Wiesenheim Fiss 50 Jahre
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Von einem geräumten Wanderweg konnten wir nur träumen.
Hans räumt den Weg mit eigener Schneefräse.
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AUS 5 JAHRZEHNTEN
Aller Anfang
ist schwer
Die ersten Jahre waren sehr schwierig. Mit
viel Energie haben meine Eltern aus dem
Nichts einen Betrieb geschaffen, mit vielen
Hürden aber auch mit unglaublich viel Engagement,
Ideen und Freude.
In den ersten beiden Wintern gab es beim
Haus einen Eislaufplatz. Ich war jede
freie Minute auf diesem Platz. Papa
brachte mir das Schlittschuhfahren
bei und von da an war mein größter
Wunsch ein Tutu – so wie es die Eiskunstläuferinnen
anhatten.
Die Langlaufloipe führte direkt am
Haus vorbei. Fast bis auf unsere Terrasse.
Von einem geräumten Wanderweg
konnten wir nur träumen. Kurzerhand
hat Papa eine Schneefräse gekauft und
den Weg vom Dorf zu uns regelmäßig frei
gemacht.
Folgendes Zitat schmerzt aus diesem Kontext
heraus daher besonders: Mama hat
beim TVB angerufen und mitgeteilt, dass
wir noch Zimmer frei haben. Die Antwort
war: „Was wollt ihr denn, zuerst muss das
Dorf voll werden. Dann kommt ihr dran“ »
Ich konnte meine Gedanken nicht bremsen
und dachte immer nur: „Was wollen
die beiden denn in einem Familienhotel?
Es gibt doch ruhige Pensionen und Hotels,
die für Senioren besser geeignet wären.
Wir haben so viele Kinder im Haus. Die
sind nie leise! Das kann nicht gut gehen...“
Am nächsten Morgen kam eine verzweifelte
Gäste-Mama zu mir. Ein weinendes,
fiebriges Kind am Arm. „Er hat die ganze
Nacht geschrieen. Ich vermute Mittelohrentzündung.
Falls die Gäste im
Zimmer neben uns wütend sind oder
abreisen, übernehmen wir selbstverständlich
die Kosten...“ Ich beruhigte
die Familie erst einmal, schickte
sie mit dem Kind zu Arzt und ging
in die Offensive.
Die Gäste im Nebenzimmer war das „älteres
Ehepaar“ und ausgerechnet die einzigen
Gäste im Haus, die ohne Kinder da
waren.
ANEKDOTEN AUS 5 JAHRZEHNTEN
50 JAHRE WIESENHEIM
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Für den Sommer hat Papa eine Grillhütte
gebaut - und so gab es wöchentlich einen
gut besuchten Wiesenheim Grillabend.
Er baute auch ein Schwimmbad. Das eiskalte
Wasser wurde mit einem Solarpaneel
zumindest auf 19°-20° geheizt. Warm genug
für uns, die Nachbarskinder und die
Kinder der Gäste.
Der Standortnachteil erforderte schon immer
ein Mehr an Ideen und Engagement.
Welches Alter?
„Guten Tag, wir sind ein älteres Ehepaar
ohne Kinder. Dürfen wir bei Ihnen im Familienhotel
unseren Urlaub verbringen?“.
Nach einem sehr fröhlichen Telefonat und
meiner Versicherung, dass jeder in unserem
Hause von Herzen willkommen ist,
haben die Gäste gebucht. Das „ältere Ehepaar“
reiste an und die beiden entpuppten
sich als zwei agile und übers ganze Gesicht
strahlende Über-achtzig-jährige!
Die beiden waren gutgelaunt beim Frühstück
erschienen und ich fühlte mich
verpflichtet mich im Namen der Familie
für die unruhige Nacht zu Entschuldigen.
In Erwartung einer Beschwerde
oder Schlimmerem muss ich wohl
auch etwas gestresst gewirkt haben.
Die Frau sah mich an, setzte ein
verschnitztes Lächeln auf und sagte: „Frau
Kirschner, wir haben das Baby schreien
hören, aber erstens war‘s nicht unseres
und so mussten wir nicht aufstehen -