
Goldreserven<br />
massiv auf<br />
970.000 Feinunzen hat China allein im<br />
Dezember zu seinen Goldreserven hinzugefügt<br />
– also rund 30 Tonnen. Das berichtet<br />
das Nachrichtenmagazin »Focus«.<br />
Bereits im November hatte die...<br />
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»Negative Dynamik« in der Baubranche<br />
Die Negativmeldungen aus der Baubranche<br />
scheinen kein Ende zu nehmen. Zum<br />
Beginn des Jahres sieht sich speziell die<br />
ostdeutsche Bauindustrie einem ganzen<br />
»Krisencocktail« ausgesetzt. Der Hauptgeschäftsführer<br />
des Bauindustrieverbands<br />
Ost (BIVO) Robert Momberg sagte, entsprechend<br />
gedrückt sei die Stimmung in<br />
der Branche. Das schreibt die Deutsche<br />
Presse-Agentur. Einer Blitzumfrage des Verbandes<br />
zufolge rechnen fast 70 Prozent<br />
Landesverbandes Erneuerbare Energien<br />
Marcus Hrach. Investitionsprojekte in Millionenhöhe<br />
würden in Schleswig-Holstein<br />
derzeit ausgesetzt und vielfach sogar ganz<br />
gestoppt. Laut aktuellem...<br />
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der Unternehmen 2<strong>02</strong>3 mit niedrigeren<br />
Umsätzen als im Vorjahr. Anfang 2<strong>02</strong>2 hatten<br />
dagegen noch weniger als 50 Prozent<br />
der Befragten sinkende Umsätze erwartet.<br />
Man erlebe derzeit eine negative Dynamik.<br />
Zwar seien in den ersten neun Monaten<br />
2<strong>02</strong>2 die Auftragseingänge der ostdeutschen<br />
Baufirmen gestiegen. Zugleich...<br />
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