Waldbesitzervereinigungen - Amt für Ernährung, Landwirtschaft und ...

AELF und BBV informieren gemeinsam
Landwirtschaft: §201 BauGB ist Landwirtschaft insbesondere: der Ackerbau, die Wiesen-
und Weidewirtschaft einschließlich Tierhaltung, Pensionspferdehaltung, auf überwiegend eigener
Futtergrundlage, die gartenbauliche Erzeugung, der Erwerbsobstbau, der Weinbau, die
berufsmäßige Imkerei und die berufsmäßige Binnenfischerei.
Nicht zur Landwirtschaft zählen u.a.: Handelsgärtnereien, Reitbetriebe, Landschaftsgartenbau,
Baumschulen, oder Photovoltaikanlagen, auch auf landwirtschaftlichen Gebäuden.
Nicht der Privilegierung unterliegen auch Bauvorhaben von Hobbylandwirten und Privatpersonen.
Sie dienen nicht der Landwirtschaft.
Kriterien für die Stellungnahme des AELF: Es ist zu beachten, dass nicht jede landwirtschaftliche
Betätigung einen landwirtschaftlichen Betrieb im Sinne des §35 Abs.1BauGB begründet.
Der landwirtschaftliche Betrieb ist eine organisatorische Einheit, gekennzeichnet durch die
Zusammenfassung der Produktionsfaktoren Boden, Betriebsmittel und Arbeit. Ein landwirtschaftlicher
Betrieb kann nur bejaht werden, wenn er auf Dauer angelegt ist (Nachhaltigkeit),
wenn er unter sachkundiger Leitung geführt wird, eine Gewinnerzielungsabsicht erkennbar ist
und die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme nachweisbar ist. Landwirtschaft ist die unmittelbare,
planmäßige und eigenverantwortliche Bodenbewirtschaftung zur Gewinnung pflanzlicher und
tierischer Erzeugnisse. Bei der Tierhaltung bzw. Pensionspferdehaltung gilt: Das benötigte
Futter kann überwiegend auf den zum landwirtschaftlichen Betrieb gehörenden landwirtschaftlich
genutzten Flächen erzeugt werden und es steht ausreichend landwirtschaftliche Nutzfläche
zur Verfügung, um den anfallenden Wirtschaftsdünger ordnungsgemäß auszubringen.
Was wird geprüft: Bei den unterschiedlichen Bauvorhaben muss vom AELF ein umfangreicher
Katalog abgeprüft werden um eine fachlich fundierte Aussage treffen zu können; einige
Punkte seien im Folgenden genannt:
Gesamtaussiedlung: Betriebsbegutachtung, Erweiterungsmöglichkeit, Standortfrage, ggf.
Emissionsbewertung, Gesamtbetriebsentwicklung (Betriebskonzept ist zwingend notwendig),
alle Gebäude sind im Ziel planerisch darzustellen, auch wenn sie aktuell noch nicht gebaut
werden
Betriebsleiterwohnhaus: Enger räumlicher Zusammenhang zum Betrieb, landwirtschaftlich
notwendige Räume wie Büro und Schmutzschleuse, (Wohnraumgröße wird vom Landratsamt
festgelegt).
Austragshaus: Generationsübergreifende Zusammenarbeit, Arbeitsteilung erforderlich,
räumlichem Zusammenhang mit Betrieb, Größe ist auf die Bedürfnisse der Austrägler zugeschnitten,
keine Schaffung von zusätzlichem Wohnraum für sonstige Familienangehörige.
Ferienwohnungen: Mitgezogener Betriebszweig, wenn Haupteinkommen aus der Landwirtschaft,
Einbau in bestehende Substanz, Wirtschaftlichkeit.
Maschinen-, Bergehalle: Zukünftige Entwicklung des Betriebes, Erweiterungsmöglichkeit,
Größe und Ausstattung auf das betrieblich notwendige Maß beschränkt.
Stadel: Betrieblich notwendiges Maß;
auch bei einem Stadel unter 100 m² Grundfläche müssen alle Voraussetzungen des §35 und
des §201 BauGB erfüllt sein.
Neben den landwirtschaftlichen Kriterien müssen auch beim Bau eines Stadels unter 100m²
die Vorgaben des Naturschutzes, des Wasserrechts, des Straßenrechts usw. und manchmal
auch die der Gemeinde erfüllt werden.
Bauen im Außenbereich - Leitfaden für planungsrechtliche Voraussetzungen - zusammengestellt
für den Arbeitskreis Landwirtschaftliches Bauen der ALB Bayern e.V. unter ALB-
Infobriefe: www.alb-bayern.de
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