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Wiesenheim Fiss 50 Jahre

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...Schneeweiße, glänzende Jogginganzüge.

Schneeweiße Sportschuhe...

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50 JAHRE WIESENHEIM

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Fisserisch für

Einheimische und

Fortgeschrittene

Vrsteckerlix(Versteckspiel)

Topperlix(Fangenspiel)

Purzigogl(Purzelbaum)

Luttl(Schnuller)

Krattla(Gitterbett)

Nala & Neina

(Oma & Opa)

Runzla(Falten)

Tippl(Beule)

Tutscharla(Schläfchen)

Gugger(Fernglas)

Dilla(Dachboden)

Schnoarfr(Rucksack)

hielt ich Schlösser

und Schlüssel.

Einen ganzen

Karton voll. Alles,

was auf Lager war.

Dazu jeweils 2-3

Schlüssel.

Das Problem daran

war, es passte

absolut nichts

zusammen. Kein

einziger Zimmerschlüssel

sperrte

auch die Haustür.

Eigene Schlüssel

für Küche, Keller,

Wohnung, Lokal,

Büro, Haustür, Gästezimmer. Ein Sammelsurium.

Drei Wochen lang – bis zum Einbau der

richtigen Schließanlage – arbeiteten wir

mit einem Korb voller Schlüssel. Auch

die Zimmermädchen benötigten für jedes

Zimmer einen eigenen Schlüssel. Die

Gäste mussten sogar Bescheid sagen,

wenn Sie nachts nach Hause kommen

würden. Wir hatten für die Haustüre auch

nur ein paar wenige Schlüssel, die wir

nach Bedarf ausgeben mussten. Diese

Geschichte könnte ich fortsetzen mit den

nicht immer freundlichen Kommentaren

der Gäste, die dann trotzdem nachts vor

verschlossener Tür standen. Die Türklingel,

die uns hätte wecken können, war

nämlich auch noch nicht angeschlossen...»

Prost

Der Tiroler und der Schnaps! Ein Schnapsl

zur Begrüßung, eines gegen schlechte

Laune, gegen Bauchschmerzen hilft es

auch und vor allem gibt es einen Schnaps

zur Belohnung.

Viele Jahre hat Andi im Sommer jede Woche

unseren Gästen das Bogenschießen

beigebracht. Da wurde Haltung geübt, es

gab so manchen blauen Unterarm, dann

wurden Punkte gesammelt und am Abend

gab es eine Urkunde. Und natürlich ein

Schnapsl für jeden Teilnehmer, wie sich

das in Tirol so gehört.

Wer Andi kennt weiß, dass es keinen

Schnaps trinkt. Er mag ihn einfach nicht.

Das muss man auch bei einem Tiroler akzeptieren.

Er bekam also immer ein Stamperl mit

Wasser um mit den Gästen anzustoßen.

Prost! Danke fürs Dabei sein. Schön

war’s.

Nur einmal musste ich meinen Mann ein

wenig ärgern – vielleicht war es auch eine

Revanche. Ich kann mich an den Grund

nicht mehr erinnern.

Da war dann auch in seinem Glas

Schnaps. Prost! Danke fürs Dabei sein.

Schön war’s.

Andis Blick beim Austrinken des Glases

und realisieren, werde ich nicht so schnell

vergessen. Die Gäste haben nichts bemerkt.

Das war Schnaps! Ja, natürlich –

was denn sonst? »

Wanderoutfit

Seit einigen Jahren ist das Wandern eine

moderne und modische Sportart.

Es gibt Funktionsbekleidung, gute Schuhe,

Wander- und Regenjacken – und das alles

meist schon für die Kinder. Mittlerweile

gibt es auch gute Rucksäcke für Kinder.

Anfang der 1990iger Jahre war das noch

anders. Es gab auch noch keinen öffentlichen

Wanderbus, daher war der Treffpunkt

oben auf dem Berg. Anfahrt mit eigenem

Auto. Auffahrt Bergbahn.

Die Anforderung für die ca. zweistündige,

leichte Wanderung war einfach: festes

Schuhwerk, Regenschutz, kleine Jause.

Den Anblick der mich schon erwartenden

Wandertruppe werde ich nicht mehr vergessen.

Ich traute meinen Augen kaum!

Schneeweiße, glänzende Jogginganzüge.

Schneeweiße Sportschuhe. Stockregenschirme.

Bodenlanger Jeansrock. Ledermokassins.

Kurze Hosen, Halbschuhe,

Winterstiefel, Umhängetasche,...

Es sollte ja nur eine einfache Familienwanderung

werden – aber ich hatte wohl vergessen

zu erwähnen, dass dafür am Berg

trotzdem ein ordentliches Wanderoutfit

erforderlich ist.

Niemand hatte mit dem extremen Wetterumschwung

mit Schneefall und Nebel

gerechnet. Seit diesem Tag wussten aber

auch meine Gäste, dass weiße Turnschuhe

und Mokassins im Matsch recht ungeeignet

sind, dass ein Stockregenschirm

nicht wärmt und dass im Rucksack vielleicht

auch ein Pullover Platz haben sollte.

Ich bin heute noch froh, dass niemandem

etwas passiert ist und der größte Schaden

schmutzige und teils kaputte Kleidung war.

Seit diesem Tag kontrolliere ich vorher Bekleidung

und Schuhwerk – und heute ist

der Wetterbericht ja auch wesentlich präziser

als vor 30 Jahren. »

Wozu soll das

gut sein?

Eine Wanderung zum Waldspielplatz Rabuschl

war immer schon fester Bestandteil

des Wiesenheim-Wochenprogramms.

Der etwas versteckte Spiel- und Grillplatz

hat sich in den vergangenen Jahrzehnten

etwas verändert. Anfangs waren da

noch Restbereiche der Baumschule mit

unglaublich dichtem Baumdickicht. Bestens

geeignet für jedes Versteckspiel. Die

Würstchen mussten auch manchmal kalt

gegessen werden, wenn das Holz wieder

einmal viel zu nass war um zu brennen.

Das war den Kindern egal, wir machten

Spiele, sammelten Waldmaterial und haben

gebastelt. Was immer wichtig war:

Staudamm bauen und matschen. Ein Kind

ist mir bis heute in Erinnerung geblieben.

Ich war mit den Kindern in meinem und deren

Element. Wir haben eine Staustufe mit

Steinen gemacht. Da fehlte noch Matsch-

Material zum Abdichten. Wir alle waren

eifrig dabei, für unser Piratendorf einen

großen See zu produzieren. Nur ein einziges

Kind, ein Mädchen, stand tatenlos

daneben. Unsicher und gelangweilt. Auf

meine Frage, ob sie uns denn nicht helfen

möchte, kam die Frage: „Wozu soll das

denn gut sein?“ Ich war über diese Frage

deshalb so erschrocken, weil das keine

Kinderfrage ist.

ANEKDOTEN AUS 5 JAHRZEHNTEN

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