EWKC 23-10
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Regional 8. März 20<strong>23</strong><br />
Sechs Prozent mehr Straftaten als im Vorjahr<br />
Bremerhavener Kriminalstatistik 2022 vorgestellt / Aufklärungsquote erneut gestiegen<br />
Verursacher<br />
flüchtet<br />
NORDHOLZ re ∙ Am Sonntagabend<br />
gegen 21.45 Uhr,<br />
ereignete sich auf der A<br />
27 ein Verkehrsunfall. Ein<br />
22-jähriger Cuxhavener<br />
befuhr mit seinem Skoda<br />
die A 27 kurz vor der Anschlussstelle<br />
Nordholz in<br />
Fahrtrichtung Cuxhaven<br />
auf der linken Spur. Plötzlich<br />
wechselte ein neben<br />
ihm fahrender Pkw vom<br />
Hauptfahrstreifen auf den<br />
Überholfahrstreifen. Der<br />
Skodafahrer musste abbremsen,<br />
ausweichen und<br />
touchierte dabei die Mittelschutzplanke.<br />
Es entstand<br />
ein Sachschaden in Höhe<br />
von etwa 4.200 Euro. Verletzt<br />
wurde bei dem Unfall<br />
niemand. Der andere Pkw<br />
flüchtete unerkannt. Zeugen<br />
werden gebeten sich bei<br />
der Polizei unter (04743) 92<br />
80 zu melden.<br />
Blutspende in<br />
Mittelstenahe<br />
MITTELSTENAHE re ∙ Der<br />
DRK-Ortsverein Mittelstenahe<br />
führt am Dienstag, 14.<br />
März, seinen nächsten Blutspendetermin<br />
durch. In „De<br />
olen Dörpschool“ in Nordahn<br />
kann man in der Zeit<br />
von 17 bis 20 Uhr seine Spende<br />
abgeben. Zum Termin,<br />
der auch online gebucht<br />
werden kann, bitte den Personalausweis<br />
und den Blutspendeausweis<br />
mitbringen.<br />
Für alle Spender hält der<br />
Ortsverein als Dank einen<br />
Imbiss bereit, der in gemütlicher<br />
Runde stattfindet.<br />
BREMERHAVEN re ∙ Der<br />
Direktor der Ortspolizeibehörde<br />
Bremerhaven, Volker<br />
Ortgies, und der stellvertretende<br />
Leiter der Kriminalpolizei,<br />
Kriminaldirektor<br />
Benjamin Siebert, haben am<br />
Montag die Polizeiliche Kriminalstatistik<br />
(PKS) 2022 für<br />
Bremerhaven vorgestellt.<br />
In der Stadt Bremerhaven<br />
wurden 2022 insgesamt<br />
13.<strong>10</strong>0 Straftaten in der PKS<br />
erfasst. Dies entspricht einer<br />
Steigerung von sechs Prozent,<br />
somit einem Plus von<br />
745 Taten gegenüber dem<br />
Vorjahr. Im Gleichklang<br />
ist damit auch eine Steigerung<br />
von sechs Prozent auf<br />
11.575 bei der Häufigkeitszahl<br />
(Straftaten pro <strong>10</strong>0.00<br />
Einwohner) festzustellen.<br />
Nachdem in 2021 noch ein<br />
Rückgang der Fallzahlen<br />
registriert werden konnte,<br />
nähern sich die Zahlen nun<br />
dem Niveau von 2020 an.<br />
Die Aufklärungsquote steigt<br />
auf 52,8 Prozent (50 Prozent<br />
in 2021) und liegt somit zum<br />
zweiten Mal in Folge bei 50<br />
Prozent und mehr. Kritisch<br />
betrachtet der Direktor der<br />
Ortspolizeibehörde Bremerhaven<br />
die Entwicklung im<br />
Bereich der Gewaltdelikte.<br />
Hier ist ein Anstieg des Anteils<br />
an der Gesamtkriminalität<br />
von 4,4 Prozent auf 5,1<br />
Prozent zu beobachten. „Wir<br />
müssen feststellen, dass es<br />
eine zunehmende Tendenz<br />
in der Gesellschaft gibt,<br />
Konflikte nicht durch Kommunikation,<br />
sondern durch<br />
die Anwendung von Gewalt<br />
zu lösen“, führt Volker Ortgies<br />
dazu aus. Neben den<br />
herausragenden Tötungsdelikten<br />
zeigt sich diese Entwicklung<br />
insbesondere bei<br />
den Raubdelikten mit einem<br />
Anstieg um 26,5 Prozent<br />
(191 Fälle in 2022, 151 Fälle<br />
in 2021).<br />
Gewaltdelikte werden mit zunehmender Tendenz beobachtet<br />
<br />
Foto: Pixabay<br />
Mit 25,7 Prozent ist dieser<br />
Trend ebenfalls bei den<br />
angezeigten Körperverletzungsdelikten<br />
festzustellen.<br />
Im Jahr 2022 stieg die Zahl<br />
von 1.263 (2021) auf 1.587<br />
Fälle. Die Aufklärungsquote<br />
in diesem Deliktsfeld bewegt<br />
sich seit 2017 auf einem<br />
stabilen Niveau von 84 Prozent<br />
und mehr. Auch in 2022<br />
wurden 88,3 Prozent aller<br />
Taten in diesem Deliktsfeld<br />
aufgeklärt. Das ist nicht<br />
überraschend, denn Körperverletzungsdelikte<br />
werden<br />
überwiegend im sozialen<br />
Umfeld im Kontakt mit<br />
Freunden, Bekannten oder<br />
der Familie registriert. Vor<br />
dem Hintergrund der Aufhebung<br />
der Corona-Maßnahmen<br />
und der wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen ist<br />
eine vermehrte Unzufriedenheit<br />
innerhalb der Bevölkerung<br />
zu verspüren,<br />
die häufig in verbalen oder<br />
körperlichen Auseinandersetzungen<br />
enden können.<br />
„Wir stellen häufig fest, dass<br />
die Kollegen am Einsatzort<br />
die Rolle als Mediator einnehmen,<br />
um zwischen den<br />
Parteien zu vermitteln“,<br />
stellt der Direktor der Ortspolizeibehörde<br />
dar.<br />
Im Bereich der häuslichen<br />
Gewalt hält in diesem Jahr<br />
der kontinuierliche Anstieg<br />
der Fallzahlen weiter an.<br />
So wurde im Vergleich zum<br />
Vorjahr (592 Fälle) ein Plus<br />
von 11,7 Prozent für das Jahr<br />
2022 (661 Fälle) festgestellt.<br />
Volker Ortgies ist sich sicher,<br />
dass die Gesellschaft<br />
durch die Umsetzung des<br />
Landesaktionsplanes zur<br />
Istanbul Konvention und<br />
die vielen Maßnahmen in<br />
den Behörden, insbesondere<br />
auch in der Polizei, für das<br />
Thema sensibilisiert wurde.<br />
Das Anzeigeverhalten von<br />
Betroffenen, Familienangehörigen,<br />
Nachbarn oder<br />
anderen Kontaktpersonen<br />
wurde dadurch gefördert.<br />
Er führt weiter aus: „Es ist<br />
uns gelungen, das Hellfeld<br />
in diesem Deliktsbereich zu<br />
vergrößern und damit den<br />
Betroffenen von häuslicher<br />
Gewalt im Zusammenwirken<br />
mit anderen Behörden<br />
und Organisationen Hilfe<br />
und Unterstützung anbieten<br />
zu können.“ Benjamin<br />
Siebert ergänzt: „Gewalt im<br />
häuslichen Umfeld darf kein<br />
Tabuthema sein.“<br />
Im Gegensatz zum Vorjahr<br />
wird bei der Gewalt gegen<br />
Polizeibeamte und -beamtinnen<br />
in diesem Jahr ein<br />
Anstieg um 8,8 Prozent (91<br />
Fälle in 2021, 99 Fälle in 2022)<br />
festgestellt. Neben dem ausbleibenden<br />
Respekt kann<br />
dies auch auf die aufgehobenen<br />
Corona-Maßnahmen<br />
zurückgeführt werden. Der<br />
Besuch von Gaststätten und<br />
Veranstaltungen und der<br />
damit oftmals einhergehende<br />
Konsum von Alkohol<br />
führen vermehrt zu einem<br />
hemmungslosen Handeln<br />
gegenüber Einsatz- und Rettungskräften.<br />
„Besonders<br />
beunruhigend ist hier der<br />
Trend, dass häufig Videos<br />
solcher Übergriffe in den<br />
sozialen Medien geteilt und<br />
gehypt werden“, führt Volker<br />
Ortgies aus. „Hier ist ein<br />
Umdenken in der Gesellschaft<br />
wünschenswert und<br />
mehr Unterstützung für<br />
die Menschen, die sich täglich<br />
für ihre Mitmenschen<br />
und deren Sicherheit, die<br />
Gesellschaft und den Staat<br />
einsetzen.“<br />
Mit insgesamt 42,7 Prozent<br />
haben die Diebstahlsdelikte<br />
den größten Anteil an der<br />
Gesamtkriminalität in der<br />
Stadt Bremerhaven. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr ist eine<br />
Abnahme um 3,5 Prozent<br />
festzustellen. Ein positiver<br />
Trend zeigt sich insbesondere<br />
bei der Betrachtung der<br />
Diebstähle unter erschwerenden<br />
Umständen. Hier ist<br />
mit 2.486 Fällen sogar eine<br />
Abnahme von 9,8 Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahr<br />
(2913 Taten in 2021) festzustellen.<br />
„Die vielen getroffenen<br />
Maßnahmen im Einsatz-<br />
und Ermittlungsdienst<br />
wirken sich positiv aus“, erläutert<br />
Benjamin Siebert.<br />
Während der Wohnungseinbruchdiebstahl<br />
mit 327<br />
registrierten Fällen (291 im<br />
Vorjahr) leicht angestiegen<br />
ist, werden Rückgänge bei<br />
schweren Diebstählen aus<br />
Boden- und Kellerräumen<br />
um 27,5 Prozent und bei<br />
schweren Diebstählen aus<br />
Büros und Werkstätten um<br />
9,6 Prozent festgestellt. Benjamin<br />
Siebert ergänzt dazu,<br />
dass der positive Trend im<br />
Bereich der Diebstahlsdelikte<br />
die Polizei in ihrem<br />
Vorgehen bestärkt und dass<br />
diese den eingeschlagenen<br />
Weg fortsetzen wird, um<br />
auch zukünftig in diesem<br />
Handlungsfeld präsent zu<br />
sein.<br />
Das Jahr 2022 war mit einer<br />
Vielzahl von Herausforderungen<br />
für die Ortspolizeibehörde<br />
verbunden. Die<br />
zahlreichen Einsätze rund<br />
um die Corona-Demonstrationen,<br />
den Amoklauf<br />
im Mai 2022, die umfangreichen<br />
Ermittlungen in<br />
den verschiedenen Mordkommissionen<br />
und den<br />
vielen Ermittlungsgruppen<br />
haben die Polizei vor dem<br />
Hintergrund der steigenden<br />
Fallzahlen und einer hohen<br />
Personalfluktuation ständig<br />
gefordert. „Trotz dieser<br />
enormen Belastungen ist<br />
es uns gelungen, eine hohe<br />
Anzahl von Straftaten zu<br />
bearbeiten und eine hohe<br />
Aufklärungsquote zu erzielen.<br />
Dies unterstreicht die<br />
hohe Einsatzbereitschaft<br />
und das Engagement aller<br />
Beschäftigten für die Bürger<br />
in der Stadt Bremerhaven“,<br />
führt Volker Ortgies<br />
aus.<br />
Weitere Aussagen zur Polizeilichen<br />
Kriminalstatistik<br />
für 2022: Nach den Diebstahlsdelikten<br />
(38,9 Prozent)<br />
weisen Sachbeschädigungen<br />
(12,4 Prozent) und<br />
Betrugsdelikte (11,4 Prozent)<br />
mit weitem Abstand<br />
die höchsten Anteile an der<br />
Gesamtkriminalität auf.<br />
Im Bereich der Kfz-Kriminalität<br />
ist ein Anstieg beim<br />
schweren Diebstahl von<br />
Fahrzeugen um 25,6 Prozent<br />
auf 49 Taten (39 im Vorjahr)<br />
zu verzeichnen. Im Bereich<br />
des Diebstahls aus Kfz sinken<br />
die registrierten Fälle<br />
um 18,9 Prozent auf 400 Taten<br />
(Vorjahr 493). Der Diebstahl<br />
von Fahrrädern ist<br />
mit 501 Taten (544 in 2021)<br />
um 7,9 Prozent gesunken.<br />
Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote<br />
auf 15 Prozent<br />
(12,5 Prozent im Vorjahr)<br />
gestiegen.<br />
Taschendiebstähle nahmen<br />
um 46,7 Prozent zu. Die<br />
Geschädigten werden beispielsweise<br />
von den Tätern<br />
auf offener Straße umarmt,<br />
und dabei werden die Wertgegenstände,<br />
wie das Portmonee<br />
oder ähnliches, aus<br />
den Taschen entwendet.<br />
Insbesondere Ältere oder<br />
Betrunkene werden oftmals<br />
Opfer, da die Reaktionsfähigkeit<br />
eingeschränkt ist<br />
und sie in der Regel eine<br />
schlechtere Täterbeschreibung<br />
abgeben können.<br />
Die Fälle von Sachbeschädigungen<br />
steigen um insgesamt<br />
20,9 Prozent (1.630<br />
Fälle in 2022, 1.348 Fälle in<br />
2021). In 305 Fällen wurde<br />
im Jahr 2022 eine Sachbeschädigung<br />
durch Graffiti<br />
angezeigt. Im Vergleich<br />
zum Jahr 2021 mit 279 Fällen<br />
bedeutet dies einen Anstieg<br />
von 9,3 Prozent.<br />
Innerhalb der Betrugsdelikte<br />
verzeichnet der Warenkreditbetrug<br />
einen Rückgang<br />
der Fallzahlen um 19,9<br />
Prozent. Der Computerbetrug<br />
mittels rechtswidrig<br />
erlangter unbarer Zahlungsmittel<br />
(+ <strong>10</strong>0,8 Prozent)<br />
sowie der Warenbetrug (+<br />
17,1 Prozent) erweisen sich<br />
als Treiber der Fallzahlen.<br />
Die Anzahl der Sexualdelikte<br />
ist um 17,4 Prozent<br />
gestiegen. Dies ist überwiegend<br />
auf einen Anstieg von<br />
Fällen exhibitionistischer<br />
Handlungen sowie sexueller<br />
Belästigungen zurückzuführen.<br />
Die Straßenkriminalität<br />
bewegt sich wieder<br />
in Richtung des Niveaus vor<br />
Ausbruch der Corona-Pandemie.<br />
Trotz 12,3 Prozent<br />
Steigerung zum Vorjahr erreichen<br />
die Zahlen bisher<br />
aber nicht die Werte aus den<br />
Jahren vor 2021.<br />
Neustart für Beerster Seefest<br />
Organisationsteam ruft jetzt zum Mitmachen auf<br />
BEDERKESA re ∙ Sommer,<br />
Sonne, Seefest (Foto: RaBoe):<br />
Seit Jahrzehnten ist das Seefest<br />
in Bad Bederkesa ein<br />
Höhepunkt in der regionalen<br />
Veranstaltungslandschaft.<br />
Nach zwei Jahren pandemiebedingter<br />
Pause - zuletzt fand<br />
das Fest im Jahr 2019 statt -<br />
soll es jetzt wieder losgehen.<br />
Mit einem neuen Konzept,<br />
frischen Ideen und einem<br />
attraktiven Programm, das<br />
Einheimische und Touristen<br />
gleichermaßen anzieht.<br />
Der Termin steht bereits fest:<br />
Das Seefest 20<strong>23</strong> wird am 5.<br />
und 6. August ausgerichtet.<br />
„Das Seefest lebt traditionell<br />
vom ehrenamtlichen Engagement<br />
und von der Kreativität<br />
der hiesigen Vereine und<br />
Gruppen“, sagt Dana Hebener<br />
von der Tourismus, Kur<br />
und Freizeit GmbH. Deshalb<br />
startet das Organisationsteam<br />
hiermit einen Aufruf.<br />
Dieser richtet sich an alle Vereine,<br />
Kindergärten, Schulen,<br />
Gewerbetreibende und andere<br />
Einrichtungen, die sich<br />
am Seefest beteiligen möchten.<br />
Für alle, die ihr Interesse<br />
am Mitmachen signalisieren<br />
möchten, hat die Stadt Geestland<br />
ein Anmeldeformular<br />
entworfen. Dieses steht ab<br />
sofort unter www.geestland.<br />
eu/seefest zum Ausfüllen bereit.<br />
Die Anmeldefrist endet<br />
am 15. April.<br />
Fragen rund um das Anmeldeformular<br />
und die Organisation<br />
beantwortet Dana Hebener<br />
unter (04743) 937-1582<br />
oder dana.hebener@geestland.eu.