13.03.2023 Aufrufe

MachEt 266: Tempo für die Verkehrswende

Der Verkehrssektor hinkt bei der Erreichung der Klimaziele massiv hinterher: Auf deutschen Straßen wird weiterhin sehr viel CO2 ausgestoßen – und Besserung ist kaum in Sicht. Die Verkehrswende muss her: Wir wünschen uns die einfachere Einrichtung von Tempo-30-Zonen für Kommunen und appellieren an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, die Straßenverkehrsordnung zu ändern!

Der Verkehrssektor hinkt bei der Erreichung der Klimaziele massiv hinterher: Auf deutschen Straßen wird weiterhin sehr viel CO2 ausgestoßen – und Besserung ist kaum in Sicht. Die Verkehrswende muss her: Wir wünschen uns die einfachere Einrichtung von Tempo-30-Zonen für Kommunen und appellieren an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, die Straßenverkehrsordnung zu ändern!

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KÖLNER MITGLIEDERRUNDBRIEF | NR. <strong>266</strong> | MÄRZ 2023<br />

ACH ET<br />

alt<br />

<strong>Tempo</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Verkehrswende</strong><br />

Für Sicherheit & Klima:<br />

<strong>Tempo</strong> 30 <strong>für</strong> Köln<br />

Seite 4<br />

Die Zeitschrift aufs Handy:<br />

Warum wir jetzt digital sind<br />

Seite 7<br />

Porz/Poll: Stadtbezirk und<br />

Ortsverband im Porträt<br />

Seite 8<br />

GRÜNE JUGEND:<br />

Warum <strong>Verkehrswende</strong> auch<br />

Arbeitskampf bedeutet<br />

Seite 10


INHALT UND EDITORIAL<br />

EDITORIAL<br />

INHALT<br />

Liebe Kölner GRÜNE,<br />

das hier ist eine ganz besondere Mach Et. Denn ihr<br />

haltet sie (wahrscheinlich) nicht in Händen, sondern<br />

lest sie wohl auf Eurem Smartphone oder Laptop.<br />

Der Kreisvorstand und <strong>die</strong> Redaktion haben sich<br />

nach langem Abwägen darauf verständigt, <strong>die</strong> Mach<br />

Et nicht mehr automatisch allen Mitgliedern in den<br />

Briefkasten zu liefern, sondern auf ein Opt-In-Verfahren<br />

zu setzen, bei dem <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> sich weiterhin<br />

eine gedruckte Ausgabe wünschen, uns das einfach<br />

mitteilen können. Bisher konnte man das Magazin<br />

zwar abbestellen, davon machten aber nur wenige<br />

Menschen Gebrauch. Alle Infos dazu findet ihr auf<br />

Seite 7.<br />

Neben <strong>die</strong>ser großen Veränderung steht <strong>die</strong>ser<br />

„Mitgliederrundbrief“ ganz im Zeichen des Verkehrs.<br />

Was noch verkehrt läuft, lest ihr (mit einem Augenzwinkern)<br />

auf Seite 14, was unsere Grüne Ratsfraktion<br />

in der Stadt bereits alles <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Verkehrswende</strong><br />

angestoßen und umgesetzt hat, findet ihr auf Seite 6,<br />

wie wir aus Köln Druck auf Bundesverkehrsminister<br />

Volker Wissing machen wollen, um als Kommune<br />

selbst über <strong>die</strong> Einführung von <strong>Tempo</strong> 30 entscheiden<br />

zu können (Seite 4) und wie <strong>die</strong> GRÜNE JUGEND gemeinsam<br />

mit KVB und Co. <strong>für</strong> ökologische Mobilität<br />

gestreikt hat auf Seite 10.<br />

Auf Seite 11 gibt es gute Nachrichten <strong>für</strong> krisengeplagte<br />

Seelen, auf Seite 15 wie immer alle Kontaktdaten<br />

des GRÜNEN-Kosmos und auf der Rückseite ein<br />

bisschen Rätselspaß <strong>für</strong> alle Ratefüchs*innen!<br />

Herzliche Grüße<br />

Elisabeth Huther, Judith Hasselmann,<br />

Moritz Rüger, Julia Woller<br />

IMPRESSUM<br />

KREISVERBAND<br />

Bericht des Kreisvorstands 3<br />

VERKEHR<br />

Warum wir <strong>für</strong> <strong>Tempo</strong> 30 <strong>für</strong> Köln kämpfen 4<br />

RAT<br />

<strong>Verkehrswende</strong> auf dem Weg 6<br />

E-PAPER<br />

Die Mach Et wandelt sich 7<br />

ORTSVERBAND<br />

Porz/Poll im Porträt 8<br />

GRÜNE JUGEND<br />

Klimastreik und Arbeitskampf verbünden sich 10<br />

GOOD NEWS<br />

Mehr Radfahrer*innen, mehr Ladesäulen,<br />

mehr GRÜNE 11<br />

KURZ NOTIERT<br />

Politischer Aschermittwoch,<br />

Lesung & Abschied von Stefan Peil 12<br />

MACHETE<br />

Ehrenfeld oder Lützerath? Viele gelbe Kreuze 14<br />

SERVICE<br />

Adressen 15<br />

RÜCKSEITE<br />

Die Mach Et ist das offizielle Magazin der Kölner GRÜNEN<br />

und wird ehrenamtlich erstellt. Sie erscheint viermal im Jahr.<br />

Gedruckt auf Recyclingpapier<br />

Auflage: 250<br />

Versendet mit GOGREEN, dem klimaneutralen<br />

Versand der Deutschen Post<br />

Anschrift: Redaktion Mach et, c/o KV-Büro, Ebertplatz 23, 50668 Köln<br />

S 0221-9727888<br />

7 machet@gruenekoeln.de < www.gruenekoeln.de<br />

V.i.S.d.P.: Moritz Rüger<br />

Redaktion: Judith Hasselmann, Elisabeth Huther (CvD), Frank Jablonski, Moritz Rüger, Julia Woller<br />

Layout: Dietmar Putscher<br />

Titelbild: shutterstock<br />

Druck: Moosdruck, Leverkusen<br />

Preis: 1 €, Mitglieder kostenlos<br />

Die Artikel spiegeln <strong>die</strong> Meinung der jeweiligen Autor*innen wider und nicht unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion<br />

oder von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, KV Köln.<br />

Unverlangt eingesandte Manus kripte nehmen wir gerne entgegen.<br />

Haftung wird nicht übernommen.<br />

Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge zu kürzen.<br />

Kreuzworträtsel 16<br />

2<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023


KREISVERBAND<br />

Xxxxxxxxx<br />

Liebe Mitglieder,<br />

das Jahr 2023 hat sehr schnell und intensiv<br />

<strong>für</strong> uns begonnen. Rund um <strong>die</strong><br />

Räumung von Lützerath haben wir viele<br />

Debatten innerhalb und außerhalb<br />

der Partei geführt. Die differenzierte<br />

Auseinandersetzung, was wir in den<br />

verschiedenen Regierungskonstellationen<br />

erreicht und was wir aufgrund von<br />

fehlenden Mehrheiten eben auch nicht<br />

erreicht haben, ist wichtiger geworden<br />

denn je. Es ist unser Anspruch als lebendige<br />

Partei, das Gespräch zu suchen und<br />

in den Diskurs zu gehen. Das haben wir<br />

als Kölner Kreisverband im ersten Quartal<br />

<strong>die</strong>ses Jahres intensiviert und uns mit<br />

zahlreichen Initiativen und Nichtregierungsorganisationen<br />

getroffen. Denn<br />

nur gemeinsam, mit dem Druck von der<br />

Straße und aus der Stadtgesellschaft<br />

heraus, können wir <strong>die</strong> Herausforderungen<br />

bewältigen, mit denen wir in den<br />

verschiedensten politischen und gesellschaftlichen<br />

Bereichen konfrontiert<br />

sind.<br />

Ende Februar hat Köln zum Jahrestag<br />

des Kriegsbeginns von Russland gegen<br />

<strong>die</strong> Ukraine erneut mit einer großen<br />

Demonstration seine Solidarität gegenüber<br />

den Opfern gezeigt. Noch immer<br />

leiden <strong>die</strong> Menschen unter <strong>die</strong>sem<br />

grausamen Angriffskrieg. Ein weiteres<br />

Ereignis hat zahlreiche Opfer gefordert:<br />

Die Erdbeben in der Türkei und in Syrien<br />

haben Tausende Tote hervorgebracht,<br />

<strong>die</strong> Anzahl an Obdachlosen ist schier<br />

unzählbar. Gerade auch unsere Landesregierung<br />

leistet umfangreiche Unterstützung<br />

im Wiederaufbau vor Ort und<br />

bei dem Versuch, Visaverfahren <strong>für</strong> Angehörige<br />

aus den Erdbebenregionen zu<br />

beschleunigen.<br />

Im März hat <strong>die</strong> kommunale Wahlperiode<br />

ihre Halbzeit erreicht. Nun sind<br />

wir in der zweiten Hälfte angekommen<br />

und werden <strong>die</strong> Ende 2022 vorgestellte<br />

Klimaneutralitäts-Strategie mit Leben<br />

füllen und <strong>die</strong> Kölner <strong>Verkehrswende</strong><br />

weiter vorantreiben. Mit dem „Kommunalpolitischen<br />

Forum“, welches bereits<br />

zweimal in <strong>die</strong>sem Jahr stattgefunden<br />

hat, haben wir auch hier <strong>die</strong> Debatte<br />

innerhalb der Partei und mit der Stadtgesellschaft<br />

gestärkt. Auf der kommunalen<br />

wie auch auf der Bundesebene<br />

sind wir als Gesellschaft ohne Gasmangellage<br />

oder Blackouts energiepolitisch<br />

gut durch den Winter gekommen. Umso<br />

mehr gilt jetzt: Freie Fahrt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Energiewende!<br />

Wir werden als viertgrößte<br />

Stadt Deutschlands unseren Anteil daran<br />

leisten.<br />

Der Blick über <strong>die</strong> Landesgrenzen hinaus<br />

ist <strong>für</strong> uns GRÜNE selbstverständlich. So<br />

sehen wir – symbolisch gesehen – am<br />

Horizont bereits <strong>die</strong> Europaflagge wehen,<br />

denn <strong>die</strong> Europawahl 2024 nähert<br />

sich mit großer Geschwindigkeit. So<br />

werden wir uns in der nächsten Zeit<br />

verstärkt mit europapolitischen Themen<br />

beschäftigen. Das Anfang März<br />

stattgefundene „EU-Pub-Quiz“ hat<br />

den Startpunkt markiert und zugleich<br />

ein weiteres neues Format in unserem<br />

Kreisverband etabliert.<br />

Kurzfristig blicken wir jetzt aber erstmal<br />

auf <strong>die</strong> Kreismitgliederversammlung am<br />

25. März, bei der wir einen neuen Kreisvorstand<br />

wählen und eine große Runde<br />

an Satzungsänderungen zum Abschluss<br />

bringen. Thematisch werden wir einen<br />

Fokus auf <strong>die</strong> Kölner <strong>Verkehrswende</strong> legen.<br />

Wir hoffen, Euch Ende März zahlreich<br />

auf der Mitgliederversammlung<br />

begrüßen zu dürfen!<br />

Euer Kreisvorstand Katja, Stefan, Willi,<br />

Lisa-Marie, Sarah, Anna, Leon und Cyrill<br />

Foto: GRÜNE Köln<br />

Unser Vorstand: Lisa-Marie Friede, Sarah Brunner, Leon Schlömer, Stefan Wolters, Cyrill Ibn Salem, Willi Harz, Anna Kipp (v. l. n. r.), es fehlt:<br />

Katja Trompeter<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023<br />

3


VERKEHR<br />

<strong>Tempo</strong> <strong>für</strong>s <strong>Tempo</strong>:<br />

Köln soll selbst entscheiden dürfen!<br />

Im Münchner Millionär*innen-Vorort<br />

Grünwald kann man gar nicht <strong>Tempo</strong> 30<br />

fahren. Denn viele Leuten hätten große<br />

Autos. „Wenn man da aufs Gas trete, sei<br />

man gleich bei <strong>Tempo</strong> 50. Mit <strong>die</strong>sen Autos<br />

kann man gar nicht 30 fahren“, hatte<br />

der CSU-Gemeinderat Anfang März in<br />

der Gemeinderatssitzung gesagt, nachdem<br />

auf der Bürger*innenversammlung<br />

ein Antrag zur flächendeckenden Einrichtung<br />

von <strong>Tempo</strong> 30 in einer der<br />

reichsten Gemeinden Deutschlands eingegangen<br />

war.<br />

In Köln dagegen darf man meist nicht<br />

<strong>Tempo</strong> 30 fahren. Nicht, weil <strong>die</strong> Stadt<br />

das so möchte oder ein Gemeinderat<br />

ganz besondere Ingenieurs-Kenntnisse<br />

hat, sondern weil Köln nicht selbst über<br />

<strong>die</strong> Einrichtung von <strong>Tempo</strong> 30 entscheiden<br />

kann. Kommunen dürfen zwar nach<br />

intensiver Prüfung einzelne Straßen<br />

oder sensible Bereiche etwa um Schulen,<br />

Kitas oder Altenheime herum zu<br />

<strong>Tempo</strong>-30-Zonen erklären, aber weiträumig,<br />

das dürfen sie nicht. Da<strong>für</strong> müsste<br />

das Bundesverkehrsministerium erst <strong>die</strong><br />

Straßenverkehrsordnung ändern.<br />

Aber Volker Wissing hat es nicht eilig.<br />

Auch seine Vorgänger Alexander Dobrindt<br />

und Andreas Scheuer (beide CSU)<br />

machten bisher keine Anstalten.<br />

Aus 7 wird 517<br />

Auch deshalb hat sich im Juli 2021 eine<br />

bundesweite Initiative gegründet, <strong>die</strong><br />

seitdem <strong>für</strong> eine Reform der <strong>Tempo</strong>-<br />

30-Regeln wirbt. Gestartet mit sieben<br />

Städten gehören nun bereits 517 Kommunen,<br />

<strong>die</strong> etwa 30 Millionen Menschen<br />

umfassen, dem parteiübergreifenden<br />

Bündnis Lebenswerte Städte durch angepasste<br />

Geschwindigkeit an. Auch Köln<br />

schloss sich bereits Ende 2021 der<br />

Städte initiative an. „Wir unterstützen<br />

<strong>die</strong> Initiative <strong>für</strong> angepasste Geschwindigkeiten,<br />

also <strong>Tempo</strong> 30, aus voller<br />

Überzeugung. Unser übergeordnetes<br />

Ziel ist es, Köln klima- und menschenfreundlicher<br />

zu machen. Und das bedeutet<br />

auch, mehr Raum und Sicherheit <strong>für</strong><br />

den Fuß- und Radverkehr sowie neue<br />

Mobilitätsangebote zu schaffen“, sagte<br />

Ascan Egerer, Beigeordneter <strong>für</strong> Mobilität<br />

der Stadt Köln.<br />

Die Städte der Initiative fordern das<br />

Bundesverkehrsministerium auf, umgehend<br />

<strong>die</strong> rechtlichen Voraussetzungen<br />

zu schaffen, dass Städte und Kommunen<br />

<strong>Tempo</strong> 30 als Höchstgeschwindigkeit innerorts<br />

anordnen können, wo sie das <strong>für</strong><br />

notwendig halten.<br />

Nachdem ein Brief an Volker Wissing<br />

im April 2022 erfolglos geblieben<br />

war, sendeten <strong>die</strong> sieben Bürger meister*innen<br />

der Initiativstädte Aachen,<br />

Augsburg, Freiburg, Hannover, Leipzig,<br />

Münster und Ulm im vergangenen September<br />

erneut ein Schreiben an den<br />

Bundesminister und erinnerten ihn an<br />

den Koalitionsvertrag. Darin heißt es:<br />

„Wir werden Straßenverkehrsgesetz und<br />

Straßenverkehrsordnung so anpassen,<br />

dass neben der Flüssigkeit und Sicherheit<br />

des Verkehrs <strong>die</strong> Ziele des Klimaund<br />

Umweltschutzes, der Gesundheit<br />

und der städtebaulichen Entwicklung<br />

berücksichtigt werden, um Ländern und<br />

Kommunen Entscheidungsspielräume<br />

zu eröffnen.“ Diesmal antwortete der<br />

FÜR<br />

SICHERHEIT<br />

UND KLIMA<br />

gruenekoeln.de/tempo30<br />

Diese Forderungen wollen wir GRÜNE<br />

unterstützen und appellieren an Volker<br />

Wissing, Köln und den Städten, <strong>die</strong><br />

es wollen, <strong>die</strong> Freiheit zu geben, selbst<br />

zu entscheiden! Im Frühjahr werden wir<br />

dazu Aktionen veranstalten, wir haben<br />

eigenes Material erstellt und der Kreisvorstand<br />

wird auf der Kreismitgliederversammlung<br />

einen Antrag stellen, um<br />

<strong>die</strong> Unterstützung <strong>für</strong> <strong>Tempo</strong> 30 zu unterstreichen.<br />

Postkarten-<br />

Flyer A6<br />

30<br />

<strong>Tempo</strong><br />

<strong>für</strong> Köln<br />

Par la mentarische Staatssekretär Oliver<br />

Luksic, das Straßenverkehrsrecht biete<br />

den Straßenverkehrsbehörden bereits<br />

heute zahlreiche Möglichkeiten,<br />

den Straßenverkehr im Interesse der<br />

Sicherheit oder Leichtigkeit des Verkehrs,<br />

aber auch aus anderen Gründen<br />

(wie z. B. dem Lärmschutz), zu lenken<br />

oder zu beschränken. Tatsächlich muss<br />

um jeden Straßenabschnitt gerungen<br />

werden.<br />

Dabei liegen <strong>die</strong> Vorteile von <strong>Tempo</strong> 30<br />

auf der Hand: mehr Klima- und Umweltschutz,<br />

weniger Lärm und Unfälle und<br />

sogar besserer Verkehrsfluss, also weniger<br />

Stau! Niedrige Geschwindigkeiten<br />

sollen darüber hinaus <strong>für</strong> mehr Gleichgewicht<br />

unter den Verkehrsteilnehmenden<br />

sorgen und unsere Städte lebenswerter<br />

machen.<br />

WARUM WIR INNERORTS*<br />

TEMPO 30 WOLLEN…<br />

Gut <strong>für</strong>s Klima<br />

<strong>Tempo</strong> 30 reduziert im Stadtverkehr<br />

<strong>die</strong> Luftschadstoffbelastung.<br />

Seit Madrid <strong>Tempo</strong> 30 eingeführt<br />

hat, ist der CO 2-Ausstoß<br />

in der Stadt um etwa 15 Prozent<br />

zurückgegangen. Aber auch der<br />

Stick oxid-Ausstoß geht zurück,<br />

weil <strong>die</strong> besonders schadstofflastigen<br />

Beschleunigungsvorgänge<br />

deutlich verringert werden.<br />

Rettet Leben<br />

Unser Ziel ist <strong>die</strong> Vision Zero,<br />

d. h. keine Toten und Schwer verletzten<br />

mehr im Straßen verkehr.<br />

Unfallzahl und Unfall schwere<br />

nehmen mit sinkenden Geschwindigkeiten<br />

ab. Helsinki hat 2018<br />

<strong>Tempo</strong> 30 eingeführt, 2019<br />

kamen in der finnischen Hauptstadt<br />

keine Fußgänger*innen und<br />

Fahrradfahrer*innen ums Leben.<br />

…UND WORAN ES SCHEITERT<br />

Kommunen können nicht selbst darüber entscheiden,<br />

wann und wo welche Geschwindigkeiten gelten sollen.<br />

Wir fordern das Verkehrsministerium dazu auf, umgehend<br />

<strong>die</strong> rechtlichen Voraussetzungen da<strong>für</strong> zu schaffen, dass<br />

Kommunen <strong>Tempo</strong> 30 als Höchstgeschwindigkeit innerorts<br />

anordnen können, wo sie <strong>für</strong> notwendig halten.<br />

*nicht überall, aber großflächig<br />

Weniger Stau<br />

Untersuchungen widerlegen <strong>die</strong><br />

weitverbreitete Annahme, dass<br />

eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 30 km/h den Verkehrsfluss<br />

beein trächtigen und somit<br />

Fahrten erheblich länger dauern<br />

könnten. Messfahrten in Berlin<br />

ergaben tagsüber in <strong>Tempo</strong>-<br />

30-Abschnitten eine deutlich<br />

bessere Homogenität des Verkehrsflusses.<br />

Weniger Lärm<br />

<strong>Tempo</strong> 30 führt zu wahrnehmbaren<br />

Lärmentlastungen. Eine<br />

Reduzierung von <strong>Tempo</strong> 50 auf<br />

<strong>Tempo</strong> 30 führt zu einer Halbierung<br />

des wahrgenommenen<br />

Lärms. Dazu tragen vor allem<br />

nachts auch <strong>die</strong> geringeren<br />

Lärmspitzen bei.<br />

4<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023


VERKEHR<br />

Denn <strong>Tempo</strong> 30 ist<br />

GUT FÜR KLIMA und UMWELT:<br />

Durch <strong>die</strong> geringeren Geschwindigkeiten<br />

verringert sich <strong>die</strong> Luftschadstoffbelastung<br />

in den Städten. Der CO 2 -Ausstoß<br />

geht massiv zurück (in Madrid seit<br />

Einführung um etwa 15 Prozent), aber<br />

auch der Stickoxid-Ausstoß reduziert<br />

sich, weil <strong>die</strong> besonders schadstofflastigen<br />

Beschleunigungsvorgänge deutlich<br />

verringert werden.<br />

GUT FÜRS<br />

KLIMA<br />

30<br />

<strong>Tempo</strong><br />

<strong>für</strong> Köln<br />

Seit Madrid <strong>Tempo</strong> 30 eingeführt hat,<br />

ist der CO 2 -Ausstoß in der Stadt<br />

um etwa 15 Prozent zurückgegangen.<br />

gruenekoeln.de/tempo30<br />

<strong>Tempo</strong> 30 RETTET LEBEN:<br />

Unser Ziel ist <strong>die</strong> Vision Zero, das heißt<br />

kein Mensch soll mehr im Straßenverkehr<br />

sterben oder schwer verletzt werden.<br />

Eine Stu<strong>die</strong> des Umweltbundesamtes<br />

aus dem Jahr 2016 bestätigt, dass<br />

<strong>die</strong> Unfallzahlen bei <strong>Tempo</strong> 30 zurückgehen,<br />

unter anderem weil der Anhalteweg<br />

deutlich kürzer sei. Wenn es doch<br />

zu einem Unfall kommt, ist <strong>die</strong> Unfallschwere<br />

geringer, Radfahrer*innen und<br />

Fußgänger*innen überleben häufiger.<br />

RETTET<br />

LEBEN<br />

30<br />

<strong>Tempo</strong><br />

<strong>für</strong> Köln<br />

Helsinki hat 2018 <strong>Tempo</strong> 30 eingeführt.<br />

2019 sind keine Radfahrer*innen und<br />

Fußgänger*innen ums Leben gekommen.<br />

gruenekoeln.de/tempo30<br />

WENIGER STAU mit <strong>Tempo</strong> 30:<br />

Die Untersuchung widerlegt auch <strong>die</strong><br />

weitverbreitete Annahme, dass eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h<br />

den Verkehrsfluss beeinträchtige und<br />

somit Fahrten erheblich länger dauern<br />

könnten. Messfahrten in Berlin ergaben<br />

tagsüber in <strong>Tempo</strong>-30-Abschnitten<br />

eine deutlich bessere Homogenität des<br />

Verkehrsflusses, also weniger Stop-and-<br />

Go, als in den <strong>Tempo</strong>-50-Abschnitten.<br />

Stopps und Störungen durch haltende<br />

Autos in zweiter Reihe können stärkere<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Reisezeiten haben<br />

als <strong>die</strong> Geschwindigkeitsregelungen.<br />

WENIGER<br />

STAU<br />

30<br />

<strong>Tempo</strong><br />

<strong>für</strong> Köln<br />

Messfahrten ergaben deutlich besseren<br />

Verkehrsfluss in <strong>Tempo</strong>-30-Abschnitten<br />

als in <strong>Tempo</strong>-50-Abschnitten.<br />

gruenekoeln.de/tempo30<br />

Aufkleber A7<br />

WENIGER LÄRM mit <strong>Tempo</strong> 30:<br />

Eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit<br />

von 50 auf 30 km/h führt zu einer<br />

Halbierung des wahrgenommenen<br />

Lärms. Dazu tragen vor allem nachts<br />

auch <strong>die</strong> geringeren Lärmspitzen bei.<br />

Das häufige Argument, bei geringeren<br />

Geschwindigkeiten würde in niedrigeren<br />

Gängen und damit mit höheren Drehzahlen<br />

(= lauter) gefahren, konnte nicht<br />

bestätigt werden. Fahrzeugeigenschaften<br />

wie Reifen und Motortyp haben offenbar<br />

einen größeren Einfluss auf <strong>die</strong><br />

Lärmsituation als das Fahrverhalten<br />

(Drehzahl).<br />

WENIGER<br />

LÄRM<br />

30<br />

<strong>Tempo</strong><br />

<strong>für</strong> Köln<br />

Eine Reduzierung von <strong>Tempo</strong> 50<br />

auf <strong>Tempo</strong> 30 führt zu einer Halbierung<br />

des wahrgenommenen Lärms.<br />

gruenekoeln.de/tempo30<br />

...und anderswo?<br />

Europaweit haben bereits einige Länder<br />

<strong>die</strong> Zeichen der Zeit erkannt. In Spanien<br />

fährt man innerorts seit 2021 überwiegend<br />

<strong>Tempo</strong> 30, genauso in Brüssel<br />

und rund 200 französischen Städten.<br />

Und der Erfolg gibt ihnen Recht: Seit der<br />

Einführung verzeichneten <strong>die</strong> 200 französischen<br />

Städte 70 Prozent weniger<br />

tödliche Verkehrsunfälle. In Brüssel gab<br />

es 55 Prozent weniger Verkehrstote im<br />

Straßenverkehr und 22 Prozent weniger<br />

Schwerverletzte, obwohl <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Radfahrer*innen um 20 Prozent zugenommen<br />

hat.<br />

Mittlerweile hat sich auch <strong>die</strong> Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO <strong>für</strong> <strong>Tempo</strong><br />

30 in allen Städten und Dörfern weltweit<br />

ausgesprochen – als zentrale Maßnahme<br />

zum Schutz von Menschenleben.<br />

Bei der letzten Verkehrsminister*innen-<br />

Konferenz Mitte Oktober stand <strong>Tempo</strong><br />

30 zwar auf der Tagesordnung, wurde<br />

dann aber vertagt.<br />

Die abgebildeten Aufkleber<br />

und den Flyer könnt ihr in<br />

unserer Geschäftsstelle am<br />

Ebertplatz 23 bekommen.<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023<br />

5


RAT<br />

Wir machen Köln Beine – und Räder!<br />

Von Lino Hammer & Christiane Martin<br />

Mobilität in Köln, das wurde in der Vergangenheit<br />

oft verkürzt auf vier Buchstaben:<br />

A.U.T.O. Wie hoch der Preis<br />

<strong>die</strong>ses verkehrspolitischen Erbes ist, erleben<br />

wir täglich durch zugeparkte Gehwege,<br />

Gefahren <strong>für</strong> Fußgänger*innen<br />

und Radfahrer*innen oder <strong>die</strong> vielen<br />

Staus auf unseren Straßen. Es lastet zudem<br />

tonnenschwer auf der Klima- und<br />

Feinstaubbilanz Kölns. Ein zentrales<br />

Vorhaben der Grünen Ratsfraktion ist<br />

deshalb schon immer <strong>die</strong> Umverteilung<br />

des Verkehrsraums gewesen: Weg vom<br />

Auto, hin zu klima- und gesundheitsschonenden<br />

Fortbewegungsarten.<br />

Foto: Stadt Köln<br />

Foto: Christoph Seelbach<br />

Achse an, also eine Stärkung der Linie 1.<br />

Wir setzen uns da<strong>für</strong> ein, dass sie auch<br />

zwischen Heumarkt und Aachener Weiher<br />

oberirdisch verkehrt und nicht, wie<br />

von anderen Fraktionen gefordert, in einem<br />

Tunnel. Die Variante #ObenBleiben<br />

hätte verschiedene Vorteile <strong>für</strong> unsere<br />

Stadt: Der Ausbau ginge deutlich schneller,<br />

wäre kostengünstiger und vor allem<br />

klimaschonender. Zudem werden wir<br />

in den nächsten Jahren aufgrund eines<br />

veränderten Mobilitätsverhaltens oberirdisch<br />

ohnehin immer weniger Platz <strong>für</strong><br />

den Autoverkehr brauchen.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr steht auch <strong>die</strong> Entscheidung<br />

über das Großprojekt Ost-Westbreitere<br />

Gehwege und weniger Barrieren<br />

<strong>für</strong> Zu-Fuß-Gehende sowie mobilitätseingeschränkte<br />

Menschen.<br />

Zur Kölner Mobilität von morgen zählen<br />

auch innovative Angebote wie ein<br />

neuer Wasserbus über den Rhein, der erfolgreich<br />

gestartete KVB-On-Demand-<br />

Service „Isi“ oder das derzeit getestete<br />

Lastenrad-Verleihsystem der KVB. Dass<br />

Köln <strong>für</strong> Vielfalt steht, ist jedem klar,<br />

dass <strong>die</strong>s immer stärker auch <strong>für</strong> Kölns<br />

Mobilität gilt, da<strong>für</strong> sorgen wir.<br />

Wir brauchen in Köln also mehr Räume<br />

<strong>für</strong> Menschen, <strong>die</strong> zu Fuß oder auch<br />

mit Rollstuhl oder Rollator unterwegs<br />

sind. Mehr Räume <strong>für</strong> Radfahrer*innen.<br />

Außerdem einen deutlich attraktiveren<br />

ÖPNV. Bis 2035 wollen wir den Anteil<br />

<strong>die</strong>ser Fortbewegungsarten in Köln auf<br />

75 Prozent steigern – innerhalb der Innenstadt<br />

sogar auf bis zu 90 Prozent.<br />

Beispiel ÖPNV: Wir unterstützen den<br />

Ausbau der Nord-Süd-Stadtbahn im<br />

südlichen Köln, hier wird derzeit intensiv<br />

gebaut. Wir treiben den Einsatz von<br />

„Langzügen“ bei den Kölner Verkehrs-<br />

Betrieben (KVB) voran. Diese können<br />

deutlich mehr Fahrgäste transportieren<br />

als heutige Straßenbahnen. Für <strong>die</strong> Linien<br />

4, 13 und 18 bringen wir aktuell entsprechende<br />

Investitionen in den politischen<br />

Gremien auf den Weg. Wir setzen<br />

uns derzeit außerdem verstärkt <strong>für</strong> ein<br />

Pilotprojekt einer Expressbuslinie über<br />

<strong>die</strong> Innere Kanalstraße ein.<br />

Foto: Oliver Güth, KVB AG<br />

Eine erfreuliche Tendenz in <strong>die</strong>sem Zusammenhang:<br />

Immer mehr Menschen<br />

steigen in Köln auf das Fahrrad um.<br />

Allein im Jahr 2022 wurden 16,6 Millionen<br />

Radfahrer*innen von den Dauerzählstellen<br />

erfasst. Das sind 9 Prozent<br />

mehr als 2021 und fast so viele wie im<br />

Rekord-Corona-Jahr 2020. Ein Grund ist<br />

der von uns GRÜNEN massiv vorangetriebene<br />

Radspur-Ausbau in Köln, der vor<br />

allem auf den Kölner Ringen und wichtigen<br />

Nord-Süd- sowie Ost-West-Achsen<br />

zunehmend sicht- und fahrbar ist.<br />

Wir freuen uns außerdem, dass Kölns<br />

erster Fußverkehrsbeauftragter Nico<br />

Rathmann, der im März 2022 mit seiner<br />

Arbeit begonnen hat, Druck macht <strong>für</strong><br />

Foto: Christoph Seelbach, KVB AG<br />

Foto: Cornelis Gollhardt<br />

Foto: Foto: privat Cornelis Gollhardt<br />

Christiane Martin ist Fraktionsvorsitzende<br />

der GRÜNEN im Kölner<br />

Rat. Lino Hammer ist Geschäftsführer<br />

der GRÜNEN-Ratsfraktion<br />

und gleichzeitig Vorsitzender<br />

des Verkehrsausschusses. Ihre<br />

Lieblings-Fortbewegungsmittel:<br />

Fahrrad und Bahn.<br />

6<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023


E-PAPER<br />

Warum <strong>die</strong> Mach Et<br />

künftig (fast) nur noch<br />

alt<br />

ACH ET<br />

alt<br />

digital erscheint<br />

Was ist nachhaltiger – ein Print- oder<br />

Online-Magazin? Obwohl <strong>die</strong> Frage einfach<br />

scheint, ist sie tatsächlich gar nicht<br />

so leicht zu beantworten. Im ersten<br />

Moment vermutet wohl jede*r: Wer papierlos<br />

liest, rettet <strong>die</strong> Wälder und spart<br />

CO 2 . Etwas komplexer ist <strong>die</strong> Sache dann<br />

aber doch.<br />

An fünf Prozessstufen lassen sich Printund<br />

digitale Produkte vergleichen: der<br />

Rohstoffgewinnung, der Herstellung,<br />

dem Versand, der Nutzung und der Entsorgung.<br />

Wie gelangt das Produkt zu den<br />

Leser*innen? Das war bei uns immer ein<br />

großer Posten. Bei mittlerweile knapp<br />

3.000 Mitgliedern und einigen Interessierten<br />

war der Versand immer sehr<br />

umfangreich. Aber auch der Download<br />

auf ein Gerät verursacht Emissionen: Bei<br />

einer Übertragung von 1 GB werden je<br />

nach Stromquelle (Erneuerbare, Fossile)<br />

etwa 0,2 bis 0,3 Kilogramm CO 2 freigesetzt.<br />

Wenn man all das gegeneinander abwägt<br />

und von den nachhaltigsten Varianten<br />

ausgeht: <strong>die</strong> E-Paper-Ausgabe<br />

eines Magazins, das im Idealfall nur<br />

einmal heruntergeladen wird und auf<br />

einem kleinen Gerät gelesen wird, ist<br />

schwer zu toppen.<br />

Deshalb hat sich der Kölner Kreisvorstand<br />

dazu entschieden, <strong>die</strong> Mach Et,<br />

<strong>die</strong>sen Kölner ‚Mitgliederrundbrief‘, ab<br />

sofort nicht mehr automatisch <strong>für</strong> alle<br />

gedruckt in <strong>die</strong> Briefkästen zu liefern.<br />

Denn was nicht abgerufen wird, verbraucht<br />

auch keine Energie. Wenn <strong>die</strong><br />

Zeitschrift aber ungelesen in den Papiermüll<br />

wandert, hat sie sehr wohl Ressourcen<br />

verbraucht und CO 2 emittiert.<br />

Für 50.000 Blatt Papier werden etwa<br />

vier Bäume benötigt. Das verursacht<br />

3.000 Kilogramm in CO 2 -Äquivalenten.<br />

Durchschnittliche Berufspendler*innen<br />

in NRW (40 Kilometer Strecke nach Angabe<br />

des Landesbetriebs Information<br />

und Technik NRW) verbrauchen im Jahr<br />

1,5 Tonnen. Demgegenüber steht <strong>die</strong><br />

Frage, welche Metalle wo mit wie viel<br />

Energieverbrauch <strong>für</strong> unsere digitalen<br />

Endgeräte gefördert wurden. Bis zu 90<br />

nicht wiederverwertbare Metalle sind in<br />

unseren Geräten verbaut.<br />

Auch bei der Nutzung spielt es eine Rolle,<br />

wie viele Personen eines Haushalts<br />

ein Magazin lesen, wie lange <strong>die</strong> Zeitung<br />

gelesen wird und ob nur einzelne Teile<br />

oder mehrere Artikel gelesen werden.<br />

Liest man digital, spielt auch <strong>die</strong> Größe<br />

des Endgeräts eine Rolle: Ein Laptop<br />

oder nur ein Smartphone?<br />

alt<br />

ACH ET<br />

alt<br />

Wie hoch ist der Stromverbrauch in der<br />

Produktion der Geräte? Stammt der<br />

Strom da<strong>für</strong> aus regenerativen Quellen?<br />

270 Kilo CO 2 werden durchschnittlich<br />

bei der Produktion eines Laptops verursacht.<br />

Das entspricht etwa 70 Prozent<br />

des Energieverbrauchs während der gesamten<br />

Lebensdauer des Geräts.<br />

Und schließlich <strong>die</strong> Entsorgung: Wird<br />

das Papier recycelt? Bis zu sieben Mal<br />

kann ein Blatt Papier wiederverwendet<br />

werden. Genauso beim Elektroschrott:<br />

Wie und wo wird er entsorgt? 54 Millionen<br />

Tonnen Elektroschrott waren es im<br />

Jahr 2019, recycelt werden konnte davon<br />

nur knapp ein Fünftel.<br />

Doch treue Leser*innen,<br />

fleißige Sammler*innen oder<br />

Haptik-Fans müssen sich<br />

nicht sorgen. Alle, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Mach Et weiterhin in Papierform<br />

zugeschickt bekommen<br />

möchten, müssen sich nur bei<br />

uns melden<br />

(machet@gruenekoeln.de).<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023<br />

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ORTSVERBAND<br />

Stadtbezirk Porz<br />

Vom Acker bis zur Raumfahrt<br />

Von Ina Philippsen-Schmidt<br />

Das Logo der Porzer Grünen steht <strong>für</strong> 16<br />

Veedel, <strong>die</strong> sich durch Vielfalt und Eigenständigkeit<br />

auszeichnen. Porz – mit einem<br />

Bezirksrathaus am Rhein, von dem aus<br />

sich ein schöner Blick bis zum Kölner<br />

Dom bietet – war 24 Jahre lang eine zum<br />

Rheinisch-Bergischen Kreis gehörende<br />

Stadt, <strong>die</strong> 1975 nach Köln eingemeindet<br />

wurde und mit Poll (jedoch ohne Rath/<br />

Heumar) den Stadtbezirk Porz mit 15<br />

Veedeln bildete. 2007 wurde Finkenberg<br />

als ehemaliger Teil von Eil das 16. Veedel.<br />

Aus der kurzen Phase der Selbstständigkeit<br />

hat noch einiges Bestand.<br />

So rief der Krankenhaus-Förder-Verein<br />

mit dem Porzer Rat eine Krankenhausstiftung<br />

Porz ins Leben, <strong>die</strong> ein Krankenhaus<br />

errichtete, das heute erfolgreich als<br />

gGmbH zum Kern der medizinischen Versorgung<br />

im Bezirk gehört.<br />

Die Carl-Stamitz-Musikschule bietet mit<br />

der Unterstützung ihres Fördervereins<br />

ein vielfältiges interkulturelles Unterrichtsangebot<br />

<strong>für</strong> ca. 1500 Schüler*innen.<br />

Der familiäre Porzer Fastelovend gedeiht<br />

nach wie vor – mit eigenem Festausschuss<br />

und etlichen Stadtteilumzügen.<br />

Wie wir an 80 Sportvereinen, zahlreichen<br />

Chören, 30 Karnevalsgesellschaften oder<br />

zwölf Bürgervereinen sehen, pflegt <strong>die</strong><br />

Porzer Bevölkerung ein ausgeprägtes<br />

Vereinsleben. Ihr großer ehrenamtlicher<br />

Einsatz zeigt sich z. B. in der Hilfe <strong>für</strong><br />

Geflüchtete, bei der Tafel oder in der<br />

Senior*innenarbeit. Generationenübergreifend<br />

und multikulturell fanden 2022<br />

<strong>die</strong> Porzer Klimakonferenz und <strong>die</strong> erste<br />

Porzer Klimawoche statt. Wir haben eine<br />

Fakten/Fragen zu Porz<br />

sozial engagierte, feierfreudige und zunehmend<br />

an „grünen Themen“ interessierte<br />

Öffentlichkeit.<br />

Die Porzer Naturgebiete sind etwas Besonderes<br />

– bedeutsam <strong>für</strong> „Naherholung“<br />

und Artenschutz. Die Wahner Heide, zum<br />

Teil auf Porzer Gebiet, ist das zweit -<br />

größte und artenreichste Naturschutzgebiet<br />

NRWs mit circa 700 gefährdeten<br />

Tier- und Pflanzenarten.<br />

Richtungsweisende Maßnahmen haben<br />

Porzer Landwirte des „Arbeitskreis Drüber<br />

& Drunter“ <strong>für</strong> den Gewässerschutz<br />

entwickelt.<br />

All <strong>die</strong>se Besonderheiten gilt es zu bewahren<br />

und dabei weitere Herausforderungen<br />

zu bewältigen. Wir haben den<br />

geringsten Bevölkerungsrückgang in<br />

Köln. Deshalb ist es problematisch, neue<br />

Wohngebiete zu planen angesichts einer<br />

Infrastruktur, <strong>die</strong> schon <strong>für</strong> den Bestand<br />

kaum ausreicht – vom Abwasserkanal,<br />

Einwohner*innen 113 572 (Stand: 31. Dezember 2021)<br />

Einwohner*innen pro km 2<br />

Größe nach Fläche 78,94 km 2<br />

An <strong>die</strong>sem Ort sollte jede*r (Grüne)<br />

in Porz mal gewesen sein<br />

Was hat Porz, was <strong>die</strong> anderen<br />

(Stadtbezirke) nicht haben<br />

Was man von Porz gar nicht denkt:<br />

Mitglieder im Ortsverband: 95<br />

Foto: Privat<br />

Vom Porzer Bezirksrathaus über Ensen Blick zum Kölner Dom<br />

1439 (Stadtbezirk mit der zweitniedrigsten Bevölkerungsdichte)<br />

über Nahverkehr bis zu KiTa, Schule oder<br />

Seni o ren*innenheim.<br />

Wie in den beiden anderen Stadtbezirken<br />

der Schäl Sick ist der anteilige<br />

Einwohner*innen-Zuwachs mit internationaler<br />

Biographie in Porz hoch, was<br />

in der Sozialraumbetrachtung genauso<br />

zu berücksichtigen ist, wie <strong>die</strong> Vernachlässigung<br />

von Wohnraum durch<br />

Vermieter*innen z. B. in den Hochhaussiedlungen.<br />

Trotz der großen Fläche des Bezirks ist<br />

bereits ein zu großer Anteil versiegelt.<br />

Nicht zuletzt durch den Flughafen: einerseits<br />

großer Arbeitgeber vieler Menschen<br />

im Bezirk, andererseits sorgt er <strong>für</strong><br />

Probleme durch <strong>die</strong> Lärmbelastung. Hier<br />

gilt es im Hinblick auf den Klimaschutz<br />

bessere Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anforderungen<br />

an Wohnen, Gewerbe und Infrastruktur<br />

zu finden. Der noch unbebaute Porzer<br />

Süden sorgt im Übrigen <strong>für</strong> Abkühlung in<br />

der Kölner Innenstadt.<br />

Zu Fuß auf Route 23 der Via Industrialis in der Eisenbahnersiedlung Gremberghoven,<br />

einer 100 Jahre alten Gartensiedlung<br />

Ein Kaufhaus, das <strong>die</strong> Stadt Köln kaufte, um es abzureißen sowie Technologie-Entwicklung<br />

<strong>für</strong> eine nachhaltige Zukunft durch das Deutsche Zentrum <strong>für</strong> Luft- und Raumfahrt<br />

Durch den Einsturz des Historischen Archivs unter Schutt und Trümmern begrabene<br />

Archivalien aus über 1.000 Jahren Kölner Geschichte werden im Restaurierungs- und<br />

Digitalisierungszentrum in Porz-Lind bearbeitet.<br />

Poll<br />

Langel<br />

Ensen<br />

Zündorf<br />

Elsdorf Grengel<br />

Wahnheide<br />

Wahn<br />

Gremberghoven<br />

Westhoven<br />

Finkenberg<br />

Porz<br />

Urbach<br />

Eil<br />

Libur<br />

Lind<br />

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MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023


ORTSVERBAND<br />

OV Porz<br />

Vielfalt an Menschen und Themen<br />

Von Ina Philippsen-Schmidt<br />

Bei knapp 100 Mitgliedern im OV 7<br />

bleibt <strong>für</strong> <strong>die</strong> aktiven Porzer GRÜNEN viel<br />

Arbeit, dennoch ist <strong>die</strong> Stimmung untereinander<br />

prima. Monatlich treffen wir uns<br />

im BüZe Engelshof in Westhoven zum<br />

Austausch mit Vorstand, BV-Fraktion,<br />

Mitgliedern in Netzwerken und AKen.<br />

2023 werden wir wieder unseren traditionellen<br />

Brunch ausrichten und planen<br />

einen Thementag „Wasser“.<br />

Die BV-Themen sind oft Dauerbrenner<br />

wie <strong>die</strong> Verlängerung der Linie 7. Immer<br />

noch weit entfernt, waren wir aber noch<br />

nie so nah dran wie jetzt, weil eine Stadtbahn<br />

via Niederkassel über den Rhein an<br />

<strong>die</strong> linksrheinische Linie 16 angeschlossen<br />

werden soll. Die bessere Anbindung<br />

aller Veedel mit Bussen ist ebenso dringend<br />

wie der Ausbau des Radverkehrs-<br />

netzes, bei zur Zeit langen Strecken in<br />

Konkurrenz zu motorisiertem und Fußverkehr.<br />

Den Abriss und Neubau der Rodenkirchener<br />

Brücke lehnen wir GRÜNE<br />

auf allen politischen Ebenen ganz klar<br />

ab, genauso wie <strong>die</strong> Rheinspange, <strong>die</strong><br />

als Tunnel durch den Rhein zusätzliche<br />

Autobahnkilometer in den Süden Kölns<br />

bringen soll.<br />

Die BV-Fraktion beantragte <strong>die</strong> Prüfung<br />

der Nutzung von Agrarflächen <strong>für</strong> Bürgerstrom,<br />

was wir als dringlich erachten.<br />

Weil Wohnungen zu lange leer stehen<br />

und Immobilien zusehends verfallen, wie<br />

insbesondere in Porz-Mitte, beantragten<br />

wir in der BV <strong>die</strong> Abwendung der Zweckentfremdungen.<br />

Nach den Standorten Müngersdorf und<br />

Kalk haben wir <strong>für</strong> Porz <strong>die</strong> dritte Kölner<br />

Sportbox beantragt. Zur Bewegungs-<br />

förderung gehört auch, dass wir immer<br />

wieder anmahnen müssen, wenn <strong>die</strong><br />

Realisierung von seit Jahren gemachten<br />

Zusagen <strong>für</strong> Bewegungsgeräte auf Schulhöfen<br />

verschleppt wird.<br />

Eine Besonderheit des Bezirks Porz ist<br />

<strong>die</strong> Jugend-Bezirksvertretung, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses<br />

Jahr in Porz schon zum dritten Mal stattfindet<br />

und an der wir uns sehr gerne aktiv<br />

beteiligen (während <strong>die</strong> Stadtverwaltung<br />

bislang <strong>für</strong> Köln lediglich ein Konzept beauftragt<br />

hat).<br />

Gerne haben wir <strong>die</strong> Maßnahmen der<br />

Stadtentwässerungsbetriebe zur Klimafolgen-Anpassung<br />

unterstützt, <strong>die</strong> auf<br />

dem Weg zur „Schwammstadt“ z.B. in Eil<br />

getroffen wurden und schauen darauf,<br />

ob bei Bauplanungen genug Rückhalte-<br />

Versickerungsbereiche vorgesehen sind.<br />

Menschen und Kontakte<br />

Vorstand<br />

Foto: privat<br />

Foto: privat<br />

Nathalie Voigt<br />

(Sprecherin)<br />

Markus Politz<br />

(Sprecher)<br />

Thomas Ehses<br />

(Kassierer)<br />

Foto: privat<br />

Foto: privat<br />

Foto: privat<br />

Foto: privat<br />

Foto: privat<br />

Ina Philippsen-<br />

Schmidt (Beisitzerin<br />

Öff.arbeit/Org.)<br />

Roman Schulte (Beisitzer<br />

Öff.arb/Org.)<br />

Heike Küper<br />

(Beisitzerin)<br />

Heiko Trümner<br />

(Beisitzer)<br />

Grüne<br />

Mitglieder<br />

der BV<br />

Foto: privat<br />

Dieter Redlin<br />

(Fraktionsvorsitzender)<br />

Foto: privat<br />

Thomas Werner<br />

(stv. Fraktionsvorsitzender,<br />

stv. Bezirksbürgermeister)<br />

Foto: privat<br />

Anne Kafzyk<br />

(Fraktions-<br />

Geschäfts führerin)<br />

Du willst dich einbringen, weißt aber nicht genau wie?<br />

Schaut auf unsere Webseite, folgt uns auf social media oder schreibt uns<br />

Foto: privat<br />

Markus Politz<br />

www.grueneporz.de info@grueneporz.de gruene.porzpoll grueneporzpoll<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023<br />

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Warum <strong>Verkehrswende</strong> auch<br />

Arbeitskampf bedeuten muss<br />

Von Anke Niggemann und Jurek Schülke<br />

Die Klimakrise ist drängender denn je.<br />

Und trotzdem hängt der Verkehrssektor<br />

– einer der großen CO 2 -Emittenten – in<br />

Sachen Klimaschutz noch immer weit<br />

hinter dem Notwendigen hinterher. Anstatt<br />

jetzt Geld in den Ausbau des ÖPNV<br />

zu stecken und Bahnfahren attraktiv zu<br />

machen, sehen wir, dass mit Investitionen<br />

in den Ausbau der Autobahn geliebäugelt<br />

wird und man weiterhin am<br />

Dienstwagenprivileg festhält.<br />

Sprecherin Anke Niggemann beim Klimastreik<br />

Während <strong>die</strong> Bevölkerung <strong>für</strong> eine klimagerechte<br />

<strong>Verkehrswende</strong> bereit ist, ist<br />

es Verkehrsminister Volker Wissing nicht.<br />

Er treibt <strong>die</strong> urdeutsche Fetischisierung<br />

des motorisierten Individualverkehrs voran,<br />

statt endlich zu tun, was notwendig<br />

wäre: Eine Politik gegen <strong>die</strong> Bevorzugung<br />

des Autos und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mehrheit der<br />

Menschen!<br />

Der ÖPNV ist zentral <strong>für</strong> eine nachhaltige<br />

und soziale Verkehrspolitik. Er garantiert,<br />

dass wir zuverlässig, schnell und bequem<br />

von A nach B kommen. Aber: Verspätete<br />

Züge, Ausfälle, kaputt gesparte Ausstattung<br />

von Bahnhöfen, mangelnde<br />

Barrierefreiheit und teure Ticketpreise –<br />

Bahn-/Busfahren ist oft frustrierend. Und<br />

das nicht nur <strong>für</strong> uns, <strong>die</strong> Millionen Menschen,<br />

<strong>die</strong> den ÖPNV tagtäglich nutzen<br />

und darauf angewiesen sind. Auch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Foto: Grüne Jugend Köln<br />

Klimakampf ist Arbeitskampf<br />

Beschäftigten bei den Verkehrsbetrieben<br />

ist ihr Job aktuell oft ernüchternd. Lange<br />

Schichten, alte Fahrzeuge und niedrige<br />

Gehälter – Wertschätzung sieht anders<br />

aus.<br />

Ab Mitte Februar wurde im Öffentlichen<br />

Dienst gestreikt und damit auch<br />

im ÖPNV. Die Forderungen: u.a. 10,5 %<br />

mehr Lohn (mindestens aber 500 Euro)<br />

und 200 Euro mehr <strong>für</strong> Azubis. Nichts Unleistbares<br />

und in Zeiten hoher Inflation<br />

längst überfällig.<br />

Es liegt auf der Hand: Wenn <strong>die</strong> Beschäftigten<br />

im ÖPNV hinschmeißen, niemand<br />

sich mehr in <strong>die</strong>sen Berufen ausbilden<br />

lässt, dann bleibt eine ökologische<br />

Transformation der Mobilität eine nette<br />

Träumerei. Es verhält sich hier wie bei der<br />

Energiewende: Wir brauchen am Ende<br />

des Tages Menschen, <strong>die</strong> bereit sind,<br />

anzupacken und den Wandel zu machen<br />

und nicht nur zu planen.<br />

Unter dem Motto #WirFahrenzusammen<br />

stand auch der Klimastreik am 03. März.<br />

Es ist <strong>die</strong> überfällige Bestrebung, Klima-<br />

und Sozialpolitik zu verbinden und<br />

gemeinsam eine Bewegung zu schaffen.<br />

Denn <strong>die</strong> klimapolitischen Fragen lassen<br />

sich von den sozial- und arbeitspolitischen<br />

nicht trennen.<br />

Für Köln bedeutet das: Autos raus aus der<br />

Innenstadt und rein mit einer gut ausgebauten,<br />

bezahlbaren KVB mit Beschäftigten,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>sen wichtigen Job unter guten<br />

Bedingungen machen können.<br />

Ob Menschen <strong>für</strong> eine lebensrettende<br />

Klimapolitik oder KVB-Beschäftigte <strong>für</strong><br />

faire Löhne streiken – in beiden Fällen<br />

geht es um uns alle!<br />

Daria aus dem Vorstand und Katharina<br />

So erreicht ihr uns:<br />

www.gruene-jugendkoeln.de<br />

Instagram: @gjkoeln<br />

Facebook:<br />

Grüne Jugend Köln<br />

kontakt@gruenejugend-Koeln.de<br />

Foto: Grüne Jugend Köln<br />

Foto: Grüne Jugend Köln<br />

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5 GOOD NEWS<br />

1.<br />

Vier-Tage-Woche macht<br />

Arbeitnehmer*innen<br />

gesünder<br />

Im weltweit größten Versuch zur<br />

Vier-Tage-Woche haben 61 britische<br />

Unternehmen das Modell getestet<br />

und dabei durchschlagenden<br />

Erfolg verzeichnet. Von 2.900<br />

Arbeitnehmer*innen, <strong>die</strong> sechs Monate<br />

lang bei vollem Lohnausgleich<br />

weniger gearbeitet haben, waren<br />

39 Prozent weniger gestresst, 71 (!)<br />

Prozent gaben an, weniger unter<br />

Burnout zu leiden. Die Zahl der Krankentage<br />

ging um 65 Prozent zurück<br />

und Angstzustände, Müdigkeit und<br />

Schlafprobleme nahmen ab, während<br />

sich <strong>die</strong> geistige und körperliche<br />

Gesundheit beide verbesserten.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter*innen, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Unternehmen verließen, sank im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum um<br />

57 Prozent.<br />

Die Einnahmen der Unternehmen<br />

veränderten sich während des Versuchszeitraums<br />

hingegen kaum – sie<br />

stiegen im Durchschnitt sogar geringfügig<br />

um 1,4 Prozent.<br />

Für 15 Prozent der Arbeitnehmer*innen<br />

könnte keine Gehaltssteigerung<br />

der Welt sie zu einer Rückkehr zur<br />

Fünf-Tage-Woche bewegen.<br />

Die Ergebnisse der Stu<strong>die</strong> waren so<br />

überzeugend, dass 56 der 61 Unternehmen<br />

(92 Prozent) <strong>die</strong> Vier-Tage-<br />

Woche beibehalten. 18 davon haben<br />

schon zugesagt, dass es ein dauerhafter<br />

Umstieg ist.<br />

2.<br />

1.000 neue Ladepunkte<br />

<strong>für</strong> E-Autos in Köln<br />

Der Rat hat <strong>die</strong> Einrichtung von 1.000<br />

neuen Ladesäulen <strong>für</strong> E-Autos in<br />

Köln beschlossen. Bis 2026 sollen <strong>die</strong><br />

neuen Ladepunkte entstehen. Standortsuche,<br />

Genehmigung und Bau der<br />

Anlagen sollen durch ein verbessertes<br />

Verfahren deutlich beschleunigt<br />

werden.<br />

„Attraktive Bedingungen <strong>für</strong> E-Mobilität<br />

sind eine der Grundlagen <strong>für</strong> das<br />

klimaneutrale Köln von morgen“, Lino<br />

Hammer, Vorsitzender des Verkehrsausschusses<br />

im Kölner Rat.<br />

Unter www.ladestationen.koeln können<br />

Bürger*innen Vorschläge machen,<br />

an welchen Stellen <strong>die</strong> Einrichtung<br />

von Lademöglichkeiten sinnvoll<br />

sein kann.<br />

4.<br />

Erste Schwarze Ministerin<br />

in Ostdeutschland<br />

Doreen Denstädt ist <strong>die</strong> erste Schwarze<br />

Ministerin in Ostdeutschland. Die<br />

45 Jahre alte Polizeihauptkommissarin<br />

folgte im Februar als neue Thüringer<br />

Ministerin <strong>für</strong> Migration, Justiz<br />

und Verbraucherschutz auf Dirk<br />

Adams. Ihr selbst ist das gar nicht so<br />

wichtig, sagte sie dem mdr. „Aber <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Schwarze Community ist das unglaublich<br />

wichtig. Und solange sich<br />

niemand aus <strong>die</strong>sem Bereich, aus irgendeiner<br />

marginalisierten Gruppe<br />

dagegen verwehrt, bleibt es auch<br />

so stehen, weil man es tatsächlich<br />

benennen muss.“ Sie beobachtet,<br />

dass es in der Gesellschaft immer<br />

noch einen Unterschied macht.<br />

„Es macht einen Unterschied,<br />

ob man eine Frau ist, es macht<br />

einen Unterschied, ob man<br />

Schwarz ist oder ob man Weiß<br />

ist.“<br />

Aminate Touré war im Juni<br />

2022 als schleswig-hol stei nische<br />

Sozial mini sterin <strong>die</strong> erste afrodeutsche<br />

Minis te rin Deutsch lands<br />

geworden.<br />

GOOD NEWS<br />

3.<br />

GRÜNE als einzige Bundestags-Partei<br />

2022 gewachsen<br />

Unsere Partei ist als einzige Partei mit<br />

einer Fraktion im Bundestag im vergangenen<br />

Jahr gewachsen. Wir sind<br />

inzwischen deutschlandweit 126.451<br />

Mitglieder. Im Vergleich zu allen anderen<br />

haben wir mit 42,4 Prozent den<br />

höchsten Frauenanteil, der im vergangenen<br />

Jahr auch nochmal leicht<br />

gestiegen ist. Das Durchschnittsalter<br />

unserer Mitglieder beträgt 48,1 Jahre.<br />

Unser ältestes Neumitglied im vergangenen<br />

Jahr war genau 100 Jahre alt!<br />

Die CDU ist im vergangenen Jahr um<br />

12.000 Mitglieder geschrumpft und<br />

hat damit 3,1 Prozent Mitglieder<br />

weniger als im Vorjahr. Nach Angaben<br />

der CDU ist mehr als <strong>die</strong> Hälfte<br />

der Mitglieder älter als 60 Jahre (53<br />

Prozent). Nur 5,3 Prozent sind jünger<br />

als 30. Auch <strong>die</strong> Mitgliederzahlen<br />

der FDP sind um 1,2 Prozent leicht<br />

zurückgegangen, <strong>die</strong> der SPD um 2,6<br />

Prozent, <strong>die</strong> Sozialdemokrat*innen<br />

bleiben aber mit über 390.000 Mitgliedern<br />

größte Partei in Deutschland.<br />

5.<br />

Fahrrad-Nutzung in Köln<br />

nimmt weiter zu<br />

2022 sind deutlich mehr Menschen<br />

in Köln aufs Rad gestiegen<br />

als im Jahr zuvor. 16,6 Millionen<br />

Radfahrer*innen wurden an den Kölner<br />

Dauerzählstellen erfasst. Das<br />

ist ein Zuwachs von 9 Prozent. Die<br />

Zahlen zeigen, dass der langjährige<br />

positive Wachstumstrend des Radverkehrs<br />

ungebremst ist.<br />

„Diese Zahlen belegen, dass <strong>die</strong> von<br />

uns vorangetriebenen Maßnahmen<br />

wirken. Wir werden den Radverkehr<br />

in Köln weiter fördern, damit <strong>die</strong> Mobilitätswende<br />

voranschreitet.“, sagte<br />

Lars Wahlen, verkehrspolitischer<br />

Sprecher im Kölner Stadtrat.<br />

Der Spitzenwert an Radbewegungen<br />

wurde 2022 auf der Venloer Straße<br />

gemessen. Insgesamt passierten<br />

zwei Millionen Menschen <strong>die</strong> Straße<br />

mit dem Rad. Umso wichtiger dort<br />

endlich den nächsten Schritt des<br />

Verkehrsversuchs zu implementieren:<br />

<strong>die</strong> Einbahnstraße. Dann haben<br />

Fahrrad- und Autofahrer*innen endlich<br />

mehr Platz und es kommt zu weniger<br />

Konflikten!<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Am Aschermittwoch ist alles vorbei…<br />

Foto: GRÜNE NRW Foto: GRÜNE NRW<br />

NRW-Landesvorsitzende Yazgülü Zeybek und Bundesvorsitzender Omid Nouripour<br />

…der rhetorische Schlagabtausch ging<br />

dann aber erst los. Nach drei Jahren Bühnenpause<br />

fand in <strong>die</strong>sem Jahr wieder<br />

der traditionelle Politische Aschermittwoch<br />

der GRÜNEN NRW im Herbrand’s in<br />

Ehrenfeld statt. Unser Bundesvorsitzender<br />

Omid Nouripour, Kabarettist Fatih<br />

Çevikkollu und NRW-Landesvorsitzender<br />

Tim Achtermeyer lieferten sich aus der<br />

Ferne ein paar verbale Scharmützel mit<br />

den anderen Parteien.<br />

„Ich glaube, Volker Wissing wirft jeden<br />

Morgen zwei Dartpfeile auf eine Deutschlandkarte<br />

und verbindet <strong>die</strong> beiden Orte<br />

dann mit einer Autobahn“, sendete Tim<br />

Achtermeyer in Richtung des Bundesverkehrsministers<br />

der FDP.<br />

„Der wichtigste Grundsatz grüner Politik<br />

ist der Mensch im Mittelpunkt unserer<br />

Politik. Das umzusetzen ist zugegebenermaßen<br />

nicht so einfach mit Koalitionspartnern,<br />

bei denen etwas anderes im<br />

Mittelpunkt steht. Bei den einen der Verbrennungsmotor,<br />

bei den anderen Olaf<br />

Scholz“, grüßte Omid Nouripour <strong>die</strong> beiden<br />

Ampelkoalitionäre.<br />

„Nach den verlorenen Wahlen in Niedersachsen<br />

hat Christian Lindner gesagt:<br />

‚Der Wähler denkt, wir sind zu links.‘ Das<br />

Einzige, was bei dir links ist, Christian,<br />

ist <strong>die</strong> Rolex und du auf der Autobahn“,<br />

stichelte Fatih Çevikkollu in Richtung<br />

Finanzminister.<br />

Cyrill Ibn Salem<br />

neuer Beisitzer<br />

im Kreisvorstand<br />

Der 30-jährige Cyrill Ibn Salem ist<br />

seit Ende November neues Mitglied<br />

im Kreisvorstand. Cyrill Ibn Salem<br />

wurde auf der 5. Kreismitgliederversammlung<br />

auf dem offenen Beisitzer-Platz<br />

gewählt. Der Platz ist<br />

nachzubesetzen gewesen, nachdem<br />

der ehemalige Beisitzer Willi Harz<br />

zum Kreiskassierer bestimmt worden<br />

war. Cyrill war bereits von 2018<br />

bis 2019 Beisitzer im Vorstand der<br />

GRÜNEN JUGEND Köln.<br />

Foto: Felix Aumüller<br />

NRW-Landesvorsitzender Tim Achtermeyer<br />

12<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023


KURZ NOTIERT<br />

Köln gibt endlich Benin-Bronzen<br />

an Nigeria zurück<br />

92 Benin-Bronzen aus dem Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum<br />

gehören offiziell<br />

wieder Nigeria. Nach 125 Jahren<br />

sind <strong>die</strong> ersten Benin-Bronzen im Dezember<br />

in ihre Heimat zurückgekehrt.<br />

Außenministerin Annalena Baerbock<br />

und Kultur-Staatsministerin Claudia<br />

Roth übergaben einige der wertvollen<br />

Kunstwerke im Dezember bei einer feierlichen<br />

Zeremonie in der Hauptstadt<br />

Abuja. Die Rückgabe solle <strong>die</strong> Geschichte<br />

des Raubes und des Kolonialismus<br />

nicht vergessen machen, betonte <strong>die</strong><br />

Staatsministerin. Sie sei vielmehr wichtig,<br />

um uns mit unserer kolonialen Vergangenheit<br />

auseinanderzusetzen. „Mit<br />

der Rückgabe der Benin-Bronzen stellen<br />

wir uns als Kommune unserer postkolonialen<br />

Verantwortung“, sagte Bürgermeisterin<br />

Brigitta von Bülow.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Die Britische Armee hatte 1897 rund<br />

5000 Kunstwerke aus dem Herrscherpalast<br />

des Königreichs Benin geraubt, das<br />

im heutigen Nigeria liegt, und in ganz<br />

Europa versteigert. Nigeria hatte <strong>die</strong><br />

Kunstwerke seit Jahrzehnten zurückgefordert.<br />

Lesung mit<br />

Jakob<br />

Springfeld<br />

Der AK GEGEN RECHTS lädt Euch zur<br />

Lesung mit dem Zwickauer Klimaund<br />

Menschenrechtsaktivist Jakob<br />

Springfeld ein. Gemeinsam mit dem<br />

Journalisten Issio Ehrlich hat er das<br />

Buch „Unter Nazis – jung, ostdeutch,<br />

gegen rechts“ geschrieben und beschreibt<br />

darin <strong>die</strong> harte Realität, auf<br />

Kölner GRÜNE trauern um<br />

früheren Vorsitzenden und<br />

Ratsherr Stefan Peil<br />

Die Kölner GRÜNEN und <strong>die</strong> GRÜNEN-<br />

Fraktion im Kölner Rat trauern um<br />

Stefan Peil. Der ehemalige Parteivorsitzende<br />

und Ratsherr ist im Februar im<br />

Alter von 81 Jahren gestorben.<br />

Unsere Partei verliert mit ihm einen<br />

stets zugewandten Mitstreiter, vielfältig<br />

engagierten Politiker und Freund.<br />

Stefan Peil hat Grüne Kommunalpolitik,<br />

nicht nur bei seinen Herzens themen im<br />

sozialen und Kulturbereich, geformt. Als<br />

Parteivorsitzender hat er wichtige Wahlkämpfe<br />

und kommunale Verhandlungen<br />

der GRÜNEN an führender Stelle bestritten.<br />

Über <strong>die</strong> Partei hinaus hat er sich an<br />

vielen Stellen um eine lebendige Stadt<br />

ver<strong>die</strong>nt gemacht – sei es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Jugendkunstschule<br />

oder das Edelweißpiratenfestival.<br />

Seinen Wegbegleiter*innen gilt<br />

unser Mitgefühl.<br />

<strong>die</strong> junge Antifaschist*innen in Städten<br />

wie Zwickau stoßen: Drohungen,<br />

Angst, Gewalt. In Bautzen musste er<br />

kürzlich mit Polizeischutz auftreten,<br />

montags kann er nicht mehr sicher<br />

durch seine Heimatstadt laufen,<br />

sagt er. Im Spiegel fragte er vergangenes<br />

Jahr: „Bekommt man im Rest<br />

von Deutschland mit, was sich bei<br />

uns zusammenbraut?“<br />

Jakob Springfeld liest am 4. April<br />

2023, ab 19(:30) Uhr im Café Goldmund<br />

(Glasstr. 2, 50823 Köln) in<br />

Ehrenfeld aus seinem Buch und<br />

kommt anschließend mit den Zu -<br />

hö rer*innen ins Gespräch.<br />

Wenn ihr teilnehmen möchtet, meldet<br />

Euch bitte beim<br />

ak-gegenrechts@gruenekoeln.de<br />

an, <strong>die</strong> Plätze sind begrenzt.<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023<br />

13


MACHETE<br />

„Wir machen das mit den Fähnchen“<br />

Lou Begas Mambo No. 5 tönt in Dauerschleife<br />

aus den Radios, während wir mit<br />

seltsamen Brillen auf der Nase gen Himmel<br />

starren, um <strong>die</strong> letzte totale Sonnenfinsternis<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> nächsten 82 Jahre<br />

zu erhaschen, <strong>die</strong> Bayern im Champions-<br />

League-Finale innerhalb von 102 Sekunden<br />

einen Albtraum erleben und der<br />

FC zum ersten Mal in seiner Geschichte<br />

zweitklassig spielt. Die<br />

Älteren erinnern sich. An<br />

1999. Es ist das gleiche<br />

Jahr als <strong>die</strong> GRÜNEN in der<br />

Bezirksvertretung Ehrenfeld<br />

erstmals <strong>die</strong> Einrichtung<br />

einer Einbahnstraße<br />

auf der Venloer forderten.<br />

Also vor 24 Jahren.<br />

Den damaligen Mehrheitsverhältnissen<br />

und<br />

Dauer-Mahner*innen, <strong>die</strong><br />

bis heute gebetsmühlenartig<br />

predigen, <strong>die</strong> <strong>Verkehrswende</strong><br />

dürfe nicht<br />

im „Hau-Ruck-Verfahren“<br />

(in ihren Augen im Idealfall<br />

gar nicht) umgesetzt<br />

werden, zum Trotz, ist <strong>die</strong><br />

Einbahnstraße zwar endlich<br />

beschlossene Sache,<br />

doch donnern auch 2023<br />

noch Autos in beiden Richtungen<br />

durch das Ehrenfelder<br />

Herz. „Kritische Infrastruktur“<br />

bekommt auf<br />

dem Kilometer zwischen<br />

Innerer Kanalstraße und<br />

Ehrenfeldgürtel eine ganz<br />

andere Bedeutung. Als Unfallschwerpunkt<br />

war <strong>die</strong><br />

Situation hier schon immer<br />

kritisch – vor allem aber<br />

auch <strong>für</strong> unseren Planeten.<br />

Umso wichtiger, dass<br />

<strong>die</strong> stressige Konflikt- und<br />

Gefahrenzone der Vergangenheit<br />

angehört! Nicht<br />

zuletzt <strong>die</strong> notwendige Abstufung der<br />

Straße von einer Bundes- zur Gemeindestraße<br />

durch <strong>die</strong> Bezirksregierung<br />

Köln kostete abermals wertvolle Zeit.<br />

Die Mühlen mahlen langsam – insbesondere<br />

wenn es im Autoland Deutschland<br />

mal nicht vorrangig um den PKW geht.<br />

Dabei würde eine sichere und lebenswerte<br />

Venloer Straße allen zugutekommen.<br />

Doch Ende November vergangenen<br />

Jahres tat sich was. Ehrenfeld erwachte<br />

und Grüne wunderten sich: So viele<br />

gelbe Kreuze kennen wir doch sonst<br />

nur aus Lützerath!? Radstreifen und<br />

Bodenmarkierungen waren über Nacht<br />

abgeklebt worden. Notwendig <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Tempo</strong>-20-Zone, den ersten Schritt des<br />

Verkehrsversuchs, aber doch <strong>für</strong> viele<br />

erstmal verwirrend. Für <strong>die</strong> Ausweisung<br />

der neuen Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

hatte sich <strong>die</strong> Stadt offensichtlich<br />

<strong>für</strong> „Wir machen das mit den Fähnchen“<br />

entschieden. Hoch über den Köpfen der<br />

Autofahrer*innen flatterten nun hellblaue<br />

Fahnen mit dem Verkehrszeichen<br />

„<strong>Tempo</strong> 20“. Dass nun auch ‚rechts vor<br />

links‘ herrscht und Fahrradfahrer*innen<br />

gleichberechtigt – nicht mehr in der<br />

schmalen Abwasserrinne – unterwegs<br />

sein dürfen, daran mussten und müssen<br />

sich alle Verkehrsteilnehmer*innen erst<br />

gewöhnen.<br />

Teil eins des Verkehrsversuchs zeigte vor<br />

allem: Teil zwei – <strong>die</strong> Einbahnstraße –<br />

Zeichnung: Sabine Voigt<br />

muss her! Doch was eigentlich schon im<br />

Sommer 2022 hätte kommen sollen, ist<br />

jetzt <strong>für</strong>s dritte Quartal in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

geplant. Wir bleiben dran und wollen,<br />

dass es schneller geht.<br />

Hoffen wir, dass Lou Bega bis dahin kein<br />

Comeback startet und der Effzeh dann<br />

nicht wieder in der 2. Bundesliga spielt.<br />

14<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023


ADRESSEN<br />

Xxxxxxxxx<br />

Kreisverband Köln (KV)<br />

................................................................................<br />

Y Ebertplatz 23 • 50668 Köln<br />

º Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-16 Uhr<br />

7 buero@gruenekoeln.de<br />

< www.gruenekoeln.de<br />

Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft<br />

IBAN: DE62370205000008144300<br />

Geschäftsstelle:<br />

Moritz Rüger (Geschäftsführer)<br />

7 buero@gruenekoeln.de<br />

S 0221-7329854<br />

Elisabeth Huther (Pressesprecherin)<br />

7 elisabeth.huther@gruenekoeln.de<br />

S 0221-7329856<br />

Jens Wilgus (Buchhaltung)<br />

7 jens.wilgus@gruenekoeln.de<br />

S 0221-5700 5985<br />

Malin Kundi<br />

(Mitgliederbetreuung)<br />

7 malin.kundi@gruenekoeln.de<br />

S 0221-7329855<br />

Hanna Riep<br />

(Assistenz der Geschäftsführung)<br />

7 hanna.riep@gruenekoeln.de<br />

S 0221-9988300<br />

Mauricio Correa (IT)<br />

7 mauricio.correa@gruenekoeln.de<br />

Kreisschiedsgericht:<br />

Franz Dillmann, Lisa Löffler, Wiltrud Vogt<br />

7 buero@gruenekoeln.de<br />

Ombudspersonen:<br />

7 ombudspersonen@gruenekoeln.de<br />

Personalentwicklungskommission:<br />

7 pek@gruenekoeln.de<br />

Kommission zur nachhaltigen Einbindung von<br />

Menschen mit Migrationsgeschichte<br />

7 kom-mig@gruenekoeln.de<br />

Vorstand<br />

7 vorstand@gruenekoeln.de<br />

Katja Trompeter S 0179-4784667<br />

Stefan Wolters S 0151-21240860<br />

Willi Harz<br />

Sarah Brunner<br />

Lisa-Marie Friede S 0178-6372145<br />

Cyrill Ibn Salem<br />

Anna Kipp<br />

Leon Schlömer<br />

Ortsverbände ................................................................................<br />

(OV)<br />

OV 1: Innenstadt/Deutz<br />

Katja Poredda, Pete Ruther<br />

7 innenstadt@gruenekoeln.de<br />

OV 2: Rodenkirchen<br />

Ildiko Mermagen, Rebecca Taubach<br />

7 ov2@gruenekoeln.de<br />

OV 3: Lindenthal<br />

Mechthild Böll, Jörg Nussbaumer<br />

7 ov3@gruenekoeln.de<br />

OV 4: Ehrenfeld<br />

Svenja May, Nadine Löppenberg<br />

7 vorstand@gruene-ehrenfeld.de<br />

OV 5: Nippes<br />

Kathrin Cremer, Friederike Scholz<br />

7 nippes@gruenekoeln.de<br />

OV 6: Köln-Nord/Chorweiler<br />

Eike Danke, Ralf Kießwetter<br />

7 ov6@gruenekoeln.de<br />

OV 7: Porz/Poll<br />

Markus Politz, Natalie Voigt<br />

7 info@grueneporz.de<br />

OV 8: Kalk<br />

Annika Morawietz, Norbert Schaaf<br />

7 kalk@gruenekoeln.de<br />

OV 9: Mülheim<br />

Timo Hilleke, Christiane Klingenburg-Steinhausen<br />

7 ov9@gruenekoeln.de<br />

Bezirksvertretungsfraktionen<br />

................................................................................<br />

BV 1: Innenstadt/Deutz<br />

Julie Cazier7 Julie.Cazier@stadt-koeln.de<br />

BV 2: Rodenkirchen<br />

Oliver Karim Ismail<br />

7 gruene-bv2@stadt-koeln.de<br />

BV 3: Lindenthal/Sülz<br />

Ute Ackermann 7 bv3@gruenekoeln.de<br />

BV 4: Ehrenfeld<br />

Esther Kings 7 gruene-bv4@stadt-koeln.de<br />

BV 5: Nippes<br />

Sandra Vogel<br />

7 kontakt@gruene-bv-nippes.de<br />

BV 6: Köln-Nord/Chorweiler<br />

Wolfgang Kleinjans<br />

7wolfgang.kleinjans@stadt-koeln.de<br />

BV 7: Porz/Poll<br />

Dieter Redlin 7 gruene-bv7@stadt-koeln.de<br />

BV 8: Kalk<br />

Manuela Grube<br />

7 gruene-bv8@stadt-koeln.de<br />

BV 9: Mülheim<br />

Jonas Höltig<br />

7 bv9@gruenekoeln.de<br />

Parteiarbeitskreise<br />

................................................................................<br />

Bildung<br />

7 ak-bildung@gruenekoeln.de<br />

Digitales<br />

7 ak-digitales@gruenekoeln.de<br />

Engagierte Stadt<br />

7 ak-buergerinnen@gruenekoeln.de<br />

Frauen- und Mädchenpolitik<br />

7 ak-frauen-maedchen@gruenekoeln.de<br />

Gegen Rechts<br />

7 ak-gegenrechts@gruenekoeln.de<br />

Gesundheit<br />

7 ag-gesundheit@gruenekoeln.de<br />

Grüne Alte<br />

7 gruenealte@gruenekoeln.de<br />

Internationales (und Europa)<br />

7 ak-internationales@gruenekoeln.de<br />

Kinder, Jugend und Familie<br />

7 eileen.woestmann@gruenekoeln.de<br />

Konsum<br />

7 ak-konsum@gruenekoeln.de<br />

Kultur(politik)<br />

7 ak-kultur@gruenekoeln.de<br />

Migration<br />

7 ak-migration@gruenekoeln.de<br />

Mobilität<br />

7 ak-mobilitaet@gruenekoeln.de<br />

Umwelt und Klima<br />

7 ak-klima-umwelt@gruenekoeln.de<br />

Queer<br />

7 ak-queer@gruenekoeln.de<br />

Soziales<br />

7 ak-soziales@gruenekoeln.de<br />

Wirtschaftspolitik<br />

7 ak-wirtschaft@gruenekoeln.de<br />

GRÜNE ................................................................................<br />

JUGEND<br />

Anke Niggemann, Jurek Schülke<br />

< www.gruene-jugend-koeln.de<br />

7 kontakt@gruene-jugend-koeln.de<br />

Ratsfraktion<br />

................................................................................<br />

Fraktionsvorsitzende: Christiane Martin<br />

Geschäftsführer: Lino Hammer<br />

Y Grüne Fraktion • Rathausplatz,<br />

Spanischer Bau, 50667 Köln<br />

S 0221-221-25919<br />

7 gruene-fraktion@stadt-koeln.de<br />

Fraktionsarbeitskreise<br />

................................................................................<br />

Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen<br />

Manfred Richter<br />

7 manfred.richter@stadt-koeln.de<br />

Anregungen und Beschwerden<br />

Max Derichsweiler<br />

7 max.derichsweiler@stadt-koeln.de<br />

Bauen und Gebäudewirtschaft<br />

Gerd Brust<br />

7 gerhard.brust@stadt-koeln.de<br />

Digitalisierung<br />

Dr. David Lutz<br />

7 david.lutz@stadt-koeln.de<br />

Finanzen<br />

Sandra Schneeloch<br />

7 sandra.schneeloch@stadt-koeln.de<br />

Gesundheit<br />

Dr. Ralf Unna<br />

7 ralf.unna@stadt-koeln.de<br />

Gleichstellung von Frauen und Männern<br />

Derya Karadag<br />

7 derya.karadag@stadt-koeln.de<br />

Jugend<br />

Ulrike Kessing<br />

7 ulrike.kessing@stadt-koeln.de<br />

Klima, Umwelt und Grün<br />

Robert Schallehn<br />

7 robert.schallehn@stadt-koeln.de<br />

Kunst und Kultur<br />

Brigitta von Bülow<br />

7 brigitta.vonbuelow@stadt-koeln.de<br />

Liegenschaften<br />

Sabine Pakulat<br />

7 sabine.pakulat@stadt-koeln.de<br />

Migration<br />

Dilan Yazicioglu<br />

7 Dilan.Yazicioglu@stadt-koeln.de<br />

Rechnungsprüfung<br />

Hans Schwanitz<br />

7 hans.schwanitz@stadt-koeln.de<br />

Schule und Weiterbildung<br />

Bärbel Hölzing<br />

7 baerbel.hoelzing@stadt-koeln.de<br />

Soziales, Seniorinnen & Senioren<br />

Dilan Yazicioglu<br />

7 Dilan.Yazicioglu@stadt-koeln.de<br />

Sport<br />

Ralf Klemm<br />

7 ralf.klemm@stadt-koeln.de<br />

Stadtentwicklung<br />

Christine Seiger<br />

7 christine.seiger@stadt-koeln.de<br />

Verkehr<br />

Lars Wahlen 7 lars.wahlen@stadt-koeln.de<br />

Wirtschaft<br />

Derya Karadag<br />

7 derya.karadag@stadt-koeln.de<br />

Bürgermeister*innen<br />

................................................................................<br />

Y Historisches Rathaus • 50667 Köln<br />

Andreas Wolter S 0221-221-26063<br />

7 andreas.wolter@stadt-koeln.de<br />

Brigitta von Bülow S 0221-221-22033<br />

7 brigitta.vonbuelow@stadt-koeln.de<br />

Bundesverband<br />

................................................................................<br />

Y Platz vor dem Neuen Tor 1 • 10115 Berlin<br />

S 030-28 442-0 3 030-28 442-210<br />

7 info@gruene.de www.gruene.de<br />

Bundestagsfraktion<br />

................................................................................<br />

< www.gruene.de<br />

Regional- und Wahlkreisbüros<br />

Y Ebertplatz 23 • 50668 Köln<br />

Sven Lehmann<br />

7 sven.lehmann.wk@bundestag.de<br />

Cyrill Ibn Salem S 0221-20055625<br />

Katharina Dröge<br />

7 katharina.droege.ma03@bundestag.de<br />

Judith Hasselmann S 0221-7220369<br />

Nyke Slawik<br />

7 nyke.slawik@bundestag.de<br />

Leon Schlömer S 0214-3100285<br />

Landesverband NRW<br />

................................................................................<br />

Y Oststraße 41-43 • 40211 Düsseldorf<br />

S 0211-38666-0 3 0211-38666-99<br />

7 info@gruene-nrw.de < www.gruene-nrw.de<br />

Landtagsfraktion NRW<br />

................................................................................<br />

< www.gruene.landtag.nrw.de<br />

Berîvan Aymaz<br />

7 berivan.aymaz@landtag.nrw.de<br />

Frank Jablonski<br />

7 frank.jablonski@landtag.nrw.de<br />

Emanuel Bruckisch<br />

7 Emanuel.bruckisch@landtag.nrw.de<br />

S 0211 884 2917<br />

Arndt Klocke<br />

7 arndt.klocke@landtag.nrw.de<br />

János Buck<br />

7 janos.buck@landtag.nrw.de<br />

Eileen Woestmann<br />

7 eileen.woestmann@landtag.nrw.de<br />

Ildiko Mermagen<br />

7 ildiko.mermagen@landtag.nrw.de<br />

Fraktion im Landschaftsverband<br />

Rheinland<br />

................................................................................<br />

Geschäftsführer: Ralf Klemm<br />

S 0221-8093369 7 ralf.klemm@lvr.de<br />

Fraktion ................................................................................<br />

im Regionalrat Köln<br />

Geschäftsführerin: Antje Schäfer-Hendricks<br />

S 0221-9912<strong>266</strong><br />

7 info@gruene-regionalrat-koeln.de<br />

MACH ET • NR. <strong>266</strong> • MÄRZ 2023<br />

15


ACH ET<br />

alt<br />

Postvertriebsstück G 4224 • Entgelt bezahlt<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kreisverband Köln<br />

Ebertplatz 23 • 50668 Köln<br />

Wer kennt sich hier gut aus?<br />

(Antworten: nur Nachnamen, Ä = AE etc. // Lösungen: ganz unten)<br />

q3<br />

u1<br />

1. Sitz des Europäischen Gerichtshofs<br />

q14<br />

2. Land, das zuletzt der EU beigetreten ist<br />

3. In welcher Stadt wurden <strong>die</strong> jüngsten europäischen<br />

Verträge unterzeichnet?<br />

4. Ihr Tod löste <strong>die</strong> Proteste im Iran aus: Jina (Mahsa)<br />

u13<br />

q6<br />

q8<br />

5. War <strong>die</strong> erste Grüne Bundesministerin: Andrea<br />

q10<br />

6. Wählt den Bundespräsidenten<br />

7. Sitz des Landtags in Mecklenburg-Vorpommern<br />

8. Wurde mal wieder in der Nacht auf Aschermittwoch verbrannt<br />

9. Der erste GRÜNEN-Ministerpräsident<br />

u4<br />

u2<br />

q11<br />

10. Erste Schwarze Ministerin in Ostdeutschland<br />

11. Veedel im Stadtbezirk Porz<br />

12. Bronzen aus <strong>die</strong>sem westafrikanischen Staat hat Köln<br />

jüngst zurückgegeben<br />

q9<br />

13. Unsere Devise <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verlängerung der Linie 1<br />

auf der Ost-West-Achse<br />

14. Kölns kleinster Stadtteil<br />

u15<br />

q5<br />

15. Jüngster klimapolitischer Irrweg der FDP<br />

u7<br />

u12<br />

Lösungen: 1. Luxemburg | 2. Kroatien | 3. Lissabon | 4. Amini | 5. Fischer | 6. Bundesversammlung | 7. Schwerin | 8. Nubbel | 9. Kretschmann |<br />

10. Denstaedt | 11. Gremberghoven | 12. Benin | 13. ObenBleiben | 14. Mauenheim | 15. EFuels

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