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Verbandsgemeinde - Landkreis Kaiserslautern

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Jeanette Rott-Otte<br />

Staatsministerin a. D.<br />

„Die Menschheit hat zwei Flügel: Frauen und<br />

Männer. Erst wenn beide Flügel gleichmäßig<br />

entwickelt sind, kann der Vogel fliegen.“<br />

5<br />

Abdu-Baha<br />

Der 1. Oktober 1986 war ein guter Tag für die Menschen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kaiserslautern</strong>. Der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> war einer der ersten vier <strong>Landkreis</strong>e, die 1986 die Stelle der<br />

Gleichstellungsbeauftragten hauptamtlich besetzt haben. Ich habe ganz bewusst den Begriff<br />

„Menschen“ gewählt, um deutlich zu machen, dass Gleichstellungspolitik „Politik für Frauen<br />

und Männer“ ist!<br />

Mit Elvira Schlosser ist die einzige Gleichstellungsbeauftragte der ersten Stunde der <strong>Landkreis</strong>e<br />

von Rheinland-Pfalz noch im Amt und kann das 20-jährige Jubiläum auch als „ihr Jubiläum“<br />

feiern. Zwanzig Jahre Arbeit für die Gleichstellung von Frauen und Männern sind<br />

zwanzig Jahre „Pionierarbeit“, nicht nur für die Menschen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kaiserslautern</strong>. Zur<br />

Erinnerung: Es gab weder ein Landesgleichstellungsgesetz, noch gab es Vorgaben für die<br />

inhaltliche Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten. Was es gab, war die Empfehlung einer<br />

Enquete-Kommission auf Bundesebene zur Einrichtung von Gleichstellungsstellen. Hauptamtlich<br />

oder nebenamtlich, Rederecht im Kommunalparlament, Frauenförderpläne und deren<br />

Umsetzung waren die großen Themen.<br />

In den Köpfen der damit befassten Männer war die Gleichstellungsbeauftragte eine Bedrohung,<br />

z. B. für die Personalräte, die fürchteten, Einfluss an die Gleichstellungsbeauftragte<br />

abgeben zu müssen. Die anderen stöhnten, schon wieder mehr Bürokratismus. Und wieder<br />

andere meinten, dies sei eine „Spielwiese“ für die Frauenbewegung, damit diese endlich<br />

Ruhe gebe.<br />

Weit gefehlt, es war die weise Entscheidung der Mitglieder des damaligen Kreistages <strong>Kaiserslautern</strong><br />

und des Landrates, die auch Mut bedeutet hat. Mut, als einer der ersten <strong>Landkreis</strong>e<br />

in Rheinland-Pfalz diese Entscheidung zu treffen, Mut, belächelt zu werden.<br />

Im Jahre 1995 trat das Landesgleichstellungsgesetz von Rheinland-Pfalz in Kraft. In den<br />

Jahren vor Inkrafttreten des LGG sind kommunale Frauenbeauftragte zum tragenden Element<br />

der Frauenpolitik „vor Ort“ in den Kommunen geworden. Ihre Funktion ist rechtlich in<br />

der Gemeinde- bzw. <strong>Landkreis</strong>ordnung verankert. Mit Kompetenz und Professionalität arbeiten<br />

sie z. T. hauptamtlich in Gleichstellungsstellen bzw. Frauenbüros an den Schnittstellen<br />

zwischen Verwaltung und Politik.<br />

Wenn wir heute auf zwanzig Jahre erfolgreiche Gleichstellungspolitik im <strong>Landkreis</strong> <strong>Kaiserslautern</strong><br />

zurückblicken, dann ist dies der großen Fachlichkeit, dem Engagement und der Zähigkeit<br />

von Elvira Schlosser zu verdanken. Gerne erinnere ich mich an die gute Zusammenarbeit<br />

in den Jahren 1991 bis 1996.<br />

Herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Kraft und Erfolg!<br />

Jeanette Rott-Otte

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