Wiesenheim Fiss 50 Jahre
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Am anderen Ende der Leitung war eine Nachbarin, die mir mitteilen wollte, dass auf einem
unserer Balkone eine Frau steht und seit über einer halben Stunde um Hilfe ruft.
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50 JAHRE WIESENHEIM
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DIESE JAHRESZEIT
MAG ANDI NICHT 1
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NAME DER TOCHTER
I
MARLIES LIEBLINGS-
BESCHÄFTIGUNG 3
E
4
HEIMATORT
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PHILIPPS SKITECHNIK
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DAS MAG DIE
GANZE FAMILIE 6
N
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UNSER HAUSTIER
H
HANS UND MARIA
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BERUF VON PHILIPP
UND DOMINIK 9
I
WAS HAT ANDI FAST
IMMER DABEI 10
M
Wörter finden
Lösung auf Seite 20
UNSER TEAM
UNSER TEAM – OHNE UNSERE
FLEISSIGEN MITARBEITER GEHT
GAR NICHTS
1972/73 starteten Hans und Maria ganz
alleine. Später hatten wir saisonal immer
wieder einzelne Mitarbeiterinnen. „Zamahalfa“
(Zusammenhelfen) war notwendig.
In Erinnerung geblieben ist mir Anna
vom Piller. Sie hat oft bei mir im Kinderzimmer
übernachtet. Ich hatte sie
wirklich sehr gern, auch wenn mich ihr
Schnarchen jede Nacht geweckt hat.
Dann natürlich die Burgl aus Fiss,
die ihren Sohn Werner (Gugl) ab und zu
mitgebracht hat. Damals kein angenehmer
Spielkamerad.
Elfi aus dem schönen Osttirol.
Sie hat sich in Onkel Siegfried verliebet und
er sich in sie – so ist sie hier geblieben, hat geheiratet
und ist seitdem meine „Tante Elfi“.
Die Liste lässt sich fortführen – wir haben
versucht, uns an alle Mitarbeiter der letzten
50 Jahre zu erinnern und sind leider kläglich
gescheitert.
Ohne euch würde nichts funktionieren. Die
Betten wären nicht gemacht. Die Gänge
nicht geputzt. Das Frühstück nicht vorbereitet.
Das Geschirr nicht gespült. Das Essen
nicht zubereitet. Ohne euch wäre
es aber vor allem aber auch
sehr langweilig!
Wir bedanken uns bei euch allen und auch
bei allen vor euch, deren Namen wir hier
nicht notiert haben. Mit euch ist TEAM
nicht „Toll-Ein-Anderer-Machts“.
Danke für eure Treue.
Danke für eure Loyalität.
Danke für eure Mitarbeit.
Das ist eine Frage, die wir Erwachsenen
permanent stellen, bevor wir etwas tun.
Spielen hat zwar viele pädagogisch wertvolle
Auswirkungen – für ein Kind sollte
spielen aber de facto ohne Zweck sein. Es
war für mich ein weiterer Ansporn, Kindern
so viel Spaß und Spielerlebnis wie möglich
draußen in der Natur zu vermitteln.
Dazu gehörte auch, dass ich manchmal
am Marterpfahl endete und mit einer Horde
Indianer durchs Dorf nach Hause gewandert
bin. »
Thekengast
An einem Abend hatte ich einen sehr jungen
Thekengast. Ein etwa 8-jähriges Kind.
Kinder lieben es, an der Bar zu sitzen. Ich
dachte, die Eltern machen vielleicht einen
kurzen Abend-Spaziergang und das Kind
möchte lieber uns zusehen, als im Spielzimmer
spielen. Erst als es 22:00 Uhr wurde
und die meisten Gäste schon schlafen
gegangen waren, wunderte ich mich langsam.
Die Eltern waren immer noch nicht
zurück. Also sagte ich: „Deine Eltern machen
heute aber einen langen Abendspaziergang.“
Worauf als Antwort kam: „Die
sind nicht spazieren, die schlafen schon!“
Ich war verwundert: „Aha, und du darfst
noch aufbleiben?“ Die Antwort darauf
haute mich fast um. Das Kind sagte: „Die
wissen nicht, dass ich da bin. Meine Eltern
denken, ich schlafe schon. Ich habe mich
rausgeschlichen. Ich war noch nicht müde.
Jetzt komme ich nicht mehr ins Zimmer.
Die Tür ist verschlossen.“
Da der Zimmerschlüssel an der Tür innen
steckte, konnte ich auch von außen nicht
aufsperren. Ich musste also klopfen. Um
22:30 Uhr kam ein verschlafenes und mürrisches
„Ja, was gibt’s“ aus dem Zimmer.
Nach meiner Antwort: „Ich habe hier Ihren
Sohn“ wurde umgehend aufgesperrt.
Die Eltern hatten geglaubt, er schläft, haben
die Kinderzimmertür zugemacht und
sind schlafen gegangen. »
Ausgesperrt
Der Gastwirt ist kein Psychiater – aber
manchmal, vorwiegend abends an der
Theke, kommt man dem therapeutischen
Gespräch recht nahe. Im Laufe der Jahre
habe ich schon viele Familiengeschichten
erlebt. Gute und weniger Gute.
Eines Abends kam ein Papa mit den beiden
Kindern alleine zum Abendessen.
Ich fragte nach einer Weile, ob er auf seine
Frau warten möchte und er antwortete
ziemlich schlecht gelaunt mit Blick auf die
Uhr: „Nein, wir essen jetzt.“
Die Hauptspeise wurde serviert. Dann das
Dessert. Die Laune besserte sich nicht.
In der Zwischenzeit läutete mein Telefon
im Büro das zigste Mal. Während der
Abendessenszeit gehe ich üblicherweise
nicht dran. Es musste aber scheinbar
wichtig sein, es hörte nicht mehr auf zu
läuten.
Am anderen Ende der Leitung war eine
Nachbarin, die mir mitteilen wollte, dass
auf einem unserer Balkone eine Frau steht
und seit über einer halben Stunde um Hilfe
ruft. Des Rätsels Lösung war, dass eines
der Kinder die Balkontür geschlossen
hatte, die Frau also nicht mehr ins Zimmer
kam. Ohne Handy konnte sie auch niemanden
anrufen. Gut, dass es nicht mitten
im Winter war. Und gut, dass es auch für
Sie noch ein warmes Abendessen gab. *
ANEKDOTEN AUS 5 JAHRZEHNTEN