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Wahlprogramm der Jusos in der SPD - Juso-Hochschulgruppe ...

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www.uni-kassel.de/juso<br />

EINFALL<br />

Wahlausgabe 2009<br />

Zeitung <strong>der</strong> <strong>Juso</strong>-<strong>Hochschulgruppe</strong> Kassel und Witzenhausen<br />

>>> Trau, Schau, Wem?!<br />

De<strong>in</strong>e Stimme ist 1800 Euro wert.<br />

Warum CDU und FDP beim Thema<br />

Studiengebühren nicht zu trauen ist.<br />

AStA-Bilanz 2008/09 > <strong>Juso</strong>-<strong>Wahlprogramm</strong> zu den Hochschulwahlen<br />

Uni Sozial Gerecht gestalten.<br />

Der Bologna-Prozess > Das Semesterticket wird erweitert<br />

Harte Verhandlungen gehen ihrem erfolgreichen Ende entgegen.


Seite03<br />

Seite04<br />

Seite06<br />

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Seite08<br />

Seite10<br />

Seite11<br />

Seite12<br />

Gegen die Entdemokratisierung <strong>der</strong> Hochschulen<br />

Für e<strong>in</strong>e selbstbewusste und gleichberechtigte Studierendenschaft.<br />

Trau, Schau, Wem?!<br />

Warum <strong>der</strong> CDU und FDP beim Thema Studiengebühren nicht zu trauen ist!<br />

Der Zeitvertreib<br />

Mitmachen und Gew<strong>in</strong>nen.<br />

Die Studiensituation<br />

Über die wirtschaftliche und soziale Lage<br />

<strong>der</strong> Studierenden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland.<br />

Das <strong>Wahlprogramm</strong> für die Hochschulwahlen<br />

Was wir machen wollen.<br />

Was wir for<strong>der</strong>n.<br />

Der Bologna-Prozess<br />

Mehr als BA und MA.<br />

Das Semesterticket wird erweitert<br />

E<strong>in</strong> Bericht aus dem AStA-Referat für Ökologie und Mobilität.<br />

AStA Bilanz 2008/09<br />

Serviceleistungen erweitert.<br />

Gebühren besiegt.<br />

Die <strong><strong>Juso</strong>s</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>Hochschulgruppe</strong> Kassel und Witzenhausen 2009<br />

2


oX<br />

Gegen die Entdemokratisierung<br />

<strong>der</strong> Hochschulen<br />

Die studentische Mitbestimmung und Selbstverwaltung<br />

ist e<strong>in</strong> immer wie<strong>der</strong> diskutiertes<br />

Thema. Stellt sie für manche e<strong>in</strong> störendes<br />

Übel im politischen Streit dar, ist sie für an<strong>der</strong>e<br />

Ausdruck e<strong>in</strong>er studentische Kultur <strong>der</strong><br />

Emanzipation und Selbstbestimmtheit und<br />

e<strong>in</strong>e Notwendigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em demokratisch<br />

verfassten Geme<strong>in</strong>wesen. So auch für uns <strong><strong>Juso</strong>s</strong>.<br />

Die Verwaltung <strong>der</strong> eigenen Belange, die<br />

Artikulation studentischer Interessen und<br />

Bedürfnisse, <strong>der</strong> Streit um und für diese und<br />

die Annahme jener Aufgaben aus Verantwortungsbewußtse<strong>in</strong><br />

gegenüber den Studierenden<br />

und <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Hochschule<br />

<strong>in</strong>sgesamt stellen die Eckpunkte dieser Institutionen<br />

dar und so ist unser Auftrag als<br />

Studierende diese am Leben zu halten und<br />

fortzuentwickeln.<br />

Wir Student<strong>in</strong>nen und Studenten<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wesentlicher Teil<br />

dieser Universität. Wir verbr<strong>in</strong>gen<br />

zentrale Jahre unseres<br />

(Berufs-)Lebens <strong>in</strong> dieser<br />

E<strong>in</strong>richtung. Jedoch s<strong>in</strong>d<br />

nicht nur wir im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

guten Ausbildung von dieser<br />

abhängig, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Hochschule von uns. Sollen<br />

wir doch als Multiplikatoren<br />

für diese wirken und werben,<br />

an dieser beruflich auch nach<br />

Ende des Studiums verweilen<br />

und nicht zuletzt durch gute<br />

und vorzeigbare Leistungen e<strong>in</strong>e fundierte<br />

Profilbildung <strong>der</strong> Universität <strong>in</strong> Konkurrenz<br />

zu an<strong>der</strong>en Standorten voran treiben. Aus diesen<br />

Gründen müssen wir e<strong>in</strong> Interesse daran<br />

haben den Alltag und die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Uni zu bee<strong>in</strong>flussen, mitzubestimmen und<br />

zu prägen. Akzeptabel kann dies nur gleichberechtigt<br />

und auf e<strong>in</strong>er Augenhöhe mit <strong>der</strong><br />

Professorenschaft und dem Mittelbau geschehen,<br />

deswegen for<strong>der</strong>n wir e<strong>in</strong>en Ausbau <strong>der</strong><br />

Mitbestimmungsstrukturen und die Drittelparität<br />

<strong>in</strong> allen hochschulpolitischen Gremien<br />

e<strong>in</strong>zuführen.<br />

In den letzten Jahren allerd<strong>in</strong>gs ist die gesetzlich<br />

fixierte und garantierte Vertretung unserer<br />

Interessen gegenüber den an<strong>der</strong>en hochschulpolitischen<br />

Akteuren, wie Präsidium<br />

o<strong>der</strong> Professorenschaft sowie die studentische<br />

Selbstverwaltung <strong>in</strong>sgesamt Ziel massiver<br />

politischer Angriffe <strong>der</strong><br />

CDU-Landesregierung<br />

gewesen. Ziel Roland<br />

Kochs sowie von CDU<br />

und FPD war und ist es<br />

die Stimme <strong>der</strong> Studierenden<br />

aus den entscheidenden Diskussionen<br />

heraus zu halten und perspektivisch verstummen<br />

zu lassen.<br />

Ausdruck f<strong>in</strong>det diese anti-demokratische<br />

Agenda <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zunehmenden Zentralisierung<br />

<strong>der</strong> Entscheidungskompetenzen, und somit<br />

e<strong>in</strong>er Stärkung <strong>der</strong> Präsidien, und <strong>in</strong> <strong>der</strong> hoch<br />

umstrittenen „25%-Regelung“. Diese 2004<br />

beschlossene Regelung besagt, dass die Beitragserhebung<br />

für die Studierendenschaft an<br />

die Wahlbeteiligung <strong>der</strong> Studierenden bei den<br />

Hochschulwahlen gekoppelt ist. Diese muss<br />

e<strong>in</strong>e Schwelle von m<strong>in</strong>destens 25% Beteiligung<br />

überschreiten um radikale Kürzungen<br />

<strong>der</strong> Mittel verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu können.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Landesregierung<br />

ist e<strong>in</strong>deutig: Studentische<br />

Kultur wie das K19 o<strong>der</strong><br />

die solidarische Sozialberatung<br />

im AstA<br />

und existierende Mitbestimmungsstrukturen<br />

f<strong>in</strong>anziell auszutrocknen<br />

und so die kritische, laute<br />

und unbequeme Studierendenschaft<br />

mundtot zu machen!<br />

Gegen dieses Vorhaben müssen<br />

wir auch weiterh<strong>in</strong> Wi<strong>der</strong>stand leisten. Nicht<br />

zuletzt die lebhaften Proteste und die e<strong>in</strong>gereichte<br />

Volksklage gegen die Studiengebühren<br />

<strong>der</strong> Regierung Koch hatten gezeigt, dass<br />

unsere Stimme e<strong>in</strong>e wichtige und machtvolle<br />

se<strong>in</strong> kann. Auch bei <strong>der</strong> hessischen Landtagswahl<br />

im Januar 2008 bekam Koch <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

von jungen Menschen die Quittung für se<strong>in</strong>e<br />

falsche Politik. Dies darf ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliger<br />

Denkzettel bleiben! Die <strong><strong>Juso</strong>s</strong> und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die <strong>Juso</strong>-<strong>Hochschulgruppe</strong>n waren es, die<br />

diese Belange <strong>in</strong> die Koalitionsverhandlungen<br />

von <strong>SPD</strong> und Grünen trugen und im Vertrag<br />

durchsetzten: gebührenfreies Studium, Stärkung<br />

<strong>der</strong> verfassten Studierendenschaft und<br />

Abschaffung <strong>der</strong> 25%-Mundtot-Klausel!<br />

Geht also wie<strong>der</strong> wählen und zeigt Roland<br />

Koch abermals, dass Ihr Euch mundtot machen<br />

lassen wollt!<br />

3<br />

Für e<strong>in</strong>e selbstbewusste<br />

und gleichberechtigte<br />

Studierendenschaft<br />

>>> Über den Autor:<br />

Michael Reschke<br />

Ist Mitglied des Studierendenparlamentes<br />

und Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Kasseler <strong><strong>Juso</strong>s</strong>.


oX<br />

Trau, Schau, Wem?!<br />

Am 17. Juni 2008 schaffte <strong>der</strong> Hessische Landtag<br />

mit den Stimmen von <strong>SPD</strong>, Bündnis 90/Die Grünen<br />

und <strong>der</strong> Partei die L<strong>in</strong>ke alle Studiengebühren<br />

(auch die für sog. Langzeitstudierende und für<br />

das Zweitstudium) zum W<strong>in</strong>tersemester 2008/09<br />

wie<strong>der</strong> ab. Gegen die Abschaffung <strong>der</strong> Studiengebühren<br />

stimmten die Fraktionen <strong>der</strong> CDU und <strong>der</strong><br />

FDP. Damit haben die hessischen Sozialdemokraten<br />

e<strong>in</strong>es ihrer wesentlichen Wahlkampfversprechen<br />

e<strong>in</strong>gehalten. Sie hatten <strong>in</strong> ihrem Landtagswahlprogramm<br />

2008 versprochen, „alle Studiengebühren“<br />

abzuschaffen. <strong>SPD</strong> Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti<br />

nannte das e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Gerechtigkeit.<br />

Roland Kochs Gerechtigkeitsverständnis ist aber<br />

offenbar e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es. Er erklärte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interview<br />

am 1.10.2008, dass er die Abschaffung <strong>der</strong> Studiengebühren<br />

„nach wie vor nicht nur für falsch, son<strong>der</strong>n<br />

auch für ökonomisch unvernünftig und sozial<br />

ungerecht“ hält. Frei nach dem Motto: „Es ist sozial<br />

gerecht, was sich nur Reiche leisten können.<br />

Der amtierende M<strong>in</strong>isterpräsident hatte vorher<br />

mit allen Tricks versucht, die von ihm e<strong>in</strong>geführten<br />

Studiengebühren zu erhalten. Erst lockte er die<br />

Grünen mit nachgelagerten Studiengebühren nach<br />

dem Hamburger Modell und als dass nicht verf<strong>in</strong>g,<br />

verweigerte er „aufgrund juristischer Mängel“<br />

dem schon <strong>in</strong> 2. Lesung vom Hessischen Landtag<br />

beschlossenen Gesetz die Unterschrift. Der Landtag<br />

musste extra am 17. Juni e<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>sitzung<br />

zur endgültigen Beschlussfassung ansetzen. Dieser<br />

Mann zeigte e<strong>in</strong>drucksvoll noch 9 Monate nach<br />

se<strong>in</strong>er krachenden Landtagswahlnie<strong>der</strong>lage, dass<br />

er nichts gelernt hatte, son<strong>der</strong>n weiter wie bisher<br />

machen wollte.<br />

Doch nachdem <strong>der</strong> Hessische Landtag am 19. November<br />

2008 Neuwahlen beschloss und Roland<br />

Koch am 18. Januar 2009 e<strong>in</strong>e Mehrheit für sich und<br />

die FDP witterte, wurde aus Roland Koch auf e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong> Mann, <strong>der</strong> angeblich verstanden hatte. Auf<br />

dem CDU-Landesparteitag am 13.12.08 sagte er<br />

laut HNA „Studiengebühren werde es nicht wie<strong>der</strong><br />

geben, da die CDU nicht mehrmals mit dem Kopf<br />

gegen die gleiche Wand laufe.“<br />

Doch was hatte Gebühren-Roland wirklich verstanden?<br />

Wie glaubwürdig s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Aussagen?<br />

Der AStA Kassel wollte es am Mittwoch, den<br />

17.12.08 genau wissen und bat die auf e<strong>in</strong>er bildungspolitischen<br />

Diskussion im Bürgersaal des<br />

Kasseler Rathauses versammelten Parteienvertreter,<br />

um e<strong>in</strong>e schriftliche Bestätigung „<strong>in</strong> Zukunft<br />

ke<strong>in</strong>e Studiengebühren o<strong>der</strong> Studienbeiträge mehr<br />

e<strong>in</strong>zuführen“.<br />

Andrea Ypsilanti (<strong>SPD</strong>), Mathias Wagner (Bündnis<br />

90/Die Grünen) und Barbara<br />

Cardenas (Die L<strong>in</strong>ke)<br />

unterschrieben ohne<br />

zu zögern. Jürgen Len<strong>der</strong>s (FDP) und Dr. Walter<br />

Lübke (CDU) verweigerten ihre Unterschrift. Warum<br />

wohl?<br />

Als die CDU Ende 2003 mit dem Studienguthabengesetz<br />

Studiengebühren bei Überschreitung <strong>der</strong> Regelstudienzeit<br />

und für e<strong>in</strong> Zweitstudium e<strong>in</strong>führte,<br />

sagte die hochschulpolitische Sprecher<strong>in</strong> <strong>der</strong> CDU-<br />

Landtagsfraktion, die Kasseler Landtagsabgeordnete<br />

Eva Kühne-Hörmann am 27.11.0 im Plenum<br />

des Landtags, dass „es weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> gebührenfreies<br />

Erststudium gäbe“, <strong>der</strong> hessische F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister,<br />

ihr CDU Parteifreund Karlhe<strong>in</strong>z Weimar, unterstrich<br />

das noch mit den Worten „Wir s<strong>in</strong>d ja gar<br />

nicht für generelle Studiengebühren“.<br />

Am 5. Oktober 2006 beschloss <strong>der</strong> Hessische Landtag<br />

dann auf Antrag <strong>der</strong> CDU-Landesregierung<br />

allgeme<strong>in</strong>e Studiengebühren <strong>in</strong> Höhe von 500,- €<br />

pro Semester e<strong>in</strong>zuführen. Sie wurden erstmals<br />

zum W<strong>in</strong>tersemester 2007/08 erhoben. Eva Kühne-Hörmann<br />

bezeichnete wortreich die allgeme<strong>in</strong>en<br />

Studiengebühren als „sozial, ausgewogen und<br />

gerecht“.<br />

Die FDP begrüßte damals übrigens ausdrücklich die<br />

E<strong>in</strong>führung von Studiengebühren. Das e<strong>in</strong>zige was<br />

sie zu kritisieren hatte, war, dass die Hochschulen<br />

nicht selber über die Art und Höhe <strong>der</strong> Gebühren<br />

abstimmen durften. Entschiedener Verfechter <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>führung von Studiengebühren war vor allem ihr<br />

Partei- und Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> Jörg Uwe Hahn.<br />

Der FDP-Landesparteitag beschloss zwar im Dezember<br />

200 gegen den Willen von Jörg Uwe Hahn<br />

ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>en Studiengebühren mehr zu for<strong>der</strong>n,<br />

Langzeit- und Zweitstudiengebühren befürworteten<br />

die FDP-Delegierten aber nach wie vor.<br />

Und wie standhaft wird die Umfallerpartei FDP <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Koalition mit <strong>der</strong> CDU se<strong>in</strong>, wenn ihr eigener<br />

Parteivorsitzen<strong>der</strong> Gebühren will und <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

CDU auch?<br />

Die Ziele <strong>der</strong> Konservativen s<strong>in</strong>d klar: CDU und<br />

FDP wollen e<strong>in</strong>en neuen Keil <strong>der</strong> sozialen Ungerechtigkeit<br />

<strong>in</strong> die Gesellschaft treiben und Studierende<br />

aus f<strong>in</strong>anziell schwächeren Verhältnissen aus<br />

den Hochschulen drängen. Sie machen Klientelpolitik<br />

ausschließlich für Reiche. Die <strong><strong>Juso</strong>s</strong> und die <strong>SPD</strong><br />

wollen dagegen Studiengebühren <strong>in</strong> Hessen rechtlich<br />

e<strong>in</strong> für alle mal ausschließen und streben e<strong>in</strong>e<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> hessischen Verfassung an, die absolut<br />

wasserdicht Studiengebühren für immer verbieten<br />

soll. Deswegen wäge je<strong>der</strong> Studierende genau, wem<br />

er se<strong>in</strong>e Stimme gibt. Trau, schau, wem!<br />

5<br />

Warum <strong>der</strong> CDU und FDP<br />

beim Thema Studiengebüh-<br />

ren nicht zu trauen ist!<br />

>>> Über den Autor:<br />

Dietmar Bürger<br />

Ist <strong>der</strong> Sozialberater<br />

beim AStA und tritt<br />

auf unserer Liste an.


oX<br />

Der Zeitvertreib<br />

Hat beim A-Team mitgespielt<br />

Berühmter Kasseler (Vorname ist Hans)<br />

Umgsp. Königsplatz<br />

Vorname <strong>der</strong> Hauptdarsteller<strong>in</strong> aus „Ke<strong>in</strong>ohrhasen“<br />

Spitzenkandidat<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Juso</strong>-HSG und AStA-Vorsitzende (Nachname)<br />

Gibt es als altes und neues<br />

Thront über Kassel<br />

Dieses <strong>SPD</strong>-Mitglied hat den gleichen Vornamen wie unser<br />

allseitsgeliebter M<strong>in</strong>isterpräsident: ……Kaiser<br />

Hessische Tageszeitung: Frankfurter …..<br />

Olympia 2010 <strong>in</strong> …, Kanada<br />

Noch Bundesbildungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Literaturnobelpreisträger 1929 Thomas ….<br />

60 Jahre: Erklärung <strong>der</strong> ….<br />

Abk. für Deutsches Sport Fernsehen<br />

Enzyklopädie des Internets<br />

Vorname des neuen US-Präsidenten<br />

Klaus Kleber und Gundula …..<br />

Wurden abgeschafft: Studien-…..<br />

Kanzlerkandidat <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> 2009 (Nachname)<br />

Berühmte Kasseler Märchenerzähler<br />

Abk. Fachbereich<br />

<strong>Juso</strong>-Bundesvorsitzende: Franziska ….<br />

Vorname des Schmidts (Geb. 1918)<br />

Altbekanntes Spiel…e<strong>in</strong>fach die Zahlen <strong>der</strong> Reihe nach<br />

verb<strong>in</strong>den.<br />

6<br />

Wer uns das Lösungswort als erster per Mail<br />

über unsere Websit www.uni-kassel.de/juso<br />

schickt, den laden wir bei unseren nächsten<br />

Treffen auf e<strong>in</strong> leckeres Freigetränk e<strong>in</strong>.<br />

Also, mitmachen!<br />

Wer uns das Lösungswort als erster per Mail<br />

über unsere Website www.uni-kassel.de/juso<br />

schickt, den laden wir bei e<strong>in</strong>em unserer nächsten<br />

Treffen auf e<strong>in</strong> schönes Freigetränk e<strong>in</strong>. Also<br />

mitmachen!<br />

>>> Über die Autoren:<br />

Karol<strong>in</strong>e Kreutzer und<br />

Oliver Schmol<strong>in</strong>ski<br />

Beide treten auf unserer<br />

Liste zum Studierendenparlament<br />

an.


oX<br />

Die soziale Lage <strong>der</strong> Studierenden<br />

<strong>in</strong> Deutschland<br />

Die 18. Studie des Deutschen Studentenwerkes<br />

(DSW) zeigt e<strong>in</strong>mal mehr, dass Deutschland<br />

e<strong>in</strong> Land ist, <strong>in</strong> dem die Bildungschancen<br />

vom Elternhaus abhängen. Es schaffen von 100<br />

Akademikerk<strong>in</strong><strong>der</strong>n 83 K<strong>in</strong><strong>der</strong> den Zugang zu<br />

e<strong>in</strong>er Hochschule. Bei Nichtakademikerk<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

s<strong>in</strong>d es lediglich 23. Somit s<strong>in</strong>d die Chancen von<br />

Akademikerk<strong>in</strong><strong>der</strong>n um das 3,6 fache höher,<br />

e<strong>in</strong>e Hochschule zu besuchen, als bei Nichtakademikerk<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Bildungsgerechtigkeit sieht<br />

an<strong>der</strong>s aus.<br />

Das schlimme an <strong>der</strong> Sache ist, dass <strong>der</strong> Trend<br />

nicht rückläufig ist, son<strong>der</strong>n zunimmt. Die Sozialerhebung<br />

des DSW fragt daher gezielt nach<br />

<strong>der</strong> sozialen Herkunft <strong>der</strong> Eltern. Das Ergebnis<br />

ist e<strong>in</strong>deutig: Die Deutschen Hochschulen<br />

werden immer mehr von Studierenden besucht,<br />

die aus e<strong>in</strong>em „hohen“ sozialen Herkunftsmilieu<br />

kommen. Studierende aus sozial schwächeren<br />

Milieus werden immer weniger.<br />

Der durchschnittliche Studierende hat laut <strong>der</strong><br />

18. Sozialerhebung des DSW 770 € im Monat<br />

zur Verfügung. F<strong>in</strong>anziert werden Studierende<br />

von den Eltern (90%), die etwa 450 € ihrem<br />

K<strong>in</strong>d im Monat überweisen. Bafög erhalten<br />

knapp 29% <strong>der</strong> Studierenden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regelstudienzeit.<br />

Durchschnittlich erhält e<strong>in</strong> Studieren<strong>der</strong><br />

376 € Bafög. Um e<strong>in</strong> Studium zu f<strong>in</strong>anzieren,<br />

gehen über 60% <strong>der</strong> Studierenden arbeiten und<br />

verdienen im Monat etwas mehr als 300 €. Den<br />

Großteil ihres Geldes geben Studierende für<br />

Miete und Lebenshaltungskosten aus. Fakto-<br />

ren, die <strong>in</strong> den letzten Jahren stetig angestiegen<br />

s<strong>in</strong>d. Wenn Studierende arbeiten, nehmen sie<br />

sich weniger Zeit für ihr Studium. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Selbststudienzeit, also die Zeit, die man außerhalb<br />

<strong>der</strong> Sem<strong>in</strong>are und Vorlesungen für die<br />

Uni aufwendet, wird durch die Arbeit weniger.<br />

Das bei e<strong>in</strong>er solch prekären Situation für viele<br />

Studierende, Studierwillige und -befähigte<br />

Studiengebühren e<strong>in</strong>e soziale Katastrophe s<strong>in</strong>d,<br />

ist wissenschaftlich e<strong>in</strong>deutig nachgewiesen<br />

worden, zuletzt sogar von den eigenen Gutachtern<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung. E<strong>in</strong>e Fachstudie des<br />

Hochschul<strong>in</strong>formationssystems (HIS) aus Hannover<br />

belegt, dass Studiengebühren jedes Jahr<br />

m<strong>in</strong>destens 20 000 geeignete Menschen vom<br />

Studieren abschrecken. Der Bundesbildungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Annette Schavan (CDU), e<strong>in</strong>er entschiedenen<br />

Befürworter<strong>in</strong> von Studiengebühren,<br />

waren diese Ergebnisse politisch wohl so<br />

brisant und pe<strong>in</strong>lich, dass sie sie wochenlang <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schublade verschw<strong>in</strong>den ließ und erst nach<br />

vehementem öffentlichem Druck freigegeben<br />

hat.<br />

Studiengebühren überschreiten bei jedem vierten<br />

Studierenden die f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeiten.<br />

Die Folgen für die Betroffenen s<strong>in</strong>d, entwe<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en Kredit bei <strong>der</strong> KfW-Bank aufzunehmen,<br />

mehr arbeiten o<strong>der</strong> das Studium abbrechen.<br />

Deutschland braucht mehr Akademiker lautet<br />

das e<strong>in</strong>heitliche Credo von Politik und Wirtschaft.<br />

Bundesbildungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Schavan<br />

erklärte anlässlich <strong>der</strong> HIS-Studie, die ihrer<br />

Bildungspolitik und <strong>der</strong> Politik <strong>der</strong> CDU e<strong>in</strong><br />

vernichtendes Zeugnis ausstellte, geradezu<br />

ironisch: „Aus sozialen Gründen darf niemand<br />

vom Studium abgehalten werden.“<br />

Warum gibt es dann noch Studiengebühren,<br />

Frau M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong>? Diese s<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong> jahrelangen<br />

Blockade e<strong>in</strong>er Bafögerhöhung gerade<br />

durch Frau Schavan (CDU) und ihr M<strong>in</strong>isterium<br />

hauptverantwortlich für vernichtete Lebenschancen<br />

von vielen jungen Menschen <strong>in</strong><br />

Deutschland.<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Erhöhung des Bafögs, wie sie<br />

nach siebenjährigen Nullrunden zum Oktober<br />

2008 erfolgte, reicht nicht aus. Die <strong><strong>Juso</strong>s</strong> setzen<br />

sich dafür e<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> Bafögsatz und die<br />

Elternfreibeträge jedes Jahr gemäß des studentischen<br />

Warenkorbs angehoben werden.<br />

In letzter Konsequenz muss die Studienför<strong>der</strong>ung<br />

elternunabhängig erfolgen. Sämtliche Bildungshürden<br />

müssen <strong>in</strong> Deutschland endlich<br />

abgeschafft werden.<br />

7<br />

>>> Über den Autor:<br />

Markus Sauerwe<strong>in</strong><br />

Kandidiert erneut auf<br />

unserer Liste für das<br />

Studierendenparlament<br />

und ist Referent<br />

de<strong>in</strong>es AStAs für<br />

Hochschulpolitik.


oX<br />

<strong>Juso</strong>-<strong>Wahlprogramm</strong> für die<br />

Hochschulwahlen<br />

Was wir machen wollen.<br />

Was wir for<strong>der</strong>n.<br />

Wir als <strong><strong>Juso</strong>s</strong> stehen für e<strong>in</strong>en<br />

AStA e<strong>in</strong>, <strong>der</strong> die Interessen <strong>der</strong><br />

Studierenden vertritt, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>in</strong> sozialer H<strong>in</strong>sicht, Studiengebühren<br />

konsequent ablehnt und<br />

se<strong>in</strong>e Arbeit transparent durchführt.<br />

Wir wollen die dauerhafte und hörbare Vertretung<br />

eurer Interessen gegenüber <strong>der</strong> Hochschulleitung<br />

<strong>der</strong> Universität Kassel fortführen. Durch<br />

unsere aktive Mitarbeit <strong>in</strong> Gremien, wie z.B. dem<br />

Studierendenparlament, aber vor allem dem Senat,<br />

wollen wir die unzumutbaren Studienbed<strong>in</strong>gungen<br />

verbessern.<br />

Versprechen gehalten:<br />

Wir <strong><strong>Juso</strong>s</strong> haben Euch im letzten Jahr u.a. versprochen,<br />

uns für den Erhalt des studentischen Kulturzentrums<br />

K 19, die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Mobilitätsreferats<br />

für die Sicherung des Semestertickets, die<br />

Abschaffung aller Studiengebühren und die Erhöhung<br />

des Bafögs e<strong>in</strong>zusetzen. Wir freuen uns, Euch<br />

mitteilen zu können, dass wir diese Wahlversprechen<br />

<strong>in</strong> die Tat umsetzen konnten:<br />

• Der von uns geführte Asta <strong>der</strong> Universität Kassel<br />

hat das studentische Kulturzentrum K19 durch entsprechende<br />

Veranstaltungen, e<strong>in</strong>e geän<strong>der</strong>te Satzung<br />

und Investitionen <strong>in</strong> die Substanz etabliert, gesichert<br />

und f<strong>in</strong>anziell konsolidiert, was auch <strong>in</strong> Zukunft so<br />

bleiben soll.<br />

• Das Mobilitätsreferat wurde im AStA e<strong>in</strong>gerichtet<br />

und die Referent<strong>in</strong> kann prompt Erfolge bei <strong>der</strong><br />

Sicherung und Ausweitung des Semestertickets vermelden.<br />

• Auf Landesebene konnten wir mit Eurer Unterstützung<br />

erreichen, dass die hessische <strong>SPD</strong> im Landtag<br />

dafür gesorgt hat, dass alle Studiengebühren (<strong>in</strong>klusive<br />

sog. Langzeitgebühren) <strong>in</strong> Hessen abgeschafft<br />

wurden. Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass sie auch abgeschafft<br />

bleiben und wollen dieses deshalb mit e<strong>in</strong>er<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Hessischen Verfassung wasserdicht<br />

machen. Studiengebühren s<strong>in</strong>d und bleiben unsozial!<br />

Die Universitäten <strong>in</strong> Hessen erhalten nun zum<br />

Ausgleich mehr Geld aus Landesmitteln („Studienbeitragsfolgemittel“),<br />

wobei wir hier durch die <strong>SPD</strong><br />

e<strong>in</strong>e echte Mitbestimmung <strong>der</strong> Studierenden bei <strong>der</strong><br />

Verteilung <strong>der</strong> Mittel für Euch erreichen konnten.<br />

• Auf Bundesebene haben wir mit Unterstützung<br />

des Bundesverbandes <strong>der</strong> <strong>Juso</strong>-<strong>Hochschulgruppe</strong>n<br />

und des freien zusammenschlusses <strong>der</strong> studentInnenschaften<br />

(fzs) durch die <strong>SPD</strong>-Bundestagsfraktion<br />

erreichen können, dass <strong>der</strong> Bundestag das Bafög zu<br />

diesem W<strong>in</strong>tersemester um 10 Prozent erhöht hat<br />

Nicht nur deswegen ist die Kasseler Studierenden-<br />

8<br />

schaft weiterh<strong>in</strong> Mitglied im fzs.<br />

Wofür wir uns e<strong>in</strong>setzen:<br />

Die Situation an den Hochschulen und damit auch an<br />

<strong>der</strong> Universität Kassel ist allerd<strong>in</strong>gs immer noch viel<br />

zu ernst, um sich auf den erreichten Erfolgen ausruhen<br />

zu können. Deshalb treten wir auch 2009 für e<strong>in</strong>e<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Studienbed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>.<br />

Modularisierung<br />

Die neuen Abschlüsse Master und Bachelor werden<br />

bis 2010 flächendeckend e<strong>in</strong>geführt und ersetzen die<br />

bisherigen Abschlüsse Diplom und Magister. Zudem<br />

s<strong>in</strong>d nun auch die Lehramtsstudiengänge modularisiert.<br />

Allen geme<strong>in</strong>sam ist e<strong>in</strong>e gestiegene Studienbelastung,<br />

die Verschulung des Studiums, starre<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und kaum Wahlfreiheiten. Das<br />

Studium bietet daher kaum Raum für Engagement,<br />

Jobben und Freizeit. Wir setzen uns für e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Studienbelastung e<strong>in</strong>, so dass Engagement<br />

<strong>in</strong> und außerhalb <strong>der</strong> Hochschule wie<strong>der</strong> möglich<br />

wird. Auch die Studienf<strong>in</strong>anzierung durch Jobben<br />

muss flexibler möglich se<strong>in</strong>. Gerade auch die studentische<br />

Selbstverwaltung leidet momentan an <strong>der</strong><br />

mangelnden Freizeit <strong>der</strong> Studierenden.<br />

Wir treten dafür e<strong>in</strong>, dass je<strong>der</strong> Bachelorabsolvent<br />

zum Master-Studium zugelassen wird. Daher lehnen<br />

wir Zugangsbeschränkungen zum Masterstudium<br />

entschieden ab.<br />

Wir wollen e<strong>in</strong> freies, selbstbestimmtes Studium,<br />

dass den Studierenden Raum für die Entwicklung<br />

eigener wissenschaftlicher Interessen lässt und sie<br />

nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong> starres, verschultes Korsett presst.<br />

Wir werden über unseren AStA und den fzs uns dafür<br />

e<strong>in</strong>setzen, dass bei <strong>der</strong> Gestaltung des Bolognaprozesses<br />

diese Anliegen berücksichtigt werden.<br />

Bessere Studienbed<strong>in</strong>gungen<br />

Das W<strong>in</strong>tersemester hat wie<strong>der</strong> überall mit großem<br />

Andrang und viel zu kle<strong>in</strong>en Räumen angefangen.<br />

Wir wollen die Raumnot l<strong>in</strong><strong>der</strong>n und for<strong>der</strong>n dazu<br />

das Versprechen <strong>der</strong> Universität Kassel auf Abhilfe<br />

e<strong>in</strong>!<br />

Anwesenheitslisten s<strong>in</strong>d nicht nur datenschutzrechtlich<br />

bedenklich, sie wi<strong>der</strong>sprechen auch <strong>der</strong> Idee e<strong>in</strong>es<br />

freien und selbstbestimmten Studiums. Wir for<strong>der</strong>n<br />

daher ihre Abschaffung! Ebenso lehnen wir die<br />

Kommerzialisierung <strong>der</strong> Hochschule als E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong><br />

die Freiheit <strong>der</strong> Lehre ab. Zur Stärkung des selbstbestimmten<br />

Studiums setzen wir uns für längere Öffnungszeiten<br />

<strong>der</strong> Unibibliothek an den Außenstandorten<br />

sowie e<strong>in</strong>e familienfreundliche Hochschule e<strong>in</strong>.<br />

Auch for<strong>der</strong>n wir die Gleichberechtigung von Mann<br />

und Frau und s<strong>in</strong>d gegen Sexismus an <strong>der</strong> Uni!


Kooperationen mit an<strong>der</strong>en Hochschulen befürworten<br />

wir, allerd<strong>in</strong>gs zeigt die Erfahrung, dass dabei wenig<br />

Rücksicht auf die Studierenden genommen wird, z.B. ihre<br />

Studienwünsche o<strong>der</strong> die tägliche Anreise. Deshalb for<strong>der</strong>n<br />

wir studentenfreundliche Kooperationen mit an<strong>der</strong>en<br />

Hochschulen!<br />

Mehr Demokratie wagen!<br />

Die Hochschule ist nicht nur Studienort, son<strong>der</strong>n auch<br />

Lebensraum als Teil unserer freiheitlich-demokratischen<br />

Gesellschaft. Viele Entscheidungen an <strong>der</strong> Hochschule<br />

werden allerd<strong>in</strong>gs lei<strong>der</strong> nicht demokratisch getroffen,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e s<strong>in</strong>d de<strong>in</strong>e Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />

nur ger<strong>in</strong>g. Wir setzen uns daher für die Demokratisierung<br />

<strong>der</strong> Hochschule e<strong>in</strong>. Wir for<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Novellierung<br />

des Hessischen Hochschulgesetzes (HHG) mit dem Ziel<br />

e<strong>in</strong>e echte Drittelparität zwischen Studierenden, Hochschullehrern<br />

und wissenschaftlichen sowie technischadm<strong>in</strong>istrativen<br />

Mitarbeitern <strong>in</strong> allen Gremien <strong>der</strong> Hochschule<br />

(Senat, Fachbereichsrat) herzustellen. Wir wollen<br />

die Zentralisierung <strong>der</strong> Entscheidungsbefugnisse auf<br />

<strong>der</strong> Präsidial- und <strong>der</strong> Dekanatsebene wie<strong>der</strong> rückgängig<br />

machen. Deswegen for<strong>der</strong>n wir die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />

Hochschulparlamentes für alle Statusgruppen, dass über<br />

hochschulpolitische Grundsatzfragen entscheidet. Wir<br />

for<strong>der</strong>n die Macht des Präsidiums, des Präsidenten und<br />

<strong>der</strong> Dekane<br />

e<strong>in</strong>zuschränken und die Rechte <strong>der</strong> Studierenden und<br />

Mitarbeiter auszuweiten. Wir wollen Vizepräsidenten<br />

für alle Statusgruppen . Zur Arbeit <strong>in</strong> den Hochschulgremien<br />

ist <strong>der</strong> Mittwoch Nachmittag als „Gremiennachmittag“<br />

vorgesehen, auf dessen E<strong>in</strong>haltung wir bestehen!<br />

Zur Demokratisierung <strong>der</strong> Hochschule gehört für uns<br />

auch die Abschaffung des Hochschulrats, e<strong>in</strong>es undemokratischen<br />

Gremiums, welches nicht-öffentlich die Zukunft<br />

<strong>der</strong> Hochschule bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Mehr Demokratie wagen gilt außerdem auch für die<br />

Kunsthochschule Kassel. Wir for<strong>der</strong>n dort e<strong>in</strong>e Rückkehr<br />

zu demokratischen und politisch transparenten Prozessen<br />

und „Stempel abzustempeln“.<br />

Sicherung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzautonomie <strong>der</strong> Studierendenschaft<br />

Wir s<strong>in</strong>d für die Beibehaltung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzautonomie <strong>der</strong><br />

Verfassten Studierendenschaft,<br />

deshalb lehnen wir die im Hessischen Hochschulgesetz<br />

(HHG) von <strong>der</strong> CDU-Landesregierung e<strong>in</strong>geführte entdemokratisierende<br />

Koppelung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzen <strong>der</strong> Verfassten<br />

Studierendenschaft an die Wahlbeteiligung entschieden<br />

ab (sog. 25%-Regelung!). Die Studierendenschaft und<br />

die studentischen Gremien erfüllen als Körperschaft des<br />

öffentlichen Rechts gesetzliche Aufgaben zum Wohle aller<br />

Studierenden, die durch e<strong>in</strong>e niedrige Wahlbeteiligung<br />

nicht kle<strong>in</strong>er werden, son<strong>der</strong>n angesichts <strong>der</strong> Studierendenzahlen<br />

gleich bleiben.<br />

Semesterticket<br />

Wir arbeiten im AStA über die von uns gestellte Mobilitätsreferent<strong>in</strong><br />

aktiv an <strong>der</strong> Sicherung und Ausweitung des<br />

Semestertickets. Der AStA wird Euch im Januar auf e<strong>in</strong>er<br />

Vollversammlung über die zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieser<br />

Publikation noch laufenden Verhandlungen <strong>in</strong>formieren. Ohne dem vorzugreifen<br />

gehen wir aber davon aus, dass wir nicht nur das Semesterticket für<br />

das NVV-Gebiet sichern konnten, son<strong>der</strong>n auch noch e<strong>in</strong>ige Erweiterungen<br />

vermelden können.<br />

Recht auf Teilzeitstudium<br />

Wir for<strong>der</strong>n, dass je<strong>der</strong> Studiengang auch <strong>in</strong> Teilzeit studierbar se<strong>in</strong> muss.<br />

Es müssen hierfür eigene Prüfungsordnungen geschaffen werden. E<strong>in</strong>fach<br />

die doppelte Studienzeit anzusetzen, wie dieses bisher geschieht, reicht<br />

nicht. Teilzeitstudierende s<strong>in</strong>d oft Eltern o<strong>der</strong> Studierende, die sich ihr<br />

Studium ganz o<strong>der</strong> teilweise durch arbeiten verdienen müssen. Für diese<br />

Studierendengruppen müssen passgenaue Lehrangebote gemacht werden.<br />

Datenschutz an <strong>der</strong> Hochschule<br />

Die Hochschule ist ke<strong>in</strong> rechtsfreier Raum, auch hier muss <strong>der</strong> Datenschutz<br />

e<strong>in</strong>gehalten werden, wofür wir uns e<strong>in</strong>setzen. Die bisherige Praxis<br />

mit Anwesenheitslisten und Klausuraushängen ist mit dem Datenschutz<br />

nicht vere<strong>in</strong>bar und muss daher geän<strong>der</strong>t werden. Auch die Webportale<br />

<strong>der</strong> Uni wie das HIS-POS o<strong>der</strong> Moodle müssen mit de<strong>in</strong>en Daten sorgsam<br />

umgehen und dürfen nur die Daten erheben, die für den Betrieb absolut<br />

notwendig s<strong>in</strong>d. Die Daten müssen sicher gespeichert se<strong>in</strong> und dürfen die<br />

Uni nicht verlassen!<br />

Studentische Hilfskräfte<br />

Studentische Hilfskräfte s<strong>in</strong>d essentiell für den Lehr- und Forschungsbetrieb<br />

an <strong>der</strong> Hochschule. Trotzdem s<strong>in</strong>d ihre Arbeitsrechte bescheiden und<br />

sie erhalten nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Entlohnung für ihre wichtige Tätigkeit. Wir<br />

s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass studentische Hilfskräfte gute Arbeit leisten und<br />

setzen uns daher für die Stärkung ihrer Rechte sowie e<strong>in</strong>e bessere Bezahlung<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Mehr Beratungsangebote für Studierende<br />

Die von uns geschaffene Bafög- und Sozialberatung im AStA wird stark<br />

nachgefragt. Wir wollen sie erhalten und werden sie noch im Januar 2009<br />

um e<strong>in</strong>e Rechtsberatung durch Fachanwälte für Hochschul- und Bafögrecht<br />

ergänzen. Wir f<strong>in</strong>den auch e<strong>in</strong>e Mietrechtsberatung wichtig und<br />

wollen diese mittelfristig <strong>in</strong> Kooperation mit dem Kasseler Mietervere<strong>in</strong><br />

realisieren.<br />

Rund ums Studium<br />

Zur Verbesserung <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Studiensituation tragen auch an<strong>der</strong>e<br />

Aspekte des Hochschullebens bei. Mit unseren studentischen Vertretern<br />

im Vorstand des Studentenwerks wollen wir erreichen, dass <strong>in</strong> den Mensen<br />

und Cafeterien ke<strong>in</strong>e gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Lebensmittel auf den<br />

Speiseplan kommen. Stattdessen wollen wir Bio-Lebensmittel för<strong>der</strong>n.<br />

Und auch die Überfüllung <strong>der</strong> Mensen und Cafeterien zur Mittagszeit<br />

muss gel<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden.<br />

Um studentische Projekte jeglicher Art besser för<strong>der</strong>n zu können, setzen<br />

wir uns für die Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>richtung des Projektrates e<strong>in</strong>.<br />

Die Hochschule ist <strong>in</strong> unseren Augen e<strong>in</strong> bunter und toleranter Lebensraum.<br />

Daher gibt es hier ke<strong>in</strong>en Platz für Nazis und rechte Burschenschaftler!<br />

Damit du sicher zur und von <strong>der</strong> Uni gelangst, for<strong>der</strong>n wir sichere Radwege<br />

zu und zwischen den verschiedenen Unistandorten. Außerdem muss <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Moritzstraße e<strong>in</strong> Zebrastreifen e<strong>in</strong>gerichtet werden, damit Fußgänger<br />

sicher zum K19, dem Parkplatz und vor allem zur Kita kommen können!<br />

Die von <strong>der</strong> Stadt Kassel erhobene Zweitwohnsitzsteuer gehört abgeschafft.<br />

Sie ist studierendenfe<strong>in</strong>dlich.<br />

9


oX<br />

>>> Über den Autor:<br />

Markus Sauerwe<strong>in</strong><br />

Kandidiert erneut auf<br />

unserer Liste für das<br />

Studierendenparlament<br />

und ist Referent<br />

de<strong>in</strong>es AStAs für<br />

Hochschulpolitik.<br />

Der Bologna-Prozess<br />

Wenn wir den Namen Bologna hören, denken wir<br />

an Bachelor und Master. Sicher denken auch e<strong>in</strong>ige<br />

an Italien, aber darum geht es hier eigentlich<br />

nicht. Der Bologna Prozess ist e<strong>in</strong> Abkommen<br />

von 46 Staaten. Ziel ist es e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

europäischen Hochschulraum bis 2010 zu schaffen.<br />

Der Bologna Prozess ist nicht auf die EU begrenzt<br />

und e<strong>in</strong> freiwilliges Abkommen.<br />

Bologna 1999: 29 europäische Bildungsm<strong>in</strong>ister<br />

erklären sich zu folgenden Punkten bereit:<br />

• e<strong>in</strong> System leicht verständlicher und vergleichbarer<br />

Abschlüsse<br />

• e<strong>in</strong> zweistufiges System von Studienabschlüssen<br />

(un<strong>der</strong>graduate/graduate) zu schaffen<br />

• die Mobilität durch Beseitigung von Mobilitätshemmnissen<br />

för<strong>der</strong>n<br />

In den Bologna Folgekonferenzen kamen dann<br />

noch folgende Punkte h<strong>in</strong>zu:<br />

• För<strong>der</strong>ung des Lebenslangen Lernens<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beteiligung <strong>der</strong> Studierenden<br />

an <strong>der</strong> Gestaltung des europäischen Hochschulraums<br />

• E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Bachelor/Master-Studienstruktur<br />

• Qualitätssicherung<br />

Liest man diese politischen Willenserklärungen,<br />

hört sich e<strong>in</strong> großer Teil davon durchaus begrüßenswert<br />

an. Aber mal ehrlich, s<strong>in</strong>d wir Studierenden<br />

mit dem Bologna-Prozess zufrieden?<br />

Wohl kaum!<br />

Viele Studierende erleben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis erhebliche<br />

Probleme mit den neuen Bachelor- und Master-<br />

Studiengängen. Diese sollten eigentlich die Studiensituation<br />

verbessern, doch oft ist eher das<br />

Gegenteil davon e<strong>in</strong>getreten.<br />

Verschulung, volle Sem<strong>in</strong>are, überlastete Professoren,<br />

frustrierte Studierende und hohe Abbrecherquoten<br />

s<strong>in</strong>d die Folge. Zu viele Prüfungen<br />

und Term<strong>in</strong>überschneidungen von Modulen<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong> freies und selbst bestimmtes Studium.<br />

Und zu allem Überfluss s<strong>in</strong>d die Berufschancen<br />

von Bachelorabsolventen vor allem <strong>in</strong> den Geistes-<br />

und Sozialwissenschaften nicht gerade rosig.<br />

Da macht die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Bachelorstudiengänge<br />

wenig S<strong>in</strong>n. Wir me<strong>in</strong>en, dass hier <strong>der</strong><br />

Masterabschluss zur Regel werden sollte. Zum<strong>in</strong>dest<br />

muss je<strong>der</strong> Bachelorabsolvent, e<strong>in</strong>en freien<br />

Zugang zum Masterstudium erhalten. Derzeit<br />

braucht man <strong>in</strong> Kassel dazu m<strong>in</strong>destens die Note<br />

zwei im Bachelorabschlusszeugnis, um zum Masterstudium<br />

zugelassen zu werden.<br />

10<br />

Mehr als nur Ba und Ma!<br />

Die ursprüngliche Idee, die nationalen Studienabschlüsse<br />

<strong>in</strong>ternational vergleichbar zu machen<br />

und damit die Mobilität und die beruflichen<br />

Chancen <strong>der</strong> Studierenden zu erhöhen, ist durchaus<br />

s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Wie dieser Prozess aber <strong>in</strong> Deutschland umgesetzt<br />

wird, ist e<strong>in</strong>e Katastrophe.<br />

Gerade die Mobilität und Vergleichbarkeit ist<br />

durch die unterschiedlichen Profile <strong>der</strong> Hochschulen<br />

und ihre zunehmend spezialisierten<br />

Studiengänge nicht gegeben. Durch die starren<br />

Strukturen im Bachelorstudium ist e<strong>in</strong> Wechsel<br />

an e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Hochschule kaum möglich. Die<br />

Bildungsm<strong>in</strong>ister haben sich im Bolognaprozess<br />

im Übrigen nicht auf Teilnehmerlisten und Anwesenheitskontrollen<br />

gee<strong>in</strong>igt, wie sie jetzt samt<br />

Modulhandbüchern den studentischen Alltag regeln.<br />

Studium, Beruf und K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu vere<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d<br />

durch diese Strukturen deutlich schwerer als früher<br />

geworden. Das muss sich än<strong>der</strong>n.<br />

Doch was können die Studierenden unternehmen,<br />

um die Situation zu verbessern?<br />

Der Bologna-Prozess ist e<strong>in</strong> europaweiter Prozess.<br />

Möchte man an ihm etwas verän<strong>der</strong>n, muss man<br />

die Kriterien <strong>der</strong> Umsetzung auf Bundesebene<br />

verän<strong>der</strong>n. Unsere AStA-Referenten arbeiten<br />

deshalb beim Freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften<br />

(FZS), dem studentischen<br />

Dachverband, <strong>in</strong> deutschlandweiten Ausschüssen<br />

mit, damit <strong>in</strong> Zukunft studentische Interessen<br />

besser vertreten und umgesetzt werden.<br />

Dort setzten wir uns unter an<strong>der</strong>em dafür e<strong>in</strong>,<br />

dass die Studiengänge studierbar s<strong>in</strong>d und for<strong>der</strong>n,<br />

dass die im Bolognaprozess gefor<strong>der</strong>te Beteiligung<br />

von Studierenden endlich e<strong>in</strong>gehalten<br />

und geför<strong>der</strong>t wird. Wir wollen aktiv mitbestimmen,<br />

wie und was wir studieren.<br />

Qualitätssicherung heißt nicht Erhalt e<strong>in</strong>es M<strong>in</strong>imums,<br />

son<strong>der</strong>n ist e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Prozess<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Studienbed<strong>in</strong>gungen. Hier<br />

müssen Studierende mit e<strong>in</strong>bezogen werden. Wir<br />

können am besten beurteilen wie die Lehre an unserer<br />

Universität aussieht, bzw. aussehen sollte.<br />

Auch wenn wir mittlerweile das Jahr 2009 haben,<br />

s<strong>in</strong>d die Ziele, die Studienbed<strong>in</strong>gungen und<br />

die Berufschancen für die Studierenden zu verbessern,<br />

noch lange nicht erreicht. Der jetzige<br />

AStA unter Führung <strong>der</strong> <strong><strong>Juso</strong>s</strong> arbeitet aktiv an<br />

studentischen For<strong>der</strong>ungen für die nächste Bologna<br />

Folgekonferenz <strong>in</strong> Leuven mit. Wir wollen<br />

den Bologna-Prozess studierendenfreundlicher<br />

gestalten!


oX<br />

Das Semesterticket wird erweitert!<br />

Im Februar 2008 wurde ich <strong>in</strong> den AStA <strong>der</strong><br />

Universität Kassel gewählt. Me<strong>in</strong> Aufgabenbereich<br />

ist die Neuverhandlung des Semestertickets<br />

und e<strong>in</strong>e Erweiterung desselben ebenso<br />

wie <strong>der</strong> Versuch, neue ökologische Projekte<br />

anzustoßen.<br />

Im letzten Jahr habe ich vor allem fieberhaft<br />

daran gearbeitet, e<strong>in</strong>e Erweiterung des Semestertickets<br />

zu erreichen. Ob die vielen Anrufe,<br />

die ich getätigt habe o<strong>der</strong> die vielen Briefe, die<br />

ich geschrieben habe, irgende<strong>in</strong>en Erfolg br<strong>in</strong>gen,<br />

werden wir alle auf <strong>der</strong> Studentischen<br />

Vollversammlung im Januar sehen.<br />

Grundsätzlich habe ich versucht, 1. das Semesterticket<br />

zu erhalten und 2. darüber h<strong>in</strong>aus,<br />

e<strong>in</strong>e Erweiterung des Semestertickets zu<br />

verschiedenen Umsteigeknotenpunkten zu<br />

erreichen. Warum e<strong>in</strong>e Erweiterung des Tickets?<br />

Dafür sprechen zwei gute Gründe:<br />

1. E<strong>in</strong> Student möchte nach Eisenach fahren<br />

und stellt beim Blick auf die Karte fest, dass<br />

Eisenach nicht im NVV liegt. Derzeit muss e<strong>in</strong><br />

Studieren<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Anschlussticket kurz vor Eisenach<br />

lösen, um die Stadt selbst zu erreichen.<br />

Egal, ob man nur nach Eisenach fahren möchte<br />

o<strong>der</strong> nach Erfurt, Annaberg-Buchholz o<strong>der</strong><br />

Dresden, die <strong>der</strong>zeitige Situation ist mehr als<br />

unpraktisch.<br />

Betrachtet man die Endpunkte unseres Semestertickets,<br />

ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artige Situation relativ<br />

häufig anzuf<strong>in</strong>den.<br />

2. Die Universität Kassel geht immer mehr<br />

Kooperationen mit an<strong>der</strong>en Hochschulen e<strong>in</strong>.<br />

Die Studierenden <strong>der</strong> Uni Kassel sollten mit<br />

ihrem Semesterticket zum<strong>in</strong>dest die Möglichkeit<br />

haben, jeden „Standort“ <strong>der</strong> Hochschulkooperation<br />

erreichen zu können. Das ist für<br />

die Verhandlungen die erste Grundleitl<strong>in</strong>ie<br />

gewesen. Vor allem Studierende bestimmter<br />

Studiengänge leiden <strong>der</strong>zeit darunter, dass das<br />

Semesterticket ihnen nicht die Möglichkeit<br />

gibt, beispielsweise nach Fulda fahren zu können.<br />

Diese Situation zu än<strong>der</strong>n, ist das Hauptaugenmerk<br />

me<strong>in</strong>er Arbeit gewesen.<br />

Ohne Ergebnissen noch laufen<strong>der</strong> Verhandlungen<br />

vorzugreifen, kann ich grundsätzlich<br />

aber schon jetzt sagen, dass ich versucht habe,<br />

Angebote für e<strong>in</strong>e Erweiterung zu m<strong>in</strong>destens<br />

drei Anschlusspunkten zu erreichen. Zu diesen<br />

zählen u.a. die Städte Eisenach und Fulda.<br />

Bis die studentische Vollversammlung <strong>der</strong><br />

Universität Kassel im Januar e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

des Semestertickets beschließt, kann ich<br />

natürlich noch nicht def<strong>in</strong>itiv sagen, welche<br />

Erweiterungen es geben<br />

kann und welche es<br />

nicht geben wird. Ebenso<br />

habe ich versucht, die<br />

aktuellen Konditionen<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Verträge<br />

zu analysieren und herauszuf<strong>in</strong>den, welche<br />

Verbesserungsmöglichkeiten es <strong>in</strong> diesem Bereich,<br />

vor allem im Bereich <strong>der</strong> Preisstabilität,<br />

gibt. Me<strong>in</strong>er Ansicht nach sollte diesem Punkt<br />

ebenfalls e<strong>in</strong> großes Augenmerk zugewendet<br />

werden.<br />

Wir haben alle nicht viel davon, jetzt e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

zu erreichen, die sich gut anhört,<br />

aber dafür <strong>in</strong> e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zwei Jahren 150 € o<strong>der</strong><br />

mehr pro Halbjahr für das Semesterticket an<br />

Kosten verursacht.<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> politischen Situation <strong>in</strong><br />

Hessen und <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Studiengebühren,<br />

die bestimmt <strong>in</strong> wenigen Wochen wie<strong>der</strong> diskutiert<br />

wird, ist es mir wichtig gewesen, den<br />

Preis für die Semesternetzkarte <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren stabil zu gestalten.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Punkt me<strong>in</strong>er Arbeit war die bundesweite<br />

Vernetzung im Bereich des Semestertickets<br />

wie<strong>der</strong> voran zu treiben und mithilfe<br />

des Dachverbandes <strong>der</strong> Studierendenschaften<br />

(fzs) den Arbeitskreis Semesterticket wie<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>s Leben zu rufen, um auch <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

Erfahrungen besser teilen zu können. Gerade<br />

wenn es um die Verhandlungen mit Verkehrsverbünden<br />

geht, ist dieses äußerst wichtig und<br />

sollte nicht vernachlässigt werden.<br />

Auch im kommenden Jahr steht also noch viel<br />

Arbeit an, um Eure Interessen zu wahren und<br />

für Euch Verbesserungen bei <strong>der</strong> Mobilität zu<br />

erreichen. Also geht wählen, denn e<strong>in</strong>en guten<br />

und leistungsfähigen AStA kann es nur geben,<br />

wenn genug Studierende zur Wahl gehen.<br />

11<br />

E<strong>in</strong> Bericht aus dem AStA-<br />

Referat für Ökologie und<br />

Mobilität.<br />

>>> Das Semesterticket<br />

ist Gegenstand<br />

harter Verhandlungen<br />

gewesen.<br />

>>> Über die Autor<strong>in</strong>:<br />

Stefanie Koch<br />

Ist Referent<strong>in</strong> für<br />

Ökologie und Mobilität<br />

<strong>in</strong> de<strong>in</strong>em AStA.


oX Liebe<br />

>>> Über die Autor<strong>in</strong>:<br />

Annika Hunstock<br />

Ist die Vorsitzende<br />

unseres AStAs und<br />

kandidiert erneut für<br />

das Studierendenparlament.<br />

AStA-Bilanz 2008/09<br />

Kommiliton<strong>in</strong>nen und Kommilitonen,<br />

bevor ich Euch im Folgenden e<strong>in</strong>en Überblick<br />

über unsere Arbeit des letzten Jahres gebe, möchte<br />

ich unsere Koalitionspartner vorstellen. Im März<br />

2008 bildeten wir von <strong>der</strong> <strong>Juso</strong>-<strong>Hochschulgruppe</strong><br />

mit <strong>der</strong> Neuen Liste und <strong>der</strong> Liste Witzenhausen<br />

den neuen AStA <strong>der</strong> Universität Kassel. Somit<br />

haben wir die schon <strong>in</strong> 2007 gute Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Neuen Liste fortgesetzt und um e<strong>in</strong>en<br />

neuen Partner, die<br />

Liste Witzenhausen,<br />

ergänzt, um die Kommunikation<br />

zwischen<br />

dem Außen- und dem<br />

Hauptstandort zu verbessern,<br />

und dadurch<br />

die Belange <strong>der</strong> Witzenhäuser Studenten besser<br />

vertreten zu können.<br />

„Versprochen und gehalten.<br />

Die Studiengebühren s<strong>in</strong>d<br />

abgeschafft.“<br />

Unser oberstes Ziel: Abschaffung <strong>der</strong> Studiengebühren<br />

Oberstes Ziel unserer Zusammenarbeit im AStA<br />

war es, weiterh<strong>in</strong> alles Menschenmögliche zur<br />

Abschaffung <strong>der</strong> Studiengebühren beizutragen.<br />

Als <strong>der</strong> Hessische Landtag am 5. Oktober 2006<br />

mit den Stimmen <strong>der</strong> CDU trotz vehementer Studentenproteste<br />

beschloss, zum W<strong>in</strong>tersemester<br />

2007/08 Studiengebühren e<strong>in</strong>zuführen, haben<br />

wir mit Euch „den Studiengebühren den Kampf<br />

angesagt“ und Euch zur Wahl im Januar 2008<br />

versprochen, dass wir uns für die Abschaffung aller<br />

Studiengebühren e<strong>in</strong>setzen werden und schon<br />

bald konnten wir die E<strong>in</strong>haltung unseres Versprechens<br />

melden.<br />

Am 17. Juni 2008 schaffte <strong>der</strong> Hessische Landtag<br />

auf Antrag von <strong>SPD</strong> und Bündnis 90/Die Grünen<br />

mit Unterstützung <strong>der</strong> Partei Die L<strong>in</strong>ke alle<br />

Studiengebühren ab. Damit fand e<strong>in</strong> langer Weg<br />

des Protestes se<strong>in</strong> glückliches Ende.<br />

Wir haben auf landespolitischer Ebene an <strong>der</strong><br />

Gestaltung des „Gesetzes zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Studienbed<strong>in</strong>gungen und <strong>der</strong> Lehre<br />

an hessischen Hochschulen“ mitgearbeitet. Dieses<br />

Gesetz sichert den Hochschulen e<strong>in</strong>e Ersatzf<strong>in</strong>anzierung<br />

<strong>der</strong> ausfallenden Studiengebühren-<br />

E<strong>in</strong>nahmen, welche komplett aus Steuergel<strong>der</strong>n<br />

erreicht wird. Diese Mittel sollen direkt zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Lehr- und Studiensituation e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.<br />

Für die Mittelverteilung ist e<strong>in</strong>e Vergabekommission<br />

zuständig, die zur Hälfte mit Studierenden<br />

besetzt ist. Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beschlussfassung des Gesetzes<br />

vorgesehene Besetzung <strong>der</strong> Kommission basiert<br />

auf unserer Idee. Diese haben wir bei e<strong>in</strong>em<br />

Gespräch den bildungspolitischen Sprechern <strong>der</strong><br />

12<br />

Parteien <strong>SPD</strong> und Grüne erläutert und sie haben<br />

die ursprüngliche Variante im Gesetzesentwurf<br />

durch unseren Vorschlag ersetzt.<br />

Wofür wollten wir uns noch e<strong>in</strong>setzen?<br />

Neben den Studiengebühren wollten wir uns,<br />

was die Studiensituation an unserer Uni betrifft,<br />

vor allem den Themen Sicherung und Ausweitung<br />

des Semestertickets, kritische Begleitung<br />

des Bologna-Prozesses sowie<br />

Probleme bei Bachelor- und<br />

Masterstudiengängen widmen.<br />

Bei <strong>der</strong> Kulturpolitik<br />

hatte die Sicherung des studentischen<br />

Kulturzentrums<br />

K19 oberste Priorität.<br />

Außerdem war uns die weitere Verbesserung <strong>der</strong><br />

AStA-Öffentlichkeitsarbeit, e<strong>in</strong>e Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gungen für studentische Hilfskräfte,<br />

die Sicherung <strong>der</strong> Sozial- und Bafögberatung im<br />

AStA und die Sicherung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzkraft <strong>der</strong> Studentenschaft<br />

wichtig.<br />

Die UmsetzUng Der weiteren ziele<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zu den ersten offensichtlichen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

unseres AStA zählt die Neugestaltung <strong>der</strong> AStA-<br />

Zeitung, welche seitdem von euch besser angenommen<br />

wird. Sie hat jetzt neben e<strong>in</strong>em neuen<br />

Namen (medium²) auch e<strong>in</strong> quadratisch-praktisch-gutes<br />

Format und ist farbig gestaltet. Dabei<br />

haben wir auch die Seitenzahl erhöht und neue<br />

Rubriken (z.B. den Feuilletonteil) aufgenommen,<br />

<strong>in</strong> denen wir „über den Tellerrand schauen“.<br />

Gegen Ende des Sommersemesters haben wir<br />

zwei Infoveranstaltungen durchgeführt, e<strong>in</strong>e zum<br />

Thema studentische Hilfskräfte und die an<strong>der</strong>e<br />

über den Bologna-Prozess. Wir hatten e<strong>in</strong>en<br />

Experten aus Hamburg e<strong>in</strong>geladen, <strong>der</strong> die Studierenden<br />

über die ursprünglichen Ziele <strong>der</strong> Bildungsreform<br />

<strong>in</strong>formierte und viele Fragen beantworten<br />

konnte. Dabei wurde vielen Anwesenden<br />

überhaupt erst bewusst, dass <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong><br />

Reform nicht falsch war, jedoch die Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>e Katastrophe ist. E<strong>in</strong>e Intention <strong>der</strong> Reform<br />

war die Vere<strong>in</strong>fachung des <strong>in</strong>ternationalen Studienortwechsels<br />

durch europaweite Vere<strong>in</strong>heitlichung<br />

und dadurch auch e<strong>in</strong>e leichtere Anerkennung<br />

bereits erbrachter Leistungen an an<strong>der</strong>en<br />

Hochschulen, doch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis wurde das Ziel<br />

verfehlt und vieles unnötig verkompliziert.<br />

Um an <strong>der</strong> „Reform <strong>der</strong> Reform“ besser mitwirken<br />

zu können, wurde Markus Sauerwe<strong>in</strong>, unser Referent<br />

für Hochschulpolitik im Sommer <strong>in</strong> den bun-


desweiten Ausschuss „Studienreform“ des Freien<br />

Zusammenschlusses von StudentInnenschaften<br />

(fzs), des bundesweiten Dachverbandes <strong>der</strong> Studentenschaften,<br />

gewählt. Dieser beschäftigt sich<br />

unter an<strong>der</strong>em mit dem Bologna-Prozess.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des W<strong>in</strong>tersemesters haben wir als<br />

erster Kasseler AStA überhaupt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em völlig<br />

überfüllten Hörsaal e<strong>in</strong>e umfangreiche hochschulpolitische<br />

E<strong>in</strong>führungsveranstaltung für die<br />

Erstsemester unserer Uni durchgeführt. Dabei<br />

wurde <strong>der</strong> AStA mit se<strong>in</strong>en Referenten und Arbeitsgebieten<br />

vorgestellt, die hochschulpolitische<br />

Praxis vermittelt und am Abend ordentlich im<br />

K19 gefeiert.<br />

Die F<strong>in</strong>anzen <strong>der</strong> Studentenschaft & das<br />

BFH-Urteil<br />

Das W<strong>in</strong>tersemester hatte noch nicht begonnen,<br />

da holte uns im Kasseler AStA e<strong>in</strong>e folgenschwere<br />

„Altlast“ aus München e<strong>in</strong>: das Urteil des Bundesf<strong>in</strong>anzhofes.<br />

Im Jahr 2001 wurde e<strong>in</strong> Gerichtsprozess<br />

mit den F<strong>in</strong>anzbehörden unseres Staates<br />

angefangen, <strong>der</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr e<strong>in</strong> trauriges Ende<br />

fand. Damals entschied das Kasseler F<strong>in</strong>anzamt<br />

nach e<strong>in</strong>er Lohnsteueraußenprüfung, dass die<br />

Aufwandsentschädigungen <strong>der</strong> AStA-Referenten<br />

e<strong>in</strong>kommenssteuerpflichtig seien. Da es ke<strong>in</strong>e<br />

bundesweite Regelung dieses Problems gab und<br />

es nirgendwo so gehandhabt wurde, entschied<br />

sich e<strong>in</strong>er unserer Vorgänger-ASten dafür, gegen<br />

den Steuerbescheid zu klagen und begann e<strong>in</strong>en<br />

Musterprozess, <strong>der</strong> über alle Instanzen g<strong>in</strong>g.<br />

Vor dem Hessischen F<strong>in</strong>anzgericht verlor <strong>der</strong><br />

AStA im Jahre 2005 und g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Revision zum<br />

Bundesf<strong>in</strong>anzhof nach München, <strong>der</strong> sofort e<strong>in</strong>e<br />

dreistellige Bearbeitungsgebühr e<strong>in</strong>zog und dann<br />

drei Jahre für e<strong>in</strong>e Entscheidung brauchte.<br />

Das Urteil fiel im Juli 2008 und betrifft nun alle<br />

Studentenvertretungen, bundesweit: „Die AStA-<br />

Referenten s<strong>in</strong>d Arbeitnehmer im S<strong>in</strong>ne des E<strong>in</strong>kommenssteuergesetzes.<br />

Die an sie gezahlten<br />

Aufwandsentschädigungen s<strong>in</strong>d als steuerpflichtiger<br />

Lohn zu behandeln.“<br />

Neben den Verfahrensgebühren kommen nun<br />

auch Steuernnachzahlungen für die Jahre 2000-<br />

2008 auf die Studentenschaft zu. Es ist nach Expertenschätzungen<br />

mit e<strong>in</strong>er Steuernachzahlung<br />

von m<strong>in</strong>destens 50.000 € zu rechnen, zusätzlich<br />

zu dauerhaft höheren Kosten für die AStA-Referenten.<br />

Und das, obwohl die Aufwandsentschädigungen<br />

an den Bafög-Höchstsatz angeglichen<br />

s<strong>in</strong>d und somit ke<strong>in</strong>e „horrenden Summen“ darstellen.<br />

Im Urteil werden sie mit <strong>der</strong> Bundeskanzler<strong>in</strong>,<br />

M<strong>in</strong>istern und M<strong>in</strong>isterpräsidenten verglichen,<br />

diese hätten den gleichen Status und ke<strong>in</strong>e<br />

>>> F<strong>in</strong>anzierung gesichert<br />

und Niveau erhöht. Das K19<br />

läuft super!<br />

Steuerfreiheit, heißt es.<br />

Man merke: AStA-Vorsitzende = Bundeskanzler<strong>in</strong>?! Die E<strong>in</strong>e bekommt<br />

570,-€ im Monat als Ersatz für ausfallende Bafögzahlungen, die An<strong>der</strong>e laut<br />

dem Nachrichtenmagaz<strong>in</strong> <strong>der</strong> Spiegel 16.726, 07 €. Und die Kanzler<strong>in</strong> zahlt<br />

we<strong>der</strong> Arbeitslosen- noch Rentenversicherung.<br />

Nichtsdestotrotz haben wir uns mit an<strong>der</strong>en Studentenvertretungen <strong>in</strong> Kassel<br />

getroffen und e<strong>in</strong>en bundesweiten Arbeitskreis gegründet, <strong>der</strong> Strategien<br />

zur Lösung dieses Problems erarbeiten soll, denn nun betrifft es alle. Dieser<br />

Arbeitskreis trifft sich im Februar zum dritten mal <strong>in</strong> Kassel.<br />

Das eigentliche Problem des Urteils ist, neben se<strong>in</strong>em etwas seltsamen<br />

Gleichheitsverständnis, dass die klagenden ASten von 2001 (A.Li) und 2005<br />

(Grüne) ke<strong>in</strong>erlei zweckgebundene Rückstellung für e<strong>in</strong>e mögliche juristische<br />

Nie<strong>der</strong>lage im Haushaltsplan <strong>der</strong> Studentenschaft e<strong>in</strong>gestellt haben.<br />

Sie haben nicht nur die Verantwortung <strong>in</strong> die Zukunft verschoben, son<strong>der</strong>n<br />

auch noch das angesparte studentische Vermögen, die allgeme<strong>in</strong>en Rücklagen,<br />

durch diverse Defizithaushalte geplün<strong>der</strong>t. Sie haben es weiterh<strong>in</strong> nicht<br />

für nötig gehalten, den Nachfolger-AStA über den Stand <strong>der</strong> Klage zu <strong>in</strong>formieren<br />

und somit nicht nur <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzieller H<strong>in</strong>sicht verantwortungslos<br />

gehandelt. Das bedeutet, dass die Steuernachzahlungen aus dem laufenden<br />

Haushaltsplan 2009 erwirtschaftet werden müssen.<br />

Und wie sieht’s f<strong>in</strong>anziell im nächsten Jahr aus?<br />

E<strong>in</strong>e starke Belastung für den AStA. Doch wir haben uns dem Problem gestellt<br />

und es gelöst. Das Studentenparlament hat im Dezember 2008 den von<br />

uns vorgelegten Haushaltsplan 2009 beschlossen. Er sieht zwar beträchtliche<br />

Kürzungen auch gerade bei unseren eigenen Aufwandsentschädigungen<br />

als AStA-Referenten und AStA-Sachbearbeitern vor - dennoch garantiert<br />

er den Erhalt <strong>der</strong> Jobs <strong>der</strong> hauptamtlichen Mitarbeiter des AStAs (Buchhalter<strong>in</strong>,<br />

Sekretär<strong>in</strong>). Er sichert die Gel<strong>der</strong> für die Fachschaftsräte <strong>in</strong> unverän<strong>der</strong>ter<br />

Höhe und den Service für Euch: die Bafög- und Sozialberatung, e<strong>in</strong>e<br />

Rechtsberatung, die Öffnungszeiten des AStAs, das Kulturzentrum K19, die<br />

Fahrradwerkstatt, den Mietwagenservice und die Semester Shake-In und<br />

Shake-Out-Partys.<br />

Uns war es wichtig, ke<strong>in</strong>en Mitarbeiter entlassen zu müssen und alle Ausga-<br />

>>> Fortsetzung auf Seite 14<br />

13


Fortsetzung von Seite 13<br />

ben, die mit Leistungen für Euch, wie z.B. die Sozial-<br />

und Bafögberatung, verbunden s<strong>in</strong>d, zu erhalten.<br />

Das haben wir erreicht! Wünschenswerte<br />

Leistungsausweitungen (wie z.B. e<strong>in</strong>e Mietrechtsberatung)<br />

müssen aber lei<strong>der</strong> e<strong>in</strong> bis zwei Jahre<br />

auf ihre Realisierung warten.<br />

Die Kulturpolitik – das K19<br />

Neben <strong>der</strong> Lösung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzfragen haben wir<br />

auch den Weg <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellen und kulturellen<br />

Konsolidierung des studentischen Kulturzentrums<br />

K19 konsequent vorangetrieben. In 2006<br />

hatte uns <strong>der</strong> von den Grünen geführte AStA e<strong>in</strong><br />

f<strong>in</strong>anzielles Chaos und erhebliche Außenstände<br />

und Verluste beim K19 h<strong>in</strong>terlassen.<br />

Wir haben das Kulturzentrum K19 nun auf solide<br />

f<strong>in</strong>anzielle Be<strong>in</strong>e gestellt. Die Zuschüsse konnten<br />

erheblich zurückgefahren und das Programm<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em kulturellem Niveau deutlich gesteigert<br />

werden. Mit viel Eigen<strong>in</strong>itiative konnten wir e<strong>in</strong>en<br />

guten Mix aus anspruchsvollen Live-Bands, Theater,<br />

Lesungen und <strong>der</strong> Übertragung <strong>der</strong> Fußball-<br />

Europameisterschaft im Sommer anbieten.<br />

Neu e<strong>in</strong>geführt haben wir garantierte wöchentliche<br />

Öffnungszeiten, wie den „Erasmus-Stammtisch“<br />

am Mittwoch o<strong>der</strong> zuvor die „Homezone“<br />

am Donnerstag Abend. Die AStA-eigenen Veranstaltungen<br />

erwirtschafteten zum ersten Mal <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Kasseler ASten Gew<strong>in</strong>ne und<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Zuschussgeschäft mehr.<br />

Ausweitung des Semestertickets<br />

Zu guter Letzt möchte ich noch von e<strong>in</strong>em<br />

„Brennpunkt“ <strong>der</strong> Kasseler Studierenden berichten,<br />

dem „Semesterticket“, welches uns neben<br />

den Studiengebühren am Meisten beschäftigt hat.<br />

Hier gibt es seit vielen Jahren das Bestreben e<strong>in</strong>er<br />

Erweiterung nach Süden <strong>in</strong> das RMV-Gebiet.<br />

Lei<strong>der</strong> kam es durch den Wi<strong>der</strong>stand des südhessischen<br />

Verkehrsverbundes nie zu e<strong>in</strong>er solchen<br />

Ausweitung – bis „unsere Stefanie“ kam.<br />

Stefanie Koch (<strong><strong>Juso</strong>s</strong>), Referent<strong>in</strong> für Ökologie und<br />

Mobilität im AStA, widmete sich nicht nur Bürgerblüten<br />

und Grünen Kisten, son<strong>der</strong>n „drangsalierte“<br />

die Geschäftsführer angrenzen<strong>der</strong> Verkehrsverbünde<br />

solange bis sie ihre For<strong>der</strong>ungen<br />

anhörten. Doch „Steff“ wollte mehr, also gab sie<br />

mehr. Sie suchte sich Verbündete <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landespolitik<br />

– und nun habt IHR erstmalig bei e<strong>in</strong>er<br />

Vollversammlung die Entscheidung das Semesterticket<br />

auch <strong>in</strong> den RMV-Bereich h<strong>in</strong> ausweiten<br />

zu können.<br />

Ausblick <strong>in</strong>s nächste Jahr<br />

Und schließlich droht uns wohl doch die Wie<strong>der</strong>kehr<br />

e<strong>in</strong>es alten Themas, <strong>der</strong> Studiengebühren,<br />

denn es ist mal wie<strong>der</strong> Landtagswahl. Der AStA<br />

hat versucht, die Parteien festzunageln und sich<br />

von Ihnen anlässlich e<strong>in</strong>er Podiumsdiskussion<br />

zur Bildungspolitik am 17. Dezember 2008 im<br />

Kasseler Rathaus schriftlich bestätigen lassen,<br />

dass sie „<strong>in</strong> Zukunft ke<strong>in</strong>e Studiengebühren o<strong>der</strong><br />

Studienbeiträge mehr e<strong>in</strong>führen“. <strong>SPD</strong>, Grüne<br />

und L<strong>in</strong>kspartei hatten ke<strong>in</strong> Problem damit, diese<br />

Garantie zu unterschreiben. Ratet mal, wer diese<br />

Erklärung nicht unterschrieben hat? CDU und<br />

FDP.<br />

Wir werden also auch <strong>in</strong> diesem Jahr wie<strong>der</strong><br />

energisch für e<strong>in</strong> gebührenfreies Studium kämpfen<br />

müssen. Bei diesem Kampf könnt ihr Euch<br />

auf uns verlassen, versprochen!<br />

Impressum<br />

„E<strong>in</strong>Fall“<br />

Zeitung <strong>der</strong> <strong><strong>Juso</strong>s</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-<strong>Hochschulgruppe</strong> Kassel und Witzenhausen<br />

Anschrift: Wilhelm-Pfannkuch-Haus<br />

Humboldtstraße 8 A<br />

34117 Kassel<br />

Fon: 0561-70010-14<br />

Fax: 0561-70010-19<br />

Email: jusos@uni-kassel.de<br />

V.i.s.d.P.: Dietmar Bürger<br />

Redaktion: Robert Bienert, Dietmar Bürger, Peter Carqueville, Annika<br />

Hunstock, Stefanie Koch, Karol<strong>in</strong>e Kreutzer, Michael Reschke, Markus<br />

Sauerwe<strong>in</strong>, Oliver Schmol<strong>in</strong>ski.<br />

Fotos: Dietmar Bürger, Peter Carqueville, Sandra Riedel<br />

Satz und Layout: Peter Carqueville<br />

Druck: <strong><strong>Juso</strong>s</strong> Hessen-Nord, Kassel<br />

Auflage: 1000 Exemplare<br />

H<strong>in</strong>weis: Beiträge, die mit Namen gekennzeichnet s<strong>in</strong>d, geben nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung <strong>der</strong> Redaktion <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fall wie<strong>der</strong>. Wir behalten<br />

uns vor, e<strong>in</strong>gesandte Texte zu bearbeiten und zu kürzen.<br />

14


Wahlterm<strong>in</strong>: 27. bis 29. Januar 2009<br />

10.00 Uhr bis 15.00 Uhr<br />

<strong>Wahlprogramm</strong> <strong>der</strong> <strong><strong>Juso</strong>s</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>SPD</strong> - <strong>Hochschulgruppe</strong> Kassel und Witzenhausen<br />

Versprechen gehalten:<br />

• Alle Studiengebühren (<strong>in</strong>klusive Gebühren für sog. Langzeitstudierende und das Zweitstudium) s<strong>in</strong>d abgeschafft<br />

und das soll so bleiben.<br />

• Studentisches Kulturzentrum K19 ist etabliert, fi nanziell konsolidiert, gesichert und das soll auch <strong>in</strong><br />

Zukunft so bleiben.<br />

• Bafög-Erhöhung durchgesetzt. Ab dem 1.10.08 gibt es 10 Prozent mehr.<br />

• Mitbestimmung bei Studienbeitragsfolgemitteln erreicht.<br />

• Mobilitätsreferat im AStA e<strong>in</strong>gerichtet, Semesterticket gesichert und erweitert.<br />

• Rechtsberatung für Studierende wird im Januar im AStA e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Wofür wir uns e<strong>in</strong>setzen:<br />

• Bachelor/Master/Modularisierung: Studienbelastung m<strong>in</strong><strong>der</strong>n, Jobben und hochschulpolitisches Engagement<br />

ermöglichen, Bologna mitgestalten.<br />

• Zugangsbeschränkungen zum Masterstudium abschaffen. Je<strong>der</strong> Bachelorabsolvent soll zum Master-<br />

Studium zugelassen werden.<br />

• Raumnot l<strong>in</strong><strong>der</strong>n: Versprechen <strong>der</strong> Uni e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>n.<br />

• Demokratisierung <strong>der</strong> Hochschule, Drittelparität <strong>in</strong> den Hochschulgremien zwischen Studierenden, Professoren<br />

und Beschäftigten. Abschaffung des Hochschulrats, E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Hochschulparlamentes,<br />

das über hochschulpolitische Grundsatzfragen entscheidet.<br />

• Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk: Ke<strong>in</strong>e gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Lebensmittel, für Bio. Überfüllung<br />

<strong>der</strong> Mensen und Cafeterien l<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

• Gremiennachmittag e<strong>in</strong>halten.<br />

• Projektrat für die F<strong>in</strong>anzierung studentischer Forschungsprojekte wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>richten.<br />

• „Stempel abstempeln“, Kunsthochschule demokratisieren.<br />

• Arbeitsrechte und bessere Bezahlung studentischer Hilfskräfte.<br />

• Abschaffung <strong>der</strong> Anwesenheitslisten.<br />

• Datenschutz an <strong>der</strong> Hochschule (Anwesenheitslisten, Klausuraushänge, Moodle, ...)<br />

• Mietrechtsberatung im AStA e<strong>in</strong>richten.<br />

• Ke<strong>in</strong> Platz für Nazis und rechte Burschenschaftler an <strong>der</strong> Uni.<br />

• Gegen die Kommerzialisierung <strong>der</strong> Hochschule.<br />

• längere Öffnung <strong>der</strong> Bibliothek an Außenstandorten.<br />

• studentenfreundliche Kooperationen mit an<strong>der</strong>en Hochschulen.<br />

• sichere Radwege zwischen den Uni-Standorten, Zebrastreifen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Moritzstraße (K19, Kita).<br />

• familienfreundliche Uni, mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung.<br />

• für Gleichberechtigung und gegen Sexismus an <strong>der</strong> Uni.<br />

Liste 1: www.uni-kassel.de/juso<br />

Urnenwahl vom 27. bis 29. Januar 2009 <strong>in</strong> den nachstehenden Wahllokalen:<br />

Zentrales Wahllokal: Mönchebergstraße 19,Erdgeschoss, Raum 550 (Wahlamt),<br />

Öffnungszeit: 27. und 28.01.2009 von 8.00 bis 18.00 Uhr; 29.01.2009 von 8.00 bis 15.00 Uhr,<br />

Die Wahllokale 1 - 6 s<strong>in</strong>d jeweils von 10.00 bis 15.00 Uhr an den Urnenwahltagen geöffnet:<br />

Wahllokal 1: Kassel, Arnold-Bode-Str. Nebenraum <strong>der</strong> Zentralmensa,<br />

Wahllokal 2: Kassel, Kurt-Wolters-Str. 3, Foyer vor Hörsaal 0117, Liste 1<br />

Wahllokal 3: Kassel, Menzelstraße 13, vor dem Hörsaal Nordbau,<br />

Wahllokal 4: Kassel, Wilhelmshöher Allee 73, Hörsaal 0315,<br />

Wahllokal 5: Witzenhausen, Ste<strong>in</strong>strasse 19, Zeichensaal,<br />

Wahllokal 6: Kassel, He<strong>in</strong>rich-Plett-Str. 40, Raum 1404


FB01 FB04 FB05 FB07 FB04<br />

DANIEL FASSHAUER JAN HALM JACQUELINE ANDRES OLIVER SCHMOLINSKI ANASTASIA SCHRADER<br />

SEBASTIAN WEISE-<br />

KUSCHE<br />

DEINE KANDIDATINNEN & KANDIDATEN<br />

FB06 FB20 FB01 FB05 FB18<br />

ANNIKA HUNSTOCK SANDRA RIEDEL KAROLINE KREUTZER STEFANIE KOCH ROBERT BIENERT<br />

für SENAT und STUDENTINNENPARLAMENT<br />

FB01 FB02 FB04<br />

FB05<br />

FB05<br />

FB05 FB05<br />

CHRISTIAN UN VER ZAGT MARKUS SAUERWEIN DIETMAR BÜRGER MICHAEL RESCHKE<br />

WAHLEN 2009 - De<strong>in</strong>e Stimme zählt<br />

FB14<br />

KIANUSCH ZAKIKHANY MICHAEL KILFITT ADAM FURDYNA SEBASTIAN BÖTTGER PAULCHEN<br />

FB16<br />

www.uni-kassel.de/juso

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