Jour fixe 2002 - Stiftung Grone-Schule
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02 – August <strong>2002</strong><br />
titelthemen<br />
Jobs für Ältere<br />
Weiterbildung als zentraler Faktor<br />
für die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit<br />
Qualitätsmanagement<br />
Weiterbildungsträger werden<br />
zur Prüfung gebeten<br />
<strong>Grone</strong> AKTIV startet mit sechs<br />
Vermittlungsbüros<br />
Formel 1: Über die Schnupperlehre<br />
zum Ausbildungsplatz<br />
<strong>Grone</strong>-Führungskräfte treffen sich<br />
zum <strong>Jour</strong> <strong>fixe</strong> <strong>2002</strong> in Ahrensburg
Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Der Bericht der Enquètekommission des<br />
Bundestags „Demographischer Wandel“ benennt<br />
einen eklatanten Widerspruch unserer<br />
Gesellschaft: Arbeitgeber wünschen sich<br />
immer jüngere Mitarbeiter, während das<br />
Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt.<br />
Wir beobachten diesen Trend seit langem.<br />
Als gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> haben wir uns<br />
zum Ziel gesetzt, benachteiligten Arbeitsuchenden<br />
den Einstieg in den Arbeitsmarkt<br />
zu erleichtern. In unserer täglichen Praxis<br />
spüren wir deutlich, daß sich das Alter zu<br />
der größten und am weitesten verbreiteten<br />
„Benachteiligung“ auswächst.<br />
Arbeitnehmerüberlassung als Chance<br />
für ältere Arbeitnehmer<br />
Die Arbeitnehmerüberlassung ist ein gutes<br />
Beispiel dafür, wie wir bei <strong>Grone</strong> unsere<br />
traditionelle Kernkompetenz – die Qualifizierung<br />
und Vermittlung – auch für ältere<br />
Arbeitnehmer erfolgreich einsetzen. Arbeitsuchende<br />
werden bei <strong>Grone</strong> angestellt, auf<br />
Zeit an Unternehmen vermittelt und während<br />
der verleihfreien Phasen zielgerichtet<br />
qualifiziert. Frau Dr. Eichler-Röben, <strong>Grone</strong>-<br />
Geschäftsführerin in Berlin, erklärte in unserer<br />
Online-Konferenz „Mehr Arbeit für<br />
Ältere“ die große Chance dieses Angebots<br />
so: „Reine“ Qualifizierung koste Zeit, im<br />
betrieblichen Alltag dagegen überzeugten<br />
Ältere oft sehr schnell durch ihre Kompetenz.<br />
(Seite 3 und www.grone.de/konferenz)<br />
02<br />
Hartz-Vorschläge bei <strong>Grone</strong> Praxis<br />
Auch bei den Vorschlägen der Hartz-Kommission<br />
spielt die Arbeitnehmerüberlassung<br />
eine wichtige Rolle. Personalservice-Agenturen<br />
– von der Idee her nichts anderes als<br />
die Leiharbeit nach dem <strong>Grone</strong>-Modell –<br />
stellen Arbeitsuchende an und vermitteln<br />
sie auf Zeit. Ziel ist eine dauerhafte Beschäftigung.<br />
<strong>Grone</strong> beweist schon heute an<br />
mehreren Standorten, daß und wie dieses<br />
Modell funktioniert.<br />
Keine Qualifizierung ohne Vermittlung<br />
Jede berufliche Weiterbildung bei <strong>Grone</strong><br />
zielt letztlich auf die Vermittlung. Auf einer<br />
Fachtagung Anfang Mai boten wir unseren<br />
Partnern aus den Arbeitsämtern ein Forum,<br />
um das Zusammenspiel von Qualifizierung<br />
und Vermittlung unter den aktuellen Vorzeichen<br />
zu diskutieren. Experten aus Politik,<br />
Wissenschaft und Wirtschaft stellten in unserem<br />
Hamburger Stammhaus neue Ansätze<br />
und Modelle vor (vgl. Seite 7).<br />
Nach Pisa und der Kritik an der Bundesanstalt<br />
wird der Ruf nach einer verbrieften<br />
Qualität in der Bildung immer lauter. Bei<br />
<strong>Grone</strong> sind hohe Qualitätsstandards von jeher<br />
selbstverständlich. Um dieses nach<br />
außen klar zu belegen und intern weiter zu<br />
entwickeln, haben wir uns beim diesjährigen<br />
<strong>Jour</strong> <strong>fixe</strong> mit einem übergreifenden<br />
Qualitätsmanagement für die ganze<br />
<strong>Stiftung</strong> befaßt. Wolf Gunter Brügmann,<br />
Ressortleiter bei der Frankfurter Rundschau,<br />
lieferte dafür wertvolle Impulse – eine<br />
Zusammenfassung seiner Ansätze finden<br />
Sie auf Seite 8.<br />
Ihr<br />
Dr. Peter Rabels<br />
Inhalt<br />
�S.03 Berufliche Weiterbildung als Chance<br />
für ältere Mitarbeiter – im Gespräch<br />
mit Prof. Dr. Peter Knauth<br />
�S.04 Zeitarbeit – das Einsteigermodell<br />
für Arbeitsuchende<br />
�S.05 Flexible Lösungen für ältere Arbeitnehmer:<br />
Thies Henken im Interview<br />
Die Wirtschaft braucht ältere<br />
Arbeitnehmer: Ein Statement von<br />
Günther H. Enger<br />
�S.06 Wissensressourcen anzapfen: Das<br />
Mentoring-Projekt der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Lüneburg<br />
�S.07 „Arbeitsmarktintegration durch<br />
Qualifikation und aktive Vermittlung“:<br />
<strong>Grone</strong>-Fachtagung in Hamburg<br />
�S.08 Wolf Gunter Brügmann über<br />
Qualität in der Weiterbildung<br />
�S.10 Effektiver Lernen mit E-Learning:<br />
Multimediale Lernmethoden<br />
in Niedersachsen<br />
<strong>Grone</strong>-AKTIV: Vermittlungsbüros in<br />
Ostdeutschland<br />
�S.11 Mit Formel 1 in den Arbeitsmarkt:<br />
Über die Schnupperlehre zum<br />
Ausbildungsplatz<br />
�S.12 On the road again – zurück zum<br />
Beruf Fernfahrer<br />
Büromanagement – neuer<br />
Ausbildungsgang der <strong>Grone</strong>schen<br />
Fachschule für Wirtschaft und<br />
Datenverarbeitung<br />
�S.13 Kölleda: 5 260 Bewerbungen<br />
gesichtet<br />
�S.14 Chinesische Delegation zu Besuch<br />
bei <strong>Grone</strong><br />
�S.15 Dr. Peter Metge – Vater des<br />
modernen Controllings bei <strong>Grone</strong> –<br />
verabschiedet<br />
Impressum<br />
Eine Publikation des Unternehmensverbunds<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Herausgeber<br />
<strong>Grone</strong> Service- und Verwaltungsgesellschaft<br />
Verantwortlich/Redaktion<br />
Meta Märtens, Tel. o40 23707-338<br />
m.maertens@grone.de • www.grone.de<br />
Text/Redaktion<br />
Mann beißt Hund – Agentur<br />
für Kommunikation, Hamburg<br />
www.mann-beisst-hund.de<br />
Gestaltung<br />
Yellobit Digitale Dienste, Hamburg<br />
www.yellobit.de<br />
Titelbild<br />
Frank Weiß<br />
Druck<br />
Waschek Druck GmbH, Hamburg
Im Gespräch<br />
Berufliche Weiterbildung ist zentral für die Erhaltung<br />
der Arbeits- und Innovationsfähigkeit älterer Mitarbeiter<br />
Prof. Dr. Peter Knauth von der Universität Karlsruhe im Gespräch mit dem <strong>Grone</strong>Magazin<br />
Die Enquetekommission „Demographischer Wandel“ des Bundestags hat bestätigt, was<br />
wir alltäglich beobachten können: Unsere Gesellschaft wird immer älter, während die<br />
Lebensarbeitszeit sinkt. Mit dem Schlagwort „Der Jugendwahn muß aufhören“<br />
forderte die Kommission in ihrem Abschlußbericht, das Potential älterer Arbeitnehmer<br />
zu nutzen und sie länger in den Arbeitsprozeß einzubinden. Zu Vorschlägen und Möglichkeiten,<br />
diese Forderung sinnvoll in die berufliche Praxis umzusetzen, befragte das<br />
<strong>Grone</strong>Magazin Prof. Dr. Peter Knauth. Er ist Professor am Institut für Industriebetriebslehre<br />
und Industrielle Produktion (IIP) der Universität Karlsruhe, Abteilung Arbeitswissenschaft.<br />
Seine Forschungsgruppe beteiligt sich am EU-geförderten Projekt RESPECT<br />
(Research action for improving Elderly workers Safety, Productivity, Efficiency and Competence<br />
Towards the new working environment). In Zusammenarbeit mit europäischen<br />
Unternehmen und Instituten untersucht RESPECT, wie ältere Menschen im<br />
Arbeitsalltag gefördert werden können.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin Wie müssen Arbeitsprozesse<br />
in den Betrieben speziell auf ältere<br />
Mitarbeiter zugeschnitten werden?<br />
Prof. Dr. P. Knauth Generell kann gesagt<br />
werden, daß die Arbeitsbedingungen so<br />
gestaltet werden müssen, daß ein Älterwerden<br />
im Betrieb möglich ist und die<br />
besonderen Fähigkeiten älterer Mitarbeiter<br />
besser genutzt werden.<br />
Wenn Mitarbeiter über Jahre hinweg an<br />
ergonomisch schlecht gestalteten Arbeitsplätzen<br />
– zum Beispiel ungünstiger<br />
Arbeitshaltung und statischer Muskelarbeit,<br />
unter ungünstigen Arbeitsumgebungsbedingungen<br />
oder starkem Zeitdruck<br />
arbeiten, nimmt ihre Arbeitsfähigkeit mit<br />
zunehmendem Alter ab. Berufserfahrung,<br />
Verständnis für Zusammenhänge, Gelassenheit<br />
in kritischen Situationen, Kommunikationsfähigkeit<br />
und die Kenntnis<br />
sozialer Netzwerke nehmen mit dem Alter<br />
zu und müssen dementsprechend berücksichtigt<br />
und gefördert werden.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin Was muß sich im Denken<br />
von Arbeitgebern, Politik und Gesellschaft,<br />
aber auch im Denken der Arbeitnehmer<br />
ändern, damit Arbeit und Alter sich nicht<br />
weiter zum Gegensatz entwickeln?<br />
Prof. Dr. P. Knauth Viele Führungskräfte<br />
haben ein Defizitmodell von älteren Mitarbeitern<br />
verinnerlicht, das bedeutet:<br />
„alt gleich schlechtere Leistung“.<br />
Diesen Führungskräften ist nicht bewußt,<br />
daß sie selbst zum Beispiel durch ihren<br />
Führungsstil, durch nicht ausreichende<br />
Gewährung von Weiterbildung und durch<br />
inadäquate Arbeitsorganisation dafür<br />
sorgen, daß die Humanressourcen der älteren<br />
Mitarbeiter nicht voll genutzt werden.<br />
Darüber hinaus müssen auch die<br />
Arbeitnehmer Verantwortung für die eigene<br />
Weiterbildung und Gesunderhaltung<br />
übernehmen.<br />
Das Informationsdefizit in Politik und<br />
Gesellschaft in bezug auf die besonderen<br />
Fähigkeiten älterer Menschen muß reduziert<br />
werden. Die demographische Entwicklung<br />
wird die Arbeitswelt zwingen,<br />
überholte Vorstellungen zu überdenken<br />
und sich intensiv um die Arbeitsgestaltung<br />
für ältere Mitarbeiter zu kümmern.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin Welchen Beitrag kann<br />
die berufliche Weiterbildung in diesem<br />
Prozeß leisten?<br />
Prof. Dr. P. Knauth Die berufliche Weiterbildung<br />
ist ein zentraler Faktor für die Erhaltung<br />
der Arbeits- und Innovationsfähigkeit<br />
älterer Mitarbeiter. Zusätzlich<br />
müssen horizontale Laufbahnen eröffnet<br />
werden, um auch den älteren Mitarbeitern<br />
neue Perspektiven zu bieten.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin Sollte es spezielle Lernformen<br />
und Angebote für die Zielgruppe<br />
Ältere geben oder sollte man integrativ<br />
auch in der Weiterbildung die Generationen<br />
vermischen?<br />
Prof. Dr. Peter Knauth<br />
ist Professor am Institut<br />
für Industriebetriebslehre<br />
und Industrielle Produktion<br />
(IIP) der Universität<br />
Karlsruhe, Abteilung<br />
Arbeitswissenschaft.<br />
Prof. Dr. P. Knauth Wenn es um Erfahrungsaustausch,<br />
Problemlösungsprozesse, Kommunikations-<br />
und Konfliktlösungsthemen<br />
geht, sind altersheterogene Gruppen sinnvoller.<br />
Wenn es allerdings um neue Technologien<br />
wie Computerkurse geht, haben<br />
ältere Mitarbeiter manchmal Bedenken,<br />
sich vor den jüngeren Kursteilnehmern zu<br />
blamieren. Daher empfehlen sich in solchen<br />
Fällen altershomogene Gruppen und<br />
Kurse mit besonderer altersgerechter<br />
Didaktik, die berücksichtigen, daß Ältere<br />
anders und nicht schlechter lernen als<br />
Jüngere.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin in Welche Arbeits- bzw.<br />
Qualifikationsmodelle haben Sie erprobt?<br />
Welche Erfahrungen haben Sie damit<br />
gemacht?<br />
Prof. Dr. P. Knauth Im Rahmen des Projektes<br />
RESPECT wurden verschiedene Modelle<br />
mit Erfolg eingeführt und analysiert: das<br />
X %-Modell, das Tandem-Modell, intergenerative<br />
Teams, ein Seminar zur Sensibilisierung<br />
der Führungskräfte, zur sogenannten<br />
age awareness. Durch die Erprobung<br />
in der Praxis entstand eine Checkliste für<br />
die notwendigen Rahmenbedingungen<br />
zur erfolgreichen Einführung dieser<br />
Modelle.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin 02 – August <strong>2002</strong> 03
Jobs für Ältere<br />
Zeitarbeit – das Einsteigermodell<br />
für Arbeitsuchende<br />
Die Arbeitnehmerüberlassung der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Berlin vermittelt qualifizierte ältere Arbeitskräfte<br />
Berlin. Ältere Menschen sind schwer zu<br />
vermitteln: Unflexibel seien sie, lernunwillig<br />
und häufig krank. Mit diesen Vorurteilen<br />
möchte Dr. Dagmar Eichler-Röben, Geschäftsführerin<br />
der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Berlin,<br />
endgültig aufräumen. Ihr Zeitarbeitskonzept<br />
zur Vermittlung von Arbeitsuchenden<br />
überzeugt inzwischen auch skeptische<br />
Unternehmer: „Wenn das Eis erst mal gebrochen<br />
ist, machen wir sehr gute Erfahrungen<br />
bei der Vermittlung, gerade mit<br />
älteren Arbeitnehmern“, sagt sie.<br />
Wie bei einer Zeitarbeitsfirma erhalten<br />
die Arbeitslosen einen Anstellungsvertrag<br />
Kassel. Arbeitsuchende, die den Weg aus<br />
ihrer Beschäftigungslosigkeit selbst in die<br />
Hand nehmen und sich ihren Job mit einer<br />
eigenen Geschäftsidee schaffen möchten,<br />
bekommen in Kassel nun Unterstützung<br />
vom Projekt „EGP – Existenzgründungspartner“.<br />
EGP ist eine Kooperation zwischen<br />
Arbeitsamt, dem Kommunikations- und<br />
Innovationszentrum (KIZ) Offenbach und<br />
dem <strong>Grone</strong>-Bildungszentrum Kassel.<br />
Selbständigkeit als sinnvoller Weg<br />
aus der Arbeitslosigkeit<br />
Oftmals ist es zunächst Resignation, die<br />
Monika Hohmann, Projektleiterin bei EGP,<br />
von älteren Ratsuchenden entgegenschlägt.<br />
„Um so mehr reizt es uns, diese<br />
Menschen bei dem Aufbau ihrer eigenen<br />
Geschäftsidee zu unterstützen, ihnen im<br />
Beratungsgespräch zu zeigen, wie wertvoll<br />
ihre Erfahrungen sind und welchen Nutzen<br />
sie daraus ziehen können“, erklärt sie.<br />
Gerade für ältere Arbeitsuchende sei die<br />
Selbständigkeit ein sinnvoller Weg zu<br />
einer neuen Beschäftigung.<br />
04<br />
und werden dann an Unternehmen vermittelt.<br />
Die verleihfreie Zeit wird für Qualifikationen<br />
genutzt, die individuell und<br />
auf den künftigen Arbeitsplatz zugeschnitten<br />
sind. Empfehlungen der Hartz-<br />
Kommission sind bei der <strong>Grone</strong>-Arbeitnehmerüberlassung<br />
also schon alltägliche<br />
Praxis.<br />
Über das Zeitarbeitsangebot erhalten<br />
die Unternehmen die Chance, potentielle<br />
Mitarbeiter zunächst unverbindlich<br />
kennenzulernen. Diese Möglichkeit nutzte<br />
auch Detlef Dittrich, Geschäftsführer<br />
der Prüf- und Beratungsstelle für das Gebäudereinigungshandwerk<br />
Berlin GmbH.<br />
Arbeitsplätze – selbst gemacht<br />
Existenzgründerpartner ermöglichen Arbeitsuchenden<br />
ein eigenes Unternehmen<br />
Wie bei Michael Brostmeyer (47): Das<br />
Software-Unternehmen, bei dem der gelernte<br />
Kaufmann gearbeitet hatte, meldete<br />
Konkurs an. Die Suche nach einem<br />
neuen Job brachte nichts als Absagen.<br />
Da empfahlen ihn Freunde an zwei Computerfreaks<br />
weiter, Dieter Fentsch und<br />
Andreas Strusch, die eine Spiele-Plattform<br />
im Internet aufbauen wollten. „Zunächst<br />
war ich skeptisch“, blickt Brostmeyer<br />
zurück „aber schließlich überzeugte mich<br />
die Idee, und meine Partner bauten auf<br />
meine Erfahrung.“<br />
Start-ups werden bis ein Jahr nach<br />
Gründung gefördert<br />
Über das Arbeitsamt entstand der Kontakt<br />
zu den EGP. Zusammen mit dem Coach<br />
entwickelte das Team einen Gründerfahrplan<br />
mit Zielsetzung und Trainingseinheiten<br />
bei EGP. 15 fachspezifische Module<br />
stehen zur Auswahl – als Alternative sechs<br />
Wochen Kompaktausbildung.<br />
Brostmeyer und seine Partner belegten<br />
Schulungen in Finanzplanung und Bankgespräch,<br />
ließen sich bei der Erstellung<br />
des Geschäftsplans beraten und verhandeln<br />
nun mit den Geldgebern. Ende August<br />
soll „www.multiplayer-action.de“ starten<br />
– wenn die Gelder fließen.<br />
Sein Unternehmen fand über die Arbeitnehmerüberlassung<br />
zwei neue Mitarbeiterinnen.<br />
„Im konkreten Arbeitsprozeß<br />
konnten beide Kolleginnen ihre Stärken<br />
gut unter Beweis stellen. Von Beginn an<br />
profitierte unser Team nicht nur von<br />
ihrem beruflichen Können, sondern besonders<br />
auch von ihrer Lebenserfahrung.“<br />
Info: Dr. Dagmar Eichler-Röben<br />
Tel. 030 399958-0<br />
Andreas Strusch, Dieter Fentsch und Michael<br />
Brostmeyer – Partner des mit Unterstützung<br />
von EGP gegründeten Unternehmens<br />
Multiplayer-Action<br />
Das Unternehmen Multiplayer-Action OHG<br />
stellt Online- und Konsolenspiele auf einer<br />
Plattform vor: www.multiplayer-action.de.<br />
Hier erhalten Interessierte ab Ende August<br />
die neuesten Infos aus der Welt der<br />
Computerspiele.<br />
Noch ein Jahr nach der Gründung werden<br />
die EGP die Start-ups weiterhin mit<br />
regelmäßigem Coaching begleiten.<br />
Info: Monika Hohmann, Tel. 0561 31034-99
Jobs für Ältere<br />
Flexible Lösungen für ältere Arbeitnehmer<br />
Thies Henken, Leiter des <strong>Grone</strong>-Bildungszentrums in Hamburg Hammerbrook,<br />
über Arbeitsmodelle und Weiterbildung für Ältere<br />
<strong>Grone</strong>Magazin „Mehr Arbeit für Ältere“<br />
fordert <strong>Grone</strong> mit einer aktuellen Kampagne.<br />
Wie lange sollen wir denn zukünftig<br />
arbeiten?<br />
Thies Henken Der Königsweg ist wohl<br />
die Flexibilität: Wer länger arbeiten will<br />
und kann, sollte auch nach 65 noch die<br />
Möglichkeit dazu haben. Andere sollten<br />
reduzieren dürfen oder in Vorruhestand<br />
gehen können. In unseren Bildungszentren<br />
praktizieren wir verschiedene Modelle<br />
seit Jahren erfolgreich – Voraussetzung<br />
immer, daß der Arbeitsmarkt es zuläßt.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin Gibt es bei <strong>Grone</strong> im<br />
kaufmännischen Bereich spezielle Angebote<br />
für ältere Teilnehmer?<br />
Thies Henken Wir haben Teilnehmer um<br />
die 50, aber noch kein spezielles Angebot.<br />
Es ist sinnvoll, die Kurse gemischt mit<br />
jüngeren Teilnehmern zu organisieren,<br />
denn der Austausch ist – genau wie in Unternehmen<br />
– bereichernd für die Arbeit<br />
im Team. Andererseits plädiere ich dafür,<br />
daß wir in Zukunft bei <strong>Grone</strong> auch speziell<br />
auf ältere Teilnehmer zugeschnittene<br />
Angebote entwickeln – der Bedarf wird<br />
wachsen.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin Wie fördert <strong>Grone</strong> ältere<br />
Arbeitsuchende schon jetzt?<br />
Thies Henken Wir können viel mit den<br />
bereits bestehenden Instrumenten erreichen,<br />
wenn wir das Profiling verstärken,<br />
Angebote wie zum Beispiel den Computerführerschein<br />
oder eine Internetschulung<br />
in die Maßnahmen integrieren und die<br />
Beratung auf die besonderen Bedürfnisse<br />
und Probleme der älteren Arbeitsuchenden<br />
ausrichten.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin Welche Erfahrung<br />
machen Sie bei der Vermittlung älterer<br />
Teilnehmer?<br />
Thies Henken Ältere Steuerfachangestellte<br />
und Bürokaufleute werden von<br />
den Unternehmen sehr gerne in die Ausbildung<br />
und anschließend auch in eine<br />
Anstellung übernommen, weil unter<br />
anderem Zuverlässigkeit eine große Rolle<br />
spielt. Es gibt aber auch Berufe, in denen<br />
es ab Mitte 30 schon schwierig wird, eine<br />
Beschäftigung zu finden, zum Beispiel in<br />
der Medien- oder Reisebranche.<br />
Info: Thies Henken, Tel. 040 23703-0<br />
Die Wirtschaft braucht ältere Arbeitnehmer<br />
Ein Kommentar von Günther H. Enger, stellvertretender Landesgeschäftsführer des BVMW<br />
Schon lange empfiehlt der Bundesverband Mittelständischer<br />
Wirtschaft (BVMW), ältere Fach- und Führungskräfte verstärkt<br />
einzustellen. Die bekannten Vorurteile, ältere Mitarbeiter seien<br />
häufiger krank, geprägt von Routine, wenig motiviert und vergeßlich,<br />
sind längst hinfällig. Im Gegenteil: Meist besitzen die<br />
Menschen im fortgeschrittenen Alter ein fundiertes, jobspezifisches<br />
Wissen, reiche Erfahrungen, ein ausgewogenes Urteilsvermögen<br />
sowie einen Sinn für das Machbare.<br />
Die Voraussetzung dafür, daß sie sich in den Unternehmen integrieren<br />
können, ist die kontinuierliche Weiterbildung.<br />
Günther H. Enger, stellvertretender<br />
Landesgeschäftsführer Hamburg des<br />
Bundesverbandes mittelständische<br />
Wirtschaft.<br />
Thies Henken, Leiter des Bildungszentrums<br />
Hammerbrook der <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Vom lebenslangen Lernen werden aber immer mehr ältere Mitarbeiter<br />
ausgeschlossen. Die fehlende Weiterbildung hat zur Folge,<br />
daß diese vor allem in der Informationstechnologie den neuen<br />
beruflichen Anforderungen tatsächlich irgendwann nicht mehr<br />
gewachsen sind – eine Frage der fehlenden Qualifizierung, nicht<br />
aber des Alters.<br />
Damit sich die Situation ändert, sind drei Strategien wichtig: Zum<br />
ersten muß mehr Aufwand in die Qualifizierung älterer Arbeitnehmer<br />
investiert werden. Zum zweiten spielen die Praktika in<br />
Betrieben eine wichtige Rolle: Dort können Ältere mit ihrer Kompetenz<br />
überzeugen. Zum dritten müssen Gesetze der aktuellen<br />
Situation angepaßt werden. Bislang wurde es großen Firmen quasi<br />
versüßt, ältere Menschen auszugliedern. Auch der Sinn des Kündigungsschutzgesetzes<br />
ist zu überdenken: Ältere Mitarbeiter sind<br />
heute so schwer kündbar, daß sie gar nicht eingestellt werden.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin 02 – August <strong>2002</strong> 05
Jobs für Ältere<br />
Wissensressourcen anzapfen<br />
Das Mentoring-Projekt der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Lüneburg vernetzt erfahrene<br />
Führungskräfte mit dem Managementnachwuchs<br />
Lüneburg. Der Wert von Wissen als<br />
Firmenkapital ist heute vielen Unternehmern<br />
bewußt. Doch diese Ressource läßt<br />
sich nicht einfach in Datenbanken deponieren.<br />
Sie ist individuell an Personen<br />
gebunden. Mit dem Mitarbeiter geht oftmals<br />
auch sein Know-how in den Ruhestand.<br />
Eine Möglichkeit, wie man Wissensressourcen<br />
für das Unternehmen nutzen<br />
kann, stellt das Mentoring-Projekt der<br />
<strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Lüneburg vor.<br />
06<br />
Info: Marion Storm, Tel. 04131 7632-0<br />
In einem Self-Assessment klären die<br />
Nachwuchskräfte zunächst ihre Stärken<br />
und Schwächen und definieren im Anschluß<br />
Handlungsfelder, in denen ihnen<br />
die Erfahrung eines älteren Mitarbeiters<br />
hilfreich sein kann. Im Vordergrund steht<br />
der Mehrwert für die tägliche Arbeit.<br />
„Gerade mit der individuellen Zusammenarbeit<br />
der beiden Partner haben wir<br />
gute Erfahrungen gemacht“, erläutert<br />
Marion Storm von der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Lüneburg.<br />
„Aus der persönlichen Begegnung<br />
wächst Vertrauen und Wertschätzung für<br />
die jeweiligen Stärken des anderen. Letztlich<br />
profitieren beide Seiten von diesem<br />
Joint-venture.“<br />
Joint-venture mit doppeltem Profit<br />
Aufsteigerinnen wird für ein Jahr eine erfahrene<br />
Führungskraft zur Seite gestellt.<br />
Beide vereinbaren gemeinsam, welche<br />
Schwerpunkte sie im Mentoring setzen<br />
wollen. Drei bis fünf Stunden Austausch Wertvolle Netzwerke aufbauen<br />
im Monat sind vorgesehen. Zusätzlich Neben internem Mentoring, also Paten-<br />
werden sie von <strong>Grone</strong> geschult. Die Nachschaften innerhalb eines Unternehmens,<br />
wuchskräfte trainieren ihre kommunika- vermittelt <strong>Grone</strong> in Kooperation mit dem<br />
tiven Fähigkeiten, prüfen ihre Führungs- Bundesverband Mittelständische Wirtqualitäten<br />
und entwickeln ihre Persönlichschaft (BVMW) auch Patenschaften zu<br />
keit weiter. Auch die Mentoren werden von anderen Unternehmen. So kann unter-<br />
<strong>Grone</strong> begleitet. Das vom Europäischen nehmensübergreifend Know-how trans-<br />
Sozialfonds unterstützte Projekt wendet feriert werden, und es entstehen wert-<br />
sich spezifisch an Frauen ab 25 Jahren. volle Netzwerke.<br />
Stimmen von Teilnehmern<br />
Jörg Krüger,<br />
Personalleiter Schöller GmbH & Co. KG,<br />
Uelzen<br />
„Im offenen Austausch kann man viel<br />
bewegen. Es ist spannend zu beobachten,<br />
welche Hilfen meine Gesprächspartnerin<br />
aus meinen Erfahrungen zieht und wie<br />
sie sie für ihren eigenen Weg umsetzt.“<br />
Karin Schamp,<br />
Sieb & Meyer AG, Assistentin<br />
der Personalleitung<br />
„Das Mentoring ist ein guter Anstoß, mir<br />
meine Stärken bewußtzumachen und sie<br />
gezielt in die Arbeit einzubringen. Schon<br />
jetzt profitiere ich davon bei ganz alltäglichen<br />
Abläufen.“<br />
Kernkompetenz<br />
Erste <strong>Grone</strong>-Fachtagung „Arbeitsmarkt<br />
<strong>Grone</strong> macht sich stark<br />
für Ältere<br />
Hamburg. Parallel zur Fachtagung<br />
setzte <strong>Grone</strong> in einer bundesweiten<br />
Online-Pressekonferenz den Fokus auf<br />
eine besonders benachteiligte Zielgruppe:<br />
Wer älter ist als 45 kann hochqualifiziert<br />
sein und wird oftmals<br />
trotzdem Probleme haben, eine Anstellung<br />
zu finden.<br />
Der Bundestag fordert in einem aktuellen<br />
Kommissionsbericht, Ältere länger<br />
in den Arbeitsprozeß einzubinden –<br />
die demographischen Prognosen lassen<br />
einen klaren Bedarf erkennen. Gemeinsam<br />
mit Vertretern von DaimlerChrysler<br />
und der Deutschen Bank, Rolf Steil,<br />
dem Direktor des Arbeitsamtes Hamburg,<br />
und Franz Thönnes erörterten<br />
Geschäftsführer von <strong>Grone</strong> und der<br />
Vorstand Dr. Peter Rabels online, wie<br />
die Situation älterer Arbeitnehmer zur<br />
Zeit aussieht und wie die Forderung<br />
der Kommission in die alltägliche<br />
Praxis umgesetzt werden kann.<br />
Info: Meta Märtens, Tel. 040 23707-338
Jobs für Ältere / Dienstleistung Weiterbildung<br />
Kundenorientierung<br />
tegration durch Qualifikation und aktive Vermittlung“<br />
Foto: Markus Hertrich<br />
Beiträge aus der Online-Pressekonferenz<br />
Rolf Steil, Direktor des Arbeitsamtes Hamburg Sinnvoll ist<br />
meines Erachtens – durchaus in Zusammenarbeit mit Betrieben –,<br />
altersspezifische didaktische Lernkonzepte zu entwickeln.<br />
Hier sind innovative Bildungsträger sicherlich auch aufgefordert,<br />
sich zu beteiligen.<br />
Ute Drewniak, Deutsche Bank – Projektleitung RESPECT<br />
Unsere älteren Mitarbeiter verfügen über ein ungeheures<br />
Potential an Know-how, an Netzwerken, Kundenbeziehungen<br />
und nicht zuletzt vielfältigen Erfahrungen, die wir in der Bank<br />
benötigen.<br />
Dr. Peter Rabels,Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Wir brauchen<br />
eine flexible Lösung, die die Notwendigkeit einer höheren Lebensarbeitszeit<br />
beachtet, aber auch die individuelle und die soziale<br />
Dimension im Auge behält. Eine solche Lösung kann nur gemeinsam<br />
von Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik<br />
entwickelt werden.<br />
Das Protokoll zur Online-Pressekonferenz „Mehr Arbeit für Ältere“<br />
finden Sie unter www.grone.de/konferenz.<br />
Hamburg. Wie die Arbeitsvermittlung optimiert und an die aktuelle Arbeitsmarktlage<br />
angepaßt werden kann, diskutierte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> auf ihrer Fachtagung<br />
am 7. Mai mit Mitarbeitern und Kooperationspartnern aus den Arbeitsämtern.<br />
Hochkarätige Referenten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft lieferten im<br />
Bildungszentrum Hammerbrook Anregungen aus ihren Fachbereichen. An der Talk-<br />
Runde nahmen unter anderem Rolf Seutemann, Präsident des Landesarbeitsamtes<br />
Nord, und Christian Heuer, Beiersdorf AG, teil. Trotz vielfältiger Ansichten über das<br />
„Wie“ war man sich letztlich einig: Richtschnur für alle Aktivitäten ist die Orientierung<br />
am Kunden. Vermittlung und Qualifizierung müssen zukünftig noch enger entsprechend<br />
der Bedürfnisse der Unternehmen und der Potentiale der Arbeitsuchenden<br />
konzipiert und umgesetzt werden.<br />
Referenten der <strong>Grone</strong>-Fachtagung in Hammerbrook: Maren Puttfarken, <strong>Jour</strong>nalistin beim<br />
NDR, Franz Thönnes, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD und Mitbegründer des<br />
Job-AQTIV-Gesetzes, Dr. Peter Rabels, Vorstand der <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>, Prof. Dr. Hans<br />
Junggeburt, Randstad Holding, Hartmut Bäumer, Bridges Public Managementberatung<br />
Referentenstimmen der Fachtagung<br />
Franz Thönnes, SPD-Fraktion, Mitbegründer des<br />
Job-AQTIV-Gesetzes Aufgabe zukunftsorientierter Arbeitsförderung<br />
ist es, bereits die Entstehung von Arbeitslosigkeit zu<br />
verhindern und Arbeitslose so schnell wie möglich wieder in<br />
das Erwerbsleben zu integrieren.<br />
Hartmut Bäumer, Bridges Public Management Beratung<br />
Das zukünftige Leitbild der Arbeitsverwaltung muß das einer<br />
am Kunden orientierten Serviceeinrichtung sein, die an erster<br />
Stelle auf die Reintegration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt<br />
ausgerichtet ist.<br />
Prof. Dr. Hans Junggeburt,Randstad Holding Wissen ist das<br />
notwendigste Gut auf dem Arbeitsmarkt: keine Wissensbildung,<br />
keine Kenntnis – keine Arbeit. Wissen, das heißt immer wieder<br />
neue Bildung und neue Qualifikation. Es braucht Privatbetriebe,<br />
die Qualifizierung in engem Abgleich mit dem anbieten, was<br />
Unternehmen brauchen.<br />
Rolf Steil, Direktor<br />
des Arbeitsamtes<br />
Hamburg<br />
Ute Drewniak,<br />
Deutsche Bank –<br />
Projektleitung RESPECT<br />
<strong>Grone</strong>Magazin 02 – August <strong>2002</strong> 07
Dienstleistung Weiterbildung<br />
„Qualitätsmanagement verändert den Alltag in der<br />
Wolf Gunter Brügmann über Qualität in der Weiterbildung<br />
Nicht immer, aber immer öfter konfrontieren<br />
Arbeitsämter Weiterbildungsträger<br />
mit solchen Fragen: Haben Sie ein Qualitätszertifikat?<br />
Wenn nein, haben Sie ein<br />
Qualitätsmanagement, das den Ansprüchen<br />
für eine Zertifizierung einigermaßen nahe<br />
kommt? Wenn ja, dürfen wir bitte das<br />
Handbuch sehen? Es wäre zu kurz gegriffen,<br />
die Zweckhaftigkeit von Qualitätsmanagement<br />
(QM) lediglich als erzwungene<br />
Reaktion auf Druck von außen anzusehen.<br />
QM ist auf jeden Fall – ob mit oder ohne<br />
Zertifizierung – ein geeignetes Instrument,<br />
um Alltagsroutinen zu erleichtern, bewährte<br />
Leistung (sowohl in der Organisation<br />
wie im Unterricht) wiederholbar zu<br />
machen und somit Zeit für die unternehmerischen<br />
Kernaufgaben (Akquise und<br />
Unterricht) durch stärkere Zuwendung zu<br />
den Kunden (Kostenträger und Lernende)<br />
zu gewinnen.<br />
Qualität ist im Dienstleistungsbereich kein<br />
absoluter Maßstab und nicht mit Fachlichkeit<br />
gleichzusetzen. Qualität ist der<br />
systematische und nachhaltige Abgleich<br />
der eigenen Absichten/Ziele mit den Interessen<br />
der Partner/Kunden. Qualität bezieht<br />
sich auf Erwartungen, die andere an<br />
das Bildungsunternehmen haben, was es<br />
für andere erfüllen muß – und nicht das,<br />
was möglicherweise Weiterbildungsarbeiter/-innen<br />
aus ihrer pädagogischen/<br />
fachlichen Kompetenz her als Qualität<br />
begreifen.<br />
Prozess- und Ergebnisqualität<br />
gewinnen an Bedeutung<br />
Umgang mit Qualität ist in der beruflichen<br />
Weiterbildung eigentlich nichts<br />
Neues, ist sie doch eng mit der Maßnahmenplanung<br />
verbunden. Neu aber ist beim<br />
QM, daß Qualität nicht mehr reine interne<br />
Expertensache ist. Ganzheitliche Prozeßqualität,<br />
die auf das gesamte Geschäftsgeschehen<br />
bezogen ist, sowie Ergebnisqualität<br />
gewinnen an Bedeutung. Dieser<br />
erweiterte Qualitätsbegriff hat zwei<br />
praktische Folgen:<br />
08<br />
Erstens: Qualitätsentwicklung ist nicht<br />
mehr allein binnenorientiert, sondern<br />
muß auf externe Einflüsse reagieren und<br />
sich auch nach außen richten. Die jüngsten<br />
Äußerungen von Florian Gerster hinsichtlich<br />
strengerer Qualitäts- und Effizienzkontrolle<br />
seitens der Arbeitsämter unterstreichen<br />
diese Notwendigkeit. Das Bildungsunternehmen<br />
muß sich den Fragen<br />
stellen, welche Chancen und Risiken der<br />
Entwicklungen im gesellschaftlichen Umfeld<br />
innewohnen und wie es darauf<br />
reagiert.<br />
In das Blickfeld gehören dabei: (1) die lernenden<br />
Individuen, (2) die Kooperation<br />
mit den Kostenträgern, (3) das Controlling/<br />
die Finanzplanung, (4) das Personalmanagement,<br />
(5) die eigene Angebotsentwicklung/das<br />
Leistungsprofil, (6) der Bildungsmarkt.<br />
Zweitens: QM verändert das Alltagshandeln<br />
in der Bildungseinrichtung. Qualitätsentwicklung<br />
ist zugleich Kulturveränderung.<br />
Die Kultur einer Bildungseinrichtung<br />
ist aber nur in Grenzen veränderbar.<br />
Sie darf sich nicht durch von außen aufgesetzte<br />
Qualitätsmodelle den eigenen<br />
Charakter verbiegen lassen. QM-Verfahren<br />
bieten Formen, Pakete, Strukturen, in die<br />
bisherige Anläufe eingeordnet werden<br />
können. Sie bieten Gelegenheit, das, was<br />
man tagtäglich wie selbstverständlich<br />
tut, hinsichtlich veränderter Bedingungen<br />
neu zu reflektieren und vielleicht auch<br />
anders zu gestalten. Und bewährte Traditionen<br />
zeitgemäß neu zu begründen und<br />
so damit auch besser offensiv werben zu<br />
können.<br />
Quelle der Qualitätsentwicklung<br />
sind die Kompetenzen und Motivation<br />
der Mitarbeiter<br />
Die handwerklichen QM-Instrumente<br />
dürfen nicht zum (bürokratischen) Selbstzweck<br />
werden, die die Kernaufgabe –<br />
Aus-, Fort-, und Weiterbildung einzelner<br />
Menschen – überlagern. QM liefert Handwerkszeug<br />
zur ständigen Reflexion der<br />
Fragen: Wo stehen wir, wie nehmen wir<br />
externe und interne Veränderungen wahr,<br />
wie organisieren und gestalten wir unsere<br />
Arbeit als kontinuierlichen Verbesserungsprozeß?<br />
Wolf Gunter Brügmann ist Leitender Redakteur<br />
bei der Frankfurter Rundschau und dort<br />
für Sonderveröffentlichungen zu Arbeit –<br />
Bildung – Beruf verantwortlich. Beim <strong>Grone</strong>-<br />
<strong>Jour</strong>-<strong>fixe</strong> referierte er über die Bedeutung von<br />
Qualität und Qualitätsmanagement in der<br />
beruflichen Aus-, Fort-, und Weiterbildung.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> arbeitet mit einem<br />
speziell auf den Weiterbildungsträger abgestimmten<br />
Qualitätsmanagementsystem.
Dienstleistung Weiterbildung<br />
Bildungseinrichtung“<br />
Foto: Markus Hertrich<br />
Quelle der Qualitätsentwicklung sind die<br />
Kompetenzen und die Motivation der<br />
Mitarbeiter. Es geht darum, individuelles<br />
Know-how in dynamisches Organisationswissen<br />
und lebendige Organisations- und<br />
Qualitätsentwicklung zu integrieren. Dabei<br />
kommt es vor allem auf die Bereitschaft<br />
und Fähigkeit der Führungskräfte an, solche<br />
Prozesse stimulierend zu managen.<br />
Jede neue Entwicklung ist vor allem eine<br />
Herausforderung. Für die wenigsten Beteiligten<br />
und Betroffenen ist sie eine<br />
wirkliche Bedrohung, wenn man sie wahrnimmt<br />
und an der Lösung der Probleme<br />
arbeitet. Viele Entscheidungsträger empfinden<br />
Anforderungen von Veränderungsprozessen<br />
als Belastung. Wenn Führungskräfte<br />
sich überfordert fühlen, muß ihnen<br />
begleitende Unterstützung gewährt werden.<br />
Aber sie dürfen sich nicht von externen<br />
Beratern abhängig machen, sondern<br />
müssen die Prozesse selber in der Hand<br />
behalten. Denn nur sie kennen das Haus<br />
(Kultur, Wertebezug, Tradition, Auftrag).<br />
Viele von Veränderungen betroffene Mitarbeiter<br />
sind zunächst in ihrem Selbstwertgefühl,<br />
ihrem Berufs- und Arbeitsstolz<br />
getroffen. Sie geraten aus dem Gleichgewicht.<br />
Hier muß im diskursiven Prozeß<br />
ein neues Gleichgewicht im Sinne einer<br />
verträglichen sozialen Veränderungsökologie<br />
hergestellt werden. Sabotage,<br />
Verweigerung der Mitarbeit, Rummäkeln<br />
sind Formen des Widerstands. Macht<br />
man sich die Mühe, das Gespräch darüber<br />
aufzunehmen, wirklich hinzuhören und<br />
die Einwände ernst zu nehmen, hat das<br />
häufig den Effekt, das die härtesten Kritiker<br />
und Gegner zu wichtigen Mitarbeitern<br />
der Veränderung werden.<br />
Erfolg oder Misserfolg auch vom<br />
Engagement der Lernenden abhängig<br />
Kein QM-Modell kann eine Definition der<br />
pädagogischen Qualität liefern, die Handlungsanleitungen<br />
bereitstellt. Im Unterschied<br />
zur Qualitätsbeurteilung materieller<br />
Güter wie Kühlschrank oder Auto hängt<br />
die Bewertung von Qualität in Bildungs-<br />
prozessen entscheidend von der subjektiven<br />
Wahrnehmung und Bewertung<br />
sowohl der Lernenden wie der Lehrenden<br />
ab. Gleichwohl gehört es zum fachlichen<br />
Selbstverständnis, das eigene Handeln an<br />
geeigneten Kriterien zu überprüfen.<br />
Hier ist ein Querbezug von Qualitätsmanagement<br />
zu Personalentwicklung gegeben.<br />
Erfolg oder Mißerfolg ist auch vom<br />
Engagement der Lernenden abhängig.<br />
Denn Bildung ist im Ergebnis ein Produkt,<br />
das nicht so sehr vom Anbieter hergestellt<br />
wird, sondern das der Abnehmer, der<br />
Lerner, selbst herstellen muß. Dieser Sonderstatus<br />
der Bildungsbranche erzwingt<br />
die Entwicklung eigenständiger Qualitätsmodelle.<br />
Auch für Bildungsträger<br />
spielt der Begriff<br />
der qualitätsorientierten<br />
Dienstleistung<br />
zunehmend eine Rolle.<br />
<strong>Grone</strong>Magazin 02 – August <strong>2002</strong> 09
Produkte<br />
Effektiver lernen mit E-Learning<br />
Die <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>n Niedersachsen setzen multimediale Lernmethoden ein<br />
Lüneburg. Die Teilnehmer einer Projektgruppe<br />
des Trainingszentrums der<br />
<strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>n Niedersachsen in Lüneburg<br />
sind jetzt fit für das Internet. Im Mai und<br />
Juni haben sie per E-Learning einen Webführerschein<br />
absolviert. In Zusammenarbeit<br />
mit der Online-Akademie der Industrieund<br />
Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg,<br />
die im Mai ins Leben gerufen wurde,<br />
büffelten die E-Learner per web-basiertem<br />
Trainingsmodul, das auf dem Server der<br />
IHK installiert ist und über einen Internetzugang<br />
abgerufen wird.<br />
10<br />
Das Programm umfaßt unter anderem<br />
die Themen Recherche, E-Business und<br />
Kommunikation im Internet.<br />
Mit Hilfe von E-Learning wollen die <strong>Grone</strong>-<br />
<strong>Schule</strong>n Niedersachsen ihre Teilnehmer im<br />
Prozeß der Weiterbildung und des „lebenslangen<br />
Lernens“ unterstützen. „E-Learning<br />
verstärkt vor allem das eigenverantwortliche<br />
Lernen, das in der Weiterbildung sehr<br />
wichtig ist, um den Einstieg in den Arbeitsmarkt<br />
zu erreichen“, sagt Evelyn Passchier,<br />
Leiterin des <strong>Grone</strong>-Trainingszentrums.<br />
Hilfe bei der Arbeitsuche<br />
<strong>Grone</strong>-AKTIV Vermittlungsbüros als System-Partner des Arbeitsamtes gestartet<br />
Stralsund. Im Auftrag des Arbeitsamtes<br />
unterstützen insgesamt<br />
sechs <strong>Grone</strong>-AKTIV Vermittlungsbüros<br />
seit Anfang Juli beziehungsweise<br />
Mitte August Arbeitslose<br />
bei der Suche nach einer neuen<br />
Beschäftigung. Träger der Vermittlungsbüros<br />
sind: <strong>Grone</strong> in Stralsund,<br />
Bergen auf Rügen und Greifswald.<br />
AKTIV steht für Arbeit, Kompetenz,<br />
Team, Integration und Vermittlung.<br />
Mit Hilfe von Einzelgesprächen<br />
sowie einer Selbst- und Fremdeinschätzung<br />
erstellen die Agenturen<br />
Persönlichkeitsprofile, auf deren<br />
Basis dann die individuellen Vermittlungsstrategien<br />
entwickelt<br />
werden. Über 300 Arbeitsuchende,<br />
die vom Arbeitsamt benannt<br />
wurden, lassen sich bereits von<br />
<strong>Grone</strong>-Mitarbeitern beraten.<br />
„Unsere Teilnehmer erhalten die Möglichkeit,<br />
sich zeit- und ortsunabhängig zu<br />
qualifizieren.“ Weitere E-Learning-Programme<br />
mit der IHK.Online-Akademie<br />
sind in Planung.<br />
Info: Evelyn Passchier, Tel. 04131 7332-11<br />
Erfolgreiche Prüfungen in Hamburg-Hammerbrook<br />
Hamburg. Über 93 Prozent der Umschülerinnen<br />
und Umschüler des <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentrums Hammerbrook haben<br />
im Winter die Abschlußprüfung in einem<br />
kaufmännischen Beruf bestanden.<br />
Neue Chancen im Beruf<br />
<strong>Grone</strong>aktiv<br />
Systempartner im Auftrag<br />
der Arbeitsämter<br />
Wir bündeln moderne<br />
Dienstleistungen rund um die<br />
Stellensuche zu einem effizienten<br />
Gesamtangebot.<br />
q Arbeit<br />
qKompetenz<br />
qTeam<br />
q Integration<br />
q Vermittlung<br />
Eröffnung der Büros in<br />
Anklam, Bergen, Greifswald, Grimmen,<br />
Stralsund und Wolgast<br />
Den größten Bereich der Umschulungen<br />
nimmt der Beruf Bürokaufmann/-frau ein.<br />
Hier verzeichnete <strong>Grone</strong> eine fast hundertprozentige<br />
Erfolgsquote bei den Prüfungen<br />
– von 139 Prüflingen fiel nur einer<br />
durch. Das Bildungszentrum Hammerbrook<br />
bietet Umschulungen und Fortbildungen<br />
in kaufmännischen Berufen, in<br />
Gemeinsam erstellen sie Bewerbungsunterlagen<br />
und recherchieren<br />
nach geeigneten Arbeitsplätzen.<br />
Erste Vorstellungs- und<br />
Vermittlungsgespräche bei Unternehmen<br />
laufen bereits. Nach<br />
Zuweisung durch das Arbeitsamt<br />
können Arbeitsuchende die Vermittlungshilfe<br />
von <strong>Grone</strong> für drei<br />
Monate in Anspruch nehmen.<br />
Zwölf Mitarbeiter wurden für die<br />
Vermittlungsbüros neu eingestellt.<br />
Standorte der <strong>Grone</strong>-AKTIV<br />
Vermittlungsbüros sind Anklam,<br />
Bergen auf Rügen, Greifswald,<br />
Grimmen, Stralsund und Wolgast.<br />
Info: Hans-Jürgen Isigkeit,<br />
Tel. 03831 303874<br />
E-Mail: stralsund-aktiv@grone.de<br />
sämtlichen Fachrichtungen der IT-Berufe<br />
und im Non-Profit-Management an.<br />
Außerdem werden Fachkräfte für Veranstaltungstechnik<br />
und Sachbearbeiter<br />
im Rechnungswesen ausgebildet.<br />
Info: Thies Henken, Tel. 040 23703-0
Produkte<br />
Mit Formel 1 in den Arbeitsmarkt<br />
Arbeitsvermittlung für Jugendliche: Über die Schnupperlehre zum Ausbildungsplatz<br />
Winsen-Luhe. Ohne Abschluß, ohne Job, angewiesen auf Sozialhilfe<br />
– für 22 Jugendliche, die am 1. April in der niedersächsischen<br />
<strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> in Winsen-Luhe das betriebliche Integrationsprojekt<br />
Formel 1 begannen, sahen die Perspektiven nicht gerade<br />
vielversprechend aus. Bei Formel 1 starten sie nun – ganz wie<br />
die Profis beim Autorennen – durch. Die jungen Leute können<br />
ihren Hauptschulabschluß nachholen, sich beruflich orientieren<br />
und Praxisluft in Betrieben schnuppern. Ziel ist die Vermittlung<br />
in eine Ausbildungsstelle, gefördert wird Formel 1 vom<br />
Sozialamt und der EU.<br />
Praktische Ausbildung und theoretischer Unterricht<br />
Nach einer ersten beruflichen Orientierungsphase mit Schulunterricht<br />
in den Fächern Deutsch, Mathe, EDV und Sozialkunde<br />
wurden 21 Teilnehmer und Teilnehmerinnen für das weitere<br />
Jahr ausgewählt. Seit 1. Juni teilt sich die Woche für diese<br />
in drei Tage sogenannte „Schnupperlehre“ in gewerblichtechnischen<br />
Unternehmen und zwei Tage Unterricht in der<br />
<strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />
Für Dagmar Oppolzer, Leiterin der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Winsen-Luhe,<br />
ist Formel 1 ein Pilotprojekt mit besonderen Herausforderungen:<br />
„Die Teilnehmer, die zu uns kommen, stehen kurz vor dem<br />
Nichts“, sagt sie. „Da wird unser Angebot zwar als Chance wahrgenommen,<br />
gleichzeitig müssen aber viele zunächst mit ganz<br />
neuen Anforderungen zurechtkommen.“ Der durchgängige<br />
Unterricht, das regelmäßige Arbeiten und das Einfügen in eine<br />
Gemeinschaft – einige der Teilnehmer haben damit besonders<br />
zu Anfang schwer zu kämpfen gehabt. Die <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> unterstützt<br />
sie, zeigt aber auch Grenzen auf.<br />
48 Betriebe bieten Praktikumsstellen<br />
Engin C. zum Beispiel: Damit der junge Mann sein Praktikum in<br />
Sudermühlen wahrnehmen kann, fährt Dagmar Oppolzer ihn<br />
sonntags höchstpersönlich an seinen Arbeitsplatz. „Daran soll<br />
es nicht scheitern“, sagt sie. Anders dagegen, wenn die Teilnehmer<br />
aus fadenscheinigen Gründen nicht zur Arbeit erscheinen:<br />
„Die Jugendlichen müssen wissen, daß sie selbst dafür verantwortlich<br />
sind, ob aus dem Praktikum im kommenden Jahr eine<br />
Lehre wird“, sagt sie. „Wer nicht erscheint, hat seine letzte<br />
Chance vertan.“ Erfreut ist Dagmar Oppolzer über das Engagement<br />
der Unternehmen: 48 Betriebe hatten Praktikumsstellen<br />
angeboten. Jessika S. zum Beispiel arbeitet jetzt an drei Tagen<br />
in der Woche in einer Drogerie – zunächst als Aushilfe, wenn<br />
alles gut läuft im nächsten Jahr dann als Auszubildende.<br />
Niederlassungsleiterin Dagmar Oppolzer aus Winsen hat ein Modell<br />
aus Nachqualifizierung in der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> und „Schnupperlehre“ in<br />
den Betrieben in Kooperation mit dem Sozialamt ins Leben gerufen.<br />
Bei Formel 1 können Jugendliche ihre versäumten Schulkenntnisse<br />
nachholen.<br />
Mit Formel 1 startet die <strong>Grone</strong> <strong>Schule</strong> Winsen nach Nova das<br />
zweite Kooperationsprojekt mit dem Sozialamt. Die Gehälter<br />
der Teilnehmer sind an durchschnittliche Lehrlingslöhne angeglichen.<br />
„Wer bei Formel 1 mitmachen will, soll nicht des Geldes<br />
wegen kommen, sondern den Willen zur Veränderung mitbringen“,<br />
erklärt Dagmar Oppolzer.<br />
Info: Dagmar Oppolzer, Tel. 04171 782320<br />
<strong>Grone</strong>Magazin 02 – August <strong>2002</strong> 11<br />
Fotos: Mann beisst Hund
Foto: Dieter Menne/Ruhr Nachrichten<br />
Produkte<br />
On the road again – zurück zum Beruf Fernfahrer<br />
Die Dortmunder JobAKTIV-Agentur verhalf Werner Langner zu einer neuen Anstellung im alten Beruf<br />
Mit Hilfe der JobAKTIV-Agentur in Dortmund erhielt Werner Langner wieder einen Job in<br />
seinem alten Beruf Fernfahrer.<br />
Dortmund. Gerade hatte der 49jährige<br />
Werner Langner bei ThyssenKrupp eine<br />
Umschulung zum Werkzeugmacher abgeschlossen,<br />
als der ehemalige Fernfahrer<br />
wegen Stellenabbau bei dem Metallunter-<br />
nehmen erneut arbeitslos wurde.<br />
Das Arbeitsamt vermittelte ihn daraufhin<br />
an die JobAKTIV-Agentur der <strong>Grone</strong>-<br />
Bildungszentren Nordrhein-Westfalen, die<br />
seit Anfang Februar Hilfe bei der Jobsuche<br />
Neu: Der Meisterbrief fürs Büro<br />
Hamburg. Längst hat sich Büromanagement<br />
zur einer vielfältigen Managementaufgabe<br />
entwickelt. Wer seine Qualifikation<br />
nun schriftlich bestätigt haben<br />
möchte, kann sich ab September bei der<br />
<strong>Grone</strong>schen Fachschule für Wirtschaft<br />
und Datenverarbeitung (FAWIDA) erstmals<br />
als Fachkaufmann/-frau Büromanagement<br />
ausbilden lassen und eine entsprechende<br />
Prüfung vor der Handelskammer<br />
ablegen. Betriebswirtschaftliche<br />
Grundlagen stehen genauso auf dem<br />
achtzehnmonatigen Lehrplan wie aktuelle<br />
IT-Systeme und Textgestaltung. Unterrichtet<br />
wird berufsbegleitend an einem<br />
Abend in der Woche und am Samstagvormittag.<br />
„Eine Herausforderung, die sich lohnt,“<br />
sagt Helga Tilden, Abteilungsleiterin in<br />
der FAWIDA, „denn das neue Berufsbild<br />
eröffnet echte Karrierechancen für den<br />
12<br />
kaufmännischen Bereich. Mit der neuen<br />
Kammerprüfung kann man sich anschließend<br />
bis zum Betriebswirt weiterqualifizieren.“<br />
Teilnahmevoraussetzung<br />
ist ein Abschluß in einem anerkannten<br />
kaufmännischen oder verwaltenden Ausbildungsberuf<br />
und zwei Jahre Berufserfahrung.<br />
Wer keine abgeschlossene Ausbildung<br />
hat, benötigt fünf Jahre Berufspraxis.<br />
Info: Helga Tilden, Tel. 040 23703-400<br />
leistet. Der Eignungstest zeigte, daß<br />
Werner Langner immer noch die Voraussetzungen<br />
für den Beruf als Fernfahrer<br />
erfüllt – zum Beispiel über ausgezeichnete<br />
Ortskenntnisse in ganz Deutschland<br />
verfügt. Bei der Spedition Imka fand er<br />
schließlich Ende Mai nach einer Probephase<br />
von vier Wochen seine neue<br />
Arbeitsstelle.<br />
Bisher hat die JobAKTIV-Agentur 32<br />
Arbeitsuchenden einen Job vermittelt<br />
und von über 400 ein Profil erstellt. „Das<br />
ist bei der schwierigen Klientel und der<br />
derzeitigen Lage am Arbeitsmarkt eine<br />
gute Quote“,sagt Franz-Josef Thurau vom<br />
Dortmunder Arbeitsamt. In der Agentur<br />
betreut jeder der acht Mitarbeiter etwa<br />
20 Kunden. „Das können wir beim Arbeitsamt<br />
gar nicht leisten, wo ein Berater sich<br />
um mehrere hundert Arbeitslose<br />
kümmern muß.“<br />
Info: Nicola Multmeier, Tel. 0231 914550-20<br />
Dozentenbörse – jetzt online<br />
Hamburg. 350 freie Dozenten unterrichten<br />
derzeit bundesweit bei der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>. Der Bedarf<br />
steigt kontinuierlich. Deshalb vermittelt<br />
<strong>Grone</strong> Kontakte zu freien Mitarbeitern<br />
jetzt auch virtuell.<br />
Unter www.grone.de/Dozentenboerse<br />
können Interessierte ihr individuelles<br />
Bewerber-Profil eintragen:Fachbereich,<br />
Lehrerfahrung, Mobilität, zeitliche Ressourcen.<br />
Die einzelnen <strong>Grone</strong>-Niederlassungen<br />
greifen intern auf diese<br />
Informationen zu und wählen die für<br />
ihre Stelle passenden Kandidaten aus.<br />
Info: Helga Tilden, Tel. 040 2370-400
Vor Ort<br />
<strong>Jour</strong> <strong>fixe</strong> <strong>2002</strong>: Qualitätsmanagement bei <strong>Grone</strong><br />
Ahrensburg. Zum diesjährigen <strong>Jour</strong> <strong>fixe</strong><br />
trafen sich 125 <strong>Grone</strong>-Führungskräfte im<br />
Juni in Ahrensburg zum Thema „Qualitätsmanagement<br />
(QM) bei <strong>Grone</strong>“.<br />
Die externen Referenten Wolf Brügmann,<br />
politischer Redakteur bei der Frankfurter<br />
Rundschau, und Prof. Dr. Franz Egle, Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforscher am IAB-<br />
Forschungsinstitut der Bundesanstalt für<br />
Arbeit, hielten Eröffnungsvorträge zum<br />
Thema. Wie das täglich praktizierte QM<br />
in den Standorten der <strong>Stiftung</strong> systematisch<br />
vertieft werden kann wurde eingehend<br />
diskutiert. Alle Teilnehmer legten<br />
Wert darauf, daß Kunden- und Mitarbeiterorientierung<br />
und nicht die Abbildung<br />
Lübeck. Seit Ende März kooperieren das Arbeitsamt Lübeck und die <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong><br />
im Büro für Arbeit. Als privater Dritter bringt <strong>Grone</strong> dort Arbeitsuchende und Arbeitgeber<br />
im Rahmen des JobAqtiv-Gesetzes § 37a – Verstärkung der Vermittlung – gezielt<br />
zusammen. „Wir bündeln im Büro für Arbeit unsere Dienstleistungen rund um die<br />
Stellensuche zu einem effizienten Gesamtangebot“, sagt Manfred Philipp, <strong>Grone</strong>-Geschäftsführer<br />
in Lübeck. „Im August beginnen wir mit der Vollvermittlung weiterer 90<br />
Kunden im Auftrag des Arbeitsamtes in Lübeck und Oldenburg“, fügt Philipp hinzu.<br />
Gute Kontakte in die regionale Wirtschaft, die gezielte Akquise von Ausbildungs- und<br />
Arbeitsplätzen sowie die paßgenaue, individuelle Betreuung von Arbeitsuchenden<br />
sind die Erfolgsfaktoren des Büros für Arbeit.<br />
Info: Manfred Philipp, Tel. 0451 5040-400<br />
administrativer Prozesse auch weiterhin<br />
den Kern des <strong>Grone</strong>-QM bilden. Die Ergebnisse<br />
aus Ahrensburg werden jetzt zu<br />
einem speziell auf <strong>Grone</strong> abgestimmten<br />
System weiterentwickelt, das regionsspezifische<br />
Besonderheiten berücksichtigt.<br />
Info: Marion Storm, Tel. 040 23707-337<br />
Einen Hintergrundartikel zu „Dienstleistung Weiterbildung“ von Wolf Brügmann finden Sie auf den Seiten 8 und 9 des <strong>Grone</strong>Magazins.<br />
Verstärkte Vermittlung im Büro für Arbeit<br />
Kölleda. Seit Jahresanfang unterstützt der<br />
<strong>Grone</strong>-Job-Service in Kölleda das Motorenwerk<br />
Mitsubishi DaimlerChrysler (MDC)<br />
Power GmbH bei der Personalauswahl<br />
(siehe Bericht Heft 01/02). Bis Ende Juni<br />
hatten die Mitarbeiter rund 5 260 Bewerbungen<br />
bearbeitet. Etwa 2 130 Bewerber<br />
und Bewerberinnen bringen eine fachliche<br />
Qualifizierung mit wie Industrie- und<br />
Fertigungsmechaniker und Energieelektroniker<br />
oder kommen aus Metallberufen,<br />
beispielsweise KFZ-Mechaniker und<br />
Maschinenmonteur. Andere stammen aus<br />
branchenfremden Berufen, zum Beispiel<br />
Verwaltungsmitarbeiter, Bauarbeiter, Koch<br />
oder Friseur. Viele Menschen sehen also<br />
im MDC-Werk eine neue berufliche Chance.<br />
Derzeit sucht die Power GmbH jedoch<br />
ausschließlich Fachkräfte für die Fertigung<br />
und Montage.<br />
Über 38 Prozent der fachlich qualifizierten<br />
Interessenten sind arbeitslos. Sie werden<br />
am zehntägigen <strong>Grone</strong>-Profiling teilnehmen<br />
und auf ihre Sozial-, Methoden-, und<br />
Wolfram Griebel, Leiter des Arbeitsamtes Lübeck,<br />
Prof. Franz Egle, Arbeitsmarkt- und Berufsforscher,<br />
Junior-Job-Mitarbeiterin Karin Brandt, Ekkehart<br />
Eymer, Senator-Senioren-Residenzen, und <strong>Grone</strong>-<br />
Geschäftsführer Manfred Philipp bei der Eröffnung<br />
des Büros für Arbeit in Lübeck (v. links).<br />
<strong>Grone</strong>-Job-Service in Kölleda bereits rund 5 260 Bewerbungen gesichtet<br />
Fachkompetenz geprüft. 94 neue Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen konnte der<br />
<strong>Grone</strong>-Job-Service bereits mit Hilfe von<br />
Profiling für eine Anstellung im Motorenwerk<br />
Kölleda empfehlen.<br />
Info: Ilona Quehl, Tel. 03643 4800-0<br />
<strong>Grone</strong>Magazin 02 – August <strong>2002</strong> 13<br />
Foto: Babette Brandenburg Foto: Markus Hertrich
Foto: Steinsiek / DeWeZet<br />
Vor Ort<br />
Guter Start im Norden Schleswig-Holsteins<br />
Flensburg/Kappeln/Schleswig. Seit Februar bietet die <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Schleswig Holstein<br />
in Flensburg, Kappeln und Schleswig die ersten Profiling-Seminare im Auftrag des<br />
Arbeitsamtes Flensburg an. Bereits jetzt kann eine erfolgreiche erste Bilanz gezogen<br />
werden: Für 1 200 Arbeitsuchende wurden aussagefähige Bewerberprofile erstellt.<br />
„Diese Profile bilden die Grundlage von der aus das Arbeitsamt ermittelt, wie die<br />
Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt erfolgen kann“, erläutert Niederlassungsleiter<br />
Martin Göttsch.<br />
Info: Martin Göttsch, Tel. 04522 742088<br />
Profilanalyse in neuen Räumen<br />
Die <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Springe zieht um und erweitert ihr Angebot<br />
Springe. Endlich Platz: Die <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Springe in Niedersachsen zog im Mai in ein<br />
modernes Bürogebäude in der Friedrich-Bähre-Straße 12. In den hellen und großzügigen<br />
Räumen bietet <strong>Grone</strong> jetzt auch Profilingkurse an und weitet die dreimonatigen<br />
Coachingmaßnahmen für Langzeitarbeitslose aus. Mit diesem Projekt war die<br />
<strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Springe vor eineinhalb Jahren an den Start gegangen – damals noch in<br />
einem Tagungshotel. In den neuen Räumen können jetzt bis zu 60 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer gleichzeitig betreut werden.<br />
Info: Sigrid Haynitzsch, Tel.: 05041 779270<br />
Neue Niederlassung in Hameln eröffnet<br />
Mit Profiling, Vermittlungs-Coaching und Internetcafé an den Start<br />
Hameln. Im April eröffnete die <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Niedersachsen eine neue Niederlassung<br />
im Hamelner Hefehof. Das neue Team mit Schulleiter Dr. Thomas Geyer, Cornelia<br />
Narten als Verwaltungskraft, Diplom-Sozialwirt Bernd Weide und Diplom-Psychologe<br />
Andreas Lotze startete mit zweiwöchigen Profiling-Seminaren, Vermittlungs-Coachings<br />
zur individuellen Unterstützung bei der Arbeitsuche und einem Internetcafé für die<br />
Stellenrecherche.<br />
Info: Dr. Thomas Geyer, Tel. 05151 107320<br />
Gewerkschaftsvertreter aus Shanghai informieren<br />
sich über deutsche Mitarbeiterführung<br />
Hamburg. Eine Delegation von 21 Gewerkschaftsvertretern aus<br />
Shanghai besuchte Ende Juni die <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>. Die Gäste<br />
informierten sich in Gesprächen mit Vorstand Dr. Peter Rabels,<br />
Mitgliedern der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat über die<br />
Führung von Mitarbeitern in Deutschland und die Arbeit eines<br />
Bildungsträgers. Günther Enger, stellvertretender Vorstand des<br />
Bundesverbandes mittelständischer Wirtschaft, stellte die Situation<br />
der Unternehmen in Deutschland vor. Der Generalkonsul<br />
der Volksrepublik China in Hamburg, Jianfu Chen, begrüßte die<br />
Delegation bei <strong>Grone</strong>. Auf großes Interesse bei den Gästen stieß<br />
das Angebot, chinesische Arbeitnehmer in Deutschland<br />
betriebsnah fortzubilden.<br />
Info: Imke Folkerts, Tel. 040 23707-336<br />
Niederlassungsleiter Dr. Thomas<br />
Geyer mit Dr. Peter Rabels,<br />
Oberbürgermeister Klaus Arnecke<br />
und den Mitarbeitern Cornelia<br />
Narten, Andreas Lotze und Bernd<br />
Weide bei der Eröffnung im<br />
Hamelner Hefehof (von links).<br />
<strong>Grone</strong>-Management-<br />
Trainingszentrum gestartet<br />
Magdeburg. Seit Mitte Februar können<br />
sich im Management-Trainingszentrum<br />
der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>n Sachsen-Anhalt in<br />
der Goethe-Straße Führungskräfte der<br />
Wirtschaft qualifizieren lassen. Das<br />
Trainingszentrum bietet unter anderem<br />
Seminare zu teamorientiertem Handeln<br />
und Kommunikationstechniken an.<br />
Dr. Ralf Müller leitet seit Mitte Februar die<br />
<strong>Grone</strong>-Niederlassung in Magdeburg.<br />
Darüber hinaus können sich Fachkräfte<br />
aus dem Baugewerbe in Bereichen wie<br />
Baukalkulation,Vertragsrecht oder Immobilienmanagement<br />
weiterbilden. „Wir<br />
fragen die Unternehmen zuerst, welchen<br />
Bedarf sie haben – dann erarbeiten wir<br />
maßgeschneiderte Lösungen mit den<br />
Führungskräften und Mitarbeitern",<br />
sagte Niederlassungsleiter Dr.Ralf Müller<br />
auf dem Eröffnungsempfang.<br />
Für Senioren bietet das Trainingszentrum<br />
Internet-Einsteigerkurse, EDV-<br />
Grundlagen- sowie Englischkurse. Für<br />
Mitarbeiter von Wohnungsbaugesellschaften<br />
beginnt am 13. September ein<br />
berufsbegleitender Lehrgang, der Ende<br />
2003 mit der IHK-Prüfung zum „Kaufmann<br />
Wohnungswirtschaft“ abschließt.<br />
Info: Dr. Ralf Müller, Tel. 03921 944042<br />
Foto: Brigitte Bläsing / Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt<br />
Foto: Frank Weiss
Vor Ort<br />
Vater des modernen Controllings bei <strong>Grone</strong><br />
Aus der Abschiedsrede von Vorstand Dr. Peter Rabels für Dr. Peter Metge,<br />
Geschäftsführer Finanzen und Controlling<br />
Vorstand Dr. Peter Rabels und<br />
Dr. Peter Metge (rechts)<br />
Der 31. Juli <strong>2002</strong> war der letzte Arbeitstag<br />
von Dr. Metge. Damit endet ein aufregendes<br />
und spannendes Kapitel unserer Geschichte.<br />
Als ich 1998 dem <strong>Stiftung</strong>s-Kuratorium<br />
vorschlug, einen Controller einzustellen, gab<br />
es niemanden, der das nicht für vernünftig<br />
hielt. Es war dennoch der Beginn einer<br />
langen Diskussion, ob und inwieweit in der<br />
Industrie gewonnene betriebswirtschaftliche<br />
Erfahrungen auf einen „Bildungsbereich“<br />
anwendbar wären.<br />
Dr. Metge hat in zäher Kleinarbeit angefangen,<br />
zunächst selbst wichtige<br />
Personalien<br />
quantitative Informationen zu sammeln<br />
und in Übersichten zusammenzustellen.<br />
Er hat Zusammenhänge sichtbar gemacht<br />
und Gestaltungswillen mobilisiert. Er hat<br />
unermüdlich für Planung als willentliche<br />
Zukunftsgestaltung geworben und ein<br />
Budgetverfahren eingeführt, das durch seine<br />
Konzentration auf das Wesentliche<br />
besticht. Sein Leitgedanke, daß nur ein Berichtswesen<br />
funktionieren könne, das von<br />
allen einfach zu handhaben sei, hat auch<br />
die letzten Zweifler überzeugt.<br />
Nie hat Dr. Metge davon abgelassen, den<br />
zwingenden Zusammenhang zwischen<br />
Zahlen und Inhalten zu betonen. Er ist so<br />
einerseits zum strengen Lehrmeister für<br />
Systematik und Methodik im ganzen Unternehmen<br />
geworden, hat dabei aber die<br />
eigentliche Sache, das Erzielen von Ergebnissen,<br />
nie aus dem Auge verloren.<br />
<strong>Grone</strong> verdankt Dr. Metge ein modernes<br />
Controlling und eine kaufmännische<br />
Führung, die keinen industriellen Vergleich<br />
zu scheuen braucht. Dafür und für die<br />
wunderbare Zusammenarbeit danke ich<br />
Dr. Metge auch ganz persönlich.<br />
Info: Dr. Peter Rabels, Tel. 040 23703-315<br />
Nach 30 Jahren <strong>Grone</strong> feierte Marita Enzensberger im Juni ihren Abschied mit rund 60<br />
Kolleginnen und Kollegen. Mit humorvollen Worten wurde der 30jährige Berufsweg<br />
nachgezeichnet: 1972 übernahm Marita Enzensberger die Reha-Verwaltungsleitung in<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>, wurde 1974 Vorstandssekretärin von Helmut <strong>Grone</strong> und<br />
führte diese Aufgabe nach dessen Tod von 1978 bis 1995 für Ursula <strong>Grone</strong> fort. Danach<br />
unterstützte sie von 1995 bis Juni <strong>2002</strong> als Assistentin die Marketing-Abteilung der<br />
Service- und Verwaltungsgesellschaft .<br />
Ende Juli sagte Horst Dutzke „ade“. 1984 begann er seine Arbeit als Ausbilder im kaufmännischen<br />
Bereich für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> und übernahm 1987 als Fachlehrer<br />
in Außenstellen die Verantwortung. 1988 wurde er stellvertretender Leiter in Norderstedt.<br />
Seit 1995 leitete er die dortige Niederlassung der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Schleswig-Holstein.<br />
Georg Flad übernahm im Mai die Leitung der Niederlassung Norderstedt. Nach seiner<br />
Ausbildung zum Speditionskaufmann absolvierte er den Diplomstudiengang Volksund<br />
Betriebswirtschaft. Seit 1987 arbeitet er bei der <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Schleswig-Holstein<br />
GmbH, zuletzt als Dozent und Betriebsrat in Neumünster.<br />
Am 18. Juni <strong>2002</strong> verstarb völlig unerwartet unsere Mitarbeiterin und Kollegin<br />
Dr. Ingrid Schmitz<br />
Mit ihr verlieren wir eine von allen außergewöhnlich geschätzte und<br />
liebenswerte Kollegin und Mitarbeiterin. Sie wird diesem Unternehmen fehlen.<br />
Wir werden Frau Dr. Ingrid Schmitz stets in guter Erinnerung behalten.<br />
<strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong> Schleswig-Holstein GmbH, Bildungszentrum Norderstedt<br />
Geschäftsführung, Betriebsrat und alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des<br />
<strong>Grone</strong>-Bildungszentrums Norderstedt<br />
Jubiläen<br />
30 Jahre<br />
Rainer Perschke, Dozent in Hammerbrook<br />
10 Jahre<br />
Inge Biedermann, Sachbearbeiterin in der AWGD<br />
Karin Blumenstock, Sachbearbeiterin in Weimar<br />
Björn Broders, Sachbearbeiter Debitoren und<br />
Netzwerkadministrator in der SVG<br />
Ralf Buchholz, Dozent in Neumünster<br />
Doris Gütschow, Raumpflegerin in Fuhlsbüttel<br />
Dirk Hesse, Dozent in Weimar<br />
Burgina Kaminski, Niederlassungsleiterin<br />
in Wismar<br />
Bernd Ulrich Knispel, Dozent in Hammerbrook<br />
Peter-Michael Küttler, Dozent in Wismar<br />
Regina Lepper, Sozialarbeiterin in Weimar<br />
Maritta-Ilona Oguzer, Sachbearbeiterin<br />
Debitoren in der SVG<br />
Cornelia Pengel, Sekretärin in Salzwedel<br />
Bernd Rühl, Dozent in Schwerin<br />
Gerd Dieter Schlöffel, Dozent in Weimar<br />
Irmgard Schurse, Sachbearbeiterin Debitoren und<br />
Betriebsratsvorsitzende in der SVG<br />
Monika Schwenson, Dozentin und Ausbilderin<br />
in Schwerin<br />
Marlis Stüwe, Ausbilderin in Schwerin<br />
Reinhild Wulf, Sachbearbeiterin Debitoren<br />
in der SVG<br />
<strong>Grone</strong>Magazin 02 – August <strong>2002</strong> 15
Personaldienstleistung<br />
Wir suchen aus den<br />
Bereichen<br />
3 kaufmännisch<br />
3 gewerblich / technisch<br />
3 Gastronomie<br />
und Ernährung<br />
3 Gesundheitsund<br />
Sozialberufe<br />
3 InformationsundKommunikationstechnologie<br />
3 Werbung, Grafik, Druck<br />
Neue Medien<br />
3 Bauberufe<br />
Personaldienstleistung<br />
Wir suchen aus den<br />
Bereichen<br />
3 kaufmännisch<br />
3 gewerblich / technisch<br />
3 Gastronomie<br />
und Ernährung<br />
3 Gesundheitsund<br />
Sozialberufe<br />
3 InformationsundKommunikationstechnologie<br />
3 Werbung, Grafik, Druck<br />
Neue Medien<br />
3 Bauberufe<br />
Personalvermittlung<br />
Mitarbeiter – handverlesen<br />
Auch in Zeiten elektronischer Datenbanken ist Personalvermittlung Handarbeit. Weil wir dabei sehr gründlich<br />
vorgehen, präsentieren wir Ihnen lieber zwei ideale Bewerber statt zehn, die nur ungefähr passen.<br />
Sie sparen dadurch Zeit und Geld.<br />
So finden Sie passende Mitarbeiter<br />
qSie beschreiben uns Ihre freie Stelle.<br />
qUnser Personalberater besichtigt den Arbeitsplatz vor Ort,<br />
um sich ein möglichst genaues Bild zu verschaffen.<br />
qWir schlagen Ihnen Kandidaten nach Ihren Kriterien vor.<br />
qSie prüfen die vorgeschlagenen Kandidaten im Bewerbungsgespräch.<br />
qWir beraten Sie auch nach Vertragsschluß bei der Personalentwicklung.<br />
Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung<br />
Zielsicher finden wir die richtigen Bewerber – weil wir<br />
Ihre Anforderungen ernst nehmen.<br />
Ihre Vorteile<br />
qAussagekräftige Bewerberprofile<br />
qIndividuelle Betreuung<br />
qVereinfachtes Auswahlverfahren<br />
qVielfalt: Von der Hilfskraft bis zum leitenden Angestellten<br />
Zeitarbeit<br />
Flexibel – Mitarbeiter auf Zeit<br />
Neue Projekte, Urlaubswelle, Saisonbetrieb – der Engpaß ist da, was tun? Wir vermitteln Ihnen qualifiziertes<br />
Personal zu einem fairen Preis. Und wenn Sie unsere Mitarbeiter später übernehmen möchten: gerne!<br />
Wir berechnen keine Übernahmeprämie.<br />
So löst sich Ihr Engpaß auf<br />
q Sie nennen Ihre konkreten Anforderungen.<br />
q Wir treffen eine Vorauswahl unter unseren Bewerbern und Mitarbeitern.<br />
q Sie lernen die Kandidaten bei einem Vorstellungsgespräch kennen.<br />
q Bei Bedarf können wir vor Arbeitsantritt weitere spezielle Schulungen durchführen,<br />
zum Beispiel im Umgang mit der in Ihrem Unternehmen eingesetzten Software.<br />
q Sobald Sie zusagen, können unsere Mitarbeiter mit der Arbeit beginnen.<br />
Die Zeit arbeitet für Sie<br />
Mitarbeiter einstellen, einwechseln oder einsparen – mit uns halten<br />
Sie sich alle Optionen offen.<br />
Ihre Vorteile<br />
q zeit- und kostensparende Personalbeschaffung<br />
q flexible Reaktion auf veränderte Auftragslage<br />
q seriöse und kompetente Vertragsabwicklung<br />
q bundesweite Präsenz der <strong>Grone</strong>-Gruppe in über 70 Niederlassungen<br />
Ein Unternehmen der <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong><br />
Ein Unternehmen der <strong>Stiftung</strong> <strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong><br />
<strong>Grone</strong>-<strong>Schule</strong>n Niedersachsen GmbH – gemeinnützig Personaldienstleistung • Stadtkoppel 33 • 21337 Lüneburg<br />
Ansprechpartner: Agnes Hübner und Peter Schütte • Tel. 04131 78956-0 • Fax 04131 78956-20 • E-Mail personal-lueneburg@grone.de